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Samstag, 2. August 2025

Die 3 K der Woche (36): Kinder, Kirche, Käsehäppchen

Willkommen zum ersten Urlaubs-Wochenbriefing, Freunde! Nachdem ich zu den touristischen Aspekten unseres Aufenthalts in Butjadingen schon am Montag einen separaten Artikel veröffentlicht habe und ein weiterer in Vorbereitung ist, kann ich mich hier weitgehend auf "Kirchencontent" im weitesten Sinne konzentrieren – bin aber zuversichtlich, dass das Wochenbriefing auch so abwechslungsreich und unterhaltsam genug wird. Überzeuge dich selbst, Leser! 

Camino de Willehado '25 – Teil 1: Time to say Tschüss 

Vorigen Samstag gingen wir in Herz Mariä Burhave zur Vorabendmesse, weil das für uns einfacher war und sich besser in die Planung unserer Urlaubsaktivitäten einfügte, als am Sonntagvormittag nach Nordenham zu fahren; zudem hatte ich den Pfarrnachrichten entnommen, dass beide Messen an diesem Wochenende vom scheidenden Pfarrer Jasbinschek zelebriert wurden, große qualitative Unterschiede waren da also nicht zu erwarten. 

Oder doch? Erhebliche Unterschiede gibt es immerhin zwischen den Gemeinden an den beiden Standorten: Die in Nordenham ist diverser, internationaler und im Durchschnitt deutlich jünger als die in Burhave, die zum Teil aus Leuten besteht, die vor 30 bis 40 Jahren den jüngeren und progressiveren Teil der Kerngemeinde gebildet haben, und zum Teil aus Zugezogenen derselben Altersklasse und kirchenpolitischen Einstellung, die in Butjadingen ihren Lebensabend verbringen. Auch wenn man eigentlich davon ausgehen sollte, dass während der Urlaubssaison neben Einheimischen auch Badegäste die Gottesdienste in Burhave besuchen, waren wir nicht unbedingt überrascht, dass wir mit einigem Abstand die jüngsten Teilnehmer an dieser Messe waren – gefolgt von Pastor Kenkel, der in der Bank hinter mir saß. Als ich ihn sah, dachte ich spontan "Wenn er schon da ist, könnte er eigentlich auch konzelebrieren", aber tatsächlich wirkte er "nur" als Kommunionspender an der Messe mit. – Die schon mehrfach erwähnte langjährige Laienmitarbeiterin der Gemeinde, die im Mai nach Oldenburg verzogen war, war ebenfalls als Gast dabei – soweit ich es 'raushörte, war sie wohl eher zufällig gerade an diesem Wochenende in Butjadingen zu Besuch, vielleicht aber auch, um Pfarrer Jasbinscheks letzten Auftritt an diesem Ort mitzuerleben. 

Was den Ort betrifft, ist übrigens zu erwähnen, dass die Vorabendmessen in Burhave im Sommer, soweit das Wetter es zulässt, im Außenbereich der Kirche gefeiert werden, wo es ja einen Altar und ein großes Kruzifix gibt. Meines Wissens sind diese Open-Air-Messen ursprünglich in der Corona-Zeit eingeführt worden, und dann hat man sie beibehalten, weil sie der Gemeinde so gut gefallen hatten. Dass die Kirche ziemlich klein ist und man, wie oben schon angedeutet, gerade in der Urlaubssaison auf mehr Gottesdienstbesucher hofft als sonst, mag auch eine Rolle gespielt haben. 

Wie soll ich nun anfangen, diese Vorabendmesse zu schildern? Vielleicht beginne ich mal mit der musikalischen Gestaltung, die mit einem wohl schon etwas betagten Yamaha-Keyboard bestritten wurde. Betagt oder nicht, ich hätte gedacht, es müsste möglich sein, diesem Instrument etwas gefälligere Klänge zu entlocken – aber über die ebenfalls recht betagte Dame, die das Instrument bediente, möchte ich wirklich kein unfreundliches Urteil abgeben, sie spielte halt so gut sie konnte, und mehr kann man von niemandem verlangen. Wo's für einen hauptamtlichen Kirchenmusiker nicht reicht, da kann man ja froh sein, wenn sich jemand findet, der ein bisschen Begleitung zum Gemeindesang beisteuert, gerade bei einer so überalterten Gemeinde. Bei der Liedauswahl handelte es sich größtenteils um NGL aus dem Münsteraner Regionalteil des Gotteslobs; da könnte man nun sagen, es habe eine gewisse innere Stimmigkeit, dass das NGL-Genre seinen angemessenen Platz inzwischen im Seniorengottesdienst findet, aber ich kann mir nicht helfen: Wenn ich so alte Leute NGL singen höre, denke ich immer an das ZK der SED, das "Wir sind die junge Garde des Proletariats" schmettert. 

Ein Thema für sich sind natürlich die Auswirkungen der Liedauswahl auf die Liturgie. Hierzu kann man feststellen, dass das Kyrie ein richtiges Kyrie und das Gloria ein richtiges Gloria war, aber beim Credo fingen die Probleme an: Da wurde "Ich glaube an den Vater" von Markus Pytlik gesungen, allerdings nur die ersten drei Strophen – das Lied hat aber vier. Nun finde ich es an sich schon nicht unproblematisch, in der Heiligen Messe Credo-Lieder zu singen, deren Text man allenfalls als freie Paraphrase des Apostolischen oder des Nizäno-Konstantinopolitanischen Glaubensbekenntnisses betrachten kann; aber da dann auch noch eine Strophe wegzulassen, das geht nun gar nicht – auch wenn ich mir nicht recht vorstellen kann, dass das in diesem Fall inhaltliche Gründe gehabt haben sollte. Oder sollte unter den Gottesdienstverantwortlichen jemand Probleme mit dem Glauben an die Auferstehung der Toten haben? Zum Agnus Dei, oder besser wohl anstelle des Agnus Dei, wurde "Da wohnt ein Sehnen tief in uns" gesungen. Ächz. 

Was über die liturgische Gestalt dieser Messe sonst noch zu sagen wäre, sollte man tunlichst im Kontext der Tatsache betrachten, dass man diesbezüglich von dieser Gemeinde und diesem Priester ja Kummer gewohnt ist. Dass Pfarrer Jasbinschek ohne Messgewand, nur mit einer grünen Stola über einer Mantelalbe, zelebrierte, fiel da schon kaum noch ins Gewicht; wohingegen ich mich immer wieder darüber aufregen kann, mit welcher Nonchalance in den Messen dieser Pfarrei der Antwortpsalm und die 2. Lesung weggelassen zu werden pflegen. Das Eucharistische Hochgebet wurde mit allerlei typisch linkskatholisch anmutenden Zusätzen versehen, da wurde Jesus für Seine "Solidarität mit der Welt" gepriesen und in die Erwähnung "alle[r], die zu einem Dienst in der Kirche bestellt sind" wurden auch alle miteinbezogen, die sich "im Sinne des Evangeliums in der Welt engagieren". Dass die Kommunion am Platz gespendet wurde, kann man schon angesichts des Alters der meisten Gemeindemitglieder als sinnvolle Maßnahme betrachten, aber ärgerlicherweise wurde dabei wieder einmal der im "Nordenhamer Ritus" tief eingewurzelten Unsitte gefrönt, dass die Kommunionspender selbst erst nach der Gemeinde kommunizierten. 

Bei alledem gab es eigentlich nur zwei Überraschungen: einmal, dass der Pfarrer in letzter Sekunde einem Robbenbaby das Leben rettete, nachdem gefühlt die Hälfte der Gemeinde schon zum "Denn Dein ist..." angesetzt hatte; und zum anderen, dass die Predigt gar nicht mal so schlecht war. Also, gut wie sie natürlich auch nicht, aber nicht so schlecht, wie man hätte befürchten können. Allerdings hatte ich nicht zum ersten Mal den Eindruck, es sei eine rhetorische Eigenart dieses Priesters, in einer Predigt wiederholt den Eindruck zu erwecken, er nehme gewissermaßen Anlauf, um etwas ungemein Bedeutendes zu sagen – und dann kommt etwas ganz und gar Banales oder Selbstverständliches. So brauchte er 13 Minuten für eine Predigt mit recht geringem Aussagegehalt, aber dieser war immerhin nicht verkehrt

Nur ganz am Rande möchte ich erwähnen, dass mir während der 1. Lesung – Genesis 18,20-32, Abrahams Fürsprache für die Einwohner Sodoms – der Gedanke durch den Kopf ging, es ergebe doch irgendwie ein seltsames Bild, wenn in der Lesung davon die Rede sei, dass die Sünden Sodoms und Gomorrhas zum Himmel schreien, während am anderen Ende des Kirchengrundstücks stolz eine Flagge im Winde flattert, mit der das Laster Sodoms geradezu gefeiert wird. Im nächsten Moment fiel mir ein, dass just an diesem Tag in Berlin (und, wie ich gehört habe, auch in Stuttgart) Christopher Street Day gefeiert wurde. Sollte man da mit Blick auf die Leseordung mal wieder von einer besonderen göttlichen Fügung sprechen? 

Zu den vermutlich auch in Zukunft schwer auszurottenden "Errungenschaften" des Nordenhamer Ritus gehört es auch, dass vor dem Entlassungssegen noch ein "Impuls"-Text verlesen wird, der in der Regel stark nach Poesiealbum und/oder Anselm Grün klingt. Im aktuellen Fall war es die eigentlich-bereits-ehemalige Laienmitarbeiterin, die einen Text zum Thema "Beten ist wie ein Telefonat mit Gott" vortrug. Das ist, wie der AI Overview von Google versichert, "eine gängige Metapher", weshalb es eigentlich hätte möglich sein sollen, dazu einen geistreicheren Text zu finden als genau diesen, den ich mit einem Minimum an Recherche als teilweise gekürzte, an anderen Stellen erweiterte Fassung eines Impulses identifizieren konnte, den der Fuldaer Stadtpfarrer Stefan Buß 2022 auf dem Portal Osthessen News veröffentlicht hat. – Anschließend wurde für ein Gemeindemitglied, das Geburtstag hatte, "Viel Glück und viel Segen" gesungen, und dann ergriff die Ex-Erzlaiin erneut das Wort, um anzuregen, für den scheidenden Pfarrer, dessen letzte Messe an diesem Kirchenstandort dies ja gewesen war, ebenfalls "Viel Glück und viel Segen" zu singen. Kann man vielleicht als nette Geste betrachten, aber ein bisschen hatte ich den Eindruck, gerade die Souveränität und Selbstverständlichkeit, mit der die Dame an dieser Stelle in den Ablauf eingriff, mache deutlich, wie sehr sie selbst jetzt noch davon überzeugt ist, in dieser Gemeinde "das Sagen zu haben"

Alles in allem bin ich geneigt, diese Vorabendmesse als exemplarisch für eine Gestalt "von Kirche" zu betrachten, die vergeht, die kurz vor dem Aussterben steht. Im Prinzip würde ich diesem Batiktuch- und Klangschalenkatholizismus keine Träne nachweinen, das Problem ist nur, dass – zumindest an diesem Ort – nichts anderes nachwächst. Man hat in dieser Gemeinde (und ähnlichen Gemeinden andernorts, möchte ich spekulieren) zwei komplette Generationen von Katholiken einfach verloren und es noch nicht mal so richtig gemerkt. Damit ist der normale volkskirchliche Modus der Nachwuchsrekrutierung natürlich unwiederbringlich perdü, und folglich müsste man eigentlich nach neuen Wegen suchen, wie man Leute mit der Kirche in Kontakt bringen kann oder umgekehrt, aber ich habe nicht den Eindruck, dass das in nennenswertem Ausmaß geschieht, solange die alten Leute sich in ihrem überlebten Kirchenmodell noch wohl fühlen. – Aber man soll ja die Hoffnung nicht aufgeben. Immerhin darf man bis auf Weiteres wohl davon ausgehen, dass der Kirchenstandort Burhave schon im Interesse der Urlauberseelsorge erhalten bleiben soll; unter diesem Aspekt scheint es nicht undenkbar, dass das Thema Gemeindeerneuerung dort auf die Tagesordnung kommt, ehe endgültig die Lichter ausgehen. Zwar erwarte ich von dem neuen Pfarrer, der im September kommt, nicht unbedingt große Visionen, aber es wäre ja schon mal ein Schritt in die Richtung, wenn er offen für die Visionen Anderer wäre. 


Was war denn jetzt mit Bischof Barron in Münster? 

Rückblickend habe ich mich ein bisschen gewundert, dass auf meine Ankündigung im vorigen Wochenbriefing, die herausragenden Ereignisse des Wochenendes seien die Fedderwardersieler Kutterregatta, das Wischer Wiesenfest und die Verleihung des Josef-Pieper-Preises an Bischof Robert Barron, kein Protest aus dem Erzbistum Paderborn erfolgte, ich hätte Libori vergessen. Sorry dafür, Freunde; trotzdem habe ich über Libori nicht viel zu berichten, über die Pieperpreisverleihung hingegen schon. – Bereits am Samstagnachmittag berichtete der WDR, dass mehrere Gebäude, in denen Bischof Barron im Laufe des Wochenendes auftreten sollte, Orte "beschmiert beziehungsweise mit Parolen wie 'Fuck Trump' besprüht" worden seien, "zum Beispiel an der Überwasserkirche". Angekündigt wurde dort auch, dass "unter anderem Teile der Grünen, der Bund der Deutschen Katholischen Jugend und auch das Katholische LSBT+ Komitee" am Sonntagvormittag vor dieser Kirche "eine Mahnwache abhalten" wollten, während drinnen ein Pontifikalamt mit Bischof Oster aus Passau als Haupt- und Bischof Barron als Konzelebranten gefeiert werden sollte. 

Am Sonntagmorgen überraschte mich Google News mit der Schlagzeile "Nach dem Eklat in Münster: CDU und SPD äußern sich", und ich dachte: Eklat in Münster? Jetzt schon? Was hab ich verpasst? Der Artikel des Portals Echo Online, zu dem diese Überschrift gehört, verrät allerdings, dass es da um etwas ganz anderes geht: "Die Wahl eines Schiedsmanns, die in anderen Kommunen ohne viel Aufhabens erledigt wird, führte in der Münsterer Gemeindevertretung zu einem heftigen Streit." Klingt nach einer Neuauflage der Causa Brosius-Gersdorf im Format einer Provinzposse. 

Zurück zum Thema: Das Pontifikalamt in der Überwasserkirche wurde im Livestream von k-tv übertragen, ich schaute zwischenzeitlich mal rein und bekam einen Teil von Bischof Osters Predigt, das Credo, die Fürbitten und den Beginn der Gabenbereitung mit. So halb und halb rechnete ich jeden Moment damit, dass jemand nackt auf den Altar springen würde, aber dagegen waren wohl Vorkehrungen getroffen worden. – Im weiteren Verlauf des Tages hatte ich keine Gelegenheit mehr, die Geschehnisse rund um die Preisverleihung in Echtzeit zu verfolgen – ich hab schließlich Urlaub! –, aber gegen Abend sah ich auf Instagram einen Ausschnitt aus Bischof Barrons Dankesrede. Darin erwähnte er, er habe Stefan Oster erstmals 2018 beim Weltjugendtag getroffen, und da habe sein Passauer Mitbruder im Bischofsamt sich ihm mit den Worten vorgestellt "Manche sagen, ich sei der Robert Barron Deutschlands." – "Aber heute", fügte Barron hinzu, "kann ich sagen, ich wäre geehrt, wenn man von mir sagen würde, ich sei der Stefan Oster Amerikas." Nett. 

Bleibt also eigentlich nur noch ein Blick in die Presse; einleiten möchte ich diesen mit einer Wortmeldung, die ich auf Bluesky, dem Sozialen Netzwerk für eine (angeblich oder vermeintlich) bessere Welt, gesehen habe: "Ich hab große Probleme zu verstehen, warum sich das Franz Hitze Haus und das Münsteraner Priesterseminar für diese demokratiefeindliche Scharade hergeben", schrieb da am Sonntag ein junger Mann, von dem ich übrigens schon Ende Januar anmerkte, dass er "auf seinem Profilbild so wirkt wie jemand, mit dem ich privat durchaus mal ein Bier trinken würde, wenn auch in seinem Fall vielleicht ein glutenfreies". Zum Stichwort "demokratiefeindlich" muss ich an dieser Stelle anmerken, dass ich mich bei Leuten, die sowas sagen, immer frage, was sie eigentlich unter "Demokratie" verstehen, aber dann sage ich mir: Auch Nordkorea nennt sich Demokratische Volksrepublik. Die zitierte Wortmeldung auf Bluesky zog derweil allerlei Reaktionen von Gleichgesinnten nach sich, die zum Teil immerhin erwähnenswert scheinen. Bezüglich der Frage, warum die Verantwortlichen im Bistum Münster so eine Veranstaltung erlaubt hätten, orakelte einer: "In der Sedisvakanz will man sich profilieren und traut sich gleichzeitig nix, weil man ja noch was werden wollen könnte..." – das klingt für mich nach einer Einschätzung, an der über ihren konkreten Anlass hinaus durchaus was dran sein könnte. Auf eine Frage nach der Rolle Kardinal Woelkis in dieser Angelegenheit erwiderte der Urheber des zitierten Postings, dieser habe "damit ausnahmsweise [!] wirklich kaum etwas zu tun": "Spannender ist da die Teilnahme von Oster, und so wie der bestimmte Strukturen versucht in Deutschland zu etablieren, [ist er] unterm Strich vermutlich der Bischof auf den man mehr schauen sollte bei solchen Themen." Tja, ist wohl so. 

Aufschlussreich dafür, auf welche Quellen die linke Theologenbubble auf Bluesky ihre Sicht auf die Pieperpreisverleigung stützt, ist es übrigens, dass die eingangs wiedergegebene Stellungnahme mit einem Link zu einem Artikel von Louis Berger bei Kirche + Leben garniert ist. Wie wir uns erinnern, hat dieser Louis Berger früher u.a. für die taz und das Publik Forum geschrieben und hat, seit er bei Kirche + Leben ist, u.a. eine (nur für Abonnenten lesbare) "Analyse" über "mögliche Gefahren" des Zimzum-Festivals verfasst und unter der bezeichnenden Überschrift "Wie gefährlich sind charismatische Bewegungen, Frau Hinsenkamp?" ein Interview mit der Verfasserin des Buches "Visionen eines neuen Christentums" geführt. Wenn die Münsteraner Bistumszeitung diesen Mitarbeiter über die Pieperpreisverleihung berichten lässt, sagt das ja schon was aus; ebenso die Überschrift dieses Artikels, "Münster: Umstrittener US-Bischof Barron trotz Protesten ausgezeichnet", denn das Wörtchen "trotz" impliziert ja offenbar, dass die Proteste nach Ansicht des Verfassers die Auszeichnung eigentlich hätten verhindern sollen

Schauen wir trotzdem mal rein in den Text: Dass Louis Berger sich in seiner Berichterstattung zunächst auf die Mahnwache konzentriert, zu der "unter anderem Münsteraner Verbände wie der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD) oder der Familienbund der Katholiken und der Kreisverband Münster von Bündnis 90/Die Grünen aufgerufen" hatten, hat offenbar auch damit zu tun, dass er in die eigentliche Veranstaltung schlicht nicht 'reinkam – "nicht einmal in [die] Überwasserkirche", worüber er sich wortreich beklagt; was die Frage aufwirft, was er eigentlich erwartet hat, nachdem er selbst in den Wochen und Monaten zuvor wesentlich dazu beigetragen hat, gegen Bischof Barron Stimmung zu machen. Bei der Mahnwache ist er jedenfalls unter Gleichgesinnten, die gern mit ihm reden; so Thomas Hunsch von der Ökumenischen Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche, der erklärt, "Barron vermittle ein 'rückwärtsgewandtes Bild des Christentums' und grenze nicht nur queere Menschen, sondern auch andere Randgruppen aus", oder "eine junge Studentin der Katholisch-Theologischen Fakultät (KTF) der Universität Münster", die betont, ihr liege "viel an der Kirche – an einer Kirche, die 'vielfältig, offen, tolerant ist und in der Nachfolge Jesu liebevoll auf die Menschen zugeht'"; die Verleihung des Josef-Pieper-Preises an Bischof Barron würde hingegen "ein anderes Kirchenbild befördern, so die junge Frau". Auch der Münsteräner Stadtdechant Ulrich Messing wird bei der Mahnwache gesichtet und erklärt, er wolle "an dieser Stelle ein Zeichen für ausgegrenzte Menschen setzen". Von den Farbschmierereien an der Überwasserkirche distanzieren sich die Teilnehmer der Mahnwache, wie Louis Berger zu berichten weiß: 

"Vandalismus sei immer zu verurteilen, so Ruth Fehlker. Sie ist Pastoralreferentin in Coesfeld und Teil der geistlichen Leitung des KFD-Bundesverbands. Damit habe man der Mahnwache einen 'Bärendienst' erwiesen." 

Bei seiner Berichterstattung über das Symposium, die sich – da er ja selbst nicht dabei sein konnte – auf den Livestream von k-tv stützt, protokolliert Berger beflissen, "[o]ffenbar" sei es beim Abschlussgespräch "Protestlern in unbekannter Zahl gelungen, sich unter die Teilnehmer zu mischen": 

"Mehrfach war der Ruf 'Barron raus!' zu hören. Was mit den Protestlern passierte, ließ sich der Livestream von K-TV nicht genau erkennen" – 

was wohl insinuieren soll, sie seien möglicherweise in den Folterkellern der Inquisition gelandet. 

Ein vernichtendes Fazit der Proteste gegen die Preisverleihung an Bischof Barron zieht Sebastian Ostritsch in der Tagespost; von einer "linken Luftnummer" ist da die Rede: 

"Wochen-, ja monatelang wurde die linke Medienmaschinerie angeworfen, um Bischof Robert Barron, dem nun der Pieper-Preis verliehen wurde, zu diffamieren. Beschämend, dass auch kirchliche Organisationen, gefüttert durch die Kirchensteuer, bei der Treibjagd mitmachten. Nach konkreten Vorwürfen oder inhaltlich gehaltvollen Kritikpunkten suchte man dabei vergebens. Die Skandalisierung basierte im Grunde allein auf der totalitären Logik der Kontaktschuld: Barron sei zu nah an Präsident Donald Trump." 

Eine solche Kritik, konstatiert Ostritsch, "muss und kann man nicht ernst nehmen. Sie ist letztlich bedeutungslos" – zumal sie, gemessen am medialen Aufwand, nur "erstaunlich wenige" Leute mobilisiert habe: "Vielleicht zwei Dutzend Demonstranten" hätten sich zu der Mahnwache eingefunden.(Louis Berger sprach von "[e]twa 50 Menschen"; gehen wir getrost davon aus, dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegt.) 

Einen anderen Tonfall schlägt Felizitas Kübles Christliches Forum an, das sich vor allem über über "die grauenhafte Verunstaltung zweier Fassaden der Liebfrauenkirche (auch Überwasserkirche genannt) in Münster" durch "die vermutlich von der linksradikalen Antifa verursachten Farbattacken" empört; da merkt man, dass Frau Küble ihr Handwerk bei Günter Stiff vom "Komm-mit-Kalender" erlernt hat. Hervorzuheben ist an diesem Artikel indes die Klarstellung, dass der angefeindete Bischof Barron "in puncto Glaube und Sittenlehre treu den Standpunkt seiner Kirche vertritt, wobei er für amerikanische Bischofsverhältnisse nicht einmal sonderlich konservativ erscheint". – Anschließend sei erwähnt, dass Bischof Barron auf Facebook anlässlich des dritten Jahrestags seiner Amtseinführung als Bischof von Winona-Rochester einen Text veröffentlichte, der vom Tonfall her auf einige Leser so wirkte, als wolle er damit einen Abschied von dieser Position ankündigen. Manche Beobachter sehen ihn schon als möglichen zukünftigen Erzbischof von Chicago – wo der derzeitige Amtsinhaber, der ultraliberale Kardinal Blase Cupich, schon vor über einem Jahr bei Papst Franziskus seinen altersbedingten Rücktritt eingereicht hat... na, das gäbe ein Geschrei! 


Camino de Willehado '25 – Teil 2: Zu Gast in Deinem Zelt 

Eingang zum Kirchenzelt auf dem Burhaver Campingplatz – von innen gesehen 

Am Montag gingen wir erstmals zum Kinderprogramm der ökumenischen Urlauberkirche, das in einem Zelt auf dem Burhaver Campingplatz stattfand – und dort erlebten wir eine erfreuliche Überraschung: Die Angebote der Urlauberkirche werden von wöchentlich wechselnden Teams gestaltet, und just diese Woche bestand das Team aus dem Gemeindevorsteher der Neuapostolischen Kirche in Nordenham mit seiner Frau und zwei Töchtern. Den Gemeindevorsteher kenne ich, seit er vor gut sieben Jahren in der OASE in Tossens einen Vortrag von mir über die #BenOp besucht hat, und er verfolgt seither auch meinen Blog recht aufmerksam. So hatten wir allerlei Gesprächsstoff, und es war auch schön, dass unsere Familien sich mal kennenlernten; aber fangen wir erst mal vorne an: An diesem Montag waren wir, abgesehen vom Team selbst, die ersten, die sich im Kirchenzelt einfanden; der Gemeindevorsteher verriet, im Kirchenzelt am Tossenser Strand seien am Vortag 50 Kinder aufgekreuzt, und darum beneide er das dortige Team nicht – eigentlich sei das Kinderprogramm der Urlauberkirche eher auf 20, höchstens mal 30 Kinder pro Veranstaltung ausgelegt. Tatsächlich fanden sich bis zum Beginn des Programms 12 bis 14 Kinder im Zelt ein, später kamen aber noch weitere hinzu, insgesamt mögen es also wohl 20 gewesen sein. Das Programm dieses Tages stand unter dem Motto "Jesus hört dich", und zu Beginn gab es eine kleine Katechese zu diesem Thema, ehe die Kinder dazu angeleitet wurden, ein "Klangspiel für die Zimmertür" zu basteln. (Der Gemeindevorsteher erzählte mir später, er sei sich gar nicht sicher, ob die anderen Teams auch solche katechetischen Elemente in ihrem Programm hätten oder ob da "nur gebastelt" werde. Eine Teilantwort auf diese Frage werden wir wohl nächste Woche erhalten.) Zum Bastelangebot selbst kann ich zu Protokoll geben, dass es durchaus meiner im vorigen Wochenbriefing schon angedeuteten Erwartung entsprach, sowohl anspruchsvoller als auch z.B. in Hinblick auf individuelle Gestaltungsspielräume und Qualität der Materialien einfach um Längen besser zu sein als die kostenpflichtigen Bastelprogramme etwa beim Animax Kids Club in der Spielscheune, wo die Kinder im Prinzip nur industriell vorgestanzte Holzteile zusammensetzen, mit Filzstiften bemalen und mit Glitzersteinen bekleben. 

Hubert N. (wie "neu") musste natürlich auch mit ins Kirchenzelt. 

Trotz dieses Hinweises kamen die meisten Kinder ohne ihre Eltern. 

Nachdem das Programmangebot im Kirchenzelt für diesen Tag beendet war, blieben wir noch ein bisschen da, die Team-Familie zeigte uns den Wohnwagen, den die Urlauberkirche ihnen für die Dauer ihres Einsatzes zur Verfügung stellt, und wir hatten ein aufschlussreiches Gespräch über organisatorische Aspekte der Urlauberkirche. Ich musste dabei an die Anfänge der katholischen Urlauberseelsorge in Butjadingen – damals unter dem Namen "Strandkorbkirche" – denken, das muss so um 1990 herum gewesen sein, (mithin just in meiner "ersten Fundi-Phase", wie ich sie immer gern nenne) und wäre eigentlich ein Thema, auf das man mal ausführlicher zurückkommen sollte. Jedenfalls, wenn ich darauf zurückblicke, was die ersten Strandkorbkirchen-Teams so auf die Beine stellten – wozu auch Veranstaltungen für Erwachsene und die Mitgestaltung von Gottesdiensten gehörten –, wirkt das jetzige Urlauberkirchen-Programm doch sehr reduziert; bis vor ein paar Jahren gab es immerhin noch die Gutenachtgeschichte, die von Anfang an zum Programm gehört hatte, aber auch die ist, angeblich mangels Beteiligung, eingestellt worden. Gleichzeitig habe ich den Eindruck, dass die Organisation der Urlauberkirche im selben Zeitraum erheblich gewachsen ist. Das erscheint mir insgesamt ausgesprochen bezeichnend für den Zustand der Großkirchen in Deutschland: Der bürokratische Apparat wächst und füttert sich selber, aber die Basisarbeit vor Ort verkümmert. – Meine Liebste merkte dazu an, so gesehen sei es irgendwie folgerichtig, dass die institutionelle Kirche Leute, die ohne großen organisatorischen Aufwand und ohne viel Geld Dinge auf die Beine stellen – also z.B. Leute wie uns – eher mit Skepsis betrachtet oder sogar als Bedrohung empfindet. 

Wie dem auch sei, am Dienstag waren wir im Kirchenzelt wieder am Start. Diesmal lautete das Motto "Jesus sieht dich", im Mittelpunkt der Katechese stand das Gleichnis vom verlorenen Schaf (Matthäus 18,12-13 bzw. Lukas 15,4-7), dazu wurden die Kinder (es waren, trotz Regenwetters, wohl wieder um die 15, und wieder kamen später noch einige weitere hinzu) aufgefordert, im Zelt und dessen Umgebung nach vier Schlüsselringen zu suchen, die die Frau des Gemeindevorstehers vorgeblich "verloren" (tatsächlich also versteckt) hatte, und dann durften bzw. sollten die Kinder erzählen, ob sie selbst sich schon einmal verirrt und/oder etwas verloren hatten, was ihnen viel bedeutete. Ich machte mir eifrig mentale Notizen für einen potentiellen zukünftigen KiWoGo zu diesem Thema. – Beim Bastelprogramm konnten die Kinder wählen, ob sie ein Windlicht gestalten oder ein Schlüsselbrett basteln wollten; nach einigem Schwanken entschieden meine Kinder sich beide für das Schlüsselbrett. 

Am Mittwoch war bei der Urlauberkirche Ruhetag, auch am Donnerstag gingen wir nicht zum Kirchenzelt, sondern hielten stattdessen eine Lobpreisandacht ("Beten mit Musik") in der Herz-Mariä-Kirche ab. Am Freitag hatte das neuapostolische Kirchenzelt-Team seinen letzten Tag und feierte gewissermaßen seinen Abschied – mit einem Programm unter dem Motto "Jesus lädt dich ein". Im Mittelpunkt der Katechese stand das Gleichnis vom Hochzeitsmahl (Lukas 14,15-24 bzw. Matthäus 22,1-14), und Bestandteil dieser Katechese war es auch, dass die Kinder (es waren wieder so um die zwölf gekommen) losgeschickt wurden, in Grüppchen über den Campingplatz auszuschwärmen und weitere Kinder einzuladen. Danach wurden "Tischkarten" bzw. Namensschilder aus Holz gestaltet, und dann folgte das "Festessen" – in Gestalt von Waffeln, Obst, Salzstangen und Käsehäppchen. 


Wie schon am Montag blieben wir nach dem Ende des Programms noch da, die Erwachsenen unterhielten sich, die Kinder spielten miteinander, bis schließlich doch Abschied genommen werden musste. Wir verabredeten aber, miteinander in Kontakt zu bleiben und uns, wenn sich die Gelegenheit ergibt, mal gegenseitig besuchen wollen. 

Alles in allem war die aus unserer Sicht erste Woche der Urlauberkirche auf dem Burhaver Campingplatz somit ein unerwarteter Erfolg, menschlich, aber durchaus auch hinsichtlich der Programmgestaltung. Jetzt darf man gespannt sein, was das neue Team, das heute angereist ist und ab morgen die Programmgestaltung übernimmt, so auf die Beine stellt... 


Geistlicher Impuls der Woche 

Alle Heiligkeit und Vollkommenheit beruht auf der Liebe zu unserem Herrn Jesus Christus, unserem Gott, unserem höchsten Gut und Erlöser. Verdient etwa Gott nicht unsere ganze Liebe? Er hat uns von Ewigkeit her geliebt. "Bedenke, o Mensch", so spricht Er, "dass ich der erste war, der dich liebte. Du hattest das Licht der Welt noch nicht erblickt, die Welt war noch nicht da, und ich liebte dich bereits. Seit ich bin, liebe ich dich!" 

Um sich unsere Liebe zu erwerben, ging Er so weit, dass Er sich selbst ganz schenkte. Ja, der ewige Vater ging so weit, dass Er uns seinen einzigen Sohn gab. Was tat Er, als Er sah, dass wir durch die Sünde tot und ohne Gnade waren? Seine übergroße Liebe trieb Ihn, Seinen geliebten Sohn zu senden mit dem Auftrag, für uns Genugtuung zu leisten und uns zu dem Leben zurückzurufen, das wir durch die Sünde verloren hatten. 

(Alfons Maria von Liguori, Über die tätige Liebe in Christus) 


Ohrwurm der Woche 

Lene Marlin: Sitting Down Here 

Ein Lied, das mir schon früher immer mal wieder im Kopf herumdudelte, ohne dass ich Titel und Interpret hätte nennen können. Hätte ich raten sollen, hätte ich gedacht, es hieße "You Can't See Me" und wäre vielleicht von Sixpence None The Richer; auf jeden Fall ordnete ich es in die wohl durch den Erfolg von Shania Twain ausgelöste Country-Pop-Welle der späten 90er ein, was wohl auch nicht ganz falsch ist, aber darauf, dass es von einer norwegischen Singer-/Songwriterin stammt, wäre ich von allein wohl nie gekommen. Für eine Singer-/Songwriter-Ballade finde ich den Song übrigens offen gestanden etwas überproduziert, was umso unnötiger erscheint, als im Gedächtnis ohnehin nur die Melodie hängen bleibt und nicht das Arrangement; aber die Melodie hat dafür wirklich unbestreitbare Ohrwurmqualitäten. Zudem passt das Video mit seinen Impressionen von Wohnwagen und Drachensteigen gut zur Stimmung in diesem bisher ziemlich verregneten Sommerurlaub. 


Vorschau / Ausblick 

Der Urlaub in Butjadingen geht weiter! Heute nachmittag sollte in der Burhaver Nordseelagune das "DLRG/Nivea-Strandfest" stattfinden, allerdings ließen die sehr durchwachsenen Wetteraussichten es bis zum Redaktionsschluss fraglich erscheinen, ob dieses Event nicht buchstäblich ins Wasser fallen würde. Unmittelbar bevor dieses Wochenbriefing online geht, werden wir wohl wieder in der Vorabendmesse in Burhave sein, die laut Pfarrblatt diesmal von einem nichtresidierenden Domkapitular des Bistums Münster und emeritierten Pfarrer von Delmenhorst zelebriert wird. Das Interessante daran ist, dass dieser Priester schon vor knapp zehn Jahren einmal in einem Blogartikel von mir erwähnt worden ist – da war er mit einer "Firmandengruppe" auf Berlin-Ausflug und zelebrierte eine Messe in der Kirche St. Adalbert

Morgen steht ein großes Familientreffen an – okay, unter "groß" stellt sich vielleicht mancher Leser etwas anderes vor, aber jedenfalls handelt es sich darum, dass meine Mutter alle ihre Kinder, Schwiegerkinder und Enkel um sich versammelt. Das letzte Mal, dass wir uns alle getroffen haben, ist fast vier Jahre her – und außerdem ist diesmal noch eine Person mehr dabei, denn der ältere meiner beiden Neffen bringt seine Freundin mit. Ob bzw. in welchem Umfang dieses Familientreffen ein blogrelevantes Thema sein wird, bleibt noch abzuwarten (und wird möglicherweise davon abhängen, ob es mir wie beim letzten Mal gelingt, bei "potentiell konfliktträchtigen Themen konsequent die Klappe" zu halten). Für Dienstag haben wir eine Wattwanderung gebucht, am Mittwoch gibt es im Nationalparkhaus-Museum Fedderwardersiel eine Kinderrallye unter dem Motto "Hafendetektive", am Donnerstag einen Trommelworkshop in der Nordseelagune (oder bei schlechtem Wetter in der Spielscheune), und am Freitag sollen die Kinder eine Reitstunde auf Hof Seeverns bekommen (denn, wie schon ein paarmal angemerkt: Wenn die Kinder nicht wenigstens einmal auf einem Pferd gesessen haben, war es dann überhaupt Urlaub?). Und dann ist die Woche auch schon wieder rum... 


1 Kommentar:

  1. Die gegenüber anderen Abweichungen nocheinmal besondere Nonchalanz bei „nur eine Lesung“ dürfte daran liegen, daß Deutschland meines Wissens hierfür tatsächlich eine Dispens hat. Und wenn nicht, sich mittlerweile eine dreißigjährige (genauer: 55-jährige) lokale Gewohnheit aufgebaut hat, die so etwas tatsächlich erlauben könnte.

    Klar, dem *Wunsch* des Konzils entspricht das nicht, aber Deutsche und nichtbefehlende Wünsche von Vorgesetzten sind ja so eine Sache (und außerdem ist das Konzil, auch tatsächlich, jetzt 60 Jahre her^^).

    Schad ist das trotzdem: die Auswahl von alttestamentarischen Lesungen zu den Sonntagsevangelien ist den Liturgiereformen (auch wenn, ähm, die alten Perikopen trotzdem noch besser wären) für sich genommen hervorragend gelungen, so gut wie kaum sonstwas; das sehen die meisten auch, deswegen bleibt ja meist die erste und fällt die zweite weg. Aber man kann eine Kirchgemeinde einfach nicht gelingend ohne Apostelbriefe instruieren.

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