Hallo, Leser.
Ja, ich weiß, ich habe schrecklich lange nichts von mir hören lassen. Wie mir zugetragen wurde, hatten einige Leser schon Sorge, ob ich wohl überhaupt noch lebe. Das kann ich hiermit offiziell bestätigen: Es geht uns gut, der ganzen Familie. Ja, Corona hatten wir inzwischen auch -- offiziell allerdings nur meine Liebste; die Kinder und ich mussten halt mit in Quarantäne, wir hatten aber auch alle ungefähr dieselben Erkältungssymptome, nur unterschiedlich stark ausgeprägt. Was mich persönlich betrifft, fühlte ich mich ungefähr zwei Wochen lang nicht so richtig gesund, davon netto vielleicht drei bis vier Tage so schlecht, dass ich am liebsten den ganzen Tag im Bett geblieben wäre. Ging aber nicht, wegen der Kinder. Kurz und gut, ich bin in meinem Leben schon schlimmer krank gewesen, und das soll's jetzt auch zu diesem Thema gewesen sein, zumal das nicht der wesentliche Grund war, weshalb ich so lange nichts gebloggt habe.
Nein, der wesentliche Grund war, dass es mir in den letzten Monaten schlicht an Zeit und Muße zum Bloggen gefehlt hat. Und dann spielte auch noch ein gewisser Unwille eine Rolle, mir, was die Zukunftsperspektiven des Projekts "Punkpastoral" angeht, allzu tief in die Karten schauen zu lassen, solange mehr oder weniger noch alles in der Schwebe war.
Was das angeht, sind meine Liebste und ich in den vergangenen Monaten alles andere als müßig gewesen. Wir haben Konzepte entwickelt, Briefe geschrieben, Gespräche geführt - unter anderem mit unserem Erzbischof; das war ein sehr nettes und ermutigendes Gespräch, auch wenn es vorläufig noch keine konkreten Ergebnisse erbracht hat -; und noch dazu sind einige Projekte "von außen" an uns heran getragen worden bzw. uns in den Schoß gefallen (dazu bei Gelegenheit mehr). Und auch wenn Vieles weiterhin noch in der Schwebe ist und einige unserer Ideen sich zumindest vorläufig noch nicht umsetzen lassen, gibt es doch immerhin schon mal einen Erfolg zu verkünden:
Ab dem 22. April leiten wir die Krabbelgruppe in St. Stephanus Berlin-Haselhorst!
Die Krabbelgruppen-Ausstattung vor dem "Umzug" |
Und zwar jeden Freitag, es sei denn, wir sind gerade nicht da. -- Natürlich sehen wir die Krabbelgruppe auch und nicht zuletzt als ein Angebot für Eltern, sich kennenzulernen und zu vernetzen, und daraus können und sollen sich dann auch weitere Projekte ergeben. Das Angebot steht daher ausdrücklich allen interessierten Familien offen, ob sie zur Gemeinde von St. Stephanus gehören oder nicht. In unmittelbarer Nachbarschaft von St. Stephanus befindet sich übrigens die EFG The Rock Christuskirche, die allem Anschein nach eine sehr aktive Jugendarbeit leistet; da zeichnen sich also auch Kooperationsmöglichkeiten ab, zumal wir uns mit den dortigen Mitarbeitern schon ein paarmal sehr nett unterhalten haben.
Alles in allem kann ich sagen, dass mich die Aussicht, nach einigen Monaten Auszeit wieder mit der praktischen Gemeindearbeit durchzustarten, mit Freude und gespanntem Optimismus erfüllt. Vor allem ist es im Vergleich zu den zurückliegenden fünf Jahren schon mal eine ganz neue Erfahrung, dass sich Mitarbeiter einer Gemeinde aktiv darum bemühen, dass wir bei ihnen was machen. Wenn man es gewohnt ist, mit seinen Initiativen immer und immer wieder auf eine Mischung aus Desinteresse und Ablehnung zu stoßen, dann liegt es nahe, sich mit der Vorstellung zu trösten, woanders sei es auch nicht besser. Aber die gute Nachricht ist, das stimmt nicht. Sicherlich muss man überall damit rechnen, Verhältnisse vorzufinden, die nicht gerade ideal sind, aber es gibt doch erhebliche Unterschiede, und zwar nicht nur graduelle, sondern auch prinzipielle. Ich will hier nicht groß ins Detail gehen, aber ich muss schon sagen, im Rückblick frage ich mich, wie wir es überhaupt so lange in unserer jetzt ehemaligen Gemeinde ausgehalten haben.
Zugeben muss man natürlich, dass die räumliche Nähe ein echtes Argument ist. Die Hürde, in einer Gemeinde aktiv zu sein, zu deren Standort man erst mal 20 Minuten mit dem Bus fahren muss (plus Wartezeit), ist schon signifikant höher als bei einem Fußweg von ca. 7 Minuten. Besonders mit Kindern. Aber auch wenn es eine Hürde ist, ist es doch keine unüberwindliche. Wenn die Krabbelgruppe erst mal gut angelaufen ist, würde ich gern als nächstes das "Dinner mit Gott" wieder aufleben lassen. Gern auch in Kombination mit einer Lobpreisandacht. Vorerst noch ungeklärt ist, wie es mit dem Büchereiprojekt weitergeht. Aber da sage ich mir: Kommt Zeit, kommt Rat. Konzentrieren wir uns erst mal auf einen guten Start für die Krabbelgruppe. Gebetsunterstützung ist selbstverständlich willkommen; und wem Berlin-Haselhorst nicht zu weit ist und wer Kinder im Krabbelalter hat, der sei herzlich eingeladen, einfach mal vorbeizukommen!
St. Stephanus, Gorgasring 5, 13599 Berlin-Haselhorst. Die Parkplatzsituation ist derzeit, baustellenbedingt, schwierig. Dafür ist aber die ÖPNV-Anbindung gut. |