tag:blogger.com,1999:blog-59421025743065063712024-03-18T23:06:16.774+01:00Huhn meets Ei - Katholisch in Berlin...mit gelegentlichen Abstechern nach Nordenham bzw. Butjadingen! Brainstorming für eine christliche Graswurzelrevolution - von Kneipenapostolat bis Punkpastoral, von "Benedict Option" bis Dorothy Day (und zurück). Nicht Sandsäcke auftürmen, sondern eine Arche bauen. Politik wird uns nicht retten. KingBearhttp://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.comBlogger822125tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-52267807768899924662024-03-16T18:00:00.001+01:002024-03-16T18:00:06.243+01:00Creative Minority Report Nr. 21<p style="text-align: justify;">Eins vorweg, Leser: Bei uns ist heute Kindergeburtstag (der eigentliche Geburtstag unseres Jüngsten war <i>gestern</i>, aber gefeiert wird <i>heute</i>); daher habe ich bemüht, diese Wochenbriefing-Ausgabe möglichst frühzeitig weitgehend fertig zu bekommen, und infolgedessen steht über die letzten Tage der zurückliegenden Woche nicht viel drin. Zu berichten gibt es aber auch so jede Menge: Das Gartenprojekt in St. Stephanus macht endlich Fortschritte, wir waren bei einem Kinder-Lobpreis-Konzert, Neues von der Wichtelgruppe gibt's auch... und was in diesem Wochenbriefing keinen Platz mehr gefunden hat, das kommt eben im nächsten dran! </p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjuo3nN6prlECwBHjxZzUPZQ7BMiU46TotldxlV3Ufl4unpD8UUFVKYWS99AApdCiD9APZub27O33lIIZzuzHjxKISgrr2WduY5zRrrhiz9lY14FuasLb0tSfc0WlK4CXILI_zXdHU5EmXHV_tYvKKqJU7v5gyUuK22Vvr_61M1x9CAwuMXr-jpVb6f6yvG/s3159/20240313_094507.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="3159" data-original-width="2369" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjuo3nN6prlECwBHjxZzUPZQ7BMiU46TotldxlV3Ufl4unpD8UUFVKYWS99AApdCiD9APZub27O33lIIZzuzHjxKISgrr2WduY5zRrrhiz9lY14FuasLb0tSfc0WlK4CXILI_zXdHU5EmXHV_tYvKKqJU7v5gyUuK22Vvr_61M1x9CAwuMXr-jpVb6f6yvG/s320/20240313_094507.jpg" width="240" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Das Hasenfest hoppelt mit großen Sprüngen näher.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><b>Was bisher geschah </b></p><p style="text-align: justify;">Am Samstagmorgen hatte unser Jüngster bemerkenswert sonnige Laune – was, wie ich vermute, damit zusammenhing, dass er endlich mal wieder zusammen mit seiner Mami aufwachen durfte – und verkündete am Frühstückstisch, er wolle einen Kuchen backen – <i>"mit Soße"</i>, womit er Glasur meinte. Zum Kuchenbacken kamen wir dann aber doch erst gestern Abend. Erst einmal war am Samstag <i>Wichtelgruppentreffen</i>, und im Anschluss daran hatte ich ein erstes konspiratives Treffen in Sachen <i>Gartenprojekt</i>; auf beides wird weiter unten noch näher einzugehen sein. Am Sonntag gingen wir früh in St. Stephanus in die Messe, und der Grund für diese eher untypische Entscheidung war wiederum das Gartenprojekt; auch dazu also weiter unten Genaueres. Am Montag brachte ich unsere Große morgens zu ihrer mit Spannung erwarteten Lernreise und den Jüngsten am frühen Nachmittag zu den Omas, dann hielt ich zu Hause die Stellung für den Fall, dass das Tochterkind womöglich <i>doch</i> wieder abgeholt werden und zu Hause übernachten wollte. Dazu kam es allerdings nicht, auch nicht an den nächsten Tagen; die Folge war, dass ich morgens mit dem Jüngsten allein und, da das Zur-Schule-Bringen wegfiel, freier in der Gestaltung der Vormittage war. Ich hätte also mit dem Jüngsten durchaus mal woanders zur Werktagsmesse gehen können als sonst, etwa am Dienstag in <a href="https://www.sankt-rita-berlin.de/">St. Rita</a> oder am Mittwoch in <a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/St._Bernhard_(Berlin-Tegel)">St. Bernhard</a>; aber am Ende siegte doch die Gewohnheit, und wir gingen wieder am Mittwoch in St. Marien Maternitas in die Messe, wo sich die Gemeinde inzwischen an uns gewöhnt hat und wo es im Anschluss an den Gottesdienst Frühstück gab. Am Nachmittag wollten wir zum Konzert des Kinder-Lobpreis-Liedermachers Mike Müllerbauer in der <i>"Gemeinde auf dem Weg"</i>; allerdings schlief der Knabe – nachdem er sich zuvor standhaft geweigert hatte, Mittagsschlaf zu machen – auf dem Weg dorthin ein. Das Konzert war trotzdem klasse; was es sonst noch darüber zu sagen gibt, folgt weiter unten unter der Überschrift <i>"Komm, wir machen Gott jetzt eine Freude"</i>. Am Donnerstag traf sich der <i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/07/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-37.html?m=1">Arbeitskreis Kinderwortgottesdienst</a></i>, um den bereits am morgigen Sonntag anstehenden nächsten <i>KiWoGo</i> und den <i>Kinderkreuzweg</i> in der Karwoche zu planen; aber darüber berichte ich aus Platzgründen erst im <i>nächsten</i> Wochenbriefing. – Am Freitag, also gestern wurde unser Jüngster dann drei Jahre alt und die Große kam von ihrer Lernreise zurück; kein Wunder, dass beide Kinder extrem aufgedreht waren, umso mehr, als sie sich vier Tage lang nicht gesehen hatten. Ihre Lust am Chaos gipfelte darin, dass sie sich – als ich gerade unterwegs war, um den Schlüssel für den Ort der Geburtstagsfeier zu besorgen – mit einer Bastelschere die Haare schnitten. Da wird wohl nächste Woche ein Besuch beim Friseur fällig, um zu retten, was zu retten ist... </p><div style="text-align: justify;"><b><br /></b></div><div style="text-align: justify;"><b>Was ansteht </b></div><p style="text-align: justify;">Wie die Zeit vergeht: Vor uns liegt bereits die 5. Woche der Fastenzeit! Am morgigen Sonntag ist, wie schon gesagt, in St. Joseph Siemensstadt <i>Kinderwortgottesdienst</i>, an dessen Gestaltung ich in bescheidenem Ausmaß beteiligt bin. Am Dienstag bin ich in meiner Eigenschaft als Wichtelgruppenleiter zu einem informellen Leitertreffen der Haselhorster Pfadfinder eingeladen, am Mittwoch ist wieder <i><a href="https://www.weil-gott-dich-liebt.de/jam">JAM</a></i>, und alles Weitere wird sich zeigen. Am kommenden Samstag ist dann schon der Vorabend des Palmsonntags, und auch wenn dieser Tag wohl im Wesentlichen ein Thema für das <i>übernächste</i> Wochenbriefing sein wird, sei doch schon mal verraten, dass da noch einmal der Erzbischof zur Visitation kommt, und zwar diesmal speziell nach Siemensstadt. Der Hintergrund ist, dass die Visitation der Großpfarrei <i>Heilige Familie</i> eigentlich vier Tage in Anspruch nehmen sollte, Erzbischof Koch aber infolge anderweitiger Verpflichtungen nicht alle vier Tage an einem Stück absolvieren konnte. Daher wird nun also noch ein Tag drangehängt, an dem Erzbischof Koch u.a. Ehrenamtliche aus der Gemeinde St. Joseph Siemensstadt/St. Stephanus Haselhorst treffen will und in St. Joseph eine Vorabendmesse zum Palmsonntag zelebriert. </p><div style="text-align: justify;"><b><br /></b></div><div style="text-align: justify;"><b>Aus meinem Wichtelbuch </b></div><p style="text-align: justify;">Unser jüngstes Wichtelgruppentreffen würde ich als uneingeschränkten Erfolg bezeichnen, auch wenn es anfangs nicht unbedingt danach aussah: Es waren wieder nicht mehr Teilnehmer da als beim letzten Mal, und zudem war der Tochter meiner Co-Leiterin auf dem Weg zum Treffen plötzlich unwohl geworden; besonders viel Aktivität seitens der Kinder war da nicht drin, also setzten wir uns im Gemeindezentrum von St. Stephanus in den Pfadfinderraum, tranken Tee, sangen ein paar Lieder, und als ich eine Geschichte aus dem Buch <a href="https://www.scm-shop.de/von-schafen-perlen-und-haeusern.html"><i>"Jesus erzählt von Schafen, Perlen und Häusern"</i> von Nick Butterworth und Mick Inkpen</a> vorlas, fanden die Kinder das einhellig so toll, dass ich gleich noch mehrere weitere Geschichten aus demselben Buch vorlesen durfte/musste. Nebenbei besprachen meine Co-Leiterin und ich die weitere Terminplanung bis zum Sommer – und einigten uns dabei darauf, im Zeitraum zwischen den Oster- und Sommerferien <i>regelmäßig alle zwei Wochen</i> ein Wichtelgruppentreffen anzusetzen wollen und das auch dann durchzuziehen, wenn nicht das <i>ganze</i> Leitungsteam an <i>allen</i> Terminen mit dabei sein kann. Der nächste Termin ist demnach am 13. April; Zeit genug, neue Flyer zu drucken und zu verteilen und auf anderen Wegen die Werbetrommel zu rühren. Und dann sind wir mal gespannt, wie die Dinge sich weiter entwickeln. </p><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Der Garten ruft! </b></div><p style="text-align: justify;">Okay, Karten auf den Tisch: Wie ist der Stand der Dinge hinsichtlich des <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/04/wie-der-garten-seine-saat-sprieen-lasst.html">Gartenprojekts</a> in St. Stephanus? Nachdem ich ja <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/03/creative-minority-report-nr-19.html">vor ein paar Wochen</a> bei der <i>Community Networking Night</i> im <i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/12/creative-minority-report-nr-6.html?m=1">Baumhaus</a></i> mein Anliegen vorgestellt hatte, ein Konzept zur Pflege und Gestaltung des Pfarrgartens zu entwickeln, und ein paar Leute am Tisch tatsächlich Interesse signalisiert hatten, daran mitzuwirken, hatte ich als nächsten Schritt ins Auge gefasst, einen Termin auszumachen, um mit diesen Leuten und Vertretern der an der Nutzung des Gartens interessierten Gruppen und Kreise der Kirchengemeinde eine Ortsbegehung zu unternehmen und sich dabei darüber zu verständigen, welche Arbeitsschritte da konkret anstehen werden, wenn der Frühling kommt. Ein ehrenamtlicher Küster von St. Stephanus – der bezeichnenderweise schon im letzten Spätsommer als einziger Vertreter der Kirchengemeinde auf meinen Versuch reagiert hatte, ein erstes Treffen zu arrangieren – schlug vor, sich am Sonntag nach der Messe zu treffen, und das war dann auch der Grund, weshalb wir an diesem Sonntag nicht in St. Joseph Siemensstadt, sondern eben in St. Stephanus Haselhorst in die Messe gingen. Die beiden Interessentinnen aus der <i>Baumhaus</i>-Community lud ich ebenfalls zu diesem Treffen ein; während von der einen <i>überhaupt keine</i> Rückmeldung kam, schlug die andere vor, sich schon einen Tag früher, also am Samstag, zu treffen, um sich den Garten schon mal anzusehen. </p><p style="text-align: justify;">Dieses Treffen – im Anschluss an die Wichtelgruppenstunde – verlief ausgesprochen fruchtbar und inspirierend; meine Gesprächspartnerin hatte schon an dem Abend im <i>Baumhaus</i> durchblicken lassen, dass sie sich mit <i><a href="http://meine-ernte.de/selbstversorgung/beetplanung/permakultur/">Permakultur</a></i> auskennt, und wie sich zeigte, hat sie auch bereits Erfahrung mit Gartenprojekten auf Kirchengrundstücken. Sie hatte gefühlt hundert Fragen, die ich nur zum Teil verlässlich beantworten konnte, aber mindestens ebenso viele Vorschläge und Anregungen für Maßnahmen, die <i>sowohl</i> die Attraktivität des Gartens für die Nutzung durch die Gemeinde erhöhen könnten <i>als auch</i> ökologisch sinnvoll wären. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhF02Rv7pORuCcKZGeDm7lEM8lSvD-U4WXh0pErE1Bnf1mzwBa2I12Mm7tQBK3A5AU4Sl5m1cwDHrD6j2cMW2gC38tE6yHLh8r6umta-cYNUccwl54UkOUVDdy-Rxq0qUrUjcPEY-u9vEAni6r9-_vTRRvcEW37_fyqo7N5FromrKaGlMDXlVQAJz1h0ybB/s2576/20240309_100411.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1932" data-original-width="2576" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhF02Rv7pORuCcKZGeDm7lEM8lSvD-U4WXh0pErE1Bnf1mzwBa2I12Mm7tQBK3A5AU4Sl5m1cwDHrD6j2cMW2gC38tE6yHLh8r6umta-cYNUccwl54UkOUVDdy-Rxq0qUrUjcPEY-u9vEAni6r9-_vTRRvcEW37_fyqo7N5FromrKaGlMDXlVQAJz1h0ybB/s320/20240309_100411.jpg" width="320" /></a></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjhdzhFyQIlYRZIU0jrODZDZPY2juiil2c6I6micRp8tBC4S3OneGWUwiukq22nevSUmdAow5BwKDLRiqmhhG1PMhNx4-Af8jNV2zOhkW1ZP0gfaHRbZSAwNgquWYiQvkZNNRpiAOUfSBM9jG_750_f-Vf71XqIbnf-Jed8rX1slY3jJ9vTnI9ALLLqrnwx/s1850/20240309_100416.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1387" data-original-width="1850" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjhdzhFyQIlYRZIU0jrODZDZPY2juiil2c6I6micRp8tBC4S3OneGWUwiukq22nevSUmdAow5BwKDLRiqmhhG1PMhNx4-Af8jNV2zOhkW1ZP0gfaHRbZSAwNgquWYiQvkZNNRpiAOUfSBM9jG_750_f-Vf71XqIbnf-Jed8rX1slY3jJ9vTnI9ALLLqrnwx/s320/20240309_100416.jpg" width="320" /></a></div><p style="text-align: justify;">Der Termin am Sonntag nach der Messe war dagegen weniger erfolgreich: Außer dem Küster, der den Termin vorgeschlagen hatte, und mir erschien <i>niemand</i>, und das, obwohl ein weiteres designiertes Garten-AG-Mitglied aus der Gemeinde noch tags zuvor zugesagt hatte. Die Permakultur-Beraterin aus dem <i>Baumhaus</i> hätte etwas später dazustoßen wollen, aber mangels Beteiligung aus der Gemeinde sagte ich ihr ab. Der Küster schlug nun eine Minimallösung für die Erhaltung und Pflege des Gartens vor: Man solle vier Gruppen innerhalb der Gemeinde benennen, die im Wechsel die Verantwortung dafür übernehmen, in regelmäßigen Abständen im Garten nach dem Rechten zu sehen und akut anfallende Arbeiten zu erledigen (insbesondere Bewässerung im Falle anhaltender Trockenheit). </p><p style="text-align: justify;">Man kann oder muss wohl sagen, dass es zwischen diesen beiden Visionen für den Pfarrgarten von St. Stephanus ein erhebliches Gefälle gibt. Ob man sich da irgendwo in der Mitte treffen kann? Und wie sollte ich nun konkret weiter vorgehen?, fragte ich mich und gab mir sogleich selbst die Antwort: Schreibste erst mal 'n Protokoll. <i>Bürokratie sí!</i> – Ich wünsche mir ja oft, "bei Kirchens" liefe alles etwas informeller, aber das heißt ja nicht, dass ich nicht nach den Regeln spielen <i>kann</i>, wenn's sein muss. – Mein Protokoll stellte ich am Dienstag fertig, es umfasst zwei Seiten zuzüglich einiger Links zu weiterführenden Informationen über Permakultur sowie zu Stichworten wie <i><a href="https://www.ndr.de/ratgeber/garten/Benjeshecke-anlegen-und-Gruenschnitt-kompostieren,benjeshecke101.html">"Benjeshecke"</a></i>, <i><a href="http://selbermachen.de/garten/beet-hochbeet/kraeuterspirale-anlegen-so-geht-s">"Kräuterspirale"</a></i> und<a href="https://dikarbion.eu/epages/96a7356b-10eb-4075-b76d-a2feb5b9cba5.mobile/de_DE/?ObjectPath=/Shops/96a7356b-10eb-4075-b76d-a2feb5b9cba5/Categories/Anleitungen/Pilzzucht_auf_Holz_mit_Impfduebeln&Locale=de_DE"> <i>"Pilzdübel"</i></a>. Jetzt muss das Papier wohl erst mal seine Runde durch die Gremien der Gemeinde machen, aber als erste Reaktion wurde mir bereits in Aussicht gestellt, dass ich das Anliegen bei der nächsten Gemeinderatssitzung vorstellen darf/soll. Einen Termin dafür gibt es allerdings noch nicht. </p><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Predigtnotizen</b> </div><p style="text-align: justify;">Die Lesungstexte für diesen 4. Sonntag der Fastenzeit hatte ich mir erneut schon am Abend vorher angesehen – und ich erwäge ernsthaft, das zu einer festen Gewohnheit zu machen. Jedenfalls stellte ich fest, dass es die Texte <i>schon wieder</i> ganz schön in sich hatten: als 1. Lesung den Abschluss des Chronikbuches (<i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/2.Chronik36%2C14-23">2. Chr 36, 14–16.19–23</a></i>) mit der Schilderung des Untergangs des Königreichs Juda, der Babylonischen Gefangenschaft und schließlich der Rückkehr der Juden aus der Verbannung; als 2. Lesung <i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/Epheser2%2C4-10">Epheser 2,4-10</a></i> ("Denn aus Gnade seid ihr durch den Glauben gerettet"); und als Evangelium schließlich<i> <a href="https://www.bibleserver.com/EU/Johannes3%2C14-21">Johannes 3,14-21</a></i>, eine theologisch äußerst gehaltvolle Passage aus dem Gespräch Jesu mit Nikodemus. – In der Messe, die der innerhalb der Großpfarrei für die Gemeinde St. Joseph Siemensstadt/St. Stephanus Haselhorst zuständige Pfarrvikar zelebrierte, war ich dann zunächst etwas irritiert, dass eine <i>andere</i> Evangelien-Perikope vorgetragen wurde, nämlich eine gekürzte Fassung der <i>Heilung des Blindgeborenen</i> aus <a href="https://www.bibleserver.com/EU/Johannes9">Johannes 9</a>. Das war aber nicht etwa ein Fehler, sondern diese Perikope ist im Lesejahr A am 4. Sonntag der Fastenzeit dran und kann, wie ich der <a href="https://www.erzabtei-beuron.de/_SA-mobile/schott/schott_anz/index.html?datum=2024-03-10&utm_source=dlvr.it&utm_medium=twitter"><i>Online</i>-Ausgabe des <i>Schott</i></a> entnehmen konnte, auch in den anderen Lesejahren verwendet werden. Tatsächlich enthielt die Predigt des Pfarrvikars auch am Rande den Hinweis, dass <i>"heute eigentlich Nikodemus dran gewesen" </i>wäre, aber dazu später; im ersten Teil der Predigt wandte er sich einmal mehr vorrangig an die <i>Erstkommunionkinder</i>, von denen, wenn ich richtig gesehen habe, fünf oder sechs anwesend waren. Ihnen erklärte er, dass der Name <i>Jesus</i> "Gott rettet" bedeute, und lenkte ihre Aufmerksamkeit von der <i>physischen</i> Blindheit des Mannes, den Jesus heilt, auf die eher <i>metaphorische</i> Blindheit der Pharisäer und Schriftgelehrten – und nicht zuletzt auf Situationen, in denen sie selbst in diesem Sinne "blind" seien: Blind zu sein bedeute, Menschen oder Sachverhalte nicht so wahrnehmen zu können, wie sie wirklich sind, weil man sie <i>ohne Liebe anschaut</i>. Wenn Jesus Menschen, die blind waren, sehend macht, dann bedeutet das, dass er sie <i>befähigt zu lieben</i>. </p><div style="text-align: justify;">In dem für <i>erwachsene</i> Hörer bestimmten Teil der Predigt ergänzte der Pfarrvikar diese Kernaussage noch um Querverweise auf andere Evangelien-Perikopen der Fastenzeit, in denen es immer um <i>Wasser</i> gehe – besonders augenfällig im Evangelium von der Begegnung Jesu mit der Samariterin am Brunnen (<i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/Johannes4%2C5-42">Joh 4,5-42</a></i>): "Die kommt mit einem kleinen Krug" und signalisiert damit, dass "sich das Leben darauf reduziert hat, die Mühsal des Lebens irgendwie zu ertragen und ein bisschen Wasser zu haben. Heute wäre eigentlich auch Nikodemus" – wir hörten schon davon –, "und auch der hat den Glauben und das Leben reduziert auf ein paar moralische Gesetze, auf ein bisschen brav und ordentlich sein." In all diesen Perikopen gehe es letztlich um den "Unterschied, ob ich zu Gott komme mit meinem kleinen Wasserkrug und denke, das ist schon alles, oder ob ich zu einer sprudelnden Quelle werde". Lassen wir das mal auf uns wirken... </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><p style="text-align: justify;"><b>Eine Novene für den Hl. Josef </b></p><p style="text-align: justify;">Am kommenden Dienstag ist übrigens das <i><a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Josefstag">Hochfest des Hl. Josef</a></i>; ein Umstand, den ich zum Anlass genommen habe, der <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/02/creative-minority-report-nr-16.html">erst vor einigen Wochen hier festgehaltenen Überlegung</a>, man sollte überhaupt <i>mehr Novenen beten</i>, Taten folgen zu lassen. Eine <i>Novene zum Hl. Josef</i> <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2021/04/eine-novene-fur-den-hl-josef.html">hatte ich ja schließlich sozusagen schon fertig in der digitalen Schublade</a>, und auch wenn die aus Gründen darauf hin konzipiert war, in den Tagen vor dem 1. Mai (<i><a href="https://www.heiligenlexikon.de/BiographienJ/Joseph_von_Nazareth_Arbeiter.htm">Hl. Josef der Arbeiter</a></i>) gebetet zu werden, sagte ich mir, Teile davon könnte ich sicherlich wiederverwenden, so dass Eröffnungsgebet, die Litanei und nicht zuletzt das <a href="https://gottessoehne.de/pods/st-josef-novene-wie-mutter-teresa-sie-gebetet-hat/">Novene-Gebet der Hl. Mutter Teresa zum Hl. Josef</a>. </p><p style="text-align: justify;">Ich begann mit der Novene am Sonntagabend, kurz vor dem Schlafengehen, und das verlief ehrlich gesagt mehr schlecht als recht, da ich in meinem stillen Gebet wiederholt unterbrochen oder abgelenkt wurde und dadurch langsam aber sicher immer grantiger wurde. An den folgenden Tagen ging es aber erheblich besser, insbesondere nachdem mir der eigentlich sehr naheliegende Gedanke gekommen war, wenn man die Möglichkeit hat, die Novene zum Hl. Josef <i>in einer diesem Heiligen geweihten Kirche zu beten</i>, sollte man sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Ich steuerte also am Montag, nachdem ich unseren Jüngsten zu den Omas gebracht hatte, erst einmal St. Joseph Tegel an; dort wurde gerade einem Kind oder Teenager Orgelunterricht erteilt, was auch nicht uninteressant war, aber das hielt mich nicht davon ab, mich in der ersten Reihe vor der Holzskulptur des Hl. Josef mit dem Jesusknaben und Zimmermannswerkzeugen zu platzieren und in gedämpfter Lautstärke meine Novene zu beten. </p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEijL87Kiwo3O2UDT_NMt3rA90P-6UxJ7-H9Dnod_aGfUSdPQAFJpZ9cxSRHrXH4x_bUtbfJVu_DlfP0XMaRxoL6WWBC0g5MThx0QAj-ky5w-0KWjNqoEG-nhSBaw-kxiLtXHhgVzztwYHwpY6qp4DSB7jvIFF9wq1R7vpD9VlV5JWQvhFEORdvXMpCpwJTT/s4096/20210212_084918.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="4096" data-original-width="3072" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEijL87Kiwo3O2UDT_NMt3rA90P-6UxJ7-H9Dnod_aGfUSdPQAFJpZ9cxSRHrXH4x_bUtbfJVu_DlfP0XMaRxoL6WWBC0g5MThx0QAj-ky5w-0KWjNqoEG-nhSBaw-kxiLtXHhgVzztwYHwpY6qp4DSB7jvIFF9wq1R7vpD9VlV5JWQvhFEORdvXMpCpwJTT/s320/20210212_084918.jpg" width="240" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Archivbild. Ich mag diese Skulptur sehr. </td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;">Am Dienstag ging ich dann gleich nach dem Frühstück zusammen mit dem Jüngsten in diese Kirche, und wir gestalteten den dritten Tag der Novene als Lobpreisandacht mit insgesamt vier Liedern. Dabei bekamen wir unerwartete Gesellschaft von einem Tagpfauenauge, das sich in die Kirche verirrt hatte. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgrpCPlBuruH99hQq1R_qQ3jsPgWARXbkol8loDKujJciHzR3pxyblKYeeTkQjYsZfD7RX9A_rphPhndCM55eD0dUTh-9_V0A0dreEERrj39bNMieFxOljMTvRmwvMHqwZZ_5PFIe9nk90Xa77WRJbEUbWZ0BQwfLaxEDjc30hyphenhyphenT-7wfQZlsNifTYMnYlVX/s1328/20240312_105110.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="996" data-original-width="1328" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgrpCPlBuruH99hQq1R_qQ3jsPgWARXbkol8loDKujJciHzR3pxyblKYeeTkQjYsZfD7RX9A_rphPhndCM55eD0dUTh-9_V0A0dreEERrj39bNMieFxOljMTvRmwvMHqwZZ_5PFIe9nk90Xa77WRJbEUbWZ0BQwfLaxEDjc30hyphenhyphenT-7wfQZlsNifTYMnYlVX/s320/20240312_105110.jpg" width="320" /></a></div><br /><p style="text-align: justify;">Als wir dann im weiteren Verlauf des Tages auch noch an der Pfarrkirche Herz Jesu vorbeikamen, bestand der Junior darauf, auch da noch kurz einzukehren – nämlich, wie er sagte, um nachzusehen, "ob alle Kerzen an sind". Und siehe da, ausgerechnet vor der Statue des Hl. Josef brannte <i>keine</i> Kerze. Da mussten wir natürlich Abhilfe schaffen. – Am Mittwoch war dann so viel los, dass ich doch wieder erst abends vor dem Schlafengehen dazu kam, die Novene zu beten, diesmal aber immerhin ungestört; am Donnerstag betete ich sie im Bus auf dem Weg zum <i>KiWoGo</i>-Arbeitskreis, und gestern wäre ich vor lauter Trubel fast <i>gar nicht</i> dazu gekommen. Hoffen wir, dass die noch ausstehenden Tage weniger chaotisch werden... </p><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Komm, wir machen Gott jetzt eine Freude</b> </div><p style="text-align: justify;">Die <i><a href="https://www.gadw.org/">"Gemeinde auf dem Weg"</a></i> habe ich auf meinem Blog schon öfter erwähnt: Es handelt sich dabei um eine dem charismatischen Spektrum zuzurechnende, allerdings, soweit ich weiß, <i>nicht</i> dem <i><a href="https://www.bfp.de/de/#gemeindefinder">Bund freikirchlicher Pfingstgemeinden</a></i> angehörende Freikirche, die ihr Gemeindezentrum auf einem Hügel am Waidmannsluster Damm hat, unweit der Autobahn und der S-Bahn-Strecke. Der nächste Nachbar auf dem Hügel ist eine große Autowerkstatt, und tatsächlich sieht auch das Gemeindezentrum von außen so aus, dass man sich leicht vorstellen könnte, es handle sich um ein umgebautes ehemaliges Autohaus. Tatsächlich ist das Gebäude aber eigens für die Zwecke der Gemeinde errichtet worden; da hat offenbar <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2014/10/dies-ist-dein-supermarkt-o-seele.html">das Konzept amerikanischer<i> "Megachurches"</i> Pate gestanden</a>, auch wenn die <i>"Gemeinde auf dem Weg"</i> von der Mitgliederzahl her wohl nicht <i>ganz</i> so <i>mega</i> ist. Neben einem großen Foyer mit Bar und einem großen, mit allen technischen Schikanen ausgestatteten Gottesdienstsaal beherbergt der Gebäudekomplex u.a. auch eine KiTa. </p><p style="text-align: justify;">Meine Liebste und ich hatten uns in der Anfangszeit unseres Engagements in der damaligen Pfarrei Herz Jesu Tegel bemüht, im Interesse überkonfessioneller Zusammenarbeit Kontakte zur <i>"Gemeinde auf dem Weg"</i> zu knüpfen; viel war dabei seinerzeit aber nicht herausgekommen. (Einmal waren wir da im Gottesdienst, da bin ich während der Predigt rausgegangen.) Jahre später erneuerte sich der Kontakt aber durch eine Spielplatzbekanntschaft: Wir lernten eine Familie kennen, deren zwei Kinder fast genauso alt sind wie unsere beiden; die Eltern sind zwar nicht (mehr?) Mitglieder der <i>"Gemeinde auf dem Weg"</i>, aber ihre ältere Tochter geht dort in die KiTa und die Mutter arbeitet im <a href="https://www.gadw.org/gemeinde/lebenswert/">Familienprojekt der Gemeinde</a> mit. Von ihr hatte ich auch erfahren, dass der Kinder-Lobpreis-Liedermacher <a href="https://www.muellerbauer.de/">Mike Müllerbauer</a> in der<i> "Gemeinde auf dem Weg"</i> ein <i>"Familien-Mitmach-Konzert"</i> gab, bei freiem Eintritt. Einige von Müllerbauers Liedern kannte ich schon vom <i>JAM</i>, eins davon – <i>"Sei mutig und stark"</i> – habe ich zum festen Abschlusslied unserer Wichtelgruppentreffen ernannt. Kurz und gut, dieses Konzert wollten wir uns nicht entgehen lassen. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh6GaL4P3SJjT_0F1kNNvFE4q_woZt-Y8mKUtlgiS-W7z3xuAA_nJpgTEAa5zFRNHa23zW-QnbEzgNY9L_M3Jr8E72C_SmAiuJsgPFPqdx4UuMH8mo2AaUwN-fC9iOuMibTWnlb8lQ1qHSfpLhEW71pWVa8PPEGjL5m-iRvQNN_iRcSJSV47dCFJpjPiQcX/s3424/20240313_153707.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="2568" data-original-width="3424" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh6GaL4P3SJjT_0F1kNNvFE4q_woZt-Y8mKUtlgiS-W7z3xuAA_nJpgTEAa5zFRNHa23zW-QnbEzgNY9L_M3Jr8E72C_SmAiuJsgPFPqdx4UuMH8mo2AaUwN-fC9iOuMibTWnlb8lQ1qHSfpLhEW71pWVa8PPEGjL5m-iRvQNN_iRcSJSV47dCFJpjPiQcX/s320/20240313_153707.jpg" width="320" /></a></div><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Und was soll ich sagen: Es war klasse. Der große Saal war zwar nicht annähernd voll besetzt, aber dennoch war das Konzert besser besucht, als ich erwartet hätte; Mike Müllerbauer sang und spielte Gitarre, ein zweiter Musiker namens Andi spielte hauptsächlich Keyboards und vereinzelt auch Saxophon, acht Kinder unterschiedlichen Alters führten doe Bewegungen zu den Liedern vor (es sah so aus, als kämen diese Kinder spontan aus dem Publikum auf die Bühne, aber sie hatten ihren Part offenkundig </span><span style="font-size: 16px;"><i>geprobt</i></span><span style="font-size: 16px;">). Ein großer Teil der Musik war <i>Playback</i>, was ich normalerweise nicht so toll gefunden hätte, aber bei freiem Eintritt kann man sich wohl kaum beschweren, wenn keine komplette Live-Band aufgeboten wird. Die Stimmung im Saal war ausgezeichnet, Müllerbauer spielte einige der Lieder, die ich vom <i>JAM</i> oder von der <i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/08/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-43.html">Kinderbibelwoche</a></i> kannte (<i><a href="https://youtu.be/MeYKPY3mz9o?feature=shared">"Absoluto guto"</a></i>, <i><a href="https://youtu.be/7WPoLqswDhI?feature=shared">"Ich mach mich locker"</a></i>, <i><a href="https://youtu.be/T77e9SM6Vt4?feature=shared">"Vor mir, hinter mir"</a></i>, das schon erwähnte <i><a href="https://youtu.be/NJerRCVqPN8?feature=shared">"Sei mutig und stark"</a></i> und nicht zuletzt <i><a href="https://youtu.be/LmQGP-WP4Yo?feature=shared">"Komm, wir machen Gott jetzt eine Freude"</a></i>), aber auch die Stücke, die ich bisher nicht gekannt hatte, waren nicht weniger mitreißend. </span><!--/data/user/0/com.samsung.android.app.notes/files/clipdata/clipdata_bodytext_240316_080940_127.sdocx--></p><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">"Wenn man eine Band in der Gemeinde hätte, die sowas spielt", sinnierte meine Liebste. "Einmal im Monat Kinderdisco, einfach so." – </span></div><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">"So eine Band muss man <i>aufbauen</i>, von <i>unten</i> her", warf ich ein. Ich hatte ja schon im Zusammenhang mit dem Familiengottesdienst im Advent <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/12/creative-minority-report-nr-7.html">über die Idee getagträumt, in St. Joseph eine Lobpreisband aufzubauen, "die bei Familien- und Jugendgottesdiensten spielen und vielleicht einmal im Monat eine eigene Andacht gestalten könnte"</a>; aber dann hatte mir <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/01/creative-minority-report-nr-12.html">der Auftritt einer NGL-Band in der Messe zum Fest <i>Taufe des Herrn</i></a> irgendwie ein bisschen den Wind aus den Segeln genommen. –</span></p><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">"Solange man so eine Band <i>nicht</i> hat", überlegte ich weiter, "könnte man die Songs natürlich auch <a href="https://youtube.com/channel/UCHzdFX6j-QL_1EQtLEx1CXA?si=BMw6Pcx3T2o-SCVg">von <i>YouTube</i> einspielen</a>. Oder eine CD kaufen. – Kauft man heutzutage eigentlich noch CDs?" </span></p><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">(<a href="https://www.muellerbauer.de/shop/">Die Antwort auf die letztere Frage lautet Ja</a>: Im Anschluss an das Konzert wurden im Foyer jede Menge Mike-Müllerbauer-CDs feilgeboten. Leider hatten wir kein Bargeld dabei, und mit Karte oder per <i>PayPal</i> bezahlen konnte man an diesem Verkaufsstand nicht.) </span></p><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">"Wollen wir das machen?", setzte ich ein paar Minuten später erneut an. "Einmal im Monat Kinderdisco?" – </span></p><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">"Und wo?", fragte meine Liebste zurück. – </span></p><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">"Im Pfarrsaal von St. Joseph!" (Oder vielleicht im Garten von St. Stephanus, jedenfalls im Sommer.) </span></p><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Wir diskutierten die Idee im Anschluss an das Konzert noch weiter, und auch wenn da im Detail sicherlich noch Manches weiter durchdacht werden muss, sind wir uns doch im Grundsatz einig, dass wir das Projekt einer monatlichen <i>Kinder-Lobpreis-Disco</i> doch zumindest mal in der Gemeinde St. Joseph Siemensstadt/St. Stephanus Haselhorst <i>ins Gespräch bringen</i> wollen. Es ist zwar durchaus damit zu rechnen, dass diese Idee bei den Verantwortlichen der Gemeinde nicht auf ungeteilte Begeisterung stoßen wird, aber vielleicht kann man sie ja mit dem klassischen Argument <i>"Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler"</i> dazu bewegen, wenigstens mal einen Versuch zu wagen. </span></p><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Derweil kann ich es typischerweise nicht lassen, gleich auch schon ein paar Schritte <i>weiter</i> zu denken: Auch wenn es schon mit Blick auf Zuschnitt und Ausstattung des Gemeindezentrums recht offensichtlich ist, dass die <i>"Gemeinde auf dem Weg"</i>, aus was für Quellen auch immer, unvernünftig viel <i>Schotter</i> haben muss, habe ich mich doch gefragt, <a href="https://www.muellerbauer.de/veranstalter-infos/">was es wohl <i>kosten</i> kann, so ein Konzert auszurichten</a>. Und ob das nicht vielleicht mal eine gute Idee z.B. für eine <i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/05/dossier-erstkommunion.html">Erstkommunionfeier</a></i> wäre. (Ich meine damit wohlgemerkt <i>nicht</i>, dass Mike Müllerbauer <i>im Gottesdienst</i> spielen sollte. Aber <i>danach</i>.) </span></div><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;"><br /></span></div><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;"><b>Geistlicher Impuls der Woche </b></span></p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Ich brauche einen Platz, wo ich Arbeiter sammeln und zur Arbeit heranbilden kann. Denn ich sehe, dass sich die Zustände im christlichen Volke immer verschlechtern. Ich suche nicht meinen Vorteil. Ich hätte es wahrlich nicht nötig, in meinem vorgerückten Alter mich durch Hunger, Kummer und Sorgen, Ermüdung, beschwerliche Reisen und Unbilden der Witterung aufzureiben. Doch das sei ferne, dass ich meine </span><span style="font-size: 16px;">Bequemlichkeit suche! Die Ehre Gottes, das Wohl dee Kirche, das Heil der Seelen, das jetzt überall so sehr gefährdet ist, liegen mir am Herzen. – Nur Mut! Gott ist der Herr; er lenkt alles zu seiner Ehre und zu unserem Wohle, und niemand kann ihm widerstehen. Alle Pläne der Menschen, mögen sie auch noch so gut angelegt sein, sie dienen nur, um seinen heiligen Willen zu erfüllen. </span></blockquote><p></p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote style="text-align: right;"><span style="font-size: 16px;"><i>(<a href="https://www.redemptoristen.com/heilige/klemens">Clemens Maria Hofbauer</a>, Brief an den Nuntius in Wien) </i></span></blockquote><p></p><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;"><br /></span></p><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;"><b>Ohrwurm der Woche </b></span></p><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;"><i>Die Strombolis: Wer weiß </i></span></p><p style="text-align: justify;"></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/M4CVYc-YhtY" width="320" youtube-src-id="M4CVYc-YhtY"></iframe></div><br /><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Ich erinnere mich noch sehr gut, wie ich das Album </span><i style="font-size: 16px;"><a href="https://www.discogs.com/de/release/3717401-Die-Strombolis-Gretes-Hits">"Gretes Hits"</a></i><span style="font-size: 16px;"> der Hamburger Band </span><i style="font-size: 16px;">"Die Strombolis"</i><span style="font-size: 16px;"> unter den Neuerwerbungen der Musikabteilung der Stadtbücherei Nordenham entdeckte und es mir allein deshalb auslieh, weil ich den Titel so witzig fand. Ebenso erinnere ich mich, dass ich meiner Mutter die CD vorspielte und sie urteilte, das sei ihr "zu kitschig". Bei mir dagegen hat die Scheibe einen bleibenden Eindruck hinterlassen – wobei ich einräumen muss, dass ich, als ich sie jetzt erneut angehört habe, festgestellt habe, dass sie </span><i style="font-size: 16px;">noch</i><span style="font-size: 16px;"> besser ist, als ich sie in Erinnerung hatte. Ich wüsste auch nicht, womit ich diese Musik vergleichen sollte – außer vielleicht mit Bill Withers, </span><span style="font-size: 16px;">Steely Dan</span><span style="font-size: 16px;">, Sade oder Jamie Cullum, dem die </span><i style="font-size: 16px;">Strombolis</i><span style="font-size: 16px;"> allerdings um einige Jahre voraus waren. Möglicherweise war genau das ihr </span><i style="font-size: 16px;">Problem</i><span style="font-size: 16px;">. Ein paar Jahre später hätten sich </span><i style="font-size: 16px;">"Gretes Hits"</i><span style="font-size: 16px;"> perfekt in <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/11/creative-minority-report-nr-3.html">den durch Robbie Williams' </a></span><i style="font-size: 16px;"><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/11/creative-minority-report-nr-3.html">"Swing When You're Winning"</a></i><span style="font-size: 16px;"><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/11/creative-minority-report-nr-3.html"> ausgelösten Jazzpop-Hype</a> eingefügt, aber 1995 gewannen die </span><i style="font-size: 16px;">Strombolis</i><span style="font-size: 16px;"> damit, wie auch mit der Single-Auskopplung </span><i style="font-size: 16px;"><a href="https://youtu.be/hfKxOlimjGs?si=XTWB1mMYhAdrsMss">"Das tut so gut"</a></i><span style="font-size: 16px;">, keinen Blumentopf. Die Band löste sich auf, Leadsänger <a href="https://stefangwildis.org/">Stefan Gwildis</a> hatte seinen Durchbruch erst acht Jahre später mit seinem Solo-Album </span><i style="font-size: 16px;"><a href="https://www.discogs.com/de/release/2101665-Stefan-Gwildis-Neues-Spiel-Soul-Klassiker-In-Deutscher-Sprache">"Neues Spiel"</a></i><span style="font-size: 16px;">. Derweil spielte Bassist <a href="https://www.uni-hildesheim.de/musik/team/kuenstlerische-mitarbeiter/attig-juergen/">Jürgen Attig</a> 1997 mit der NDR-Bigband ein Gedenkkonzert für <a href="https://jacopastorius.com/life/">Jaco Pastorius</a>, was wohl recht deutlich zeigt, was der Mann auf seinem Instrument kann. Überhaupt handelte es sich bei den Strombolis um vier exzellente Musiker, und Humor hatten sie auch noch – was neben dem Albumtitel auch die Widmung an "<a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Art_Blakey">Art Blakey</a>, <a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Art_Tatum">Art Tatum</a>, <a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Art_Pepper">Art Pepper</a> und <a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Art_d%C3%A9co">Art Deco</a>" illustrierte. Und natürlich die Songtexte. Ich schätze, das deutsche Publikum war einfach nicht </span><i style="font-size: 16px;">reif</i><span style="font-size: 16px;"> für sowas – und wäre es heute wohl erst recht nicht: Ein Vers wie </span><i style="font-size: 16px;">"Wer weiß, ob die Erde rund ist"</i><span style="font-size: 16px;"> im hier verlinkten Song würde die Band heute vermutlich dem Vorwurf aussetzen, sich bei</span><i style="font-size: 16px;"><a href="https://www.mimikama.org/glossar/flacherdler/"> "Verschwörungsschwurblern"</a></i><span style="font-size: 16px;"> anbiedern zu wollen... </span></p><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;"><br /></span></p><p></p>KingBearhttp://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-87675850723103897952024-03-15T16:00:00.001+01:002024-03-15T16:00:12.327+01:00Songs, die es fast zum Ohrwurm der Woche gebracht hätten – Platz 10-6<p style="text-align: justify;">Ein Kalenderjahr ist rum seit der <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/03/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-21-die.html">Wiederaufnahme meiner Wochenbriefings</a>; das macht dann wohl 52 <i>"Ohrwürmer der Woche"</i>, oder? – Nicht ganz: Es sind sogar <i>53</i>, denn zu den 32 Folgen <i>"Ansichten aus Wolkenkuckucksheim"</i> und 20 Folgen <i>"Creative Minority Report"</i> kommt noch der Artikel <i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/09/zwischenbericht-zum-ruckstand-beim.html">"Zwischenbericht zum Rückstand beim Wochenbriefing"</a></i>, der <i>ebenfalls</i> einen <i>"Ohrwurm der Woche"</i> enthält. – Schaut bzw. hört man sich alle 53 Songs an, ergibt sich, wie ich mit einer gewissen Befriedigung feststelle, ein ausgesprochen buntes Bild: Von der Entstehungszeit her decken meine Ohrwürmer einen Zeitraum von 1965 bis 2023 ab, wobei es sicherlich kein Zufall ist, dass die 80er (mit zwölf Songs) und die 90er (mit elf Songs) am stärksten vertreten sind. Noch genauer gesagt stammen sogar 13 Songs aus dem Zeitraum von 1985-93, was ziemlich genau den Zeitraum abbilden dürfte, in dem sich mein Musikgeschmack und -interesse am stärksten an der damals gerade aktuellen Popmusik orientierte. Das hinterlässt offenbar Spuren. </p><p style="text-align: justify;">Stilistisch ist von Folk und Blues über verschiedene Spielarten der Rockmusik bis hin zu HipHop und Dance-Pop so ziemlich alles dabei; teilweise sind die Songs auch gar nicht so leicht oder eindeutig einer Stilrichtung zuzuordnen. Stark vertreten sind jedenfalls – was wohl nicht sehr überraschend ist – die Kategorien <i>Postpunk/New Wave</i>, <i>Alternative Rock</i> und <i>Psychedelic/Garage Rock</i> --- und <i>Folk</i>, jedenfalls wenn man den Begriff weit fasst und etwa sowohl <i>Crosby, Stills, Nash & Young</i> als auch die <i>Pogues</i> als auch DDR-Liedermacher Gerhard Schöne dazu rechnet. <i>Lobpreis</i> darf natürlich auch nicht fehlen, wenigstens an Höhepunkten des Kirchenjahres wie <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/04/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-25.html">Ostern</a>, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/06/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-32.html">Pfingsten</a>, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/12/creative-minority-report-nr-10.html">Weihnachten</a> und... äh... der <i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/08/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-43.html">Kinderbibelwoche</a></i>. </p><div style="text-align: justify;">Was bei alledem auch nicht ausbleiben konnte, ist, dass im Laufe des Jahres so allerlei Songs angefallen sind, die ich in der <i>Vorauswahl</i> zum <i>Ohrwurm der Woche</i> hatte und die es dann <i>doch nicht geworden sind</i>. Und da habe ich mir gedacht, zur Feier des Jubiläums der Wiederaufnahme der Wochenbriefings könnte man aus diesen Songs doch mal eine Top-10-Liste machen. Und hier ist sie! (Bzw. erst einmal nur die untere Hälfte.) </div><div><br /></div><div><br /></div><div><b>10. The Doors: Wintertime Love </b></div><p style="text-align: left;"></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/GoS9FOu1hmg" width="320" youtube-src-id="GoS9FOu1hmg"></iframe></div><br /><div style="text-align: justify;">Da reibt man sich die Augen bzw. die Ohren: Die <i>Doors</i> spielen <i>Walzer</i>?!? – Das Album <i><a href="https://www.discogs.com/master/45365-The-Doors-Waiting-For-The-Sun">"Waiting for the Sun"</a></i>, auf dem dieser Song erschien, dürfte im kollektiven Urteil der <i>Doors</i>-Fans mit dem Nachfolger <i><a href="https://www.discogs.com/master/45384-The-Doors-The-Soft-Parade">"The Soft Parade"</a></i> um den Titel der <i>schlechtesten</i> der zu Lebzeiten Jim Morrisons entstandenen Platten der Band konkurrieren, aber gerade das macht es irgendwie interessant, finde ich. <i>"Wintertime Love"</i> jedenfalls stand weit oben auf meiner Auswahlliste für den Ohrwurm der Woche im <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/01/creative-minority-report-nr-12.html"><i>"Creative Minority Report"</i> Nr. 12</a>, unterlag dann aber knapp der Piano-Ballade <i>"Winter" </i>von Tori Amos. </div><div style="text-align: justify;"><b style="text-align: left;"><br /></b></div><div style="text-align: justify;"><b style="text-align: left;"><br /></b></div><div style="text-align: justify;"><b style="text-align: left;">9. Barry Mann: Who Put the Bomp </b></div><p style="text-align: justify;"></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/lXmsLe8t_gg" width="320" youtube-src-id="lXmsLe8t_gg"></iframe></div><br /><div style="text-align: justify;">Ein unschlagbarer Song, wenn es gilt, mit den Kindern in der Küche Twist zu tanzen; und wenn er es unter die Ohrwürmer der Woche geschafft hätte, wäre er dort mit einigem Abstand der <i>älteste</i> Song gewesen, denn er stammt aus dem Jahr 1961. Der Text macht sich auf gutmütig-augenzwinkernde Weise über die verbreitete Verwendung lautmalerischer Nonsens-Silben in <i><a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Doo_Wop">Doo-Wop</a></i>-Songs (wie auch im frühen Rock'n'Roll) lustig; diese Art von freundlichem Spott ist heutzutage ziemlich aus der Mode gekommen, fürchte ich.<b> </b></div><p></p><div style="text-align: justify;"><b style="text-align: left;"><br /></b></div><div style="text-align: justify;"><b style="text-align: left;">8. Gabriella Cilmi: Sweet About Me </b></div><p style="text-align: justify;"></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/qvuyYj5ROmk" width="320" youtube-src-id="qvuyYj5ROmk"></iframe></div><br /><div style="text-align: justify;">Dieser Song hätte im Laufe der letzten 52 Wochen mehrfach, um nicht zu sagen: <i>ziemlich oft</i> Anspruch auf den Titel des Ohrwurms der Woche erheben können, denn er hat, wie ich finde, wirklich <i>hartnäckige</i> Ohrwurmqualitäten. Dass die Wahl trotzdem nie auf ihn gefallen ist, liegt, wenn ich ehrlich bin, hauptsächlich am <i>Video</i>: Ich fürchtete wohl, es würde bei meinem Publikum Anstoß erregen, dass die Sängerin da lasziv um einen gefesselten, geknebelten und kopfüber an die Decke gehängten jungen Mann herumtänzelt. Aber sei's drum, es ist einfach ein guter Song; insbesondere finde ich die stimmliche Leistung der zum Zeitpunkt der Aufnahme erst 15 Jahre alten Sängerin sehr beachtlich. Man könnte sagen, von der Stimme her hätte Gabriella Cilmi das Zeug gehabt, die nächste Amy Winehouse zu werden, aber wir wollen mal ganz froh sein, dass sie das <i>nicht</i> geworden ist, denn dann wäre sie <a href="https://m.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/todesursachen-amy-winehouse-starb-an-alkoholvergiftung-11505457.html">jetzt schon tot</a>. </div><p></p><div style="text-align: justify;"><span style="text-align: left;"><br /></span></div><div style="text-align: justify;"><span style="text-align: left;"><b>7. Patti Austin: But Who May Abide the Day of His Coming</b> </span></div><p style="text-align: justify;"></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/TOLNR6M6pjM" width="320" youtube-src-id="TOLNR6M6pjM"></iframe></div><p></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;">Nachdem ich am letzten Adventswochenende – im <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/12/creative-minority-report-nr-9.html"><i>"Creative Minority Report"</i> Nr. 9</a> – ein Stück aus dem unter Händel-Verehrern sehr umstrittenen R&B-Album <i><a href="https://www.discogs.com/master/317683-Various-Handels-Messiah-A-Soulful-Celebration">"Handel's Messiah – A Soulful Celebration"</a></i> als <i>Ohrwurm der Woche</i> gepostet und dafür unerwartet positive Reaktionen geerntet hatte, dachte ich mir, man könnt' ja bei Gelegenheit mal <i>wieder</i> ein Stück von dieser Platte bringen. Eine solche Gelegenheit hätte sich im Prinzip am Fest der <i>Darstellung des Herrn (Mariä Lichtmess)</i> geboten, denn da kommt <a href="https://www.biblegateway.com/passage/?search=Malachi%203%3A2&version=KJV">die Bibelstelle, die – in der <i>King James Version</i> – den Text von<i> "But Who May Abide the Day of His Coming"</i> bildet (<i>Maleachi 3,2</i>)</a>, in der 1. Lesung vor. Übrigens in allen drei Lesejahren. Was mich übrigens daran erinnert, dass ich dieses Musikstück vor fast auf den Tag genau zehn Jahren mal <a href="https://archive.is/8LGXv">in der <i>#twomplet</i>, dem Online-Abendgebet auf <i>Twitter</i></a>, verwendet habe – wo es prompt <i>Kritik am Text gab</i>. Warum? Weil aus der Vorstellung einer <i>Läuterung im Feuer</i> ein problematisches, nicht mehr zeitgemäßes Gottesbild spreche. Ich würde sagen, dieser Einwand illustriert recht eindringlich, in welche Richtung sich dieses so hoffnungsvoll gestartete Projekt eines <i>Social-Media</i>-Gebetskreises entwickelte und warum ich einige Zeit später nicht mehr dabei war. (Diese Erinnerung hat mich übrigens veranlasst, mal auf der <i>App Formerly Known As Twitter</i> nachzuschauen, ob es die <i>#twomplet</i> eigentlich noch <i>gibt</i>. Das Ergebnis lautet: Schon irgendwie, aber so richtig viel los ist da nicht mehr. <a href="https://x.com/twomplet?t=kkB7qZPiA3Oighn5w0K1Qw&s=09">Der Account existiert noch</a>, aber Abendabdachten finden dort schon seit einiger Zeit nur noch unregelmäßig statt, in den letzten Monaten ungefähr alle ein bis zwei Wochen einmal.) – So, und warum war <i>"But Who May Abide the Day of His Coming"</i> nun <i>doch</i> nicht Ohrwurm der Woche im <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/02/creative-minority-report-nr-15.html"><i>"Creative Minority Report"</i> Nr. 15</a>? Weiß ich ehrlich gesagt nicht. Anscheinend habe ich zum entscheidenden Zeitpunkt einfach nicht an diesen Song <i>gedacht</i>. Dafür aber jetzt! </div><div><br /></div><div><br /></div><b><div style="text-align: justify;"><b>6. The Petards: Everybody Knows Mathilda</b> </div></b><p style="text-align: justify;"></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/hfdHZheNn5M" width="320" youtube-src-id="hfdHZheNn5M"></iframe></div><br /><div style="text-align: justify;">Dieser Song landete in der Auswahl für den Ohrwurm der Woche im <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/02/creative-minority-report-nr-17.html"><i>"Creative Minority Report"</i> Nr. 17</a> knapp hinter <i>"Moscow"</i> von <i>Wonderland</i>. Die <i>Petards</i> sind bzw. waren eine Band, über die ich bis vor Kurzem nur wenig mehr als nichts wusste und die ich mir erheblich biederer und uninteressanter vorgestellt hatte, als sie tatsächlich war. Vielleicht lag das daran, dass die Gruppe aus dem kleinen Ort Schrecksbach bei Schwalmstadt in Nordhessen kam, vielleicht aber auch am <i>Bandnamen</i>, der Ende der 60er, Anfang der 70er schon reichlich anachronistisch wirkte: Die Kombination<i> "The + irgendwas, was man im Wörterbuch gefunden hat"</i> war eigentlich eher für frühe deutsche Beatbands typisch, wohingegen sich <i>"progressive"</i> deutsche Bands um 1970 eher <i><a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Amon_D%C3%BC%C3%BCl">Amon Düül</a>, <a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Popol_Vuh_(Band)">Popol Vuh</a>, <a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kin_Ping_Meh">Kin Ping Meh</a>, <a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Epitaph_(deutsche_Band)">Epitaph</a></i> oder <i><a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Embryo_(Band)">Embryo</a></i> nannten. Tatsächlich waren die <i>Petards</i> mit ihrer Musik aber durchaus auf der Höhe der Zeit und genossen in der deutschen Musikszene einiges Ansehen, auch wenn der ganz große Erfolg ihnen verwehrt blieb. – Obwohl die <i>Petards</i> bekannt dafür waren, ihre Songs selbst zu schreiben, handelt es sich bei<i> "Everybody Knows Mathilda"</i> um eine Coverversion; <a href="https://youtu.be/I6_korny3bc?si=KHX8Hy4J3GhMeiEp">das Original von Duke Baxter</a>, das im selben Jahr (1969) in den kanadischen Charts mäßig erfolgreich war, kannte hierzulande aber wohl so gut wie niemand. Ich würde sagen, der Song klingt wie eine Mischung aus <i><a href="https://youtu.be/9ZEURntrQOg?si=eT2MbrZYTypsgYwt">"Happy Together"</a></i> von den <i>Turtles</i>, <a href="https://youtu.be/It75wQ0JypA?si=HpCYDn-yksPCsMX7"><i>"Bus Stop"</i> </a>von den <i>Hollies</i> und<i> <a href="https://youtu.be/-D24yIYiVBc?si=ap7JxhKKFg3F2Pjz">"Eloise"</a></i> von Barry Ryan; verglichen mit Baxters Original haben die <i>Petards</i> aber einen kräftigen Schuss Garagenrock mit hineingerührt. Ich sollte mir wohl mehr von dieser Band anhören. </div><p></p><p style="text-align: justify;"><span style="text-align: left;"><br /></span></p><p style="text-align: justify;"><span style="text-align: left;">Als Bonus hier noch fünf weitere Songs, die auch mal fast Ohrwurm der Woche geworden wären, es aber nicht in die Top Ten geschafft haben: </span></p><p style="text-align: justify;"><span style="text-align: left;"><i><a href="https://youtu.be/g6JYzOjglBs?si=_VSc5MyVS3av-eEB">Seeed: Aufstehn</a></i> hatte ich in der engeren Auswahl für die <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/06/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-34.html"><i>"Ansichten aus Wolkenkuckucksheim"</i> Nr. 34</a>, fand aber "<i>Seeed</i> dann doch irgendwie zu prollig" für meinen Blog. **** <i><a href="https://youtu.be/Tw-yJGkzUvU?si=vhepZbwUWm-eVBkB">Bruce Low: Gestern wollt' ich beten geh'n</a></i> erntete in den <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/10/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-51.html"><i>"Ansichten aus Wolkenkuckucksheim"</i> Nr. 51</a> eine ehrenvolle Erwähnung als eine "der erträglichsten" unter den Gospel-Interpretationen des Schlagersängers Low "und gleichzeitig einigermaßen 'repräsentativ'" für diesen Teil seines Schaffens. **** <i><a href="https://youtu.be/Tw-yJGkzUvU?si=vhepZbwUWm-eVBkB">Marius Müller-Westernhagen: Lass uns leben</a></i> und <a href="https://youtu.be/J08ZwySCoJ8?si=qul1TRkDCEHV04VE"><i>Huey Lewis & The News: Stuck With</i> <i>You</i></a> waren beide aussichtsreiche Kandidaten für den Ohrwurm der Woche im <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/11/creative-minority-report-nr-2.html"><i>"Creative Minority Report"</i> Nr. 2</a>; aber dann dachte ich, "es müsse doch noch einen anderen Song geben", und insbesondere bei <i>"Stuck With You"</i> "stellte ich fest, dass es mir doch erheblich zu <i>cheesy</i> ist – vor allem das Video, aber schon auch das Lied selbst; in meiner Erinnerung hatte es sich irgendwie besser angehört, ein bisschen zumindest". Ich entschied mich dann schließlich für <i>"Stuck in the Middle With You"</i> von <i>Stealers Wheel</i>. **** <i><a href="https://youtu.be/zs5G5qPudzo?si=mpxrPx2W8SYHDnKT">Nek: Laura non c'è</a></i> wäre fast Ohrwurm der Woche im <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/11/creative-minority-report-nr-4.html"><i>"Creative Minority Report" </i>Nr. 4</a> geworden. </span><span style="text-align: left;">"Aber dann musste ich an meinen alten Freund Robert denken, der seinerzeit zu sagen pflegte: 'Italienische Popmusik? Kann ich mir nicht anhören. Da denke ich immer, ich müsste gleich 'ne Pizza bestellen'." Was zu diesem Song sonst noch zu sagen wäre: Am besten gefällt mir daran "der Anfang der zweiten Strophe, denn für den nicht der italienischen, dafür aber der deutschen Sprache mächtigen Hörer klingen die Verse 'Laura dov'è? Mi manca, sai' wie 'Lauter Doofe, niemand gescheit'." </span></p><p style="text-align: justify;"><span style="text-align: left;">Die Plätze 1-5 sowie nochmals fünf Songs, die es nicht in die Top 10 geschafft haben, gibt's nächste Woche! </span></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><div style="text-align: justify;"><p></p><p></p></div>KingBearhttp://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-29871196288115159062024-03-12T15:00:00.002+01:002024-03-12T15:00:08.332+01:00Die Kinder, das Dino-Auto und der Erzbischof <p style="text-align: justify;">Fangen wir mal so an: <i>Eigentlich</i> und alles in allem war <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/03/creative-minority-report-nr-20.html">das erste März-Wochenende</a> so schön und entspannt, wie wir es seit dem letzten Urlaub nicht mehr hatten; und man sollte eigentlich denken, gerade die Kinder hätten mit dem Programm, das ihnen geboten wurde – am Freitag <a href="http://www.circus-rogall-berlin.de/">Zirkus</a>, am Samstag <a href="https://www.gorkistrasse.de/">Gorkistraßenfest</a> – ziemlich zufrieden sein müssen. Wahrscheinlich <i>waren</i> sie das auch, aber trotzdem gab es am Samstagabend eine Krise. Am Rande des Gorkistraßenfests hatte meine Liebste ein Geburtstagsgeschenk für den Jüngsten und ein kleines Geschenk für die Große besorgt und direkt im Laden in Geschenkpapier eingepackt, es beim Nachhausekommen jedoch versäumt, die Geschenke unverzüglich an einem kindersicheren Ort zu verstauen; und so stellte sich – just während ich dabei war, das Abendessen vorzubereiten – heraus, dass die Kinder die Geschenke in einem unbeobachteten Moment gemopst, sie mittels einer Bastelschere aus der Verpackung befreit und im Kinderzimmer mit ihren gespielt hatten. Damit nicht genug, hatten sie es in kürzester Zeit geschafft, das als Geburtstagsgeschenk für dem Jüngsten gedachte Dino-Auto zu beschädigen und Zubehörteile zu verbummeln. Meine Liebste war <i>extrem sauer</i> und ich eigentlich auch, konnte mich aber aus Gründen der Balance nicht <i>ganz</i> so sehr darüber aufregen wie sie. Derweil erweckten die Kinder den Eindruck, sie verstünden gar nicht so recht, was sie Schlimmes gemacht hatten, und warteten einfach darauf, dass die Erwachsenen aufhörten, sauer zu sein – etwa so, wie man auf besseres Wetter wartet. </p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjxabs6t7QDHUtRDZH8tDbefumz8ZyBGwPJou0DETSLwnm5CyzPsJytkTlj1dkdO5cHUUHt6qJL1UuxhK4kpg1KI3mt0urfImUVefNz_O1-40a0tihJqMm9h8s-PBpI38S-DirBGHw6C_ZVoNlSw0Srl8YNG7Vk5pGywxd487MiQsbabyXOKxvx8ZkCK3lu/s4080/20240304_135346.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="3060" data-original-width="4080" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjxabs6t7QDHUtRDZH8tDbefumz8ZyBGwPJou0DETSLwnm5CyzPsJytkTlj1dkdO5cHUUHt6qJL1UuxhK4kpg1KI3mt0urfImUVefNz_O1-40a0tihJqMm9h8s-PBpI38S-DirBGHw6C_ZVoNlSw0Srl8YNG7Vk5pGywxd487MiQsbabyXOKxvx8ZkCK3lu/s320/20240304_135346.jpg" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Man beachte: Das vordere Horn des Dino-Autos hat schon ziemlich gelitten. </td></tr></tbody></table><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Der Haussegen hing also gründlich schief, und das änderte sich erst, als unsere Große nach dem Essen den ebenso überraschenden wie brillanten Vorschlag machte, wir sollten eine </span><span style="font-size: 16px;"><i>Gebetszeit</i></span><span style="font-size: 16px;"> abhalten. Das taten wir dann auch – mit Musik aus der Kategorie </span><span style="font-size: 16px;"><i>"ruhiger Lobpreis"</i></span><span style="font-size: 16px;"> (</span><span style="font-size: 16px;"><i><a href="https://youtu.be/Nd4EVNtcGFs?si=--ZWc-poPsYfzGOA">"Erhöre mein Gebet"</a></i></span><span style="font-size: 16px;"> von <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2015/06/hey-ms-tambourine-woman.html">Mire Buthmann</a>, </span><span style="font-size: 16px;"><i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2015/06/hey-ms-tambourine-woman.html">"El Shaddai"</a></i></span><span style="font-size: 16px;"> von Johannes Hartl & Friends, </span><span style="font-size: 16px;"><i><a href="https://youtu.be/s4vLjPX7tvc?si=j8wF0cYG7t1uVhi8">"Du bist der du bist"</a></i></span><span style="font-size: 16px;"> von Albert Frey und Mitch Schlüter, gesungen von <a href="https://gemeinde-am-glemseck.de/lebensberichts-gottesdienst-mit-thomas-enns-koenige-und-priester/">Thomas Enns</a>, und </span><span style="font-size: 16px;"><i><a href="https://youtu.be/CbyeFDo8MhE?si=MwfW5NOBvnxsDBpG">"Wohin sonst"</a></i></span><span style="font-size: 16px;"> von Thea Eichholz-Müller, gesungen von Joe Falk), einem Psalm-Abschnitt aus der Vesper vom Tag (<a href="https://www.bibleserver.com/EU/Psalm116%2C10-19">Psalm 116,10-19</a>) und frei formulierten Bitt- und Dankgebeten. Unser Jüngster schlief dabei auf Mamis Schoß ein, und dann hatte ich die spontane Eingebung, der Großen noch eine kurze Geschichte aus dem Buch </span><span style="font-size: 16px;"><i><a href="https://www.lovelybooks.de/autor/Josef-Quadflieg/Fromme-Geschichten-f%C3%BCr-kleine-Leute-968198954-w/">"Fromme Geschichten für kleine Leute" </a></i></span><span style="font-size: 16px;"><a href="https://www.lovelybooks.de/autor/Josef-Quadflieg/Fromme-Geschichten-f%C3%BCr-kleine-Leute-968198954-w/">von Josef Quadflieg</a> vorzulesen, das mir meine Oma einst zu meiner Erstkommunion geschenkt hat: </span><span style="font-size: 16px;"><i>"Streit um einen Igel"</i></span><span style="font-size: 16px;">. Darin geht es darum, wie zwei Freundinnen in einem Garten einen Igel entdecken und sich prompt darum streiten, wer von ihnen das Tier mit nach Hause nehmen darf. Mir schien die Schilderung recht charakteristisch dafür, wie und aus was für Anlässen auch unsere Kinder oft Streit miteinander haben – und die Große merkte es auch: An der Stelle, an der eins der Mädchen sagt "Ich habe ihn aber zuerst gesehen", entfuhr ihr ein spontanes "Oh", und sie sah sehr betroffen aus. Insgesamt gefiel ihr die Geschichte aber so gut, dass ich danach noch eine zweite aus demselben Buch (<i>"Gretchen Plappermaul"</i>) vorlesen musste. </span>
<br /><br /><span style="font-size: 16px;">Tags darauf, am 3. Sonntag der Fastenzeit, fuhren wir morgens zur Spandauer Pfarrkirche <i>Maria, Hilfe der Christen</i>, wo Erzbischof Heiner Koch im Rahmen seiner Visitation der Pfarrei <i>Heilige Familie</i> Spandau-Havelland die Messe hielt. Zu Beginn seiner Predigt wandte der Erzbischof an die anwesenden Kinder und erklärte, nun habe er erst einmal den <i>Erwachsenen</i> etwas zu sagen; ihnen, den Kindern, werde er <i>später</i> etwas erzählen. Dieses Versprechen löste er kurz vor dem Ende der Messe ein: Er trat vor an die Altarstufen und forderte die Kinder auf, zu ihm zu kommen – es waren wohl ungefähr zwanzig Kinder, die diese Aufforderung folgten, vielleicht auch mehr. Unsere Große zierte sich zunächst ein wenig, wohl weil sie nicht recht einschätzen konnte, was sie da erwartete; als der Erzbischof den Kindern dann aber ausführlich die Aufgaben eines Bischofs und die symbolische Bedeutung der Insignien seines Amtes – der Mitra, des Rings, des Hirtenstabs – erklärte und dabei immer wieder Fragen nach dem Muster "Was meint ihr...?" einflocht, war sie doch sehr engagiert bei der Sache. Wer schließlich aber allen die Show stahl, war unser Jüngster. Der Erzbischof war gerade dabei, die bildlichen Darstellungen auf seinem Hirtenstab zu erläutern – die alle mit den Heiligen Drei Königen zu tun haben, die dem Jesuskind Geschenke bringen –, da fiel unserem Sohn ein: "Ich habe auch bald Geburtstag!" Und im nächsten Moment erzählte er dem Erzbischof, dass er und seine Schwester die Geburtstagsgeschenke vorzeitig ausgepackt hatten: "Ich habe ein Dino-Auto bekommen und meine Schwester ein Pferd. Wir haben die Pakete aufgemacht und damit gespielt, und Mama und Papa waren sauer." Ich stand dabei und war begeistert. </span><span style="font-size: 16px;"><i>Nun ist der Knabe noch nicht ganz drei Jahre alt und hat schon seine erste Beichte hinter sich</i></span><span style="font-size: 16px;">, dachte ich; </span><span style="font-size: 16px;"><i>und das dann gleich beim Erzbischof</i></span><span style="font-size: 16px;">. </span><!--/data/user/0/com.samsung.android.app.notes/files/clipdata/clipdata_bodytext_240312_092529_943.sdocx--></p><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Im Anschluss an die Messe gab es noch einen Empfang im Pfarrsaal, und dabei ergab es sich, dass wir Erzbischof Koch am Büffet begegneten. Der Jüngste sah aufmerksam zu ihm auf, ging dann aber doch weiter – worauf ich zu ihm sagte: "Du hast gerade so ausgesehen, als wolltest du dem Bischof noch was sagen." – "Na, er <i>hat</i> mir ja schon alles gesagt", merkte Erzbischof Koch an – und fügte grinsend hinzu: "Ganz der Papa." </span></p><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Im weiteren Verlauf des Empfangs schenkte eine Frau von der <i><a href="https://www.legion-mariens.de/">Legio Mariae</a></i> jedem unserer Kinder eine <i><a href="https://vinzentinerinnen.de/wir-vinzentinnerinnen/die-wundertaetige-medaille/">Wundertätige Medaille</a></i> aus vergoldetem Silber; als wir die Veranstaltung verließen, liefen wir erneut Erzbischof Koch über den Weg, der gerade in sein Auto einsteigen wollte – und die Kinder rannten auf ihn zu, um ihm freudestrahlend ihre Medaillen zu zeigen. Ich fand das ausgesprochen rührend: Offenbar haben die Kinder für sich abgespeichert, dass der Erzbischof ihr <i>Freund</i> ist, und entsprechend <i>verhalten</i> sie sich jetzt ihm gegenüber. </span></p><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;"><br /></span></p><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;"><b>Hinweis in eigener Sache:</b> Dieser Artikel erschien zuerst am 05.03. <a href="https://www.patreon.com/posts/die-kinder-das-99717629">auf der <i>Patreon</i>-Seite <i>"Mittwochsklub"</i></a>. Gegen einen bescheidenen Beitrag von 5-15 € im Monat gibt es dort für Abonnenten neben der Möglichkeit, Blogartikel bis zu einer Woche früher zu lesen, auch allerlei exklusiven Content, und wenn das als Anreiz nicht ausreicht, dann seht es als solidarischen Akt: Jeder, der für die <i>Patreon</i>-Seite zahlt, leistet einen Beitrag dazu, dass dieser Blog für den Rest der Welt kostenlos bleibt! </span></p><p style="text-align: justify;"><br /></p>KingBearhttp://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-82349715068267431142024-03-09T18:00:00.001+01:002024-03-09T18:00:05.618+01:00Creative Minority Report Nr. 20<p style="text-align: justify;">Ich traue meinen Augen selber kaum, Leser: Dies ist schon die 20. Ausgabe des <i>"Creative Minority Report"</i>, dabei kommt es mir so vor, als hätte ich erst "vor ein paar Wochen" <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/10/creative-minority-report-nr-1.html">mit dieser Artikelserie begonnen</a>. Damit läuft dieses Wochenbriefing-Format nun schon länger ununterbrochen, als die Vorgängerserie <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2020/03/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-1-1.html"><i>"Ansichten aus Wolkenkuckucksheim"</i> </a>es im Zeitraum vor meiner "großen Blogpause" geschafft hat – von kurzlebigen Projekten wie <i>"<a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2020/03/grue-aus-dem-corona-park-1-4-woche-der.html">Grüße aus dem Corona-Park"</a></i> (3 Folgen) und <i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2021/11/spandau-oder-portugal-1-1-woche-im.html">"Spandau oder Portugal"</a></i> (5 Folgen) ganz zu schweigen. – Ich denke, man kann sagen, dass die<a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/10/52mal-ansichtssache-aus-wolfsburg-ein.html"> in der Vorschau auf die Reihe <i>"Creative Minority Report"</i></a> angekündigte verstärkte Konzentration auf das Thema <i>Basisarbeit in Kirchengemeinde, Familie und Nachbarschaft</i> im Laufe der zurückliegenden 20 Wochen Fortschritte gemacht hat – und das noch nicht mal durchweg <i>mit Absicht</i>; teilweise hat es sich auch <i>einfach so ergeben</i>. "Einfach so ergeben" hat sich beispielsweise, dass die vorliegende Wochenbriefing-Folge in den Rubriken <i>"Predigtnotizen"</i>, <i>"Auf der anderen Straßenseite"</i> und im ersten der zwei <i>Linktipps</i> einen recht stark ausgeprägten thematischen roten Faden aufweist; und das verbindende Thema lautet <i>"Wie wird der Mensch zum Christen?"</i>. – Dann mal los! </p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjw0vt9ORIoUQKynwbPIQsBhr2RI9acILLmX6AfmK26_nUZOWHEnycnCV6fyCfTXLYcdpwFYOoZBA3jB1SHzELnka9JpmlhtKcFXM7Nobp3s4k6bOqO_wsjRaRs0W7p8ixXiia3UiedlSxisL5W9at0glMMpxo_Kq4q_ypWHLVYvDTh9V4rgV2YysDb4QEL/s4080/20240305_110739.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="3060" data-original-width="4080" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjw0vt9ORIoUQKynwbPIQsBhr2RI9acILLmX6AfmK26_nUZOWHEnycnCV6fyCfTXLYcdpwFYOoZBA3jB1SHzELnka9JpmlhtKcFXM7Nobp3s4k6bOqO_wsjRaRs0W7p8ixXiia3UiedlSxisL5W9at0glMMpxo_Kq4q_ypWHLVYvDTh9V4rgV2YysDb4QEL/s320/20240305_110739.jpg" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Ja ist denn schon wieder Palmsonntag? – Nein, noch nicht ganz, aber ich fand die Lichtreflexe sehr interessant. (Aufnahme aus St. Joseph Tegel) <br /></td></tr></tbody></table><div style="text-align: justify;"><b><br /></b></div><div style="text-align: justify;"><b><br /></b></div><div style="text-align: justify;"><b>Was bisher geschah</b> </div><p style="text-align: justify;">Am vorigen Samstag war mal wieder <i>Gorkistraßenfest</i> – das findet ungefähr zweimal im Jahr statt: Da gibt's Karussells, Zuckerwatte, Kinderschminken und so weiter, alles (oder <i>fast</i> alles) gratis, weil's <a href="https://www.gorkistrasse.de/">von den Geschäftsbetreibern in der Fußgängerzone</a> gesponsert wird. Da ließ ich Frau und Kinder aber <i>allein</i> hingehen, was mir einerseits ein bisschen leid tat, aber andererseits brauchte ich die Zeit auch – zum Bloggen, für Tätigkeiten im Haushalt und um einfach mal durchzuschnaufen. Am Sonntag gingen wir in der Spandauer Pfarrkirche <i>Maria, Hilfe der Christen</i> in die Messe, denn diese Messe hielt Erzbischof Koch im Rahmen seiner Visitation der Pfarrei <i>Heilige Familie</i>, und alle anderen Sonntagsmessen in der Pfarrei fielen deswegen aus. Die Begegnung mit dem Erzbischof – speziell die Begegnung unserer <i>Kinder</i> mit dem Erzbischof – habe ich bereits <a href="https://www.patreon.com/posts/die-kinder-das-99717629">in einem auf der <i>Patreon</i>-Seite des <i>Mittwochsklubs</i> veröffentlichten Artikel</a> thematisiert, der mit der üblichen Verzögerung auch <i>hier</i> erscheinen wird; auf die Predigt, die Erzbischof Koch in dieser Messe hielt, werde ich weiter unten (in der bewährten Rubrik <i>"Predigtnotizen"</i>) eingehen. – Am Montag war mal wieder <i>"Omatag"</i>; das erste Mal seit gut drei Wochen, dass wir meine Schwiegermütter trafen. Am Dienstag hielt ich vormittags zusammen mit dem Jüngsten mal wieder eine kleine Lobpreisandacht (<i>"Beten mit Musik"</i>) in St. Joseph Tegel ab; als wir dort ankamen, wurde an der vorderen Fassade der Kirche gerade ein Baugerüst hochgezogen, im Schaukasten fanden sich indes keine Informationen darüber, was für Arbeiten am Gebäude vorgenommen werden sollen. Dafür erfuhr man dort aber, dass eine der bisher drei wöchentlichen Werktagsmessen in der Pfarrkirche Herz Jesu – nämlich die am Donnerstagmorgen – ab sofort nach St. Joseph verlegt wird, um dem Missstand abzuhelfen, dass es hier seit Monaten <i>überhaupt keine</i> regelmäßige Werktagsmesse gegeben hat. Nachmittags fuhr dann die ganze Familie <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/08/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-42.html">zu einem namhaften schwedischen Einrichtungshaus</a>, um zum bevorstehenden Geburtstag unseres Jüngsten eine Erweiterung für seine heißgeliebte Holzeisenbahn zu kaufen, und Abendessen gab es dort auch. </p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjlRRxiKfK-rGEHZULEi-VXc2ghvSvKKobclQCBXVAFgTG2q7Gv_CK6S8y9TcoxwRdjD9rebT9WZLPsyS5I4pNSS5sBJTU7BtD3h0t4Ru_JleHRb0J83qx3RB0aeTmup_HeEgqD9XUi7_tz4tZGDg-zgK0s0XocOD7UxSNmeoiUxJoCn-h6PTPeM0Xnt_y5/s4080/20240305_191034.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="3060" data-original-width="4080" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjlRRxiKfK-rGEHZULEi-VXc2ghvSvKKobclQCBXVAFgTG2q7Gv_CK6S8y9TcoxwRdjD9rebT9WZLPsyS5I4pNSS5sBJTU7BtD3h0t4Ru_JleHRb0J83qx3RB0aeTmup_HeEgqD9XUi7_tz4tZGDg-zgK0s0XocOD7UxSNmeoiUxJoCn-h6PTPeM0Xnt_y5/s320/20240305_191034.jpg" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><a href="https://katzundgoldt.de/w_vinyltransport.htm">Köttbullar herbeikullar! </a></td></tr></tbody></table><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Am Mittwoch ging ich vormittags wieder einmal mit dem Jüngsten in Heiligensee in die Messe, die diesmal von dem nigerianischen Pfarrvikar zelebriert wurde, den wir schon ziemlich lange (genauer gesagt: <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/11/creative-minority-report-nr-3.html">seit vier Monaten</a>) nicht mehr gesehen hatten. Der <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/03/creative-minority-report-nr-19.html">im letzten Wochenbriefing</a> ausführlich gewürdigte "Erzlaie" hatte diesmal keinen liturgischen Dienst, saß ein paar Reihen hinter uns und traute sich diesmal offensichtlich nicht, dem Zelebranten beim Vaterunser ins Wort zu fallen; allerdings hatte ich den Eindruck, dass der Pfarrvikar sich sehr bemühte, zwischen "sondern erlöse uns von dem Bösen" und dem Beginn des Embolismus möglichst </span><span style="font-size: 16px;"><i>keine</i></span><span style="font-size: 16px;"> Atempause zu machen; er wird schon gewusst haben, warum. – Am Nachmittag ging dann die ganze Familie zum <i><a href="https://www.weil-gott-dich-liebt.de/jam">JAM</a></i>; mehr dazu weiter unten in der Rubrik </span><span style="font-size: 16px;"><i>"Auf der anderen Straßenseite"</i></span><span style="font-size: 16px;">. Am Donnerstag <a href="https://www.die-tagespost.de/kultur/feuilleton/warum-die-kjg-thomas-morus-cancelt-art-248920">erschien in der <i>Tagespost</i> die neue (zweite) Ausgabe meiner Kolumne <i>"Klein.Kram"</i></a>, außerdem hielten der Jüngste und ich abermals eine Lobpreisandacht in St. Joseph ab, diesmal zur <i>Sext</i>; das Baugerüst reichte inzwischen schon bis zum Turm. </span><!--/data/user/0/com.samsung.android.app.notes/files/clipdata/clipdata_bodytext_240308_203831_880.sdocx--></p><p style="text-align: justify;"></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhV-qFc0OGqbUbZgDrF7K5BhmzmUpHKWgE1IlGAWDqkNdHkWFAjVL3gqKLlt9EIUMrFg4UNm1-_EXMU6Eol0WemE71U2UddLdZFmb9FK9cJP188H5rb5XSHotxIE4xH79aJptsBRbIUxMOUQPFzwKYrnV7y6gcZkdyJZiaUf9KGBBiVsNPnIMOJiQlg42YI/s4080/20240307_142920.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="4080" data-original-width="3060" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhV-qFc0OGqbUbZgDrF7K5BhmzmUpHKWgE1IlGAWDqkNdHkWFAjVL3gqKLlt9EIUMrFg4UNm1-_EXMU6Eol0WemE71U2UddLdZFmb9FK9cJP188H5rb5XSHotxIE4xH79aJptsBRbIUxMOUQPFzwKYrnV7y6gcZkdyJZiaUf9KGBBiVsNPnIMOJiQlg42YI/s320/20240307_142920.jpg" width="240" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Auch wenn's auf diesem Foto nicht so aussieht: Der Eingang zur Kirche ist weiterhin frei und offen! </td></tr></tbody></table><br /><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Am gestrigen Freitag war, wie schon vorige Woche angekündigt, in Berlin Feiertag, in Brandenburg aber <i>nicht</i>, wodurch das Tochterkind schulfrei hatte, meine Liebste aber trotzdem zur Arbeit musste. Obendrein streikten S-Bahn und <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/03/nichts-als-vehlefanz-im-kopf.html">Regionalbahn</a>, was die Möglichkeiten, mit den Kindern "etwas Besonderes" zu unternehmen, einigermaßen einschränkte. Schließlich gestalteten wir den Tag, bis meine Liebste von der Arbeit zurückkam, so, wie wir es <i>früher™️</i>, als unsere Große noch kein Schulkind war, auch oft gemacht haben: erst mal die Kinder ausschlafen lassen, dann in aller Ruhe frühstücken, Twist tanzen in der Küche, ein bis zwei Stunden auf den Spielplatz und schließlich ein Spaziergang zur Hundewiese. Heute vormittag war dann Wichtelgruppentreffen – aber darüber berichte ich aus Zeit- und Platzgründen erst im nächsten Wochenbriefing. </span></div><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;"><br /></span></div><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;"><br /></span></div><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;"><b>Was ansteht </b></span></div><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Die bevorstehende Woche verspricht spannend zu werden – nicht zuletzt für unsere Große, die auf ihre erste Schulfahrt geht. Manch einer mag jetzt denken <i>"Waaas, schon im ersten Schuljahr?!?"</i>, und ich müsste lügen, wollte ich behaupten, dass ich diesen Gedanken nicht <i>auch</i> gehabt hätte. Aber eine <i>ganz</i> so große Sache ist das auch wieder nicht, denn es handelt sich lediglich um eine Fahrt <i>innerhalb Berlins</i>; die Unterkunft ist von unserem Zuhause nur unwesentlich weiter entfernt als die Schule selbst – wenn unsere Tochter also beschließt, doch lieber zu Hause schlafen zu wollen, können wir sie jederzeit abholen. Der Zweck dieser speziell auf Kinder der ersten drei Schuljahre zugeschnittenen Fahrt ist, wenn man so will, ein Intensivkurs im Lesen und Schreiben – und ich bin wirklich gespannt auf das Ergebnis, nachdem unsere Große schon jetzt praktisch immer und überall Lesen übt, etwa indem sie Plakate und Straßenschilder entziffert... </span></p><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Vorher, am morgigen Sonntag, steht aber noch das erste Treffen der <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/04/wie-der-garten-seine-saat-sprieen-lasst.html">Garten-AG</a> in St. Stephanus an, und zwar nach der Messe. Ich bin mal gespannt, wer da alles kommt und was bei dem Treffen herauskommt. Für Mittwoch haben wir geplant, ausnahmsweise mal <i>nicht</i> zum <i>JAM</i> zu gehen, sondern stattdessen zu einem <a href="https://www.muellerbauer.de/termine/">Konzert</a> des Kinder-Lobpreis-Liedermachers <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/08/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-43.html">Mike Müllerbauer</a> in der <i><a href="https://www.gadw.org/gemeinde/lebenswert/">"Gemeinde auf dem Weg"</a></i>. Am Donnerstag trifft sich dann der <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/10/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-50.html?m=1"><i>KiWoGo</i>-Arbeitskreis</a> (ausnahmsweise in St. Stephanus, weil der Gemeindereferent dort anschließend noch einen weiteren Termin hat), um den nächsten, am darauffolgenden Sonntag anstehenden Kinderwortgottesdienst aber auch den für den Dienstag der Karwoche geplanten Kinderkreuzweg zu besprechen. Am Freitag, dem Gedenktag des <a href="https://www.erzdioezese-wien.at/klemens-maria-hofbauer-vom-baeckerlehrling-zum-heiligen">Hl. Klemens Maria Hofbauer</a>, wird unser Jüngster drei Jahre alt, die Geburtstagsfeier findet aber aus praktischen Gründen erst am Samstag statt. Und dann ist die Woche auch schon wieder rum! </span></p><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;"><br /></span></div><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;"><b>Predigtnotizen</b> </span></div><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Wie bereits erwähnt, war der vergangene Sonntag ein besonderer Tag für die Pfarrei Heilige Familie Spandau-Havelland: Der Erzbischof war zur Visitation da, zum ersten Mal seit dem Bestehen dieser Großpfarrei in ihrer jetzigen Gestalt; und aus diesem Anlass gab es in der Spandauer Pfarrkirche <i>Maria, Hilfe der Christen</i> eine zentrale Sonntagsmesse für die gesamte Pfarrei. Erzbischof Koch zelebrierte, der Pfarrer und die Pfarrvikare konzelebrierten. </span></p><p style="text-align: justify;"></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgAeAJX8YUGvTJ3T7YAgqmtnAgk7gIfQMLNBwgFygx2DgRRLCfWeoK_HOnQUN7dUiBAOcW-hRG_Dt5v51T-G8657-mztWZtNMywZyUNc6spXzdsB_IHzej2S0IlqtKw0Dpyvp2_gzVVWRyD6UvW_cCGheJ5z_rKOiig4VH7jEdsmVnGZ6sIOPME8gwXQWjh/s2441/20240303_104433.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1373" data-original-width="2441" height="180" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgAeAJX8YUGvTJ3T7YAgqmtnAgk7gIfQMLNBwgFygx2DgRRLCfWeoK_HOnQUN7dUiBAOcW-hRG_Dt5v51T-G8657-mztWZtNMywZyUNc6spXzdsB_IHzej2S0IlqtKw0Dpyvp2_gzVVWRyD6UvW_cCGheJ5z_rKOiig4VH7jEdsmVnGZ6sIOPME8gwXQWjh/s320/20240303_104433.jpg" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Wer die Herrschaften nicht kennt, kann ja mal raten, wer wer ist.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Die Leseordnung für diesen Sonntag hatte es ganz schön in sich: Als 1. Lesung gab es die Verkündung der Zehn Gebote in der Fassung aus </span><i style="font-size: 16px;"><a href="https://www.bibleserver.com/EU/2.Mose20%2C1-17">Exodus 20,1-17</a></i><span style="font-size: 16px;">, als 2. Lesung </span><i style="font-size: 16px;"><a href="https://www.bibleserver.com/EU/1.Korinther1%2C22-25">1. Korinther 1,22-25</a></i><span style="font-size: 16px;"> ("Das Törichte an Gott ist weiser als die Menschen und das Schwache an Gott ist stärker als die Menschen") und als Evangelium die Vertreibung der Geldwechsler aus dem Tempel nach </span><i style="font-size: 16px;"><a href="https://www.bibleserver.com/EU/Johannes2%2C13-25">Johannes 2,13-25</a></i><span style="font-size: 16px;">. Das Potential für eine spannende Predigt war also ohne Frage vorhanden; gleichzeitig lag es aber auch einigermaßen auf der Hand, dass der Erzbischof in seiner Predigt nicht bloß die genannten Schriftstellen auslegen wollte, sondern dabei zugleich so etwas wie eine Ansprache zur </span><i style="font-size: 16px;">"Lage der Nation"</i><span style="font-size: 16px;"> im Sinn hatte – oder richtiger gesagt: zur </span><i style="font-size: 16px;">Situation der Kirche in der Gesellschaft</i><span style="font-size: 16px;">. So widmete er die ersten Sätze seiner Predigt der Feststellung, unsere Gegenwart sei geprägt von "dramatischer Unsicherheit, Unklarheit, Ängsten und Sorgen": </span></p><div style="text-align: justify;"><blockquote><span style="font-size: 16px;">"Man braucht ja bloß die Nachrichten von heute morgen wieder hören. Krieg in der Ukraine, im Gazastreifen, in Israel, und die große Sorge, wohin diese Kriege sich noch ausbreiten. Die wirtschaftliche Situation – allein wenn wir mal zusammenzählen, wie viele Streiks wur letzte Woche hatten und wie viele wir kommende Woche haben werden, und die Frage: Wer soll das alles bezahlen, wie lange macht unsere Wirtschaft das noch mit? Die Kämpfe in der Gesellschaft um Einheit und Zusammengehörigkeit; Antisemitismus, Populismus, Rechtsradikalismus, Sie kennen die Worte und alles, was damit verbunden ist. Die Frage nach der Umwelt, die Frage, ob wir diese Umwelt überhaupt noch werden schützen und retten können oder ob das alles schon verloren ist." </span></blockquote><p>Ich konnte mich des Gedankens nicht ganz erwehren, dass es schon hart sein müsse, Bischof zu sein – noch dazu in der Bundeshauptstadt! –, wenn in der Öffentlichkeit die Erwartung herrscht, ein Bischof müsse <i>so etwas Ähnliches wie ein Politiker</i> sein und sich folglich ständig zu allen möglichen politischen Themen äußern. Man könnte sicherlich lang und breit darüber philosophieren, inwieweit die deutschen Bischöfe im Laufe der letzten Jahrzehnte selbst zu dieser Erwartungshaltung beigetragen haben, aber Erzbischof Koch ist durchaus jemand, von dem ich annehme, dass er <i>eigentlich</i> lieber über etwas <i>anderes</i> reden würde. So kam er in seiner Predigt auch ziemlich schnell von den politischen Themen weg und stellte – auch unter Verweis auf die Ergebnisse der jüngsten <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/12/neues-aus-synodalien-kmu-steht-fur-kann.html">Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung</a> – die Frage: "Wie soll man Menschen die Botschaft vom Evangelium nahe bringen, die sagen: 'Ich brauch keinen Gott, ich will keinen Gott, den gibt es sowieso nicht'?" Und weiter: "Wie können wir erfahren, dass auch in den Wirren dieser Zeit Gott uns nahe ist?" In diesem Zusammenhang verwies er auf die "Begegnung mit den Erwachsenen, die in der Osternacht getauft werden": "115 erwachsene Berlinerinnen und Berliner lassen sich in der kommenden Osternacht hier in Berlin taufen. Das ist ein Rekord." Diesen Umstand betrachtete Erzbischof Koch offenbar – und mit einigem Recht, wie ich finde – als Beleg dafür, dass die Glaubensweitergabe auch an Menschen, die von Haus aus erst mal gar keinen Bezug haben, eben <i>doch</i> möglich ist; gleichzeitig machten die Beispiele, die er anführte, aber auch deutlich, dass die <i>Erst-Evangelisierung</i> nicht selten auf Wegen geschieht, die <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2017/05/das-ausland-beneidet-uns-um-worter-wie.html">nicht <i>planbar</i> und <i>organisierbar</i> sind</a>. Wie etwa im Fall eines Elternpaares, dessen Kind in eine katholische KiTa geht und von dort die Gewohnheit, vor den Mahlzeiten zu beten, mit nach Hause gebracht hat – und den Eltern damit einen ersten Anstoß gab, sich zu fragen, ob es womöglich doch einen Gott gebe. (Ob mich dieses Fallbeispiel veranlassen sollte, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/04/mehr-krippe-weniger-kreuz.html">meine insgesamt sehr negative Einstellung zu KiTas in kirchlicher Trägerschaft</a> zu überdenken, oder ob es eher illustriert, dass <i>Gott auch auf krummen Zeilen gerade schreiben kann</i>, sei mal dahingestellt.) </p><p>Wenn es um die Frage nach der <i>Organisierbarkeit</i> "von Kirche" geht, fällt mir ja immer ein, <a href="https://www.vatican.va/content/francesco/de/speeches/2015/november/documents/papa-francesco_20151120_adlimina-rep-fed-germania.html">wie Papst Franziskus schon im Jahr 2015 die deutschen Bischöfe davor warnte</a>, ihr "Vertrauen auf die Verwaltung zu setzen, auf den perfekten Apparat". Erzbischof Koch schätze ich – nicht erst seit dieser Predigt – eigentlich als jemanden ein, der dieser Warnung durchaus zugänglich sein müsste. Das Problem ist allerdings wohl, dass diese Strukturen nun einmal <i>da sind</i> und fordern, dass man sich ihrer bedient. Zudem steht natürlich stets die klassische Frage "Ja, was sollten wir denn <i>sonst</i> tun?" im Raum. Mir scheint, dass auf den Leitungsebenen der deutschen Bistümer insgesamt nicht allzu viel Phantasie und Kreativität darauf verwandt wird, auf diese Frage eine sinnvolle Antwort zu finden. Vielleicht ändert sich das, wenn der institutionelle Apparat der Kirche in seiner jetzigen Gestalt schlichtweg nicht mehr finanzierbar ist. Vorerst wird dieser Umdenkprozess allerdings dadurch aufgehalten, dass konsequent am falschen Ende gespart wird: in den Pfarrgemeinden, an der Seelsorge. </p><div><b><br /></b></div><div><b>Auf der anderen Straßenseite </b></div><p>Zum <i>JAM</i> kamen wir diesmal pünktlich; obwohl es noch recht kühl war, fand das freie Spiel am Anfang der Veranstaltung zum ersten Mal in diesem Jahr im Garten statt, und im katechetischen Teil wurde, wie vorige Woche schon angekündigt, das <i>"Lebensbild"</i> über den Unternehmer und Erfinder <a href="https://en.m.wikipedia.org/wiki/R._G._LeTourneau">Robert LeTourneau</a> fortgesetzt. Und obwohl ich zugeben muss, dass mir diese Fortsetzung erheblich besser (oder sagen wir:<i> "weniger schlecht"</i>) gefallen hat als der erste Teil, will ich doch <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/03/creative-minority-report-nr-19.html">meine Ankündigung wahr machen</a>, einige Worte darüber zu verlieren, was ich an diesem "Lebensbild" auszusetzen habe. </p><p>Zur Einordnung des Folgenden sei zunächst gesagt: Wer meinen Blog schon länger verfolgt, dem wird schon mal aufgefallen sein, dass ich nicht nur speziell der <i><a href="https://www.weil-gott-dich-liebt.de/">EFG The Rock Christuskirche</a></i> in Haselhorst mit großer Sympathie gegenüberstehe, sondern auch insgesamt <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2017/04/das-gott-formige-loch-in-uns-und-in-der.html">ziemlich offen gegenüber der Idee</a> bin, wir Katholiken könnten und sollten uns angesichts des <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2018/06/lebt-denn-das-alte-volkskirchl-noch.html">Niedergangs des Systems Volkskirche</a> so <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/04/come-in-and-find-out-platz-fur-den.html">allerlei von freikirchlichen Gemeinden abgucken</a>. Diese Auffassung ist sicherlich davon beeinflusst, dass ich seit meiner Zeit auf dem Gymnasium vielfältige Kontakte zu freikirchlichen Christen gehabt habe, und nicht wenige dieser Kontakte haben an verschiedenen Punkten meiner – wenn man das so nennen möchte – "Glaubensbiographie" bedeutende Rollen gespielt. Das schließt einen kritischen Blick auf bestimmte Aspekte evangelisch-freikirchlicher Frömmigkeit nicht aus; <i>im Gegenteil</i>, könnte man sagen, schließlich bin ich nicht von ungefähr nach wie vor <i>katholisch</i>. Bei allen Übereinstimmungen und aller Wertschätzung: So <i>ganz</i> derselbe Glaube ist es eben <i>doch</i> nicht. </p><p>Bei Kinderkatechesen zu biblischen Texten fallen diese Unterschiede in der Regel nicht so auf, schließlich haben wir <i>dieselbe Bibel</i> – na ja, <i>fast</i>: Der protestantischen Bibel fehlen bekanntlich sieben Bücher, aber realistisch betrachtet kommen diese wohl auch "bei uns" in der Kinderkatechese eher selten vor. – Als es nun letzte Woche beim <i>JAM</i> statt einer biblischen Katechese ein "Lebensbild" geben sollte, war ich von vornherein eher skeptisch. Bereits letzte Woche habe ich zu Protokoll gegeben, dass ich den ersten Teil des Lebensbildes unangenehm moralisierend fand: Robert war ein schwieriges Kind, das den Eltern Kummer machte, nicht gern zum Gottesdienst ging, in seinem ersten Schüler-Nebenjob versagte und, wie sollte es anders sein, unter den Einfluss falscher Freunde geriet, durch die er mit der Polizei in Konflikt kam. – Zugegeben, diese Art von Moralismus auf Struwwelpeter-Niveau kann man zuweilen auch in der <i>katholischen</i> Kinderkatechese antreffen; aber hier war die <i>Absicht</i> erkennbar eine andere. Das zeigte sich spätestens an der Stelle, an der der junge Robert zu der Erkenntnis kommt: "Würde ich jetzt sterben, dann würde ich in die Hölle kommen, denn ich bin kein Christ." – <a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6lle#:~:text=Nichtchristen%20guten%20Willens%20kommen%20nach,)%20unter%20IV%3A%20Die%20H%C3%B6lle.">Sicherlich könnte man schon zu der Auffassung, Nichtchristen kämen automatisch und zwangsläufig in die Hölle, so manches anmerken</a>, aber mich interessiert an dieser Passage etwas <i>anderes</i>: Wie <i>plausibel</i> ist es, dass jemand von sich selbst sagt, er sei kein Christ, und gleichzeitig überzeugt ist, dass Nichtchristen in die Hölle kommen? Man könnte das einfach für einen logischen Schwachpunkt in der Erzählung halten, aber ich glaube, es steckt mehr dahinter: Es verrät etwas über die Sicht darauf, <i>was einen Menschen zum Christen macht</i>. Dass der Umstand, dass Robert in einer Familie gläubiger Christen aufwächst und regelmäßig, wenn auch oft ungern, am Gottesdienst teilnimmt, <a href="https://www.aphorismen.de/zitat/162140">nicht ausreicht, um ihn zum Christen zu machen</a>, entspricht dem <i>common sense</i> im freikirchlichen Christentum, und dieser Auffassung kann und will auch ich ihre Berechtigung nicht absprechen. Auch dass ein sozusagen bloß theoretisches "Für-wahr-Halten" der christlichen Erlösungsbotschaft noch kein <i>Glaube</i> im vollumfänglichen Sinne ist, kann ich grundsätzlich unterschreiben. Was aber <i>fehlt</i> Robert nun eigentlich noch, um Christ zu sein bzw. zu werden? Die klassische evangelikale Antwort auf diese Frage scheint mir zu sein: Christ wird man durch einen <i>bewussten willentlichen Akt der Lebensübergabe an Christus</i>. Wie sich diese Auffassung mit Bibelworten wie "Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt" (<i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/Johannes15%2C16">Joh 15,16</a></i>) verträgt, wäre vielleicht mal ein interessantes Diskussionsthema. </p><p>– Ich bin kein Theologe und will diesen Punkt auch aus Platzgründen nicht allzu breit auswalzen, aber ich schätze, eine grundlegende Meinungsverschiedenheit zwischen traditionellem und evangelikalem Christentum hinsichtlich der Frage <i>"Wie wird der Mensch zum Christen?"</i> wurzelt im unterschiedlichen Verständnis von <i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/Johannes3%2C3-5">Johannes 3,3-5</a></i>, wo Jesus zu Nikodemus sagt "Wenn jemand nicht aus dem Wasser und dem Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen". Nach traditionellem christlichen Verständnis vollzieht sich diese Wiedergeburt im <i>Sakrament der Taufe</i>. Im evangelikalen Christentum dagegen <i>gibt</i> es keine <i>Sakramente</i> im eigentlichen Sinne des Begriffs: Taufe und Abendmahl werden zwar praktiziert, werden aber als Handlungen verstanden, die nichts <i>bewirken</i>, sondern lediglich etwas <i>ausdrücken</i>. Man müsste diesen Punkt eigentlich noch vertiefen, aber wie schon gesagt: nicht hier und jetzt. </p><p>Die Auffassung, dass der Mensch nur und erst durch eine bewusste willentliche Entscheidung zum Christen wird, hat übrigens auch logisch zwingend zur Folge, dass <i>Kinder</i> in evangelikaler Sicht grundsätzlich (noch) <i>keine Christen sein können</i>. Das hat natürlich weitreichende Konsequenzen für die Kinderkatechese: Man spricht die Kinder nicht <i>als Christen</i> an, noch nicht einmal als <i>potentielle</i> Christen, sondern will sie lediglich darauf vorbereiten, zu einem späteren Zeitpunkt Christen <i>werden zu können</i>. Da möchte ich aus katholischer Sicht dann doch mit Nachdruck sagen: Bei uns aber soll es nicht so sein! </p><p>Dass mir der zweite Teil dieses Lebensbildes, wie schon gesagt, erheblich <i>weniger schlecht</i> gefallen hat als der erste, lag zu einem nicht unwesentlichen Teil ganz einfach daran, dass er von einer anderen Mitarbeiterin vorgestellt wurde. Beim ersten Teil war es eine ältere Frau aus der Gemeinde, die unter den regelmäßig zum <i>JAM</i> kommenden Kindern (mindestens) zwei Enkelkinder hat. Eine Frau, die in einer Katechese über die Sintflut den Kindern erklären wollte, die meisten Fossilien im Erdboden seien durch die Sintflut entstanden und die Menschen seien nach der Flut deshalb nicht mehr so alt geworden wie vorher, weil sich das Klima und die Zusammensetzung der Atmosphäre infolge der extremen Regenfälle verändert habe; und in einer Katechese über die Josefserzählung aus dem Alten Testament meinte sie, die Moral von der Geschicht' sei, dass Eltern keine Lieblingskinder haben sollten. Davon abgesehen finde ich, dass sie einfach <i>nicht erzählen kann</i>: Sie verhaspelt sich in fast jedem Satz, hat erhebliche Wortfindungsschwierigkeiten und neigt dazu, Kindern gegenüber einen unangenehm gekünstelten Tonfall anzunehmen. – Den zweiten Teil übernahm hingegen die Hauptverantwortliche für den Aufgabenbereich <i>"Kinderkirche"</i> in dieser Gemeinde, und die hat nicht nur von Natur aus einen besseren "Draht" zu Kindern, sondern ist auch <i>methodisch</i> erheblich fitter. Die Kinder wurden stärker einbezogen, anstatt nur zuhören zu müssen; etwa nach dem ersten Drittel wurde die Erzählung zugunsten eines Spiels unterbrochen, damit die Kinder nicht die ganze Zeit stillsitzen mussten. </p><p>– Und inhaltlich? Einerseits fiel es auf, dass der moralische Zeigefinger weitgehend in der Tasche blieb; selbst die rekapitulierende Zusammenfassung des ersten Teils kam infolge anderer Schwerpunktsetzung erheblich weniger moralisierend 'rüber. Andererseits drehte sich die Erzählung infolge ebendieser anderen Schwerpunktsetzung ziemlich stark um das Thema <i>Geld</i> – was angesichts der Tatsache, dass es um die Biographie eines <i>Unternehmers</i> ging, wohl nicht unbedingt überraschend war. Dabei ging die Erzählung gar nicht so sehr in Richtung <i>prosperity gospel</i>, wie man vielleicht hätte denken können; vielmehr ging es darum, dass Robert LeTourneau, auch als er noch nicht sehr viel Geld verdiente, konsequent den Zehnten seiner Einkünfte an seine Kirchengemeinde spendete und später, als erfolgreicher Unternehmer, seinen Wohlstand nutzte, um Missionsprojekte in aller Welt zu fördern – denn: "Wir brauchen auf der anderen Seite Missionare, aber wir brauchen auf der anderen Seite auch Leute, die das finanzieren." Eine Aussage, deren sachliche Richtigkeit wohl kaum zu bezweifeln steht; es bleibt aber natürlich die Frage, mit welcher <i>Absicht</i> man gerade <i>diese</i> Geschichte wählt, um sie <i>Kindern</i> zu erzählen. </p><div><br /></div><div><b>Linktipps</b> </div><p></p><ul><li>Jana Stieler: <i>Taufe – Verstaubter Quatsch von gestern?</i> (<a href="https://www.echtemamas.de/taufe-verstaubter-quatsch-von-gestern/?fbclid=IwAR2vIuzhsw19Id1_xJoDKVqGSQ57oR9_O1hl0uYHtUzJbs16LBraG5yOBIw"><i>Echte Mamas</i>, 16.07.2021</a>) </li></ul><p></p><p>Eins vorweg: Dass dieser Artikel schon ein paar Tage älter ist, ist mir zunächst gar nicht aufgefallen, scheint mir aber auch nicht sonderlich relevant für seine Beurteilung. Über den Weg gelaufen ist er mir bei <i>Facebook</i> (ja, ich habe eine Menge "Elternseiten" in meiner Timeline), und wie man sich anhand der Überschrift wohl schon vorstellen kann, hatte ich von vornherein nicht die Erwartung, ihn <i>gut</i> zu finden. In meine Linktipps hat der Artikel es eher deshalb geschafft, weil ich es hin und wieder – ähnlich wie <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/02/creative-minority-report-nr-18.html?m=1">neulich bei diesem <i>taz</i>-Artikel über den <i>Synodalen Weg</i></a> – recht erhellend finde, zu sehen, wie Leute über Themen urteilen, von denen sie nichts verstehen.</p><p>Dies gilt wohlgemerkt unbeschadet der Tatsache, dass dieser Artikel erheblich mehr um Ausgewogenheit bemüht ist, als die polemische Überschrift es vermuten lassen würde. Über sich selbst sagt die Verfasserin, sie sei "nicht einmal eingefleischte Atheistin (allerdings auch nicht unerschütterlich gläubig)"; und genau dieser <i>"irgendwo dazwischen"</i>-Standpunkt ist es offenbar, von dem aus sie die Frage, ob "man" sein Kind <i>heutzutage noch taufen lassen sollte</i>, überhaupt als diskussionswürdig betrachtet. Denn: "Für diejenigen, die gläubig und in der Kirche verankert sind, ist die Entscheidung für eine Taufe vermutlich genauso schnell getroffen, wie sich Kirchengegner dagegen entscheiden." In einer vernünftigen Welt wäre damit alles gesagt und der Rest des Artikels überflüssig. (Halten wir am Rande fest: Der Umstand, dass es auch christliche Konfessionen gibt, die <i>keine Kindertaufe praktizieren</i> und sie auch nicht als gültig anerkennen, kommt hier gar nicht in den Blick. Man kann allerdings argumentieren, dieser Umstand sei hier vernachlässigenswert, da sich für gläubige Eltern <i>dieser</i> Konfessionen die im Artikel diskutierte Frage <i>erst recht nicht stellt</i>.) </p><p>In der realen Welt hingegen gibt es offenbar Eltern, die sich <i>so</i> unsicher sind, ob sie ihre Kinder taufen lassen sollen, dass sie in dieser Frage Rat bei einem Elternratgeber-Portal im Internet suchen. Wäre das eine ganz und gar abwegige Vorstellung, dann wäre dieser Artikel wohl nicht erschienen. Und woher kommt diese Unsicherheit? Merke auf, o Leser: Sie ist, wenn man so will, ein <i>Zerfallsprodukt des Systems Volkskirche</i>. Die Verfasserin drückt es so aus: </p><blockquote><p>"Früher wurden Babys quasi standardmäßig getauft. Auch für viele Eltern, die nicht besonders gläubig waren, war dies ein Ritual, das einfach zur Geburt gehörte. [...] Heute läuft die Taufe nicht mehr automatisch mit". </p></blockquote><p>Unentschlossene Eltern möchte die Autorin nicht in die eine oder andere Richtung beeinflussen, sondern ihnen vielmehr "Gedankenanstöße" in <i>beide</i> Richtungen mitgeben. Wobei ich sagen muss, dass ich die Argumente, die sie <i>für</i> die Kindertaufe vorbringt, tendenziell noch blöder finde als die <i>dagegen</i>. Teilweise zweifle ich auch an der <i>sachlichen Korrektheit</i> ihrer Aussagen. So behauptet sie, ein Kind, das getauft sei, komme "in der Schule automatisch in den Religionsunterricht". Ich kann nur sagen, in Berlin ist das <i>nicht</i> so – was freilich damit zusammenhängen mag, dass Religion an Berliner Schulen kein reguläres Unterrichtsfach, sondern lediglich ein freiwilliges Zusatzangebot ist. </p><p>Mindestens ebenso illustrativ wie den Artikel selbst fand ich <a href="https://www.facebook.com/share/p/R7cbCbJxjZkSPc8h/">die Reaktionen auf <i>Facebook</i></a> – die, wie das in den Sozialen Netzwerken wohl häufig der Fall zu sein scheint, den Eindruck erweckten, ein großer Teil der Kommentarschreiber habe den Artikel gar nicht gelesen, sondern nur die Überschrift. Diese stößt wegen der Schärfe der Formulierung auf Kritik – sie sei respektlos gegenüber gläubigen Menschen, monieren mehrere <i>Facebook</i>-Nutzer. Ansonsten ist in den Kommentaren von "<i>Natürlich</i> lassen wir unsere Kinder taufen" bis hin zu "Natürlich lassen wir unsere Kinder <i>nicht</i> taufen" alles dabei; besonders populär scheint indes die Position <i>"Unser Kind soll sich später einmal selbst entscheiden"</i> zu sein. Man fühlt sich geradezu an das <i><a href="https://knowyourmeme.com/memes/iq-bell-curve-midwit">Midwit Meme</a></i> erinnert. Darüber, was ich an dieser Haltung falsch, ärgerlich und in letzter Konsequenz <i>unehrlich</i> finde, könnte ich fast einen eigenen Artikel schreiben; hier mal nur soviel: Eltern treffen <i>ständig</i> Entscheidungen für ihre Kinder, solange diese es noch nicht für sich selbst tun können; <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/03/man-hatte-mir-doch-fundamentalistische.html">das ist ihre <i>Aufgabe</i> als Eltern</a> und ist auch praktisch gar nicht anders möglich. Und tatsächlich ist es <i>auch</i> eine <i>Entscheidung</i>, ein Kind <i>erst mal nicht taufen zu lassen</i> – es <i>tut</i> nur so, als wäre es <i>keine</i>, und da kommt die Unehrlichkeit ins Spiel. Dass das Kind sich später, wenn es selbst entscheiden kann und darf, vielleicht <i>doch</i> taufen lässt, kann auch in eingefleischten Atheistenfamilien vorkommen, ebenso wie es auch in sehr religiösen Familien vorkommt, dass Kinder sich vom Glauben und von der Kirche abwenden. Wer die Entscheidung, sein Kind nicht taufen zu lassen, damit begründet, dass das Kind sich <i>später selbst entscheiden</i> solle, möchte damit zumeist einen besonderen <i>Respekt</i> vor der Tragweite der Entscheidung für oder gegen eine Religionszugehörigkeit signalisieren, aber ich möchte behaupten, in den meisten Fällen steckt tatsächlich das <i>Gegenteil</i> dahinter, nämlich Desinteresse und Indifferenz. </p><p></p><ul><li>Magdalena Rauter: <i>Kinderkatechese: Die Karwoche fordert Familien heraus</i> (<i><a href="https://www.die-tagespost.de/leben/familie/kinderkatechese/kinderkatechese-die-karwoche-fordert-familien-heraus-art-248779">Die Tagespost, 07.03.2024</a></i>) </li></ul><p></p><p>Erneut gibt's Interessantes aus der Rubrik <i>"Ehe und Familie"</i> der <i>Tagespost</i>: Ostern rückt mit Riesenschritten näher, aber wie kann man Kindern vermitteln, worum es da eigentlich <i>geht</i>, außer um Eier und Schokohasen? "Weihnachten mit Kindern ist einfach", meint Magdalena Rauter, selbst Mutter von drei Kindern. "Der Zauber des Jesuskinds in der Krippe, die Tiere, der Stall, das Kerzenlicht und die Lieder sind geradezu prädestiniert für das Feiern in der Familie. Mit den Kartagen wird es schon schwieriger: Wie genau kann ich den Kindern die Details des Leidens und Sterbens Christi erzählen, ohne sie zu verschrecken? Was können Kinder mit Opfer, Leiden und Tod anfangen?" Den Schlüssel dazu, auf diese Fragen praktische Antworten zu finden, sieht die Verfasserin darin, "nicht das Leid, sondern die Liebe in den Mittelpunkt zu stellen": "Gott liebt jeden von uns so sehr, dass Er das alles auf sich genommen hat, um uns von Tod und Sünde zu befreien und uns den Himmel zu öffnen." </p><p>Ausgehend von diesem Kerngedanken präsentiert Magdalena Rauter eine Reihe von Anregungen dafür, wie man "Kindern die Ereignisse der Kartage begreiflich" und mit "allen Sinnen" erlebbar machen kann. Dabei fehlen auch Links zu Bastelanleitungen und ein Rezept für ungesäuertes Brot nicht. Die eine oder andere dieser Anregungen werden wir in meiner Familie dieses Jahr sicherlich mal ausprobieren, denke ich --- ich werde berichten... </p><div><b><br /></b></div><div><b>Geistlicher Impuls der Woche</b> </div><blockquote><p>Wenn Jesus vom Tempel spricht, den er in drei Tagen aufrichten will, dann spricht er von seinem "Leib", der in der Auferstehung der Anfang der neuen Schöpfung sein wird. Sein Leib ist aber auch die Kirche. Die verdeckte Aufforderung an uns: Kirche bauen! Du baust mit an der Kirche durch alles, was du im Namen Jesu gemeinsam mit anderen tust. </p></blockquote><blockquote><p style="text-align: right;">(<i>"Challenge"</i> aus der <i><a href="https://www.messdiener-leimersheim.de/youcat-daily-der-taegliche-begleiter-des-digitalen-katholiken.html">YouCat Daily App</a></i>) </p></blockquote><div><br /></div><div><b>Ohrwurm der Woche</b> </div><p><i>Classics IV: Spooky</i> </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/lKBynY99350" width="320" youtube-src-id="lKBynY99350"></iframe></div><p>Ein Song, der mir durchaus öfter mal, ohne besonderen Anlass, im Kopf herum"spukt" – meist allerdings in der 1968er Version von Dusty Springfield, die durch den Soundtrack zum Film <i>"Bube, Dame, König, Gras"</i> (1998) erneute Popularität gewann. Die Version der <i>Classics IV</i> ist ein Jahr älter, aber trotzdem nicht das "Original": Ursprünglich war <i>"Spooky"</i> eine <i>Instrumentalnummer</i>, bei der die Melodiestimme auf dem Saxophon geblasen wurde. Zum Hit wurde es aber erst in Verbindung mit dem vom <i>Classics IV</i>-Gitarristen James Cobb und dem Produzenten Buddy Buie verfassten Text – der für die von Dusty Springfield gesungene Version in ähnlicher Weise umgearbeitet wurde, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2013/01/ich-horte-es-durch-die-weinrebe.html">wie ich es mal anhand von <i>"I Heard it Through the Grapevine"</i> geschildert habe</a>. </p><p><br /></p></div><p></p><p></p>KingBearhttp://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-1649734649460930162024-03-06T17:00:00.002+01:002024-03-06T17:00:06.038+01:00Nichts als Vehlefanz im Kopf<p style="text-align: justify;">In jüngster Zeit habe ich mit meinem noch nicht ganz drei Jahre alten Sohn ein paar Halbtagesausflüge ins Berliner Umland unternommen, und auf diese Weise verschlug es uns neulich in einen Ort namens <i>Vehlefanz</i>. Klingt ausgedacht, aber den gibt's wirklich: Es ist ein Ortsteil der <a href="https://www.oberkraemer.de/">Gemeinde Oberkrämer</a> im Landkreis Oberhavel; der aparte Ortsname ist <a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Vehlefanz">laut Tante Wikipedia</a> "wendischen Ursprungs", über seine Bedeutung gibt es indes verschiedene Theorien, die von "großes Dorf" bis "am Walde gelegen" reichen. </p><p style="text-align: justify;"></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhUpsX0K_g8K-ZRImRWHUMFu6JKwn1ONWfOoFeiyxWBNgmSDHQifERuF8kTH4rEywJxYNi02Zn3k_v5a8vmpQsVqVmNgbJ05a-LIqDabqTme1PnleQrkwwtY1CpStZzTJjpqgViZDJbdHkc1ox1xkbd95yOVVIBVM4939cQzVmrUQ1gdqeuEtQdZ5lQuBo9/s3438/20240226_103705.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="2579" data-original-width="3438" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhUpsX0K_g8K-ZRImRWHUMFu6JKwn1ONWfOoFeiyxWBNgmSDHQifERuF8kTH4rEywJxYNi02Zn3k_v5a8vmpQsVqVmNgbJ05a-LIqDabqTme1PnleQrkwwtY1CpStZzTJjpqgViZDJbdHkc1ox1xkbd95yOVVIBVM4939cQzVmrUQ1gdqeuEtQdZ5lQuBo9/s320/20240226_103705.jpg" width="320" /></a></div><p></p><p style="text-align: justify;">Kaum waren wir der Regionalbahn entstiegen, da stellte mein Jüngster auch schon fest: "Vehlefanz ist ganz schön schön." Ich brauchte etwas länger, um mein Herz für diesen Ort zu entdecken – aber gar nicht mal so <i>viel</i> länger. Es ist schön ruhig dort – wenig Autoverkehr –, der Ort wirkt gepflegt, ohne übertrieben malerisch oder aufgeputzt zu sein, und die Landschaft rundherum hat durchaus Ähnlichkeit mit Butjadingen, auch wenn sie etwas hügeliger ist und mehr Bäume aufzuweisen hat. Architektonisch ansprechend fand ich die <i><a href="https://www.grundschule-vehlefanz.de/">Nashorn-Grundschule</a></i>, laut Tante Wikipedia der erste Grundschul-Neubau im Land Brandenburg nach der Wende; da gingen wir aber nur dran vorbei und wandten uns anschließend erst mal <a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Dorfkirche_Vehlefanz">der historischen <i>Dorfkirche</i></a> zu. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjRT57kW3WmV-4svLt4Wj018yP9xhObG3Lbtb01-7W_-3Kr6S2L3xAoCuZ1erxz9gIIp2PQtjTLtCFVTYw6IsqVAu_eNYn38JjPNfR8c11EqT_8KyGJUJf7sbKUA5kYaJhEMgwC7oG_262-YB-Hha1sxYFz6K1iLLhWznYMOWXwBZ25IZvhoIkKMoZa8Cl7/s4608/20240226_104859.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3456" data-original-width="4608" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjRT57kW3WmV-4svLt4Wj018yP9xhObG3Lbtb01-7W_-3Kr6S2L3xAoCuZ1erxz9gIIp2PQtjTLtCFVTYw6IsqVAu_eNYn38JjPNfR8c11EqT_8KyGJUJf7sbKUA5kYaJhEMgwC7oG_262-YB-Hha1sxYFz6K1iLLhWznYMOWXwBZ25IZvhoIkKMoZa8Cl7/s320/20240226_104859.jpg" width="320" /></a></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjVQhOLSJ4jDfSrYMtjnmUYATDBLL7aI9lWK86C1jlArbrb_66uR8RGHKmpcXpD5gmoh9t3J5pl6IJ_xQKADgfn3L0iJwgFwSIcdFrYJdufDiW9fU6aMyzkqrZN2f_SSlMCQh1kgvpPiABRyIV82GeivrYSiUU7xG1QnfYD5uvoyNP2a0y1KgzTB853E-37/s4608/20240226_105412.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3456" data-original-width="4608" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjVQhOLSJ4jDfSrYMtjnmUYATDBLL7aI9lWK86C1jlArbrb_66uR8RGHKmpcXpD5gmoh9t3J5pl6IJ_xQKADgfn3L0iJwgFwSIcdFrYJdufDiW9fU6aMyzkqrZN2f_SSlMCQh1kgvpPiABRyIV82GeivrYSiUU7xG1QnfYD5uvoyNP2a0y1KgzTB853E-37/s320/20240226_105412.jpg" width="320" /></a></div><p style="text-align: justify;">Diese Kirche stammt aus dem 15. Jh., also aus vorreformatorischer Zeit; es wird vermutet, dass auch Überreste eines Vorgängerbaus aus dem 12. oder 13. Jh. in sie eingebaut worden sein könnten. Ihre heutige Gestalt erhielt sie im 18. Jh., als sie im Barockstil erweitert und umgebaut wurde. – Als wir uns der auf einer Anhöhe gelegenen Kirche näherten, stellten wir zunächst einmal fest, dass es keinen <i>barrierefreien Zugang</i> gibt; also ließen wir den Kinderwagen am Fuß des Hügels stehen und kraxelten die steile Treppe hinauf – nur um festzustellen: Ob barrierefrei oder nicht, man kommt <i>überhaupt nicht</i> hinein. Ein Kulturdenkmal erster Güte, aber besichtigen kann man es nicht, geschweige denn darin <i>beten</i>. Letzteres hielt uns allerdings nicht davon ab, uns unmittelbar vor dem Eingang (bzw. <i>Nicht-Eingang</i>) auf eine Bank zu setzen, unsere mobile Lautsprecherbox auszupacken und wenigstens eine kleine <i>"Beten mit Musik"</i>-Session abzuhalten, bestehend aus zwei Lobpreisliedern (in gedämpfter Lautstärke, damit uns nicht das ganze Dorf hörte) und einem Psalm. – Erst im Nachhinein fiel mir ein Aushang im Schaukasten auf, vor dem wir unseren Kinderwagen geparkt hatten: Daraus ging hervor, dass <a href="https://www.kirchenkreis-oberes-havelland.de/start/kirchengemeinden/pfarrsprengel/schwante-vehlefanz/cid/200/">der evangelische Pfarrbereich Schwante-Vehlefanz</a> (zu dem auch noch weitere Ortsteile der Gemeinde Oberkrämer gehören) diese Kirche ungefähr einmal im <i>Monat</i> als Gottesdienstort nutzt (über die Osterfeiertage allerdings öfter). </p><p style="text-align: justify;">Einem Wegweiser in der Nähe der Kirche entnahm ich, dass es in Vehlefanz auch eine <i><a href="https://www.kremmen.de/verzeichnis/visitenkarte.php?mandat=56387">Windmühle</a></i> gibt, und als ich das meinem Jüngsten erzählte, wollte er da unbedingt hin. Auf dem Weg dorthin gefiel mir der Ort immer besser, und ich ertappte mich dabei, ernsthaft darüber zu sinnieren, was es wohl kosten mochte, in Vehlefanz ein Haus zu kaufen, und ob man das Eigenkapital für eine Finanzierung wohl durch <i>Crowdfunding</i> zusammenkriegen könnte, wenn man das Haus nicht bloß dazu nutzen wollte, <i>selbst darin zu wohnen</i>, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2018/07/fur-neues-leben-in-alten-pfarrhausern.html">sondern für ein <i>Projekt</i></a>. Eine <i>Jüngerschaftsschule für Familien</i> etwa, auch wenn man dem Projekt, damit es mit dem <i>Crowdfunding</i> klappt, vielleicht einen weniger fromm klingenden Namen geben müsste. Auf jeden Fall, sagte ich mir, müsste man einen <i>Andachtsraum</i> einplanen. – Und kaum war ich mit meinem Luftschlösserbauen bis zu diesem Punkt gekommen, da sah ich zu meiner Linken ein Gebäude, an deren Fassade der Schriftzug<i> "Christliche Kita am Mühlensee"</i> prangte, und dachte: <i>Gibt's ja gar nicht</i>. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh7xrcYIbppxcYIrjOioP7k-ylj-sWSGjc7ezr9Pfmz4dlK0QssxFHHoiZBypWF4JwEYfDV__WSnPNc-uGPWD2QZy1GnE-Q9MzO226dcYKXih637BRvrDGQFoT4-xY2JAFGc1XOtF57kM5SgFaWS_VI9MSDKN7A7vlY82VWY9cAJ8ekn3vcaiWFeJGnhymh/s3686/20240226_114526.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="2764" data-original-width="3686" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh7xrcYIbppxcYIrjOioP7k-ylj-sWSGjc7ezr9Pfmz4dlK0QssxFHHoiZBypWF4JwEYfDV__WSnPNc-uGPWD2QZy1GnE-Q9MzO226dcYKXih637BRvrDGQFoT4-xY2JAFGc1XOtF57kM5SgFaWS_VI9MSDKN7A7vlY82VWY9cAJ8ekn3vcaiWFeJGnhymh/s320/20240226_114526.jpg" width="320" /></a></div><p style="text-align: justify;">Bei näherer Betrachtung erwies sich diese Kita als zur <i><a href="https://www.google.com/search?gs_ssp=eJwFwUEOwiAQBdC41Ut049JALQj0CN5iGH6BFNpkNKYH8iZezPfOF5XV-O7c_N3r03zVh3EU9BSDnR7Mzi-zPiIFm8yoQTaRgXsqfGjLaPXF5bYI6lqFS6tcMGR01C1h2CNkld-3Q_4SWiIH&q=evangelisch-freikirchliche+gemeinde+oberkr%C3%A4mer&oq=evangelisch-freikirchliche+gemeinde+ob&gs_lcrp=EgZjaHJvbWUqEggBEC4YExivARjHARi6AhiABDIGCAAQRRg5MhIIARAuGBMYrwEYxwEYugIYgATSAQkyNTQyMWowajSoAgCwAgA&client=ms-android-samsung-ss&sourceid=chrome-mobile&ie=UTF-8">Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Oberkrämer</a></i> gehörig, deren Gemeindezentrum im gleichen Gebäude untergebracht war. Neugierig geworden, fragte ich meinen Sohn etwas suggestiv, ob er vielleicht eine neue Windel brauchte, und als er bejahte, drückte ich kurzentschlossen die Türklinke herunter. Die Tür war verschlossen, aber Sekunden später kam eine freundlich aussehende Mitarbeiterin und öffnete. Ich erklärte ihr, wir seien nur zufällig vorbeigekommen, und fragte, ob ich meinem Sohn hier mal eben die Windel wechseln dürfe. "Ja, natürlich", erwiderte die Frau, bat uns herein, zeigte uns, wo der Wickelraum war, und bat uns, ihr Bescheid zu geben, bevor wir wieder gingen. – </p><p style="text-align: justify;">Nach erfolgreichem Windelwechsel nutzte ich die Gelegenheit, mich im Gebäude ein wenig umzusehen; ich warf einen Blick in den Gottesdienstraum und ans Schwarze Brett und nahm mir am Schriftenstand einiges an Infomaterial mit – darunter einen Flyer für eine <i>"Osterjugendkonferenz"</i> am Samstag in der Osteroktav und einen für eine <i>"Outdoor-Bibelschule"</i> im Sommer. Sollte man wohl mal im Auge behalten. </p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi5lVfkF10GUO3OWkKUgePg0uahJf_l5axsFEPIESd7KbQ9hiPOBn_qoCXrX-AYktZrZmpwPbr__sEDMvHijS6uBdxplHbGKsCs-XnB6d35cd-AHRCzp5Ad_i-gS-cj1eGFdqC8U5mU2xeizYD8OOu4YDtgqpIgXINAZB1ZGKTBX97p9H3hso5yHNUn8Ny9/s4561/20240226_115652.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="3421" data-original-width="4561" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi5lVfkF10GUO3OWkKUgePg0uahJf_l5axsFEPIESd7KbQ9hiPOBn_qoCXrX-AYktZrZmpwPbr__sEDMvHijS6uBdxplHbGKsCs-XnB6d35cd-AHRCzp5Ad_i-gS-cj1eGFdqC8U5mU2xeizYD8OOu4YDtgqpIgXINAZB1ZGKTBX97p9H3hso5yHNUn8Ny9/s320/20240226_115652.jpg" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Auf den ersten Blick leicht zu übersehen: das Schlagzeug im Glaskäfig (rechts)</td></tr></tbody></table><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj_YEJiEdiozocsm9HchyrRTEGZrh7nMzVkQauygdWn9vrmd24BiOXqVKF78YnlQ2vM58JtATf4pmpz6uvWVYM-GUOpKXH2QKInbAcQkycZApacD_q29VY1iZEOO3VybUTdN6iq3GIyi1vSuLd8T6t_7XtR0HzCGupmlOmPU0akQWHRArPYabcsxlsWFg1G/s4608/20240226_115747.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3456" data-original-width="4608" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj_YEJiEdiozocsm9HchyrRTEGZrh7nMzVkQauygdWn9vrmd24BiOXqVKF78YnlQ2vM58JtATf4pmpz6uvWVYM-GUOpKXH2QKInbAcQkycZApacD_q29VY1iZEOO3VybUTdN6iq3GIyi1vSuLd8T6t_7XtR0HzCGupmlOmPU0akQWHRArPYabcsxlsWFg1G/s320/20240226_115747.jpg" width="320" /></a></div><p style="text-align: justify;">Machen wir uns jedenfalls erst mal die Notiz, dass die Freikirche die aktivste und präsenteste Glaubensgemeinschaft in Vehlefanz zu sein scheint; anders als die evangelische Landeskirche feiert sie schließlich <i>jeden Sonntag</i> einen Gottesdienst in diesem Dorf. Katholischerseits gehört der Ort übrigens zur <a href="https://www.kath-kirche-hennigsdorf.de/">Pfarrei <i>Zu den Heiligen Schutzengeln</i> in Hennigsdorf</a>, die ihrerseits zum <i><a href="https://www.erzbistumberlin.de/wir-sind/wo-glauben-raum-gewinnt/pastorale-raeume-und-pfarreien/pastoraler-raum-birkenwerder-hennigsdorf-oranienburg/">Pastoralen Raum Birkenwerder-Hennigsdorf-Oranienburg</a></i> gehört. Der nächstgelegene katholische Gottesdienstort ist die <a href="https://kirchenbauforschung.info/2015/08/11/108-jahre-kapelle-in-kremmen/"><i>Christus-König-Kapelle</i> in Kremmen</a>, 7 Kilometer entfernt, gefolgt von der Kirche<i> <a href="https://kirchenbauforschung.info/2021/10/03/st-joseph-in-velten-125-jahre/">St. Joseph</a></i><a href="https://kirchenbauforschung.info/2021/10/03/st-joseph-in-velten-125-jahre/"> in Velten</a>, knapp 10 Kilometer entfernt. Da kamen wir übrigens auf dem Rückweg nach Berlin vorbei, kamen aber nicht mal aufs Grundstück, das zur Straße hin durch einen Metallzaun mit verschlossenem Tor begrenzt wurde. </p><p style="text-align: justify;">Aber mal zurück nach Vehlefanz: Die gesuchte Windmühle befand sich tatsächlich ganz in der Nähe des freikirchlichen Gemeindezentrums, und nachdem wir uns diese angesehen hatten (von außen), entdeckte mein Sohn auf einer Infotafel (<i>"Wanderkarte Mühlensee"</i>) einen Hinweis auf den Wasserturm im Nachbarort Schwante und beschloss, <i>da</i> wolle er <i>auch</i> noch hin. Also machten wir uns auf den Weg nach Schwante – und kamen dabei allen Ernstes an einer <i><a href="https://www.brandenburger-landpartie.de/hoflaeden/hof/11621/">Milchtankstelle</a></i> vorbei! Um dort Milch zu tanken, hätte man seine eigene Flasche oder Kanne mitbringen müssen, aber wir kauften uns am Automaten ein Eis, das wir uns auf dem weiteren Weg teilten. Man hätte an der Milchtankstelle übrigens auch Würste aus <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/05/auf-der-suche-nach-wasserbuffeln.html">Wasserbüffelfeisch</a> kaufen können... Kurz darauf kamen wir an einer Weide vorbei, auf der Tiere grasten, von denen ich auf die Entfernung nicht sicher erkennen konnte, ob das Alpakas waren oder extrem seltene Langhals-Riesenschafe. "Ich glaube, das sind Kamele", warf mein Jüngster hilfreich ein. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiuEb8zkhBS7HpEWdHpwOt8eCBczytAoA-2pIgSXO_uBCZyrUOIHIL2uMeeBEFXGqEFYhUZMzTa0pc_0QFq1xDNUB2sdROuAWauja2T_uD6MzGDzICJOwRm27nywl9YGldY94fbfF07qrq8NrKyKdcSKTu-XgGVdK-uBMbSEDxxdMjFpATcP4I34iwxEbAR/s4608/20240226_120229.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="4608" data-original-width="3456" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiuEb8zkhBS7HpEWdHpwOt8eCBczytAoA-2pIgSXO_uBCZyrUOIHIL2uMeeBEFXGqEFYhUZMzTa0pc_0QFq1xDNUB2sdROuAWauja2T_uD6MzGDzICJOwRm27nywl9YGldY94fbfF07qrq8NrKyKdcSKTu-XgGVdK-uBMbSEDxxdMjFpATcP4I34iwxEbAR/s320/20240226_120229.jpg" width="240" /></a></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjUcMWtrvlPgfPbzWJhA5qNwoRNFONnRNXzTAdE7Qyc6diMLrW1Us-nualJCeREEO2bwKkwMB9gCwPoy2N9YgKkUi4adm0TBiXpvu2LFkvaQJeyaY5pKVGjZkJEd22XrG1quF2f6EopJ3GmQsDQsAtve0bSLNtr5NORgxPw_hduSUVG_GoWxOZqe53rrRcg/s4608/20240226_121524.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3456" data-original-width="4608" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjUcMWtrvlPgfPbzWJhA5qNwoRNFONnRNXzTAdE7Qyc6diMLrW1Us-nualJCeREEO2bwKkwMB9gCwPoy2N9YgKkUi4adm0TBiXpvu2LFkvaQJeyaY5pKVGjZkJEd22XrG1quF2f6EopJ3GmQsDQsAtve0bSLNtr5NORgxPw_hduSUVG_GoWxOZqe53rrRcg/s320/20240226_121524.jpg" width="320" /></a></div><p style="text-align: justify;">Schwante selbst wirkt übrigens nochmals deutlich ländlicher als Vehlefanz; einige Leute halten dort sogar Hühner im Vorgarten. Im Pfarrhaus von Schwante wurde 1989 die <a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sozialdemokratische_Partei_in_der_DDR">Sozialdemokratische Partei der DDR</a> gegründet, und die dortige Dorfkirche ist, anders als die in Vehlefanz, frei zugänglich; <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/03/creative-minority-report-nr-19.html">aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden... </a></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><b>Hinweis in eigener Sache:</b> Dieser Artikel erschien zuerst am 28.2. <a href="https://www.patreon.com/posts/99367626">auf der <i>Patreon</i>-Seite <i>"Mittwochsklub"</i></a>. Gegen einen bescheidenen Beitrag von 5-15 € im Monat gibt es dort für Abonnenten neben der Möglichkeit, Blogartikel bis zu einer Woche früher zu lesen, auch allerlei exklusiven Content, und wenn das als Anreiz nicht ausreicht, dann seht es als solidarischen Akt: Jeder, der für die <i>Patreon</i>-Seite zahlt, leistet einen Beitrag dazu, dass dieser Blog für den Rest der Welt kostenlos bleibt! </p>KingBearhttp://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-45966149208497942712024-03-02T18:00:00.001+01:002024-03-02T18:00:04.656+01:00Creative Minority Report Nr. 19<p style="text-align: justify;">Seid gegrüßt, liebe Freunde und geschätzte sonstige Leser! Die zweite Woche der Fastenzeit liegt hinter uns, und wie ihr sogleich sehen werdet, gibt es wieder eine Menge zu berichten. Und es sieht nicht danach aus, als würde das in den nächsten Wochen weniger werden... Also zur Sache: </p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEglg-__DqSO458fAAnEUJa9G0ljnJzqZyguFC6NGLehhjnPFZ6djdpCGz0yMUPXANPzqRHB3dD4G5H2QRJvqk997s4QG23LLK9SeQiqVKK53CHrE-HF8xar5bTdxEP5nhyphenhyphenO7YPhoRRyGd1-l-EZsajCcw_imKY_GTQgQRJppkrrwfrR68M124t-USSpK9aT/s4608/20240228_073810.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="3456" data-original-width="4608" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEglg-__DqSO458fAAnEUJa9G0ljnJzqZyguFC6NGLehhjnPFZ6djdpCGz0yMUPXANPzqRHB3dD4G5H2QRJvqk997s4QG23LLK9SeQiqVKK53CHrE-HF8xar5bTdxEP5nhyphenhyphenO7YPhoRRyGd1-l-EZsajCcw_imKY_GTQgQRJppkrrwfrR68M124t-USSpK9aT/s320/20240228_073810.jpg" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die Kinder waren wieder mal kreativ.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><b>Was bisher geschah </b></p><div style="text-align: justify;">Am vergangenen Samstag war vormittags Wichtelgruppentreffen (s. dazu die Rubrik <i>"Aus meinem Wichtelbuch"</i>) und abends <i>Community Networking Night</i> im <i>Baumhaus</i> (Näheres dazu unter <i>"Der Garten ruft!"</i>). Am Sonntag gingen wir in St. Joseph Siemensstadt zur Messe (s. <i>"Predigtnotizen"</i>), anschließend tischte der <i>Sozialdienst Katholischer Männer</i> im Gemeindesaal Erbsensuppe auf. Ab Montag ging für die Damen in der Familie der Schul- und Arbeitsalltag wieder los; was für mich bedeutete, dass ich tagsüber hauptsächlich damit beschäftigt war, etwas mit meinem Jüngsten zu unternehmen (s. <i>"Wenn der Vater mit dem Sohne"</i>). Am gestrigen Freitag gingen wir dann nach der Schule alle zusammen in den <a href="http://www.circus-rogall-berlin.de/">Zirkus</a>. Ich hatte zwar erwogen, Frau und Kinder <i>allein</i> da hinzuschicken und mir mal ein bisschen <i>"frei zu nehmen"</i>, aber da mein Jüngster am Abend zuvor nachdrücklich betonte, er wolle <i>mit mir</i> in den Zirkus, ließ ich mich doch erweichen – und habe das auch nicht bereut, denn die Vorstellung war wirklich klasse. Zum Ausgleich brauchte ich dann aber heute mal ein bisschen <i>"Zeit für mich"</i>, unter anderem um dieses Wochenbriefing termingerecht fertigzustellen... </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Was ansteht</b> </div><p style="text-align: justify;">Morgen ist der 3. Sonntag der Fastenzeit, und im Rahmen der Visitation der Pfarrei Heilige Familie Spandau-Havelland hält Erzbischof Koch eine Messe in der Spandauer Pfarrkirche Maria, Hilfe der Christen. Alle anderen Sonntagsmessen in der Pfarrei (abgesehen von den Vorabendmessen) fallen aus diesem Anlass aus, also werden wir wohl etwas früher aufstehen müssen als sonst, um ins Zentrum von Spandau zu fahren. Zumal es im Anschluss an die Messe einen Imbiss im Gemeindezentrum mit der Möglichkeit zur Begegnung mit dem Erzbischof gibt. Am Donnerstag soll die zweite Folge meiner <a href="https://www.die-tagespost.de/autoren/tobias-klein/"><i>Tagespost</i>-Kolumne</a> erscheinen, was in den Tagen bis dahin noch einiges an Arbeit erfordern wird. Am Freitag ist in Berlin Feiertag, in Brandenburg dagegen <i>nicht</i>, was zur Folge hat, dass das Tochterkind keine Schule hat, die Liebste aber zur Arbeit muss. Mal sehen, was ich da mit den Kindern unternehmen werde... </p><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Wenn der Vater mit dem Sohne</b> </div><div><p style="text-align: justify;">In dieser Rubrik habe ich zunächst ein paar Dinge nachzutragen, die eigentlich noch in den Berichtszeitraum des <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/02/creative-minority-report-nr-18.html"><i>vorigen</i> Wochenbriefings</a> gehört hätten, für die dort aber kein Platz mehr war. Wie berichtet, hatten mein Jüngster und ich am Fest <i>Kathedra Petri</i> (vorletzten Donnerstag) eine Lobpreisandacht in St. Joseph Tegel abgehalten; später am Tag kamen wir dann noch an der Pfarrkirche Herz Jesu vorbei und trafen dort eine Frau aus der Gemeinde, die meine Liebste und ich aus unserer dortigen aktiven Zeit gut kennen und die uns schon mehrfach versichert hat, wie schade sie es finde, dass wir nicht mehr da seien. Sie hatte gerade eine etwa 30 cm hohe Marienstatue gefunden, die jemand in einer Plastiktüte auf dem Kirchengelände abgestellt hatte. Nun fragte sie uns, ob wir die haben wollten; ich delegierte diese Frage an meinen Jüngsten, und der <i>wollte</i>. Die Frau aus der Gemeinde sagte daraufhin, im Gemeindehaus stünden noch mehr "fromme Sachen" herum; ob wir uns die vielleicht <i>auch</i> mal ansehen wollten. – Na gut, dachte ich, gucken kann man ja mal; also schloss unsere Bekannte uns kurzerhand das Gemeindehaus auf und führte uns in den Übergangsbereich zwischen Alt- und Neubau, der, so lange ich in dieser Gemeinde aktiv war, von jeher als Abstellfläche für allen möglichen Trödel verwendet wurde. Zu den "frommen Sachen", die unsere Bekannte uns in Aussicht gestellt hatte, gehörte ein Bild, das die Hl. Bernadette Soubirous beim gemeinsamen Rosenkranzgebet mit der "Dame" in der Grotte Massabielle zeigt; das nahm ich schon allein deshalb mit, weil die Hl. Bernadette die Namenspatronin meiner Tochter ist. Der Junior fand außerdem Gefallen an einem Marienbild, das dem <a href="https://www.heiligenlexikon.de/BiographienM/Maria-Guadalupe-Mexiko.html">Gnadenbild von Guadelupe</a> nachempfunden ist. Nachdem ich am Nachmittag meine Tochter von der Schule abgeholt hatte, zeigte ich ihr diese Bilder, und sie suchte sofort einen Platz dafür aus und hängte sie eigenhändig auf. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj5h1zdh8nGGnrqArH06DZydCk7aEUhBrCO1WbLwOW15625c9al4GNVmJ93WGo5-8UbqE6lvv_VQR8aTsWjhslTGeMGyYMYJ43_zI44wp58y4lO-30P1GA4IijmM5YMZ6R4NkGwiVBR3d7hBL_7gqC6xPSeTbVJ9HQzO2H5ejL-Hg21KP8MSMcLCGIPFiAB/s3610/20240227_165607.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="2032" data-original-width="3610" height="180" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj5h1zdh8nGGnrqArH06DZydCk7aEUhBrCO1WbLwOW15625c9al4GNVmJ93WGo5-8UbqE6lvv_VQR8aTsWjhslTGeMGyYMYJ43_zI44wp58y4lO-30P1GA4IijmM5YMZ6R4NkGwiVBR3d7hBL_7gqC6xPSeTbVJ9HQzO2H5ejL-Hg21KP8MSMcLCGIPFiAB/s320/20240227_165607.jpg" width="320" /></a></div><p style="text-align: justify;">Tags darauf, am Gedenktag des <a href="https://www.heiligenlexikon.de/BiographienP/Polykarp_von_Smyrna.htm">Hl. Polykarp</a>, schafften der Junior und ich es endlich mal zur Eltern-Kind-Spielgruppe in der <i><a href="https://www.gadw.org/gemeinde/lebenswert/">"Gemeinde auf dem Weg"</a></i>, die leider nur zweimal im Monat stattfindet. Außer uns waren noch fünf andere Kinder mit <i>ihren</i> Müttern da – ich war der einzige Vater, allerdings versicherte mir die Gruppenleiterin, das sei durchaus nicht <i>immer</i> so; andererseits sei ich das aber ja wahrscheinlich schon so einigermaßen gewohnt. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg-L2uRxSAK0R-W9kq6vX-GLwGPo8UB2lOzCuO41ovZ97EivFgwo08ToMytsAf9XY6xp6IS56cB7uzKnDo_4Z3i-5jq_X8YGYwuSP0_VIcH5Palke1RXXoNs4n7TG2Wy7EvD8E6awrMUZG_CCRbfRsLiU3J4YrVbPfXGtL5YXHjIcN3qvEfbmJ5DiEB_J-s/s4608/20240223_100423.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="4608" data-original-width="3456" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg-L2uRxSAK0R-W9kq6vX-GLwGPo8UB2lOzCuO41ovZ97EivFgwo08ToMytsAf9XY6xp6IS56cB7uzKnDo_4Z3i-5jq_X8YGYwuSP0_VIcH5Palke1RXXoNs4n7TG2Wy7EvD8E6awrMUZG_CCRbfRsLiU3J4YrVbPfXGtL5YXHjIcN3qvEfbmJ5DiEB_J-s/s320/20240223_100423.jpg" width="240" /></a></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjzYMvZVLBuc771SD0WbpLyEtqeSK_WDmhoRTa1xf3xMpgsFCblfD0e8LheXtawCuRw0ZuUP2xWbPOtcXrtsO0fE9oq44ag6CjS-RXEgLxig4UDRXj5-hrIkzuC5b8kS77i_s4vKr0MJuiKEfYundvdjVn0vnBlZDrWtg6AyLfv0VHgZ8bDz07tgBewRxhA/s4608/20240223_101333.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="4608" data-original-width="3456" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjzYMvZVLBuc771SD0WbpLyEtqeSK_WDmhoRTa1xf3xMpgsFCblfD0e8LheXtawCuRw0ZuUP2xWbPOtcXrtsO0fE9oq44ag6CjS-RXEgLxig4UDRXj5-hrIkzuC5b8kS77i_s4vKr0MJuiKEfYundvdjVn0vnBlZDrWtg6AyLfv0VHgZ8bDz07tgBewRxhA/s320/20240223_101333.jpg" width="240" /></a></div><p style="text-align: justify;">Jedenfalls gefiel's meinem Sohn und mir sehr gut in dieser Gruppe, und wir wollen da auf jeden Fall zukünftig öfter hin. </p><p style="text-align: justify;">Nun aber zu den Ereignissen der zurückliegenden Woche: Am Montag fiel erneut der Omatag aus, und da meine Liebste zwar nicht schon wieder eine Konferenz, aber wieder acht Stunden Unterricht hatte, entschied ich mich, zusammen mit dem Jüngsten einen erneuten Versuch in Sachen <i>"Das Berliner Umland mit der Regionalbahn erkunden"</i> zu unternehmen – bei erheblich besserem Wetter als in der Woche davor. <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/02/creative-minority-report-nr-18.html">Nachdem wir am vorigen Montag mit der S-Bahn zum Gesundbrunnen gefahren waren und von dort die erstbeste Regionalbahn genommen hatten, die aus der Stadt raus fuhr</a>, schlugen wir diesmal einen anderen Weg ein: Wir fuhren mit der S-Bahn nach Hennigsdorf und nahmen von dort die Regionalbahn in Richtung Kremmen, fuhren allerdings nicht bis zur Endstation, sondern "nur" bis <i>Vehlefanz</i>; was wir dort erlebten, habe ich bereits <a href="https://www.patreon.com/posts/nichts-als-im-99367626">in einem Artikel auf der <i>Patreon</i>-Seite des <i>Mittwochsklubs</i></a> geschildert, der mit der üblichen Verzögerung auch hier erscheinen wird. Nicht näher eingegangen bin ich dort allerdings darauf, dass wir vor unserer Rückkehr nach Berlin noch die durchaus sehenswerte Dorfkirche in Schwante besichtigten und dort auf besonderen Wunsch des Knaben auch eine kurze Lobpreisandacht hielten. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgNz52XrpArFJIqonNrp5JvqgzYlYqxnm4erkq-vkoyj-Qkvtn3XetVJgh400I9HdZul0zSa1XDIlBW55WMgxqocxN2EQIFX7rvqVmtIikfzFps8NGxCYhJmLUR27uzDKlpHruxxala9eKEatKOI7biYBMQeZ57eHF894jQUNcM6A83H_fEjmFgyrjBAQU-/s4608/20240226_133033.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="4608" data-original-width="3456" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgNz52XrpArFJIqonNrp5JvqgzYlYqxnm4erkq-vkoyj-Qkvtn3XetVJgh400I9HdZul0zSa1XDIlBW55WMgxqocxN2EQIFX7rvqVmtIikfzFps8NGxCYhJmLUR27uzDKlpHruxxala9eKEatKOI7biYBMQeZ57eHF894jQUNcM6A83H_fEjmFgyrjBAQU-/s320/20240226_133033.jpg" width="240" /></a></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEifRePXdsyWjq7OvsWHapxQG4qP2eaJJyuPBKlWgXEO3FDfPJMe728zN7erfbSfTLYi_HHGvfqQOEaM8xrzXf807v3TANQfIsRBEvuvLn35gX5XRHJnMPFuNp2PjvIPp8zKen0h5oDb7xPqmY-Xv75JpYunSJq2y0eIgnt3mFPIU3gI8Uq9QuFf78yV2ipK/s4197/20240226_133223.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="4197" data-original-width="3148" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEifRePXdsyWjq7OvsWHapxQG4qP2eaJJyuPBKlWgXEO3FDfPJMe728zN7erfbSfTLYi_HHGvfqQOEaM8xrzXf807v3TANQfIsRBEvuvLn35gX5XRHJnMPFuNp2PjvIPp8zKen0h5oDb7xPqmY-Xv75JpYunSJq2y0eIgnt3mFPIU3gI8Uq9QuFf78yV2ipK/s320/20240226_133223.jpg" width="240" /></a></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhpEN9CJWusbIvdjc-q1872L5diELUz_FLMy6gUHbYUWnXu0izyblGeWLQ3WLkPxg_baiSpP4pbPfgAYqHUo7KBNHnlWsxRz7lxopti4giYU9umH_xlWHm7cr4TB6vjOshn7AXSKaJnNk-Llhha975nksoxtvn4sbsnGYsixseoOgtQRb-v_NupT3LmHJ2c/s4522/20240226_133326.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3391" data-original-width="4522" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhpEN9CJWusbIvdjc-q1872L5diELUz_FLMy6gUHbYUWnXu0izyblGeWLQ3WLkPxg_baiSpP4pbPfgAYqHUo7KBNHnlWsxRz7lxopti4giYU9umH_xlWHm7cr4TB6vjOshn7AXSKaJnNk-Llhha975nksoxtvn4sbsnGYsixseoOgtQRb-v_NupT3LmHJ2c/s320/20240226_133326.jpg" width="320" /></a></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEithV9_wHAh_igk5AK_McxYRqUq0f8X2dbbUTVYVchdg4oPLUN82xFRLZS1LHxbnShskDGqPotrnNt4sDmETlJox_n6KuTqj3o2m5nDdwtjJDCYBrtwJWPCwe7UNs3CZFK2j2puQjQwEVimtbIdsKAbdIMvXhxfQl0bm9DG4yrVJAvrK1_JmQoRFDnx4kI9/s4417/20240226_133240.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="4417" data-original-width="3313" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEithV9_wHAh_igk5AK_McxYRqUq0f8X2dbbUTVYVchdg4oPLUN82xFRLZS1LHxbnShskDGqPotrnNt4sDmETlJox_n6KuTqj3o2m5nDdwtjJDCYBrtwJWPCwe7UNs3CZFK2j2puQjQwEVimtbIdsKAbdIMvXhxfQl0bm9DG4yrVJAvrK1_JmQoRFDnx4kI9/s320/20240226_133240.jpg" width="240" /></a></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi_OOArm2uRCus4dlRUJdkPfaPIo7cFegkOSHqwdyA9oquHrCHqGcUodfTXPDRLPKsBeeHiO-F3CCu52-x6v8Rmu_qLCjxqlG58ACb6kdcOSj5T1ZwKFsv5SeM-JsEI4KXi_5n6uQxHRdr3yuECEk3-qHSSJJ6op-_6HeZI-VeEQNn7seCNit3D0YJXD4Ro/s4509/20240226_133301.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="4509" data-original-width="3382" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi_OOArm2uRCus4dlRUJdkPfaPIo7cFegkOSHqwdyA9oquHrCHqGcUodfTXPDRLPKsBeeHiO-F3CCu52-x6v8Rmu_qLCjxqlG58ACb6kdcOSj5T1ZwKFsv5SeM-JsEI4KXi_5n6uQxHRdr3yuECEk3-qHSSJJ6op-_6HeZI-VeEQNn7seCNit3D0YJXD4Ro/s320/20240226_133301.jpg" width="240" /></a></div><p style="text-align: justify;">Am Dienstag steuerten wir am frühen Nachmittag die Allerheiligenkirche in Borsigwalde an; hier hatten wir zwar <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/02/creative-minority-report-nr-17.html">schon vor ein paar Wochen</a> vor verschlossenen Türen gestanden, aber dienstags findet hier um 15 Uhr eine Andacht statt (in der Fastenzeit <i>Kreuzweg</i>, außerhalb geprägter Zeiten <i>Rosenkranz</i>), deshalb dachte ich, die Chancen stünden vielleicht nicht schlecht, die Kirche auch schon einige Zeit <i>vorher</i> offen vorzufinden. <i>"Vor Corona"</i> war ich mit dem Tochterkind recht regelmäßig dienstags vormittags in einem Familienzentrum in Borsigwalde zu einem Eltern-Kind-Treff (mit Frühstück) gegangen und oft im Anschluss daran in der Allerheiligenkirche eingekehrt; aber <i>"vor Corona"</i> war eben eine <i>andere Zeit</i>, und kurz und gut (oder eher schlecht), wir fanden die Kirche abermals <i>verschlossen</i> vor. Als ich den Jüngsten daraufhin fragte, ob wir noch zum <i>"Beten mit Musik"</i> nach St. Joseph Tegel gehen sollten, bejahte er nachdrücklich, also machten wir das. Unsere Andacht fiel allerdings etwas kürzer aus als sonst meist, da wir schon bald darauf die Große von der Schule abholen mussten. </p><div style="text-align: justify;">Am Mittwoch gingen wir vormittags wieder in Heiligensee zur Messe, aber das schildere ich lieber weiter unten in einem separaten Abschnitt (<i>"Seltsamer Tod eines Robbenbabys</i>"). Am Nachmittag herrschte, obwohl <a href="https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2024/02/berlin-brandenburg-bvg-warnstreik-oepnv-bus-ubahn-tram.html">der große <i>ver.di</i>-Streik</a> noch gar nicht begonnen hatte, großes Chaos im öffentlichen Nahverkehr, wodurch es uns erheblich erschwert wurde, das Tochterkind rechtzeitig von der Schule abzuholen, um anschließend gemeinsam zum <i><a href="https://www.weil-gott-dich-liebt.de/jam">JAM</a></i> zu fahren. So war, als wir endlich beim <i>JAM</i> ankamen, die Zeit für freies Spiel schon fast vorbei; und zu allem Übel gefiel mir der katechetische Teil diesmal – was so gut wie <i>nie</i> vorkommt – <i>überhaupt nicht</i>. Das fing damit an, dass es diesmal nicht um eine <i>biblische</i> Geschichte ging; stattdessen gab's den ersten Teil eines <a href="https://shop.keb-de.org/Erzaehlungen/Lebensbilder/287/Ein-Geschaeftsmann-Gottes-Lebensbild-von-Robert-G.-LeTourneau-zweiteilig">zweiteiligen <i>"Lebensbildes"</i></a> über einen christlichen Bauunternehmer und Erfinder, <a href="https://en.m.wikipedia.org/wiki/R._G._LeTourneau">Robert LeTourneau</a> (1888-1969). Auf den ersten Blick ein klarer Fall von <i><a href="https://www.der-postillon.com/2017/05/wayne.html?m=1">"Wann kommt der Bus mit den Leuten, die das interessiert?"</a></i>, auf den zweiten ärgerlich moralisierend und unterschwellig von einer zumindest aus katholischer Sicht recht fragwürdigen Theologie geprägt. Schlecht erzählt war's obendrein. Da dieses <i>"Lebensbild"</i> ja beim nächsten <i>JAM</i> fortgesetzt werden soll, behalte ich mir vor, im <i>nächsten</i> Wochenbriefing – dann unter dem Rubrikentitel <i>"Auf der anderen Straßenseite"</i> – näher darauf einzugehen, was ich daran auszusetzen habe. – Meine Liebste hatte derweil (<a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/01/creative-minority-report-nr-14.html">wieder einmal</a>) <i>"das bessere Teil erwählt"</i> und war zum <i>Elterncafé</i> gegangen, wo sie einen interessanten und inspirierenden Vortrag über die Gründungsgeschichte der Gemeinde hörte. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><p style="text-align: justify;"><b>Aus meinem Wichtelbuch</b> </p><p style="text-align: justify;">Ich freue mich, zu Protokoll geben zu dürfen: Die <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/05/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-30.html?m=1">Wichtelgruppe</a> ist zurück aus der Winterpause! Auch wenn man einräumen muss, dass hier erneut <i>aller Anfang schwer</i> ist. Meine Co-Gruppenleiterin war gesundheitlich etwas angeschlagen, die Dritte im Leitungsteam hatte schon im Vorfeld erklärt, frühestens ab März wieder zur Verfügung zu stehen, und obwohl der Wichtelgruppentermin diesmal in der Sonntagsmesse vermeldet worden war, hatten wir bei diesem Treffen (noch) keine Neuzugänge. Aber immerhin war endlich mal schönes Wetter, also gingen wir schließlich mit unseren Kindern auf einen Spielplatz im Siemenspark. Im Übrigen nutzten wir dieses Treffen, um über die Termine für die <i>nächsten</i> Wichtelgruppentreffen zu beraten. Angestrebt ist eigentlich, dass die Gruppentreffen möglichst regelmäßig alle zwei Wochen stattfinden, aber wie sich gezeigt hat, ist das gar nicht so leicht umzusetzen. Das nächste Treffen haben wir jetzt jedenfalls auf den 9. März angesetzt, aber zwei Wochen später fangen schon die Osterferien an, und danach ist schon April. Na, schauen wir mal, wie die Dinge sich entwickeln. </p><div style="text-align: justify;"><br /></div><p style="text-align: justify;"><b>Der Garten ruft! </b></p><p style="text-align: justify;">Wir erinnern uns (vielleicht): <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/07/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-37.html">Schon im letzten Sommer</a> hatte ich mir trotz meiner so gut wie nicht vorhandenen Gartenpflege-Kenntnisse die Aufgabe überbraten lassen, einen <i>Gartenpflegeplan</i> für den Pfarrgarten von St. Stephanus in Haselhorst zu erstellen; was konkret bedeuten sollte: eine Übersicht darüber zu erstellen, was für Arbeiten im Laufe eines Jahres, zu welcher Jahreszeit und wie oft bzw. in welchen zeitlichen Abständen, für die Erhaltung und Pflege eines solchen Gartens notwendig sind, um auf dieser Grundlage die anfallenden Arbeiten sinnvoll auf die verschiedenen Gemeindekreise und -gruppen zu verteilen, die den Garten nutzen und daher ein Interesse an seiner Erhaltung haben sollten. Ich hatte allerdings von vornherein klargestellt, dass ich diese Aufgabe nur bewältigen könne, wenn ich Unterstützung von Leuten bekäme, die sich mit sowas <i>auskennen</i>. Tatsächlich sagten mir ein paar Leute aus der Gemeinde diese Unterstützung zu; aber als ich dann – <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/09/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-47.html">nach den Sommerferien</a> – einen ersten Versuch unternahm, diese Leute zu einem Planungsgespräch zusammenzutrommeln, bekam ich nur von einem von diesen eine Rückmeldung. Dieser eine war einer der ehrenamtlichen Küster der Gemeinde, und der meinte, nun werde es ja schon bald Herbst und vor dem nächsten Frühjahr lohne es sich wohl nicht mehr, mit dem Gartenprojekt anzufangen. </p><p style="text-align: justify;">Nun steht das Frühjahr aber gewissermaßen schon in den Startlöchern (ich weiß nicht, wie es bei dir aussieht, Leser, aber hier sprießen schon die Krokusse), und passiert ist <i>immer noch nichts</i>. Der Gemeindereferent wird langsam ungeduldig (zu Recht). Schon Ende Januar hatte ich daher die Idee gehabt, ich könnte die Chancen, dass das Projekt endlich mal Fortschritte macht, dadurch erhöhen, dass ich <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2020/02/baumhaus-berlin-be-change-you-want-to.html">die <i>Baumhaus</i>-Community mit ins Boot hole</a>. Ich hatte also eine kurzgefasste (d.h. rund 200 Wörter lange) Projektbeschreibung in englischer Sprache entworfen, ihr die augenzwinkernde Überschrift <a href="https://knowyourmeme.com/memes/seize-the-means-of-production"><i>"Seize the Means of Gardening"</i> </a>gegeben, es dann aber <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/02/creative-minority-report-nr-15.html">am letzten Januarwochenende nicht zur <i>Community Networking Night</i> im <i>Baumhaus</i> geschafft</a>, sodass es noch einmal vier Wochen dauerte, bis ich dazu kam, mein Anliegen im Rahmen der <i>"News You Can Use"</i>-Runde vorzustellen. Und siehe da, direkt im Anschluss sprachen mich zwei Frauen an, die interessiert sind, sich an dem Gartenprojekt in St. Stephanus zu beteiligen. </p><p style="text-align: justify;">Der nächste Schritt wird nun sein müssen, diese Freiwilligen aus der <i>Baumhaus</i>-Community mit den Leuten aus St. Stephanus, die ein Interesse an der Erhaltung und Gestaltung des Pfarrgartens haben, zusammenzubringen und gemeinsam zu schauen, was für Arbeiten im Garten in nächster Zeit anfallen. Über einen Termin für ein erstes Treffen wird derzeit verhandelt. Man darf gespannt sein...! </p><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Predigtnotizen</b> </div><p style="text-align: justify;">Wie erwähnt, gingen wir am Sonntag "ganz normal" in St. Joseph Siemensstadt in die Messe; bereits am Abend zuvor hatte ich mir angesehen, welche Lesungstexte uns an diesem 2. Sonntag der Fastenzeit erwarteten, und, oha: Es handelte sich um <a href="https://www.bibleserver.com/EU/1.Mose22%2C1-18">die <i>"Opferung Isaaks"</i> aus Genesis 22</a>, gefolgt vom<i> <a href="https://www.bibleserver.com/EU/R%C3%B6mer8%2C31-39">"Lobpreis der Gerechtfertigten"</a></i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/R%C3%B6mer8%2C31-39"> (Römer 8,31-39)</a> und als Evangelium die <i>Verklärung Jesu</i> in der Version <a href="https://www.bibleserver.com/EU/Markus9%2C2-10">Markus 9,2-10</a>. Mein spontaner Gedanke angesichts dieser Zusammenstellung von Texten lautete: Hoffentlich hat der ortsansässige Pfarrvikar die Messe – <i>dem</i> würde ich eine wirklich <i>spektakuläre</i> Predigt zu diesen Texten zutrauen. </p><p style="text-align: justify;">Und siehe da: Die Messe wurde <i>tatsächlich</i> von dem besagten Pfarrvikar zelebriert, womit dies <i>das erste Mal in diesem Kalenderjahr </i>war, dass wir eine Predigt von diesem Priester zu hören bekamen – die erste seit <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/01/creative-minority-report-nr-11.html">seiner sehr guten Predigt zum Jahresschlussgottesdienst in St. Stephanus</a>. Wenn ich sage, dass seine Predigt zum 2. Fastensonntag nicht <i>ganz</i> so sensationell ausfiel, wie ich sie mir vorgestellt hätte, dann ist das nicht als <i>Kritik</i> zu verstehen; es unterstreicht vielmehr, wie hoch meine Erwartungen gesteckt gewesen waren. </p><p style="text-align: justify;">Der Pfarrvikar hatte den Hauptteil seiner Predigt offenbar auf die <i>Erstkommunionkinder</i> zugeschnitten; leider waren ausgerechnet an diesem Sonntag gar nicht so viele davon da, also wies er die Ministranten an, sich für die Dauer der Predigt mit in die Bank zu setzen. Schwerpunktmäßig drehte sich die Predigt um die <i>Verklärung</i>, darum, was es bedeutet, dass <i>Jesus strahlt</i>, und was das mit der Erstkommunion zu tun hat. Ungefähr das letzte Drittel der Predigt war dann explizit an die <i>Erwachsenen</i> gerichtet; darin ging es um den Zusammenhang der Verklärungserzählung mit dem jüdischen <i><a href="https://www.die-bibel.de/lightbox/basisbibel/sachwort/sachwort/anzeigen/details/laubhuettenfest-2/">Laubhüttenfest</a></i> – woraus es sich auch erklärt, dass Petrus sagt "Wir wollen drei Hütten bauen". Schade fand ich es indes, dass auf die (<a href="https://www.kirchenzeitung.at/site/kirche/glaube/wie-kann-man-isaaks-opferung-verstehen">notorisch "schwierige"</a>) 1. Lesung überhaupt kein Bezug genommen wurde; insbesondere hätte ich mir Aufschlüsse über den Zusammenhang zwischen der Opferung Isaaks und der Verklärung Jesu erhofft – denn dass es einen solchen Zusammenhang <i>gibt</i>, scheint die Leseordnung ja zu suggerieren. Falls also jemand gute Predigten zu diesem Thema kennt, die es idealerweise auch <i>online</i> gibt, bin ich dankbar für Hinweise... </p><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Seltsamer Tod eines Robbenbabys </b></div><p style="text-align: justify;">Wie schon erwähnt, ging ich am Mittwoch wieder mit dem Jüngsten zur Messe in St. Marien Maternitas; nachdem wir in der vorigen Woche aber so früh dran gewesen waren, dass ich auf dem Weg extra noch einen <i>Umweg</i> genommen hatte, hatte ich mich diesmal offensichtlich hinsichtlich der Wegzeit verschätzt, und wir kamen zu <i>spät</i> – wenn auch nur ein bisschen: Als wir die Kirche betraten, war das Einzugslied schon vorbei, und der Zelebrant – wieder einmal der "neue" Pfarrvikar, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/02/creative-minority-report-nr-17.html">für den mir immer noch ein griffiger Spitzname fehlt</a> – war gerade bei seinen Begrüßungsworten. Kurz irritiert war ich, als er von diesen nahtlos zum <i>Tagesgebet</i> überging: Ich hätte, wenn schon kein Schuldbekenntnis, so doch wenigstens ein <i>Kyrie</i> erwartet. </p><p style="text-align: justify;">Das Evangelium vom Tag war <a href="https://www.bibleserver.com/EU/Matth%C3%A4us20%2C17-28">Matthäus 20,17-28 – <i>"Vom Dienen und Herrschen"</i></a> –, und dazu hielt der Pfarrvikar eine kurze Predigt, was an einem "normalen Werktag" ja nicht unbedingt üblich ist. Nach all den Debatten über das Verhältnis von <i>Macht</i> und <i>Dienst</i> in der Kirche, die wir <a href="https://www.domradio.de/artikel/synodaler-weg-debattiert-ueber-gewaltenteilung-katholische-kirche-nimmt-die-machtfrage-den">nicht zuletzt im Kontext des <i>Synodalen Weges</i></a> erlebt haben, konnte man von einer Predigt zu dieser Perikope ja nun im Guten wie im Bösen alles Mögliche erwarten; unter diesem Aspekt würde ich die Predigt, die ich nun zu hören bekam, als <i>moderat</i> bezeichnen. Es war die Rede davon, "auch in der Kirche" gebe es immer wieder die Tendenz, "Institutionen und Hierarchien zu schaffen, um doch irgendwo an der Spitze zu sein"; aber ob man das nun auf irgendwelche erzkonservativen Kirchenfürsten beziehen wollte oder doch eher auf das "ZdK", blieb einem letztlich selbst überlassen. </p><p style="text-align: justify;">Im weiteren Verlauf der Messe machte ich dann eine Beobachtung, die möglicherweise recht aufschlussreich in Hinblick auf das Verhältnis von Macht und Dienst <i>in dieser konkreten Gemeinde</i> ist. Es gibt in St. Marien Maternitas einen recht betagten, allerdings dank einer gewissen jovialen Rundlichkeit jünger aussehenden ehrenamtlichen Küster, der in den Mittwochsmessen oft, wenn auch nicht immer, den Lektoren- und Ministrantendienst versieht; wenn diese Dienste von jemand anderem übernommen werden, sitzt er als "einfaches Gemeindemitglied" in der Bank, aber <i>da</i> ist er eigentlich <i>immer</i>. An diesem Mittwoch nun war er wieder einmal in Mantelalbe im Altarraum präsent und ministrierte, während der Lektorendienst von einer Frau, ebenfalls in Mantelalbe, versehen wurde; und so konnte ich, mit meinem Jüngsten in der ersten Bankreihe sitzend, sehr gut beobachten, dass <i>er</i> es war, der dem Pfarrvikar, als dieser beim Vaterunser zum <i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2016/11/zu-meckern-gibt-es-immer-was.html">Embolismus</a></i> ansetzte, streng ins Wort fiel: <i>"Denn dein ist das Reich...!"</i> – Ich staunte nicht schlecht. Bisher hatte ich den Mann, auch auf der Basis der Tischgespräche beim Gemeindefrühstück, als leutselig, ein bisschen wichtigtuerisch und nicht besonders helle eingeschätzt; dass er einem Priester derart knallhart zu verstehen gibt, wer in der Gemeinde das Sagen hat, hätte ich ihm ehrlich gesagt nicht zugetraut. Aber so ist das wohl in vielen <i>"post-volkskirchlichen"</i> Gemeinden: <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2015/10/ein-bisschen-tebartz-pfarrervergramung.html">Priester kommen und gehen, aber die alteingesessenen Erzlaien bleiben bestehen</a>. Der Pfarrvikar wirkte ebenfalls recht irritiert, baute aber kurzerhand eine leicht paraphrasierte Fassung des Embolismus in die Überleitung zum Friedensgruß ein. </p><p style="text-align: justify;">Die Kommunion wurde <i>in beiderlei Gestalt</i> gereicht – mit <i>Selbstintinktion</i>, was in der <a href="https://www.vatican.va/roman_curia/congregations/ccdds/documents/rc_con_ccdds_doc_20040423_redemptionis-sacramentum_ge.html">Instruktion <i>Redemptionis Sacramentum</i></a>, Nr 104 u. 173, als schwerwiegender liturgischer Missbrauch eingestuft wird. Der ministrierende Erzlaie hielt dabei den Kelch, was man wohl einigermaßen symbolträchtig finden darf. Als ich mich zum Kommunionempfang hinkniete, reagierte der Priester allerdings schnell und tauchte die Hostie <i>selbst</i> in den Kelch ein, ehe er sie mir auf die Zunge legte. </p><div style="text-align: justify;">Zum Gemeindefrühstück nach der Messe blieb der Pfarrvikar <i>nicht</i>, da er offenbar noch anderweitige Verpflichtungen hatte. Schade, aber irgendwann wird sich wohl mal die Gelegenheit zu einem Gespräch ergeben... </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><p style="text-align: justify;"><b>Linktipps</b> </p><p style="text-align: justify;">Nanu: Wie lange ist es her, dass ich zuletzt in meinem Wochenbriefing die Rubrik <i>"Linktipps"</i> hatte? Ich kann's dir genau sagen, Leser: Es war <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2021/12/spandau-oder-portugal-5-weihnachtsoktav.html">in der Weihnachtsoktav 2021, in der fünften Folge von <i>"Spandau oder Portugal"</i></a>, von der ich weder ahnte noch beabsichtigte, dass sie die <i>letzte</i> Folge dieser Reihe sein sollte. Dass ich die Linktipps als festen Bestandteil des Wochenbriefings bei der Rückkehr aus meiner großen Blogpause nicht wieder aufnahm, war, nachdem der Trend zuvor deutlich in Richtung eines immer <i>größeren</i> Stellenwerts der Linktipps innerhalb meiner Wochenbriefings gegangen war, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/10/52mal-ansichtssache-aus-wolfsburg-ein.html">durchaus eine Richtungsentscheidung</a>: Ich wollte mich fortan mehr darauf konzentrieren, aus meinem <i>eigenen Erfahrungsbereich</i> zu berichten und über <i>selbst Erlebtes</i> zu reflektieren. Das gilt für die Reihe <i>"Creative Minority Report"</i> tendenziell noch <i>mehr</i> als für die Wiederaufnahme der <i>"Ansichten aus Wolkenkuckucksheim"</i>. Warum also jetzt <i>doch</i> wieder Linktipps? Nun, zunächst einmal deshalb, weil mir in rascher Folge zwei Artikel über den Weg gelaufen sind, die ich so interessant finde, dass ich sie meinen Lesern nicht vorenthalten möchte – zumal sie auch inhaltlich zu den Interessenschwerpunkten dieser Wochenbriefing-Reihe passen. Damit ist noch nicht gesagt, dass die Rubrik <i>"Linktipps"</i> zukünftig wieder ein fester Bestandteil der Wochenbriefings werden wird. </p><p style="text-align: justify;">Nun aber zu den Tipps: </p><p style="text-align: justify;"></p><ul><li style="text-align: justify;"><a href="https://www.die-tagespost.de/leben/familie/kinderkatechese/die-psalmen-fuer-kinder-entdeckt-art-248306">Marie-Sophie Maasburg: <i>"Die Psalmen für Kinder entdeckt"</i> (<i>Die Tagespost</i>, 25.02.2024) </a></li></ul><div style="text-align: justify;">Ein Beitrag, der mir demonstriert, dass die Rubrik <i>"Ehe und Familie"</i> der <i>Tagespost</i> mehr Aufmerksamkeit verdient, als ich sie ihr bisher habe zuteil werden lassen. Die Verfasserin, selbst Mutter von "vier Kindern zwischen zwei und zehn Jahren", teilt engagiert und anschaulich ihre Erfahrungen mit dem Thema <i>"Beten mit Kindern"</i> mit – die positiven Erfahrungen, aber auch die ernüchternden ("Die Kinder sind, wenn es zum Abendgebet kommt, oft müde, grantig oder zappelig. Sie haben einen langen Tag hinter sich. Sie wollen scheinbar alle Turnübungen zeigen, die sie sich jemals ausgedacht haben. Oft finden heftige Wortgefechte statt und das Letzte, was sich einstellen will, ist Ruhe, Besinnlichkeit oder gar eine andachtsvolle Stimmung"). – Gerade auch vor dem Hintergrund meiner <i>eigenen</i> Alltagserfahrungen empfinde ich diesen Beitrag als sehr hilfreich, ermutigend und motivierend; ich will hier nicht den ganzen Artikel nacherzählen (lest ihn einfach selber, es lohnt sich!), aber ein paar Punkte, die mir besonders wichtig erscheinen, möchte ich <i>doch</i> hervorheben. Etwa: </div><blockquote><div style="text-align: justify;">"Routine ist wichtig. Und richtig. Aber ebenso entscheidend ist in diesen Routinen die Abwechslung. Kinder sind Menschen mit einem wachen Geist. Immer wieder erfahren wir, dass ihr Zugang zum Glauben und zum Gebet viel unmittelbarer und unkomplizierter ist als unser eigener." </div></blockquote><div style="text-align: justify;">Daraus folgt auch, "dass wir unsere Kinder nicht unterfordern und sie als geistige Wesen ernst nehmen sollen"; und nicht zuletzt: </div><blockquote><div style="text-align: justify;">"Kinder sind uns auch ein Spiegel – sie spüren genau, ob wir aus einer echten Beziehung zu Jesus heraus leben, oder ob wir ihnen nur etwas beibringen wollen, „weil man es halt schon immer so gemacht hat“. Das fordert uns heraus, die Beziehung zu Jesus täglich selbst zu suchen und zu leben." </div></blockquote><p></p><ul><li style="text-align: justify;"><a href="https://notthebee.com/takes/slate-advice-columnist-goes-full-defcon-1-over-mother-whose-daughter-wants-to-be-a-tradwife">Planet Moron: <i>"Slate advice columnist goes full Defcon 1 over mother whose teenage daughter wants to be a housewife and stay-at-home mom"</i> (<i>Not the Bee</i>, 25.02.2024) </a></li></ul><div style="text-align: justify;">Die Kummerkasten-Rubrik des linksliberalen Online-Magazins <i>Slate</i> kam vor Jahren <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2021/11/spandau-oder-portugal-1-1-woche-im.html">schon mal in meinen Linktipps vor</a>, nämlich auf dem Höhepunkt der Corona-Panik: Da beklagte sich eine Mutter über den laxen, ergo verantwortungslosen Umgang ihrer elfjährigen Tochter mit <i>social distancing</i> und a Infektionsschutzmaßnahmen; und diese Zuschrift erschien mir damals derart <i>over the top</i>, dass ich erwog, sie könne "satirisch gemeint" gewesen sein und die Kummerkastenredaktion habe "das schlicht nicht gemerkt". War aber wohl <i>doch</i> nicht so. Jetzt hat die Seite <i>Not the Bee</i> – ein auf Meldungen der Sorte <i>"Man könnte das für Satire halten, es ist aber keine"</i> spezialisiertes Nebenprojekt der Satireseite <i><a href="https://babylonbee.com/">The Babylon Bee</a></i> – einen Fall aufgespießt, bei dem es um ein ganz <i>anderes</i> Thema geht, der aber nicht weniger haarsträubend daherkommt. </div><p style="text-align: justify;">Auch hier macht sich eine Mutter Sorgen um ihre – in diesem Fall 16jährige – Tochter, die neuerdings davon träumt, Vollzeit-Hausfrau und Mutter zu werden. Die besorgte Mutter macht dafür den in den Sozialen Medien, insbesondere auf <i>TikTok</i>, propagierten <i><a href="https://www.die-tagespost.de/leben/familie/linker-feminismus-war-einmal-art-248500">"Tradwives"-</a></i>Hype verantwortlich – der, wie der unter dem Pseudonym <i>"Planet Moron"</i> schreibende <i>Not the Bee</i>‐Kommentator einräumt, durchaus seine problematischen Aspekte hat, wie andere <i>Social-Media</i>-Trends auch; die alarmierte Reaktion der Mutter (die ironischerweise <i>selbst</i> Hausfrau und<i> "stay at home mom"</i> ist, sich für die Zukunft ihrer Tochter aber Anderes wünscht) findet <i>Planet Moron</i> aber doch überzogen und ein bisschen lächerlich – und fragt: Was wäre, wenn das Mädchen sich in den Kopf gesetzt hätte, <i>Sängerin</i> zu werden? Oder ein <i>Junge</i>? Oder ein <i>singender Junge</i>? </p><p style="text-align: justify;">Aber die Sorgen der Mutter sind das <i>eine</i>; die Reaktion der <i>Slate</i>-Kummerkastentante ist noch mal von einer ganz <i>anderen</i> Qualität. Die rät der Mutter nämlich ohne mit der Wimper zu zucken dazu, ihre Tochter einer regelrechten Gehirnwäsche (<i><a href="https://www.newworldencyclopedia.org/entry/Deprogramming">"deprogramming"</a></i>) zu unterziehen, um sie zum intersektionalen Feminismus zu bekehren. – Ich würde an dieser Stelle gern sagen "Wer glaubt, ich übertreibe, oder <i>Planet Moron</i> übertreibt, der möge <a href="https://slate.com/human-interest/2024/02/trad-wife-tiktok-care-and-feeding-advice.html">die <i>Slate</i>-Kolumne <i>selbst</i> lesen</a>", aber leider bräuchte man dafür ein Abo. Wir müssen also wohl darauf vertrauen, dass die in den <i>Not the Bee</i>-Artikel eingebauten wörtlichen Zitate <i>echt</i> sind. </p><div style="text-align: justify;">Wertvoll an dem <i>Not the Bee</i>-Beitrag ist vor allem, dass <i>Planet Moron</i> diese Kummerkastenkolumne nicht als bizarren Einzelfall behandelt, sondern in den gesamtgesellschaftlichen Kontext einordnet – d.h., den Fall dazu in Beziehung setzt, wie Hausfrauendasein einerseits und weibliche Berufstätigkeit andererseits im öffentlichen Diskurs dargestellt und bewertet werden. Insofern erinnert mich das Ganze stark an <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2018/07/alternative-esoteriker-impfgegner.html">die skandalisierende Reportage über die <i>#kindergartenfrei</i>-Bewegung, die die Berliner Zeitung vor ein paar Jahren gebracht hat</a>: Die Vorstellung, Menschen – und insbesondere <i>Frauen</i> – könnten ihre Selbstverwirklichung und ihr Glück in anderen Lebensmodellen suchen und sogar finden als in Vollzeit-Berufstätigkeit, wird als <i>Bedrohung</i> aufgefasst, die es mit allen Mitteln zu <i>bekämpfen</i> gilt. </div><div><br /></div><div><br /></div><div><b>Geistlicher Impuls der Woche </b></div><blockquote><div style="text-align: justify;">Von Anfang an hat Gott den Menschen gebildet im Hinblick auf die Gaben, die er ihm schenken wollte. In Ägypten führte er selbst sie bei der Hand, ohne daß sie es erkannten. In der Wüste gab er dem unruhigen Volk die ihm gemäßen Gesetze. Denen, die in ein gutes Land einzogen, schenkte er einen würdigen Erbbesitz. Für die, die sich zum Vater bekehren, schlachtet er das Mastkalb und bekleidet sie mit dem besten Gewand (vgl. <a href="https://www.bibleserver.com/EU/Lukas15%2C22-23"><i>Lk 15,22f</i>.</a>). So bringt er auf vielerlei Weise das Menschengeschlecht in Einklang mit seinem Heilsplan. So gebot er auch dem Volk die Errichtung des Zeltes und den Aufbau des Tempels, die Erwählung der Leviten, die Opfer, Gaben, Reinigungen und alle sonstigen Dienste. Er selbst braucht das alles nicht; denn er hat die Fülle alles Guten, die Süßigkeit aller Düfte und balsamischen Wohlgerüche. Er besaß sie, bevor Mose war. Er unterwies das Volk, das geneigt war, immer wieder zu seinen Götzen zurückzukehren. Er lehrte es durch viele Feste, im Dienste Gottes beharrlich zu sein. Durch das, was zweitrangig ist, rief er es zu dem, was ersten Rang hat. Das heißt: Durch die Bilder rief er sie zur Wirklichkeit, durch das Zeitliche zum Ewigen, durch das Fleischliche zum Geistlichen, durch das Irdische zum Überirdischen. Vierzig Tage lernte das Volk, das Wort Gottes, die Schrift des Himmels, die geisterfüllten Bilder künftiger Wirklichkeiten, im Gedächtnis festzuhalten. So lernten sie durch die Bilder, Gott zu fürchten und im Gehorsam gegen ihn zu verharren. </div></blockquote><div><i><blockquote style="text-align: right;">(Irenäus von Lyon, Gegen die Irrlehren)</blockquote></i></div><div><br /></div><div><b>Ohrwurm der Woche</b> </div><p style="text-align: left;"><i>Santana: Oye Como Va </i></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/J7ATTjg7tpE" width="320" youtube-src-id="J7ATTjg7tpE"></iframe></div><p style="text-align: justify;">Diese Nummer hatte ich bestimmt seit Jahren nicht gehört, bis ich bei meinem Montagsausflug mit dem Jüngsten an Gut Schwante vorbeikam und sie aus dem offen stehenden Tor eines Wirtschaftsgebäudes an mein Ohr drang. Und an das Ohr des Juniors natürlich – der von der Musik so magisch angezogen zu werden schien, dass ich ihn nur mit der Zusage, wir könnten uns dieses Stück auch zu Hause anhören, vom unbefugten Betreten des Grundstücks abhalten konnte. Ehrlich gesagt: Ich kann's verstehen. <i>"Oye Como Va"</i> ist ursprünglich ein Mambo-Klassiker von Tito Puente, die <i>Santana</i>-Version ist indes stark von Psychedelic-Rock-Einflüssen geprägt. An der Hammond-Orgel ist hier übrigens Gregg Rolie zu hören, der ein paar Jahre später die Gruppe <i>Journey</i> mitbegründete. Von Tito Puente heißt es, er sei zunächst empört gewesen, dass seine Komposition von einer Rockband gecovert wurde – bis er den ersten Tantiemenscheck erhielt... </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p></p><p></p></div>KingBearhttp://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.com18tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-51698641107085190972024-02-24T18:00:00.001+01:002024-02-24T18:00:03.343+01:00Creative Minority Report Nr. 18<p style="text-align: justify;">Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe des <i>Creative Minority Report</i>, Leser! Es gibt mal wieder eine Menge zu berichten – so viel, dass ich (wieder mal) die ganze Woche nicht dazu gekommen bin, neben dem Wochenbriefing noch etwas <i>anderes</i> zu bloggen. Dabei gäbe es auch <i>dafür</i> mehr als genug Stoff... Na ja, es kommen wohl auch mal wieder ruhigere Zeiten. Vielleicht. </p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjiVf1KCnDQF-ZII28jL3rcRa2O3owQQG8PH6c9QdFPqDN5zHeFgey8WDLgNQ7dGF5NEfiykUftO-nBtONnL-fwMO9JI6jON6aHJ1F5ySQXlxZ2d1RKludisXYKgX_PJDmmnsgS4QgZDgptDEKm-u71TxU_rPw5GsvO8h7fbaOg2lhDE9nZeJd_PCI-xvaM/s4080/20240222_101641.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="3060" data-original-width="4080" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjiVf1KCnDQF-ZII28jL3rcRa2O3owQQG8PH6c9QdFPqDN5zHeFgey8WDLgNQ7dGF5NEfiykUftO-nBtONnL-fwMO9JI6jON6aHJ1F5ySQXlxZ2d1RKludisXYKgX_PJDmmnsgS4QgZDgptDEKm-u71TxU_rPw5GsvO8h7fbaOg2lhDE9nZeJd_PCI-xvaM/s320/20240222_101641.jpg" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Aufgenommen während unserer Lobpreisandacht am Fest <i>Kathedra Petri</i> (s.u.). </td></tr></tbody></table><div style="text-align: justify;"><b><br /></b></div><div style="text-align: justify;"><b><br /></b></div><div style="text-align: justify;"><b>Was bisher geschah </b></div><p style="text-align: justify;">Die erste Woche der Fastenzeit liegt hinter uns; von der Papierform her eine "ganz normale" Schul- und Arbeitswoche, aber mir kam sie in vielfacher Hinsicht sehr intensiv und ereignisreich vor. Wir hatten <i>Kinderwortgottesdienst</i>, wir waren beim <i>JAM</i>, ich war viel mit dem Jüngsten unterwegs... Das waren so ungefähr die blogrelevanten Themen der Woche, also sag ich mal: Alles Weitere in den einzelnen Rubriken! </p><div style="text-align: justify;"><b><br /></b></div><div style="text-align: justify;"><b>Was ansteht </b></div><p style="text-align: justify;">Wie schon <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/02/creative-minority-report-nr-15.html">mehrfach</a> <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/02/creative-minority-report-nr-17.html">angekündigt</a>, möchte ich heute Abend <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2020/02/baumhaus-berlin-be-change-you-want-to.html">ins <i>Baumhaus</i> zur <i>Community Networking Night</i></a>, und zwar diesmal nicht nur "einfach so", sondern mit einem <i>Projekt</i> im Gepäck, das ich im Zuge des Programmpunkts <i>"News You Can Use" </i>vorstellen möchte und dem ich den augenzwinkernden Titel <i>"Seize the Means of Gardening"</i> gegeben habe. Worum es dabei genau geht, verrate ich beim nächsten Mal. Morgen ist der zweite Fastensonntag, und ich gehe davon aus, dass wir da "ganz normal" in Siemensstadt zur Messe gehen werden. Der weitere Verlauf der Woche verheißt erst einmal keine besonderen Vorkommnisse; allerdings ist ab Donnerstag Erzbischof Koch auf Visitation in der Pfarrei Heilige Familie, und es wird sich noch zeigen, ob das irgendwelche Auswirkungen auf meinen Terminkalender haben wird. </p><div style="text-align: justify;"><b><br /></b></div><div style="text-align: justify;"><b>Schwarzer Gürtel in KiWoGo </b></div><p style="text-align: justify;">In der Nacht zum vorigen Samstag hatte ich eine Art Albtraum. Ich sage "eine <i>Art</i>" Albtraum, weil es darin nicht um Monster, Naturkatastrophen oder Stürze aus großer Höhe ging, sondern um den anstehenden Kinderwortgottesdienst. Im Traum war ich spät dran, schlecht vorbereitet und meine Gitarre war total verstimmt, außerdem war unklar, ob der Kindergottesdienst im Pfarrsaal oder in der Kirche stattfinden sollte, und überhaupt sah die Kirche, in der ich mich in diesem Traum befand, nicht so aus wie St. Joseph Siemensstadt, sondern eher wie eine Mischung aus St. Willehad in Nordenham und St. Rita in Berlin-Reinickendorf. Mittendrin in all dem Chaos fiel mir auf: Moment mal, es ist doch erst <i>Samstag</i>; sollte der <i>KiWoGo</i> nicht am <i>Sonntag</i> sein? </p><p style="text-align: justify;">Dass die Sorge um ein gutes Gelingen des Kinderwortgottesdienstes mich solcherart bis in den Schlaf verfolgte, erklärt sich vielleicht daraus, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/01/creative-minority-report-nr-13.html">dass der vorige so chaotisch verlaufen war</a>; andererseits lastete diesmal erheblich weniger Verantwortung auf meinen Schultern, da bei diesem <i>KiWoGo</i> der Gemeindereferent wieder mit von der Partie war und ich mich tendenziell auf eine Art Assistentenrolle zurückziehen konnte. (Womit nicht gesagt sein soll, dass das so sein <i>müsste</i>; in der Nachbesprechung dieses <i>KiWoGo</i> waren wir uns einig, dass wir die Aufgabenverteilung unter uns durchaus auch mal anders gewichten könnten. Aber ich will mir nicht vorgreifen.) </p><p style="text-align: justify;">Im Evangelium zum 1. Sonntag der Fastenzeit ging es um die Versuchung Jesu in der Wüste; die Leseordnung sah zwar die sehr knapp gehaltene Fassung aus <i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/Markus1%2C12-15">Mk 1,12-15</a></i> vor, aber das musste uns ja nicht davon abhalten, uns bei der Gestaltung des Kinderwortgottesdienstes an der ausführlicheren, detailreicheren Matthäus-Version (<i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/Matth%C3%A4us4%2C1-11">Mt 4,1-11</a></i>) zu orientieren. Theoretisch hätte man stattdessen vielleicht auch zur 1. Lesung – <i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/1.Mose9%2C8-15">Gen 9,8-15</a></i>, Gottes Bund mit Noah nach der Sintflut – eine Kinderkatechese gestalten können, aber das hatten wir von vornherein gar nicht in Erwägung gezogen, und ich war auch nicht gerade unglücklich darüber. </p><p style="text-align: justify;">Unsere Grundidee für die Gestaltung dieses <i>KiWoGo</i> bestand darin, den Dialog zwischen Jesus und dem Satan quasi szenisch aufzuführen, wobei mir die Rolle des Teufels zufiel. Da demnach der Gemeindereferent den Jesus-Part übernahm, lag es assoziativ irgendwie nahe, dass auch die katechetische Ausdeutung im Wesentlichen ihm überlassen blieb. Ich konnte beim Vorgespräch aber immerhin ein paar Gestaltungsideen einbringen, zu denen in erster Linie die Anregung gehörte, zur Visualisierung der dritten Versuchung – in der es um "alle Reiche der Welt" geht – ein <i><a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Risiko_(Spiel)">RISIKO</a></i>-Spielbrett zu verwenden. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgCwsMfo4xaFaXVSjqzthYxOgc-EQiVOV0ptnj8IcnRn1bnJc21Me3v65kUvNUwuslK7gHmCEmJabRsPYJ-atmwJIzTkxQE_joWC66bywk0k4PSfMXjLlKGZ2jbJgWqa8bZ28zU1WayhyphenhyphenyLe4_b4YU_Dz611X2snvkvpFk0KJ_ynuU5Z3eyUMnIfm3lQ42G/s4538/20240215_182114.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3403" data-original-width="4538" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgCwsMfo4xaFaXVSjqzthYxOgc-EQiVOV0ptnj8IcnRn1bnJc21Me3v65kUvNUwuslK7gHmCEmJabRsPYJ-atmwJIzTkxQE_joWC66bywk0k4PSfMXjLlKGZ2jbJgWqa8bZ28zU1WayhyphenhyphenyLe4_b4YU_Dz611X2snvkvpFk0KJ_ynuU5Z3eyUMnIfm3lQ42G/s320/20240215_182114.jpg" width="320" /></a></div><p style="text-align: justify;">Im Übrigen fiel mir auch wieder die Aufgabe zu, ein <i>Lied</i> (mit Gitarrenbegleitung) zum <i>KiWoGo</i> beitzutragen; ich entschied mich für <a href="https://youtu.be/p7Xrvy_lOXI?si=T_rXyn5lw34m4ICs"><i>"Alles was ich hab"</i>.</a> </p><p style="text-align: justify;">Tatsächlich erschienen zum <i>KiWoGo</i>, wie schon die letzten Male, mehr als zwanzig Kinder; ich finde, das ist eine durchaus beachtliche Zahl, auch wenn es sicherlich abzuwarten bleibt, wie viel davon übrig bleibt, wenn der Erstkommunionkurs vorbei ist. – Ich begann damit, dass ich meine Gitarre auspackte und den Kindern erklärte, ich wolle mit ihnen ein Lied üben: "Und wenn ich sage, ich will das Lied <i>mit euch üben</i>, dann heißt das, <i>ich</i> muss es selbst <i>auch</i> noch üben. Aber ihr könnt mir dabei helfen." Ich glaube sagen zu können, das klappte gut und machte Spaß; und Spaß hatte ich auch daran, in der folgenden szenischen Präsentation des Evangeliums den Teufel zu spielen. Alles in allem würde ich diesen <i>KiWoGo</i> als ziemlich gelungen bezeichnen, aber ein paar Kritikpunkte habe ich <i>doch</i>; und das <i>muss</i> ja auch so sein – denn wie sollte man sonst in Zukunft <i>besser</i> werden? </p><p style="text-align: justify;">Letzteres sieht der Gemeindereferent übrigens genauso. In der Nachbesprechung merkte er selbstkritisch an, er habe seine Katechese wohl für die Zielgruppe, von der schließlich ein signifikanter Teil noch nicht einmal im Erstkommunionalter ist, "zu intellektuell" angelegt; das ist nicht unbedingt die Bezeichnung, die <i>ich</i> verwendet hätte, aber ich denke, ich verstehe schon, was er meint. Schon während unserer Darstellung des Dialogs zwischen Jesus und dem Satan waren mir die Erläuterungen, die mein Kollege zwischen den einzelnen Stationen der Versuchungsgeschichte einflocht, allzu wortreich vorgekommen – ich hätte das spielerische Element lieber mehr für sich selbst sprechen lassen. Und die anschließende katechetische Ausdeutung fand ich zwar nicht zu <i>intellektuell</i>, aber zu <i>moralisierend</i>. Wobei ich einräumen muss, dass es gerade bei diesem Evangelium wohl nicht leicht ist, eine moralisierende Tendenz zu vermeiden: Wenn das Thema <i>"Versuchung"</i> lautet, kommt man schließlich nicht ganz darum herum, zu thematisieren, was an dem, wozu die Stimme des Versuchers den Menschen verlocken und verleiten will, eigentlich <i>falsch</i> und <i>schlecht</i> ist. Dennoch scheint mir, es gibt bei Kinderkatechesen generell eine gewisse Tendenz (oder sagen wir ruhig: Gefahr), angesichts der Frage, wie man die biblischen Texte für Kinder nicht nur verständlich, sondern auch nutz- und fruchtbringend auslegen kann, entweder bei <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/01/die-kinder-und-der-nicht-nur-liebe-gott.html">anspruchslosen <i>"Gott hat uns alle lieb"</i>-Botschaften</a> stehen zu bleiben oder eben ins Moralisieren zu geraten. <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2018/12/mir-ist-das-christliche-ja-sehr-wichtig.html?m=1">Besonders, wenn man es selbst als Kind nicht anders kennengelernt hat. </a></p><p style="text-align: justify;">Wie also vermeidet man das? Auf diese Frage habe ich keine fertige Antwort parat, aber ich denke, <i>die Frage zu stellen</i> ist schon mal ein erster Schritt. Immerhin glaube ich behaupten zu dürfen, dass <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/01/creative-minority-report-nr-13.html">mein erster eigenständig konzipierter <i>KiWoGo</i> (zum Thema <i>"Wo wohnst du?"</i>)</a> <i>nicht</i> moralisierend war, und der <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/12/creative-minority-report-nr-6.html">Christkönig-<i>KiWoGo</i></a>, den eine junge Frau aus unserem Arbeitskreis zusammen mit ihrem Mann geleitet hat, auch nicht. </p><p style="text-align: justify;">Was nun konkret den <i>KiWoGo</i> zum Thema <i>"Versuchung"</i> angeht, glaube ich im Rückblick, es wäre methodisch besser gewesen, die Kinder stärker zu "aktivieren" und sie <i>selbst</i> Beispiele für Versuchung aus ihrem eigenen Erfahrungsbereich benennen zu lassen, statt sie ihnen <i>vorzugeben</i>. Natürlich besteht bei dieser Vorgehensweise immer das Risiko, dass den Kindern nicht viel Sinnvolles einfällt, aber Anregungen geben kann man dann immer noch. Genug Zeit hätten wir gehabt – tatsächlich war ich sogar überrascht, <i>wie viel</i> Zeit wir hatten: Obwohl mir die Ausführungen des Gemeindereferenten zum Teil etwas länglich vorkamen, waren wir schon vor dem Ende des (gesungenen) <i>Credo</i> zurück in der Kirche. Ob es daran lag, dass an diesem Sonntag anstelle einer Predigt der <a href="https://www.erzbistumberlin.de/fileadmin/user_mount/PDF-Dateien/Erzbistum/ErzbischofKoch/2024EBB_Hirtenwort_Einzel_komlett.pdf">Fastenhirtenbrief des Erzbischofs</a> verlesen wurde, oder vielleicht an der Mitwirkung eines Knabenchors, wüsste ich nicht zu sagen; in letzter Instanz lag es wohl schlicht daran, dass <i>Zeit relativ ist</i>. </p><p style="text-align: justify;">Immer wieder lehrreich und inspirierend ist ja auch die Kinderkatechese beim <i><a href="https://www.weil-gott-dich-liebt.de/jam">JAM</a></i>, und da wurde diesen Mittwoch die Geschichte von Esra und Nehemia zum Abschluss gebracht – wobei Lego-Duplo-Figuren und Bauklötze zur Visualisierung eingesetzt wurden, und übrigens wurde auch hier das Lied <i>"Alles was ich hab"</i> gespielt. </p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg_FWwON4JVEOXrpKpZqFDbRrmMSTgGyHT0vcWcBBHV_qi8V_kukSJ-G41u3WHftLTPxMHIed9x3bD1dAMFBq-krjd9SetntVUvoiT_j3jnRvZDbo6O0lYpsFaKjJgJuG3kt73X1gcyXqNdeewX74SCdWqfbjgbDrDjOk4YU_bI_-P2lmeX8_7tfAtS7WYO/s3318/20240221_170022.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="3314" data-original-width="3318" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg_FWwON4JVEOXrpKpZqFDbRrmMSTgGyHT0vcWcBBHV_qi8V_kukSJ-G41u3WHftLTPxMHIed9x3bD1dAMFBq-krjd9SetntVUvoiT_j3jnRvZDbo6O0lYpsFaKjJgJuG3kt73X1gcyXqNdeewX74SCdWqfbjgbDrDjOk4YU_bI_-P2lmeX8_7tfAtS7WYO/s320/20240221_170022.jpg" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Esra verliest die Torarolle, Nehemia (links) inspiziert derweil die fertiggestellte Stadtmauer. </td></tr></tbody></table><br /><div><div style="text-align: justify;">Bemerkenswert fand ich, dass nicht der geringste Versuch unternommen wurde, der biblischen Erzählung eine Auslegung im Sinne von <i>"Was sagt uns das heute bzw. für unser eigenes alltägliches Leben?"</i> zu geben. Diese Methode, den biblischen Text lediglich in eine dem Auffassungsvermögen der Zielgruppe angepasste, anschauliche Gestalt zu "übersetzen" und ihn in dieser Form dann <i>für sich selbst sprechen zu lassen</i>, mag ein typisch evangelikaler Ansatz sein, und ich will auch nichr behaupten, dass das in jedem Fall <i>besser</i> ist als die "volkskirchliche" Art der Kinderkatechese; aber ich finde es allemal interessant und anregend, zu sehen, dass es <i>auch so geht</i>. </div><div><br /></div><div style="text-align: justify;">Der nächste <i>KiWoGo</i> in St. Joseph Siemensstadt steht übrigens Mitte März an, am 5. Sonntag der Fastenzeit. Da hat dann wieder eine andere Frau aus dem Arbeitskreis – die auch bei der Wichtelgruppe mitarbeitet – die konzeptionelle Leitung. Ich bin gespannt und freu mich drauf. </div><div><br /></div><div><br /></div><p style="text-align: left;"><b>Wenn der Vater mit dem Sohne </b></p><p style="text-align: justify;">Am Montag fiel der Omatag aus, und gleichzeitig hatte meine Liebste nicht nur acht Stunden Unterricht, sondern anschließend auch noch Dienstberatung. Ich sagte mir also, ich müsse mir wohl etwas einfallen lassen, um den Jüngsten den ganzen Tag bei Laune zu halten. Tja, und was <i>mag</i> der Knabe? <a href="https://youtu.be/EPRPAFFoQog?si=jdjIFn5Uu2vMgW6C">Er mag <i>Züge</i></a>. Isso. Also dachte ich mir: Fahren wir doch mal ein bisschen mit der Regionalbahn herum und erkunden das Berliner Umland – nach dem Prinzip: Wir steigen in die erstbeste Regionalbahn umd lassen uns überraschen, wo die hnfährt. Im Prinzip glaube ich nach wie vor, dass das eine gute Idee war; ärgerlich war nur der konstante Nieselregen an diesem Tag. Der störte zwar nicht beim <i>Bahnfahren</i>, ließ es aber nicht sonderlich attraktiv erscheinen, irgendwo <i>auszusteigen</i>. Was wir aber schließlich <i>doch</i> taten, nämlich in <a href="https://www.dallgow.de/">Dallgow-Döberitz</a> im Havelland. Dort befindet sich das einzige Gotteshaus der Großpfarrei <i>Heilige Familie</i>, in dem ich bisher noch nie gewesen war – nämlich die Kapelle des <i>Caritas</i>-Seniorenzentrums St. Johannes der Täufer –, also beschloss ich, diese Lücke zu schließen. Zumal ich im Internet gelesen hatte, die Kapelle sei täglich von 8 bis 18 Uhr zum persönlichen Gebet geöffnet. </p><div><p style="text-align: justify;">Obwohl das Seniorenzentrum nur wenige Minuten Fußweg vom Bahnhof entfernt liegt, war es gar nicht so leicht zu finden, zumal wir erst einmal auf der falschen Seite der Bahngleise herauskamen. Schließlich war unsere Suche aber von Erfolg gekrönt. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjCeqTk73RwyJbcGVcgSYL9hV8pusoCH72lgm8EAFHk5jS-bYSil8poX11CnZlaMB-kn9F-SbiI6thJABSYlVW7fnpp5MfaVeRm78NZEbEBPCkk4rIAGYfX0Zqznz2-Lp3FGd2nTJzWo7c9czaTyv0ic5U6eK3GSHGM5CKX_ePj05rWd_idD6HAibcHqUN6/s3794/20240219_111556.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3794" data-original-width="2846" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjCeqTk73RwyJbcGVcgSYL9hV8pusoCH72lgm8EAFHk5jS-bYSil8poX11CnZlaMB-kn9F-SbiI6thJABSYlVW7fnpp5MfaVeRm78NZEbEBPCkk4rIAGYfX0Zqznz2-Lp3FGd2nTJzWo7c9czaTyv0ic5U6eK3GSHGM5CKX_ePj05rWd_idD6HAibcHqUN6/s320/20240219_111556.jpg" width="240" /></a></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgkZPnc3rmGE6206n6KeHDYni1cIv-e8TaA2nMZ5WWojSPpJcGKEevPUap2JxNvhLf7dGGlrtbfuq8tZmHaLEm16TswprXkZwv355sxV8ymfhLViNLyYgrIu0tEhRuYXcPlhHW-WoV0YDSS_ZEdJDK6kVv1p056sx8XtrA6cxQVditvjQaDUY1TeaSnUbaJ/s4608/20240219_111812.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="2592" data-original-width="4608" height="180" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgkZPnc3rmGE6206n6KeHDYni1cIv-e8TaA2nMZ5WWojSPpJcGKEevPUap2JxNvhLf7dGGlrtbfuq8tZmHaLEm16TswprXkZwv355sxV8ymfhLViNLyYgrIu0tEhRuYXcPlhHW-WoV0YDSS_ZEdJDK6kVv1p056sx8XtrA6cxQVditvjQaDUY1TeaSnUbaJ/s320/20240219_111812.jpg" width="320" /></a></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgIcYwdhm1xBbdKfJTYwmKRiOZJ38WUwIcyX9bPPhh_s_iXgslciLuFghGGNNVdU7pMb65K_LldyANeC937ybxiO9CMk44BD_PIQPFZAu27aZzpZLhFjBX1Bk-U8FX6xf1wObvrFHUppiTh9O62I8CyOYPAdNBnQZKCQPeh_OKQyy8p_BSnipwhO3TOhBm-/s4608/20240219_111857.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="4608" data-original-width="3456" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgIcYwdhm1xBbdKfJTYwmKRiOZJ38WUwIcyX9bPPhh_s_iXgslciLuFghGGNNVdU7pMb65K_LldyANeC937ybxiO9CMk44BD_PIQPFZAu27aZzpZLhFjBX1Bk-U8FX6xf1wObvrFHUppiTh9O62I8CyOYPAdNBnQZKCQPeh_OKQyy8p_BSnipwhO3TOhBm-/s320/20240219_111857.jpg" width="240" /></a></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiwcURfsp8_ZEigmRPmjj5sLt_icWQH06CONuLNtbB9243KR6L-iTttUWLyMQnzTunQgXGpQUl01CSn_ZHEbXEA5QpOBSPMOCtRsB8JdbvqSlnOabFK3BcSWn9yI1zgE4upPzzu46BiD2VkKgNUNnZYWYv9zzv6Fx8TVrFEX0aterWIAgNXDHN3Gp_JkUjz/s4371/20240219_111937.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="4371" data-original-width="3278" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiwcURfsp8_ZEigmRPmjj5sLt_icWQH06CONuLNtbB9243KR6L-iTttUWLyMQnzTunQgXGpQUl01CSn_ZHEbXEA5QpOBSPMOCtRsB8JdbvqSlnOabFK3BcSWn9yI1zgE4upPzzu46BiD2VkKgNUNnZYWYv9zzv6Fx8TVrFEX0aterWIAgNXDHN3Gp_JkUjz/s320/20240219_111937.jpg" width="240" /></a></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg8p2WB50EGyKHXgJQX0mxs4jyvGTebCtfx-z6xAtkj9KVYJ36CMkrUNJN99IdzKzad7BfvFCG9dHbnZBOF_M1Uhhxlr7sYALN1ThEH93fELqHf9yvf1AgHzzJzsu02Lmv3MVrVW0ahGGGoBdt6h2dfQtdv9hB94nspz9ukj0S01zUMQSa5Ob8HtdzoO3ZM/s4153/20240219_112140.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3115" data-original-width="4153" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg8p2WB50EGyKHXgJQX0mxs4jyvGTebCtfx-z6xAtkj9KVYJ36CMkrUNJN99IdzKzad7BfvFCG9dHbnZBOF_M1Uhhxlr7sYALN1ThEH93fELqHf9yvf1AgHzzJzsu02Lmv3MVrVW0ahGGGoBdt6h2dfQtdv9hB94nspz9ukj0S01zUMQSa5Ob8HtdzoO3ZM/s320/20240219_112140.jpg" width="320" /></a></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh-E3rsfR48sPaz36q44gUNAvfh3HMsYRcTJvv_CL4uoIPY57NCW4ECoDDUP4KA2ydDUna9o7MtZC9dh5A9ugy37fo3eBfqP89p2szgY8FK_RkYljTSr4BWWzjQy4wp_Uc3N4a1S3Bghq5Dulo3SJJSdFkYMhepS0G0G69zIMW2z4JRkIEyIgABLvDwYeTA/s4291/20240219_112234.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="4291" data-original-width="3218" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh-E3rsfR48sPaz36q44gUNAvfh3HMsYRcTJvv_CL4uoIPY57NCW4ECoDDUP4KA2ydDUna9o7MtZC9dh5A9ugy37fo3eBfqP89p2szgY8FK_RkYljTSr4BWWzjQy4wp_Uc3N4a1S3Bghq5Dulo3SJJSdFkYMhepS0G0G69zIMW2z4JRkIEyIgABLvDwYeTA/s320/20240219_112234.jpg" width="240" /></a></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj4uUlcOGW_6sGY72Bx0FNELPH0G-Cni2lFzjS1vwvExaNzcfFzmcRDk2_Y3n9qPT-kb3p2iPgrVa77tPuqLo5lfq-ElTeD_IS6JI9xF3nlaYnkmv8uW1VOHE3OMx0K74TsDwck-N_3jgJWiX3EqCwD8hWOdg2h5uTwPe_GwfREyzpmaw6nNaRX4A3pmz2x/s4150/20240219_112527.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="4150" data-original-width="3112" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj4uUlcOGW_6sGY72Bx0FNELPH0G-Cni2lFzjS1vwvExaNzcfFzmcRDk2_Y3n9qPT-kb3p2iPgrVa77tPuqLo5lfq-ElTeD_IS6JI9xF3nlaYnkmv8uW1VOHE3OMx0K74TsDwck-N_3jgJWiX3EqCwD8hWOdg2h5uTwPe_GwfREyzpmaw6nNaRX4A3pmz2x/s320/20240219_112527.jpg" width="240" /></a></div><p style="text-align: justify;">Ich fand die Kapelle übrigens wirklich schön, und auch dem Junior gefiel sie gut; war zündeten zwei Opferlichter an, aber der Wunsch nach <i>"Beten mit Musik"</i> kam seitens des Knaben <i>nicht</i> auf. Das war mir in diesem Fall auch ganz recht, denn in unmittelbarer Nähe des Gottesdienstraums befand sich ein Büro, in dem wir beim Betreten des Gebäudes jemanden hatten telefonieren hören. </p><p style="text-align: justify;">Am Dienstag schauten wir am späten Vormittag kurz in Herz Jesu Tegel vorbei, und als wir die Kirche wieder verließen, trafen wir auf dem Hof den Hausmeister – mit dem ich mich, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/05/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-30.html?m=1">wie schon gelegentlich erwähnt</a>, in meiner aktiven Zeit in dieser Pfarrei stets sehr gut verstanden habe; wir nutzten diese Begegnung daher zu einem recht netten Gespräch, aber als dann der Pfarrer auftauchte, der offenbar <i>auch</i> etwas mit dem Hausmeister zu besprechen hatte, nahm ich das zum Anlass, mich zu verabschieden. Ich hatte zwar die vage Ahnung, ich würde den Pfarrer wiedersehen, wenn ich am Mittwoch mit dem Jüngsten in Heiligensee in die Werktagsmesse ging; aber diese Ahnung erwies sich als trügerisch: Tatsächlich war an diesem Mittwoch in der Kirche St. Marien Maternitas manches anders, als ich erwartet hatte. </p><p style="text-align: justify;">Wir waren so früh dran gewesen, dass ich extra einen Umweg genommen hatte, damit mein Herr Sohn nicht schon vor Beginn des Gottesdienstes ungeduldig wurde; als wir die Kirche betraten, bekamen wir gerade noch den Abschluss der <i>Kreuzwegandacht</i> mit, die in der Fastenzeit an die Stelle des <i>Rosenkranzgebets</i> tritt. Dazu folgt weiter unten noch eine Anmerkung; eine bedeutendere Abweichung vom gewohnten Ablauf stellte es aber auf jeden Fall dar, dass es keine <i>Messe</i>, sondern stattdessen eine <i>Wortgottesfeier</i> gab. <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/11/creative-minority-report-nr-3.html?m=1">Wir erinnern uns: Die "regelmäßige Implementierung von Wort-Gottes-Feiern mit Kommunionspendung" war vor einigen Monaten Thema im Pfarreirat</a>. Bisher hatte ich gedacht, die Mittwochvormittags-Messe in St. Marien Maternitas, als einzige wöchentliche Werktagsmesse an diesem Standort, würde von dieser Neuerung verschont bleiben, aber anscheinend erwischt es jeden Gemeindeteil mal. Gespannt war ich, ob der Diakon die Wortgottesfeier halten würde oder ein Gottesdienstbeauftragter aus der Gemeinde, aber natürlich war es der Diakon. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;">Von diesem Diakon habe ich <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/11/creative-minority-report-nr-2.html">seit dem von ihm geleiteten Pfarrbriefredaktions-Krisengespräch in Herz Jesu Tegel im vergangenen Herbst</a> eine denkbar schlechte Meinung; und man kann sagen, er verlor keine Zeit, dieses Urteil zu festigen. Das fing damit an, dass in der <i>Kyrie-</i>Litanei der Satz fiel "Herr Jesus Christus, du hast die Menschen dazu gebracht, ihre Bilder von Gott zu hinterfragen". – Die 1. Lesung war <i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/Jona3%2C1-10">Jona 3,1-10</a></i>: Jonas Ankündigung des Strafgerichts über Ninive und die Umkehr der Niniviten, ein sehr passender Text für die Fastenzeit. Was aber machte der Diakon in seiner Predigt daraus? Man höre und staune: Er erklärte, diese Erzählung davon, wie sich die Einwohner Ninives auf die Predigt des Jona hin bekehrten, erinnere ihn daran, dass "mehr als 280 Nachkommen deutscher Widerstandskämpfer in der NS-Zeit" in der <i>Berliner Morgenpost</i> <a href="https://www.morgenpost.de/politik/article241580336/Stauffenberg-Bonhoeffer-Co-Nachfahren-mit-starkem-Appell.html">"einen dringenden Appell zum Schutz von Demokratie und Menschenrechten"</a> veröffentlicht hätten. "Ebenso beeindruckt" habe ihn, "dass <a href="https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/ostdeutsche-bischoefe-warnen-in-offenem-brief-vor-wahl-der-afd-a-26bf8992-9019-4480-884c-e67d674d379c">auch die ostdeutschen Bischöfe</a> mit Blick auf die Wahlen in diesem Jahr klare Worte zum wachsenden Rechtsextremismus gefunden haben". </div><p style="clear: both; text-align: justify;">Merke: <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/04/postchristliche-wellness-spiritualitat.html"><i>Klimafasten</i> war gestern</a>, das nächste große Ding ist <i>"Fasten gegen Rechts"</i>. Wobei man zugeben muss, dass vom Fasten in dieser Predigt gar nicht direkt die Rede war. Sofern man geneigt war zu glauben, der Diskon werde irgendwie die Kurve kriegen, auch noch über etwas anderes zu reden als über Warnungen vor dem Gespenst des Rechtsextremismus, sah man sich ge- bzw. enttäuscht: Ein Zusammenhang zwischen der Lesung und dem Thema der Predigt wurde lediglich durch den Satz "Auch hier ist ein Volk aufgestanden" konstruiert, und die religiöse Sinngebung beschränkte sich auf die Aussage "Gut, dass wir einen Gott haben, der uns in diesen Zeiten führt." Aha. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;">In den Fürbitten wurde das Thema dieser Predigt <i>nicht</i> nochmals aufgegriffen, auch von <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/04/lasst-euch-nicht-erschrecken-es-ist.html">Klimawandel</a>, <a href="https://www.facebook.com/share/p/5D1LmrnMxuKDi4nK/">Ukraine-Krieg</a>, der <a href="https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/politikberater-van-de-laar-sieht-europa-fuer-trump-comeback-geruestet-100.html">drohenden Wiederwahl Donald Trumps </a>oder anderen <i>"tagesschaurelevanten" </i>Themen war keine Rede. Hingegen fiel es auf, dass Gott durchweg mit <i>abstrakten Begriffen</i> identifiziert wurde: "Gott, du Geheimnis unseres Lebens", "Gott, du Weg des Lebens", "Gott, du Kraft unseres Daseins", 'Gott, du Ziel unseres Handelns" – ein bisschen erinnerte mich das an <a href="https://www.projekt-gutenberg.org/aristoph/arfroesc/arfroe05.html">eine Szene aus der altgriechischen Komödie <i>"Die Frösche"</i> von Aristophanes</a>, in der der Dichter Euripides aufgefordert wird, den Göttern Weihrauch zu opfern, woraufhin er erklärt, er verehre "andre Götter" – die er sodann wie folgt anruft: </div><blockquote><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;">"O Äther, meine Speise, Zungenspitze,</div></blockquote><blockquote><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;">Und du, o Witz, du spürsam feine Nase..." </div></blockquote><p style="clear: both; text-align: justify;">Na, was soll man sagen: In gewissem Sinne ging's mir mit dieser Wortgottesfeier ähnlich wie <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/02/creative-minority-report-nr-17.html">mit dem Karnevalsgottesdienst neulich</a> – wäre ich da nicht wider Willen hineingeraten, hätte ich auch nicht drüber <i>schreiben</i> können. Was der Diakon hier ablieferte, kann man wohl als einigermaßen exemplarisch dafür betrachten, wie die Synodalbewegten sich "ihre" zukünftige Kirche vorstellen und wünschen: als postchristlichen Spiritualitätsanbieter im Dienste des politischen und gesellschaftlichen Mainstreams. Man kann sogar sagen, dass es in dieser Hinsicht <i>noch nicht mal besonders schlimm</i> war. Wenn auch, für mein Empfinden, <i>schlimm genug</i>. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;">Übrigens hatte ich noch eine Anmerkung zum Thema <i>"Kreuzweg statt Rosenkranz" </i>angekündigt: Kreuzwegandachten finden in der Fastenzeit in allen Kirchen der Pfarrei St. Klara Reinickendorf-Süd statt, unter Mitwirkung verschiedener Kreise und Gruppen der Gemeinden; an den meisten Standorten der Pfarrei werden diese Andachten jedoch auf einen Termin gelegt, an dem ansonsten nichts im Wochenplan steht. In St. Marien Maternitas hingegen fällt zugunsten des Kreuzwegs der Rosenkranz aus, und das möchte ich mal zum Anlass für ein bisschen allgemeines <i>Heiligensee-Bashing</i> nehmen. <a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Berlin-Heiligensee">Heiligensee</a> ist ein typischet Besserverdienenden-Stadtteil, geprägt von Einfamilienhäusern mit Vorgärten, "öffentlichen Raum" gibt es dort so gut wie gar nicht, und ich bilde mir ein, das sagt etwas über die Mentalität der Leute aus, die da wohnen. Die Gemeinde St. Marien Maternitas gehörte zur Pfarrei Herz Jesu Tegel, ehe diese in der Großpfarrei St. Klara aufging, und während meiner aktiven Zeit in dieser Pfarrei waren die Heiligenseer auffallend überrepräsentiert in den Gremien und saßen auf dem Geld; aber in geistlicher Hinsicht ist da der Hund begraben. Es gibt eine Sonntagsmesse und einmal in der Woche, nämlich eben mittwochs, eine Werktagsmesse, und ansonsten ist die Kirche die ganze Woche zugesperrt. Man sollte denken, der Wochenplan böte mehr als genug Raum für "engagierte Laien", <i>eigene geistliche Angebote zu machen</i>, aber nö: Das einzige, was es in dieser Hinsicht gibt, ist das Rosenkranzgebet, eine halbe Stunde vor der Werktagsmesse; und wenn in der Fastenzeit Kreuzwegandachten gehalten werden, dann nicht <i>zusätzlich</i> zum Rosenkranz, sondern <i>stattdessen</i>. Ich fühle mich geneigt zu sagen, Heiligensee ist gewissermaßen das <i>Laodizea von Reinickendorf</i>: "Du behauptest: Ich bin reich und wohlhabend und nichts fehlt mir. Du weißt aber nicht, dass gerade du elend und erbärmlich bist, arm, blind und nackt" (<i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/Offenbarung3%2C17">Offb 3,17</a></i>). </div><p style="clear: both; text-align: justify;">Am Donnerstag war das Fest <i><a href="https://www.herder.de/gd/hefte/archiv/2018/4-2018/das-fest-kathedra-petri/">Kathedra Petri</a></i>, und da ging ich (endlich) mal wieder mit dem Jüngsten zum <i>"Beten mit Musik"</i> in St. Joseph Tegel – obwohl ich ein bisschen Sorge hatte, er könnte dafür in etwas allzu aufgekratzter Stimmung sein: Seit wir aus dem Urlaub zurück sind, ist er praktisch ständig überdreht und voller Schabernack, was noch dadurch verstärkt wird, dass er sich häufig weigert, Mittagsschlaf zu halten. Aber siehe da, unsere Lobpreisandacht hatte offenbar einen günstigen Einfluss auf sein Gemüt – und <i>auf meins auch</i>. Als Lied zur Eröffnung hatte ich <i><a href="https://youtu.be/XdpkR6z9yVw?si=lz9oB6MW0A8pge5E">"Mit jedem Atemzug"</a> </i>von Albert Frey und Christoph Zehender ausgewählt, und bei den Versen <i>"Mein Leben soll so wie ein Loblied klingen / Ich habe allen Grund dazu"</i> wurden mir tatsächlich all die Gründe bewusst, die ich habe, Gott zu loben; all die vielen Gründe zur Dankbarkeit, die man im Stress des Alltags so leicht aus den Augen verliert. Ich würde sagen, das ist ein gutes Beispiel dafür, dass und warum man nicht nur dann lobpreisen sollte, wenn man <i>"in der Stimmung"</i> dazu ist, sondern oft auch und gerade dann, wenn man <i>nicht</i> in der Stimmung dazu ist. Die Stimmung <i>kommt dann schon noch</i>. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;">Mit diesem Gedanken schließe ich dieses Unterkapitel dann für diesmal ab; es gäbe zwar noch mehr zu berichten, aber das spare ich mir aus Zeit- und Platzgründen für nächste Woche auf. </div><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;"><b>Währenddessen in St. Willehad </b></div><p style="clear: both; text-align: justify;">Das Neueste aus meiner alten Heimatpfarrei in Nordenham und Butjadingen, soweit es mich persönlich betrifft, ist die Tatsache, dass <a href="https://www.facebook.com/willehadnordenham">die <i>Facebook</i>-Seite der Pfarrei</a> mich geblockt hat. Also jedenfalls mein <i>privates Profil</i>. Der unmittelbare Anlass dafür scheint gewesen zu sein, dass ich <a href="https://www.facebook.com/share/p/Ad8km5rCMomJAfR7/">einen Beitrag, in dem auf einen <i>"Queer-Gottesdienst & Stammtisch"</i> an der Katholischen Akademie Stapelfeld hingewiesen wurde</a>, mit einem Wut-Smiley verziert habe. Das mag man als eine etwas überzogene Reaktion betrachten, aber andererseits kann man auch sagen, gemessen daran, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/04/blo-keine-fragen-stellen.html">wie manche <i>anderen</i> kirchlichen Social-Media-Redaktionen auf ihren Seiten Filterblasenpflege betreiben</a>, war diese Sperre längst überfällig. Zielführend ist sie natürlich nicht: In meiner Eigenschaft als Administrator diverser <i>Facebook</i>-Seiten kann ich die Beiträge von St. Willehad immer noch sehen und, wenn auch nicht kommentieren, so doch immerhin im Namen meiner Seiten <i>"liken"</i> und auch <i>teilen</i>; und wenn ich sie teile, z.B. in der von mir verwalteten Gruppe <a href="https://www.facebook.com/groups/370435950043930/?ref=share"><i>"Freunde der Pfarrei St. Willehad Nordenham/Butjadingen/Stadland"</i>, </a>dann kann ich sie dort auch kommentieren. Kurz und gut, ich bin weniger denn je geneigt, die Leute in Ruhe zu lassen, die <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/02/mit-mancherlei-beschwerden-katholisch.html">die von meinen Vorfahren mit aufgebaute Kirchengemeinde</a> gehen die Wand fahren. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;">Derweil will ich nicht verschweigen, dass es auch <i>gute</i> Nachrichten aus St. Willehad gibt: Die <a href="https://www.st-willehad-nordenham.de/hauptnavigation/gottesdienstordnung/nordenham">Gottesdienstordnung</a> ist geändert worden, es gibt jetzt wöchentlich zwei zusätzliche Werktagsmessen in der Nordenhamer Pfarrkirche, montags abends und mittwochs früh. Demnach hat die Pfarrei nun also offensichtlich doch eine sinnvolle Beschäftigung für ihren neuen Subsidiar gefunden, nachdem es auf einigen auf der <i>Facebook</i>-Seite veröffentlichten Fotos so aussah, als wüsste sie mit ihm nichts anderes anzufangen, als ihn bei öffentlichkeitswirksamen Anlässen konzelebrieren zu lassen. Keine zusätzlichen Messen gibt es bislang in Butjadingen, aber das wird sich vielleicht in der Sommerferiensaison ändern. </div><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;"><b>Neues aus Synodalien: Wovon man keine Ahnung hat... </b></div><p style="clear: both; text-align: justify;">...darüber kann man allemal nimmermüd dummdreist daherschwätzen, dachte sich offenbar die Redaktion der linksalternativen <i>taz</i>, als es galt, den jüngsten <a href="https://www.die-tagespost.de/kirche/vatikan-und-papst/papst-franziskus-schreibt-erneut-einen-brief-zum-synodalen-ausschuss-art-248171">Einspruch des Vatikans gegen die Pläne der Deutschen Bischofskonferenz und des "ZdK" für einen <i>"Synodalen Ausschuss"</i></a> zu kommentieren. Nun, ehrlich gesagt scheint dieses Motto nicht erst in jüngster Zeit die Überzeugung zahlreicher Leute auszudrücken, die beruflich "was mit Medien" machen; und in besonderem Maße gilt das für Kirchenthemen, denn davon, so scheint es, verstehen <i>so</i> viele Menschen <i>so</i> wenig, dass es kaum jemandem auffällt, wenn man den hanebüchensten Unsinn darüber zusammenschreibt. </p><p style="clear: both; text-align: justify;">Dennoch finde ich den <i>taz-</i>Artikel mit der Überschrift <a href="https://taz.de/Vatikan-gegen-Synodalen-Rat/!5990447/">"<i>Weg frei für den freien Fall" </i></a>ausgesprochen illustrativ: Hier kann man beispielhaft studieren, wie die gegenwärtige kirchenpolitische Lage von Leuten beurteilt wird, die nicht im Ansatz begriffen haben, was die katholische Kirche ist und wozu es sie gibt. Das ist ein bisschen so, als wollte jemand die Handlung einer chinesischen Oper nacherzählen, obwohl er kein Wort Chinesisch versteht. </p><p style="clear: both; text-align: justify;">Gemeinsam mit "Betroffenen, Frauen und Wissenschaftler:innen", heißt es in dem Artikel, habe die Deutsche Bischofskonferenz im Jahr 2018 begonnen, "im Synodalen Weg an menschenfreundlicheren Strukturen zu arbeiten"; aber: "Eine Handvoll deutscher Traditionalisten und ihre Verbündeten in Rom wollen das verhindern". Es fehlt auch nicht der Hinweis, "Rom" sei "eigentlich schon einmal auf einem guten Weg" gewesen – mit dem II. Vatikanischen Konzil natürlich: "Es akzeptierte endlich die Menschenrechte, beschrieb die Kirche recht demokratisch als 'wanderndes Volk Gottes' und betonte die Dienstfunktion des Klerus. Es teilte die Macht und stärkte die Ortsbischöfe." Aber dann kamen Johannes Paul II. und Benedikt XVI. und "versuchten die Una Sancta Catholica [...] wieder zu zentralisieren, verloren aber so viele Schäfchen wie nie zuvor". Herzlich willkommen bei <i>"Kirchengeschichte für Doofe"</i>. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;">Bezeichnend für das Kirchen(un)verständnis, das in diesem <i>taz-</i>Artikel zum Ausdruck kommt, sind bereits die einleitenden Sätze: "Ewig und gottgegeben ist nichts in der Geschichte. Wenn Institutionen dennoch an solchen Kategorien festhalten, gefährden sie sich – in informierten Gesellschaften – selbst." Lassen wir den Quatsch mit der <i>"informierten Gesellschaft"</i> mal beiseite, aber davon abgesehen würde ich mal sagen: Wenn jemand meint, die Kirche könnte oder müsste den Anspruch aufgeben, <i>gottgegeben</i> zu sein – wenn auch nicht in allen Einzelheiten ihrer konkreten Sozialgestalt und Organisationsstruktur, an denen natürlich Vieles historisch gewachsen und somit auch historisch veränderbar ist –, hat sich eigentlich schon jede Diskussion erledigt. Wenn die katholische Kirche nicht von Jesus Christus persönlich eingesetzt wäre mit dem Auftrag, bis zu Seiner Wiederkunft auf Erden "die Stellung zu halten", und wenn sie nicht bis heute die Vollmachten besäße, die Christus Seinen Aposteln übertragen hat, dann könnte die Welt sehr gut auf sie verzichten; und deshalb verstehe ich immer nicht, was Leute, die ihr diesen Anspruch nicht <i>glauben</i>, eigentlich überhaupt von ihr <i>wollen</i>. – Okay, sicherlich gibt es Leute, die zwar nicht glauben, dass die Kirche eine göttliche Stiftung ist, aber finden, dass sie in der Gesellschaft und für die Gesellschaft wertvolle Arbeit leiste oder zumindest leisten <i>könnte</i> und dass sie es <i>deshalb</i> wert sei, sie als Institution zu erhalten. Aber die Leute, die <i>das</i> glauben, arbeiten bestimmt nicht für die <i>taz</i>. Was ich damit sagen will, ist: Wenn die <i>taz</i> den deutschen Bischöfen ins Gewissen redet, sie sollten "Rom zum Trotz den Synodalen Weg zu Ende gehen" – "Für viele Katholik:innen war er die letzte Chance, die sie ihrer Kirche gegeben haben. Wird die vertan, droht der freie Fall" –, dann wirkt das schon deshalb unglaubwürdig, weil dieses Blatt überhaupt kein Interesse daran haben kann, die Kirche vor diesem "freie[n] Fall" zu bewahren. Im Gegenteil: Würde die Kirche tatsächlich auf ihren Untergang zusteuern, könnte es diesen Leuten nur recht sein. Womit sich eigentlich von selbst verstehen müsste, dass man sich hüten sollte, von ihnen Ratschläge anzunehmen. </div><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;"><b>Geistlicher Impuls der Woche</b> </div><blockquote><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;">Die Feindesliebe ist der Höhepunkt aller Bruderliebe. Nichts spornt uns so sehr an, sie zu üben, wie das Beispiel Christi, wenn wir dankbar betrachten, mit welch wunderbarer Geduld er, "der Schönste von allen Menschen" <i>(<a href="https://www.bibleserver.com/EU/Psalm45%2C3">Ps 45,3</a>)</i>, die Schönheit seines Angesichts von den Gottlosen bespeien ließ; wenn wir die Geduld betrachten, mit der er die Augen, welche die Welt mit ihrem Wink regieren, von den Bösen mit einem Schleier verbinden ließ; die Geduld, mit der er seine Seite den Geißeln darbot und das Haupt, das die Mächte und Gewalten (vgl. <i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/Kolosser1%2C16">Kol 1,16</a></i>) fürchten, mit den spitzen Dornen krönen ließ; die Geduld, mit der er Schmähungen und Beschimpfungen duldete und mit der er schließlich Kreuz, Nägel und Lanze, Galle und Essig ertrug - bei alldem beherrscht, milde und still. Schließlich "wurde er wie ein Lamm zur Schlachtbank geführt und tat seinen Mund nicht auf wie ein Schaf angesichts seiner Scherer" (vgl. <i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/Jesaja53%2C7">Jes 53,7</a></i>). "Vater, verzeih ihnen", sprach er, "denn sie wissen nicht, was sie tun." Sie sind zwar groß im Sündigen, aber ihre Urteilskraft ist schwach. Sie kreuzigen, aber sie wissen nicht, wen sie kreuzigen; denn "hätten sie die Weisheit Gottes erkannt, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt" (<i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/1.Korinther2%2C8">1 Kor 2,8</a></i>). Sie meinen, es mit einem Übeltäter zu tun zu haben, mit einem, der sich die Gottheit nur anmaßt, mit einem Verführer. Ich habe ihnen mein Angesicht verborgen; darum erkannten sie meine Herrlichkeit nicht. </div></blockquote><blockquote><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;">Wenn der Mensch sich selbst in Wahrheit lieben will, darf er sich nicht durch irdische Begierden verderben lassen. Damit er aber der irdischen Begehrlichkeit nicht unterliegt, soll er sein ganzes Gemüt auf die liebenswerte Menschheit des Herrn richten. Um andererseits vollkommener und wärmer in froher brüderlicher Liebe zu ruhen, umarme er auch die Feinde mit wirklicher Liebe. Damit aber die Glut dieses Feuers in ihm nicht durch die ständige Betrachtung erlittenen Unrechts abgekühlt wird, schaue er allezeit mit den Augen des Herzens auf die stille Geduld seines geliebten Herrn und Erlösers. </div></blockquote><blockquote><div class="separator" style="clear: both; text-align: right;"><i>(Aelred von Rievaulx, Über die brüderliche Liebe) </i></div></blockquote><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;"><b>Ohrwurm der Woche</b> </div><p style="clear: both; text-align: justify;"><i>Wir sind Helden: Nur ein Wort </i></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/X5kmM98iklo" width="320" youtube-src-id="X5kmM98iklo"></iframe></div><br /><p style="clear: both; text-align: justify;">Neulich ging mir ganz unvermittelt durch den Kopf: Ach ja, <i>Wir sind Helden</i>. Auch so'ne Band. Kam irgendwie aus dem Nichts und verschwand auch wieder im Nichts, aber in der Zeit dazwischen hätte ich sie mir vielleicht öfter und intensiver angehört, wenn ich mich in dieser Zeit insgesamt mehr für aktuelle Popmusik interessiert hätte. – Von den Liedern der Band, die ich noch im Ohr habe, ist <i>"Nur ein Wort"</i> jedenfalls einer meiner Favoriten. Als ich es mir jüngst mal wieder anhörte, kam mir plötzlich in den Sinn, mich zu fragen, ob es vielleicht von den Humpe-Schwestern produziert wurde; die Antwort lautet Nein, aber ein bisschen klingt es so, finde ich. Das Video ist natürlich eine Hommage an <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2016/10/dylans-nobelpreis-und-der.html">Bob Dylans</a> <i><a href="https://youtu.be/MGxjIBEZvx0?si=HSN-p7Cwm7sCy3Wg">"Subterranean Homesick Blues"</a></i>. <i>Noch</i> schöner ist es, zu sehen, wie meine Kinder zu diesem Lied durch die Küche tanzen; aber <i>das</i> zeige ich hier <i>nicht</i>, so viel Privatsphäre muss sein. </p><p style="clear: both; text-align: justify;"><br /></p></div></div>KingBearhttp://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.com8tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-10097044625698348822024-02-17T18:00:00.001+01:002024-02-17T18:00:03.886+01:00Creative Minority Report Nr. 17<p style="text-align: justify;">Na, Leser – seid ihr gut in die Fastenzeit gestartet? Ich kann nur sagen, hinter mir und meiner kleinen Familie liegt eine Woche, die man in mancherlei Hinsicht als anstrengend und chaotisch bezeichnen kann, auf alle Fälle aber als ereignisreich und reich an Eindrücken. An Stoff fürs Wochenbriefing fehlt es folglich ganz und gar nicht... </p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjoeQLYskcFYvOu8NGM6ZQjFDwlmQ7-y9sgp3yUKW7kF1ZTbpMz70h892qE8tx5MT6AQ2iU0cSOzM9PK_Pn7RV4m_I6iYLRh4eiz5FB56G3XJX5SSsNdqa0BcbEaPyXFJSNm5n1XvkV9GhZ10Yb93qgK3OTsYC4WyAdLMYFZgI7LUYNdrypw5fsZRsLmgRu/s2693/20240203_155716.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1515" data-original-width="2693" height="180" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjoeQLYskcFYvOu8NGM6ZQjFDwlmQ7-y9sgp3yUKW7kF1ZTbpMz70h892qE8tx5MT6AQ2iU0cSOzM9PK_Pn7RV4m_I6iYLRh4eiz5FB56G3XJX5SSsNdqa0BcbEaPyXFJSNm5n1XvkV9GhZ10Yb93qgK3OTsYC4WyAdLMYFZgI7LUYNdrypw5fsZRsLmgRu/s320/20240203_155716.jpg" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Herz-Jesu-Donuts. Wenn der Valentinstag auf den Aschermittwoch fällt. </td></tr></tbody></table><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Was bisher geschah </b></div><p style="text-align: justify;">Am Samstagabend gingen wir in <a href="https://www.sankt-rita-berlin.de/%C3%BCber-uns/">St. Rita</a> in Reinickendorf-West zur Vorabendmesse. Der Grund dafür war, dass meine Schwiegermütter am Sonntagvormittag mit den Kindern ins Puppentheater wollten, und zwar in <i>Bernau</i>. Leider bestätigte sich einmal mehr die Erfahrung: Wenn man meint, man könne aus praktischen Erwägungen ja <i>ruhig auch mal woanders zur Kirche gehen als sonst</i>, rächt sich das nicht selten fürchterlich. Aber ich will mir nicht vorgreifen, denn dieser Gottesdienstbesuch verdient definitiv ein eigenes Unterkapitel – und ich nenne es <i>"Karneval in Synodalien"</i>. – Den Sonntag verbrachten wir größtenteils bei den Omas, und das war ziemlich entspannend, obwohl die Kinder nach dem Puppentheater arg aufgekratzt waren. Am Montag ging dann die Schul-und Arbeitswoche wieder los, und nach der Schule kam eine der Freundinnen unseres Tochterkindes spontan (aber mit Wissen und Einwilligung ihrer Eltern) mit zu uns, blieb allerdings nicht über Nacht. Am frühen Morgen des Aschermittwochs erlebte ich einen recht eindringlichen Einstieg in die vorösterliche Bußzeit, indem das Bettgestell unseres Familienbettes auf meiner Seite einbrach. Die nächsten Nächte schlief ich auf dem Sofa im Wohnzimmer... Aber keine Sorge, eine Lösung für das Bettproblem zeichnet sich bereits ab. Am Aschermittwoch jedenfalls hatten wir buchstäblich von morgens bis abends volles Programm, was wohl ebenfalls ein eigenes Unterkapitel rechtfertigt. Am Donnerstagabend hatte ich in St. Joseph Siemensstadt ein Treffen mit dem Gemeindereferenten, bei dem es hauptsächlich bzw. vorrangig um die Vorbereitung des nächsten <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/01/creative-minority-report-nr-13.html">Kinderwortgottesdienstes</a> (am kommenden Sonntag, also morgen!) ging, aber daneben sprachen wir auch über den <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/04/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-24.html">Kinderkreuzweg</a> in der Karwoche, die Wichtelgruppe und die anstehende Visitation des Erzbischofs. Mehr gibt es erst mal nicht zu berichten... </p><div style="text-align: justify;"><b><br /></b></div><div style="text-align: justify;"><b>Was ansteht</b> </div><p style="text-align: justify;">Am morgigen 1. Sonntag der Fastenzeit komme ich, wie erwähnt, in St. Joseph Siemensstadt zu meinem nächsten Einsatz als <i>KiWoGo</i>-Co-Leiter; darüber dürfte es im nächsten Wochenbriefing allerlei zu berichten geben. Ansonsten scheint alles auf eine "ganz normale" Schul- und Arbeitswoche hinzudeuten, wobei "normal" natürlich relativ ist. Nächsten Samstag soll vormittags endlich mal wieder <i>Wichtelgruppe</i> sein – und abends <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2020/02/baumhaus-berlin-be-change-you-want-to.html"><i>Community Networking Night</i> im <i>Baumhaus</i></a>, aber das gehört eigentlich schon in den Berichtszeitraum des <i>übernächsten</i> Wochenbriefings... </p><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Karneval in Synodalien </b></div><p style="text-align: justify;">Also nochmal von vorne: Als meine Schwiegermütter anregten, am Sonntag mit den Kindern (und ohne uns) in Bernau ins Puppentheater zu gehen, erwogen meine Liebste und ich zunächst, in <a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Herz-Jesu-Kirche_(Bernau)">Herz Jesu Bernau</a> in die Messe zu gehen; aber wie sich zeigte, harmonierten die dortigen Messzeiten nicht so recht mit der Anfangszeit des Puppentheaters, und so kamen wir überein, es sei wohl praktischer, am Samstag irgendwo in eine Vorabendmesse zu gehen. Aber nicht gerade zur Jugendmesse in St. Joseph Tegel, von der ich ja <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/02/creative-minority-report-nr-16.html">schon im vorigen Wochenbriefing angemerkt habe</a>, dass ich sie mir eher <i>"cringe"</i> vorstellte. In unserer "Wahlgemeinde" in Siemensstadt gab es zwar auch eine Vorabendmesse, aber die war schon um 17 Uhr, und unter Berücksichtigung der Zeit, die wir für den Weg einplanen mussten, war uns das schlichtweg <i>zu früh</i>. Im St. Rita hingegen gab es um 18:30 Uhr eine Vorabendmesse, und dorthin brauchten wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nur halb so lange wie nach St. Joseph Siemensstadt. <i>Gegen</i> St. Rita sprach zwar, dass diese Kirche zur Pfarrei St. Klara Reinickendorf-Süd gehört, mit der meine Liebste und ich <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2021/11/preview-das-neue-wochenbriefing-kommt.html">bekanntlich gründlich zerfallen sind</a>; aber da wir früher so gut wie nie dort waren, mussten wir nicht unbedingt damit rechnen, dass man uns dort <i>kennt</i>, und zudem verriet der Online-Wochenplan, dass der "neue" Pfarrvikar diese Messe zelebrierte. Mit dem haben wir, eben <i>weil</i> er <i>neu in der Pfarrei</i> ist, keinen <i>"Beef"</i>, und zudem hatte er sich ja erst <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/01/creative-minority-report-nr-13.html?m=1">unlängst bei einer Werktagsmesse in Heiligensee</a> als ausgesprochen kinderfreundlich erwiesen – was ja schon viel wert ist. Zwar war dem besagten Wochenplan auch zu entnehmen, dass dieser Gottesdienst <a href="https://www.sankt-rita-berlin.de/kirchenmusik/">von der Gruppe <i>Rita(r)dando</i> mitgestaltet wurde</a>, aber ich dachte mir: Wie schlimm kann das schon werden. </p><p style="text-align: justify;">Ich hatte ja keine Ahnung. </p><p style="text-align: justify;">Eigentlich hätte es mich misstrauisch stimmen sollen, dass die Frau, die unmittelbar vor uns die Kirche betrat – und die ich übrigens "von früher" <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2021/02/viva-punk-oder-endlich-chefredakteur.html">aus der Pfarrbriefredaktion</a> kannte – ihre silbergrauen Haare türkis gefärbt und sich ein großes Herz auf die Wange geschminkt hatte. Die Frau, die am Eingang Liederzettel verteilte, kannte ich übrigens <i>ebenfalls</i> aus der Pfarrbriefredaktion. Den Liederzettel sah ich mir zunächst gar nicht genauer an, aber als ich es doch tat, stellte ich fest, dass lauter <i>Karnevalsschlager</i> darauf standen; und nun registrierte ich, dass der Altar mit Luftschlangen geschmückt war (sofern man das als "Schmuck" bezeichnen will und kann). Die bittere Wahrheit: Wir waren in einen <i>Karnevalsgottesdienst</i> geraten! </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhPD1hRnAez277zNLSfqstigdd8lDasy4MukUhhGLmjqwRsRviMkE0UFgCeZbljWy1SOoXC1mcp7zpR7lyTcjqobQDa2X3NS_QiuAaHbKNHu1UDkTF1K5lvdl3mZG_B_4YKuql_JQ3CK-U525I5ZzFrDgHv8wp0-MvDVlw_p_7Cc-O5tBFKAIwIcj3NpnaV/s4514/20240210_184345.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="2539" data-original-width="4514" height="180" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhPD1hRnAez277zNLSfqstigdd8lDasy4MukUhhGLmjqwRsRviMkE0UFgCeZbljWy1SOoXC1mcp7zpR7lyTcjqobQDa2X3NS_QiuAaHbKNHu1UDkTF1K5lvdl3mZG_B_4YKuql_JQ3CK-U525I5ZzFrDgHv8wp0-MvDVlw_p_7Cc-O5tBFKAIwIcj3NpnaV/s320/20240210_184345.jpg" width="320" /></a></div><p style="text-align: justify;">Die Band war auf der Orgelempore platziert, und da sie glücklicherweise nicht <i>nur</i> Karnevalsschlager spielte, fand ich sie zunächst gar nicht mal so schlecht – sehr viel besser jedenfalls als <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/01/creative-minority-report-nr-12.html">die Band <i>Exodus</i>, die vor ein paar Wochen einen Gottesdienst in Siemensstadt musikalisch begleitet hatte.</a> Zur Eröffnung gab's erst mal ein längeres Instrumentalstück und dann das Lied <i>"Kommt herbei, singt dem Herrn"</i> (GL 140; Text: Diethard Zils nach Psalm 95, Melodie: aus Israel); ein Lied, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2015/06/jubilate-deo-die-groe-ngl-evaluation.html?m=1">das ich eigentlich notorischerweise nicht leiden kann</a>, aber in der Version von <i>Rita(r)dando</i> gefiel es mir doch überraschend gut: Die Band spielte es mit recht authentisch anmutendem 70er-Jahre-Sacropop-Flair, mit funkigem Bass und psychedelisch angehauchten Keyboard-Zwischenspielen. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhmPs1u7SudSkqrrPvSBVoXOCzHqOLlpxlSriC3P-KbAZGzbOQeQnEVukRFupT7SIC86hHIudBTwGcZDlf5pv5d2fge1trFuj6Ignb_qL5FC5tKivqZ-Kn_p_Y9P8nmivDjaX7jwZ4KHlm9et5ithtiGYRrJY1XLiBu7bQxmOPjrfagKgZdXHS5qTQiIyqD/s400/12651227_970744123003102_2818300021108242354_n.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="400" data-original-width="400" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhmPs1u7SudSkqrrPvSBVoXOCzHqOLlpxlSriC3P-KbAZGzbOQeQnEVukRFupT7SIC86hHIudBTwGcZDlf5pv5d2fge1trFuj6Ignb_qL5FC5tKivqZ-Kn_p_Y9P8nmivDjaX7jwZ4KHlm9et5ithtiGYRrJY1XLiBu7bQxmOPjrfagKgZdXHS5qTQiIyqD/s320/12651227_970744123003102_2818300021108242354_n.jpg" width="320" /></a></div><p style="text-align: justify;">Weniger überzeugend fand ich sie bei den <i>"flotteren"</i> Nummern – die interpretierten sie für mein Empfinden allzu sehr im Pop-Schlager-Sound à la <i><a href="https://youtu.be/TDSiRImxqvU?si=0gzMRk3Fq9IdMZFW">Flippers</a></i>. Aber reden wir lieber mal über die Liedauswahl, und zwar konkret über <i>die Verwendung von Karnevalsschlagern in der Liturgie</i>. Ich sag mal so: Es gehört schon ein gehöriges Maß an Schmerzfreiheit dazu, zum <i>Kyrie</i> das Lied<i> <a href="https://youtu.be/XSWuot0mjjA?si=iifIXCtzcyNvehcg">"Wir sind alle kleine Sünderlein"</a></i> zu spielen; es wurde aber noch bizarrer: Zum <i>Agnus Dei</i> gab es <i><a href="https://youtu.be/XonvlkgQv1w?si=1TYHPRD3uL_fWkWn">"Wir kommen alle in den Himmel"</a></i>! – Dass die Band während der Kommunion<i> <a href="https://youtu.be/CWIvUOkFong?si=lIbwmPM49Mui4Dq8">"Drink doch eine met"</a></i> spielte, es aber <i>trotzdem keine Kelchkommunion gab</i>, fand ich demgegenüber schon fast subversiv. </p><p style="text-align: justify;">Auch sonst enthielt die Messe einige Elemente, die den "närrischen" Charakter der Veranstaltung unterliefen; dazu gehörten beispielsweise die biblischen Lesungen vom Sonntag, die bemerkenswerterweise nicht an den Anlass angepasst worden waren (wobei ich ehrlich gesagt auch nicht wüsste, was für Texte man da hätte nehmen sollen). So gab's als 1. Lesung <a href="https://www.bibleserver.com/EU/3.Mose13">die rituellen Vorschriften für die Absonderung von Aussätzigen aus Leviticus 13</a>, und ich fragte mich, ob dieses Thema den versammelten Jecken nicht irgendwie die Luft rauslassen müsste. Aber natürlich kann es sein, dass sie einfach nicht so genau hinhörten. Was den Pfarrvikar betraf, gab er sich zwar redliche Mühe, dem karnevalistischen Charakter der Veranstaltung gerecht zu werden, aber schon seinen Begrüßungsworten war deutlich anzumerken, dass das <i>eigentlich überhaupt nicht sein Ding war;</i> und noch deutlicher wurde es in der <i>Predigt</i>. Dass er sich dazu ein lustiges Hütchen aufsetzte, konnte nicht davon ablenken, dass die Predigt inhaltlich <i>bierernst</i> und sogar ziemlich moralistisch war; dass die Sätze sich in unregelmäßigen Abständen reimten, fiel nur auf, wenn man ganz bewusst darauf achtete. Ein paar Kostproben gefällig? </p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote><p style="text-align: justify;">"Erinnern wir uns daran, dass Gott in jedem Moment bei uns ist – / <br />auch während des Karnevals in Freude und Trubel – und nicht vergisst. / <br />Lasst uns darum feiern, doch stets bedenken, /<span style="text-align: left;"> <br /></span>dass unser Handeln und Tun Gott soll lenken." </p></blockquote><p style="text-align: justify;"></p><p style="text-align: justify;">Das Tagesgebet, das Eucharistische Hochgebet und das Schlussgebet wirkten arg selbstgestrickt, vielleicht stammten sie aber auch aus einer "inoffiziellen" Sammlung von Vorlagen für <i>"Gottesdienste zu besonderen Anlässen"</i>. Immerhin blieben wenigstens die Einsetzungsworte bei der Wandlung von kreativen Innovationen verschont, insofern war die Messe <i>gültig</i>, basta. Dass <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2016/11/zu-meckern-gibt-es-immer-was.html">beim Vaterunser wieder einmal ein Robbenbaby gemeuchelt wurde</a>, passte natürlich ins Gesamtbild; wie schon neulich bei der Werktagsmesse in Heiligensee fiel mir allerdings auch diesmal wieder auf, dass der Pfarrvikar an der Stelle, wo eigentlich der Embolismus hingehört hätte, eine kurze Atempause machte, über die die Gemeinde aber ungerührt hinwegdeklamierte. – Ein Thema für sich war das <i>Credo</i>: Das auf dem Liederzettel abgedruckte Credo-Lied – mit dem etwas simplistischen, ansonsten aber untadeligen Text "Ich glaub an Gott, / den Vater, der uns liebt / Ich glaub an Gott, / den Sohn, der sein Leben gibt / Ich glaub an Gott, / den Geist, der bei uns ist / Ich glaub an Gott, der uns niemals vergisst" – wurde als eine Art Refrain verwendet, dazwischen gab es mit Instrumentalmusik unterlegte, von einzelnen Bandmitgliedern gesprochene Glaubenssätze, von denen ich wirklich bedaure, dass ich sie nicht mitgeschnitten habe; aus dem Gedächtnis kann ich nur noch die Formulierung "Gott, der uns Vater und Mutter zugleich ist" sowie den Gesamteindruck wiedergeben, dass dieses Glaubensbekenntnis von Formulierungen geprägt war, die theologisch noch einigermaßen zu rechtfertigen, also nicht geradewegs häretisch waren, den Fokus aber doch sehr auffällig weg von dogmatischen Aussagen und hin zu einer <a href="https://adam4d.com/mtd/">moralistischen und therapeutischen</a> Glaubensauffassung verschoben. Ähnliche Tendenzen ließen sich auch in den oben angesprochenen selbstgestrickt wirkenden Gebeten beobachten, die an die Stelle der regulären liturgischen Texte gesetzt wurden; an einer Stelle wurde der Opfertod Jesu als "Beispiel der Solidarität" gerühmt. </p><p style="text-align: justify;">Betonen möchte ich übrigens, dass in den online veröffentlichten Vermeldungen der Pfarrei und im Wochenplan <i>nicht</i> darauf hingewiesen worden war, dass es sich bei dieser Vorabendmesse um einen Karnevalsgottesdienst handelte. Und das empfinde ich – was immer man <i>grundsätzlich</i> von Karnevalsgottesdiensten halten mag – als eine Unverschämtheit: dass man einer solchen Travestie einer Heiligen Messe ohne Vorwarnung ausgesetzt wird. Gerade wenn man <i>Kinder</i> hat, die man möglichst von klein auf an eine angemessen würdige Gottesdienst-Praxis gewöhnen möchte, ist das im Grunde katastrophal. Es zeigt aber auch, dass die in der Gemeinde tonangebenden Leute nur die Interessen ihres eigenen kleinen Kreises im Auge haben: Damit, dass sich <i>ganz normale Katholiken</i> mit der Erwartung, eine <i>ganz normale katholische Messe</i> mitfeiern zu können, in ihre Kirche verirren könnten, <i>rechnen</i> die überhaupt nicht. </p><p style="text-align: justify;">Derweil ist mir sehr bewusst, dass man sich mit jedweder Kritik an Karnevalsgottesdiensten der Gefahr aussetzt, einer geradezu unchristlichen Humorlosigkeit geziehen zu werden; <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2018/12/schlechte-witze-und-gute-katholiken.html">über dieses Reaktionsschema habe ich mich vor Jahren bereits ausführlich geäußert</a>. Im vorliegenden Fall möchte ich mich zum Thema <i>"Wer ist hier humorlos?"</i> darauf beschränken, eine Anmerkung meiner Liebsten wiederzugeben: Gerade die zwanghafte Fröhlichkeit eines solchen Karnevalsgottesdienstes, so meinte sie, mache es umso augenfälliger, dass man es in dieser Gemeinde mit Leuten zu tun habe, "die normalerweise nicht mal im Keller lachen". </p><p style="text-align: justify;">Nicht verschwiegen sei andererseits aber auch, dass der Pfarrvikar erneut seine ungekünstelte Kinderfreundlichkeit unter Beweis stellte. So fragte er meine Tochter, ob sie <i>die Gaben zum Altar bringen</i> möge; im ersten Moment verstand sie gar nicht, was er von ihr wollte, aber mit ein bisschen Hilfestellung von mir bekam sie es dann doch sehr gut hin. Und als sie bei der Kommunionspendung mit ihren Lieblingskuscheltieren im Arm an die Altarstufen trat, zeichnete der Pfarrvikar mit dem Gestus völliger Selbstverständlichkeit auch diesen ein Kreuzzeichen auf die Stirn. – Der Mann mag theologisch und liturgisch in dem einen oder anderen Punkt eine bedenkliche Schlagseite haben, aber einer gewissen Sympathie für ihn kann ich mich nicht erwehren. Und da ich ihn wohl kaum auf Dauer als den "<i>neuen</i> Pfarrvikar" werde betiteln können, wird's vielleicht mal Zeit, dass ich mir einen Spitznamen für ihn ausdenke... </p><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Wenn der Vater mit dem Sohne </b></div><p style="text-align: justify;">Gleich am ersten Schultag nach den Winterferien äußerte der Jüngste sehr klare Vorstellungen darüber, was er mit mir unternehmen wollte, nachdem wir seine große Schwester in die Schule gebracht hatten: "In eine Kirche und Halleluja!" Allerdings wollte er, wie er nachdrücklich betonte, diesmal <i>nicht</i> nach St. Joseph Tegel; nach Herz Jesu wollte <i>ich</i> nicht, weil es dort erfahrungsgemäß ziemlich viel "Publikumsverkehr" gibt und ich nicht riskieren wollte, von übelwollenden Gemeindemitgliedern bei unserer Lobpreisandacht "erwischt" zu werden – geschweige denn vom <i>Pfarrer</i>, der ja in Herz Jesu seinen Dienstsitz hat. Folglich landeten wir schon zum zweiten Mal innerhalb von drei Tagen in St. Rita – diesmal allerdings in der kleinen Kapelle, die, anders als der große Kirchenraum, tagsüber ständig geöffnet ist. Hier beteten wir, obwohl es schon deutlich auf Mittag zuging, die <i>Terz, </i>kombiniert mit den Bitten aus den <i>Laudes</i>, einem Vaterunser und drei Lobpreisliedern (<i><a href="https://youtu.be/Yyrsw17acHw?si=wQqR4keQd8XhXnDh">"Herr der ganzen Schöpfung"</a></i> anstelle des Hymnus, <i><a href="https://youtu.be/hiJBSyk6V1c?si=8WM5yKc17E7hLxu2">"Mein Retter"</a></i> nach den Psalmen, <i><a href="https://youtu.be/gwzMktTFjIM?si=d9tjh6DoZ1mfn0gA">"Alles was atmet"</a></i> zum Abschluss). – Wie schon öfter, hatte ich wieder einmal sehr stark das Gefühl, dass die Texte aus dem Stundenbuch "zu mir sprechen" bzw. Dinge ansprachen, die in meinem Hinterstübchen herumgeisterten. Besonders galt das für das Schlussgebet der Terz vom Tag: </p><blockquote><p style="text-align: justify;">"Gütiger Gott und Vater, du hast die Menschen zu gemeinsamer Arbeit berufen, damit sie einander ergänzen und jeder die Fähigkeit entfaltet, die du ihm gegeben hast, zum Wohle aller. Gib, dass wir unser Werk als deine Kinder verrichten, beseelt von deinem Geist und von der Liebe zu allen Menschen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn." </p></blockquote><p style="text-align: justify;">Auch den Antwortvers zu den Bitten aus den Laudes – "Bewahre uns in deinem Dienst" – fand ich sehr passend. </p><p style="text-align: justify;">Am Dienstag hatte mein lieber Herr Sohn vormittags ausdrücklich <i>keine</i> Lust zum <i>"Beten mit Musik"</i>; aber am frühen Nachmittag kehrte ich mit ihm, bevor wir meine Liebste von der S-Bahn abholten, kurz in Herz Jesu Tegel ein, um ein paar Kerzen anzuzünden. "Und singen!", meinte der Junior nun doch, aber dafür hatten wir jetzt eigentlich gar nicht so richtig Zeit, außerdem saßen in den Kirchenbänken ein paar ältere Leutchen, die ich nicht in ihrem stillen Gebet stören wollte. Dafür ging ich aber am Aschermittwoch mit dem Jüngsten in Heiligensee in die Messe, nachdem wir die Große zur Schule gebracht hatten; aber das ist, wie oben schon angedeutet, eigentlich ein Thema für sich. </p><p style="text-align: justify;">Am Donnerstag kamen der Jüngste und ich während eines längeren Spaziergangs überein, "beten gehen" zu wollen; die erste Kirche, an der wir vorbeikamen, nach dem wir diesen Entschluss gefasst hatten, war die <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2021/08/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-10-19.html">Allerheiligenkirche in Borsigwalde</a>; aber die war geschlossen. Damit hatte ich einerseits zwar gerechnet, aber andererseits finde ich es doch immer irgendwie traurig und frustrierend, wenn eine Kirche am helllichten Tag ihre Pforten nicht öffnet. </p><div style="text-align: justify;">Wir wandten uns also wieder einmal St. Joseph Tegel zu und kamen ein paar Minuten vor dem mittäglichen Angelusläuten dort an; vor dem Eingang stand jedoch ein offener Leichen-, pardon: <i>Bestattungswagen</i> und in dessen Nähe drei Mitarbeiter einer Bestattungsfirma. Ein Blick auf den Wochenplan belehrte mich, dass in der Kirche um 11 Uhr ein <i>Requiem</i> begonnen hatte, und das war noch nicht zu Ende. Wir blieben also erst einmal draußen und beteten beim Läuten der Glocken den Angelus; währenddessen kam dann auch die Trauergesellschaft aus der Kirche, und es zeigte sich, dass das Requiem vom ehemaligen Gefängnisseelsorger der JVA Tegel zelebriert worden war, der bis kurz vor seinem Ruhestand auch Pfarrvikar im damaligen Pastoralen Raum Reinickendorf-Süd gewesen war und sich dadurch ausgezeichnet hatte, dass ich ihn noch schlimmer fand als den Pfarrer. Derweil war er bei einigen (und wohl gar nicht so wenigen) Leuten ausgesprochen beliebt, aber ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, warum. – Nachdem die Kirche sich geleert hatte, gingen wir hinein und sahen zu, wie ein Mitarbeiter der Bestattungsfirma die Deko abbaute; das dauerte nur wenige Minuten, aber eine Küsterin in Mantelalbe (äh...?) hatte noch erheblich länger damit zu tun, den Altarraum aufzuräumen ("Abküstern" nennt man das wohl). Sie wirkte eigentlich ganz sympathisch, aber ich scheute mich dennoch, in ihrer Gegenwart mit unserer Lobpreisandacht zu beginnen. Das Problem war, dass sie, nachdem sie mit dem Altarraum fertig war, offenbar noch allerlei in der Sakristei zu tun hatte und dabei die Tür zum Kirchenraum recht ostentativ einen Spalt offen ließ, als ahnte sie, dass wir etwas im Schilde führten. Um die Wartezeit nicht zu lang werden zu lassen, betete ich schon mal den ersten Psalmabschnitt aus der <i>Sext</i> vor, in der Annahme, daran werde ja wohl niemand Anstoß nehmen; nach einigem weiteren Abwarten dann den zweiten und schließlich auch den dritten, aber nach einer halben Stunde wurde mir dann doch die Zeit ziemlich lang und dem Junior natürlich erst recht. Zudem war deutlich zu riechen, dass er eine neue Windel brauchte. (Erst im Nachhinein fällt mir ein, dass es vielleicht gewitzt gewesen wäre, die Küsterin zu fragen, wo ich meinem Sohn die Windel wechseln könne. Mache ich beim nächsten Mal, wenn sich die Gelegenheit bietet.) Wir traten also unverrichteter Dinge den Rückzug an, aber zum Ausgleich gab's zu Hause nach dem Abendessen eine Familien-Gebetszeit, bei der der Jüngste anregte, wir sollten <i>eine Kerze anzünden</i>. Was wir auch taten. Eine Lobpreisandacht in St. Joseph hielten wir dann am Freitag zur <i>Terz</i> ab. Leider war der Junior da nicht in besonders andächtiger Stimmung, aber immerhin kriegte ich ihn etwas später dazu, zum ersten Mal in dieser Woche zu einer vernünftigen Zeit Mittagsschlaf zu machen. Kann also eigentlich nur besser werden mit seiner Laune... </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><p style="text-align: justify;"><b>Segen bringt Regen(bogen) </b></p><p style="text-align: justify;">Nur ganz kurz möchte ich darauf eingehen, was die Pfarrei St. Klara Reinickendorf-Süd sich für den diesjährigen <i>Valentinstag</i> hat einfallen lassen. Über die Ironie des Umstandes, dass <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2020/02/kaffee-laudes-das-wochen-briefing-5.html?m=1">ein im Zuge der nachkonziliaren Reformen eigentlich aus dem liturgischen Kalender gestrichener Heiligengedenktag</a> auf dem Umweg über seine Interpretation als säkular-kommerzieller "Festtag der Verliebten" <i>doch</i> wieder seinen Weg zurück in die kirchliche Praxis gefunden hat, habe ich mich in früheren Jahren ja schon verschiedentlich geäußert, ebenso über die <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2016/02/darum-wird-der-mann-vater-und-mutter.html">nicht immer geschmackssicheren Ergebnisse der Bemühungen, den Valentinstag pastoraltheologisch einzubinden</a>. Dieses Jahr kam noch erschwerend dazu, dass der Valentinstag ausgerechnet auf den Aschermittwoch fiel; da kann man der Reinickendorfer Pfarrei im Grunde nur dankbar sein, dass sie ihr diesjähriges Valentinstags-Programm auf den <i>Vorabend</i>, also auf den Abend des Faschingsdienstags, gelegt hat. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiThWxWvNZygG9OsyQzfEojz3GQ_x6CjPH-ku-GkVqdGvhPFt7JXaEd3XJLKslaKBJFvlD59_5Rmpo9cHwT3GNPcrCFDr8MAPT4bVqqAZAzrJ8MWhYUU5KTJrg14274_XAmktfo06ECZTWBL7BCkqOwMc_Oo-hMwz9EZKCuSQ0You1vQHu4pD7vq6r_MGzS/s837/FB_IMG_1707925037768.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="837" data-original-width="500" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiThWxWvNZygG9OsyQzfEojz3GQ_x6CjPH-ku-GkVqdGvhPFt7JXaEd3XJLKslaKBJFvlD59_5Rmpo9cHwT3GNPcrCFDr8MAPT4bVqqAZAzrJ8MWhYUU5KTJrg14274_XAmktfo06ECZTWBL7BCkqOwMc_Oo-hMwz9EZKCuSQ0You1vQHu4pD7vq6r_MGzS/s320/FB_IMG_1707925037768.jpg" width="191" /></a></div><p style="text-align: justify;">‐- Nämlich <i>was</i> für ein Programm? Na, eine <i>Segensfeier</i> natürlich. Genauer gesagt handelt es sich, den Vermeldungen zufolge, um einen <i>"Segnungs-Gottesdienst für Verliebte und Verheiratete"</i> ("anschließend Einladung zur Begegnung im Pfarrsaal"), und zwar in der Kirche St. Joseph Tegel, die mir ja bekanntlich besonders am Herzen liegt. – Spätestens seit dem <a href="https://www.kirche-und-leben.de/artikel/synodaler-weg-will-segensfeiern-fuer-alle-liebespaare-ermoeglichen">Beschluss des <i>Schismatischen Weges</i> über <i>"Segensfeiern für Paare, die sich lieben"</i></a> kann man wohl eine ziemlich klare Vorstellung davon haben, an was für Zielgruppen dabei vorrangig gedacht ist; der Text in den Vermeldungen macht diesbezüglich zwar keine näheren Angaben, aber es fällt auf, dass mit Pater Mephisto und dem Diakon genau diejenigen Geistlichen für diese Veranstaltung verantwortlich zeichnen, die innerhalb der Pfarrei <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/11/creative-minority-report-nr-4.html">als Ansprechpartner für <i>queersensible Pastoral</i> fungieren</a>. Und die farbliche Gestaltung des Plakats tut ein Übriges. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhNHAMGeQUaaUf8keDk6oCsEITfqLKfAhDvBuNigcb6DKKDLiTPx5sHXQdh5J5IBk8-AaXlXw-DWTzGhCTSGzZ5K6zIZI1kF2G_TPu9VCJIS5BImoMK86kc5_rGiyYvqkpSNBiAW0Z2wwz_j0_2zZiRmryroKeK5Rpn8FPkOpRc-Cs9xdkK2cFam41M7PKJ/s4608/20240210_145335.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="4608" data-original-width="3456" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhNHAMGeQUaaUf8keDk6oCsEITfqLKfAhDvBuNigcb6DKKDLiTPx5sHXQdh5J5IBk8-AaXlXw-DWTzGhCTSGzZ5K6zIZI1kF2G_TPu9VCJIS5BImoMK86kc5_rGiyYvqkpSNBiAW0Z2wwz_j0_2zZiRmryroKeK5Rpn8FPkOpRc-Cs9xdkK2cFam41M7PKJ/s320/20240210_145335.jpg" width="240" /></a></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Nun wäre ich wohl nicht der Tobi, wenn ich nicht trotz der Ankündigung, mich diesem Thema <i>"nur ganz kurz"</i> widmen zu wollen, in diesem Zusammenhang ein paar Gedanken zum Schreiben <i><a href="https://www.vatican.va/roman_curia/congregations/cfaith/documents/rc_ddf_doc_20231218_fiducia-supplicans_ge.html">"Fiducia supplicans"</a></i> der Glaubenskongregation loswerden wollte; genauer: zur <i>Rezeption</i> dieses Schreibens. Zwar bin ich (u.a.) mit <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2020/03/die-100-bucher-challenge-etappe-4_26.html">Dietrich von Hildebrand</a> und <a href="https://www.vatican.va/content/benedict-xvi/de/speeches/2011/september/documents/hf_ben-xvi_spe_20110925_catholics-freiburg.html">Benedikt XVI</a>. der Meinung, dass man sich hüten sollte, sich in Fragen, die Glaubenswahrheiten betreffen, allzu <i>taktisch</i> zu verhalten; gleichwohl habe ich mehr und mehr den Eindruck, das sogenannte "konservative Lager" innerhalb der katholischen Kirche habe einen <i>Fehler</i> gemacht, indem es sich (mit wenigen Ausnahmen; in Deutschland fällt mir da eigentlich <a href="https://neueranfang.online/klarstellungzur-erklaerung-fiducia-supplicans/">nur die Initiative<i> "Neuer Anfang"</i></a> ein) allzu einseitig darauf eingeschossen hat, was es an <i>"Fiducia supplicans"</i> problematisch findet. Warum? Weil es damit die <i>Deutungshoheit</i> über das Schreiben praktisch kampflos aus der Hand gegeben hat. Wie anders sähe die öffentliche Wahrnehmung dieses Dokuments wohl aus, wenn man von Anfang an stärker darauf gesetzt hätte, es dafür zu <i>loben</i>, dass gottesdienstliche Segensfeiern für Paare in irregulären Situationen explizit <i>verbietet</i>! Jetzt werden landauf, landab solche Feiern veranstaltet und dabei so getan, als würde<i> "Fiducia supplicans"</i> das <i>erlauben</i>, dabei ist das Gegenteil der Fall. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><p style="text-align: justify;"><b>Volles Programm am Aschermittwoch</b> </p><p style="text-align: justify;">Die Schule, die unser Tochterkind besucht, feierte am Mittwoch Fasching; der Grund für die Wahl dieses Termins war offenbar, dass der Valentinstag gleich mit abgefeiert werden sollte. Ich hätte ja gedacht, an einer so progressiven Schule würde der Valentinstag als viel zu kommerziell, reaktionär und patriarchalisch betrachtet werden, aber der Ausschuss "Feste und Feiern", dem auch Schüler angehören, war offenbar anderer Ansicht. Wie dem auch sei, unser Tochterkind verkleidete sich als <i>Elsa</i> aus dem Disney-Film <i><a href="https://www.disneyplus.com/de-de/movies/die-eiskonigin-vollig-unverfroren/4uKGzAJi3ROz">"Die Eiskönigin"</a></i> und freute sich noch mehr auf die Schule als sonst, was den angenehmen Nebeneffekt hatte, dass wir ohne größere Schwierigkeiten zeitig zu Hause los kamen. Somit blieb dem Jüngsten und mir, nachdem wir die Große in der Schule abgeliefert hatten, locker genügend Zeit, um in der Kirche St. Marien Maternitas in Heiligensee in die Aschermittwochsmesse zu gehen. </p><p style="text-align: justify;">Die kleine Kirche war erheblich besser besucht als an einem normalen Werktag, und dadurch war auch der Altersdurchschnitt der Anwesenden etwas niedriger. Ich war gespannt, wer zelebrieren würde, aber es dauerte recht lange, bis es auf diese Frage eine Antwort gab: Uncharakteristisch knapp vor der regulären Anfangszeit der Messe kam <i>Pater Mephisto</i> in seiner schwarzen Ordenstracht durch den Mittelgang, und bevor er in die Sakristei abbog, kam er an unserer Bank vorbei und begrüßte erst meinen Jüngsten (mit den Worten "Schön, dass du da bist") und dann auch mich per Handschlag. Ich bin ja nun wirklich mit einigen seiner Anschauungen ganz und gar nicht einverstanden, und das <i>weiß</i> er; aber auf einer anderen Ebene haben wir anscheinend irgendwie einfach einen <i>Draht</i> zueinander. </p><p style="text-align: justify;">Pater Mephistos Predigt zum Aschermittwoch war kurz – kaum mehr als drei Minuten –, aber durchaus interessant. So merkte er an, heutzutage werde den Menschen "das ganze Jahr über" Buße und Verzicht gepredigt, aber nicht mehr so sehr von der Kirche und mit religiöser Sinngebung, sondern eher in ganz diesseitigen Zusammenhängen, wie etwa <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/11/komm-lass-uns-kleben.html">beim Thema Klimaschutz</a>. Zwar, meinte Pater Mephisto, sei es durchaus sinnvoll und begrüßenswert, "dass wir uns immer wieder und mehr bewusst machen, dass es nötig ist, dass wir Verzicht üben"; "problematisch" sei daran jedoch, "dass die Motivation oft Angst ist" – "Angst vor der Zukunft, Angst vor dem Verlust der Gesundheit", "Angst vor Verlust des Wohlstandes und gesellschaftlichen Ansehens". Dagegen sollte die Motivation für die Fastenzeit eine andere sein – "eine positive Motivation", nämlich "sich hinwenden in die größere Freiheit zu Gott, sich bewusst machen, dass wir Geschöpfe sind, dass wir uns nicht selbst erlösen können". Soweit d'accord; etwas ärgerlich und unnötig fand ich es, dass er partout ein paar kleine Seitenhiebe auf die Kirche, genauer gesagt auf <i>"Die Kirche früher™️"</i>, einbauen musste, die ja "über Jahrhunderte" so viel mit dem erhobenen Zeigefinger und "mit Angst gearbeitet" habe. Aber das ist bei ihm halt ein Dauerthema: Er macht insgesamt den Eindruck, er habe seine geistliche Laufbahn dereinst mit dem Vorsatz begonnen, die Kirche <i>von innen heraus zu verändern</i>, und finde, dass sie sich bis heute nicht <i>genug</i> verändert habe. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjXgaXjD9YtiLCGpBm-8d2c8RQrm-LyM13bDdgaLHicRr__vu2D22pqaNqLkPCXIOFaplhL2xgtMND7EZv8NB-2FI9fBMhsJ-M3aHPe_Od4dIXDvrWkhKCeo-XSNlfyl_SD98b9u8DkVItjsSteyT6lT8wprNGmsi61TwsyEWf3Ry7cPn_fBfWgupgzlIKg/s3342/20240214_094805.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3342" data-original-width="2507" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjXgaXjD9YtiLCGpBm-8d2c8RQrm-LyM13bDdgaLHicRr__vu2D22pqaNqLkPCXIOFaplhL2xgtMND7EZv8NB-2FI9fBMhsJ-M3aHPe_Od4dIXDvrWkhKCeo-XSNlfyl_SD98b9u8DkVItjsSteyT6lT8wprNGmsi61TwsyEWf3Ry7cPn_fBfWgupgzlIKg/s320/20240214_094805.jpg" width="240" /></a></div><p style="text-align: justify;">Zur Kommunion ging ich übrigens <i>nicht</i>, da ich ja vorhatte, am Abend noch mit der ganzen Familie in Haselhorst in die Messe zu gehen. – Am Nachmittag wollten wir aber ja erst mal zum <i><a href="https://www.weil-gott-dich-liebt.de/jam">JAM</a></i>, und ich hatte mit unserer Großen lang und breit durchgesprochen, wann wir sie zu diesem Zweck von der Schule abholen würden, auch wenn die Faschingsfeier dann noch nicht zu Ende war. Trotz dieser gründlichen Vorbereitung war ich ehrlich gesagt überrascht, dass das Abholen absolut reibungslos klappte. – Beim <i>JAM</i> spielte die Tatsache, dass Aschermittwoch war, <i>überhaupt keine Rolle</i>; die Freikirchler kennen nun mal kein <i>Kirchenjahr</i>. Sie feiern zwar Weihnachten und Ostern und vielleicht (?) auch Pfingsten, aber ansonsten ist ihnen das Konzept <i>geprägter Zeiten</i> im Jahresverlauf vollkommen fremd. Für mein Empfinden gehört das zu den gravierenden Defiziten evangelikaler Frömmigkeit, aber lassen wir das. <i>Wie sehr</i> der Aschermittwoch bei den Freikirchlern <i>keine Rolle spielt</i>, merkte man übrigens auch daran, dass es zum Abendessen ausgerechnet Nudeln mit Würstchen in der Sauce gab. Aber ich durfte feststellen, dass die Nudeln auch <i>ohne</i> Sauce ganz gut schmeckten. – Bei der Kinderkatechese ging es weiter um das Buch Nehemia, und zwar um die Passage, in der Nehemias Gegner mit allen Mitteln versuchen, ihn von dem Projekt, die Stadtmauer wiederaufzubauen, abzubringen. Just dazu habe ich vor Jahren mal <a href="https://youtu.be/7pUQ487_yKc?si=gAHo_vjNyiIyB6kG">einen sehr guten Vortrag von Johannes Hartl gehört</a> (Stichwort <i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2018/08/komm-wir-treffen-uns-in-der-ebene-von.html">"Komm, wir treffen uns in der Ebene von Oh No!"</a></i>). </p><p style="text-align: justify;">Nach dem <i>JAM</i> war noch etwas Zeit, ehe schräg gegenüber in St. Stephanus die Aschermittwochsmesse begann. Die Kirche war übrigens rappelvoll, und es waren viele Familien unter den Teilnehmern. Der leitende Pfarrer der Großpfarrei Heilige Familie hielt die Messe – und hielt eine sehr schöne, ermutigende Predigt zum Beginn der Fastenzeit: Diese Zeit sei nicht dazu da, sich zu <i>quälen</i>, sondern es sei eine Zeit der <i>Vorfreude</i> "auf das wunderbarste, das schönste aller Feste, auf das Zentrum unserer ganzen Hoffnung, unseres ganzen Glaubens: Ostern. Und wir spüren mit der ganzen Kirche: Das kannst du nicht 'einfach so' machen, da muss etwas in dir passieren, mit dir, mit uns allen." In diesem Sinne könne die Fastenzeit "ein entscheidender Schritt nach vorne im Glauben" sein, wenn man sie dazu nutze, sich zu fragen: "Ist mein Verhältnis, meine Beziehung zu Christus wirklich lebendig und schön? Oder ist da vielleicht irgend etwas verrutscht? Ist es irgendwie für mich langsam langweilig, weil es ja Gewohnheit ist? Fasziniert mich überhaupt dieser Glaube noch, berührt er mich? Oder aber ist es irgendwie eingeschlafen, müde, lahm geworden?" Diese Beziehung zu Christus zu vertiefen und damit zugleich auch das Verhältnis zum Nächsten und zu sich selbst auszurichten, sei der eigentliche Sinn der Fastenzeit, und darum appellierte der Pfarrer: "Es ist keine traurige Zeit. Machen Sie sie nicht zu einer traurigen Zeit, sondern zu einer Zeit, wo in Ihnen die Freude, die Begeisterung immer mehr, immer größer wird." </p><p style="text-align: justify;">Ein Detail dieser Predigt muss ich aber aus persönlichen Gründen noch gesondert hervorheben: Der Pfarrer erwähnte eine Radio-Umfrage zur Fastenzeit, in der gefragt wurde "Worauf könnten Sie gar nicht verzichten?", und gleich die erste dort gegebene Antwort, die der Pfarrer zitierte, lautete: <i>"Das Bett."</i> </p><p style="text-align: justify;">Hmpf. </p><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Geistlicher Impuls der Woche</b> </div><blockquote><p style="text-align: justify;">Du allein, o mein Herr und Gott, bist stark, du allein bist heilig. Du bist die Heiligkeit und die Kraft aller Dinge. Nichts Geschaffenes hat Dasein und Bestand aus sich selbst, sondern verfällt und vergeht, wenn du es nicht durch deinen Beistand erhältst. Du allein bist vor allem auch meine Kraft! Nichts ist wahrer als dies, dass ich ohne dich ohnmächtig bin. Ich fühle es tief, o mein Gott, dass ich, mir selber überlassen, in die Irre gehe. So gut ein Stein, den man fallen lässt, zur Erde niederfällt, so sicher gehen mein Herz und meine Seele hoffnungslos zugrunde, wenn du deine Hand zurückziehst. Du musst mich stützen mit deiner Rechten, sonst halte ich nicht stand. Wie befremdlich ist es, und doch wie wahr, dass alle meine natürlichen Neigungen auf Trägheit, auf Ausschweifung, auf Vernachlässigung der religiösen Pflichten und des Gebetes, auf die Liebe zur Welt abzielen, statt auf die Liebe zu dir, auf Heiligkeit und Selbstbeherrschung! Ich billige und rühme, was ich selbst nicht tue. Mein Herz jagt Eitelkeiten nach, und mein Trachten geht nach dem Tod, nach Verderben und Auflösung, getrennt von dir, du unsterblicher Gott. Mein Gott, meine Erfahrung lehrt mich deutlich genug, welch schreckliche Knechtschaft die Sünde ist. Ich beklage mich bitter über meine Knechtschaft und vermag sie doch nicht abzuwerfen. O mein Herr und Heiland, gib mir Leben und Heiligkeit und Stärke! </p></blockquote><p style="text-align: justify;"><i></i></p><blockquote style="text-align: right;"><i>(John Henry Kardinal Newman, Betrachtungen und Gebete) </i></blockquote><p></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><b>Ohrwurm der Woche </b></p><p style="text-align: justify;"><i>Wonderland: Moscow </i></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/IjowaMDrbjI" width="320" youtube-src-id="IjowaMDrbjI"></iframe></div><p style="text-align: justify;"><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/08/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-42.html?m=1">Wieder einmal</a> eine Entdeckung im Zusammenhang mit Recherchen für mein hochgeheimes Buchprojekt. Gehört habe ich das Stück bestimmt früher schon mal, wäre aber wohl nicht darauf gekommen, dass es sich um das Werk einer deutschen Band handelt. Tatsächlich war <i>Wonderland</i> die wohl erste kommerziell erfolgreiche Psychedelic-Rock-Band Deutschlands, gegründet von ehemaligen Mitgliedern der erfolgreichsten deutschen Beat-Band <i>The Rattles</i>, darunter Achim Reichel, mit Les Humphries an den Keyboards und produziert von James Last. Eine irre Mischung! </p><p style="text-align: justify;"><br /></p>KingBearhttp://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-58337475762827254682024-02-10T18:00:00.002+01:002024-02-10T22:25:40.297+01:00Creative Minority Report Nr. 16<p style="text-align: justify;"><i>Saludos!</i> Frisch zurück aus dem Urlaub, hatte ich etwas Mühe, dieses Wochenbriefing termingerecht fertigzustellen; trotzdem ist es nicht viel kürzer geraten als "sonst meist", woraus man schließen kann, dass es wieder allerlei zu bieten hat. Und zwar, wie ich hoffe, auch für solche Leser, die es an und für sich nicht so brennend interessiert, was meine Familie und ich in den Winterferien gemacht haben... </p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjWcsd-npvZMYGKJ3ReS-hHNqnWxwfFAZfO4Q3cNNAJPuu-00fPhOf33vdd5ovWROWL6tWDybYhVCSZ31TCIbt_2oW5f8c1yjVK3VgpVVrAWtUyCg1IeI38av0dy2qhaWbRqcn9HT3qsP4YKVUn0N04NsprWiebeF6m9OkwrdqlpOpvifmx7actJhKF4642/s4608/20240208_124235.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="4608" data-original-width="3456" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjWcsd-npvZMYGKJ3ReS-hHNqnWxwfFAZfO4Q3cNNAJPuu-00fPhOf33vdd5ovWROWL6tWDybYhVCSZ31TCIbt_2oW5f8c1yjVK3VgpVVrAWtUyCg1IeI38av0dy2qhaWbRqcn9HT3qsP4YKVUn0N04NsprWiebeF6m9OkwrdqlpOpvifmx7actJhKF4642/s320/20240208_124235.jpg" width="240" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Herzlichst, Ihr Fachmarkt für Tinnef und Gedöns.</td></tr></tbody></table><br /><div style="text-align: justify;"><b><br /></b></div><div style="text-align: justify;"><b>Was bisher geschah </b></div><p style="text-align: justify;">Der vergangene Samstag wurde größtenteils von Reisevorbereitungen eingenommen, wozu es auch gehörte, dem Tochterkind eine neue Jacke und dem Jüngsten eine neue Hose zu kaufen. Die Kinder waren den ganzen Tag sehr aufgekratzt, und am Abend waren wir alle ganz schön geschafft, nahmen uns aber trotzdem Zeit für eine Familien-Gebetszeit zum zweiten Tag der <i><a href="https://www.praymorenovenas.com/our-lady-of-lourdes-novena">Lourdes-Novene</a></i>; mehr dazu unter der Überschrift <i>"Betet mehr Novenen!"</i>. Am Sonntag war in St. Joseph Siemensstadt Messe mit Spendung des <i><a href="https://www.erzbistum-koeln.de/presse_und_medien/magazin/Blasius-Segen-Schutz-vor-Halskrankheiten/">Blasiussegens</a></i>; am Montag brachen wir in aller Frühe in den Urlaub auf und kamen am gestrigen Freitagabend erst spät wieder zurück; was es über diesen Urlaub zu berichten gibt, findet ihr unter der Überschrift <i>"Ein unbekannter Ort außerhalb der Zivilisation"</i>. </p><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Was ansteht</b> </div><div><p style="text-align: justify;">Nachdem wir gerade erst aus dem Urlaub zurückgekommen sind, fällt es ein bisschen schwer, sich wieder auf den Alltag einzustellen; aber auf dem Programm steht für die kommende Woche so einiges. Manches davon ist allerdings – glücklicherweise, möchte man sagen – kein <i>Muss</i>. So habe ich mich zum Beispiel gefragt, was eigentlich aus der neuen Jugendgottesdienst-Reihe in der Pfarrei St. Klara Reinickendorf-Süd geworden ist, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/11/creative-minority-report-nr-5.html">auf die ich erstmals im <i>Creative Minority Report</i> Nr. 5 hingewiesen habe</a>. <i>Gibt's</i> die noch? Die Antwort lautet: Ja, allerdings; und der nächste (insgesamt dritte) Termin dieser Veranstaltungsreihe ist... <i>heute</i>, und zwar in St. Joseph Tegel. Also, <i>wenn</i> ich mich dafür entscheide, da hinzugehen, dann bin ich gerade da, wenn dieser Artikel online geht. Was allerdings <i>dagegen</i> spricht, ist der Umstand, dass der leitende Pfarrer von St. Klara diesem Gottesdienst vorsteht, und das stelle ich mir dann doch eher <i>cringe</i> vor, <a href="https://www.tagesschau.de/inland/jugendwort-cringe-103.html">wie die jungen Leute heutzutage (angeblich) sagen.</a> – Am Mittwoch ist Aschermittwoch, da haben wir vor, in St. Stephanus Haselhorst zur Abendmesse zu gehen; ob wir davor zum <i><a href="https://www.weil-gott-dich-liebt.de/jam">JAM</a></i> gehen, ist noch nicht sicher, vom zeitlichen Ablauf her würde es aber eigentlich ganz gut passen. Am Donnerstag steht dann ein Vorbereitungstreffen für den nächsten <i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/10/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-52.html">KiWoGo</a></i> in St. Joseph Siemensstadt an, der am darauffolgenden Sonntag (dem 1. Sonntag der Fastenzeit) ansteht und den ich zusammen mit dem Gemeindereferenten gestalten und leiten soll/darf/will. Ob am kommenden Samstag Wichtelgruppentreffen ist, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. </p><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Predigtnotizen</b> </div><p style="text-align: justify;">Die Messe in Siemensstadt am 4. Sonntag im Jahreskreis zelebrierte der leitende Pfarrer der Großpfarrei Heilige Familie, und bevor die Messe begann, warf unser Jüngster – zur Erinnerung sei noch einmal erwähnt: Er ist noch nicht ganz drei Jahre alt – eine interessante Frage auf: Wenn Jesus auf allen Bildern lange Haare hat, warum hat dann der <i>Pfarrer</i> keine langen Haare? </p><div style="text-align: justify;">In der Predigt schlug der Pfarrer einen Bogen vom Evangelium dieses Sonntags – <i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/Markus1%2C29-39">Mk 1,29-39</a></i>, Jesus heilt die Schwiegermutter des Petrus, heilt weitere Kranke und treibt Dämonen aus – zum <i>Blasiussegen</i>, der am Ende der Messe gespendet wurde. Das lag schließlich nicht nur kalendarisch, sondern auch thematisch nahe; das zentrale Thema hieß also <i>Heilung</i>. Der Pfarrer legte großen Wert auf die Einordnung der Perikope in den zeitgeschichtlichen Kontext, betonte also z.B. eindrücklich, was die Vollmacht Jesu, Kranke zu heilen, in einer Gesellschaft bedeutete, die kein dem unseren vergleichbares öffentliches Gesundheitswesen kannte, schon gar nicht für die Armen; darüber, welchen Mehrwert diese Ausführungen für den <i>heutigen</i> Hörer des Evangeliums haben, mögen die Meinungen auseinandergehen, aber okay. Im Ganzen würde ich die Predigt als solide bezeichnen, aber in <i>einem</i> Punkt kann ich dem Pfarrer, den ich im Allgemeinen durchaus schätze, eine gewisse Kritik nicht ersparen. Diese Kritik ist indes umso weniger <i>persönlich</i> gemeint, als ich geneigt bin zu vermuten, acht von zehn Priestern, deren Art zu predigen mir geläufig ist, würden sich in diesem Punkt sinngemäß <i>ähnlich</i> äußern. Dieser Punkt betrifft die Unterscheidung zwischen <i>Krankheit</i> und <i>Besessenheit</i>, oder präziser gesagt: zwischen der <i>Heilung von Kranken</i> und der <i>Austreibung von Dämonen</i>. "Das ist für uns moderne Menschen ehrlich gesagt etwas befremdlich", merkte der Pfarrer zur Aussage des Evangeliums an, Jesus habe Dämonen ausgetrieben; er fügte hinzu, er halte es "nicht für unmöglich, dass es auch dunkle Kräfte gibt; daran wollen wir auch festhalten, wie es hier steht. Aber wir können auch der festen Überzeugung sein, dass viele Menschen, die da kamen, auch krank waren, aber an ihrer Seele, an ihrem Herzen. Das, was wir heute Depressionen und all die anderen psychischen Krankheiten nennen." – Was sagen wir dazu, Leser? Fakt ist, dass die Evangelien sehr klar zwischen Krankenheilungen und Dämonenaustreibungen unterscheiden, und ich würde sagen, das ist ein klassischer Fall, wo man nicht der Versuchung erliegen sollte, sich einzubilden, man sei klüger als die Evangelisten, weil man ein naturwissenschaftlich geprägtes Weltbild hat. Ich muss in diesem Zusammenhang immer an einen früheren Kommilitonen denken, der mit mir zusammen an der Humboldt-Uni Theaterwissenschaft, parallel dazu aber an der FU Religionswissenschaft studierte und einmal in einem Seminar Aufsehen mit der Äußerung erregte: Wenn man das, was in früheren Zeiten <i>Besessenheit</i> genannt worden sei, heute als <i>Paranoide Schizophrenie</i> deute, dann müsse man sich auch die Frage gefallen lassen, warum es in unserer fortschrittlichen, naturwissenschaftlich geprägten Kultur drei Jahre stationärer Behandlung brauche, um Paranoide Schizophrenie zu heilen, wohingegen bei den sogenannten Naturvölkern jeder Schamane in der Lage sei, Besessenheit sehr viel schneller und nachhaltiger zu heilen. <i>Was ist das für 1 Fortschritt?</i> – Natürlich verstehe ich, warum Prediger heutzutage die Neigung verspüren, sich um das Thema "dämonische Besessenheit" irgendwie herumzumogeln. Der Glaube an Dämonen wird als "unzeitgemäß" und darum, wie man in der Pastoraltheologie so gern sagt, "schwer vermittelbar" betrachtet, und deswegen scheut man sich, den Leuten dieses Thema zuzumuten. Allerdings genügt ein kurzer Blick ins Stichwortverzeichnis des <i><a href="https://www.vatican.va/archive/DEU0035/_INDEX.HTM">Katechismus der Katholischen Kirche</a></i>, um sich davon zu überzeugen, dass es laut kirchlicher Lehre Dämonen tatsächlich <i>gibt</i>, dass sie von Gott abgefallene Engel sind (Nr. 391ff.), dass sie Macht über Menschen gewinnen können (Nr. 550) und dass dämonische Einflüsse nicht mit psychischen Erkrankungen verwechselt werden dürfen (Nr. 1673). Wenn man der Lehre der Kirche in diesem Punkt nun nicht geradewegs <i>widersprechen</i> will – und <i>das</i> hat unser Pfarrer wohlgemerkt <i>nicht</i> getan –, müsste man sich dann nicht auch der seelsorgerlichen Verantwortung bewusst sein, die Gläubigen darüber nicht im Unklaren zu lassen? Ist es da nicht gerade kontraproduktiv, um nicht zu sagen <i>gefährlich</i>, den Unterschied zwischen psychischer Krankheit und dämonischer Besessenheit zu verwischen und wegzuerklären? (Nicht umsonst gibt es in der katholischen Kirche Exorzisten, die zugleich Psychiater oder Psychotherapeuten sind: weil diese doppelte Qualifikation sie dazu befähigt, zu unterscheiden, ob sie es mit natürlichen oder übernatürlichen Phänomenen zu tun haben.) Um es mal ganz zugespitzt zu sagen: Wenn selbst die <i>Kirche</i> aus lauter Angst, "unzeitgemäß" zu wirken, nicht mehr bereit ist, die Leute vor Dämonen zu warnen und zu beschützen, wer soll es denn <i>dann</i> tun? </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Ein unbekannter Ort außerhalb der Zivilisation </b></div><p style="text-align: justify;">Unseren Urlaub in den diesjährigen Winterferien hatte meine Liebste bereits vor rund einem Jahr gebucht – nämlich gegen Ende der <i>vorigen</i> Winterferien, die wir am selben Ort verbracht hatten. Genauer gesagt sogar in derselben Ferienanlage, und meine in solchen Dingen stets sehr gewitzte Liebste hatte herausgefunden, dass man, wenn man seinen nächsten Urlaub gleich direkt <i>live</i> an der Rezeption bucht, einen <i>Rabatt</i> bekommt. Auf den Punkt gebracht, ermöglichte uns dieser Rabatt, zum selben Preis wie im Vorjahr ein erheblich luxuriöseres Gesamtpaket zu buchen, mit Frühstücksbüffet, Aktivitätengutscheinen für die Kinder und und und. Aber eigentlich muss ich noch ein Stück <i>weiter</i> zurückgreifen, denn wir waren auch <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2020/02/kaffee-laudes-das-wochen-briefing-5.html">vor <i>vier</i> Jahren</a> schon mal in dieser Ferienanlage – das war unser letzter Urlaub <i>"vor Corona"</i>. Seinerseits habe ich auf meinem Blog wie auch auf meinen Social-Media-Kanälen <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2020/02/kaffee-laudes-das-wochen-briefing-4.html">behauptet</a>, ich würde mit meiner Familie<i> "Urlaub an einem unbekannten Ort außerhalb der Zivilisation"</i> machen; und tatsächlich fällt es nicht allzu schwer, mittels einiger sorgfältig ausgewählter Fotos diesen Eindruck zu untermauern. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg4hsP0RMGsspJpPo4iJV1_g9-3Wtx_LawhWdLmkS1l2Cnk6o8roINVHNbmBwOgsEhh1sgrrwMdA5nuFju6Vr2QU1i7hMrmmR33xT1_tYsrcyTpjnbVjW9M8ejgMyQDLZOm0jsiKyjvamIkM4Wz1hjVAoP1brhhG1XKVbP0nbwBKG_OYTBFW04Q1-nIkK2B/s3690/20240206_084243.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3690" data-original-width="2768" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg4hsP0RMGsspJpPo4iJV1_g9-3Wtx_LawhWdLmkS1l2Cnk6o8roINVHNbmBwOgsEhh1sgrrwMdA5nuFju6Vr2QU1i7hMrmmR33xT1_tYsrcyTpjnbVjW9M8ejgMyQDLZOm0jsiKyjvamIkM4Wz1hjVAoP1brhhG1XKVbP0nbwBKG_OYTBFW04Q1-nIkK2B/s320/20240206_084243.jpg" width="240" /></a></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgu7TLVvghFGiljuqWoExMlDOABrCQKBGlP2dUSDLAPH28T4G1zcfr28QN5NBq3HOy3LUnvRPzSTSh_UMrc3-ffXTqpP5rEuzVe5G3TyX36tBdfrU95dpG45rqgsU6UawQQZeAloXlfJ0KNoPjgoou5h9i0j3rbfT6p3fIH4_h35jo0i98HhqIanhZBUDSo/s4608/20240206_105113.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3456" data-original-width="4608" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgu7TLVvghFGiljuqWoExMlDOABrCQKBGlP2dUSDLAPH28T4G1zcfr28QN5NBq3HOy3LUnvRPzSTSh_UMrc3-ffXTqpP5rEuzVe5G3TyX36tBdfrU95dpG45rqgsU6UawQQZeAloXlfJ0KNoPjgoou5h9i0j3rbfT6p3fIH4_h35jo0i98HhqIanhZBUDSo/s320/20240206_105113.jpg" width="320" /></a></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjXXP6Q2n-yZfmXd5mT2CkUYhyphenhyphengCinSAkyH348WMvv_dQeooqQ4FsosukXVI_j3Mqnl9L5Vlib67blQUmlT6zcp-vfxF25SVfM3xbARQC_Rl3MegrQ24gdXQ7MLqbG-FCagkotsWZPPWWYQ7qzcTUcoN7gHLtH48ELrmGZRUQy7GjGsEvP4xMFLcvDWZnIu/s4608/20240206_145251.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="4608" data-original-width="3456" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjXXP6Q2n-yZfmXd5mT2CkUYhyphenhyphengCinSAkyH348WMvv_dQeooqQ4FsosukXVI_j3Mqnl9L5Vlib67blQUmlT6zcp-vfxF25SVfM3xbARQC_Rl3MegrQ24gdXQ7MLqbG-FCagkotsWZPPWWYQ7qzcTUcoN7gHLtH48ELrmGZRUQy7GjGsEvP4xMFLcvDWZnIu/s320/20240206_145251.jpg" width="240" /></a></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhRJ23Xt-PC7HkS6o0jVChQj8WFniGuU3P7jvWJlxrLOLDIFnbP_tpWzPUT5pHmt20Vvu0CtQReRus_kvIyjARpkvz68W_sTulsE5SAHgdd6jpGKy2BzBIpC1-UxIh4vEHHXoTVm_46pe7z5lb2iNw8U8WHiXBI9Vegati9mBZS9R5-jM6y7gdpwydAYA9a/s3163/20240208_122853.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="2372" data-original-width="3163" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhRJ23Xt-PC7HkS6o0jVChQj8WFniGuU3P7jvWJlxrLOLDIFnbP_tpWzPUT5pHmt20Vvu0CtQReRus_kvIyjARpkvz68W_sTulsE5SAHgdd6jpGKy2BzBIpC1-UxIh4vEHHXoTVm_46pe7z5lb2iNw8U8WHiXBI9Vegati9mBZS9R5-jM6y7gdpwydAYA9a/s320/20240208_122853.jpg" width="320" /></a></div><p style="text-align: justify;">Dennoch handelte es sich um ein Täuschungsmanöver, und dieses hatte wohl mindestens zwei Gründe: Einerseits machte ich mir einfach einen Spaß daraus, so zu tun, als wäre ich inkognito unterwegs und hätte Grund, meinen Aufenthaltsort und den meiner Familie geheim zu halten; andererseits war es mir aber wohl irgendwie auch <i>peinlich</i>, zuzugeben, dass ich in so einem <i>"Holiday-Resort" </i>Urlaub machte: Ist das nicht arg kommerziell und <i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/06/drei-jahre-punkpastoral.html">un-punkig</a></i> für den <i>"Bonifatius der Benedikt-Option"</i>? Umso mehr, als es sich um eine Ferienanlage handelt, der, als sie gebaut wurde, so ziemlich meine ganze Familie und mein ganzer Bekanntenkreis skeptisch bis ablehnend gegenüberstand. Tja, damit isses wohl raus: Die besagte Ferienanlage liegt in meiner alten Heimat, in Butjadingen – nicht direkt in <i>dem</i> Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, aber im Nachbardorf, in dem ich zwei Jahre lang, in der 5. und 6. Klasse, zur Schule gegangen bin. Das Gute an dieser Lage ist, dass ein Urlaub dort sich unschwer mit einem Besuch bei meiner Mutter verbinden lässt. </p><p style="text-align: justify;">Das Kernstück dieser Ferienanlage ist ein Schwimmbad, daran angrenzend gibt es einen sogenannten <i>"Market Dome"</i> mit zwei Restaurants, einer Showbühne, einem Indoor-Kinderspielplatz und weiteren Attraktionen, und zur Übernachtung gibt es einerseits ein <i>Hotel</i>, andererseits aber auch <i>Ferienhäuser</i>. Vor vier Jahren, mit nur einem damals zweijährigen Kind, hatten wir eine Ferienhaushälfte, letztes Jahr dann schon ein ganzes Ferienhaus; dieses Jahr waren wir im <i>Hotel</i>. Was im Wesentlichen zwei Vorteile hatte: Zum einen war das Frühstücksbüffet inklusive, zum anderen konnte man vom Hotelzimmer aus trockenen Fußes zum Schwimmbad und zum <i>Market Dome</i> gelangen, was nicht zuletzt angesichts des unbeständigen Wetters Gold wert war. Tatsächlich hielten wir uns von Montagnachmittag bis Mittwochvormittag ununterbrochen innerhalb des Gebäudes auf; aber mal der Reihe nach: </p><p style="text-align: justify;">Am Montag brachen wir schon gegen 6 Uhr früh zum Bahnhof auf, die Bahnfahrt verlief außergewöhnlich reibungslos, und mittags waren wir dann bei meiner Mutter zum Grünkohlessen eingeladen. Am späten Nachmittag kamen wir in unserer Urlaubs-Unterkunft an und hatten dort noch einen ereignisreichen Abend mit Kinderdisco und <i>mediterranem Büffet</i>. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjW6Sxy8uWNCOiiIdWJKtWaNV4kOe7asGWln2LXqRcSTkR3BpbjCiQk2fskM5r_fW0517a9iIrIiwwgiYyYxxONx588aQadjp4ZRrmO-kQOxjFqMPZx-je46aeKdPks2MzL2D4DoVX9Px5iMbgURhkBBCYYbBjn3SXA1ii4oyg4ACAdjmJpt6M6YB5JkoNx/s4608/20240205_191440.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3456" data-original-width="4608" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjW6Sxy8uWNCOiiIdWJKtWaNV4kOe7asGWln2LXqRcSTkR3BpbjCiQk2fskM5r_fW0517a9iIrIiwwgiYyYxxONx588aQadjp4ZRrmO-kQOxjFqMPZx-je46aeKdPks2MzL2D4DoVX9Px5iMbgURhkBBCYYbBjn3SXA1ii4oyg4ACAdjmJpt6M6YB5JkoNx/s320/20240205_191440.jpg" width="320" /></a></div><p style="text-align: justify;">Dabei bediente ich mich so reichlich, dass ich am nächsten Morgen immer noch satt war und das ebenfalls sehr reichhaltige Frühstücksbüffet gar nicht so ausgiebig nutzen konnte, wie ich es gern getan hätte; aber dafür blieben ja noch ein paar weitere Urlaubstage. Am Dienstag jedenfalls nahmen die Kinder einmal vormittags und einmal nachmittags an je einem Kreativ-Workshop teil, dazwischen gingen wir ins Schwimmbad, und am frühen Abend gab es dann noch eine Spielshow für Kinder, an der das Tochterkind teilnahm, wohingegen der Jüngste sie verschlief. </p><p style="text-align: justify;">Am Mittwoch nach dem Frühstück verließen wir die Ferienanlage dann doch mal, denn für die Kinder stand <i>Ponyreiten</i> auf dem Programm. Merke: Wenn die Kinder nicht wenigstens <i>einmal</i> reiten gehen, ist es dann überhaupt <i>Urlaub</i>? Bei der Location, die wir zu diesem Zweck ansteuerten, handelte es sich übrigens <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/07/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-39.html">nicht um einen regulären <i>Reiterhof</i></a>, sondern um <a href="https://hof-seeverns.de/de/betrieb/ueber-uns/wir-ueber-uns.html">einen Bio-Bauernhof, der mehr oder weniger "nebenbei" auch Reitstunden für Kinder anbietet</a>. Das hatte seinen ganz eigenen Reiz: Ich hatte am Vortag telefonisch einen individuellen Termin für die Reitstunde vereinbart, der dann aber kurzfristig um zwei Stunden verschoben werden musste, da die Mitarbeiterin, die den Reitunterricht erteilen sollte, am Vormittag noch mit Mistfahren beschäftigt war. So ist das auf einem Bauernhof, es gibt immer etwas zu tun, und die Arbeit, die jeweils gerade "dran" ist, wartet nicht – da müssen dann im Zweifel andere Dinge warten. Daran könnte man nun allerlei Meditationen zum Thema <i>Zeit</i> anknüpfen – mir fällt dazu z.B. eine Passage aus <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2020/03/die-100-bucher-challenge-etappe-6.html?m=1">Henri Nouwens <i>"Ich hörte auf die Stille"</i></a> ein, wo in der Klosterbäckerei der Brotteig versehentlich eine Stunde zu früh angesetzt wird und folglich alle weiteren Arbeitsschritte ebenfalls eine Stunde früher erfolgen müssen. Für uns bedeutete die Verschiebung der Reitstunde aber im Grunde nur, dass wir mehr Zeit fürs Frühstücksbüffet hatten. </p><p style="text-align: justify;">Wie dem auch sei: Als wir auf dem Hof ankamen, hatte die zuständige Mitarbeiterin Zeit für uns. Zuerst gab es einen kleinen geführten Ausritt mit <i>beiden</i> Kindern auf <i>einem</i> Pferd, danach durften beide einzeln in der Reithalle trainieren. Und sie fanden's toll. </p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhL85Va3eVWQcacnsFRfCR4NNtfQGlEegTFuM1H-ukuQZyXlhWqUh4w8FcTgDFDw6K3rubsxY1V-_qDbgFppAz4poFMi-HH7s0t7mrfF74AYn-5j1XbKyqwsHKAlqk8vbDgtdY6sm3-UuaZjgge2BX8rFKJA-3JEsNJsc_Lma6sdGWz9JjTFHjRoUCL8VGS/s3060/20240207_121442.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="2295" data-original-width="3060" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhL85Va3eVWQcacnsFRfCR4NNtfQGlEegTFuM1H-ukuQZyXlhWqUh4w8FcTgDFDw6K3rubsxY1V-_qDbgFppAz4poFMi-HH7s0t7mrfF74AYn-5j1XbKyqwsHKAlqk8vbDgtdY6sm3-UuaZjgge2BX8rFKJA-3JEsNJsc_Lma6sdGWz9JjTFHjRoUCL8VGS/s320/20240207_121442.jpg" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Gestatten: Rasmus – ein manchmal etwas eigensinniges, im Ganzen aber sehr gutmütiges Pony.</td></tr></tbody></table><p style="text-align: justify;">Danach fuhren wir mit dem nächsten Bus weiter nach Burhave, wo Frau und Kinder in die <i>Spielscheune</i> gingen; was ich währenddessen machte, verrate ich weiter unten, aber ich kann schon mal vorausschicken, dass am Fahnenmast des <i><a href="https://www.st-willehad-nordenham.de/hauptnavigation/rat-schinke-haus">Rat-Schinke-Hauses</a></i> derzeit <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/03/flagge-zeigen-farbe-bekennen.html"><i>keine</i> Regenbogenflagge weht</a> (und, ehe hier Gerüchte aufkommen: <i>Ich</i> war's nicht!). </p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgD9LiySJ4B5oNGBW0uPqUil0rllDfOUSSbxBcxeosdMk_7etoW1AhjCW_uOOmCt0ZzuSrq5JuMRMb1ofbB_GvcFXRtzHbR3GnM7HkQmN1t6Fr1yYfYM5lZjAo1XkL6bmzvUpfUYL-Gav93wbPJB8A7SicIXcb7hGUNWlFBodvBK2ELbYEr_ru2CPN8l1PI/s4608/20240207_144809.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="3456" data-original-width="4608" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgD9LiySJ4B5oNGBW0uPqUil0rllDfOUSSbxBcxeosdMk_7etoW1AhjCW_uOOmCt0ZzuSrq5JuMRMb1ofbB_GvcFXRtzHbR3GnM7HkQmN1t6Fr1yYfYM5lZjAo1XkL6bmzvUpfUYL-Gav93wbPJB8A7SicIXcb7hGUNWlFBodvBK2ELbYEr_ru2CPN8l1PI/s320/20240207_144809.jpg" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Hier der Bildbeweis.</td></tr></tbody></table><p style="text-align: justify;">Zum Abendessen gab's im Hotel diesmal ein <i>Western-Büffet</i>, das, entgegen meiner Erwartungen, nicht <i>ganz</i> so gut war wie das mediterrane Büffet am Anreisetag. Dazu wollte ich ein Hefeweizen trinken, aber der Barmann überredete mich, lieber ein Beck's vom Fass zu nehmen, da das beim Büffet inklusive sei, während das Hefeweizen extra koste. Geschäftstüchtig ist was anderes, aber ich fand's lustig. – Am Donnerstag stand nach dem Frühstück ein erneuter Kreativ-Workshop an, danach unternahmen wir einen Spaziergang zum Strand, nahmen an einer Fischbude einen kleinen Mittagssnack ein und gingen am Nachmittag noch einmal ins Schwimmbad; und das war's dann auch schon fast mit dem Urlaub. Aber eben nur <i>fast</i>. Nachdem wir am gestrigen Freitag noch einmal ausgiebig gefrühstückt und aus dem Hotel ausgecheckt hatten, besuchten wir abermals meine Mutter, die nämlich Geburtstag hatte. Wir schenkten ihr eins der Erzeugnisse der diversen Kreativworkshops und verbrachten insgesamt einen sehr schönen Nachmittag bei ihr, ehe wir uns auf die Rückreise machten. </p><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Betet mehr Novenen! </b></div><p style="text-align: justify;">Morgen ist der <a href="https://www.festjahr.de/de/marienfeste/unsere-liebe-frau-in-lourdes.html">Gedenktag <i>Unserer Lieben Frau in Lourdes</i>,</a> und auch wenn es nur ein <i>nicht-gebotener Gedenktag</i> ist, der heuer liturgisch vom Sonntag verdrängt wird, ist dies für meine Familie doch ein signifikantes Datum: Ich schätze, man kann sagen, dass die Erscheinungen von Lourdes in unserer <i>persönlichen Spiritualität</i> (auch wenn ich diese Formulierung ungern gebrauche) <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2017/07/lourdes-ein-ruckblick-in-fragmenten-und.html">eine wichtige Rolle spielen</a>. Nicht umsonst haben wir unsere Tochter <i>Bernadette</i> genannt. Irgendwie ist das auch Ironie des Schicksals, denn in meiner Jugend stand ich dem ganzen Thema Marienerscheinungen <i>sehr</i> skeptisch gegenüber – woran wohl nicht zuletzt meine damalige Augenärztin schuld war, die ich an <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2018/08/komm-wir-treffen-uns-in-der-ebene-von.html">anderer Stelle schon mal erwähnt habe</a>, nämlich als Paradebeispiel für eine Främmigkeitsform, die ich als <i>"worst of both worlds" </i> zwischen charismatischer und traditionalistischer Spiritualität zu betrachten geneigt bin: </p><blockquote><p style="text-align: justify;">"Damit meine ich eine spezifische Verbindung von charismatischer Schwärmerei mit einem Faible für (vorzugsweise kirchlicherseits noch nicht offiziell anerkannte) Marienerscheinungen und sonstige Privatoffenbarungen, wundertätige Medaillen und quietschbunte Andachtsbildchen. Veranstaltungen, die auf diese Klientel zugeschnitten sind, stelle ich mir in etwa vor wie <i>Fatima-Sühnenacht plus Zungenrede, Ausdruckstanz und Heilungsgebet</i>. Also so, dass Unkundige, wenn sie sich dort hineinverirren würden, sich womöglich nicht ganz sicher wären, ob sie nicht vielleicht bei irgendwelchen obskuren Okkultisten gelandet sind." </p></blockquote><p style="text-align: justify;">Ironischerweise war es auch diese Augenärztin, aus deren Mund ich erstmals davon hörte, was eine <i>Novene</i> sei. Als Teenager war ich im Pfarrgemeinderat von Herz Mariae Burhave, und die Augenärztin war im Pfarrgemeinderat von Herz Jesu Nordenham-Einswarden; da diese Gemeinden, die 2010 in der Pfarrei St. Willehad aufgingen, schon damals in vielfacher Hinsicht miteinander verflochten waren und auch denselben Pfarrer hatten, hielten die beiden Pfarrgemeinderäte regelmäßig gemeinsame Sitzungen ab, und in einer solchen, in der ich das Protokoll führte (<i>"Das ist doch 'ne schöne Aufgabe für so'nen Jugendlichen"</i>, hatte man sich offenbar gedacht), sprach die Augenärztin (in welchem Zusammenhang, weiß ich nicht mehr) von <i>Novenen</i>, und da mir das kein Begriff war, fragte ich nach – fürs Protokoll, wohlgemerkt. Die Augenärztin wirkte zunächst indigniert, dass ich nicht <i>wusste</i>, was das ist, ließ sich dann aber doch dazu herab, es mir zu erklären; ihre Erklärung lautete in etwa: </p><blockquote><p style="text-align: justify;">"Man betet neun Tage lang für ein bestimmtes Anliegen, und wenn man das die ganzen neun Tage lang durchhält, dann wird einem das erfüllt." </p></blockquote><p style="text-align: justify;">Das kann man nun, wenn auch <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2017/08/nennen-wirs-doch-die-willehad-option.html">nicht direkt <i>verkehrt</i></a>, so doch ein bisschen <i>übersimplifiziert</i> finden; <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2021/05/pfingstnovene-so-oder-so.html">ergänzen könnte man zum Beispiel noch</a>, dass die Form eines neuntägigen Gebetszyklus ihren Ursprung darin hat, dass, wie die Apostelgeschichte berichtet, nach der Himmelfahrt Jesu die elf Apostel zusammen mit der Jungfrau Maria, den zum Jüngerkreis gehörenden Frauen und den Brüdern Jesu im Obergemach eines Hauses in Jerusalem "einmütig im Gebet" verharrten (<i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/Apostelgeschichte1%2C14">Apg 1,14</a></i>), bis am Pfingsttag der Heilige Geist über sie kam. Die "Mutter aller Novenen" ist also die <i>Pfingstnovene</i>, und so ist es nur folgerichtig, dass auch <i>meine</i> erste Novene eine Pfingstnovene war. Anno 2019 kam ich erstmals auf die Idee, gewissermaßen als Ausbaustufe unserer damals schon seit einiger Zeit regelmäßig stattfindenden wöchentlichen Lobpreisandachten eine Pfingstnovene mit Lobpreismusik zu gestalten, die meine Liebste und ich dann auch die vollen neun Tage zu einer festen, im Wochenplan angekündigten Uhrzeit in der Kirche Herz Jesu Tegel vorbeteten. <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/06/kaffee-laudes-die-wochenvorschau-10.html?m=1">Schon damals notierte ich in meinem Wochenbriefing</a>: </p><blockquote><p style="text-align: justify;">"Ich kann nur sagen: Betet mehr <i>Novenen</i>, Leute! Und sofern Ihr die Möglichkeit dazu habt, tut es <i>öffentlich</i>; dann haben Andere auch etwas davon. Meine Liebste und ich jedenfalls sind in der zurückliegenden Woche, in der wir in unserer Pfarrkirche die Pfingstnovene gebetet haben, mit Segen nur so überschüttet worden." </p></blockquote><p style="text-align: justify;">Jedenfalls war ich nun auf den Geschmack gekommen und gestaltete in der Folgezeit eine <i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2020/08/novene-anlasslich-der-weihe-des.html">Novene anlässlich der Weihe des Erzbistums Berlin an das Heiligste Herz Jesu und das Unbefleckte Herz Mariens</a></i>, eine <i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2021/04/eine-novene-fur-den-hl-josef.html">Novene zum Hl. Josef</a></i> und eine <i><a href="https://drive.google.com/file/d/1PCR-ILoXT821Imr2esdXOJXPLz0P7uCz/view?usp=sharing">Novene zum Heiligsten Herzen Jesu</a></i>. Damit aber nicht genug, habe ich seit einiger Zeit ein Mail-Abo der Website <i><a href="http://praymorenovenas.com">praymorenovenas.com</a></i> und bekomme daher regelmäßige Erinnerungen daran, was es im Kirchenjahr <i>noch</i> so an Anlässen für Novenen gibt. Und nicht nur Erinnerungen: Man bekommt jeweils auch gleich die passenden Gebete zugeschickt, auf Englisch allerdings, aber übersetzen kann ich sie ja selber. Ehrlich gesagt: Wollte man alle Novenen mitbeten, zu denen die Seite <i>praymorenovenas.com</i> einlädt, käme man aus dem Novenenbeten gar nicht mehr heraus; womit ich nicht sagen will, dass das etwas <i>Schlechtes</i> wäre, aber ich beteilige mich daran in der Regel nur dann, wenn ich einen speziellen Bezug zum Anlass der jeweiligen Novene habe. Wie zum Beispiel eben jetzt bei der <i>Novene zu Unserer Lieben Frau in Lourdes</i>, deren letzter Tag <i>heute</i> ist. </p><p style="text-align: justify;"><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/02/creative-minority-report-nr-15.html">Wie bereits vorige Woche angedeutet</a>, hatte ich die spontane Eingebung gehabt, man könnte die Lourdes-Novene zum Anlass nehmen, uns konsequenter als bisher darum zu bemühen, regelmäßige Familien-Gebetszeiten in unseren Tagesablauf zu integrieren. Gemessen daran, dass eine Woche, in der man in Urlaub fährt und infolgedessen der ganze Tagesablauf eher <i>untypisch</i> (und vollgepackt mit Attraktionen) ist, eigentlich keine besonders günstigen Rahmenbedingungen für ein solches Ansinnen bietet, möchte ich die Ergebnisse dieses Versuchs als <i>gar nicht so schlecht</i> bezeichnen. Nachdem wir, wie bereits geschildert, den ersten Tag der Novene im Rahmen einer Familien-Gebetszeit gemeinsam begangen hatten, gelang uns das auch am <i>zweiten</i> Tag; der Jüngste schlief während der Gebetszeit auf Mamis Schoß ein, das Tochterkind hingegen malte ein Bild. </p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhIajrf-Y6bv5gTF5RuJ306wPFUZi33AdhnwAuEEexKETq4aqFHoj1vF5BKn1rklIAqo-kamWSLhwgyrI8-swJu8d9OB6AbD5gQF7ELCUGZILTzgA2qzrgTjDoJqwP5dNVXawVj6SAgrR4gqOYtYYQgql_hCtXLQKcP6RTZnvK_3v1LSje9n3MMxi4snT2N/s3862/20240203_195826.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="2896" data-original-width="3862" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhIajrf-Y6bv5gTF5RuJ306wPFUZi33AdhnwAuEEexKETq4aqFHoj1vF5BKn1rklIAqo-kamWSLhwgyrI8-swJu8d9OB6AbD5gQF7ELCUGZILTzgA2qzrgTjDoJqwP5dNVXawVj6SAgrR4gqOYtYYQgql_hCtXLQKcP6RTZnvK_3v1LSje9n3MMxi4snT2N/s320/20240203_195826.jpg" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Hübsch, nicht? </td></tr></tbody></table><p style="text-align: justify;">Am Dienstag, dem 5. Tag der Novene, hielten wir in unserem Hotelzimmer eine Familien-Gebetszeit ab; an den übrigen Tagen verrichtete ich die Novenen-Gebete <i>allein</i>, und zumeist <i>still</i> – letzteres jedoch nicht am 6. Tag der Novene, dem Mittwoch. Denn da gingen, wie schon erwähnt, Frau und Kinder in Burhave in die Spielscheune, weshalb ich mir sagte, ich könne ja mal der guten alten Herz-Mariae-Kirche einen Besuch abstatten, die ja dankenswerterweise tagsüber geöffnet ist. </p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiaxeyyRgo2QOr70J5ape8sjhrBkZun_qQmUP2faI2k1G_RFt86tCC6k3qfd6t6tGSVTU5o0St6T9akziYTd-PZhgPkvEo5K7pMEbJVCBzp758vJCLgIqE4zJp4CNdWuiv91pcM-d1lNvmMDXrotjOHXcB86oRn0SwMqtVNTwc_QGt4RjdK53Huu4cuHGHw/s4608/20240207_145433.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="4608" data-original-width="3456" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiaxeyyRgo2QOr70J5ape8sjhrBkZun_qQmUP2faI2k1G_RFt86tCC6k3qfd6t6tGSVTU5o0St6T9akziYTd-PZhgPkvEo5K7pMEbJVCBzp758vJCLgIqE4zJp4CNdWuiv91pcM-d1lNvmMDXrotjOHXcB86oRn0SwMqtVNTwc_QGt4RjdK53Huu4cuHGHw/s320/20240207_145433.jpg" width="240" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Fotos aus dieser Kirche – in der ich gewissermaßen <i>religiös aufgewachsen bin</i> – habe ich im Laufe der Jahre schon so einige gepostet. Hier mal eins vom recht expressionistisch anmutenden Kreuzweg.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;">Da es gerade <i>um die neunte Stunde</i> – sprich: 15 Uhr – war, betete ich zunächst die <i>Non</i> nach unserem bewährten <i>"Lobpreis mit dem Stundenbuch"</i>-Modell; im Anschluss daran nutzte ich die Gelegenheit, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/03/einige-anfragen-die-pfarrei-st-willehad.html">mein <i>"Gebet für die Pfarrei St. Willehad"</i>, das ich im vorigen Jahr anlässlich der Regenbogenflaggen-Affäre verfasst hatte</a>, erstmals <i>an Ort und Stelle zu beten</i>, und <i>danach</i> kam dann die Lourdes-Novene an die Reihe. Dazu gab's alles in allem ganze sieben Lobpreislieder (meine mobile Lautsprecherbox hatte ich nicht dabei, aber in dieser kleinen Kirche tat's der interne Lautsprecher meines Handys auch), und so verbrachte ich insgesamt fast eine Stunde damit, in dieser Kirche zu beten. Und ich kann nur sagen, die Zeit verging wie im Flug. </p><div style="text-align: justify;">Heute, am letzten Tag der Novene, würde ich ja gern eine weitere Familien-Gebetszeit abhalten; mal sehen, ob wir das hinkriegen. Und ansonsten gilt: Die nächste Novene kommt bestimmt! (Spätestens, allerspätestens zu Pfingsten.) </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Geistlicher Impuls der Woche </b></div><blockquote><p style="text-align: justify;">Gott will, dass ihr immer mehr nur auf Ihn vertraut, nicht auf andere. Er wirkt Seine Werke nicht an denen, die sich weigern, ihren ganzen Glauben und ihre ganze Hoffnung nur auf Ihn zu setzen. Dagegen gießt Er die ganze Fülle Seiner Liebe aus auf die, welche einen großen Glauben und eine große Hoffnung haben. Ihnen hat Er Großes getan. Wenn ihr daher mit Glauben und Hoffnung ausgerüstet seid, tut Er Großes an euch, da Er die Niedrigen erhöht. </p></blockquote><blockquote><p style="text-align: justify;">Gott will euch wie Gold im Feuer läutern. Die Schlacken des Goldes werden im Feuer verzehrt, das gute Gold aber bleibt zurück und gewinnt an Wert. So macht es Gott mit dem guten Knecht, der hofft und während der Bedrängnis standhaft in Ihm bleibt. Gott richtet ihn auf, erstattet ihm in dieser Welt hundertfach, was er aus Liebe zu Ihm verlassen hat, und gibt ihm einst das ewoge Leben. </p></blockquote><blockquote><div style="text-align: left;">(<a href="https://www.heiligenlexikon.de/BiographienH/Hieronymus_Aemiliani.htm">Hieronymus Amiliani</a>, Brief an seine Mitbrüder) </div></blockquote><p> </p><p style="text-align: justify;"><b>Ohrwurm der Woche </b></p><p style="text-align: justify;"><i>Nirvana With The Beatles: About a Girl (Remix) </i></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/ZQm4FTYRNco" width="320" youtube-src-id="ZQm4FTYRNco"></iframe></div><p style="text-align: justify;">Ein kurioses <i>YouTube</i>-Fundstück: das Nirvana-Frühwerk <i>"About a Girl"</i>, arrangiert im Stil der frühen Beatles. Das Ergebnis klingt, wie ich finde, derart überzeugend, dass man denken könnte, "das gehört so". </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p></div>KingBearhttp://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-62360461268928961262024-02-03T18:00:00.001+01:002024-02-03T18:00:05.393+01:00Creative Minority Report Nr. 15<p style="text-align: justify;"><i>Saludos</i>, liebe Freunde und Fans des Wochenbriefings! Hinter mir liegt eine aus unterschiedlichen Gründen (mehr dazu unter <i>"Was bisher geschah"</i>) recht chaotische und anstrengende Woche, in der ich längst nicht so viel geschafft habe, wie ich eigentlich vorgehabt hatte. Folglich gibt es in diesem Wochenbriefing <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/01/creative-minority-report-nr-11.html">im Vergleich</a> <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/01/creative-minority-report-nr-12.html?m=1">zu den</a> <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/01/creative-minority-report-nr-13.html">vorigen</a> <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/01/creative-minority-report-nr-14.html">Wochen</a> deutlich weniger Neuigkeiten aus der lokalen Basisarbeit, aber andererseits hatte ich dadurch mal wieder Platz für die Rubrik <i>"Neues aus Synodalien"</i>. – Zu den Dingen, die ich nicht geschafft habe, gehört auch, ein sowohl inhaltlich aussagekräftiges als auch optisch ansprechendes Vorschaubild aufzunehmen; aber den Anblick, der sich mir bot, als ich heute morgen ins Bad kam, möchte ich euch nicht vorenthalten – zumal er mir auch irgendwie symbolträchtig vorkommt. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgc_21AgXp_kaWmFiIjiLE8ENSnReAEllNUDdukUZH-uAPKQXHtXzPt2UjXqM8tBXkMYIJXIJI2vqH-b83kYhbBcKaFfkKxjcqg8UYBgdoDFlcTxq_fX73PTLwkM8jA0w289GZ-xXS9FYJTsejuAbVbmgJ811Y93UkGGkZGuihqcH-aZCvmfMNz_a_G892I/s4018/20240203_092250.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="4018" data-original-width="3014" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgc_21AgXp_kaWmFiIjiLE8ENSnReAEllNUDdukUZH-uAPKQXHtXzPt2UjXqM8tBXkMYIJXIJI2vqH-b83kYhbBcKaFfkKxjcqg8UYBgdoDFlcTxq_fX73PTLwkM8jA0w289GZ-xXS9FYJTsejuAbVbmgJ811Y93UkGGkZGuihqcH-aZCvmfMNz_a_G892I/s320/20240203_092250.jpg" width="240" /></a></div><br /><p style="text-align: justify;"><b>Was bisher geschah </b></p><p style="text-align: justify;">Zunächst: Zur ersten <i>Community Networking Night</i> des Jahres im <i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2020/02/baumhaus-berlin-be-change-you-want-to.html">Baumhaus</a></i> gingen wir <i>nicht</i>, auch nicht ich alleine, wie ich zwischenzeitlich erwogen hatte; es passte zeitlich einfach nicht. Nächstes Mal – heute in drei Wochen – will ich aber unbedingt hin, zumal ich etwas zur Rubrik <i>"News You Can Use"</i> beizutragen habe, aber was, das verrate ich erst, wenn's soweit ist. Was wir ebenfalls nicht schafften, war, am Sonntag früh genug aufzustehen, um in St. Stephanus Haselhorst zur Messe und anschließend zum "Familienbrunch" zu gehen; stattdessen gingen wir, wie meistens, in St. Joseph Siemensstadt zur Messe – dazu weiter unten mehr. Der Montag gestaltete sich für mich unerwartet anstrengend: Beide Kinder hatten Magen-Darm-Beschwerden, was dazu führte, dass die Große nicht zur Schule konnte und der wöchentliche Omatag ausfiel; und meine Liebste hatte Dienstberatung und dadurch erheblich später Feierabend als an einem normalen Arbeitstag. Den Kindern ging es ab dem frühen Nachmittag schon wieder besser, und ich wäre gern mit ihnen raus gegangen, z.B. auf einen Spielplatz; aber wir erwarteten die Lieferung eines neuen Handys für meine Liebste, nachdem bei ihrem alten Gerät das Display den Dienst quittiert hatte und eine Reparatur aller Wahrscheinlichkeit nach teurer geworden wäre als eine Neuanschaffung. Als dann irgendwann nach 17 Uhr der Zusteller eines namhaften Versandunternehmens bei uns klingelte, aber lediglich eine <i>Hülle</i> für das neue Handy, nicht aber <i>dieses selbst</i> lieferte, war ich reichlich frustriert, <i>dafür</i> so lange mit den Kindern zu Hause ausgeharrt zu haben. Zu allem Überfluss hätte ich an diesem Tag eigentlich den ersten Beitrag für meine neue Kolumne in der <i>Tagespost</i> schreiben wollen. (Jawohl, Leser: <a href="https://www.die-tagespost.de/kultur/feuilleton/tobias-klein-und-engelbert-recktenwald-neue-kolumnisten-der-tagespost-art-247474">Ich habe jetzt eine eigene Kolumne in der <i>Tagespost</i>!</a> Aber erst mal weiter im Text.) In Gedanken hatte ich meinen Beitrag, wie ich meinte, schon ziemlich gut vorbereitet, aber mich mal in Ruhe an den Computer zu setzen und ihn tatsächlich zu <i>schreiben</i>, war unter den gegebenen Umständen annähernd unmöglich. – Nachdem meine Liebste nach Hause gekommen war und wir zu Abend gegessen hatten, schaffte ich es dann doch noch noch, ungefähr die Hälfte des Artikels in den Computer zu tippen, den Rest erledigte ich am Dienstag ganz früh, bevor die Kinder aufwachten – und nachdem ich über Nacht noch einen zündenden Einfall für den Mittelteil gehabt hatte. Tja: das Wunder der Deadline. Schreibaufträge erst in letzter Minute zu erledigen, entfesselt nicht selten eine ganz eigene Dynamik. Ich bin jedenfalls mehr als zufrieden mit dem <a href="https://www.die-tagespost.de/kultur/feuilleton/wir-unvollkommenen-computer-art-247485">Ergebnis</a>: Den Katholikentag von 1968, <i>ChatGPT</i>, den <i>Club der Toten Dichter</i>, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2020/03/die-100-bucher-challenge-etappe-6.html">Emma Braslavskys <i>"Die Nacht war bleich, die Lichter blinkten"</i></a> und natürlich die <i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2017/05/was-ist-dran-der-benedict-option-teil-1.html">#BenOp</a></i> in nur rund 3.000 Zeichen miteinander zu verknüpfen, das soll mir erst mal einer nachmachen. Oder vielleicht lieber nicht. </p><p style="text-align: justify;">Weniger erfreulich war, dass das Magen-Darm-Virus, nachdem es die Kinder nur vergleichsweise kurz geplagte, anschließend die erwachsenen Familienmitglieder erwischte. Bei meiner Liebsten ging es am Dienstagnachmittag los, bei mir in der Nacht zu Mittwoch. Das war umso ärgerlicher, als ich am Donnerstag eigentlich mit den Kindern in den <a href="https://www.tierpark-berlin.de/de">Tierpark</a> hätte gehen wollen (da die Große schulfrei hatte). Wir fanden aber eine gute Lösung, dank der sich obendrein der am Montag ausgefallene Omatag in anderer Form nachholen ließ: Gegen Mittag holte die eine Oma die Kinder bei uns ab und ging mit ihnen ins <a href="https://www.museumfuernaturkunde.berlin/de">Naturkundemuseum</a>, wo sie sich allem Anschein nach prächtig amüsierten; und gegen Abend lieferte sie sie wieder zu Hause ab. Derweil durfte ich mich ausruhen und war am Freitag wieder weitestgehend fit; wozu ich diesen Umstand nutzte, ist ganz am Ende der Rubrik <i>"Zweimal Lichtmess" </i>nachzulesen... </p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhemZxlnA1H7OTriebvWpsuHKcgLY3l8Y_vqxZ5mqjCnqqJHdDcOyazYEuU2HFezwHJzB-IQRYVtzICO8Jdan0hDdJ8Hxmz1SJRJ_tEA1VvkvA_KKSthDb-UKTOWpjGtbao26er00gddqyb0wl2zGI7Sh741q1pzbY8J4JvBCuxJ6R4sxJNeCVy2tfbwyz5/s4608/20240130_073504.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="4608" data-original-width="3456" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhemZxlnA1H7OTriebvWpsuHKcgLY3l8Y_vqxZ5mqjCnqqJHdDcOyazYEuU2HFezwHJzB-IQRYVtzICO8Jdan0hDdJ8Hxmz1SJRJ_tEA1VvkvA_KKSthDb-UKTOWpjGtbao26er00gddqyb0wl2zGI7Sh741q1pzbY8J4JvBCuxJ6R4sxJNeCVy2tfbwyz5/s320/20240130_073504.jpg" width="240" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Ich wäre dann der Bär, der sich nur mit knapper Not auf dem Rücken des Einhorns halten kann. </td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><b>Was ansteht </b></p><p style="text-align: justify;">Für meine Familie und mich ist es mal wieder an der Zeit, Berlin für ein paar Tage den Rücken zu kehren: In Berlin und Brandenburg sind, wie übrigens auch in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, kommende Woche Winterferien, und das ist immer eine günstige Gelegenheit, an einem Ort, an dem gerade <i>keine</i> Ferien sind, preiswert Urlaub zu machen. Es sind zwar nur fünf Tage einschließlich Hin- und Rückfahrt, aber ich freu mich drauf. Ich hoffe nur, dass wir dann alle gesund sind... </p><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Zweimal Lichtmess </b></div><p style="text-align: justify;">Als wir am Sonntag knapp rechtzeitig zur Messe in St. Joseph Siemensstadt eintrafen, fielen mir die zahlreichen vor dem Altar aufgebauten Kerzen auf, und da fiel mir wieder ein, dass am vorigen Sonntag in den Vermeldungen die Rede davon gewesen war, die äußere Feier des Festes der <a href="https://www.liturgie.ch/hintergrund/kirchenjahr/christusfeste/172-darstellung-des-herrn-2-2"><i>Darstellung des Herrn</i> (volkstümlich <i>Mariä Lichtmess</i>)</a>, dessen regulärer Termin am 2. Februar (40 Tage nach Weihnachten) ist und somit dieses Jahr auf einen Freitag fällt, werde auf den Sonntag vorverlegt. Ich neige in solchen Fällen immer dazu, mich zu fragen, ob das eigentlich <i>zulässig</i> ist, aber da ich das nun mal nicht weiß, will ich nichts Gegenteiliges unterstellen. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhxtEBXIW7-1zn-xq1K8uFcFxXvSUsZ1EPAjBHnXpBsAfVj5vnZ41IrzSTjalNlSV9QeEp4gqhPAl8ycR4kWDzzy5hnyFSwKFk9kn1OcivJ8900LMgXqvqU8aNKXoF2qQYxcwWLk7N8gWAdEi67CTboCB3elVBQKcR6ENbcy79QW7cFCShHTj49rvrJ9C66/s4608/20240128_111100.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="4608" data-original-width="2592" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhxtEBXIW7-1zn-xq1K8uFcFxXvSUsZ1EPAjBHnXpBsAfVj5vnZ41IrzSTjalNlSV9QeEp4gqhPAl8ycR4kWDzzy5hnyFSwKFk9kn1OcivJ8900LMgXqvqU8aNKXoF2qQYxcwWLk7N8gWAdEi67CTboCB3elVBQKcR6ENbcy79QW7cFCShHTj49rvrJ9C66/s320/20240128_111100.jpg" width="180" /></a></div><p style="text-align: justify;">Zelebriert wurde die Messe vom Krankenhausseelsorger, und vermutlich mit Rücksicht darauf, dass die Lichterweihe einige Zeit in Anspruch nahm, predigte er nur sehr kurz, nicht einmal fünf Minuten lang; inhaltlich ging diese Predigt kaum über eine ausgeschmückte Nacherzählung des zuvor gehörten Evangeliums hinaus. Gut gefiel mir, dass der Prediger einen Bezug zum <i>Stundengebet</i> herstellte – indem er darauf hinwies, dass der Lobgesang des Simeon <i>(<a href="https://www.bibleserver.com/EU/Lukas2%2C29-32">Lk 2,29-32</a>)</i> zentraler Bestandteil der <i>Komplet</i>, des Gebets zum Tagesabschluss, sei. Schade war daran allerdings wiederum, dass er lediglich erwähnte, das Stundengebet sei für Kleriker und Ordensleute vorgeschrieben, nicht aber, dass das II. Vatikanische Konzil das Stundengebet auch für Laien empfiehlt (vgl. <i><a href="https://www.vatican.va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/documents/vat-ii_const_19631204_sacrosanctum-concilium_ge.html">Sacrosanctum Concilium</a></i> Nr. 100). </p><p style="text-align: justify;">Erwähnen möchte ich außerdem, dass dieser Priester bisher in jede Predigt, die ich von ihm gehört habe – okay, das waren nur vier, von denen obendrein zwei nahezu identisch miteinander waren –, ein Frage-und-Antwort-Spiel mit den in einer der ersten Bankreihen versammelten Erstkommunionkindern eingebaut hat; wozu ich generell sagen würde: <i>Kann man machen, wenn man's KANN</i>. In seinem Fall wirkt es schon deshalb etwas peinlich, weil <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/01/creative-minority-report-nr-12.html">seine Bemerkung zum Ende der Schulferien vor ein paar Wochen</a> ja recht deutlich gezeigt hat, dass es mit seiner ostentativen Kinderfreundlichkeit tatsächlich nicht gar so weit her ist. Was diese Bemerkung außerdem noch gezeigt hat, war, dass er zu der nicht gerade seltenen Gattung von Priestern gehört, die im eigenen Interesse gut daran täten, in der Messe über das hinaus, was im Messbuch steht, <i>möglichst wenig zu reden</i>. Beides zeigte sich auch diesen Sonntag wieder. So war es ohne Frage nett, dass er in seinen Schlussbemerkungen die beiden neuen Ministranten lobend erwähnte; und zweifellos lag es nahe, dass er bei dieser Gelegenheit den Erstkommunionkindern nahelegte, sie sollten sich überlegen, ob sie nicht <i>auch</i> Ministranten werden wollten. Dass er dies aber allen Ernstes mit dem "Argument" untermauerte "Dann ist die Messe für euch nicht mehr <i>ganz</i> so langweilig", löste bei mir dann doch zwanghaftes Augenrollen aus. </p><p style="text-align: justify;">– Ich bin mir nahezu sicher, es schon mehr als einmal gesagt zu haben, aber: Kindern zu suggerieren, die Heilige Messe (oder "Kirche" überhaupt) sei für sie <i>langweilig</i>, ist eine <i>self-fulfilling prophecy</i>. Von Natur aus neigen Kinder nicht dazu, sich zu langweilen – sehr viel weniger als Erwachsene. Grundsätzlich besitzen sie die Fähigkeit und Bereitschaft, <i>alles</i> interessant interessant zu finden; dass es Dinge gebe, die <i>für sie</i> uninteressant seien, <i>weil</i> sie <i>Kinder</i> seien, ist eine Idee, auf die sie von allein nicht kämen, das wird ihnen von Erwachsenen beigebracht, oft übrigens in der <i>Schule</i> (abermals ein Grund zur Freude darüber, dass <i>die</i> Schule, die unser Tochterkind besucht, <i>nicht</i> so ist). Aber nicht nur dass es Dinge <i>gibt</i>, die angeblich langweilig seien, lernen Kinder von Erwachsenen, sondern auch <i>welche</i> Dinge das sind, schauen sie sich von den Erwachsenen ab. Wenn sie sehen, dass die Erwachsenen etwas interessant finden, finden sie es in der Regel <i>auch</i> interessant. Und nun kann man sich wohl an den Fingern abzählen, was es bedeutet, wenn Kinder ausgerechnet von einem <i>Priester</i> gesagt bekommen, die Messe sei langweilig. – </p><p style="text-align: justify;">Dazu passte übrigens eine weitere Äußerung des Zelebranten, von der ich nicht recht einsehen kann, warum er sie sich nicht verkneifen konnte: Kurz vor dem Schlusssegen streute er die Bemerkung ein, die beliebtesten Plätze in der Kirche seien offenbar immer die hinteren Bankreihen, ubd fügte hinzu: "Wenn ich nicht hier vorne stehen müsste, würde ich wohl auch lieber weiter hinten sitzen." Ernsthaft? </p><div style="text-align: justify;">Am gestrigen Freitag war nun nicht nur der eigentliche Termin von Mariä Lichtmess, sondern obendrein <a href="https://www.kloster-einsiedeln.ch/event/herz-jesu-freitag-12/">Herz-Jesu-Freitag</a> <i>und</i> der erste Tag der <a href="https://www.praymorenovenas.com/our-lady-of-lourdes-novena">Novene zu Unserer Lieben Frau von Lourdes</a>, daher war es mir mehr als recht, dass mein Jüngster schon morgens erklärte, nachdem wir seine Schwester zur Schule gebracht hätten, wolle <i>er erst Saft kaufen und dann zur Kirche.</i> Ungefähr so machten wir es dann auch: Am späten Vormittag, eigentlich schon reichlich spät für die <i>Terz</i>, aber noch etwas zu früh für die <i>Sext</i>, kehrten wir in St. Joseph Tegel ein, zündeten jeder eine Opferkerze an und hielten anschließend eine schöne Lobpreisandacht ab, an die ich zur Feier des Tages noch die Herz-Jesu-Litanei aus dem <i>Gotteslob</i> dranhängte. Aber damit nicht genug: Nach dem Abendessen gab es bei uns zu Hause endlich mal wieder eine Familien-Gebetszeit, und zwar zur Lourdes-Novene. Ebenfalls mit Lobpreismusik. Ich glaube sagen zu können, dass diese gemeinsame Gebetszeit der ganzen Familie ausgesprochen gut tat; am Ende verlangte der Jüngste sogar eine Lied-Zugabe. Wir sollten das wirklich öfter machen --- und vielleicht ist die Lourdes-Novene ja genau der richtige Anlass dafür... </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Neues aus Synodalien: In Olm, om Olm ond om Olm herom</b> </div><p style="text-align: justify;"><a href="https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/mainz/maria-zwei-punkt-null-gruendet-eigene-gemeinde-in-nieder-olm-100.html">Der <i>Südwestdeutsche Rundfunk</i> berichtet</a>, die Bewegung <i>Maria Zwonull</i> habe ihre erste eigene Gemeinde gegründet. Im Ernst? Nein, in <a href="https://www.nieder-olm.de/home/">Nieder-Olm</a>. Was ja schon mal ein prachtvoller Ortsname ist. Habe ich Leser in Nieder-Olm? Oder wenigstens Leser, die <i>schon mal da waren</i>? So ganz werde ich aus der Meldung des SWR nämlich nicht schlau. </p><p style="text-align: justify;">"Eigentlich wollte die Reformgruppe Maria 2.0 in Nieder-Olm die römisch-katholische Kirche verändern", heißt es da zunächst. "Doch nun haben die Frauen genug. Sie wollen einen neuen Weg gehen, eine eigene 'Gemeinde' gründen." Eine Sprecherin der Initiative wird zitiert: "Es ergibt einfach keinen Sinn mehr, sich weiter an der Kirche und ihren Bischöfen abzuarbeiten." Interessant ist daran ja Verschiedenes, nicht zuletzt in Hinblick auf das schon mehrfach festgestellte Phänomen, dass das "progressive Lager" mit den Ergebnissen des <i>Synodalen Weges</i> nicht so recht glücklich zu sein scheint. Nun wäre es ja <i>eine</i> Sache, zu sagen <i>"Das, was auf dem</i> Synodalen Weg <i>erreicht wurde, genügt uns noch nicht, deshalb müssen wir weiterkämpfen!"</i>; aber tatsächlich scheinen gerade auf dem radikalsten Flügel der Kirchendeformierer die Reaktionen eher in Richtung <i>"Das hat alles nichts gebracht, jetzt schmeißen wir alles hin"</i> zu gehen. Das gibt doch zu denken. </p><p style="text-align: justify;">Aber schauen wir mal weiter: "Viele Jahre", so heißt es, hätten die Zwonullerinnen aus Nieder-Olm "gegen die veralteten Strukturen in der römisch-katholischen Kirche protestiert. Mit Streiks, mit Kundgebungen mit provokanten Aktionen auf dem Rosenmontagszug in Mainz und auf dem Fastnachtsumzug in Nieder-Olm. Alles ohne Erfolg", wie die Sprecherin der örtlichen Zwonullgruppe, Andrea Keber, klagt – wobei ich mich unwillkürlich frage, was für eine Art von "Erfolg" man denn da hätte erwarten sollen oder können. <a href="https://www.swr.de/swr1/maria-20-als-paepstinnen-beim-rosenmontagszug-in-mainz-100.html">Ein paar Frauen aus Nieder-Olm verkleiden sich im Fasching als Päpstinnen</a>, und prompt dankt die gesamte kirchliche Hierarchie ab und macht den Weg frei für eine gendergerechte, LGBT-affirmierende, basisdemokratisch von Laien geführte Wohlfühl-Glaubensgemeinschaft? Oder wie? </p><p style="text-align: justify;">"Die Frauen von Maria 2.0 in Nieder-Olm wollen jetzt nicht mehr warten, bis die Kirche irgendwann einmal etwas ändert", heißt es weiter. "Sie wollen nun als 'eigene Gemeinde' aktiv werden. 'Gemeinde ist für uns das, was Menschen vor Ort brauchen. Die auf der Suche sind nach etwas, das ihnen Kraft gibt – ohne dass die katholische Kirche als Aufpasser hinten dran steht.'" Über das Kirchenbild, das aus dem letzten Nebensatz spricht, ließe sich zweifellos einr ganze Menge sagen; man <i>kann</i> es aber natürlich auch <i>lassen</i>. Schauen wir uns lieber mal an, was den Leuten, die "der Suche sind nach etwas, das ihnen Kraft gibt", konkret geboten werden soll: "Neben Gottesdiensten werden den Menschen auch ganz weltliche Veranstaltungen geboten, zum Beispiel Sommerfeste, Weinproben oder Yoga-Kurse." Aha, und <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2016/07/zahle-5-euro-um-deine-nachbarn-zu.html">was ist mit <i>Qi Gong</i></a>? – Ganz in Ernst, ich würde mal sagen, dieses "Programm" unterscheidet sich nicht wesentlich von dem, was einem landauf, landab in vielen "ganz normalen" katholischen Pfarrgemeinden geboten wird. Diesen Punkt halte ich für alles andere als banal. Ich hatte schon häufiger den Eindruck, die Zwonullerinnen und vergleichbare Gruppen protestieren gegen Zustände in der Kirche, von denen sich manch ein sogenannter "konservativer" Katholik <i>wünschen</i> würde, dass es sie in Wirklichkeit <i>gäbe</i>. Womöglich ist auch genau das eine Erklärung dafür, dass die Damen so frustriert sind und mehr und mehr dazu neigen, alles hinzuschmeißen und aus der Kirche auszutreten: Da, wo sie ihre Basis und ihr Unterstützerumfeld haben, nämlich in ohnehin schon sehr "verweltlichten" post-volkskirchlichen Pfarrgemeinden, gibt es für sie nichts mehr zu erreichen, weil im Großen und Ganzen schon alles so ist, wie sie es haben wollen; und über diese Ebene hinaus reicht ihr Einfluss nicht. </p><p style="text-align: justify;">Beim ersten Überfliegen des Artikels war ich übrigens an einem größer gedruckten Zwischentitel hängen, wiederum einem Zitat der Nieder-Olmer Zwonull-Sprecherin Andrea Keber: "Letztendlich geht es darum, dass das eine Kirche ist, die nicht auf der Basis der Botschaft Jesu basiert." Na, dachte ich, das ist ja mal eine bestechend ehrliche und realistische Selbsteinschätzung. Aber Spaß beiseite, natürlich kann man sich schon denken, dass sie mit diesen Worten nicht ihren eigenen Verein, sondern die katholische Kirche zu beschreiben beabsichtigt. Der Frage, woher die Vorstellung eines grenzenlos toleranten, allzeit nachsichtig lächelnden Blümchen-Jesus (denn eine solche bildet ja für gewöhnlich den Hintergrund für die Behauptung, die katholische Kirche sei in Lehre und Praxis nicht "jesuanisch") eigentlich kommt, sollte man vielleicht mal systematisch nachgehen; was ich mich dabei aber auch frage, ist, ob es den Leuten gar kein Kopfzerbrechen bereitet, dass <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2014/10/grisu-der-kleine-drache-will-jetzt.html?m=1">dieses Jesusbild</a> so wenig Ähnlichkeit mit dem Jesus hat, den das Christentum seit fast 2000 Jahren als den Christus verkündet – oder anders ausgedrückt: wie sie es sich erklären, dass es fast 2000 Jahre gedauert hat, bis jemand die Botschaft Jesu ihrer Meinung nach <i>richtig</i> verstanden hat. Aber ich ahne schon, wie hier die Antwort lautet: Das liegt daran, dass die Kirche die ganze Zeit hindurch die Leute manipuliert und in die Irre geführt hat, um Macht über sie zu gewinnen. Merke: Verschwörungstheorien sind nur dann <i>pfui</i> und <i>bäh</i>, wenn sie aus einer unerwünschten Richtung kommen. </p><p style="text-align: justify;">Bleiben wir aber mal beim SWR-Bericht über dir Zwonull-Gemeindegründung in Nieder-Olm – und kommen hier zu <i>dem</i> Punkt, aus dem ich, wie oben angedeutet, nicht schlau werde: Gegen Ende heißt es da nämlich: "Eine echte Gemeinde, parallel zur bestehenden katholischen Kirchengemeinde, haben die Frauen [...] <i>nicht</i> gegründet" (Hervorhebung von mir). Ja wie, jetzt doch nicht? Widerspricht der Artikel damit nicht seiner eigenen Überschrift? Und vor allem: Was soll das Ganze <i>dann</i>? Auch ein als Video in den Artikel eingebettetes Interview mit Andrea Keber schafft hier keine wirkliche Klarheit (auch wenn es in anderer Hinsicht durchaus interessant und vielsagend ist; eventuell könnte es sich lohnen, darauf in einem gesonderten Blogartikel zurückzukommen). Im Text des SWR-Artikels liest man: "Vor der katholische Kirche im Stadtkern von Nieder-Olm hängt [...] ein großes Banner. 'Bei uns sind ALLE willkommen' heißt es darauf." Wohlgemerkt: vor der <i>katholischen Kirche</i> des Ortes, nicht etwa vor einem von der neuen Maria-Zwonull-Gemeinde angemieteten <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2013/08/die-pastoralen-raume-in-unseren-kopfen.html">Ladenlokal oder Lagerhaus</a>. Sowohl im Video als auch auf einem Foto am Kopf des Artikels ist dieses Transparent zu sehen, und bei der Kirche, an der sie hängt, handelt es sich definitiv um <a href="https://bistummainz.de/pfarrei/nieder-olm/unsere-pfarrgemeinde/kirchen-einrichtungen/st.-georg-nieder-olm/">die barocke Kirche St. Georg</a>, die zum Bistum Mainz gehört. Ist das Ganze also doch wieder nur eine öffentlichkeitswirksame Protestaktion, eine symbolische Inbesitznahme? Aber was wird dann aus den Weinproben und Yoga-Kursen? Oder wollen die Damen mit ihrer Aktion ausdrücken, dass die Gemeinde de facto bereits "ihnen gehört"? Das würde ja dazu passen, was ich weiter oben geschrieben habe, aber was ist dann mit der Aussage, sie wollten "ohne [...] die katholische Kirche als Aufpasser" agieren? Haben sie die Kirche besetzt und den Pfarrer rausgeschmissen? Oder ist die Pfarrei vakant, und die Zwonullerinnen nutzen das, um Fakten zu schaffen? Fragen über Fragen. </p><div style="text-align: justify;">"Was jetzt in Nieder-Olm passiert, stimmt Andrea Keber zuversichtlich", heißt es zum Schluss; und da sage ich: Mich <i>auch</i>, wenn auch aus gegenteiligen Gründen. Ich sehe in diesen Vorgängen nämlich ein Indiz dafür, dass es mit Maria Zwonull <i>zu Ende geht</i>. Vielleicht nicht mit der <i>Existenz</i> dieser Gruppe als solcher – die sogenannte "Altkatholische Kirche" gibt's schließlich <i>auch immer noch</i> –, aber mit ihrer <i>Relevanz</i>. Mit einem Fuß in der katholischen Kirche zu stehen und mit dem anderen Fuß draußen, funktioniert auf die Dauer eben nicht, das sehen die Damen allmählich auch ein; und die Tendenz scheint dahin zu gehen, dass sie sich im Zweifel eher für "draußen" entscheiden. Wenn sie aber keine kirchliche Obrigkeit mehr über sich haben, gegen die sie rebellieren können, stellt sich die Frage, worin eigentlich noch ihre Existenzberechtigung besteht. Ob sie mehr anzubieten haben als pures <i>Dagegensein</i>, und wenn ja, was das sein könnte. Weinproben und Yoga-Kurse werden da jedenfalls kaum ausreichen. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Geistlicher Impuls der Woche</b> </div><blockquote><p style="text-align: justify;">Am heutigen Fest betrachten wir Jesus, den Herrn, den Maria und Josef in den Tempel bringen, um ihn "dem Herrn zu weihen" <i>(<a href="https://www.bibleserver.com/EU/Lukas2%2C22">Lk 2,22</a>)</i>. In dieser Szene des Evangeliums enthüllt sich das Geheimnis des Sohnes der Jungfrau, des dem Vater Geweihten, der in die Welt gekommen ist, um seinen Willen treu zu erfüllen (vgl. <i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/Hebr%C3%A4er10%2C5-7">Hebr 10,5–7</a></i>). Hier ereignet sich die Begegnung der beiden Testamente, des Alten und des Neuen. Jesus kommt in den alten Tempel, er, der der neue Tempel Gottes ist: Er kommt, um sein Volk zu besuchen, wodurch es zur Erfüllung des Gehorsams gegenüber dem Gesetz und zur Eröffnung der letzten Zeit des Heils kommt. </p></blockquote><blockquote><p style="text-align: justify;">Es ist interessant, diesen Einzug des Jesuskindes in den feierlichen Rahmen des Tempels aus der Nähe zu betrachten: Es herrscht ein großes "Kommen und Gehen" von so vielen Menschen, die mit ihren Verpflichtungen beschäftigt sind: die Priester und die Leviten mit ihren Dienstplänen, die zahlreichen frommen Gläubigen und Pilger, die den sehnlichen Wunsch haben, dem heiligen Gott Israels zu begegnen. Keiner dieser Leute merkt jedoch etwas. Jesus ist ein Kind wie die anderen, erstgeborener Sohn seiner sehr einfachen Eltern. Auch die Priester sind nicht fähig, die Zeichen der neuen und besonderen Gegenwart des Messias und Erlösers zu begreifen. Nur zwei Greise, Simeon und Hanna, entdecken die große Neuigkeit. Geführt vom Heiligen Geist finden sie in jenem Kind die Erfüllung ihrer langen Zeit des Wartens und der Wachsamkeit. Beide betrachten das Licht Gottes, das kommt, um die Welt zu erleuchten. dem prophetischen Verhalten der beiden Greise, das die Freude über die Begegnung mit dem Erlöser zum Ausdruck bringt, ist der ganze Alte Bund eingefangen. </p></blockquote><blockquote><p style="text-align: right;"><i>(<a href="https://www.benedictusxvi.org/darstellung-des-herrn">Benedikt XVI., Predigt zum Fest der Darstellung des Herrn, 2011</a>) </i></p></blockquote><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><b>Ohrwurm der Woche </b></p><p style="text-align: justify;"><i>Sing Street: A Beautiful Sea </i></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/owH792s_Pww" width="320" youtube-src-id="owH792s_Pww"></iframe></div><p style="text-align: justify;">Ein Song aus einem <a href="https://www.filmstarts.de/kritiken/227018.html">Film</a>, und der Film heißt so wie die Band, weil es ein <i>Film über eine Band</i> ist. Eine <i>fiktive</i> Band. Obwohl: Kann man das so sagen? Kann eine <i>fiktive</i> Band <i>real existierende Musik</i> machen? – Wie dem auch sei: Den Film habe ich seinerzeit, 2016, zusammen mit meiner Liebsten im Kino gesehen, nachdem der Trailer sie davon überzeugt hatte, dass ich diesen Film <i>lieben</i> würde, und was soll ich sagen, sie hatte Recht. <a href="https://youtu.be/D8k1qohzZso?si=RpfLvmHpjJecS51V">Tatsächlich fasst der Trailer schon sehr gut zusammen, worum es in dem Film geht</a>: Ein Teenager kommt an eine neue Schule, hat dort allerlei Eingliederungsschwierigkeiten, und in der Absicht, ein Mädchen zu beeindrucken, behauptet er, er spiele in einer Band. Da sie ihm das <i>glaubt</i>, muss er schleunigst <i>wirklich</i> eine Band gründen. Da die Handlung ca. Mitte der 80er Jahre angesiedelt ist und die Schülerband sich natürlich am gerade angesagten Sound orientiert, kommen im Soundtrack des Films allerlei Spielarten von Postpunk bzw. New Wave zu Gehör. Die hier ausgewählte Nummer gehört zu meinen Favoriten – und passt zudem ausgezeichnet zu meiner augenblicklichen Urlaubsstimmung... </p><p style="text-align: justify;"><br /></p>KingBearhttp://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-30869661543453752952024-01-31T12:00:00.001+01:002024-01-31T12:00:04.411+01:00Vorlesestoff fürs Tochterkind – Januar '24<p style="text-align: justify;">Wohlan, Leser: Es ist mal wieder Zeit für einen Einblick in die Welt der Kinder- und Jugendliteratur; präziser gesagt: für eine kritische Würdigung derjenigen Bücher, die ich meinen Kindern, vor allem aber meiner Ältesten, in den zurückliegenden Wochen als Gutenachtlektüre vorgelesen habe. Ganze fünf Bücher gilt es da zu besprechen, daher also ohne weitere Vorrede hinein ins Vergnügen: </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgJczRb1hskbvPCcat0g-tyJAMMhtQxdrPLQWWhRQ_FTmd0LFpGbeR5woDPAbobfM0MWkRm3xHqMZaYrYlJidZ7MJs6l6DYPr8CJsmpndDypHdJN52D1ixTZg1-fChdwLLBT1qXMlUxg0gtdC4rw1qNh2jesuuI5dnP0r6uUp3JhoZsC2-RXtfQLexiRSlx/s3456/20240131_093722.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3456" data-original-width="3456" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgJczRb1hskbvPCcat0g-tyJAMMhtQxdrPLQWWhRQ_FTmd0LFpGbeR5woDPAbobfM0MWkRm3xHqMZaYrYlJidZ7MJs6l6DYPr8CJsmpndDypHdJN52D1ixTZg1-fChdwLLBT1qXMlUxg0gtdC4rw1qNh2jesuuI5dnP0r6uUp3JhoZsC2-RXtfQLexiRSlx/s320/20240131_093722.jpg" width="320" /></a></div><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"></p><ul><li><i><a href="https://www.amazon.de/Latte-Igel-Sammelband-Wasserstein-Lofoten/dp/3522164407">Sebastian Lybeck: Latte Igel </a> </i></li></ul><p></p><p style="text-align: justify;">Dieses Buch hat unsere Tochter von ihrer Patentante – <a href="https://katholischlogisch.wordpress.com/2019/05/18/lang-lebe-mein-patenkind/">Bloggerkollegin Claudia</a> – geschenkt bekommen, und zwar nicht zu Weihnachten, sondern nachträglich zum 6. Geburtstag. Es enthält zwei abgeschlossene, im schwedischsprachigen Original separat publizierte Geschichten, <i>"Latte Igel und der Wasserstein"</i> und <i>"Latte Igel reist zu den Lofoten"</i>. Im ersten Teil wird der Wald, in dem Latte Igel lebt, von einer extremen Dürre heimgesucht; ein weiser alter Rabe erzählt Latte jedoch von dem geheimnisvollen Wasserstein, mit dem der Wald und seine Bewohner gerettet werden könnten. Der Haken an der Sache: Der Wasserstein befindet sich im Besitz des grausamen Bärenkönigs Bantur, und damit nicht genug, muss Latte Igel, um zu ihm zu gelangen, zuerst das Reich des Wolfskönigs Glufus und das des Luchskönigs Tibur durchqueren. Der tapfere Igel macht sich unverdrossen auf den Weg, und tatsächlich gelingt es ihm auffallend mühelos, das Land der Wölfe und das der Luchse unbehelligt zu durchqueren; erfahrene Leser von Abenteuergeschichten ahnen hier aber bereits, was die Wölfe und die Luchse im Schilde führen und dass Latte es auf dem Rückweg nicht so leicht haben wird. – An einem Punkt der Lektüre – ich glaube, es war ziemlich genau der Punkt, an dem Latte und sein Gefährte Tjum in den Katakomben unter Bärenkönig Banturs Burg den Wasserstein entdecken – dachte ich plötzlich: Irgendwie hat die Geschichte Ähnlichkeit mit <a href="https://www.dtv.de/buchreihen/die-endling-trilogie">Katherine Applegates <i>"Endling"</i>-Trilogie</a>. Auch wenn sie natürlich erheblich simpler gestrickt und schlichter erzählt ist. Ich möchte betonten, dass ich diesen Vergleich ausdrücklich als Lob verstanden wissen möchte. </p><p style="text-align: justify;"><a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Latte_Igel_und_der_magische_Wasserstein">Tante Wikipedia verdanke ich übrigens die Information</a>, dass es von dieser ersten <i>"Latte Igel"</i>-Geschichte eine Verfilmung gibt, einen deutschen Animationsfilm aus dem Jahr 2019. Darin ist Latte allerdings ein <i>Mädchen</i>, und <a href="https://youtu.be/DDxlRKddt5I?si=ib6v6r1ottlotqu9">der Trailer, den ich auf <i>YouTube</i> gesehen habe</a>, hat mir den Eindruck vermittelt, dass der Film auch sonst nicht viel mehr als die Grundidee der Handlung mit dem Buch gemeinsam hat. <a href="https://www.bz-berlin.de/archiv-artikel/warum-nur-wurde-latte-igel-im-deutschen-film-zum-maedchen">Gunnar Schupelius von der <i>B.Z</i>. ärgerte sich seinerzeit <i>so</i> sehr über den Film, dass er ihn in seiner Kolumne <i>"Mein Ärger"</i> rezensierte</a>; neben der Tatsache, dass aus dem Helden ein Mädchen gemacht wurde, beklagt er sich auch darüber, dass die Handlung "an die Klimabewegung ('Fridays for Future') angepasst" worden sei: "Demnach muss also die Trockenheit eine Folge des <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/04/lasst-euch-nicht-erschrecken-es-ist.html?m=1">Klimawandels</a> sein." Nun, sagen wir mal so: In einer Geschichte, die damit losgeht, dass eine große Dürre alles Leben im Wald bedroht, eine ökologische <i>Message</i> zu sehen, ist ja wohl nicht gerade abwegig. (Eine solche gibt es, nebenbei bemerkt, auch in der oben zum Vergleich herangezogenen <i>"Endling"</i>-Trilogie.) Schupelius räumt sogar ein, dass<i> "Latte Igel"</i>-Autor Sebastian Lybeck "selbst Umweltaktivist" war: "Er kämpfte gegen ein Wasserkraftwerk in Norwegen und ein Atomkraftwerk in Dänemark. Aber er schrieb eben kein politisches Kinderbuch, sondern ein echtes Märchen [...]. Der kleine Latte schafft es mit Mut und Verstand und der Hilfe seiner Freunde, den Wasserstein für seinen Wald zu erbeuten. Ist das nicht Aussage genug? Liegt nicht die Kraft eines guten Kinderbuches darin, den Raum zu schaffen, in dem Ideen und Träume wachsen können?" – Läuft Schupelius' Kritik also letztlich nur darauf hinaus, dass die klimapolitische Ausdeutung der Geschichte im Film allzu dick aufgetragen sei, dann mag er damit durchaus Recht haben; ohne den Film gesehen zu haben, vermag ich das nicht zu beurteilen. </p><p style="text-align: justify;">– Die zweite Geschichte beginnt damit, dass eine kleine Fee, die im ersten Teil nicht vorkam, nun aber bei den Tieren des Waldes in hohem Ansehen steht, von einem Adler geraubt und auf die <a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Lofoten">Lofoten</a> verschleppt wird. Bald darauf mischen sich satirische Elemente in die Handlung: So gründen die Tiere des Waldes prompt einen Verein zur Rettung der Fee, verteilen Vorstandsämter und fühlen sich sehr wichtig dabei, unternehmen jedoch nichts, was tatsächlich zur Rettung der Fee beitragen könnte, sodass schließlich doch wieder Latte Igel die Sache in die Hand nehmen muss, der eigentlich gerade dabei war, sich auf den Winterschlaf vorzubereiten. Damit nicht genug: Um zu den Lofoten zu gelangen, müssen Latte Igel und seine Gefährten den Wald verlassen und die Welt der Menschen betreten – und da herrscht frohgemut die Gegenwart: Es gibt Straßenlaternen, Autos, Fabriken und Radios, und gegen Ende der Geschichte reisen unsere Helden sogar mit dem Flugzeug. Ich muss sagen, das hat mich schwer irritiert: Gegenüber dem ersten Teil erschien mir das als ein allzu großer Stilbruch, um mit solcher Selbstverständlichkeit behandelt zu werden. Um mal einen bewusst hoch gegriffenen Vergleich zu bemühen: Man stelle sich vor, im zweiten Teil des <i>"Herrn der Ringe"</i> durchqueren Aragorn, Legolas und Gimli ein Felsenportal und <a href="https://youtu.be/jsI2_e39I8c?feature=shared">finden sich unversehens in der Parfümabteilung von <i>Woolworth</i> wieder</a>. Vielleicht würde der eine oder andere Leser das als eine reizvolle Wendung empfinden, aber ich denke, man kann sich darauf einigen, dass so etwas eher den Charakter einer <i>Parodie</i> als den einer legitimen Fortsetzung hätte. Mir jedenfalls war die zweite Hälfte des <i>"Latte Igel"-</i>Buches damit ziemlich verleidet; die Kinder störte es zugegebenermaßen weniger. </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"></p><ul><li><i><a href="https://schoenstatt-verlag.de/shop/item/9783505140563/bibi-tina-das-fohlen-im-schnee-von-stephan-gurtler-gebundenes-buch#">Stephan Gürtler: Bibi & Tina – Das Fohlen im Schnee </a></i></li></ul><p></p><p style="text-align: justify;">Bibi Blocksberg verbringt einen Teil ihrer Weihnachtsferien – nämlich den Teil <i>nach</i> Heiligabend – auf dem Martinshof. Bereits auf der Zugfahrt dorthin lernt sie ein etwa gleichaltriges Mädchen namens Hanna kennen; sie will ihren Großvater besuchen, scheint sich aber nicht besonders darauf zu freuen. Hannas Großvater ist ein Pferdezüchter, dessen unternehmerische Existenz durch die schwindende Nachfrage nach seinen Pferden bedroht ist und der vor allem nach dem Tod seiner Frau zunehmend verbittert und emotional verschlossen ist. Als er ein Fohlen, das er wegen einer Fehlstellung der Vorderläufe als wertlos betrachtet, das seine Enkelin aber innig liebt und als <i>ihr</i> Tier betrachtet, verkaufen will, greift Hanna zu dem verzweifelten Mittel, das Fohlen zu entführen und vor ihrem Großvater zu verstecken. – Wenn hier der Eindruck entsteht, das sei ein ungewöhnlich ernster und konfliktbeladener Handlungsentwurf für eine <i>"Bibi & Tina"-</i>Episode, dann kann ich nur sagen: <i>Ja, das finde ich auch</i>. Es gibt gewisse inhaltliche Berührungspunkte mit der Episode <i><a href="https://bibi-und-tina.fandom.com/wiki/Das_Schmusepony">"Das Schmusepony"</a></i>, die wir als Hörspiel auf CD haben; aber gerade dieser Vergleich macht es nur umso augenfälliger, dass <i>"Das Fohlen im Schnee"</i> sowohl von der Handlung als auch von der Erzählweise her deutlich anspruchsvoller und "reifer" wirkt. Bezeichnend erscheint es mir in diesem Zusammenhang, dass – was übrigens auch dem Tochterkind aufgefallen ist – Bibis Hexkünste für die Handlung kaum eine Rolle spielen: Es wäre ohne große Änderungen möglich, die Tatsache, dass eine der handelnden Personen über magische Fähigkeiten verfügt, gänzlich wegzulassen. Interessant – und untypisch für die Serie – ist auch, dass die einzelnen Kapitel des Buches teils aus Bibis und teils aus Hannas Perspektive erzählt werden, die ersten sechs sogar regelmäßig abwechselnd. </p><p style="text-align: justify;">Alles in allem würde ich das Buch als <i>"besser als erwartet"</i> einordnen, aber <i>einen</i> Kritikpunkt muss ich <i>doch</i> noch loswerden, auch wenn ich an dieser Stelle wahrscheinlich <b>"Spoiler-Alarm!"</b> rufen müsste: Dass unsere Heldinnen gegen Ende der Geschichte auf die Idee kommen, Hannas Großvater solle beim traditionellen Falkensteiner Pferdeschlittenrennen antreten, um mit dem Preisgeld seine Schulden beim Hufschmied begleichen und die Behandlung der Vorderlauf-Fehlstellung des Fohlens Jimi bezahlen zu können, erscheint mir nicht sonderlich überzeugend – denn der Favorit bei diesem Rennen, den es zu schlagen gilt, ist kein anderer als eben der Hufschmied. Ob der wohl sonderlich erbaut wäre, wenn man ihn mit dem Geld bezahlen wollte, das man ihm unmittelbar zuvor vor der Nase weggeschnappt hätte? – Man muss indes anerkennen, dass der Autor schließlich doch eine leidlich plausible Lösung für dieses Problem findet. </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"></p><ul><li><i><a href="https://www.kiddinx-shop.de/die-drei-magier-geheimnis-im-geisterwald.html">Matthias von Bornstädt: Die drei Magier – Geheimnis im Geisterwald </a></i></li></ul><p></p><p style="text-align: justify;">Ein Buch, das den Kindern bei unserem jüngsten gemeinsamen Büchereibesuch wohl vor allem dank des lebhaften Stils der Illustrationen (von Rolf "Arvi" Vogt) ins Auge gefallen ist. Es handelt sich wieder einmal um einen Teil einer Buchreihe, und wieder einmal <i>nicht</i> un den <i>ersten</i> Teil – sondern den <i>zweiten</i>. Was bisher geschah, wird aber aus gelegentlich eingestreuten Rückblenden und erklärenden Einschüben leicht ersichtlich: Drei Teenager oder <i><a href="https://www.ucsfbenioffchildrens.org/education/your-tween-10-to-13-year-olds">"Tweens"</a></i> – in der Reihenfolge ihres Auftretens: Vicky, ihr Freund Conrad und dessen Schwester Mila – haben einen Zugang zu einem magischen Land namens Algravia entdeckt; dort haben sie selbst magische Fähigkeiten, die sie allerdings erst lernen müssen zu beherrschen. Auch können sie nicht nach Belieben in dieses magische Land reisen, sondern nur, wenn sie <i>gerufen</i> werden – und gerufen werden sie, wenn es <i>eine Mission zu erfüllen</i> gilt. Die Grundkonstellation ist also in groben Zügen dieselbe wie in <i><a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Mia_and_me_%E2%80%93_Abenteuer_in_Centopia">"Mia & Me"</a></i>,<i> <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/04/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-25.html?m=1">"Mariella Meermädchen"</a></i> und wahrscheinlich noch zahlreichen weiteren Serien – von denen die Reihe <i>"Die drei Magier"</i> sich allerdings durch einen ausgeprägten Sinn für Komik abhebt. Vorteilhaft wirkt es sich auch aus, dass es mehrere gleichberechtigte Hauptfiguren gibt, die zudem charakterlich gegeneinander kontrastiert sind: Vicky ist impulsiv und zuweilen übermütig, Conrad nachdenklich und besonnen, Mila sanftmütig und verträumt. In diesem Band der Serie erhalten sie den Auftrag, ein Waldmonster aufzuspüren und unschädlich zu machen, das so schaurig ist, dass sogar die Gespenster vor ihm aus dem Geisterwald geflohen sind. Was sie dabei nicht ahnen, ist, dass Conrads und Milas kleiner Bruder Linus ihnen nach Algravia gefolgt ist... </p><p style="text-align: justify;">Wenn ich an diesem Buch etwas zu kritisieren habe, dann im Grunde nur, dass es <i>zu kurz</i> ist. Präziser gesagt ist es <i>am Ende zu kurz</i>: Der Autor lässt sich viel Zeit mit der Exposition, und als die drei Magier dann erstmals dem rätselhaften Waldmonster gegenüberstehen, ist das Buch schon zu zwei Dritteln rum. Da kann es nicht ausbleiben, dass die Auflösung etwas überstürzt bzw. übers Knie gebrochen wirkt. – Man muss allerdings sagen, dass dieser Umstand das Lesevergnügen kaum schmälert; tatsächlich war dieses so groß, dass unser Jüngster, nachdem ich dieses Buch zu Ende vorgelesen hatte und ein neues beginnen wollte, am nächsten Abend forderte: "Nochmal das Gespensterbuch!" Wir einigten uns schließlich darauf, dass ich ihm an den darauffolgenden Schultagen, wenn ich mit ihm allein zu Hause war, jeweils um die Mittagszeit ein paar Kapitel vorlas, in dem (oft vergeblichen) Versuch, damit den Mittagsschlaf einzuläuten... </p><p style="text-align: justify;">(Einer Werbeanzeige hinten im Buch habe ich übrigens entnommen, <a href="https://www.schmidtspiele-shop.de/spiele/drei-magier-spiele">dass es zu der Buchreihe <i>"Die drei Magier"</i> mehrere <i>Brettspiele</i> gibt</a>. Vielleicht war es auch umgekehrt, und die Spiele waren <i>zuerst</i> da. Ich habe mir noch nicht die Mühe gemacht, das zu recherchieren.) </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"></p><ul><li><a href="https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/timo-parvela-ella-und-der-neue-in-der-klasse-9783446241763-t-1343"><i>Timo Parvela: Ella und der Neue in der Klasse</i> </a> </li></ul><p></p><p style="text-align: justify;">Dies ist bereits das vierte Buch aus der<i> "Ella"</i>-Reihe, das wir gemeinsam gelesen haben; der Reihenfolge der Entstehung bzw. Veröffentlichung nach ist es das 7. <i>Ella</i>-Buch, zuvor hatten wir das 14., 3. und 10. gelesen. Diese etwas krause Reihenfolge schadet aber eigentlich gar nichts, da die einzelnen Episoden der Serie jeweils in sich abgeschlossen sind. In dieser Folge jedenfalls bekommen Ella und ihre Freunde, wie der Titel ja bereits verrät, einen neuen Klassenkameraden; er heißt Paavo und scheint ein ziemlicher Angeber zu sein. Insbesondere der von Ella stets als das "Klassengenie" betitelte Timo betrachtet den "Neuen" als Rivalen und ist versessen darauf, Paavos Behauptung, sein Vater sei ein berühmter Filmregisseur, als Lüge zu entlarven. Ein Ausflug in die nahe Großstadt, den die Kinder zu diesem Zweck unternehmen, entwickelt sich – wie es bei dieser Buchreihe kaum anders zu erwarten war – alsbald zu einer surrealen Odyssee... </p><p style="text-align: justify;"><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/12/vorlesestoff-furs-tochterkind-dezember.html">Nachdem ich den Band <i>"Ella und ihre Freunde außer Rand und Band"</i> eher enttäuschend fand</a>, zeigt sich Autor Timo Parvela hier wieder auf der Höhe seines Könnens. Wie man es von der <i>"Ella"</i>-Reihe gewohnt ist, sprudelt die Handlung vor skurrilen Einfällen über; von den anderen<i> "Ella"-</i>Büchern, die ich bisher gelesen habe, hebt es sich durch den ungewohnten Handlungsraum Großstadt ab, und es kommt eine ordentliche Portion Mediensatire darin vor; so wird etwa das Reality-Show-Format <i><a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Big_Brother_(Fernsehshow)">"Big Brother"</a></i> als <i>"Das Haus der sieben Doofen"</i> persifliert. Alles in allem lässt das Buch keine Wünsche offen – auch nicht in Bezug auf die <i>"Wichtel-Challenge"</i>: Bisher kam, was mich in meiner Eigenschaft als Wichtelgruppenleiter natürlich entzückt, in <i>jedem</i> Band dieser Buchreihe, den ich meinen Kindern vorgelesen habe, mindestens einmal das Wort "Wichtel" vor. So auch hier: Nachdem Ella und ihre Freunde sich aus komplizierten Gründen mit falschen Bärten aus Rasierschaum und Watte ausstaffiert haben, hält ein vorbeikommendes kleines Mädchen sie für "Weihnachtswichtel", was die Mutter des Mädchens zu dem Kommentar veranlasst: "Die fangen mit dem Weihnachtsrummel auch jedes Jahr früher an" (S. 65). </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"></p><ul><li style="text-align: justify;"><a href="https://www.penguin.de/Buch/Ostwind-Rueckkehr-nach-Kaltenbach/Lea-Schmidbauer/cbj-Kinderbuecher/e447900.rhd"><i>Kristina Magdalena Henn/Lea Schmidbauer: Ostwind – Rückkehr nach Kaltenbach</i> </a></li></ul><p></p><p style="text-align: justify;">Nachdem der Band <i>"Ostwind – Der große Orkan"</i> <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/12/creative-minority-report-nr-8.html?m=1">bei der ganzen Familie so gut angekommen war</a>, lag es auf der Hand, dass wir noch mehr <i>"Ostwind"</i>-Bücher würden lesen müssen; allerdings bringt es bei <i>dieser</i> Buchreihe <i>doch</i> gewisse Komplikationen mit sich, wenn man die einzelnen Teile nicht in der richtigen Reihenfolge liest. Nachdem wir zuerst den <i>sechsten</i> Teil gelesen hatten, sind wir jetzt beim <i>zweiten</i>; der erste war in unserer Stadtteilbibliothek gerade nicht verfügbar. Wie dem auch sei: Man merkt schnell, dass sich in der Welt, in der die <i>Ostwind</i>-Reihe spielt, zwischen dem zweiten und dem sechsten Band eine Menge verändert haben muss. Ari, die Hauptfigur von<i> "Der große Orkan"</i>, kommt in <i>"Rückkehr nach Kaltenbach"</i> noch gar nicht vor, stattdessen spielt hier Mika, die Enkelin der Gutsherrin von Kaltenbach, die Hauptrolle. Und Kaltenbach ist hier noch kein Therapiezentrum für traumatisierte Pferde, sondern ein Trainingszentrum für Turnierpferde – allerdings eines, das kurz vor der Pleite steht. Man kann sich bereits ausmalen, dass die Umwandlung in ein Therapiezentrum zentraler Bestandteil eines Sanierungskonzepts für das verschuldete Anwesen sein wird, aber erst einmal lässt Mika sich widerstrebend dazu überreden, mit Ostwind bei einem Turnier anzutreten, um die Kreditwürdigkeit des Unternehmens wiederherzustellen. – Der Umstand, dass Mika, die eine so enge emotionale Verbindung zu Pferden (und vor allem zu ihrem Hengst Ostwind) hat, dem Turniersport so skeptisch bis ablehnend gegenübersteht, macht die Ostwind-Reihe übrigens tendenziell zu einem Gegenentwurf zu Pferdemädchen-Serien wie <i><a href="https://www.zdf.de/kinder/wendy">"Wendy"</a></i>, <i><a href="https://fjolamausis-leseecke.blogspot.com/2014/02/sammlung-vollblut-reihe-von-joanna.html?m=1">"Vollblut"</a></i> oder <i><a href="https://www.lovelybooks.de/autor/Lauren-Brooke/reihe/Rose-Hill-in-Reihenfolge-1081403739/">"Rose Hill – Internat für Mädchen und Pferde"</a></i>, in denen die Hauptfiguren selbst begeisterte und ehrgeizige Turnierreiterinnen sind. </p><p style="text-align: justify;">Was Handlungsaufbau und Erzählweise angeht, muss ich sagen, dass mich <i>"Rückkehr nach Kaltenbach"</i> nicht im selben Maße von Anfang an gefesselt und "mitgenommen" hat wie <i>"Der große Orkan"</i>. Das hat sicherlich damit zu tun, dass das letztgenannte Buch gleich am Anfang düsterer und geheimnisvoller wirkt, und auch damit, dass ich Ari als Hauptfigur interessanter finde als Mika. Zum Teil liegt es aber auch daran, dass es in <i>"Rückkehr nach Kaltenbach"</i> gleich im ersten Drittel einige Szenen gibt, die in einem spezifischen Sinne allzu deutlich erkennen lassen, dass es sich um ein <i>"Buch zum Film"</i> bzw. ein <i>auf eine Verfilmung hin geschriebenes</i> Buch handelt, während solche Passagen in <i>"Der große Orkan"</i> schwerpunktmäßig eher im <i>letzten</i> Drittel vorkommen: Speziell die Szenen zwischen Mika, ihrer Freundin Fanny und dem auf Kaltenbach als Stallbursche, pardon: "Pferdewirt in Ausbildung" arbeitenden Sam setzen stark auf witzig sein sollende Dialoge und Situationskomik, und das kommt auf einer Buchseite einfach nicht so rüber, wie wenn man's auf der Leinwand (oder auf dem Bildschirm) sieht. </p><p style="text-align: justify;">Spannung kommt so richtig erst auf, als ein zunächst nebensächlich erscheinender Handlungsstrang an Umfang und Bedeutung gewinnt: Bei dem Versuch, zusammen mit Fanny und Sam eine Serie von Futter- und Medikamentendiebstählen auf Kaltenbach aufzuklären, entdeckt Mika ein versteckt im Wald gelegenes Gehöft, in dem Pferde unter entsetzlichen Bedingungen gehalten werden. Mehr soll hier vorerst nicht verraten werden -- vermutlich werde ich bei anderer Gelegenheit ohnehin noch ausführlicher auf die <i>Ostwind</i>-Reihe zurückkommen müssen. </p><p style="text-align: justify;">Als nächstes steht dann übrigens der dritte Band der <a href="https://www.lovelybooks.de/autor/Kira-Gembri/reihe/Ruby-Fairygale-in-Reihenfolge-2937131441/"><i>"Ruby Fairygale"</i>-Reihe von Kira Gembri</a> auf unserer Vorleseliste; und dann wird wohl bald wieder mal ein gemeinsamer Trip zur Bibliothek fällig...! </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><b>Hinweis in eigener Sache:</b> Dieser Artikel erschien zuerst am 24.1. auf der <i>Patreon-</i>Seite <i>"Mittwochsklub"</i>. Gegen einen bescheidenen Beitrag von 5-15 € im Monat gibt es dort für Abonnenten neben der Möglichkeit, Blogartikel bis zu einer Woche früher zu lesen, auch allerlei exklusiven Content, und wenn das als Anreiz nicht ausreicht, dann seht es als solidarischen Akt: Jeder, der für die <i>Patreon</i>-Seite zahlt, leistet einen Beitrag dazu, dass dieser Blog für den Rest der Welt kostenlos bleibt! </p>KingBearhttp://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-70376774301043963002024-01-27T18:00:00.001+01:002024-01-27T18:00:03.839+01:00Creative Minority Report Nr. 14<p style="text-align: justify;">Es ist wieder Wochenbriefing-Zeit, Freunde; und diesmal hatte ich einige Mühe, termingerecht damit fertig zu werden– was nicht daran lag, dass in dieser Woche so viel los gewesen wäre. Tatsächlich steht, wie ich gleich schon mal vorausschicken will, dieses Wochenbriefing so sehr im Zeichen des <a href="https://gfberlin.de/events/eins-gebetstag-3/">Gebetstags <i>"eins in Christus"</i></a>, dass für andere Themen kaum noch Platz sein wird. Ich denke aber, dass dieses Thema "in sich" vielseitig genug ist, dass es trotzdem nicht langweilig werden wird. Nächstes Mal kommen dann aber wieder andere und mehr verschiedene Themen dran, versprochen...! </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjSGCcuYiXD3i0vglcquq4wXtRnEBQU4Z8mhS3CL-rmw-WpL2Gmat3ymsKvi5Z4I6j4ZL76PRmZhlIw_23D034HXY7cfdvzyUJjtu7mebv9KYlxfaTwenD4jAg9lgY0uNV34XVG_O_84K0G8iwRjOzQklN5XOopAIPoYsgNDh_bYHrCiKkrMQA5HUkVK2K1/s4608/20240120_172222.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3456" data-original-width="4608" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjSGCcuYiXD3i0vglcquq4wXtRnEBQU4Z8mhS3CL-rmw-WpL2Gmat3ymsKvi5Z4I6j4ZL76PRmZhlIw_23D034HXY7cfdvzyUJjtu7mebv9KYlxfaTwenD4jAg9lgY0uNV34XVG_O_84K0G8iwRjOzQklN5XOopAIPoYsgNDh_bYHrCiKkrMQA5HUkVK2K1/s320/20240120_172222.jpg" width="320" /></a></div><div style="text-align: justify;"><b><br /></b></div><p style="text-align: justify;"><b>Was bisher geschah</b> </p><p style="text-align: justify;">Okay, am vergangenen Samstag war also dieses besagte Gebets-Event; und sonst so? – Am Sonntag gingen wir, wie meistens, in St. Joseph Siemensstadt zur Messe; von Sonntag auf Montag übernachtete unsere Große bei einem Freund, dessen Mutter sie dann am Morgen auch zur Schule brachte, und von Dienstag auf Mittwoch übernachtete dann eine der Schulfreundinnen des Tochterkindes bei <i>uns</i>. Beides war für uns eine Premiere, aber es klappte alles gut. Ich muss sagen, dass mich insbesondere der Gedanke an die Übernachtung eines anderen Kindes bei uns im Vorfeld einigermaßen gestresst hatte: Schließlich muss ich mich am Morgen, während meine Liebste bereits bei der Arbeit ist, alleinverantwortlich darum kümmern, dass die Kinder sich anziehen, frühstücken und wir uns rechtzeitig auf den Schulweg machen; mit meinen eigenen Kindern habe ich da inzwischen eine gewisse Routine, aber ein <i>zusätzliches fremdes Kind</i> bringt da doch ein erhebliches Maß an Unberechenbarkeit hinein. Tatsächlich kann ich aber sagen, dass es nicht halb so schwierig war, wie ich es mir vorgestellt hatte. – Heute vormittag hätte theoretisch ein Stammestreffen der <i><a href="https://www.kph-st.eu/">Katholischen Pfadfinder Haselhorst</a></i> sein sollen, und ich hatte, wie schon mal erwähnt, erwogen, da kurzerhand ein Wichtelgruppentreffen "dranzuhängen"; meine Teamkolleginnen (und damit auch deren Kinder) konnten am diesem Termin allerdings nicht, und während ich noch überlegte, ob ich mit meinen Kindern, wenigstens mit der Großen, trotzdem hingehen und gegebenenfalls bei den Wölflingen mitmachen sollte, wurde aus davon unabhängigen Gründen das ganze Stammestreffen abgesagt. Das nächste soll nach den Winterferien sein... </p><div style="text-align: justify;"><br /></div><p style="text-align: justify;"><b>Was ansteht </b></p><p style="text-align: justify;">Ob ich es heute Abend ins <i><a href="https://www.baumhausberlin.de/">Baumhaus</a></i> schaffe, ist, während ich diese Zeilen schreibe, noch nicht ganz sicher, aber ich <i>möchte</i> eigentlich <i>schon</i> gern. Am morgigen Sonntag hätte in St. Stephanus Haselhorst wieder einmal <i>Familientag</i> sein sollen, aber wie ich hörte, wurde der kurzfristig abgesagt; immerhin soll es nach der Messe einen Familien<i>brunch</i> geben, aber ob das für uns ein hinreichender Grund ist, dort zur Messe zu gehen statt in St. Joseph Siemensstadt, ist auch noch nicht ganz raus. Im Übrigen habe ich eine Deadline für einen neuen <i><a href="https://www.die-tagespost.de/">Tagespost</a></i>-Beitrag einzuhalten, der am Donnerstag erscheinen soll; um was für einen Beitrag es sich dabei handelt, wird aber noch nicht verraten. Sodann liegt die letzte Schul- und Arbeitswoche vor den Winterferien vor uns; für meine Liebste beinhaltet diese Arbeitswoche eine Dienstberatung und einen Tag der Offenen Tür, was beides einen erheblich späteren Feierabend als an normalen Arbeitstagen bedingt; und an einem dieser Tage hat das Tochterkind infolge einer Mitarbeiter-Fortbildung schulfrei. Da werde ich mir was einfallen lassen müssen, um die Kinder zu beschäftigen; vielleicht gehe ich mit ihnen in den <a href="https://www.tierpark-berlin.de/de">Tierpark</a>. (Hoffentlich ist gutes Wetter!) Weiter steht noch nichts Besonderes im Terminkalender... </p><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Nicht MEHR, aber auch nicht WENIGER</b> </div><p style="text-align: justify;">Der vom <a href="https://www.oerbb.de/"><i>Ökumenischen Rat Berlin-Brandenburg</i>,</a> der <i><a href="https://www.evangelische-allianz-berlin.de/">Evangelischen Allianz</a></i>, dem ökumenischen Netzwerk <i><a href="https://gfberlin.de/">Gemeinsam für Berlin</a></i> und weiteren Initiativen ausgerichtete Gebetstag <i>"eins für Christus"</i> fand, wie im Laufe des Tages immer mal wieder betont wurde, heuer bereits zum 7. Mal statt; da könnte man nun sagen: Eigentlich komisch, dass wir bisher nie etwas davon mitgekriegt haben. Vor einigen Jahren – <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/10/kaffee-laudes-das-wochen-briefing-30.html?m=1">genauer gesagt: im Oktober 2019</a> – waren wir mal bei einem Gebets-Event namens <i>"einklang"</i>, das damals in der <i><a href="https://www.gadw.org/">"Gemeinde auf dem Weg"</a></i> in Tegel, nicht allzu weit von unserer Wohnung, stattfand und das aussah und sich anfühlte wie eine Miniaturausgabe der MEHR, einschließlich der Tatsache, dass man Johannes Hartl als Hauptredner engagiert hatte. Nun hatte ich zwischenzeitlich die Vorstellung, bei <i>"eins in Christus"</i> könne es sich um eine Art Fortsetzung von <i>"einklang"</i> unter leicht geändertem Namen handeln, aber trotz zahlreicher Gemeinsamkeiten oder Ähnlichkeiten – auf die ich im Folgenden zum Teil eingehen werde und zum Teil nicht – war es doch ersichtlich <i>nicht dasselbe Veranstaltungsformat</i>; das käme ja auch schon chronologisch kaum hin, wenn man nicht annehmen wollte, dass dieses Event in nur 4¼ Jahren siebenmal stattgefunden hätte, und das <i>trotz Corona</i>. </p><p style="text-align: justify;">Aber mal von vorne: Ort des Geschehens war diesmal die <a href="https://equippers.de/berlin/"><i>"Equippers"</i>-Gemeinde in Hohenschönhausen</a>; den Namen fand ich persönlich ja eher abschreckend, aber nun gut. Wir fuhren mit der S-Bahn bis Landsberger Allee und dann mit der Tram weiter; in der Tram entnahm ich den Gesprächen einiger Mitreisender, dass sie dasselbe Ziel hatten wie wir, aber an der Zielhaltestelle stieg dann eine unerwartet große Zahl von Leuten aus, die offenbar <i>alle</i> zu diesem Event wollten. Da kam schon ein bisschen MEHR-Feeling auf. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgMCguga8Bpm6CGN9hDQJQeRND7asbgKmSUi9EQJX0QZ2Osa7pl4mXceUj9VHOxlUPQEhsm6aQy6Qy7pAB36p3zikFPWBWGTH1EUW0Z7b2B6zNJ6iuYCMDbg2_B56Ng1nG_HnZpyI8FanfBanqHHHECUEJl_TABkDiOOVG_2UdbSPo3L5Lp7Z0rTnNVWk7-/s4119/20240120_145831.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="4119" data-original-width="3089" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgMCguga8Bpm6CGN9hDQJQeRND7asbgKmSUi9EQJX0QZ2Osa7pl4mXceUj9VHOxlUPQEhsm6aQy6Qy7pAB36p3zikFPWBWGTH1EUW0Z7b2B6zNJ6iuYCMDbg2_B56Ng1nG_HnZpyI8FanfBanqHHHECUEJl_TABkDiOOVG_2UdbSPo3L5Lp7Z0rTnNVWk7-/s320/20240120_145831.jpg" width="240" /></a></div><br /><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjl8a-nw4sn2c_PUi4vLsGb0SN8bmcbSwrAwxLvfPdvJAGwa104UN-KtpKoCU-OXzZ6Vn8CB0iWQTwxvu7rmj0jqyEl_JFuJgYnnpufjB506Awh-sopPq-JWone6ytvqO_l6-1XHtZ9Ou1EKj38FoX-yW9EUIYesAy0GIyejok923i2AKhTkXn_hRnRdn2R/s3558/20240120_145923.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="2670" data-original-width="3558" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjl8a-nw4sn2c_PUi4vLsGb0SN8bmcbSwrAwxLvfPdvJAGwa104UN-KtpKoCU-OXzZ6Vn8CB0iWQTwxvu7rmj0jqyEl_JFuJgYnnpufjB506Awh-sopPq-JWone6ytvqO_l6-1XHtZ9Ou1EKj38FoX-yW9EUIYesAy0GIyejok923i2AKhTkXn_hRnRdn2R/s320/20240120_145923.jpg" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die Sprayer waren etwas voreilig: Tatsächlich war Lenins 100. Todestag erst einen Tag später. </td></tr></tbody></table><br /><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjHimkx8naBZwNfpWuTx4sd51y8uoE0p4RerLcF5BQjKN-GMYtqouIcN2t2thlQRH_N0q4rWdNbJUJCM8OzpLDXztUv93-7JIKLd9Cf_7PoujVYwsw76Bp4r2JxLJ1S3yezgbebu5jtZ5D1QmsCojdGSBjEqIUWOBIYzOYz_486AMy8j-7QxtmxPR8-1vXV/s3484/20240120_150037.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="3484" data-original-width="2613" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjHimkx8naBZwNfpWuTx4sd51y8uoE0p4RerLcF5BQjKN-GMYtqouIcN2t2thlQRH_N0q4rWdNbJUJCM8OzpLDXztUv93-7JIKLd9Cf_7PoujVYwsw76Bp4r2JxLJ1S3yezgbebu5jtZ5D1QmsCojdGSBjEqIUWOBIYzOYz_486AMy8j-7QxtmxPR8-1vXV/s320/20240120_150037.jpg" width="240" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">So, bin ich das? </td></tr></tbody></table><p style="text-align: justify;">Interessant war auch die Besucherstatistik im Eingangsbereich: </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi_qINQpVlew84n-cKg7sINLEpEeuk3ykwxVDseO7MIcvH8A0T3xRzOifsVw1LDz9LF4QJb-9cPJe3R1aqGJ3dFic9sDn3NqH0DCXv7ZPHM9fPBzjLRzMnt7AgPQDMlNmXqcGEQ_6vIV5KaY6GPCnkNywxuZPl-JSVW9nCpdCwIqb__XCF9uMvGuk72Z7oC/s3294/20240120_150232.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3294" data-original-width="3294" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi_qINQpVlew84n-cKg7sINLEpEeuk3ykwxVDseO7MIcvH8A0T3xRzOifsVw1LDz9LF4QJb-9cPJe3R1aqGJ3dFic9sDn3NqH0DCXv7ZPHM9fPBzjLRzMnt7AgPQDMlNmXqcGEQ_6vIV5KaY6GPCnkNywxuZPl-JSVW9nCpdCwIqb__XCF9uMvGuk72Z7oC/s320/20240120_150232.jpg" width="320" /></a></div><p style="text-align: justify;">Man kann vielleicht sagen, dass das nur eine Momentaufnahme war, aber dass es sich bei der großen Mehrheit der Teilnehmer um Mitglieder von Freikirchen handelte, ist wohl doch recht aussagekräftig. Auffällig ist auch, dass an zweiter Stelle, mit deutlichem Abstand in beide Richtungen, die evangelische Landeskirche folgte. Was die Beteiligung von Katholiken angeht, muss ich anmerken, dass, soweit ich es mitbekommen (bzw. eben gerade <i>nicht</i> mitbekommen) habe, in katholischen Gemeinden kaum für diese Veranstaltung geworben worden war. Wir hatten bezeichnenderweise nur durch einen Flyer, der im Foyer der <i><a href="https://www.weil-gott-dich-liebt.de/">EFG The Rock Christuskirche</a></i> auslag, davon erfahren. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhtVrBkbDcqN2EYNnidMc3gYysx5GG76JXU6nuvRGuv4uPoT3G6TUbltAbYYeVlLWtstlFH9l7m_DAPQoZky0erKSbVf_qTau0gmIl2CIJROUhUMeBJIVBYVMX-45CvtxRMnv3ofVaH8Uzrsn8hgf_PjoNh7S9owvQq_fQ2ZxZEMRY1Kc-sr1FaOP52rKN9/s3903/20240120_150439.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3903" data-original-width="2927" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhtVrBkbDcqN2EYNnidMc3gYysx5GG76JXU6nuvRGuv4uPoT3G6TUbltAbYYeVlLWtstlFH9l7m_DAPQoZky0erKSbVf_qTau0gmIl2CIJROUhUMeBJIVBYVMX-45CvtxRMnv3ofVaH8Uzrsn8hgf_PjoNh7S9owvQq_fQ2ZxZEMRY1Kc-sr1FaOP52rKN9/s320/20240120_150439.jpg" width="240" /></a></div><p style="text-align: justify;">Eröffnet wurde die Veranstaltung im großen Saal des <i>"Equippers"</i>-Gemeindezentrums; ich würde mal schätzen, dass es da gut 300 Sitzplätze gab, und die waren nicht ganz voll besetzt. Überrascht war ich vom <i>Alter</i> des Publikums: Ich möchte behaupten, die Mehrheit der Anwesenden war älter als ich, zu einem signifikanten Teil <i>erheblich</i> älter. Das ist zwar bei kirchlichen Veranstaltungen insgesamt kein ungewohnter Anblick, aber <i>hier</i> hätte ich das <i>nicht</i> erwartet. – Moderiert wurde die Eröffnung von einem katholischen Priester, Pfarrer Ulrich Kotzur, und einer Frau, von der ich nicht mitbekommen habe, ob sie irgendwie vorgestellt wurde oder sich selbst vorstellte, die aber, wie ich fand, den Charme einer Teleshopping-Moderatorin aus den Nuller Jahren ausstrahlte. Unangenehm fiel mir an ihr nicht zuletzt der Gebrauch der sogenannten <i><a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gender-Pause">"Gender-Pause"</a></i> beim Sprechen auf, und ihre Ansprache zur Kollekte fand ich derart bizarr, dass ich bedaure, sie nicht aufgezeichnet zu haben; sie aus dem Gedächtnis zu zitieren, fühle ich mich nämlich nicht in der Lage. Ersatzweise verweise ich auf <a href="https://youtu.be/35K6vQRt67g?si=nTvaZq4LMo3v0FbT">das Video zu <i>"Jesus He Knows Me"</i> von <i>Genesis</i></a>, das vermittelt einen halbwegs stimmigen Eindruck. – Aber nochmals zurück zu Uli Kotzur: Der hatte schon anno 2019 das <i>"einklang"</i>-Event moderiert, damals war er Diözesanjugendseelsorger, seit Anfang 2022 leitet er die <a href="https://www.erzbistumberlin.de/wir-sind/wo-glauben-raum-gewinnt/pastorale-raeume-und-pfarreien/pfarrei-hl-drei-koenige-nord-neukoelln/">Pfarrei Heilige Drei Könige in Nord-Neukölln</a>. Meine Liebste und ich kannten ihn schon lange – u.a. vom <i><a href="https://www.erzbistumberlin.de/feiern/firmung/bausteine-angebote/nightfever/">Nightfever</a></i> her –, hatten ihn aber schon eine Weile nicht mehr gesehen; als wir ihm nach der Eröffnung über den Weg liefen, freute er sich sichtlich über das Wiedersehen und staunte, wie groß unsere Kinder geworden sind. </p><p style="text-align: justify;">Leser, die sich erinnern, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/01/creative-minority-report-nr-12.html">wie ich in meinem Wochenbriefing von vor zwei Wochen über den Neujahrsempfang der Pfarrei Heilige Familie Spandau-Havelland hergezogen bin</a> – und besonders solche, die meine Kritik nicht nachvollziehen konnten – werden es als Ironie des Schicksals empfinden, dass zur Eröffnung des Gebetstags unter anderem ein Grußwort des Bezirksbürgermeisters von Lichtenberg gehörte; ich selbst empfand es <i>auch</i> so. Man muss allerdings dazu sagen, dass <a href="https://www.berlin.de/ba-lichtenberg/politik-und-verwaltung/bezirksamt/">der erst im vergangenen Jahr zum Bezirksbürgermeister von Lichtenberg gewählte Martin Schaefer (CDU)</a>, bevor er "in die Politik ging", evangelisch-freikirchlicher Pastor war und daher keine Schwierigkeiten hatte, in seiner Ansprache einen Ton zu treffen, der zu diesee Veranstaltung passte. Zugespitzt könnte man sogar sagen, seine Äußerungen zur Kommunalpolitik in Berlin-Lichtenberg wirkten stärker vom Glauben an Jesus Christus durchdrungen als das, was der Pfarreiratsvorsitzende der Pfarrei Heilige Familie über den "Pastoralen Prozess <i>Wo Glauben Raum gewinnt</i>" gesagt hatte. – Gleichwohl denke ich, wenn ich so gern über die Staatsnähe der Großkirchen meckere, wäre es nur recht und billig, auch mal das eigentümliche Verhältnis zu Staat und Nation unter die Lupe zu nehmen, das man in evangelikalen und charismatischen Kreisen zuweilen antrifft; das kann ich im Rahmen dieses Wochenbriefings allerdings nicht leisten, hoffen wir also, dass ich in absehbarer Zeit Gelegenheit finde, darauf zurückzukommen. </p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg5U6nJCa0EEBP06fYnY0a1qRrTVE9iQIqPD3qQiWgImFuPhG4HR1r3tkXmRRfBcuOOmbPtooPxWjo4ogr7XGebDVo2OKQ39uB6Y9e5iUOXSdzjyeeq6442_Excx4BLcC16aXB_DBG_5fM7u7MbTZoTfgKUGF1UzfjM47jy-vfljfY37bL7B78823Li-1Yg/s3997/20240120_150604.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="3997" data-original-width="2998" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg5U6nJCa0EEBP06fYnY0a1qRrTVE9iQIqPD3qQiWgImFuPhG4HR1r3tkXmRRfBcuOOmbPtooPxWjo4ogr7XGebDVo2OKQ39uB6Y9e5iUOXSdzjyeeq6442_Excx4BLcC16aXB_DBG_5fM7u7MbTZoTfgKUGF1UzfjM47jy-vfljfY37bL7B78823Li-1Yg/s320/20240120_150604.jpg" width="240" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Suchet der Stadt Bestes! </td></tr></tbody></table><p style="text-align: justify;">Als biblische Lesung gab's das Gleichnis von Barmherzigen Samariter <i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/Lukas10%2C25-37">(Lk 10,25-37)</a></i>; eine Art Predigt (die allerdings nicht so genannt wurde, vielleicht weil die anwesenden Freikirchler unter einer <i>Predigt</i> etwas zu verstehen gewohnt waren, was eine Stunde oder länger dauert) steuerte der griechisch-orthodoxe Bischof <a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Emmanuel_Sfiatkos">Emmanuel Sfiatkos</a> bei, der ungefähr in meinem Alter ist und ziemlich sympathisch 'rüberkam. Zum Inhalt seiner Ausführungen kann ich indes nichts sagen, da davon absolut nichts bei mir hängen geblieben ist. </p><p style="text-align: justify;">Zwischen den Wortbeiträgen gab's ein bisschen Lobpreis, dargeboten von der Band der gastgebenden Gemeinde; tatsächlich war die Bezeichnung <i>"Band"</i> ein bisschen hoch gegriffen, es handelte sich um einen Gitarristen, der auch sang, und eine weitere Sängerin. Was mich an und für sich nicht gestört hätte: Natürlich kann man auch mit nichts als Gesang und akustischer Gitarre Lobpreis machen. Umso irritierender fand ich es, dass die Musiker es für nötig hielten, die Lobpreis-<i>Atmo</i> durch Halbplayback aufzumotzen, sprich: durch aus dem Off eingespielte Sphärenklänge. (<i>"Svea-Klänge"</i>, nannten wir das in der Schülerband, in der ich vor rund 30 Jahren gespielt habe – nach einer Mitschülerin, die wir doof fanden. Ihr damaliger Freund besaß ein aus unserer Sicht obszön teures <i>Yamaha-</i>Keyboard, das jede Menge solcher silbrig glitzernden Sounds hatte, daher... also, wir fanden das jedenfalls witzig.) – Davon abgesehen hatte ich über die Performance dieses Lobpreis-Duos jedoch nichts zu meckern; mindestens ein Lied – <a href="https://youtu.be/MBZOh-MPcNI?si=dLreXFhI4FYzz2Ty"><i>"Ich will dich anbeten"</i> (<i>"Here I Am to Worship"</i>)</a> – konnte man wohl als allgemein bekannt voraussetzen. </p><p style="text-align: justify;">Der Hauptteil der Veranstaltung bestand aus drei etwa halbstündigen Workshop-Blöcken, in denen unterschiedliche christliche Konfessionen, Gemeinden oder Initiativen in den einzelnen Räumen des Gemeindezentrums entweder verschiedene Gebetsformen vorstellten (z.B.: <i>"Beten im Geist"</i>, <i>"Herzens-Gebet"</i>, <i>"kreatives Gebet"</i>, <i>"Tanz"</i>, <i>"altkirchliche Lichtvesper"</i>) oder zu bestimmten oder Anlässen beteten – von denen die meisten, oder jedenfalls auffallend viele, mehr oder weniger politisch ausgerichtet waren: Gebet für die Ukraine, für Geflüchtete, für obdachlose Menschen, für Betroffene von Prostitution und Menschenhandel... ein Workshop nannte sich sogar direkt <i>"Politisches Gebet", </i>was angesichts der anderen genannten Themen wohl kaum ein Alleinstellungsmerkmal war. </p><p style="text-align: justify;">Ein weiteres Angebot nannte sich <i>"Gebet mit Grundschulkindern"</i>, und da wir ja ein solches in unserer Familie haben, dachten wir uns, gehen wir <i>da</i> mal <i>zuerst</i> hin. Wie sich zeigte, war der Name dieses Angebots jedoch eher eine Mogelpackung: Es handelte sich eher um ein Kinderbetreuungs-Angebot, das vorrangig dazu gedacht zu sein schien, dass Eltern ihre Kinder abgeben und ohne sie zu den anderen Angeboten gehen konnten. <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2018/07/alternative-esoteriker-impfgegner.html">Nun bin ich allerdings bekanntermaßen kein besonderer Freund davon, meine Kinder irgendwo <i>abzugeben</i></a>; dafür sind sie mir zu <i>wertvoll</i>. Also blieb ich <i>zusammen</i> mit dem Tochterkind dort, während meine Liebste mit unserem Jüngsten – der sowieso gerade dabei war, im Kinderwagen einzuschlafen – loszog, um zu erkunden, was es <i>sonst noch so</i> für Angebote gab. </p><p style="text-align: justify;">Im Kinderbetreuungsraum gab es diverse Spiel-und Bastelangebote, die meinem Tochterkind ausgesprochen gut gefielen; derweil empfand ich den Versuch, pro forma so zu tun, als habe das etwas mit dem Thema <i>Gebet</i> zu tun, als etwas arg angestrengt. Veranstaltet wurde das Kinderprogramm übrigens von der <i>"Micha-Initiative"</i>, <a href="https://micha-initiative.de/ueber-uns">laut Selbstbeschreibung</a> "eine weltweite Kampagne und ein globales Netzwerk, das Christinnen und Christen zum Engagement gegen extreme Armut und für globale Gerechtigkeit begeistern möchte", sich in jüngster Zeit aber, wie es scheint, vorrangig das Schlagwort <i><a href="https://micha-initiative.de/materialien/ueberlebenswert-micha-sonntag-gottesdienst">"Klimagerechtigkeit"</a></i> auf die Fahnen geschrieben hat. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiZIiOQOfilh3718Rwuu0ccbhFHNjmmym3TmugZ54aXB3_2tDDrhNllW79QtQv_vvqveLtDcGsrHkrc52nLzywkEa88IzKbb5odghPwlwhuMzUE4e52WY2Cy0RJjepX9vwVJxnIeh3tB1JJGxlErxPCQPjG7tE9uZOep24_pDUtSpZ3CXCpv4K2g8nAHbbi/s3808/20240120_162829.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="2856" data-original-width="3808" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiZIiOQOfilh3718Rwuu0ccbhFHNjmmym3TmugZ54aXB3_2tDDrhNllW79QtQv_vvqveLtDcGsrHkrc52nLzywkEa88IzKbb5odghPwlwhuMzUE4e52WY2Cy0RJjepX9vwVJxnIeh3tB1JJGxlErxPCQPjG7tE9uZOep24_pDUtSpZ3CXCpv4K2g8nAHbbi/s320/20240120_162829.jpg" width="320" /></a></div><p style="text-align: justify;">Nach dem ersten halbstündigen Workshop-Block kam meine Liebste zurück in den Kinderbetreuungsraum, um mich "abzulösen", wie sie sagte. Sie berichtete, sie habe sich zuerst nicht recht entschließen können, wo sie hingehen sollte, und sei schließlich bei <i>"Harp & Bowl"</i> vom <i><a href="https://www.rundumdieuhr.org/">Gebetshaus Berlin</a></i> gelandet: "Das ist so eine Art Bibelmeditation mit Musik, das fand ich ganz gut." Auf dem Flyer des Gebetshauses, den meine Liebste sich mitgenommen hatte, las sich das so: </p><blockquote><p style="text-align: justify;">"Wir beten gern nach dem Harp-and-Bowl-Modell, das anhand von Offenbarung 5,8 entwickelt wurde. Die Harfe steht symbolisch für die Anbetung und die Schale für die Fürbitten dee Heiligen. Wir starten mit Lobpreis und anschließend kommt eine Gebetszeit, in der Musiker und Gebetsleiter interagieren. Dabei beten wir Jesus auf Grundlage einer Bibelstelle an oder bringen ein bestimmtes Anliegen vor den Thron Gottes. Zum Abschluss gehen wir wieder zurück in eine Zeit des Lobpreises. </p></blockquote><blockquote><p style="text-align: justify;">Wir lieben dieses Modell, weil es nichts Kraftvolleres gibt, als mit Gottes Wort zu beten. Es bringt viel Freude, Zuversicht und Fokus". </p></blockquote><p style="text-align: justify;">Rückblickend betrachtet wäre es wahrscheinlich das Beste gewesen, ich wäre <i>ebenfalls</i> zu <i>"Harp & Bowl"</i> gegangen, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, bei einer solchen Fülle von unterschiedlichen Angeboten könne es nicht Sinn der Sache sein, wenn wir <i>beide</i> zu <i>denselben</i> gingen. Außerdem kann man ins <i>Gebetshaus Berlin</i> ja auch <i>einfach so mal gehen</i>, und ich denke, das werden wir auch mal <i>tun</i>. – Wie dem auch sei, ich erwog, zu <i>"Familien + Paare"</i> zu gehen, kam auf dem Weg dorthin aber am <i>"Gebet für die Ukraine"</i> vorbei, wo Porträtfotos des ukrainischen Präsidenten Selenskyj und anderer Regierungsmitglieder, u.a. des Verteidigungsministers, an der Wand hingen, offenbar damit die Teilnehmer visualisieren konnten, für wen sie beten. <i>Nicht im Ernst, oder?</i>, dachte ich. Bei <i>"Familien + Paare" </i>stand, wie ich aus einiger Entfernung sah, ein Grüppchen von Leuten mittleren Alters im Kreis, und ich sagte mir: <i>Auf keinen Fall stellst du dich da dazu</i>. Lieber machte ich auf dem Absatz kehrt. </p><p style="text-align: justify;">In der Folge irrte ich einige Minuten ziellos durchs Gebäude, warf in ein paar Räume einen kurzen Blick, konnte mich aber nicht entschließen, irgendwo reinzugehen, und im Foyerbereich fand ich's unerträglich stickig. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob sich das tatsächlich nur auf die Atemluft bezog oder ein Urteil über die geistig-geistliche Atmosphäre der Veranstaltung einschloss. Jedenfalls entschied ich, ich müsse mal an die frische Luft, und das Ergebnis war, dass ich das gesamte für die zweite Workshop-Runde vorgesehene Zeitfenster für einen Spaziergang nutzte. Gleichzeitig ärgerte ich mich, dass es mir nicht gelingen wollte, dieser Veranstaltung, auf die ich mich doch eigentlich <i>gefreut</i> hatte, etwas Positives abzugewinnen. Umso mehr, als es meiner Liebsten in dieser Hinsicht erheblich <i>besser</i> erging als mir: Während ich für den dritten Workshop-Block in den Kinderbetreuungsraum zurückkehrte, ging sie zum Angebot <i>"Hörendes Gebet"</i> – und äußerte sich, als wir uns danach wiedertrafen, ausgesprochen begeistert. – Wie genau dieser Workshop aufgebaut war und "funktionierte", kann ich hier nicht nacherzählen, zumal ich es ja selbst nur aus zweiter Hand weiß; aber jedenfalls ging es darum, im stillen Gebet Botschaften, oder sagen wir: Impulse aufzufangen und diese auf kleine Zettel zu schreiben, die dann nach einem für mich nicht ganz durchschaubaren System an die anderen Teilnehmer verteilt wurden. Meine Liebste fand die Zettelnotizen, die sie auf diese Weise erhielt, jedenfalls ausgesprochen treffend und hilfreich, einschließlich eines Zettels, den sie selbst geschrieben hatte, ohne dabei voraussehen zu können, dass er zu ihr "zurückkommen" würde. </p><p style="text-align: justify;">In gewissem Sinne deprimierte mich dieses positive Erlebnis meiner Liebsten nur noch mehr – weil <i>ich</i> keins gehabt hatte. Oder, um's mal charismatisch-pathetisch auszudrücken, <i>Gott</i> bei dieser Veranstaltungen <i>nicht zu mir sprach</i>, zu <i>anderen</i> aber <i>schon</i>. Da nagte nun der Gedanke an mir, das müsse ja wohl an <i>mir</i> liegen – also zum Beispiel daran, dass ich allzu fixiert darauf war, was ich hier alles Scheiße fand, und mich damit selbst blockierte. </p><p style="text-align: justify;">Meine Liebste meinte, um mich aus meinem Stimmungstief hersuszuholen, müssten wir <i>unbedingt</i> noch zum Lobpreiskonzert bleiben, das um 19 Uhr im großen Saal begann. Das erwies sich dann auch als eine richtige Entscheidung, auch wenn man sarkastisch zugespitzt behaupten könnte, dieser Teil des Programms, für den die Initiative <i>"Young Adults United"</i> innerhalb des <i>Gemeinsam für Berlin</i>-Netzwerks verantwortlich zeichnete, sei lediglich auf eine ganz <i>andere</i> Art <i>nicht mein Ding</i> gewesen als alles Vorangegangene. Immerhin aber <i>anders</i>. Das ging schon mit dem Publikum los: In der Anmoderation des Konzerts wurde die Frage gestellt, wer von den Anwesenden denn <i>erst jetzt</i>, also eigens für <i>diesen</i> Teil der Veranstaltung, gekommen sei; und soweit ich es überblicken konnte, meldeten sich daraufhin nahezu <i>alle</i>. Der Saal schien mir auch bedeutend stärker gefüllt als bei der Eröffnung am Nachmittag. Und nachdem mir die Veranstaltung bisher vorgekommen war wie eine unerfreuliche Mischung aus der <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/08/und-hat-dir-nicht-gefall-dann-bohr-dir.html">mittelständischen Biederkeit des <i>Forums Altötting</i></a> und der <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2017/05/lesitungsschau-der-zivilreligion.html">politischen Ausrichtung des Evangelischen Kirchentags</a>, ging es nun dezidiert <i>"neocharismatisch"</i> zu. Dass die Band was konnte, war nicht zu bestreiten, auch wenn die Musik mir persönlich zu süßlich überarrangiert und zu sehr auf Hochglanz poliert war – mit allzu vielen<i> "Svea-Klängen", </i>siehe oben. Zwischen den Liedern gab es allerlei Wortbeiträge, darunter ein Zeugnis von einer sehr sympathisch 'rüberkommenden jungen Frau mit roten Haaren sowie ein ungelenk gemeinter Vortrag einer anderen jungen Frau – das sollte wohl <i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2015/06/slam-slammer-am-schlimmsten.html">"Slam Poetry"</a></i> sein, aber ich würde es eher <i>"Rap ohne Rhythmus"</i> nennen – und natürlich allerlei Gebetsaufrufe. Und ich muss gestehen, tendenziell ging's mir mit den Wortbeiträgen ähnlich <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2018/08/komm-wir-treffen-uns-in-der-ebene-von.html?m=1">wie mit der Musik. Zum einen kann ich, wie ich wohl schon öfter erwähnt habe</a>, einfach den typischen neocharismatischen <i>Jargon</i> nicht leiden; aber ich schätze, das ist letztlich nur ein oberflächliches Symptom für ein tiefer liegendes Problem, nämlich, dass mir die in diesen Kreisen gepflegte Art der Glaubenskommunikation allzu gefühlszentriert und "ich-zentriert" ist, zu <a href="https://youtu.be/ApaXJuJJ2D8?si=5qpdXTw6dJjrRIQx">"befindlichkeitsfixiert"</a>, zu sehr <i>"Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz"</i>, um's ein bisschen polemisch zu formulieren; irgendwie dreht sich immer alles um die Trias <i>"Gott, mein Gefühlsleben und ich"</i>. Man kann sicherlich behaupten, dass solche Tendenzen beispielsweise auch bei der MEHR ziemlich präsent sind, aber meiner Erfahrung zufolge findet man dort andererseits auch Beiträge, die einen nicht nur subjektiven, nicht nur emotionalen, sondern auch den Verstand ansprechenden Zugang zum Glauben in den Fokus nehmen. Die Nachbarn in der Ökumene mögen es mir nicht allzu übel nehmen, wenn ich darin ein <i>"katholisches Element"</i> der MEHR sehe, und es ist wohl einigermaßen folgerichtig, dass dieses Element hier fehlte. </p><p style="text-align: justify;">Meine Stimmung besserte sich trotzdem allmählich, und ich glaube, das lag sehr wesentlich daran, dass ich mich selbst von dem Erwartungsdruck freisprach, diese Veranstaltung unbedingt <i>gut finden zu müssen</i>. Wenn etwas <i>einfach nicht so mein Ding</i> ist, ist es deswegen ja noch nicht unbedingt <i>schlecht</i>; und für viele der jungen Erwachsenen um mich herum schien gerade das, was mich am Stil dieser Abendveranstaltung <i>nervte</i>, genau der richtige Zugang zu sein. Und vielleicht, ganz ganz vielleicht, kann man sinngemäß Ähnliches auch über manche der Dinge sagen, die mich am Tagesprogramm geärgert oder abgestoßen haben. </p><p style="text-align: justify;">Übrigens waren wir davon ausgegangen, dass es bei dieser Veranstaltung etwas zu <i>essen</i> geben würde; tatsächlich bekamen wir aber nur ein paar Laugenstangen – kurzzeitig wurden, wie ich hörte, auch Grillwürste angeboten, die aber trotz des stattlichen Preises von 3 € schnell ausverkauft waren. So hatten wir am Ende des Abends ziemlichen Hunger und legten daher auf dem Heimweg einen Zwischenstopp bei <i>Würgerking</i> ein. Während wir dort auf unser Essen warteten, sagte das Tochterkind aus heiterem Himmel etwas zu mir, was ich gern ohne weiteren Kommentar als Tagesfazit stehen lassen möchte: </p><blockquote><div style="text-align: justify;">"Weißt du, wann ein magischer Tag ist? – <i>Immer</i>! Weil Jesus immer da ist." </div></blockquote><div style="text-align: justify;"><b><br /></b></div><div style="text-align: justify;"><b>Vermischtes aus der religiösen Frühförderung</b></div><p style="text-align: justify;">In der Sonntagsmesse in St. Joseph Siemensstadt wurde die <i>Tauferneuerung der Erstkommunionkinder</i> gefeiert – und eine <i>Taufe</i>, denn eins der angehenden Erstkommunionkinder war bisher noch ungetauft gewesen. Eine Taufe ist natürlich stets ein Anlass zu Freude und Jubel im Himmel wie auf Erden, da kann man auch über diverse Pannen im Ablauf (die der mexikanische Pfarrvikar mit einem gewissen komödiantischen Talent zu überspielen wusste) und über die weitgehend auf NGL-Ladenhüter setzende musikalische Gestaltung hinwegsehen. Wobei mir das letzte Lied – <i><a href="https://youtu.be/u6Hya0TJjtE?si=VG6I-DVUS-5v5AQm">"Gottes guter Segen sei mit euch"</a></i> von Rolf Krenzer und Siegfried Fietz (1992) – ehrlich gesagt ziemlich gut gefiel. <i>Eine</i> kritische Anmerkung kann ich mir indes <i>nicht</i> verkneifen, und die betrifft die Entscheidung, die Erstkommunionkinder auf Stühlen im Altarraum zu platzieren, der Gemeinde zugewandt. Hätte es nicht genügt, ihnen die ersten zwei Bankreihen zu reservieren und sie nur in den Altarraum zu holen, wenn und solange sie dort tatsächlich etwas zu <i>tun</i> hatten, also bei der Kyrie-Litanei, den Fürbitten und natürlich beim Akt der Tauferneuerung selbst? Während der gesamten Messe so auf dem Präsentierteller zu sitzen, war den Kindern sichtlich unangenehm, und mindestens ebenso gewichtig ist die Frage: Was will man eigentlich damit <i>ausdrücken</i>, dass man die Erstkommunionkinder in dieser Weise von der Gemeinde separiert? Nebenbei bemerkt konnten die Kinder so auch nicht während der Wandlung knieen; bzw. genauer gesagt: <i>Gekonnt</i> hätten sie natürlich, aber ohne Kniebänke <i>macht</i> das natürlich niemand. </p><p style="text-align: justify;">Am Mittwoch, dem Gedenktag des Hl. Franz von Sales, wäre ich an sich gern mit dem Jüngsten in Heiligensee zur Messe gegangen; aber wie oben schon erwähnt, hatte eine Schulfreundin des Tochterkindes bei uns übernachtet, was dazu führte, dass am Morgen alles etwas länger dauerte als sonst, und obendrein streikte die S-Bahn mal wieder. Kurz und gut, nachdem wir die Mädchen in der Schule abgeliefert hatten, war es schon zu spät, als dass wir es noch rechtzeitig zur Kirche geschafft hätten. Als ich jedoch um die Mittagszeit den Jüngsten, der praktisch schon den ganzen Vormittag deutliche Anzeichen von Müdigkeit gezeigt hatte, im Kinderwagen durch die Gegend kutschierte und darauf hoffte, dass er einschlafen würde, kamen wir an St. Joseph Tegel vorbei, und der Knabe bestand darauf, dass wir hineingingen. Wir zündeten in der Kirche zunächst eine Opferkerze an, und dann schlug ich vor, wir könnten eine kleine<i> "Beten mit Musik"-</i>Andacht abhalten. Der Junior befürwortete das, also beteten wir die <i>Sext</i> vom Tag, erweitert um die Bitten aus den Laudes (und ein paar freie Fürbitten), ein Vaterunser sowie drei Lobpreislieder: zur Eröffnung <a href="https://youtu.be/bGj_QacZztM?si=dLO2FnCJz2f4kMXR"><i>"Du bist heilig"</i> von Johannes Hartl & Friends</a>, nach den Psalmen <a href="https://youtu.be/YmHX7EwtW38?si=sHTN6hqIDnMuirPV"><i>"Du allein rettest mich"</i> (<i>"Mighty to Save"</i>) </a>und zum Abschluss <a href="https://youtu.be/uFUM5zf5eqo?si=bJmYFVNNX8kyVy5u"><i>"Jesus, Erlöser der Welt"</i> von Albert Frey.</a> Danach fühlte ich mich seelisch gestärkt, und mit dem Mittagsschlaf des Jüngsten klappte es bald darauf auch. Am Nachmittag war <i><a href="https://www.weil-gott-dich-liebt.de/jam">JAM</a></i>, wo's mit dem Buch Nehemia weiterging. </p><div style="text-align: justify;">Am Donnerstag, dem Fest der Bekehrung des Apostels Paulus, sagte der Jüngste, als wir die große Schwester zur Schule gebracht hatten und ich ihn fragte, was er jetzt tun wolle, direkt "Kirche, Musik anmachen". Wir wandten uns also erneut der Kirche St. Joseph Tegel zu und beteten diesmal die <i>Terz</i>, wiederum mit ergänzenden Elementen wie am Vortag. Als sich während des zweiten Liedes die Sakristeitür öffnete, zuckte ich kurz zusammen, aber herein kam niemand von den üblichen Verdächtigen aus der Pfarrei, sondern ein junger Mann mit Migrationshintergrund, der von der Pfarrei offenbar als Reinigungskraft beschäftigt wird und der uns ebenso wenig bei unserem<i> "Beten mit Musik"</i> störte wie wir ihn beim Putzen. Als ich eigentlich am Ende der Andacht angekommen war, forderte mein Jüngster noch zwei Lied-Zugaben, und darauf ging ich gern ein. – Auf der Soll-Seite muss leider festgehalten werden, dass wir zu unserer Familien-Gebetszeit, die wir nach dem Vorschlag meiner Liebsten <i>zweimal in der Woche</i> und nach dem Wunsch des Tochterkindes sogar <i>jeden Tag</i> hätten abhalten sollen, die ganze Woche nicht gekommen sind. Na, ich würde sagen, nächste Woche versuchen wir's wieder... </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Geistlicher Impuls der Woche</b> </div><blockquote><p style="text-align: justify;">Ich erkläre euch, Brüder: Das Evangelium, das ich verkündigt habe, stammt nicht von Menschen; ich habe es ja nicht von einem Menschen übernommen oder gelernt, sondern durch die Offenbarung Jesu Christi empfangen. Ihr habt doch gehört, wie ich früher als gesetzestreuer Jude gelebt habe, und wisst, wie maßlos ich die Kirche Gottes verfolgte und zu vernichten suchte. In der Treue zum jüdischen Gesetz übertraf ich die meisten Altersgenossen in meinem Volk und mit dem größten Eifer setzte ich mich für die Überlieferungen meiner Väter ein. Als aber Gott, der mich schon im Mutterleib auserwählt und durch seine Gnade berufen hat, mir in seiner Güte seinen Sohn offenbarte, damit ich ihn unter den Heiden verkündige, da zog ich keinen Menschen zu Rate; ich ging auch nicht sogleich nach Jerusalem hinauf zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern zog nach Arabien und kehrte dann wieder nach Damaskus zurück. Drei Jahre später ging ich nach Jerusalem hinauf, um Kephas kennen zu lernen, und blieb fünfzehn Tage bei ihm. Von den anderen Aposteln habe ich keinen gesehen, nur Jakobus, den Bruder des Herrn. </p></blockquote><blockquote><p style="text-align: justify;">Danach ging ich in das Gebiet von Syrien und Zilizien. Den Gemeinden Christi in Judäa aber blieb ich persönlich unbekannt, sie hörten nur: Er, der uns einst verfolgte, verkündigt jetzt den Glauben, den er früher vernichten wollte. Und sie lobten Gott um meinetwillen. </p></blockquote><blockquote><div style="text-align: right;"><i>(<a href="https://www.bibleserver.com/EU/Galater1%2C11-24">Galater 1,11-24</a>)</i></div></blockquote><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><b>Ohrwurm der Woche </b></p><p style="text-align: justify;"><i>Ton Steine Scherben: Mensch Meier </i></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/UyU7UOP4BnM" width="320" youtube-src-id="UyU7UOP4BnM"></iframe></div><p style="text-align: justify;">Für diese Rubrik etwas auszuwählen, ist mir diese Woche ziemlich schwer gefallen, da ich die ganze Woche lang – abgesehen von den beiden Lobpreisandachten mit meinem Jüngsten – nicht so richtig <i>"Musik in mir"</i> hatte. Beinahe hätte ich mich daher aus lauter Trotz für <a href="https://youtu.be/SsNl9zaWJdQ?si=lERCawQBV0xrdRwJ"><i>"I've Got the Music in Me" </i>von Kiki Dee</a> entschieden, was wohl auch gar keine schlechte Wahl gewesen wäre. Aber dann überraschte mich meine Liebste mit der Neuigkeit, dass nach der S-Bahn demnächst auch die BVG streiken will (die, Nicht-Berlinern sei's erklärt, in Berlin Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen betreibt, wohingegen die S-Bahn zur Deutschen Bahn gehört), fiel mir dieser <i>Scherben</i>-Klassiker von 1972 ein, der seinerzeit für eine Protestkampagne gegen Fahrpreiserhöhungen bei der BVG geschrieben und auf Platte gepresst wurde. Der Song ist fast so <i>groovy</i> wie die Kiki-Dee-Nummer, dafür aber viel kontroverser... </p><p style="text-align: justify;"><br /></p>KingBearhttp://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-2229322220310679412024-01-20T18:00:00.002+01:002024-01-27T08:59:00.183+01:00Creative Minority Report Nr. 13<p style="text-align: justify;">Herzlich willkommen beim neuen Wochenbriefing – das sich inhaltlich einmal mehr so weitgehend auf die Basisarbeit in Familie und Pfarrei konzentriert, dass einige der sonst üblichen Rubriken aus Zeit- und Platzgründen entfallen müssen. Ich habe den Eindruck, dass sich damit ein Trend verfestigt, der sich schon seit ein paar Wochen abzeichnet, aber ich denke, ich sollte dazu stehen: Schon vor Jahren hat mir ein Redakteur den Rat gegeben, ich solle mich auf das konzentrieren, was <i>kein Anderer</i> so kann wie ich oder jedenfalls nicht so <i>macht</i> wie ich, und erst kürzlich meinte ein anderer Redakteur, es sei innerhalb der katholischen Medienlandschaft hierzulande geradezu mein Alleinstellungsmerkmal, dass ich tatsächlich eigenhändig Basisarbeit mache und darüber schreibe. Und schließlich ist es auch eine Kernforderung <a href="https://www.vivat.de/die-benedikt-option/">der guten alten (und gerade in Deutschland immer noch viel zu wenig rezipierten) <i>#BenOp</i></a>, Dinge <i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/04/von-parenthacks-zu-parishhacks-nur-mal.html">selber zu machen</a></i>, statt darauf zu warten, dass es jemand <i>Anderes</i> tut; und ich hoffe ja, dass ich durch meine Berichte aus der Praxis auch den einen oder anderen Leser dazu anregen und motivieren kann, <i>selbst aktiv zu werden</i> – jedenfalls eher als durch bloßes Theoretisieren. </p><div style="text-align: justify;">Themen, die angesichts dieser Schwerpunktsetzung im Wochenbriefing keinen Platz mehr finden, könnten theoretisch in eigenständige Artikel ausgelagert werden; <i>praktisch</i> würde das natürlich erfordern, dass ich über die Wochenbriefings hinaus insgesamt (wieder) <i>mehr</i> blogge. Nun, immerhin habe ich <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/01/sternsinger-und-kneipp-stelen-das.html">heute morgen</a> schon mal einen Anfang gemacht. Schauen wir mal, wie's weitergeht... </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Was bisher geschah</b> </div><p style="text-align: justify;">Wie schon angekündigt, war am Sonntag in St. Joseph Siemensstadt <i>Kinderwortgottesdienst</i>, und zwar der erste, den ich eigenständig konzipiert und geleitet habe; was dabei so alles schiefgelaufen ist und warum ich trotzdem gar nicht so unzufrieden mit dem Ergebnis bin, werde ich weiter unten (in <i>"Schwarzer Gürtel in KiWoGo"</i>) ausführlich schildern. Die Messe zelebrierte übrigens der örtliche Pfarrvikar, und hinterher sprachen meine Liebste und ich noch ein paar Worte mit ihm und drückten ihm ein Konzeptpapier in die Hand, in dem es um Ideen dazu geht, wie wir als Familie uns noch stärker in die Gemeindearbeit einbringen können. Man darf gespannt sein, was dabei herauskommt. – Von der Kirche aus machten wir uns direkt auf den Weg zu einem Kindergeburtstag, zu dem wir eingeladen waren; ich klinkte mich da aber gegen 15 Uhr aus, um noch ein bisschen Ruhe zu bekommen, ehe die Arbeitswoche wieder losging. Am Montag war wieder <i>"Omatag"</i>; am Dienstag war am späten Nachmittag <i>"Elterncafé" </i>in der Schule des Tochterkindes. Dieses war schwach besucht, aber in gewissen Sinne denke ich, gerade deshalb war es ganz gut, dass wir da waren: Zu den wenigen anderen Teilnehmern gehörten nämlich die Eltern eines Jungen, der gerade seine Probewoche an der Schule absolviert – und diesen Jungen und seine Eltern kannten wir tatsächlich "von früher", von <i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/03/man-hatte-mir-doch-fundamentalistische.html">#kindergartenfrei</a></i>-Spieltreffen, die meine Liebste vor ein paar Jahren organisiert hat. – Im Anschluss an das Elterncafé kam eine Schulfreundin unseres Tochterkindes noch ein bisschen mit zu uns nach Hause, und als ihre Mutter sie abholen wollte, gab es ein ziemliches Drama, weil die Mädchen sich nicht voneinander trennen mochten; das passte auf eigentümliche Weise zum Thema "meines" Kindergottesdienstes. Am Mittwoch gingen wir endlich mal wieder zum <i><a href="https://www.weil-gott-dich-liebt.de/jam">JAM</a></i>; passend dazu, dass es zum ersten Mal seit den Weihnachtsferien stattfand, wurde in der Kinderkatechese mit einem neuen Thema begonnen, nämlich mit dem Buch Nehemia. Im Übrigen war ich von Dienstag bis Freitag mit dem Jüngsten – übrigens auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin – so viel in den Kirchen der <a href="https://www.reinickendorf-sued.de/index.php/gemeinden">Großpfarrei St. Klara Reinickendorf-Süd</a> unterwegs, dass es endlich mal wieder genug Stoff für die Rubrik <i>"Wenn der Vater mit dem Sohne" </i>gibt. Und wenn alles nach Plan läuft, werde ich heute – zu der Zeit, wenn dieser Artikel online geht – beim überkonfessionellen Gebets-Event <i><a href="https://sankt-clara.de/2023/12/02/gebetstag-eins-in-christus-2024/">"eins in Christus"</a></i> in Hohenschönhausen sein. Und nächste Woche darüber berichten! </p><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Was ansteht </b></div><p style="text-align: justify;">Im Terminkalender für die kommende Woche steht bislang noch nicht viel Außergewöhnliches; umso mehr dafür im <i><a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Regionalkalender_f%C3%BCr_das_deutsche_Sprachgebiet">liturgischen Kalender</a></i>: Buchstäblich <i>jeder</i> Tag von Montag bis Samstag ist dem Gedenken eines oder mehrerer Heiliger gewidmet, am Donnerstag ist sogar ein <i>Fest</i>, nämlich das der <i><a href="https://www.steyler.de/de/die-anregung/liturgie-predigt/artikel/2019/Heilige/bekehrung-des-paulus-Hl-liturgie.php">Bekehrung des Apostels Paulus</a>.</i> Mal sehen, ob und wie ich diesen Umstand im Rahmen des Projekts <i>"Religiöse Frühförderung für den Jüngsten"</i> sinnvoll würdigen kann. Am Freitag möchte ich, wenn es zeitlich hinhaut, mit dem Jüngsten zu einer Spielgruppe gehen, die mir empfohlen wurde: eine "Offene Eltern-Kind-Gruppe" für Kinder im Alter von bis zu 3 Jahren, die in den Räumen der charismatischen <i><a href="https://www.gadw.org/gemeinde/lebenswert/">"Gemeinde auf dem Weg" </a></i>stattfindet. Der nächste Samstag verspricht dann zur Abwechslung mal wieder volles Programm: Am Vormittag haben die <i><a href="https://www.kph-st.eu/">Katholischen Pfadfinder Haselhorst</a></i> ihr erstes reguläres Stammestreffen in diesem Jahr, und ich habe mir gedacht, das ist ein guter Anlass, auch mit der <i>Wichtelgruppe</i> ins neue Jahr zu starten; und am Abend ist, ebenfalls zum ersten Mal in diesem Jahr, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2020/02/baumhaus-berlin-be-change-you-want-to.html"><i>Community Networking Night</i> im <i>Baumhaus</i></a>. Ob wir da hingehen, steht erfahrungsgemäß unter einem gewissen Vorbehalt, aber Lust hätt' ich auf jeden Fall, die Liebste sicherlich auch, und die Kinder stehen sowieso total aufs <i>Baumhaus</i>. Also, schauen wir mal... </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><b>Schwarzer Gürtel in KiWoGo </b></p><p style="text-align: justify;"></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjPmIvUPNgt0VMbrwmvNv5Dky_JlNB22rxYsCfqOE4EPtftKYuNka49nSxDyp9zbM0AF2_Mya5MMHdBVXL-CGcl2s6MejgM4EjeGNk46CTwHfpCVG1tpVqmckvi6PV3kIH1MS3zb4D3enwScyZ-bpm5ZxkFKMdglehNBAaQF1iNxiGO2jCeWxAj-GSrANLc/s4420/20240114_104233.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="4420" data-original-width="3316" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjPmIvUPNgt0VMbrwmvNv5Dky_JlNB22rxYsCfqOE4EPtftKYuNka49nSxDyp9zbM0AF2_Mya5MMHdBVXL-CGcl2s6MejgM4EjeGNk46CTwHfpCVG1tpVqmckvi6PV3kIH1MS3zb4D3enwScyZ-bpm5ZxkFKMdglehNBAaQF1iNxiGO2jCeWxAj-GSrANLc/s320/20240114_104233.jpg" width="240" /></a></div><br /><div style="text-align: justify;">Wie manche Leser sich erinnern werden und andere nicht, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/07/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-37.html?m=1">gibt es in St. Joseph Siemensstadt seit vorigem Sommer einen Arbeitskreis für die Gestaltung von Kinderwortgottesdiensten</a>; dieser Arbeitskreis wird vom Gemeindereferenten geleitet, der zuvor <i>allein</i> für diese Aufgabe zuständig war. In der Regel finden Kinderwortgottesdienste in dieser Gemeinde einmal im Monat statt; der erste von dem neuen Arbeitskreis verantwortete <i>KiWoGo</i> <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/10/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-52.html?m=1">war im Oktober</a> und wurde vom Gemeindereferenten und mir gemeinsam konzipiert und geleitet, im November – <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/12/creative-minority-report-nr-6.html?m=1">an Christkönig</a> – übernahm eine Frau aus dem Arbeitskreis zusammen mit ihrem Ehemann die Gestaltung. Im Dezember gab es <i>keinen</i> KiWoGo, stattdessen aber einen Familiengottesdienst zum 1. Advent; <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/12/creative-minority-report-nr-7.html?m=1">da war ich leider krank</a>. Der Januar-Termin nun zeichnete sich dadurch aus, dass der Gemeindereferent bedingt durch anderweitige dienstliche Verpflichtungen <i>nicht da war</i>; er hatte sich aber im Vorfeld bereit erklärt, Materialien zu besorgen und in der Sakristei zu hinterlegen. Da zwei weitere Arbeitskreismitglieder derzeit wegen Arbeitsüberlastung weitgehend ausfallen, blieb die Gestaltung im Wesentlichen der Kollegin, die mit ihrem Mann den Christkönig-<i>KiWoGo</i> geleitet hatte, und mir überlassen. Bisher war im Arbeitskreis praktisch jedesmal diskutiert worden, ob man nicht getrennte altersgerechte Angebote für die Kinder im Erstkommunionalter und für jüngere gestalten solle, und da ich beim Vorbereitungsgespräch eine, wie ich hoffte, gute Idee für die <i>jüngeren</i> Kinder hatte, fiel der Teamkollegin die Aufgabe zu, sich etwas für die Erstkommunionkinder auszudenken. -- </div><p></p><p style="text-align: justify;">Ich weiß nicht, ob es beim nächsten Treffen des Arbeitskreises eine detaillierte Manöverkritik geben wird; falls ja, möchte ich dieser eigentlich nicht vorgreifen, aber in jedem Fall kann man wohl sagen, dass wir den Ablauf gründlicher miteinander hätten durchsprechen sollen. Das, denke ich, war unser zentraler Fehler; alles andere, was nicht ideal gelaufen ist, war mehr oder weniger <i>Pech</i>. – Der Teil des Ablaufs, über den wir uns noch <i>einig</i> waren, sah so aus, dass wir nach dem Tagesgebet die anwesenden Kinder einsammelten, mit ihnen durch den Mittelgang zum Ausgang und in den Gemeindesaal gingen und dort zur Eröffnung mit allen zusammen ein Lied sangen (<i><a href="https://youtu.be/OSQV_qbHbrk?si=X-y4re8kXkpVA-vZ">"Einfach Spitze"</a></i>). Dann sollte die Gruppe <i>geteilt</i> werden, und damit fingen die Unstimmigkeiten an. – Es waren um die 20 Kinder erschienen, was schon mal mehr war, als wir erwartet hatten; und auf die Frage, wer von ihnen schon zur Erstkommunionvorbereitung ging und wer noch nicht, erwies es sich, dass beide Gruppen ungefähr gleich groß waren. Ich hatte unsere Planung eigentlich so in Erinnerung, dass die Kollegin mit den Erstkommunionkindern ins kleine Pfarrzimmer gehen sollte und dass sich erst zum Schluss alle wieder im großen Saal versammeln sollten, aber nun hatte die Kollegin die vom Gemeindereferenten wie versprochen bereitgestellten Materialien für ihren Teil des Programms (Playmobil-Figuren, bunte Tücher usw.) bereits auf einem Tisch an einem Ende des Saales aufgebaut. Was mich noch mehr aus dem Konzept brachte, war, dass sie bevor sie mit ihrer Gruppe an den besagten Tisch umzog, die Bastelmaterialien, die nach meiner Auffassung erst am <i>Schluss</i> zum Einsatz kommen sollten, auspackte und etwas sagte wie "...und die Kleinen können solange basteln". Nun, wie gesagt: Da hatten wir uns offenbar im Vorfeld nicht gründlich genug abgesprochen, das kann man beim nächsten Mal besser machen. (Es sollte übrigens erwähnt werden, dass es sich bei den "Kleinen" überwiegend nicht um Kindergartenkinder handelte, sondern in der Hauptsache wohl um Kinder aus dem 1.-3. Schuljahr.) </p><p style="text-align: justify;">Zu den Aspekten, die wir nicht unter Kontrolle hatten, gehörte der <i>Zeitdruck</i>. <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/10/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-52.html">Ich habe dieses Problem schon einmal angesprochen</a>: Je nachdem, wie lange im "Erwachsenenwortgottesdienst" gepredigt wird, wie lang die Lesungen sind, ob das <i>Credo</i> gesprochen oder gesungen wird usw., hat man für den <i>KiWoGo</i> mal etwas mehr und mal etwas weniger Zeit zur Verfügung, aber im Schnitt sind es um die 20 Minuten. Bei den Arbeitskreistreffen habe ich schon ein paarmal den Eindruck aufgeschnappt, die anderen Teammitglieder fänden es gar nicht so leicht, diese Zeit zu <i>füllen</i>, aber mir geht's da exakt <i>umgekehrt</i>: Ich finde es eher schwierig, ein Lied (eigentlich hätte ich zum Abschluss gern noch ein zweites gespielt, nämlich <i>"Je-Je-Jesus ist größer"</i>; ich hatte es fleißig auf der Gitarre geübt), eine kindgerecht aufbereitete Katechese zu den biblischen Texten vom Tag <i>und</i> eine Bastelarbeit (die man natürlich auch mal weglassen könnte, aber... dazu später) in 20 Minuten unterzubringen. Im vorliegenden Fall wurde mein Gefühl, unter Zeitdruck zu stehen, noch dadurch verschärft, dass die Lektorin schon mit der 1. Lesung begann, <i>bevor</i> wir mit den Kindern den Kirchenraum verlassen hatten. Sorry, bei sowas bin ich empfindlich. </p><p style="text-align: justify;">Was die Raumaufteilung anging, wäre es theoretisch <i>vielleicht</i> möglich gewesen, den großen Saal für beide Gruppen gleichzeitig zu nutzen – <i>wenn</i> es mir gelungen wäre, "meine" Gruppe dazu zu bewegen, an <i>einem</i> Ende des Gruppentisches zusammenzurücken. Aber irgendwie waren die lieben Kleinen mit dieser Aufforderung überfordert. Nach mehreren vergeblichen Anläufen, Ruhe und Struktur in die Situation zu bringen, kam ich zu dem Schluss, dass <i>ich</i> dann eben mit <i>meiner</i> Gruppe in das kleine Pfarrzimmer umziehen müsse. Was natürlich weiteren Zeitverlust bedeutete. </p><p style="text-align: justify;">Als das größere Problem erwiesen sich jedoch die <i>Bastelmaterialien</i>. Die Kinder Steine bemalen zu lassen, mit der sie dann bei sich zu Hause eine Art Andachtsecke gestalten konnten, war nicht <i>meine</i> Idee gewesen, ich fand sie aber durchaus nicht schlecht; meine Vorstellung wäre nun gewesen, das <i>zum</i> <i>Schluss</i> zu machen, nachdem man den Kindern <i>aus der Katechese heraus</i> erläutert hätte, was sie machen sollen und welchen tieferen Sinn das haben soll. Nun lagen die Steine und Malstifte aber schon gleich zu Anfang auf dem Tisch und absorbierten Aufmerksamkeit. Ich dachte also, okay, vielleicht können die Kinder ja auch "nebenbei" die Steine bemalen und dabei meiner Erzählung zuhören. – Merken wir uns fürs nächste Mal: Das geht <i>nicht</i>. Dieses Maß an Multitasking kann man von Kindern in diesem Alter schlichtweg nicht erwarten, und erschwerend kommt hinzu, dass Steine als Bastelmaterial einfach ziemlich viel <i>Lärm</i> machen. Der Super-GAU war dann allerdings, dass die Keramik-Malstifte, die eigens für diesen <i>KiWoGo</i> im Internet bestellt worden waren, einzeln in Folie eingeschweißt waren, und zum Teil malten sie gar nicht. </p><p style="text-align: justify;">Trotz der Unruhe, die das alles mit sich brachte, bemühte ich mich, mein vorbereitetes Programm "durchzuziehen". Das Evangelium dieses Sonntags war <a href="https://www.bibleserver.com/EU/Johannes1%2C35-42">Johannes 1,35-42</a>, die Berufung der ersten Jünger, und ich hatte mir gedacht, ich konzentriere mich auf die Frage der Jünger an Jesus: <i>"Meister, wo wohnst du?"</i>. Ist doch interessant: Von allen möglichen Fragen, die sie an Jesus richten könnten, stellen sie Ihm ausgerechnet diese. Warum ist ihnen das so <i>wichtig</i>? </p><p style="text-align: justify;">Einen Ansatzpunkt dafür, wie man Kindern unter zehn Jahren einen Zugang zu diesem Text eröffnen kann, verdankte ich meinem Tochterkind. Mir war nämlich aufgefallen, dass es für sie und ihre Schulfreundinnen ein riesiges Thema ist, sich nach der Schule gegenseitig zu Hause zu besuchen. Auch wenn sie sich von montags bis freitags in der Schule sehen und da stundenlang zusammen sind: Sich <i>zu Hause zu besuchen</i>, ist offenkundig <i>ein anderes Level</i>, und <i>damit</i>, so scheint es, fängt die Freundschaft erst <i>richtig</i> an. </p><p style="text-align: justify;">Passend zu dieser Beobachtung wollte ich eine kurze Passage aus dem ersten Band von <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/04/von-der-freiheit-einer-zehnjahrigen.html">Isabel Abedis <i>"Lola"</i>-Buchreihe</a> vorlesen, dann nochmals auf das Evangelium vom Tag zurückverweisen und schließlich zwei Leitgedanken in den Raum stellen: </p><p style="text-align: justify;"></p><ul><li style="text-align: justify;">Jesus lädt auch <i>uns</i> zu sich nach Hause ein, nämlich in die Kirche zum Gottesdienst. </li></ul><ul><li style="text-align: justify;">Wie können <i>wir</i> Jesus zu <i>uns</i> nach Hause einladen? </li></ul><p></p><p style="text-align: justify;">(Etwas ausführlicher dargestellt hatte ich diesen <i>KiWoGo-</i>Entwurf bereits im Vorfeld in einem <a href="https://www.patreon.com/posts/96022067">exklusiven Artikel für <i>Patreon</i>-Abonnenten</a>.) </p><p style="text-align: justify;">Ich war allerdings noch bei der Einleitung, da ging die Tür auf, und die Gruppe der "Großen" kam mit in den Raum. Da ich nach der Messe keine Gelegenheit mehr zu einem Auswertungsgespräch mit meiner Teamkollegin hatte, weiß ich bis zur Stunde nicht, wie es <i>dazu</i> eigentlich gekommen ist: War sie mit dem Programm, das sie für ihre Gruppe vorbereitet hatte, schon fertig? Möglich. Grundsätzlich hatte ich auch gar nichts dagegen, die beiden Teilgruppen wieder zusammenzuführen, aber der Zeitpunkt war ungünstig – denn so entstand, kaum dass endlich ein bisschen Ruhe eingekehrt war, erneute Unruhe, zumal mindestens einer der älteren Jungen bewusst und absichtlich <i>störte</i>. Letzten Endes war ich froh, dass immerhin <i>einige</i> der wie gesagt rund 20 Kinder einen aufmerksamen und interessierten Eindruck machten und auf meine Fragen sinnvolle Antworten gaben. </p><p style="text-align: justify;">Was übrigens die Kalkulation des Zeitaufwands für die von mir vorbereitete Katechese betrifft, möchte ich zu Protokoll geben, dass ich trotz aller Unterbrechungen und allen Durcheinanders pünktlich zur Gabenbereitung fertig war. Länger als erwartet dauerte hingegen der Rückweg in die Kirche, vor allem weil einige Kinder beim Verlassen des Pfarrzimmers arg trödelten; infolgedessen waren wir dann doch erst zum <i>Sanctus</i> zurück. </p><div style="text-align: justify;">Zusammenfassend bin ich geneigt zu sagen, dieser Sonntag war ein durchaus erfolgreicher Schritt auf dem Weg zum<i> "Schwarzen Gürtel in KiWoGo"</i>: Ich habe viel darüber gelernt, was so alles schiefgehen kann, und trotzdem hat letztendlich alles so einigermaßen hingehauen. Natürlich habe ich nachher meine eigenen Kinder um Feedback gebeten, und ihre Antworten spiegeln die Ambivalenz des Ergebnisses, wie ich finde, ganz gut wider: Die Große meinte, der chaotische Ablauf sei ihr "irgendwie peinlich" gewesen, wohingegen der Jüngste erklärte, den Kindergottesdienst "ganz, ganz schön" gefunden zu haben. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Wenn der Vater mit dem Sohne </b></div><p style="text-align: justify;">"Wir müssen das wieder öfter machen", hatte ich vorige Woche notiert, nachdem ich das in den Wochen zuvor etwas vernachlässigte Programm der "religiösen Frühförderung für den Jüngsten" wieder aufgenommen hatte; und offenbar empfand nicht nur <i>ich</i> das so: Am Dienstag teilte mir der Knabe, nachdem wir das Tochterkind zur Schule gebracht hatten, mit, er wolle <i>zur Kirche</i>. Ich nehme an, er meinte die Werktagsmesse in Heiligensee, aber die ist ja nur mittwochs, also schlug ich ihm vor, wir könnten in St. Joseph Tegel eine Lobpreisandacht (<i>"Beten mit Musik"</i>) abhalten, und das machten wir dann auch. Auf dem Weg dorthin hatte ich die plötzliche Eingebung, ich sollte als Lied zur Eröffnung <a href="https://youtu.be/0Mozddfbfo4?si=kjGrM4RNGcSjraxa"><i>"Sei willkommen hier"</i> von Anton Svoboda feat. Joy Fackler</a> spielen, und obwohl ich mich selbst über diese Idee wunderte und mir prompt der Einwand in den Sinn kam, bis Pfingsten sei es doch wohl noch eine Weile hin, machte ich das – und stellte einigermaßen überrascht fest, dass dieses Lied exzellent zur Kurzlesung (<i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/1.Korinther12%2C4-6">1 Kor 12,4-6</a></i>) und zur Schlussoration der <i>Terz</i> vom Tag passte: </p><blockquote><div style="text-align: justify;">"Allmächtiger, ewiger Gott. Um die dritte Stunde hast du deinen Heiligen Geist über die Apostel ausgegossen. Sende den Geist der Liebe auch in unser Herz, damit wir in Treue für dich Zeugnis geben vor den Menschen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn." </div></blockquote><div style="text-align: justify;">Tags darauf meldete der Knabe erneut an, er wolle zur Kirche; ich hatte das auch bereits eingeplant, also kamen wir pünktlich zur Messe in der Kirche St. Marien Maternitas in Heiligensee an. Zelebriert wurde sie <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/10/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-50.html?m=1">von dem "neuen" Pfarrvikar</a> – wobei der <i>so</i> neu ja nun auch nicht mehr ist: Tatsächlich ist er immerhin schon seit drei Monaten in dieser Pfarrei beschäftigt, aber bisher hatte ich ihn in dieser ganzen Zeit erst einmal am Altar gesehen, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/11/creative-minority-report-nr-2.html">nämlich beim Requiem an Allerseelen</a>. Da hatte ich zu Protokoll gegeben, "nach diesem ersten Eindruck" könne ich "weder im Guten noch im Bösen" viel über diesen Priester sagen. Inwieweit wäre dieser Eindruck jetzt zu ergänzen? – Nun ja: An diesem Mittwoch war der Gedenktag des <a href="https://www.heiligenlexikon.de/BiographienA/Antonius_der_Grosse.htm">Mönchsvaters Antonius</a>, und in seinen einführenden Worten sagte der zelebrierende Priester über den Tagesheiligen: "Durch Fasten, Gebet und immer strengere Lebensweise versuchte er Gott zu gefallen. Ob das so sein muss, sei dahingestellt." <i>Ich</i> würd' mal sagen, ob dieser Kommentar "sein musste", sei <i>erst recht</i> dahingestellt; ebenso die Bemerkung, mit der er seine Mini-Predigt (oder vielleicht sollte man lieber "Impuls" dazu sagen) einleitete: In der 1. Lesung (<i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/1.Samuel17%2C32-51">1 Sam 17,32–51</a></i>, Davids Kampf gegen Goliath) habe es einen Toten gegeben, das könne man ja wohl kaum als Grund zur Freude betrachten. </div><p style="text-align: justify;">Immerhin gab es liturgisch nichts Großes zu beanstanden – mit einer Ausnahme, für die man aber kaum den Zelebranten verantwortlich machen kann: Als er beim Vaterunser an der Stelle, an der eigentlich der <i>Embolismus</i> zu folgen hätte (<a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2016/11/zu-meckern-gibt-es-immer-was.html">merke: Wird der weggelassen, stirbt irgendwo ein knopfäufiges Robbenbaby</a>) eine kurze Atempause machte, bretterte mindestens ein Gemeindemitglied ungebremst dazwischen: "Denn dein ist das Reich...". Ich frage mich echt, was mit solchen Leuten los ist. </p><p style="text-align: justify;">Sympathiepunkte sammelte der Pfarrvikar bei mir übrigens dadurch, dass er sich sichtlich über die Anwesenheit eines Kindes in der Kirche freute. Wir hatten in der ersten Reihe Platz genommen, und beim Friedensgruß drückte der Priester erst mir die Hand und hielt sie dann auch meinem Sohn hin – und wirkte entzückt, als der sie tatsächlich ergriff. Frühstück gab es diesmal im Anschluss an die Messe <i>nicht</i>, aber ich nutzte die Toilette des Gemeindehauses, um dem Junior die Windel zu wechseln – und danach liefen wir nochmals dem Priester über den Weg, der in Zivilkleidung aus der Sakristei kam. Er kam auf uns zu, lobte den Knaben, er sei ja sehr lieb gewesen, und <i>bedankte</i> sich geradezu bei uns beiden für unser Kommen. </p><p style="text-align: justify;">Eine Erwähnung wert ist mir im Kontext des Themas "religiöse Frühförderung für den Jüngsten" auch das Abendessen beim <i>JAM</i>: Hier ist es üblich, dass eine Mitarbeiterin bzw. ein Mitarbeiter ein frei formuliertes Dankgebet spricht, zu dem alle <i>"Amen"</i> sagen, ehe sie sich an der Essensausgabe anstellen; so war es auch diesmal, aber als wir unsere gefüllten Teller dann vor uns hatten, bestand mein Sohn darauf, noch <i>so</i> zu beten, wie wir es <i>zu Hause</i> vor dem Essen tun – und zwar zusammen mit <i>mir</i>, denn: "Alleine kann ich das noch nicht." </p><p style="text-align: justify;">Am Donnerstag war es das Tochterkind, das auf dem Weg zur Schule anmerkte, wir sollten mal wieder zu Hause eine Familien-Gebetszeit mit Lobpreis abhalten. Nachdem wir die Große in der Schule abgeliefert hatten, erklärte der Jüngste, er wolle diesmal <i>erst</i> zu Hause <i><a href="https://www.kika.de/ritter-rost/ritter-rost-100">Ritter Rost</a></i> gucken und <i>dann</i> in eine Kirche; ich war damit einverstanden, aber in die Kirche schafften wir es dann doch nicht, da er auf dem Weg dorthin im Kinderwagen einschlief und es sich nach seinem Mittagsschlaf nicht mehr sinnvoll in den Tagesablauf einbauen ließ. Die vom Tochterkind angeregte Familien-Gebetszeit hielten wir aber ab – am frühen Abend, als die Familie wieder vollzählig versammelt war. Meine Liebste schlug vor, das zukünftig jeden Dienstag und Donnerstag zu machen; das Tochterkind votierte hingegen für "<i>jeden</i> Tag!". Schauen wir mal, wie sich das weiter entwickelt. </p><div style="text-align: justify;">Im Übrigen fiel mir auf, dass ich mit dem Jüngsten schon lange nicht mehr in Herz Jesu Tegel gewesen war, um Opferkerzen anzuzünden und die im Eingangsbereich ausgelegten Flyer zu kontrollieren, also erledigten wir das am Freitagvormittag. Nächste Woche geht's weiter...! </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Geistlicher Impuls der Woche </b></div><blockquote><p style="text-align: justify;">Heute sehen wir die Anfänge der Jüngerschaft. "Kommt und seht", sagt Jesus, und die das hören, tun es – und gehen nicht mehr weg, weil das, was sie gesehen und gehört haben, sie an Seiner Seite Wurzeln schlagen lässt. Andreas berichtet seinem Bruder Simon: "Wir haben den Messias gefunden" (<i>Joh 1,41</i>). </p></blockquote><blockquote><div style="text-align: justify;">Als moderne Leser neigen wir dazu, allzu schnell darüber hinwegzugehen. Ah ja, sie haben den Messias gefunden. Aber Moment mal: Wie bitte? Sie haben den Messias gefunden! Das war keine beiläufige Angelegenheit; das war etwas, was das ganze Leben durcheinanderwirbelte, die Welt auf den Kopf stellte. Simon bekam sogar einen neuen Namen. Absolut alles änderte sich in diesem Moment, in dem die Jünger vom Messias beim Namen gerufen wurden, Ihm zu folgen. Dasselbe wird auch von uns verlangt. Wir können nicht einfach sagen "Ja, ja, Herr" und so weiterleben wie bisher. Wenn Jesus uns nicht verändert, dann heißt das, dass wir nicht auf Sein Wort hören; denn Sein Wort ist revolutionär, nicht nur in einem globalen, sondern in einem ganz persönlichen Sinn. Dorothy Day, die das Evangelium Jesu Christi so lebte wie jemand, der vom Meister persönlich dazu berufen wurde, sagte: "Die größte Herausforderung unserer Zeit ist es, eine Revolution des Herzens herbeizuführen. Eine Revolution, die bei jedem einzelnen von uns ihren Anfang nehmen muss." </div></blockquote><blockquote><div style="text-align: right;"><i>(<a href="https://www.google.de/books/edition/Waiting_in_Joyful_Hope/pxJoEAAAQBAJ?hl=en">Mary DeTurris Poust, Waiting in Joyful Hope</a>; eigene Übersetzung.)</i> </div></blockquote><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><b>Ohrwurm der Woche </b></p><p style="text-align: justify;"><i>The Clash: Police and Thieves</i> </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/N3A8uNG3GH4" width="320" youtube-src-id="N3A8uNG3GH4"></iframe></div><p style="text-align: justify;">Der unmittelbare Anlass für diesen Ohrwurm war, dass der Jüngste und ich am Montag auf dem Weg zur S-Bahn in Tegel zwei Männer sahen, die den Anschein erweckten, entweder ein Geländespiel zu spielen oder aber ernsthaft verfolgt zu werden; Minuten später sahen wir dann zwei Polizisten in Schutzwesten und mit Schusswaffen, die den Eindruck machten, jemanden zu suchen. Das war dann wohl doch die <i>ernstere</i> Variante eines Geländespiels; und das im sonst so beschaulichen Tegel! Möglicherweise sensibilisiert durch dieses Erlebnis, fiel mir in den nächsten Tagen immer mal wieder auf, wie viel Polizei im Bezirk Reinickendorf unterwegs ist. Könnte mir vorstellen, dass das die Erfüllung eines CDU-Wahlversprechens ist: Mehr Polizei auf der Straße für mehr innere Sicherheit. Ich stelle allerdings immer wieder fest, dass ich <i>nicht</i> zu den Leuten gehöre, denen verstärkte Polizeipräsenz im öffentlichen Raum ein Gefühl von <i>Sicherheit</i> gibt; eher im Gegenteil. Vermutlich ist das mal wieder ein Beispiel von vielen dafür, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2016/07/rigaer-94-von-schweinen-und-perlen.html">dass ich nicht das bin, was man sich gemeinhin unter der Bezeichnung <i>"konservativ"</i> vorstellt</a>. – Es ist nun mal so: Die einen fürchten sich vor Kriminalität, die anderen vor der Polizei, und ohne persönlich irgendwie Grund oder Veranlassung dazu zu haben, habe ich mich den letzteren schon immer irgendwie <i>näher</i> gefühlt. </p><p style="text-align: justify;"><i>"Police and Thieves"</i> ist ursprünglich <a href="https://youtu.be/jNl0Nb7XpaU?si=DgQPa2s_UlCcueqZ">ein Reggae-Song von Junior Murvin aus dem Jahr 1976</a>, wurde aber schon ein knappes Jahr nach seinem Erscheinen von <i>The Clash</i> gecovert. Ich habe mich hier für die <i>Clash-</i>Version entschieden, weil, hey, ich mach' schließlich <i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/06/drei-jahre-punkpastoral.html">Punkpastoral</a></i> und nicht <i>Reggaepastoral</i>. Hehe. </p><p style="text-align: justify;"><br /></p>KingBearhttp://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.com9tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-6304117876514452072024-01-20T08:00:00.001+01:002024-01-20T08:00:05.846+01:00Sternsinger und Kneipp-Stelen: Das Neueste aus St. Willehad <p style="text-align: justify;">Um der <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2021/06/camino-de-willehado-der-prophet-im.html?m=1">immer wieder interessanten Frage</a> <i>"Was geht eigentlich so in der Pfarrei St. Willehad?"</i> nachzugehen, war in meinem <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/01/creative-minority-report-nr-12.html">jüngsten Wochenbriefing</a> kein Platz; dann also <i>jetzt</i>! Zunächst einmal ist festzustellen, dass die <i>Facebook</i>-Seite der Pfarrei sich über Weihnachten offenbar gründlich von der Sprachlosigkeit erholt hat, die sie <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/11/ein-neuer-priester-fur-st-willehad.html">angesichts des Wirbels um den neuen Aushilfspriester Michael Kenkel</a> befallen hatte. Zur Sache – nämlich zur Diskrepanz zwischen den Angaben, die im Pfarrbrief und gegenüber der Lokalpresse zum Stand des kirchenrechtlichen Verfahrens gegen P. Kenkel gemacht wurden, und der <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/11/eine-klarstellung-aus-vechta.html">Richtigstellung des Bischöflichen Offizialats</a> – hat man sich dort immer noch nicht geäußert; umso besser, dass man mit stimmungsvollem jahreszeitlichen Content von dieser Frage <i>ablenken</i> kann, und diese Gelegenheit wurde weidlich genutzt – zunächst mit Krippenbildern aus den Kirchen in <a href="https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=pfbid02AFjKjGhdsoNWPRa82hdqY3KCvWTSr5rTyK24opMnh4MoyLGDkh947RqdSdR6hG3Jl&id=100064946853764">Nordenham</a> und <a href="https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=pfbid02xfS1iResQG9bX3LXMvY6UFeaeGRoKutpfMVpGVmB5cMkAMSZ7vk7Z8kKnXf4Wmbhl&id=100064946853764">Burhave</a>, dann mit einer ganzen Reihe von Beiträgen zur <i><a href="https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=pfbid0HkVoaYqgzJZHFMBKBWYzqL1PCvXPjg4HfUtPRvSmdSTbSULcc3rjo6AaHti86C8yl&id=100064946853764">Sternsingeraktion</a></i>. <a href="https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=pfbid02HRpbeft4oW5QSUwZBsN4oEkqdiKxMuC2M5ycy8crMMeibJzQTrkqu1i4b1YDWDkal&id=100064946853764">Sternsinger mit dem Bürgermeister der Gemeinde Butjadingen vor dem Rathaus</a>, <a href="https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=pfbid0mWFi7sdh9puiWgMMgmyXrYrrNJLwcDkHGtdD5RVW6EB9QzjGZp6JGb9GEyur3mMdl&id=100064946853764">Sternsinger im Niedersächsischen Landtag</a>, <a href="https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=pfbid02e3TGbUigbUqd4znXTHksE2JuZFoDZ4GaeSrR5cXJNw5SsE9Hwz1G1ebgMA6pm5Aal&id=100064946853764">Sternsinger im Schnee und unter dem Weihnachtsbaum</a>, <a href="https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=pfbid02EAkJXAZfpEuZ7q8SfKDnjDM1kYUsRcY74Dn6uPcPGbbi8QTah5pMJJeemwh4RGml&id=100064946853764">Sternsinger in der Messe in der Pfarrkirche St. Willehad</a>, <a href="https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=pfbid0jicZqYPa8XUysNdqj6gKDoFhd2eX6V8zPfmgwFtLphVdGSVdEw6ttdaUJbx9Akvhl&id=100064946853764">Sternsinger im "Boni-Bus" und beim gemeinsamen Neujahrsempfang der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden Nordenhams</a>. Immerhin, das muss der Neid ihnen lassen, haben die Verantwortlichen der Pfarrei es geschafft, eine beachtliche Anzahl von Kindern und Jugendlichen für die Sternsingeraktion zu rekrutieren: 30 sollen es <a href="https://www.nwzonline.de/wesermarsch/sternsinger-aus-nordenham-und-butjadingen-kinder-der-st-willehad-gemeinde-besuchen-rathaus-und-landtag_a_4,0,3812386743.html">einem Bericht der <i>Nordwest-Zeitung</i> zufolge </a>gewesen, das sind für eine so kleine Diaspora-Pfarrei ganz schön viele, wie ich finde. </p><p style="text-align: justify;">Dass bei der Berichterstattung über die Sternsingeraktion gerade die Empfänge bei Politikern im Fokus der Aufmerksamkeit stehen, ist nun nichts, was speziell die Pfarrei St. Willehad beträfe; im Gegenteil, es ist charakteristisch für den <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/01/jetzt-rappen-sie-auch-noch.html">Stil der öffentlichen Selbstdarstellung der <i>"Aktion Dreikönigssingen"</i> des <i>Kindermissionswerks "Die Sternsinger"</i>,</a> zu der bereits seit 1984 auch ein Besuch der Sternsinger im Bundeskanzleramt gehört. Über die "[v]ermaledeite Staatsnähe der deutschen Kirche", die darin zum Ausdruck kommt, habe ich mich schon 2016, noch ehe es <i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/06/drei-jahre-punkpastoral.html">Punkpastoral</a></i> und <i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2018/05/3-grunde-warum-es-hochste-zeit-fur-die.html?m=1">Benedikt-Option</a></i> gab, beklagt; <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2016/01/durfte-ich-mal-ihren-sternsingerausweis.html">ich meinte seinerzeit sogar</a>, "[m]it etwas bösem Willen" könne man "beim Sternsingerempfang im Bundeskanzleramt den unbehaglichen Eindruck einer <i>Anbetung der weltlichen Macht</i> bekommen". Diesen Eindruck vermittelt ein Besuch beim Bürgermeister der Gemeinde Butjadingen nun wohl zugegebenermaßen eher <i>weniger</i>, aber dass es etwas mit dem <i>Sonnen im Glanz einer vermeintlichen gesellschaftlichen Relevanz</i> zu tun hat, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2024/01/creative-minority-report-nr-12.html">wie ich es erst kürzlich anlässlich des Neujahrsempfangs der Pfarrei Heilige Familie Spandau-Havelland kritisiert habe</a>, lasse ich mir nicht so leicht ausreden. Warum liest man eigentlich so selten etwas von Besuchen der Sternsinger in Pflegeheimen, in Notunterkünften für Obdachlose oder gar <a href="https://www.bibleserver.com/EU.LUT/Matth%C3%A4us25,36">im Gefängnis</a>? Ich will nicht unterstellen, dass die Sternsinger <i>da nicht hingehen</i>, aber jedenfalls ist es nicht prägend für die Wahrnehmung der Aktion in der Öffentlichkeit. </p><p style="text-align: center;">*** </p><p style="text-align: justify;">Neues gibt es derweil auch von der <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/04/mehr-krippe-weniger-kreuz.html">St.-Willehad-<i>KiTa</i></a>, wie die Lokalpresse berichtet. <a href="https://www.nwzonline.de/wesermarsch/sebastian-kneipp-im-kindergarten-kita-st-willehad-nordenham-freut-sich-ueber-stelen-der-firma-ems_a_4,0,3897787395.html">In der <i>Nordwest-Zeitung</i> erfährt man unter der Überschrift </a><i><a href="https://www.nwzonline.de/wesermarsch/sebastian-kneipp-im-kindergarten-kita-st-willehad-nordenham-freut-sich-ueber-stelen-der-firma-ems_a_4,0,3897787395.html">"In diesem Haus steckt ganz viel Kneipp</a>"</i>, dass die von der Pfarrei getragene KiTa bereits seit 2008 "eine vom Kneippverein zertifizierte Einrichtung" ist: "Das bedeutet, dass die fünf Elemente der Lehre von Sebastian Kneipp eine tragende Rolle in der Gestaltung des Kita-Alltags spielen." Abgesehen davon, dass <i>ich</i> das bisher nicht wusste, ist das an sich natürlich keine <i>Neuigkeit</i>; zu einer solchen wird es dadurch, dass die kneippianische Ausrichtung der Kita neuerdings "auch nach außen deutlich sichtbar wird" – durch die Aufstellung von "fünf Stelen aus Stahl [...], die die Elemente der Kneippschen Lehre symbolisieren: Wasser, Bewegung, Ernährung, Kräuter und Lebensordnung". <a href="https://www.kreiszeitung-wesermarsch.de/Wesermarsch/Nordenham-Die-Kita-St-Willehad-hat-ihre-fuenf-Kneipp-Saeulen-eingeweiht-185221.html">Etwas genauer erfährt man's in der <i>Kreiszeitung Wesermarsch</i></a>: </p><blockquote><p style="text-align: justify;">"Eine kleine Plakette an jeder Stele informiert den Betrachter über ihre Bedeutung. Die blaue Wassersäule steht für erfrischende Lebensenergie, rot für Bewegung, orange für eine ausgewogene Ernährung, grün für die Kraft der Kräuter und gelb für eine harmonische Lebensordnung. Das zugehörige Element wurde zusätzlich als Schriftzug aus jeder Säule geschnitten." </p></blockquote><p style="text-align: justify;">Und jetzt frage ich mich, bin ich eigentlich der <i>einzige</i>, der findet, dass das irgendwie unangenehm <i>sektenmäßig</i> wirkt? </p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhTmxAaePqDxPwELM0TdACkfNnj9sEe3LZofwzlHhUJP-BN9LMZMkZRYnlgcnIoSVxI8Ad3AwZXkgIcxryP1EmO4oYvyfxGwX0AOu2Jb2xktKgmZnC5Rw4AS8WEG8COB8E-tEd7IJOt9hy4ULuDBJnQMsHCZcneaRwkC_Y_dow1XN-rCBVBYvLWf1lcfOFR/s4000/water-droplet-drop-liquid-water-drop-wave-1178360-pxhere.com.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="2667" data-original-width="4000" height="213" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhTmxAaePqDxPwELM0TdACkfNnj9sEe3LZofwzlHhUJP-BN9LMZMkZRYnlgcnIoSVxI8Ad3AwZXkgIcxryP1EmO4oYvyfxGwX0AOu2Jb2xktKgmZnC5Rw4AS8WEG8COB8E-tEd7IJOt9hy4ULuDBJnQMsHCZcneaRwkC_Y_dow1XN-rCBVBYvLWf1lcfOFR/s320/water-droplet-drop-liquid-water-drop-wave-1178360-pxhere.com.jpg" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Ins Wasser fällt ein... na ja, ein Wassertropfen halt. <br />(Symbolbild, Quelle: <b><i><a href="http://pxhere.com">pxhere.com</a></i></b>) </td></tr></tbody></table><p style="text-align: justify;">Ich ahne an dieser Stelle einen Einwand voraus: <a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sebastian_Kneipp">Sebastian Kneipp (1821-1897)</a> war doch katholischer Priester und wurde in Anerkennung seiner Pionierarbeit im Bereich der Naturheilkunde einige Jahre vor seinem Tod sogar zum Päpstlichen Geheimkämmerer ernannt – also <i>passt</i> Kneipp-Medizin doch irgendwie zu einer katholischen KiTa, oder? </p><p style="text-align: justify;">Tja, das könnte man denken. </p><p style="text-align: justify;">Der Haken an der Geschichte ist, dass der <a href="https://www.kneippbund.de/">Kneipp-Bund</a> <i>nicht</i> von Sebastian Kneipp gegründet wurde; er entstand erst nach dem Tod des populären "Wasserdoktors", und auch wenn der Verband sich selbstverständlich auf die Lehren seines Namenspatrons <i>beruft</i>, tut man gut daran, etwas genauer hinzuschauen, was die Kneippianer eigentlich <i>wirklich</i> lehren und praktizieren. Betrachtete Hochwürden Kneipp den ganzheitlichen Ansatz seiner Therapiemethoden noch als im christlichen Glauben verwurzelt, so ist davon heute in der öffentlichen Selbstdarstellung des Kneipp-Bunds abgesehen von schwammigen Gemeinplätzen (à la "christlich-humanistisches Menschenbild") nicht mehr viel zu bemerken. Stattdessen ist der Dachverband heute, wie man mittels einer einfachen <i>Google-</i>Recherche feststellen kann, hochgradig anthroposophisch unterwandert: Man arbeitet eng mit dem <i><a href="https://www.damid.de/">Dachverband Anthroposophische Medizin in Deutschland (DAMiD)</a></i> und dem führenden anthroposophischen Arznei- und Körperpflegemittelhersteller <i><a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Weleda_(Unternehmen)">Weleda</a></i> zusammen. Zu sagen <i>"Wo Kneipp draufsteht, ist <a href="https://www.deutschlandfunk.de/rudolf-steiner-waldorf-paedagogik-und-anthroposophie-da-100.html">Rudolf Steiner</a> drin"</i>, mag überspitzt sein, aber ein Körnchen Wahrheit steckt wohl <i>doch</i> in dieser Aussage. Jedenfalls wäre ich <i>sehr</i> vorsichtig damit, meine Kinder in eine Kneipp-KiTa gehen zu lassen. </p><p style="text-align: justify;">Okay, zugegeben, ich bin <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2018/05/dorothy-day-und-die-kita-demo.html">bekanntermaßen</a> <i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2018/07/alternative-esoteriker-impfgegner.html">sowieso</a></i> kein Fan von KiTa-Betreuung. Aber wenn eine KiTa die ihr anvertrauten Kinder eingestandenermaßen mit esoterischen Lehren und Praktiken indoktriniert, würde ich doch sagen, dass da eine rote Linie überschritten ist. Gerade wenn man bedenkt, dass zweifellos viele katholische Eltern annehmen, wenn sie ihre Kinder in eine katholische KiTa schicken, könnten sie damit nichts falsch machen. </p><p style="text-align: justify;">Der Witz an der Geschichte ist, dass die KiTa St. Willehad vermutlich mit sehr viel <i>mehr</i> Kritik seitens der Öffentlichkeit rechnen müsste, wenn sie ihre Arbeit in einem mehr als nur oberflächlichen Maße an der Lehre der katholischen Kirche ausrichtete: <i>Daran</i> würden die Leut' Anstoß nehmen, <i>obwohl</i> es sich bekanntermaßen um eine Einrichtung in Trägerschaft der katholischen Kirche handelt. Setzt man hingegen auf die Karte einer <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/04/postchristliche-wellness-spiritualitat.html">postchristlichen Wellness-Religion</a> unter dem Motto "Uns selbst muss es gut gehen. Das ist das Prinzip der Lebensordnung" (so KiTa-Leiterin Christa Cyriakel in der <i>Kreiszeitung</i>), finden's alle prima. </p><p style="text-align: justify;">Nun ist es durchaus nicht so, dass ich etwas dagegen hätte, wenn Kindergartenkinder in einem zur Einrichtung gehörenden Kräutergarten lernen, Kräuter zu "pflanzen, [zu] ernten und [zu] verarbeiten", wie man in der <i>NWZ</i> liest. <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/04/wie-der-garten-seine-saat-sprieen-lasst.html">Das fände ich wahrscheinlich sogar <i>gut</i> </a>– wenn das denn <i>alles</i> wäre. "Ein festes Ritual ist der Kneipp-Tag, der an jedem Freitag in der Einrichtung stattfindet", berichtet das Blatt weiter, und auch hier wieder erklärt es die Konkurrenz von der <i>Kreiszeitung</i> etwas genauer: </p><blockquote><p style="text-align: justify;">"Jeden Freitag wird [...] eine Aktivität aus den fünf Elementen angeboten. Die Kinder können sich massieren lassen, spezielle Armwaschungen kennenlernen oder bei warmem Wetter das Wassertreten nach Kneipp probieren." </p></blockquote><p style="text-align: justify;">Es zeigt sich eben immer wieder, wie recht G.K. Chesterton hatte, als er schrieb: <a href="https://www.goodreads.com/quotes/44015-when-men-choose-not-to-believe-in-god-they-do">"Wer aufhört, an Gott zu glauben, der glaubt deshalb nicht an <i>nichts</i>; er glaubt vielmehr an <i>alles Mögliche</i>."</a> Oder wie Bloggerkollegin Anna von <i>Katholisch ohne Furcht und Tadel</i> es <a href="https://katholisch-ohne-furcht-und-tadel.de/2024/01/02/religioes-nicht-ansprechbar-oder-the-tower-of-limburg/">erst kürzlich formulierte</a>: </p><blockquote><p style="text-align: justify;">"Religiosität boomt [...] in Deutschland. Da sind einmal esoterische und pseudoreligiöse Phänomene: Traumfänger, Engelrufen, Tarot, Ausräuchern mit Salbei, frei schwebende 'Spiritualität'. Synkretistische Tendenzen: Buddhastatuen, ein weit verbreiteter Glaube an Wiedergeburt oder Karma. Und schließlich ersatzreligiöse Tendenzen: [...] Während Christen den Gedanken der Sühne aufgeben, blüht er in der Klimareligion auf. [...] Die Straßen sind also voller Religiosität. Nur die Kirchen sind leer." </p></blockquote><p style="text-align: justify;">Zum Status der St.-Willehad-KiTa als vom Kneippverein zertifizierte Einrichtung gehört es übrigens auch, dass "mindestens die Hälfte" der derzeit 18 in der Einrichtung beschäftigten Erzieherinnen "eine Ausbildung zur Gesundheitserzieherin nach Kneipp absolviert haben" muss. Die Zugehörigkeit zur katholischen Kirche ist hingegen optional. </p><p style="text-align: justify;"><br /></p>KingBearhttp://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-42788486050622134932024-01-13T18:00:00.001+01:002024-01-13T18:00:10.148+01:00Creative Minority Report Nr. 12<p style="text-align: justify;">Es ist mal wieder Zeit für das Wochenbriefing, Freunde; und ich denke, es ist nur fair, dass ich euch vorwarne: Es ist (mal wieder?) eine Ausgabe geworden, in der ich an dem, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2018/06/mittelmaig-undaber-brauchbar.html">was von der alten Volkskirche noch übrig ist</a>, nicht besonders viele gute Haare lasse. Ich bitte jedoch darum, das nicht einfach als übellauniges Dampfablassen aufzufassen. <a href="https://glaubensfestival.org/">Wäre ich zur MEHR gefahren</a>, könnte ich jetzt vielleicht über ermutigende geistliche Aufbrüche berichten, die hierzulande vorrangig "an den Rändern" der verfassten Kirche stattfinden und bei diesem Event <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2020/01/kaffee-laudes-das-wochen-briefing.html?m=1">erfahrungsgemäß so etwas wie ein Familientreffen feiern</a>. Ja, ermutigende geistliche Aufbrüche gibt es, wie es sie in der Geschichte der Kirche schon immer besonders dann gab, wenn in der verfassten Kirche sehr viel im Argen lag. Aber über diese Aufbrüche zu schreiben, muss ich im Moment <a href="https://www.die-tagespost.de/kirche/spiritualitaet/die-mehr-ist-jetzt-ein-festival-art-246579">Anderen</a> <a href="https://katholisch-ohne-furcht-und-tadel.de/2024/01/11/mehr-als-nur-ein-event-was-wir-vom-glaubensfestival-mitnehmen-koennen/">überlassen</a>. Das ins Auge zu fassen, was im Argen liegt, ist schließlich auch eine wichtige, wenn auch vielleicht undankbare Aufgabe. Dass mir die zurückliegende Woche, und insbesondere das vorige Wochenende, dafür so viel Stoff geliefert hat, habe ich mir wahrlich nicht ausgesucht. Aber mal der Reihe nach... </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhw2UBc4toxiVIsTn26mQFTNuseWUOeU_Z1GumZz95Slx8WZWLZ4JQv0PQa61C7sYK9ZRnIpG7dkFSmNdMnsxol0yZxS_B-yTcYyLCDjkCSV_vS0vIGuJFQc5Gr1vjf9QC9pV1fGvR5ejLNtRYf1-02jJHdw8G34o9q__fHS-lsUv-eXtvh3G-hJXsMMPNT/s4608/20240112_215522.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3456" data-original-width="4608" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhw2UBc4toxiVIsTn26mQFTNuseWUOeU_Z1GumZz95Slx8WZWLZ4JQv0PQa61C7sYK9ZRnIpG7dkFSmNdMnsxol0yZxS_B-yTcYyLCDjkCSV_vS0vIGuJFQc5Gr1vjf9QC9pV1fGvR5ejLNtRYf1-02jJHdw8G34o9q__fHS-lsUv-eXtvh3G-hJXsMMPNT/s320/20240112_215522.jpg" width="320" /></a></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;"><b>Was bisher geschah </b></div><p style="clear: both; text-align: justify;">Das vorige Wochenende war davon geprägt, den Abschluss der Weihnachtszeit gebührend zu zelebrieren: Am Samstag, dem Hochfest der <i>Erscheinung des Herrn</i>, gingen wir nachmittags zu einer Festmesse in der Spandauer Pfarrkirche <i>Maria, Hilfe der Christen</i>, die zugleich den Auftakt zum Neujahrsempfang der Pfarrei Heilige Familie Spandau-Havelland bildete; am Sonntag, dem Fest der <i>Taufe des Herrn</i>, gingen wir wieder "normal" in Siemensstadt zur Messe und hielten nachmittags bei uns zu Hause eine Wohnungssegnungs-Andacht ab. Auf all dies, wie auch auf den besagten Neujahrsempfang, wird weiter unten noch ausführlicher einzugehen sein. Am Montag ging die Schule wieder los, und ich durfte mit Freude und Erleichterung feststellen, dass der Wiedereinstieg in den Alltag recht problemlos gelang; am Nachmittag war "Omatag". Am Dienstag hatten meine Liebste und ich ein "Elterngespräch" an der Schule des Tochterkindes; und falls das nach Problemen u./o. Ärger klingt, kann ich sagen: Nö, ganz im Gegenteil. Es handelte sich vielmehr um ein Gesprächsangebot der "Mentorin" (an anderen Schulen würde man wohl "Vertrauenslehrerin" o.s.ä. sagen) unseres Tochterkindes zum gegenseitigen Kennenlernen und um abzuklären, ob es seitens der Eltern Fragen, Wünsche oder Anliegen gibt und inwieweit der Eindruck der Eltern davon, wie das Kind an der Schule klarkommt, sich mit dem der Mitarbeiter deckt. Und ich darf wohl sagen, die Ergebnisse des Gesprächs waren durchweg erfreulich. Am Mittwoch ging ich dann endlich mal wieder mit dem Jüngsten in Heiligensee zur Werktagsmesse und zum anschließenden Gemeindefrühstück; besondere Vorkommnisse gab es da aber nicht, obwohl der leitende Pfarrer von St. Klara Reinickendorf-Süd die Messe zelebrierte. Am Freitag, also gestern, hielt ich mit dem Jüngsten, nachdem wir die Große zur Schule gebracht hatten, endlich mal wieder eine Lobpreisandacht (<i>"Beten mit Musik"</i>) in St. Joseph Tegel ab. Um die Geduld des Knaben – der schon auf dem Weg zur Kirche angemahnt hatte, danach wolle er aber nach Hause und <i><a href="https://www.kika.de/ritter-rost/ritter-rost-100">Ritter Rost</a></i> gucken (allerdings nennt er ihn <i>"Ritter Horst"</i>) –, beschränkte ich mich dabei auf einen der drei Psalmabschnitte aus der <i>Terz</i>, aber auch so stellte ich fest, dass ich nach dieser Andacht den ganzen Rest des Tages ausgeglichener und zufriedener war. Wir müssen das wieder öfter machen. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgIxFbRm9UsYzvC31Sb-YK1XpcXufRXr24-Y8yOpIoP3eY1deSgIG8M-Lp_nLgI3uTZ_rAgzD4L3Ape8TJ4jeK11hrZChs5uw81y3IklMCjc8qrtHXRCFDIwiGdIZoRUl2Kbt3nbwKqjsMorP5-XVsLULFuYwwkkiZVt9UVjvVAyEDmM9Lovtvnn7fg0XMf/s3489/20240112_105431.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3489" data-original-width="2617" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgIxFbRm9UsYzvC31Sb-YK1XpcXufRXr24-Y8yOpIoP3eY1deSgIG8M-Lp_nLgI3uTZ_rAgzD4L3Ape8TJ4jeK11hrZChs5uw81y3IklMCjc8qrtHXRCFDIwiGdIZoRUl2Kbt3nbwKqjsMorP5-XVsLULFuYwwkkiZVt9UVjvVAyEDmM9Lovtvnn7fg0XMf/s320/20240112_105431.jpg" width="240" /></a></div><br /><p style="clear: both; text-align: justify;"><b>Was ansteht</b> </p><p style="clear: both; text-align: justify;">An erster Stelle auf der Liste der bevorstehenden Herausforderungen steht natürlich der Kinderwortgottesdienst in St. Joseph Siemensstadt am morgigen Sonntag. Ich habe dabei freiwillig die Aufgabe übernommen, das Evangelium dieses Sonntags <i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/Johannes1%2C35-42">(Joh 1,35-42)</a></i> für die "kleineren" Kinder auszulegen, also die, die noch nicht zur Erstkommunionvorbereitung gehen. <a href="https://www.patreon.com/posts/96022067">Was ich mir dazu so überlegt habe, konnten Abonnenten der <i>Patreon</i>-Seite <i>"Mittwochsklub"</i> schon vorab erfahren</a>; im nächsten Wochenbriefing verrate ich dann, wie's gelaufen ist. Am Dienstag ist an der Schule des Tochterkindes "Elterncafé", ich bin mir aber noch nicht sicher, ob ich da hingehe; am Mittwoch ist zum ersten Mal seit den Weihnachtsferien <i><a href="https://www.weil-gott-dich-liebt.de/jam">JAM</a></i>, ich denke mal, <i>da</i> wollen wir <i>bestimmt</i> hin. Und am nächsten Samstag findet in einer charismatischen Freikirche in Hohenschönhausen <a href="https://sankt-clara.de/2023/12/02/gebetstag-eins-in-christus-2024/">ein überkonfessioneller Gebetstag unter dem Motto <i>"eins in Christus" </i></a>statt – das verspricht spannend zu werden... </p><p style="clear: both; text-align: justify;"><br /></p><p style="clear: both; text-align: justify;"><b>Blüh im Glanze dieser gesellschaftlichen Relevanz (aber nicht mehr lange) </b></p><p style="clear: both; text-align: justify;">Wie oben schon erwähnt, fand am Hochfest der Erscheinung des Herrn der erste Neujahrsempfang der Anfang des vorigen Jahres gegründeten Großpfarrei Heilige Familie statt; in meiner Eigenschaft als Wichtelgruppenleiter war ich dazu eingeladen worden, und natürlich nahm ich meine Familie dorthin mit. Im Nachhinein bin ich mir nicht mehr ganz sicher, ob das eine gute Idee war, aber urteile selbst, Leser. </p><p style="clear: both; text-align: justify;">Vor dem Empfang wurde, wie schon gesagt, erst einmal Messe gefeiert; dem Anlass angemessen stand der Pfarrer der Großpfarrei Heilige Familie der Messe vor, während ganze vier Pfarrvikare konzelebrierten. Die Predigt hielt indes weder der Pfarrer noch der unbestritten beste Prediger unter den Pfarrvikaren, sondern der Krankenhausseelsorger des Spandauer <i>Vivantes</i>-Klinikums, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/11/creative-minority-report-nr-3.html">den wir zuvor erst einmal in einer Messe erlebt hatten.</a> Ich denke, man darf sagen, die Predigt war nicht sonderlich bemerkenswert. Zu einem wesentlichen Teil war sie als Frage-und-Antwort-Spiel mit den Sternsingern gestaltet, die auch sonst eine gewichtige Rolle in der Messe spielten. Nicht zuletzt bei den Fürbitten, die unverkennbar aus den Materialien des Kindermissionswerks für die diesjährige Sternsingeraktion stammten und in denen es um die indigene Bevölkerung des Amazonasgebietes, um den Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung, um die Rodung des Regenwaldes, den Krieg um Rohstoffe und Naturkatastrophen, die durch den Klimawandel verursacht werden. Kurz, es handelte sich um diese berüchtigte Sorte von Fürbitten, die sich bloß vorgeblich an Gott richtet und eigentlich darauf abzielt, bei der Gemeinde ein Bewusstsein für bestimmte Themen zu wecken. <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/04/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-25.html">Darüber habe ich mich in anderem Zusammenhang schon mal ausgelassen: Gott wird in solchen Fürbitten behandelt</a> wie eine Handpuppe im therapeutischen Rollenspiel. – Als ein ähnlich großes Ärgernis empfand ich die Ansage einer Sternsinger-Leiterin, nach der Messe könne man an den Ausgängen der Kirche "gegen eine großzügige Spende" Türaukleber mit der Segensaufschrift <i>20+C+B+M+24</i> erwerben. Für einen Segen <i>bezahlen</i>, erfüllt das nicht den Tatbestand der <i><a href="https://www.erzdioezese-wien.at/site/nachrichtenmagazin/magazin/kleineskirchenlexikon/article/51064.html">Simonie</a></i>? Meine Liebste urteilte pragmatisch: So einen Aufkleber wollten wir auf jeden Fall haben, und den Kindern macht es Freude, wenn man ihnen Kleingeld in die Hand drückt, damit sie es in ein Spendenkörbchen werfen. </p><p style="clear: both; text-align: justify;">Dann ging's rüber in den Pfarrsaal, wo ein üppiges <i>Fingerfood</i>-Büffet aufgetafelt war – an dem man sich aber vorerst noch nicht bedienen durfte, denn auf der Bühne am anderen Ende des Saales hatte ein Kammerorchester Platz genommen, und obendrein bat der Vorsitzende des Pfarreirats nachdrücklich um Gehör. Anders ausgedrückt ermahnte er die in Grüppchen herumstehenden und angeregt plaudernden Besucher der Veranstaltung wiederholt, sich hinzusetzen und ihre Gespräche einzustellen, "damit wir beginnen können". Als dieser Aufforderung endlich Folge geleistet wurde, gab's erst mal Musik und dann eine Ansprache, nämlich von ebendiesem Pfarreiratsvorsitzenden. </p><p style="clear: both; text-align: justify;">Gleich eingangs erklärte er, dieser erste Neujahrsempfang der neuen Großpfarrei unterscheide sich wesentlich von den früheren Neujahrsempfängen der in ihr aufgegangenen Einzelpfarreien, bei denen es vorrangig um die Würdigung des Engagements der Ehrenamtlichen gegangen sei. <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/01/ins-wasser-fallt-ein-senfkorn-oder-so.html">So kannte ich's auch aus der Tegeler Pfarrei</a>, und bei aller Kritik an dem darin zum Ausdruck kommenden Verständnis von oder Verhältnis zu ehrenamtlichem Engagement, die mir dazu durchaus einfiele, fand ich die Aussage, dass es <i>darum</i> hier und jetzt <i>nicht</i> gehen solle, doch gelinde gesagt <i>interessant</i>. Es gehe vielmehr, so erläuterte der Pfarreiratsvorsitzende, darum, die Kirche <i>innerhalb der Gesellschaft zu repräsentieren</i> und sich als Pfarrei mit den lokalen politischen und gesellschaftlichen Institutionen zu vernetzen; aus diesem Grund waren auch der Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Spandau/Charlottenburg-Nord, der Bezirksbürgermeister und weitere Honoratioren, die ich mir im einzelnen nicht gemerkt habe, zu diesem Empfang eingeladen worden und tatsächlich erschienen. – Als in der Ansprache allen Ernstes das Schlagwort <i>"Sozialpartner"</i> fiel, musste ich unwillkürlich an <a href="http://www.planetlyrik.de/peter-bekes-zu-hans-magnus-enzensbergers-gedicht-bildzeitung/2014/10/">das Gedicht <i>"Bildzeitung"</i> von Hans Magnus Enzensberger</a> denken, das ich in der 11. Klasse im Deutschunterricht interpretieren durfte und in dem es heißt: </p><div style="clear: both; text-align: justify;"><div style="text-align: center;">"Sozialvieh Stimmenpartner, </div><div style="text-align: center;">du wirst stark sein". </div></div><p style="clear: both; text-align: justify;">Es wurde aber noch bizarrer, denn den Hauptteil seiner Ansprache baute der Pfarreiratsvorsitzende auf dem fragwürdigen Einfall auf, die biblische Erzählung von den Sterndeutern auf dem Weg nach Bethlehem als Metapher für den <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2013/08/die-pastoralen-raume-in-unseren-kopfen.html">"Pastoralen Prozess <i>'Wo Glauben Raum gewinnt'</i>"</a> und somit für die Pfarreienfusion auszudeuten, aus der die Großpfarrei Heilige Familie hervorgegangen ist. Ich empfand das als unangenehm bezeichnend dafür, in was für einem zutiefst ungesunden Maße der institutionelle Apparat der Kirche <i>auf sich selbst fixiert ist</i>: Selbst die biblische Heilsbotschaft wird nur noch als ein Narrativ verstanden, das der eigenen Selbstbespiegelung dient. Und offenbar ist das so sehr zur Normalität geworden, dass es kaum noch auffällt, geschweige denn Anstoß erregt. </p><p style="clear: both; text-align: justify;">Dass der Redner am Ende seiner Ausführungen die Anwesenden dazu aufrief, miteinander ins Gespräch zu kommen, wirkte einigermaßen ironisch, wenn man bedenkt, wie energisch er ebendieses Miteinander-ins-Gespräch-Kommen zuvor <i>unterbunden</i> hatte; und erst recht angesichts des Umstands, dass <i>auch jetzt noch</i> keine Gelegenheit dazu war: Erst spielte die Musik noch einmal, dann musste auch der Pfarrer noch eine Ansprache halten, und ob es danach nochmals Musik gab, daran habe ich keinerlei Erinnerung mehr: Meine Gedanken waren inzwischen gänzlich auf das Büffet fixiert, das dann irgendwann auch wirklich eröffnet wurde. Immerhin, das Essen war lecker, und wir bedienten uns reichlich. Aber ob es sich dafür gelohnt hat...? </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiq9uE9-ntM0t0t-Ib8T0d3cqrPMrtj4NAirDghecni1TzqrCpWZi9aPODCEidwGu55jv3p-mrfXB1ft2727foqOIRgYQuB1m1BbMsDV3w23ju71WJpwPko3rtqXQyY32dNeF-XVri0IBwZc5m7Za5Rd3Rz8DxKJI6h7siI2h0uW6D-gksf3emqNvtstMSb/s4608/20240106_190439.heic" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="4608" data-original-width="3456" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiq9uE9-ntM0t0t-Ib8T0d3cqrPMrtj4NAirDghecni1TzqrCpWZi9aPODCEidwGu55jv3p-mrfXB1ft2727foqOIRgYQuB1m1BbMsDV3w23ju71WJpwPko3rtqXQyY32dNeF-XVri0IBwZc5m7Za5Rd3Rz8DxKJI6h7siI2h0uW6D-gksf3emqNvtstMSb/s320/20240106_190439.heic" width="240" /></a></div><div style="clear: both; text-align: justify;"><br /></div><div style="clear: both; text-align: justify;">Nun, sagen wir so: So bizarr diese Veranstaltung im Ganzen auch war, so illustrativ war sie andererseits auch, wenn man sie <i>pars pro toto</i> betrachtet: als verkleinertes Abbild von Tendenzen, die für den Zustand der institutionellen Kirche in Deutschland insgesamt bezeichnend sind. Da sonnt man sich im geborgten Glanz einer gesellschaftlichen Relevanz, von der man eigentlich wissen könnte oder müsste (<a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/12/neues-aus-synodalien-kmu-steht-fur-kann.html">Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung, schon mal gehört?</a>) , dass es mit ihr unweigerlich zu Ende geht; man feiert, als wüsste man nicht, dass die Titanic mit Volldampf auf einen Eisberg zusteuert. Tatsächlich weiß man es natürlich sehr wohl. Um es mal ein bisschen (aber wohl gar nicht so sehr) überspitzt auszudrücken: Der ganze <i>Synodale Weg</i> dient letztlich dem Zweck, dass die Kirchenfunktionäre weiterhin solche Empfänge geben können, mit Bundestagsabgeordneten und Bezirksbürgermeistern (oder, auf höheren Ebenen, dem Bundeskanzler und Helene Fischer) Lachsschnittchen essen und klassischer Musik lauschen. Dafür ist es notwendig, dass die Kirche als respektable und nützliche Partnerin der Zivilgesellschaft wahrgenommen wird und nicht als ein Haufen ewiggestriger, homophober religiöser Fundamentalisten. – In den Kategorien der <a href="https://trauerhaus-sobotta.de/tod-und-trauer/5-phasen-der-trauer-umgang-mit-verlust-und-tod/"><i>"Fünf Phasen der Trauer" </i>nach Elisabeth Kübler-Ross</a> ausgedrückt, kann man vielleicht sagen, an der Basis befindet sich die institutionelle Kirche angesichts des Verlusts ihres gesellschaftlichen Ansehens vielerorts noch tief in Phase 1, <i>Leugnen</i>, während die Akteure des Synodalen Weges schon mit Phase 3, <i>Feilschen</i> bzw. <i>Verhandeln</i>, beschäftigt sind. Was mich betrifft, bin ich allmählich so weit, mich auf die Zeit zu <i>freuen</i>, wenn die Kirche diese Art von gesellschaftlicher Relevanz <i>nicht mehr hat</i>. Dann sucht sich ein Großteil der Verbandsfunktionäre und Gremienfuzzis vielleicht ein neues, prestigeträchtigeres Betätigungsfeld, und die Kirche kommt mal wieder dazu, <a href="https://www.vatican.va/content/benedict-xvi/de/speeches/2011/september/documents/hf_ben-xvi_spe_20110925_catholics-freiburg.html">sich darauf zu besinnen, was eigentlich von Jesus Christus her ihr Auftrag ist. </a></div><div style="clear: both; text-align: justify;"><br /></div><div style="clear: both; text-align: justify;"><b><br /></b></div><div style="clear: both; text-align: justify;"><b>Taufe des Herrn: Vermischte Eindrücke </b></div><p style="clear: both; text-align: justify;">Eigentlich hatten wir den Besuch bei diesem Neujahrsempfang vorrangig mit der Hoffnung verbunden, es würde sich eine Gelegenheit ergeben, mit dem Pfarrer und/oder dem für Siemensstadt und Haselhorst zuständigen Pfarrvikar über Perspektiven für einen Ausbau unseres Engagements in der Pfarrei ins Gespräch zu kommen, aber wie sich zeigte, war dazu absolut keine Gelegenheit. Vielleicht <i>hätte</i> sich noch eine ergeben, wenn wir <i>länger geblieben</i> wären, aber dafür reichte die Geduld der Kinder, und ehrlich gesagt <i>nicht nur ihre</i>, nicht aus. Daher sagten wir uns, statistisch gesehen stünden die Chancen ja nicht schlecht, dass einer der beiden genannten Geistlichen tags darauf die Messe in St. Joseph Siemensstadt feiern würde. </p><p style="clear: both; text-align: justify;">Wir hatten jedoch kein Glück: Die Messe wurde vom Krankenhausseelsorger zelebriert, der übrigens auch größtenteils wieder die gleiche Predigt hielt wie am Abend zuvor in der Pfarrkirche. Aber dazu später. Die musikalische Gestaltung dieser Messe lag in den Händen einer <i>Band</i> – mit Schlagzeug, E-Bass, zwei Gitarren und Saxophon. Die Band hieß, wie man auf dem Schlagzeug sowie auf den Polohemden der Musiker lesen konnte, <i>"Exodus"</i>; das war in den 70er Jahren nicht nur ein <a href="https://www.allmusic.com/album/mw0000123937">Song und Albumtitel von Bob Marley</a>, sondern auch ein beliebter und häufiger Bandname in der NGL-Szene. <a href="https://youtu.be/y9siLwKUD7c?si=m1AnNvZZ9Z7RVbUX">Es gab damals zum Beispiel in Marl am Rande des Ruhrgebiets eine Band namens <i>Exodus</i>, die christlichen <i>Prog-Rock</i> machte</a> – gar nicht mal uninteressant, aber damit hatte <i>diese</i> Band nicht viel gemeinsam. Die vier Herren und eine Dame spielten mit dem Elan einer Schülerband, leider aber auch mit den instrumentellen Fähigkeiten einer solchen, obwohl sie bestimmt seit rund 40 Jahren (einige Bandmitglieder mehr, andere weniger) aus der Schule raus sind. Und ein Mischpult <i>gab</i> es zwar, aber offenbar war es auf "gleichmäßig laut" eingestellt. Als jemand, der selbst mal Schlagzeug gespielt hat, sage ich es ungern, aber angesichts der Akustik des Kirchenraums hätte man das Schlagzeug lieber <i>weglassen</i> sollen – oder zumindest, anstatt es noch zu <i>verstärken</i>, die Bass Drum mit einem dicken Daunenkissen abdämpfen und die übrigen Trommeln und Becken nur mit Besen spielen sollen. Dann hätte man auch die anderen Instrumente, insbesondere die Gitarren, nicht so stark aufdrehen müssen und hätte vielleicht einen etwas differenzierteren Sound hingekriegt. So war das Ganze das akustische Äquivalent zur <a href="https://youtu.be/aPFRqg83ezU?si=RSxTOqNRwhh2PJxk">Faust aus der Kaffeetasse in der legendären Onko-Kaffee-Werbung</a>. </p><p style="clear: both; text-align: justify;">Was die Liedauswahl anging, war es wenig überraschend, dass die Gruppe bevorzugt Lieder spielte, die in ihrer Jugendzeit im kirchlichen Kontext als modern galten. Das begann beim Kyrie mit <i>"Kyrie, guter Gott"</i> (auch genannt <i>"In Ängsten die einen"</i>) vom <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2015/07/jubilate-deo-teil-ii-ein-kessel-rotes.html">unvermeidlichen Peter Janssens</a> – aus zeitgeschichtlicher Sicht ein durchaus interessantes Stück, denn Janssens hat es seinerzeit für den Evangelischen Kirchentag 1975 in Frankfurt am Main komponiert, der unter dem Motto <i>"In Ängsten – und siehe, wir leben"</i> stand. Wenn da nun die erste Strophe mit den Versen beginnt <i>"In Ängsten die einen, und die anderen leben"</i>, dann darf man das wohl als eine gezielte Provokation gegen das Kirchentagsmotto auffassen. Inwieweit ein derart in seiner Zeit verwurzeltes Lied dazu taugt, ein halbes Jahrhundert später im Gottesdienst gespielt zu werden, sei indes mal dahingestellt. Zur Gabenbereitung gab es ein Lied neueren Datums, <i>"Wenn wir das Leben teilen wie das täglich Brot"</i> von Hans Florenz und Michael Wackenheim (2001); danach ging es aber mit Oldschool-NGL weiter. Zum Sanctus wurde, aus liturgischer Sicht etwas weit hergeholt, <i>"Singt dem Herrn, alle Völker und Rassen"</i>, wiederum von Peter Janssens, gespielt; ich hätte gedacht, das ist heutzutage wegen des <i>R-Worts</i> im Titel mindestens so ein <i>No-Go</i> wie <a href="https://www.evangelische-zeitung.de/blackfacing-bei-sternsingern-anna-diouf-widerspricht-sarah-vecera"><i>Blackfacing</i> bei den Sternsingern</a>, aber ironischerweise fand ich dieses Lied von allen, die die Band vortrug, am besten (ums in aller Deutlichkeit zu sagen: sowohl in Hinblick auf Janssens' Komposition als auch auf die Performance der Band). Zum <i>Agnus Dei</i> gab's dankenswerterweise <i>kein</i> Lied, dafür aber während der Kommunion<i> "Herr, deine Liebe ist wie Kraut und Rüben"</i> (auch wieder mit dem <i>R-Wort</i> im Text: "Freiheit, sie gilt für Menschen, Völker, Rassen") und als Danklied nach der Kommunion <i>"Lasst uns miteinander"</i> – das fand ich als Kind schon Scheiße. Zum Auszug wurde <i>"Herr, wir bitten: Komm und segne uns"</i> (Peter Strauch, 1977) gespielt; <i>Fun Fact</i>: <i>Das</i> geht liturgisch <i>gar nicht</i>. Dazu ein kleiner Exkurs aus dem Nähkästchen: Als vor über 30 Jahren mein Firmkurs unter der Leitung meiner älteren Schwester einen Jugendgottesdienst in Herz Mariä Burhave gestalteten, wollten wir<i> "Komm, Herr, segne uns"</i> von Dieter Trautwein (1978) als Auszugslied nehmen; das wurde uns vom Pfarrer kurzerhand <i>verboten</i>, weil es <i>liturgisch nicht geht</i>. Warum nicht? Weil <i>der Segen bereits erteilt wurde</i>. Ein Lied, das vom Text her im Wesentlichen eine <i>Segensbitte</i> darstellt, zu singen, <i>nachdem</i> der Priester bereits einen Segen gespendet <i>hat</i>, erweckt den Eindruck, dass man die Vollmacht des Priesters, zu segnen, nicht so richtig ernst nimmt. An diese Beobachtung ließen sich übrigens so allerlei Reflexionen zu Themen wie<i> "Segensfeiern für Paare, die sich lieben</i>",<i> "Kommunionempfang für alle"</i> usw. anknüpfen, aber das würde hier und jetzt wohl zu weit führen. </p><p style="clear: both; text-align: justify;">Eine Zugabe brachte die Band schließlich auch noch: <i>"Stern über Bethlehem"</i> (Alfred Hans Zoller, 1963), thematisch passend zur Mitwirkung der Sternsinger am Gottesdienst. Genau <i>das</i> Lied hatte ich in den Tagen zuvor auch auf der Gitarre eingeübt, um es zum Auftakt unserer privaten Wohnungssegnungs-Andacht (s.u.) spielen zu können; und eine interessante und etwas skurrile Geschichte hat das Lied auch: Es stammt aus dem Jahr 1964 und somit aus der Urzeit des NGL-Genres, aber 40 Jahre später kombinierte das Dance-Pop-Duo <i><a href="https://www.discogs.com/de/artist/91982-Groove-Coverage">Groove Coverage</a></i> die Melodie mit einem anderen Text <i><a href="https://youtu.be/XQ1v9ZCcJvg?si=U13VqxovMjs55TcC">("She")</a></i> und landete damit einen Top-20-Hit in den deutschen und österreichischen Single-Charts. </p><p style="clear: both; text-align: justify;">Ich bin übrigens nach der Messe von mehreren Personen darauf angesprochen worden, wie mir die Musik gefallen hätte, und ich hatte den Eindruck, dass sie von mir ein <i>positiveres</i> Urteil erwartet hätten. Ich halte das für ein bezeichnendes Missverständnis. <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/12/creative-minority-report-nr-7.html">Erst vor ein paar Wochen habe ich hier die Idee in den Raum gestellt, auf mittlere Sicht in der Siemensstädter Gemeinde eine <i>Lobpreisband</i> aufzubauen</a>; nun habe ich die Befürchtung, wenn ich diese Idee ins Gespräch zu bringen versuchte, würde ich zu hören bekommen, so etwas <i>gäbe</i> es in der Gemeinde doch schon. Dass zwischen NGL und Lobpreis Welten liegen, dürfte Leuten, für die beides lediglich in die Kategorie <i>"Mal was anderes als Choräle mit Orgel"</i> fällt, schwer zu vermitteln sein. – Nun aber genug zu diesem Thema! Kommen wir lieber mal dazu, was es über diese Messe sonst noch zu sagen gibt. </p><p style="clear: both; text-align: justify;">In ähnlichem Ausmaß wie die Messe am Vortag in der Pfarrkirche war stand auch diese im Zeichen der Sternsingeraktion; es gab dieselben Fürbitten, und ein Kurzvortrag zum Spendenzweck der Aktion durfte auch nicht fehlen. <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/12/creative-minority-report-nr-9.html?m=1">Wir erinnern uns, dass bei den Siemensstädter Sternsingern eigentlich auch mein Tochterkind hätte mitmachen sollen</a>; und ich hatte – auch wenn ich da nicht nachbohren mochte – ein bisschen den Eindruck, dass sie jetzt, als sie die Sternsinger in ihren farbenprächtigen Kostümen in den ersten Bankreihen sitzen sah, <i>doch</i> ins Grübeln kam, ob sie nicht gern dabeigewesen wäre. Die Chancen für nächstes Jahr stehen also vielleicht nicht schlecht; das Problem ist nur, dass <i>ich</i> mir <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/01/jetzt-rappen-sie-auch-noch.html">angesichts der doch sehr ungeistlichen, NGO-mäßigen Ausrichtung des Kindermissionswerks</a> nicht mehr so sicher bin, wie ich das finde. Ein klassisches Dilemma: An und für sich würde ich schon gern wollen, dass meine Kinder beim Sternsingen mitmachen – aber fürs Kindermissionswerk? – Ich schätze, dieses Problem wird uns auch in den kommenden Jahren noch weiter beschäftigen. </p><p style="clear: both; text-align: justify;">Von der Predigt – genauer gesagt von dem Teil, der sich auf die Lesungstexte vom Tag bezog und sich somit von der Predigt vom Vortag unterschied – ist lediglich ein Detail bei mir hängengeblieben: Den Vers <a href="https://www.bibleserver.com/EU/Jesaja55%2C1">Jesaja 55,1</a> aus der 1. Lesung – "Auf, alle Durstigen, kommt zum Wasser! Die ihr kein Geld habt, kommt, kauft Getreide und esst, kommt und kauft ohne Geld und ohne Bezahlung Wein und Milch!" – versuchte der Prediger mit dem Hinweis zu veranschaulichen, manch einer habe wohl schon einmal die Erfahrung gemacht, im Supermarkt an der Kasse zu stehen und mit Schrecken festzustellen, dass man gar kein Geld dabei habe. Auffällig fand ich es, dass er offenbar nicht einmal <i>in Erwägung zog</i>, dass er Zuhörer vor sich haben könnte, die schon einmal die Erfahrung gemacht haben, zu einem gegebenen Zeitpunkt <i>tatsächlich kein Geld zum Einkaufen zu haben</i>, und nicht nur deshalb, weil sie ihr Portemonnaie zu Hause haben liegen lassen. Da war wohl wieder einmal ein Phänomen am Werk, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/10/sundays-for-salvation-ein-lagebericht.html">das ich schon vor Jahren einmal anlässlich einer Predigt in Herz Jesu Tegel kritisiert habe</a>: die stillschweigende Überzeugung, die Gemeinde bestehe aus einem gutbürgerlichen <i><a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Juste_Milieu#Politisches_Schlagwort">Juste Milieu</a></i>. Anders ausgedrückt, ein Selbstverständnis "von Kirche", aus dem die Armen und die Bedürftigen <i>prinzipiell ausgeschlossen sind</i>. Eine Kirche der Bürgerlich-Gutsituierten, der Satten und Zufriedenen. Irgendwie passte das ja auch nur allzu gut in das Bild, das die Pfarrei am Abend zuvor beim Neujahrsempfang abgegeben hatte. </p><div style="clear: both; text-align: justify;">Ein paar Pluspunkte sammelte der Zelebrant dadurch, dass er die <i>Vermeldungen</i> kurzerhand <i>wegließ</i> – die seien ja schließlich im Schaukasten ausgehängt –, aber im nächsten Moment verspielte er diese schon wieder mit einer jovial sein sollenden Bemerkung darüber, dass die Schulferien ja nun zu Ende seien und dass die <i>Eltern</i> darüber ja bestimmt <i>froh</i> seien. – Ja, ja, ich weiß, es ist in unserer Gesellschaft unheimlich verbreitet, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2018/07/alternative-esoteriker-impfgegner.html">es als normal und selbstverständlich darzustellen, dass Eltern froh und erleichtert sind, wenn sie die Verantwortung für ihre Blagen in fremde Hände abgeben können</a>, und Witze darüber zu machen, was für eine Zumutung es für Eltern sei, sich mal für längere Zeit, und nicht nur für ein paar Stunden am späten Nachmittag bzw. frühen Abend, <i>selbst</i> um ihre Sprösslinge kümmern zu müssen. Die Sozialen Netzwerke sind voll davon. Aber so etwas in der <i>Kirche</i> zu hören, hat dann doch nochmal eine andere Qualität. – Die mehr oder weniger deutlich implizierte Annahme, die <i>Kinder</i> freuten sich im Gegensatz zu den Eltern <i>nicht</i> über das Ende der Ferien, relativierte der Priester immerhin gleich wieder, indem er zu den anwesenden Schulkindern sagte "Vielleicht habt ihr ja Freunde in der Schule und freut euch auf das Wiedersehen mit ihnen"; aber die Auffassung, <i>grundsätzlich</i> und <i>an und für sich</i> <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/06/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-36.html">sei die Schule kein Ort, wo man <i>gern hingeht</i></a>, kam doch deutlich genug zum Ausdruck. Ich kann nur sagen, ich bin froh, dass mein Tochterkind eine Schule besucht, die in dieser Hinsicht (und nicht <i>nur</i> in <i>dieser</i>) <i>anders</i> ist. Gleichzeitig glaube ich auch sagen zu können, dass es sowohl den Kindern als auch den Erwachsenen in meiner Familie gut getan hat, in den Ferien mehr gemeinsame Zeit als ganze Familie verbringen zu können, als das im Schulalltag möglich ist. </div><div style="clear: both; text-align: justify;"><b><br /></b></div><div style="clear: both; text-align: justify;"><b><br /></b></div><div style="clear: both; text-align: justify;"><b>Haussegen prima selbermachen </b></div><p style="clear: both; text-align: justify;">Immerhin hatte ich vor Beginn der Messe die Gelegenheit genutzt, zusammen mit dem Tochterkind etwas Weihwasser in ein Schraubglas zu zapfen, und ausgerüstet mit diesem, dem am Vortag erworbenen Sternsinger-Türaufkleber, einer aus einer vergangenen Osternacht mitgenommenen Kerze und meiner treuen Gitarre machten wir uns, als wir wieder zu Hause waren und die gesetzliche Mittagsruhezeit vorbei war, daran, eine Wohnungssegnungs-Andacht zu feiern. Die Vorlage dafür hatte ich im Internet gefunden, präzise gesagt <a href="https://bja-augsburg.de/content/download/14208/266775/file/Segnung%2520des%2520Hauses.docx.pdf">auf der Seite des Bischöflichen Jugendamtes Augsburg</a>, und ich kann diese Andacht wirklich nur empfehlen. Wir begannen sie im Treppenhaus vor unserer Wohnungstür, und ich fand es fast schade, dass keine Nachbarn vorbeikamen und sich wunderten, was wir da machten. Weitere Stationen der Wohnungssegnung waren das Wohnzimmer, die Küche, das Schlafzimmer, das Kinderzimmer und die Vorratskammer, theoretisch auch das Arbeitszimmer, aber ein solches <i>gibt</i> es in unserer Wohnung nicht. Der Abschluss, mit Vaterunser und Ave Maria, fand dann wieder im Wohnzimmer statt. Ich glaube, dass diese Andacht gerade auch für die Kinder eine tolle Sache war; dafür kann man auch schon mal auf den Besuch der Sternsinger verzichten... </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhpHYgyo9GuHf2T7IeHeZmsSg3ndYsl-cmrs1o8wbNqIZ6jZ4acoTkG4T0gJVYJfrnuR6UhCsBRmVzP_MH_lPDZtV6lfbWGY9D6N3k42u_2IvjShqrXI1upLY4z5L5E9sKThRm8rhNLSbN3oUenhclgiZ0h2VgE5p0q15nNkJhIlChyphenhyphenAK-wILVJUU0fuCpH/s4555/20240113_121624.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3416" data-original-width="4555" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhpHYgyo9GuHf2T7IeHeZmsSg3ndYsl-cmrs1o8wbNqIZ6jZ4acoTkG4T0gJVYJfrnuR6UhCsBRmVzP_MH_lPDZtV6lfbWGY9D6N3k42u_2IvjShqrXI1upLY4z5L5E9sKThRm8rhNLSbN3oUenhclgiZ0h2VgE5p0q15nNkJhIlChyphenhyphenAK-wILVJUU0fuCpH/s320/20240113_121624.jpg" width="320" /></a></div><div><br /></div><div><br /></div><div><br /></div><b>Outtakes</b> <p style="text-align: justify;">Der Gliederungsentwurf für dieses Wochenbriefing sah an dieser Stelle zunächst noch zwei weitere Unterrubriken vor: Das Thema "Sternsingeraktion" wollte ich durch <a href="https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=pfbid02GgEdJQaJZFufkxgnDAwg95dpvbeGsq3gnFwPKSggbUkSauJdcVzea3NUNsBfWZNl&id=100064946853764">einen Blick auf die Pfarrei St. Willehad Nordenham/Butjadingen/Stadland</a> abrunden, und außerdem wollte ich noch etwas über <a href="https://de.catholicnewsagency.com/news/14771/papst-franziskus-menschenfeindlich-und-diskriminierend-sagt-bdkj-prasident">die jüngste Kritik des BDKJ-Vorsitzenden Gregor Podschun an <i>"Fiducia Supplicans"</i></a> schreiben. Aus Zeit- und Platzgründen habe ich mich jedoch entschieden, beides wegzulassen, und hoffe, dass ich es schaffe, im Laufe der Woche außerhalb der Wochenbriefing-Reihe darauf zurückzukommen. Vielleicht auch zuerst bei <i>Patreon</i>... </p><div><br /></div><div><b>Geistlicher Impuls der Woche </b></div><blockquote><div style="text-align: justify;">Im Bau der Arche und im Kommen der Flut verbergen sich viele Mysterien. Zunächst einmal dieses: Wie der Herr selbst zeigt, weist die plötzliche Überschwemmung durch die Flut hin auf die nicht voraussehbare Stunde des Letzten Gerichts: "Wie es zur Zeit des Noach war, so wird es auch in den Tagen des Menschensohnes sein. Die Menschen aßen und tranken und heirateten bis zu dem Tag, an dem Noach in die Arche stieg; dann kam die Flut und vernichtete alle" (<a href="https://www.bibleserver.com/EU/Lukas17%2C26-27">Lk 17,26.27</a>). Der Bau der Arche bezeichnet die Zeit der ganzen Welt, in der die heilige Kirche aufgebaut und zur Vollendung geführt wird. Das Ende der Welt wird kommen, wenn alle in die Kirche eingetreten sind, die Gott zum ewigen Leben vorausbestimmt hat. Nach dieser Deutung bezeichnet die Arche offenbar die Kirche, Noach den Herrn, der seine Kirche aufbaut, die Flut das Ende der Welt oder das Letzte Gericht. Nach einer anderen Erklärung bedeutet die Arche die Kirche, die Flut das Wasser der Taufe, in dem die Kirche selbst in all ihren Gliedern abgewaschen und geheiligt wird, nach dem Apostel Petrus, der erklärt: "In den Tagen Noachs wartete Gott geduldig, während die Arche gebaut wurde; in ihr wurden nur wenige, nämlich acht Menschen durch das Wasser gerettet. Dem entspricht die Taufe, die jetzt euch rettet. Sie dient nicht dazu, den Körper von Schmutz zu reinigen, sondern sie ist eine Bitte an Gott um ein reines Gewissen aufgrund der Auferstehung Jesu Christi" (<a href="https://www.bibleserver.com/EU/1.Petrus3%2C20-21">1 Petr 3,20.21</a>). </div></blockquote><div style="text-align: right;"><blockquote><i>(Beda Venerabilis, Auslegung zum Buch Genesis) </i></blockquote></div><div><br /></div><div><br /></div><div><b>Ohrwurm der Woche </b></div><p style="text-align: left;"><i>Tori Amos: Winter </i></p><div><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/_PDlGUdDF8Y" width="320" youtube-src-id="_PDlGUdDF8Y"></iframe></div><p style="clear: both; text-align: justify;">War's bei Euch auch so kalt in der letzten Woche? – Wie dem auch sei: Dieses Frühwerk von Tori Amos (von ihrem Solo-Debütalbum <i>"Little Earthquakes"</i>, 1992) habe ich nicht allein aus jahreszeitlichen Gründen für den "Ohrwurm der Woche" ausgewählt. Dieses Lied hat mich von jeher stark berührt, auch schon, als ich noch nicht Vater einer Tochter war; und jetzt tut es das desto mehr, je größer und selbständiger das Tochterkind wird. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgDvCgby0WPRD3h8YmyBHSheoVe5rLvwy_JLkzmIMLLBMYGaIn4fQlJ9aq0D4_8O83TYtYtw4fAu4BqhqHAIUpT3gLhzE-MH4cW4wNLTgp_bBjfLjDfMokN70u8twZoWLpimSH-4_9HYoO1dYFABM_yr-F4kzSIaiyTGioEESRPvzhkOrUHjzWu6N5kKVX2/s4608/20240111_095451.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3456" data-original-width="4608" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgDvCgby0WPRD3h8YmyBHSheoVe5rLvwy_JLkzmIMLLBMYGaIn4fQlJ9aq0D4_8O83TYtYtw4fAu4BqhqHAIUpT3gLhzE-MH4cW4wNLTgp_bBjfLjDfMokN70u8twZoWLpimSH-4_9HYoO1dYFABM_yr-F4kzSIaiyTGioEESRPvzhkOrUHjzWu6N5kKVX2/s320/20240111_095451.jpg" width="320" /></a></div><br /></div><div><br /></div><div><br /></div>KingBearhttp://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.com10tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-24143181803906926952024-01-06T18:00:00.001+01:002024-01-06T18:00:08.804+01:00Creative Minority Report Nr. 11<p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Herzlich willkommen zum ersten Wochenbriefing des Jahres 2024! Ich bin zwar weder bei der <a href="https://glaubensfestival.org/">MEHR</a> noch in <a href="https://neueranfang.online/auf-nach-rom/">Rom</a> und auch nicht beim Dreikönigs-Bloggertreffen in Köln, aber trotzdem hat das Jahr spannend begonnen – und es spricht </span><span style="font-size: 16px;">alles </span><span style="font-size: 16px;">dafür, dass es auch spannend weitergeht! Daher will ich mich auch gar nicht lange mit der Vorrede aufhalten... </span></p><p style="text-align: justify;"></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgqGmOp0eTnGr-0ddEbRu21_qsK4XjyNu8gS7GF-Bf9e2dzUEugrgkmYX_qQNoeCjqCMSzj2L4tSxEk7EPYbJ04k5H-QS6tzEHfvRM2WjOnXoksyy0HCTrxycIV6KhWsipalFqPw3nz_9sHTJha1wbZH4KD8MRlV9KPOprFlGDLwpzrsBlIJeJ5imtsrsPt/s3102/20230624_131506.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="2327" data-original-width="3102" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgqGmOp0eTnGr-0ddEbRu21_qsK4XjyNu8gS7GF-Bf9e2dzUEugrgkmYX_qQNoeCjqCMSzj2L4tSxEk7EPYbJ04k5H-QS6tzEHfvRM2WjOnXoksyy0HCTrxycIV6KhWsipalFqPw3nz_9sHTJha1wbZH4KD8MRlV9KPOprFlGDLwpzrsBlIJeJ5imtsrsPt/s320/20230624_131506.jpg" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Prost Neujahr! <br />(Wandgemälde/Halbrelief an einer Hauswand in Berlin-Tegel) </td></tr></tbody></table><br /><p></p><p style="text-align: justify;"><b>Was bisher geschah </b></p><p style="text-align: justify;">Nach den <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/12/creative-minority-report-nr-10.html">im vorigen Wochenbriefing geschilderten</a> Mißhelligkeiten am 4. Adventssonntag waren wir darauf gefasst, dass es auch am folgenden Sonntag zu liturgischen Komplikationen kommen würde; merke: Wenn Heiligabend auf den 4. Adventssonntag fällt, dann fällt Silvester auf den Sonntag in der Weihnachtsoktav (und mithin auf das <a href="https://www.herder.de/gd/lexikon/heilige-familie-fest/">Fest der Heiligen Familie</a>). Immerhin waren wir aus Schaden soweit klug geworden, dass wir uns diesmal <i>rechtzeitig</i> über die Gottesdienstzeiten informierten und es so vermeiden konnten, am Sonntagvormittag erneut vor verschlossenen Türen zu stehen. Stattdessen schliefen wir erst mal aus, frühstückten in aller Ruhe und gingen am Nachmittag erst in die <i><a href="https://www.weil-gott-dich-liebt.de/">EFG The Rock Christuskirche</a></i> und danach nach St. Stephanus – Näheres dazu unter <i>"Auf der anderen Straßenseite"</i> und <i>"Predigtnotizen"</i>. – Nicht vorenthalten möchte ich meinem Lesern übrigens den Kommentar des Tochterkindes zum Thema Silvesterfeuerwerk: "Die, die nach was aussehen, sind toll. Aber die, die bloß Krach machen, sind langweilig wie eine leere Bananenschale." </p><p style="text-align: justify;">Wegen des Neujahrstags wurde der wöchentliche <i>"Omatag"</i> von Montag auf Dienstag verlegt, und statt eines "normalen" Oma-Besuchs gab es einen gemeinsamen Ausflug zum <i><a href="https://www.hollandpark.de/">Holland-Park</a></i> in Schwanebeck. Am Mittwoch fanden wir endlich mal die Muße, Plätzchen zu backen – wozu wir während der ganzen Adventszeit nicht gekommen waren. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjqJtA2lFfv39BQ8MMyGVABC1PG9rMc-FyUM-wXY9beIr895M8eB3ft3I1KsKwAqZnBw06KAX1XrG715NLQZUQrQzQKciOMT8mpw8OVtbIQun759rgltqBYrMM3tcmlsoWSrHnAcBcMP3z20x8vDPSPbr-T8zO_p2wIutAhvOkk4LUVZsvJ1zTTa2cLy3Tw/s4376/20240103_200128.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="2462" data-original-width="4376" height="180" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjqJtA2lFfv39BQ8MMyGVABC1PG9rMc-FyUM-wXY9beIr895M8eB3ft3I1KsKwAqZnBw06KAX1XrG715NLQZUQrQzQKciOMT8mpw8OVtbIQun759rgltqBYrMM3tcmlsoWSrHnAcBcMP3z20x8vDPSPbr-T8zO_p2wIutAhvOkk4LUVZsvJ1zTTa2cLy3Tw/s320/20240103_200128.jpg" width="320" /></a></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiwHB5Py6O-qvJ-mxBq06lSNpeXZoJ52Oe1noZzO9kV1gK6Eg8RVvre7p7FMX6IjayKMuo1Ru4JXh-p2l4G4AOy3X8ve2elOAphu1Mn_uUgtcLCGk3rhaWTQyoOoR9zvB1jvFz8Ld7TdKFN0W9tN2gbEwVCr-PfxUy4lKXTGAjcRaZ85XRG_Scv9a0Xk6nC/s3384/20240106_091633.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3384" data-original-width="3384" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiwHB5Py6O-qvJ-mxBq06lSNpeXZoJ52Oe1noZzO9kV1gK6Eg8RVvre7p7FMX6IjayKMuo1Ru4JXh-p2l4G4AOy3X8ve2elOAphu1Mn_uUgtcLCGk3rhaWTQyoOoR9zvB1jvFz8Ld7TdKFN0W9tN2gbEwVCr-PfxUy4lKXTGAjcRaZ85XRG_Scv9a0Xk6nC/s320/20240106_091633.jpg" width="320" /></a></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Am Donnerstag traf sich in St. Joseph Siemensstadt der <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/10/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-49.html"><i>KiWoGo-</i>Arbeitskreis</a>; auch dazu gibt's weiter unten Näheres. Später, als ich wieder zu Hause war, schauten wir mal in den kostenlosen Live-Stream vom Eröffnungsabend der MEHR-Konferenz rein, hatten aber Pech und gerieten lediglich an ein Moderations-Panel, das an ganz ganz schlechtes Teleshopping aus den Nuller Jahren erinnerte. Im Ernst gesagt finden wir es durchaus schade, dieses Jahr nicht bei der MEHR dabei zu sein, aber zum Ausgleich hielten wir gestern und heute jeweils nach dem Frühstück eine kleine Familien-Gebetszeit mit Lobpreismusik. Sollte man überhaupt öfter machen. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Was ansteht</b> </div><p style="text-align: justify;">Während dieses Wochenbriefing online geht, bin ich, sofern alles nach Plan läuft, beim <a href="https://landing.churchdesk.com/e/24547846/neujahrsempfang-der-pfarrei-mit-geladenen-ehrengasten?utm_source=Widget+on+www.heilige-familie-spandau.de%2Fst-marien-und-st-lambertus-1%2Ftermine-und-veranstaltungen-mhdc&utm_medium=Widgets&utm_campaign=termine-und-veranstaltungen-mhdc-">Neujahrsempfang der Pfarrei Heilige Familie Spandau-Havelland</a>, und ich hoffe und erwarte, dass es darüber nächste Woche allerlei zu berichten geben wird. Am Montag geht die Schule wieder los, was bedeutet, dass ich tagsüber wieder ziemlich viel Zeit mit meinem Jüngsten verbringen werde. Vielleicht (hoffentlich) machen wir ein paar Kirchen in der Pfarrei St. Klara Reinickendorf-Süd unsicher. Ansonsten steht noch nichts im Terminkalender... </p><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Auf der anderen Straßenseite</b> </div><p style="text-align: justify;">Wie oben schon erwähnt, hatten wir uns diesmal rechtzeitig über die Gottesdienstzeiten in unserer Wahl-Pfarrei informiert, und nachdem wir festgestellt hatten, dass es am Sonntag in der Weihnachtsoktav morgens bzw. vormittags <i>keine</i> Messe in Siemensstadt oder Haselhorst gab, dafür aber um 18 Uhr eine "Jahresschlussmesse" in St. Stephanus Haselhorst, kam meine Liebste auf die Idee, dass wir dann ja vorher zum freikirchlichen Gottesdienst in der <i>EFG The Rock Christuskirche</i> gehen könnten – der fing nämlich um 15 Uhr an. Ich fand die Idee gut – zumal wir vor den Ferien zweimal nicht beim <i><a href="https://www.weil-gott-dich-liebt.de/jam">JAM</a></i> waren und unsere religiöse Praxis als Familie insgesamt, ausgerechnet in der Adventszeit, einigermaßen darunter gelitten hatte, dass wir alle reihum krank gewesen waren. Da hatten wir nun einen gewissen Nachholbedarf. </p><p style="text-align: justify;">Wir machten uns also am frühen Nachmittag auf den Weg nach Haselhorst; unser Jüngster schlief auf dem Weg dorthin im Kinderwagen ein, darum blieb meine Liebste mit ihm im Foyer, während das Tochterkind und ich uns Plätze im Gottesdienstraum suchten. – Es mag ein Klischee über freikirchliche Gemeinden im Vergleich zu volkskirchlichen Gemeinden sein – <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/07/der-traum-von-der-erneuerten-gemeinde.html">Lothar Zenetti schilderte ein entsprechendes Erlebnis schon 1966</a> –, aber wahr ist es nun einmal trotzdem: Ich war beeindruckt von der Herzlichkeit, mit der die Gemeindemitglieder einander, und übrigens auch <i>uns</i>, vor Beginn des Gottesdienstes begrüßten. Leute, die wir maximal vom Sehen kannten, behandelten uns wie lange nicht gesehene alte Freunde, und einige, die wir tatsächlich ein bisschen besser kannten – hauptsächlich <i>JAM-</i>Mitarbeiter – betonten, wie sehr sie sich freuten, dass wir gekommen waren. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh3HXwG4Aj8Z3mdYxCQs2i6BE4N0WAA943TQ5StLr97eXEmMOR4Vt-OdkvgmKgLO_lIS_fGVNc3Tu_k0JT8OiwwYY92c6dtzIJU4r_uZMxpz0CKE5veZvFKC5Eia_gnKzrzEYsDI0i2l8I5owVbo84JZaVHLxDzT8xySbQz-YdVpDKX9EXYDtuEO0z5EkAJ/s4608/20231231_144833.heic" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="4608" data-original-width="3456" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh3HXwG4Aj8Z3mdYxCQs2i6BE4N0WAA943TQ5StLr97eXEmMOR4Vt-OdkvgmKgLO_lIS_fGVNc3Tu_k0JT8OiwwYY92c6dtzIJU4r_uZMxpz0CKE5veZvFKC5Eia_gnKzrzEYsDI0i2l8I5owVbo84JZaVHLxDzT8xySbQz-YdVpDKX9EXYDtuEO0z5EkAJ/s320/20231231_144833.heic" width="240" /></a></div><p style="text-align: justify;">Eröffnet wurde der Gottesdienst mit einem Lied (<i><a href="https://youtu.be/Yyrsw17acHw?si=T9x2-BRO-L4me297">"Herr der ganzen Schöpfung"</a></i>), dann folgten ein paar Worte zur Begrüßung, und dabei erfuhren wir auch, dass bei diesem Gottesdienst ein paar Dinge <i>anders</i> sein würden als "sonst". Zum Beispiel, dass es diesmal <i>kein</i> separates Kinderprogramm gab. Tatsächlich waren auch gar nicht so viele Kinder da, aber diese wenigen kannten wir alle vom <i>JAM</i>. – Eine weitere Besonderheit dieses Jahresend-Gottesdienstes war es, dass es, wie angekündigt wurde, anstelle einer Predigt mehrere <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2017/04/das-gott-formige-loch-in-uns-und-in-der.html">"Zeugnisse" von Gemeindemitgliedern</a> geben würde: Verschiedene Personen aus der Gemeinde würden davon erzählen, wie "ihr Weg mit Gott" im zurückliegenden Jahr verlaufen sei. </p><p style="text-align: justify;">Auf die Begrüßungsansprache folgte ein Gebet, und dazu wurde angesagt, wer könne, möge bitte aufstehen; daran schloss sich ein "Lobpreis-Block" an, und dazu <i>setzte die Gemeinde sich wieder hin</i>. Erst einmal folgte ich schlicht dem Herdentrieb und nahm auch wieder Platz, aber gleich darauf dachte ich: Moment mal. Es gibt <i>Lobpreis</i>, und alle <i>setzen sich</i>? Versteh' ich nicht. Als dann auch noch <i><a href="https://youtu.be/aYjVQ21i5zM?si=Q6DOS2Nen6aQIu3f">"So bist nur du" ("Our God")</a></i> als erstes Lied gespielt wurde, hielt es mich nicht mehr auf meinem Sitz. Ich ließ mich nicht sonderlich davon verunsichern, dass ich der einzige war, der das Lied stehend und mit erhobenen Händen mitsang; aber irgendwie ironisch kam es mir doch vor, besonders wenn ich mich an <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2017/01/viel-spa-und-viel-segen-teil-1.html">meine erste MEHR-Konferenz</a> erinnerte, wo mich ich als von Haus aus eher introvertiertes Nordlicht zunächst ziemlich schwer damit tat, aus mir herauszukommen. Und jetzt hatte ich hier plötzlich die Rolle des Ober-Charismatikers inne... Nach <i>"So bist nur du"</i> kamen zwei ruhigere Lieder, die ich zudem nicht kannte, da setzte ich mich wieder hin; aber dann kam <i><a href="https://youtu.be/6DbRTkzFdGE?si=NDpAg4TUMcz5dTQN">"Zehntausend Gründe"</a></i>, und <i>das</i> konnte ich nun <i>wirklich</i> nicht im Sitzen anhören oder gar mitsingen. Tatsächlich standen diesmal auch noch vier oder fünf andere Gemeindemitglieder auf. Andererseits drehte sich, als ich ein paarmal einen Vers etwas anders rhythmisierte als die Vorsänger, eine ältere Dame in der Reihe vor mir zu mir um und musterte mich missbilligend. </p><p style="text-align: justify;">Nun wäre ich wohl nicht der Tobi, wenn mich diese Beobachtungen nicht zu einigen Reflexionen angeregt hätten. Oder sagen wir: dazu, einige bei früheren Gelegenheiten unvollendet liegengebliebene Gedankenstränge wieder aufzunehmen. Nämlich die folgenden: </p><p style="text-align: justify;">Auf der Basis meiner persönlichen Erfahrungen mit freikirchlichen Gemeinden, Gemeindekreisen oder Einzelpersonen neige ich dazu, <i>das Evangelikale</i> und <i>das Charismatische</i> als gegenläufige Tendenzen in der evangelisch-freikirchlichen Frömmigkeit zu betrachten; nicht als einander ausschließende <i>Gegensätze</i>, aber doch als Pole, zwischen denen es ein gewisses <i>Spannungsverhältnis</i> gibt. Ich weiß nicht, ob das eine Privattheorie von mir ist oder ob es womöglich gar kein so origineller Gedanke ist – recherchiert habe ich dazu nichts. Jedenfalls ist mein Eindruck, dass ein ausgeprägt evangelikales Glaubensverständnis – im Sinne einer starken Fixierung auf die reformatorischen <i>solae</i>, allen voran natürlich das <i>sola scriptura</i> – typischerweise mit einer Mentalität einhergeht, die ich <a href="https://youtu.be/6DbRTkzFdGE?si=NDpAg4TUMcz5dTQN">an anderer Stelle</a> mal als <i><a href="https://www.dasgehirn.info/aktuell/frage-an-das-gehirn/linke-und-rechte-hirnhaelfte-verschiedene-welten">"linkshirnig"</a></i> beschrieben habe: pedantisch, regelfixiert, sehr streng in moralischer Hinsicht, aber auch in Hinblick auf gesellschaftliche Konventionen. Demgegenüber ist charismatische Frömmigkeit, die das unmittelbare Wirken des Heiligen Geist im Leben des einzelnen Christen in den Fokus nimmt, in ihren Ausdrucksformen typischerweise spontan, emotional, individuell und unkonventionell. Ich würde sagen, die Spannung zwischen diesen Polen erklärt sich von selbst. Mein Eindruck von der <i>EFG The Rock Christuskirche</i> ist, dass hier eine verhältnismäßig große Ausgewogenheit zwischen diesen Polen herrscht – aber eine <i>leichte</i> Schlagseite in die streng-evangelikale Richtung nehme ich zuweilen doch wahr. Wobei ich mir bewusst bin, dass manch einer, wenn er diese Gemeinde kennenlernte, den genau <i>gegenteiligen</i> Eindruck hätte. Umso mehr, als ja auch das Ersetzen der Predigt durch persönliche Zeugnisse verschiedener Gemeindemitglieder in diesem Gottesdienst zu einem gewissen Grad ein "charismatisches" Element war. </p><p style="text-align: justify;">Diese Zeugnisse – sechs oder acht, ich habe nicht genau mitgezählt – waren in Inhalt und Vortragsstil sehr unterschiedlich, und, sagen wir mal so, die "Zeugnisgebenden" waren mir <i>in recht unterschiedlichem Maße sympathisch</i>; aber von einigen der Zeugnisse fühlte ich mich sehr bewegt und angesprochen. Und auch das Tochterkind war bemerkenswert gut bei der Sache: Der Gottesdienst dauerte insgesamt gut eineinhalb Stunden, und während dieser ganzen Zeit fragte meine Tochter mich nicht ein einziges Mal, wie lange es noch dauern würde. </p><div style="text-align: justify;">Im Anschluss an den Gottesdienst gab es im Foyer noch alkoholfreien Punsch und Lebkuchen, und wir führten einige nette Gespräche; unser Jüngster war inzwischen auch wieder wach geworden. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Predigtnotizen</b> </div><p style="text-align: justify;">Anschließend hatten wir noch etwas Zeit, an der Gartenfelder Straße verfrühtes Silvesterfeuerwerk anzugucken, bis wir uns zur Heiligen Messe in der Kirche St. Stephanus einfanden. Wir waren früh dran, aber die kleine Kirche füllte sich ziemlich bald. Liturgisch war dies allerdings nicht die Messe vom Sonntag, sondern die Vorabendmesse zum Oktavtag von Weihnachten, dem <a href="https://www.herder.de/gd/lexikon/hochfest-der-gottesmutter-maria-1-januar/">Hochfest der Gottesmutter Maria</a>. "Der Oktavtag führt uns noch einmal in den Stall zurück", stellte der Pfarrvikar mit Blick auf das Tagesevangelium (<i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/Lukas2%2C16-21">Lk 2,16-21</a></i>) fest – und nahm diese Feststellung zum Ausgangspunkt für eine wieder einmal höchst bemerkenswerte Predigt: "Der Stall war die erste Pfarrei", lautete ihr Leitgedanke. Der Rückblick des Predigers auf das Jahr 2023 war somit auch und nicht zuletzt davon bestimmt, dass es ein Jahr war, "in dem der Stall größer geworden ist" – womit er auf Pfarreifusionen anspielte; und was er zu diesem Thema zu sagen hatte, ließ, wie auch schon manche Randbemerkungen in anderen Predigten des zurückliegenden Jahres, eine gewisse Frustration angesichts des Übermaßes an Bürokratie und Verwaltungsaufwand in der neuen Großpfarrei erkennen: "Es gibt viele Dinge in der Pfarrei, die technisch sind. Wir sind sehr kompliziert geworden nach der Pfarreifusion. Ich will Sie jetzt nicht quälen mit allen neuen Computer-, Software-Programmen und sonstigen Geschichten, die absolut unerträglich sind, die nichts bringen – oder vielleicht bringen sie etwas, aber wir sind noch nicht so weit, das zu entdecken. Wir werden mit Datenschutz, mit allen möglichen Sachen überschüttet, aber am Ende fragt man sich: Füttern wir nur die Bürokratie oder machen wir noch Seelsorge?" </p><p style="text-align: justify;">Letztlich war das jedoch nicht das Entscheidende an dieser Predigt; entscheidend war vielmehr die Feststellungen: "Der Stall bleibt der Stall. Die Kirche ist prinzipiell so gebaut, dass wir nicht das perfekte Schloss sind mit rotem Teppich, sondern dass wir letzten Endes eben ein Stall sind." Er arbeitete eine ganze Reihe von Analogien zwischen Stall und Pfarrei heraus, bis hin dazu, dass es "in einem Stall immer viel Mist" gebe; im Grunde wäre diese Predigt es – vielleicht abzüglich einiger Randbemerkungen – wert, in voller Länge wiedergegeben zu werden, aber ich beschränke mich mal auf ein paar Punkte, von denen ich denke, dass sie einigermaßen repräsentativ für das Ganze sind: </p><p style="text-align: justify;"></p><ul><li style="text-align: justify;">"Der Stall ist offen. In den Stall kann jeder rein. Auch die Pfarrei ist offen für jeden. Keiner braucht Angst zu haben, rausgeschmissen zu werden, weil er ein bisschen stinkt. Es gibt nicht diese Hürde, perfekt sein zu müssen." </li></ul><ul><li style="text-align: justify;">"Wenn man in den Stall reingeht, steht man direkt vor den Tieren. Und auch die Hirten stehen sofort vor dem Jesuskind. Es gibt einen kurzen Weg, das ist die Seelsorge. Nutzen Sie diesen kurzen Weg. Der kurze Weg zum Herrn geschieht durch das Wort, durch die Sakramente, durch die Beichte, durch die Anbetung; und Er kann Ihnen auf mehr Fragen Antwort geben als der beste Seelsorger." </li></ul><ul><li style="text-align: justify;">"Der Stall ist einfach. Wir brauchen nicht viele große Dinge. Das Wichtige ist da. Oft verzetteln wir uns in Aktionismus, und dann verlieren wir das Kind Jesus. Glauben ist einfach: Es ist Vertrauen in den Herrn, und anzufangen Ihn zu fragen: Was möchtest du heute von mir?" </li></ul><p></p><p style="text-align: justify;"></p><p style="text-align: justify;"></p><div style="text-align: justify;">Und abschließend: "Wenn der Herr mit dem Stall zufrieden ist – und das war Er, denn sls Kind hat Er sich da hineinlegen lassen –, dann können auch wir Vertrauen haben, dass das nächste Jahr, 2024, auch für uns <i>das</i> Jahr sein wird, das der Herr vorbereitet." Wenn das jetzt mal kein schönes Motto für den Start ins neue Jahr ist. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Nachtrag: Krippenpilgern in Spandau und Havelland </b></div><p style="text-align: justify;"></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjqzNgR-yfuq8sYv-YA3v5tULqo_Ty9LIUxQ0HiCy6m4EWlFRymx_juUVNfqfudmsNukY142hvn4tcUvZ5r-eLxwueWDl3LoL8E6DKS39Z7sD88eqYDWxQhMmZc1NetAmlnpzMo4r6nkJRl8A6i6MdCnB_YGzPzbnP7zR14RTqQqGUa7ewiigg-hhdgk7cr/s4608/20231231_173707.heic" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3456" data-original-width="4608" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjqzNgR-yfuq8sYv-YA3v5tULqo_Ty9LIUxQ0HiCy6m4EWlFRymx_juUVNfqfudmsNukY142hvn4tcUvZ5r-eLxwueWDl3LoL8E6DKS39Z7sD88eqYDWxQhMmZc1NetAmlnpzMo4r6nkJRl8A6i6MdCnB_YGzPzbnP7zR14RTqQqGUa7ewiigg-hhdgk7cr/s320/20231231_173707.heic" width="320" /></a></div><br /><div style="text-align: justify;">Was mir bis zu diesem Sonntag völlig entgangen war – obwohl es zu diesem Thema einen kleinen Artikel im Pfarrbrief gab –, war der Umstand, dass die Pfarrei Heilige Familie Spandau-Havelland in dieser Weihnachtszeit einen <i>"Krippenpilgerweg"</i> veranstaltet (hat): Ziel dieser Aktion ist es, in allen Kirchen der Großpfarrei die Krippe zu besuchen; einschließlich der Kapelle des St.-Elisabeth-Seniorenheims sind das <i>acht</i>, und bei jeder Krippe findet der geneigte Krippenpilger einen Stempel in Gestalt einer Krippenfigur, sodass er sich in seinem Pilgerpass eine Krippenszene zusammenstempeln kann. In St. Stephanus war es der Esel. </div><p></p><p style="text-align: justify;">Um das Bild komplett zu kriegen, müsste man allerdings bis nach Dallgow-Döberitz fahren, und ich bezweifle stark, dass wir das bis zum Ende der Weihnachtszeit noch hinkriegen. Das Tochterkind hat dieses Problem derweil auf ganz eigene Art gelöst. </p><p style="text-align: justify;"></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh0GR87BZy-wSAH8EusA58mOQLBnkVGZ9tChKfx7S81ztY6Mk01eqeSrm2nDo4netwmzpn0yDmYXqSNMKQYwmhxjO8N6r61EN9YqZfRuarfIk4zpY1fwl90_B5ANpnaQJfv5j_bSnhK5g_8oTb3nJhrizK9UkuTAT6rtq6sNwFHju1tEcffxBRPkKCRodyl/s4608/20231231_181011.heic" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3456" data-original-width="4608" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh0GR87BZy-wSAH8EusA58mOQLBnkVGZ9tChKfx7S81ztY6Mk01eqeSrm2nDo4netwmzpn0yDmYXqSNMKQYwmhxjO8N6r61EN9YqZfRuarfIk4zpY1fwl90_B5ANpnaQJfv5j_bSnhK5g_8oTb3nJhrizK9UkuTAT6rtq6sNwFHju1tEcffxBRPkKCRodyl/s320/20231231_181011.heic" width="320" /></a></div><br /><div> </div><div><b>Schwarzer Gürtel in KiWoGo </b></div><p style="text-align: justify;">Ich hatte es neulich schon erwähnt: Der nächste Kinderwortgottesdienst in St. Joseph Siemensstadt, der eigentlich erst am 28. Januar an der Reihe gewesen wäre, ist kurzfristig um zwei Wochen vorverlegt worden, folglich musste sich auch der Vorbereitungskreis früher zusammensetzen als gedacht. Das Gute daran ist, dass das Evangelium vom 2. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr B) – die Berufung der ersten Jünger nach <i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/Johannes1%2C35-42">Joh 1,35-42</a></i> – sich wirklich gut für eine kindgerechte Gestaltung eignet. Ich will hier allerdings gar nicht so viel darüber verraten, was wir uns <i>inhaltlich</i> dazu überlegt haben; lieber berichte ich im übernächsten Wochenbriefing darüber, "wie's gelaufen ist". </p><p style="text-align: justify;">Hier und jetzt festhalten möchte ich hingegen meine Freude über die offene, sympathische und kreative Atmosphäre in diesem Arbeitskreis, die einmal mehr unterstrichen hat, dass meine wiederholt geäußerte Überzeugung, in dieser Gemeinde laufe <i>Vieles besser als woanders</i>, mehr als nur eine Behauptung zur Selbstermutigung ist. Ein häufig anzutreffendes <i>"typisch volkskirchliches Problem"</i> ist es ja, dass in Gremien, Arbeitsgruppen usw. sehr überwiegend Leute sitzen, die seit ewig und drei Tagen in volkskirchliche Strukturen eingebunden sind und von klein auf mit volkskirchlichen Gewohnheiten aufgewachsen sind und die deshalb <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/03/zeigen-dass-es-auch-anders-geht.html">recht festgefügte Vorstellungen davon haben, <i>wie die Dinge gemacht werden</i></a>; und deshalb <i>ändert</i> sich nie was. Mehr noch: Wenn Leute, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2018/12/mir-ist-das-christliche-ja-sehr-wichtig.html">die vor Jahrzehnten selbst zur Zielgruppen volkskirchlicher Kinder- und Jugendkatechese gehörten</a>, als Erwachsene immer noch (wohlgemerkt: nicht <i>wieder</i>, sondern <i>immer noch</i>) in der Kirche aktiv engagiert sind, sind das mit hoher Wahrscheinlichkeit Leute, die das, was man ihnen als Kindern geboten hat, <i>gut</i> fanden, also <i>reproduzieren</i> sie das. – Davon kann in diesem <i>KiWoGo</i>-Arbeitskreis glücklicherweise <i>nicht</i> die Rede sein. Vielmehr scheint hier ein recht ausgeprägtes Bewusstseins dafür zu herrschen, dass seine Aufgabe und Existenzberechtigung gerade darin besteht, <i>nicht</i> alles so zu machen, wie <i>alle es schon immer machen</i>. </p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEimh7AeI4tIreN40V7lJRCmgwjU552LMm3-NPdTx7YmZkrU5LU7FeqaZMu8Ekix_UTNpmddGf_GnUsavL0qlT7LrdxJf7S2Em8oHvHCowDAB40Y007mSVXr2Q20PzIXbka9we-FUlkU2YzYmQiIIk_lJA78947-GGd4EVN1aCxTlhJt1AYPU_3k9MRfNogl/s4218/20240104_184400.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="4218" data-original-width="3164" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEimh7AeI4tIreN40V7lJRCmgwjU552LMm3-NPdTx7YmZkrU5LU7FeqaZMu8Ekix_UTNpmddGf_GnUsavL0qlT7LrdxJf7S2Em8oHvHCowDAB40Y007mSVXr2Q20PzIXbka9we-FUlkU2YzYmQiIIk_lJA78947-GGd4EVN1aCxTlhJt1AYPU_3k9MRfNogl/s320/20240104_184400.jpg" width="240" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">"<a href="https://www.abf-ev.de/startseite.html"><i>Egli-</i>Figuren</a> mag ich nicht, die sehen einfach so total <i>'churchy'</i> aus." – "Die haben wir sowieso nicht, wir nehmen Playmobil-Figuren."</td></tr></tbody></table><div><br /></div><div style="text-align: justify;">Da wir gerade so gut in Schwung waren, legten wir auch gleich die Termine für die Kinderwortgottesdienste von Februar bis April fest und <i>"brainstormten"</i> auch dafür schon ein paar inhaltliche Ideen. Aber dazu zu gegenener Zeit...! </div><div><br /></div><div><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Neues aus Synodalien (diesmal "nur" ein Linktipp) </b></div><p style="text-align: justify;">Wie man den bisherigen Abschnitten dieses Wochenbriefings wohl deutlich genug anmerkt, habe ich, kaum dass das neue Jahr begonnen hat, mit der Basisarbeit in Familie und Pfarrgemeinde mehr als genug zu tun, als dass ich mich noch ausgiebig mit der "großen" Kirchenpolitik befassen könnte; aber das Gute ist ja, man <i>muss</i> nicht alles <i>selber machen</i>. So hat sich Bloggerkollegin Anna von <i>"Katholisch ohne Furcht und Tadel"</i> mit der <a href="https://bistumlimburg.de/beitrag/die-wirklichkeit-begegnet-uns-freundlich/">Jahresabschlusspredigt von Georg Bätzing, </a>Bischof von Limburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, auseinandergesetzt in der dieser wiederum auf <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/12/neues-aus-synodalien-kmu-steht-fur-kann.html">die Ergebnisse der jüngsten <i>"Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung" (KMU)</i> </a>eingeht. Und <a href="https://katholisch-ohne-furcht-und-tadel.de/2024/01/02/religioes-nicht-ansprechbar-oder-the-tower-of-limburg/">ihr Blogartikel zu diesem Thema</a> ist <i>so</i> gut, dass ich nicht wüsste, was ich ihm noch hinzufügen sollte. Aber <i>zitieren</i> möchte ich hier ein paar Passagen. Ein zentraler Gedanke des Artikels ist es nämlich, dass Bischof Bätzings auf die Ergebnisse der KMU-Studie gestützte Aussage, ein Großteil der Menschen in Deutschland sei "religiös kaum noch ansprechbar", im Grunde ein <i>Missverständnis</i> sei – das letztlich ein schiefes und verengtes Verständnis von <i>Religiosität</i> verrate, oder genauer gesagt, eine Verwechslung von Religiosität mit <i>Kirchlichkeit</i>: </p><blockquote><p style="text-align: justify;">"Religiosität boomt nämlich in Deutschland. Da sind einmal esoterische und pseudoreligiöse Phänomene: Traumfänger, Engelrufen, Tarot, Ausräuchern mit Salbei, frei schwebende 'Spiritualität'. Synkretistische Tendenzen: Buddhastatuen, ein weit verbreiteter Glaube an Wiedergeburt oder Karma. Und schließlich ersatzreligiöse Tendenzen: Es ist ganz erstaunlich, wie 'dogmatisch' in unserer an sich relativistischen Gesellschaft bestimmte Haltungen als moralisch einzig vertretbar und unumstößlich wahr erachtet werden – so wahr, dass jeder, der eine andere Meinung vertritt, dafür geächtet, verspottet und gehasst wird. Während der Pandemie etwa haben sich zwei 'Religionen' herausgebildet; die Angst vorm Klimawandel hat fanatische Züge entwickelt – die Jünger dieser Pseudoreligion haben das Gefühl, dazu berechtigt zu sein, Gesetze zu brechen, Kulturgut zu zerstören; manche opfern die Zukunft in der eigenen Nachkommenschaft zum Wohl des Planeten, viele sind davon überzeugt, für die Erlösung der Welt auf Genüsse und Annehmlichkeiten verzichten zu müssen: Während Christen den Gedanken der Sühne aufgeben, blüht er in der Klimareligion auf. </p></blockquote><blockquote><p>[...] </p></blockquote><blockquote><p style="text-align: justify;">Die Straßen sind also voller Religiosität. Nur die Kirchen sind leer. Und nun erweist sich die ganze Tragik des bischöflichen Missverständnisses: Bätzing schließt irrtümlich aus der Engführung von Kirche und Religion, dass die Leute Religion nicht mehr wollen – also geben wir ihnen <i>mehr</i> Nichtreligion: Das, was Religion ausmacht, bietet die Kirche unter Bischöfen wie Bätzing so gut wie nicht mehr an! Sie verneint, eine universale Wahrheit zu lehren. [...] Jeder kann hier alles glauben [...]. Dass die Menschen intuitiv davon Abstand nehmen, ist nicht nur verständlich, es ist richtig so. Intuitiv verstehen sie, dass eine Kirche, die nicht für eine universale und absolute Wahrheit einsteht, die ihre eigenen Prinzipien verrät und lächerlich macht, [...] kein glaubwürdiges religiöses Angebot ist." </p></blockquote><div>Lest den Rest selber, Freunde! </div><div><br /></div><div><br /></div><div><b>Geistlicher Impuls der Woche </b></div><blockquote><p style="text-align: justify;">Epiphanie ist ein Fest des Lichtes. "Auf, werde licht, Jerusalem, denn es kommt dein Licht, und die Herrlichkeit des Herrn geht leuchtend auf über dir" (<i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/Jesaja60%2C1">Jes 60,1</a></i>). Mit diesen Worten des Propheten Jesaja beschreibt die Kirche den Inhalt des Festes. Ja, der ist in die Welt gekommen, der das wahre Licht ist und der die Menschen Licht werden läßt. Er schenkt ihnen die Macht, Kinder Gottes zu werden (vgl. <i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/Johannes1%2C9-12">Joh 1,9.12</a></i>). Der Weg der Weisen aus dem Morgenland ist für die Liturgie nur der Anfang einer großen Prozession, die sich die ganze Geschichte hindurch fortsetzt. Mit diesen Menschen beginnt die Wanderung der Menschheit zu Jesus Christus – zu dem Gott, der im Stall geboren wurde; der am Kreuze starb und der als Auferstandener bei uns bleibt alle Tage bis zur Vollendung der Welt (vgl. <i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/Matth%C3%A4us28%2C20">Mt 28,20</a></i>). Der Weg dieser Männer ist nur ein Anfang. Zuerst waren die Hirten gekommen – die einfachen Seelen, die näher bei dem Gott wohnen, der ein Kind wurde, und die leichter zu ihm "hinübergehen" (<i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/Lukas2%2C15">Lk 2,15</a></i>) und ihn als Herrn erkennen konnten. Aber nun kommen auch die Weisen dieser Welt. Es kommen Große und Kleine, Könige und Knechte, Menschen aller Kulturen und aller Völker. Die Männer aus dem Morgenland sind die ersten, denen viele folgen alle Jahrhunderte hindurch. Sie eröffnen den Weg der Völker zu Christus. </p></blockquote><p><i></i></p><blockquote style="text-align: right;"><i>(<a href="https://www.vatican.va/content/benedict-xvi/de/homilies/2012/documents/hf_ben-xvi_hom_20120106_epifania.html">Benedikt XVI., Predigt zum Hochfest der Erscheinung des Herrn, 2012</a>) </i></blockquote><p></p><p><br /></p><p><b>Ohrwurm der Woche </b></p><p><i>Crosby, Stills, Nash & Young: Almost Cut My Hair </i></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/4Lk2KHajp4Y" width="320" youtube-src-id="4Lk2KHajp4Y"></iframe></div><p style="text-align: justify;">Dieser Song ist für den Hippie in mir ein absolutes <i>Muss</i> zum Jahreswechsel. Vorsatz fürs neue Jahr: <a href="https://www.flickr.com/photos/birdtracks/32941845106">nicht die Haare schneiden lassen</a>. <i>"I feel like letting my freak flag fly / And I feel like I owe it to someone"</i>. Dieses Jahr hat der Song mich irgendwie <i>besonders</i> berührt. <i>"Must be because I had the flu this Christmas"</i>, na ja, nicht <i>genau</i> zu Weihnachten, aber immerhin im Advent. </p><p><br /></p><p></p><!--/data/user/0/com.samsung.android.app.notes/files/clipdata/clipdata_bodytext_240106_105210_404.sdocx-->KingBearhttp://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-21138934547142683472023-12-30T18:00:00.002+01:002024-03-08T11:30:30.595+01:00Creative Minority Report Nr. 10<p style="text-align: justify;">Frohe und gesegnete Weihnachten, Leser! <a href="https://www.facebook.com/groups/526277745167015/permalink/1081159259678858/">Wie ich neulich auf <i>Facebook</i> las</a>: Wenn du traurig bist, dass Weihnachten vorbei ist, komm zu uns Katholiken – bei uns hat die Weihnachtszeit gerade erst <i>angefangen</i>! – Wie meine Familie den Heiligabend und die Weihnachtstage verbracht hat, inklusive Pleiten, Pech und Pannen, wird naturgemäß das Hauptthema dieses Wochenbriefings sein; andere Themen müssen da mal zurückstehen oder bis nächste Woche warten. Auch nicht fehlen darf indes eine Jahresbilanz meines Blogs. Und nun aber genug der Vorrede! </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi5-I65D9abE5SDhbfpd0cVFVQeqP3H0IbIMMSP-C8E33SFFUTiExAIfI3rLrENkOQzLZE1m7aY_T_pObkc-9JlcSxNkQBFj46HZHGzBqn_Ek4z-NYJvuGlP8TJJLYsrKdR8pTDPLRTLz1QUkm0NDerbnMhQxvgn49HdwLSWg6pLhv0VRIHbdUVEIyVe8ck/s4010/20231226_113602.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3008" data-original-width="4010" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi5-I65D9abE5SDhbfpd0cVFVQeqP3H0IbIMMSP-C8E33SFFUTiExAIfI3rLrENkOQzLZE1m7aY_T_pObkc-9JlcSxNkQBFj46HZHGzBqn_Ek4z-NYJvuGlP8TJJLYsrKdR8pTDPLRTLz1QUkm0NDerbnMhQxvgn49HdwLSWg6pLhv0VRIHbdUVEIyVe8ck/s320/20231226_113602.jpg" width="320" /></a></div><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><b>Nasse Weihnacht </b></p><p style="text-align: justify;">Vorweg sei eingestanden, dass der 24. Dezember bei uns ganz und gar nicht nach Plan lief. Dabei hatte ich mir alles so schön gedacht: Vormittags in eine Messe zum 4. Advent, dann zum Mittagessen entweder zu <i>Würgerking</i> oder wahlweise zu <i><a href="https://www.google.com/amp/s/de.restaurantguru.com/amp/Kofte-City-Spandau-Berlin">Köfte City</a></i> und dann zur Krippenspielprobe, die um 14 Uhr beginnen sollte. <a href="https://landing.churchdesk.com/b/135677/wer-macht-mit-beim-krippenspiel-?utm_source=Widget+on+www.heilige-familie-spandau.de%2Fst-joseph-st--stephanus-1%2Fst-joseph-st-stephanus&utm_medium=Widgets&utm_campaign=aktuelles-in-st-joseph-st-stephanus">Aufgeführt werden sollte das Krippenspiel ab 15:30 Uhr im Rahmen bzw. in Kombination mit einer Andacht</a>, und danach, so dachte ich mir, hätten wir dann Zeit, uns zu Hause ein bisschen auszuruhen, die Kinder schon mal ein paar Geschenke auspacken zu lassen und ein bescheidenes Abendessen zu uns zu nehmen, bevor wir zur Christmette (22 Uhr in Siemensstadt) aufbrechen mussten. </p><p style="text-align: justify;">Soweit, wie gesagt, die <i>Theorie</i>. </p><p style="text-align: justify;">Dass in der <i>Praxis</i> alles ein wenig <i>anders</i> laufen würde, dämmerte und bereits, als wir kurz vor elf Uhr vor der Kirche St. Joseph in Siemensstadt standen und sie verschlossen vorfanden. – Ja, ich gebe zu, ich bin schon irgendwie selbst schuld: Ich hätte mich mal lieber <i>vorher vergewissern sollen</i>, ob die Sonntagsmesse zur gewohnten Zeit stattfand. Aber ich hatte mir einfach nicht <i>vorstellen</i> können, dass sie <i>ausfiel</i>. <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/12/butjadingennordenham-weihnachten-fallt.html">Gerade hatte ich mich noch darüber mokiert, dass es in St. Willehad in meinem Heimatstädtchen Nordenham keine Messe zum 4. Advent gab</a>, und nun musste ich feststellen, dass die Verhältnisse in meiner so gern gelobten Berliner Wahl-Pfarrei in diesem Punkt sogar <i>noch schlechter</i> waren. Wie ich – unklugerweise erst im Nachhinein – im Pfarrbrief nachlas, gab es in der ganzen, von Siemensstadt bis Dallgow-Döberitz reichenden Pfarrei <i>Heilige Familie</i> Spandau-Havelland am 4. Advent nur eine kroatischsprachige Messe in Siemensstadt (die war, als wir ankamen, schon vorbei), eine polnischsprachige in der Pfarrkirche <i>Maria, Hilfe der Christen</i>, dazu eine Messe im <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2021/12/spandau-oder-portugal-4-4-woche-im.html">Seniorenheim St. Elisabeth</a> und eine in <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2016/11/gemeindezentrum-mit-sakralraum.html">St. Lambertus</a>, beide im Ortsteil Hakenfelde gelegen; und in Dallgow-Döberitz eine Wort-Gottes-Feier. </p><p style="text-align: justify;">Okay, zugegeben, wie gesagt: Hätten wir uns rechtzeitig informiert, hätten wir immerhin die Wahl gehabt, eine Messe auf Kroatisch zu hören oder nach Hakenfelde zu fahren; beides wäre im Rahmen des Möglichen ubd Zumutbaren gewesen. Inzwischen war es aber wohl zu spät, noch <i>woanders</i> zur Messe zu gehen. Oder? In <a href="https://stclemens.berlin/">St. Clemens am Anhalter Bahnhof </a>sollte es noch eine Messe um 13 Uhr geben, in <i>englischer</i> Sprache, und wir waren schon fast entschlossen, <i>da</i> hinzugehen, als uns einfiel, dass wir es dann nicht rechtzeitig zur Krippenspielprobe schaffen würden. Was also tun? – Erst mal frühstücken. Eigentlich wollten wir das im <i><a href="https://www.instagram.com/cafe_familia_bln?igsh=MWMzYm9qcjBvMXh5MQ==">Café Familia</a></i> in der Nonnendammallee tun; da waren wir schon mal gewesen, und nicht nur das Frühstück war lecker und nicht zu teuer gewesen, sondern es gab auch eine schöne Kinderspielecke, die es uns wohl erlaubt hätte, einige Zeit in diesem Lokal zu verbringen. Leider hatte es gerade Betriebsferien. Also landeten wir im Frühstückscafé <i><a href="https://www.instagram.com/kosgeroglusiemensdamm?igsh=cGx2YnRoamFrcG1n">Kosgeroglu</a></i> auf der anderen Straßenseite. Da war das Essen zwar auch gut und die Bedienung sehr freundlich, aber eine Kinderspielecke gab es <i>nicht</i>; die Kinder waren arg unruhig und auch nur wenig daran interessiert, etwas zu essen, und so kamen wir recht bald zu dem Schluss, wir müssten mal wieder mit ihnen an die frische Luft. </p><p style="text-align: justify;">Ein weiteres Problem, eigentlich sogar das Hauptproblem, war das <i>Wetter</i>. Zwar war es für Ende Dezember gar nicht mal so kalt, aber dafür war die Luft erfüllt von einem unaufhörlichen feinen Nieselregen, der in alle Ritzen kroch und alles durchweichte. Lange draußen aufhalten konnte bzw. wollte man sich bei diesem Wetter jedenfalls nicht – was auch in Hinblick auf das Krippenspiel ein Problem darstellte, das im <i>Garten</i> von St. Stephanus Haselhorst stattfinden sollte; aber noch war ich nicht soweit, die Teilnahme am Krippenspiel in Frage zu stellen. Aus ebendiesem Grund schien es mir auch keine Option zu sein, "erst mal nach Hause" zu gehen: Ich befürchtete nämlich, von dort aus kämen wir nicht rechtzeitig wieder los. Stattdessen schlug ich vor, in die <i><a href="https://www.hallenamborsigturm.de/">Hallen am Borsigturm</a></i> zu gehen und uns da ein bisschen aufzuwärmen. Aber ach: Die <i>Hallen am Borsigturm</i> waren <i>ebenfalls</i> geschlossen. Ich glaube, das habe ich noch <i>nie</i> erlebt, nicht einmal zu Corona-Zeiten. Also, dass die einzelnen <i>Geschäfte</i> geschlossen waren, das natürlich <i>schon</i>, aber in die Hallen selbst kam man eigentlich trotzdem immer rein – wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, was ich ehrlicherweise nicht ausschließen kann. </p><p style="text-align: justify;">Das Ende vom Lied war jedenfalls, dass wir weiter durch den Nieselregen gurkten, und allmählich bekam ich doch Zweifel hinsichtlich des Krippenspiels. Okay, im Garten von St. Stephanus gibt es so ein großes Pavillonzelt, da konnten möglicherweise sowohl die Mitwirkenden als auch das Publikum drunter Platz finden; aber die Nässe kam ja trotzdem überall hin, da nützte ein Zeltdach auch nicht viel. War es wirklich zumutbar, eineinhalb Stunden Probenzeit und dann noch die Aufführung und Andacht in diesem nasskalten Klima zuzubringen? Wäre es nicht die vernünftigere Lösung, das Krippenspiel in die Kirche zu verlegen? (Nur nebenbei sei erwähnt, dass meine Schwiegermütter eigentlich interessiert gewesen wären, sich das Krippenspiel anzusehen, jedoch abgesagt hatten, als sie erfahren hatten, dass es im Freien stattfinden sollte.) </p><p style="text-align: justify;">Als wir – etwas früher als 14 Uhr, da wir ja sowieso nicht wussten, wohin mit uns – beim Gemeindezentrum St. Stephanus ankamen, waren die Organisatoren des Krippenspiels gerade dabei, die Kulissen aufzubauen, und zwar <i>natürlich</i> im Garten unter dem Zeltdach. Mein Einwand, ich hielte es bei diesem Wetter sowohl für die Mitwirkenden als auch für die Zuschauer im Grunde nicht für zumutbar, das Krippenspiel draußen stattfinden zu lassen, und man solle es lieber nach drinnen verlegen, stieß auf kein nennenswertes Echo. Man habe das die letzten Jahre immer so gemacht, sogar bei <i>noch</i> schlechterem Wetter. Schließlich hieß es, man könne das ja entscheiden, wenn alle Mitwirkenden da seien; aber in der Zwischenzeit wurden die Aufbautätigkeiten fortgesetzt und somit <i>Fakten geschaffen</i>. Am Rande schnappte ich zu allem Überfluss das Argument auf, bei einer Veranstaltung habe man "wenigstens keine Corona-Gefahr". Ja nee, is' klar. Stundenlang im Nieselregen 'rumzustehen und sich nasse Füße zu holen ist bestimmt <i>total gesund</i>. </p><p style="text-align: justify;">Da also offenkundig wenig Aussicht auf Einsicht bestand, traten wir schließlich noch vor Beginn der Probe den Rückzug an – in einigermaßen verdrossener Stimmung. Ich hatte mich wirklich auf dieses Krippenspiel <i>gefreut</i>, gerade auch auf die Aussicht, dass meine Kinder da mitmachten – umso mehr, nachdem die Große sich ja <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/12/creative-minority-report-nr-9.html">nicht fürs Sternsingen hatte begeistern lassen</a>. Aber ehe ich mich jetzt in meinen Ärger hineinsteigere, sage ich lieber noch ein paar Worte dazu, wie dieses Krippenspiel <i>eigentlich</i> hätte ablaufen <i>sollen</i>; denn der eine oder andere Leser fragt sich wahrscheinlich schon, wie es überhaupt möglich sein soll, ein Krippenspiel aufzuführen, das zuvor nur einmal, und zwar unmittelbar vor der Aufführung, geprobt wurde. Dazu kann ich nur sagen: Voriges Jahr hat das prima funktioniert. Der Trick ist, es simpel zu halten: Es gibt eine Erzählerin, sodass die Kinder keinen Text lernen müssen; der Großteil der mitwirkenden Kinder wird in zwei Gruppen eingeteilt, eine Hirten- und eine Engelgruppe, und im Prinzip müssen nur der "Oberhirte" und der "Oberengel" wirklich <i>wissen</i>, was wann zu tun ist – die anderen <i>machen einfach mit</i>. Ein sehr praktikables Konzept gerade für kleinere Kinder; wenn meine Kinder etwas größer sind, würde ich mir durchaus wünschen, dass sie bei einem etwas anspruchsvolleren Krippenspiel mitmachen, aber da kann ich dann ja vielleicht <i>selbst</i> Regie führen. Ich hab ja nicht umsonst mal Theaterwissenschaft studiert. </p><p style="text-align: justify;">Ob das Krippenspiel dieses Jahr <i>überhaupt stattgefunden hat</i> – sprich: ob sich trotz des miesen Wetters noch genug Mitwirkende eingefunden haben –, weiß ich nicht, aber ich muss schon sagen, dass <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/03/zeigen-dass-es-auch-anders-geht.html?m=1">die <i>"Das haben wir schon immer so gemacht"-</i>Einstellung</a>, mit der der Vorschlag, das Krippenspiel nach drinnen zu verlegen, abgeschmettert wurde, mich ziemlich verstimmt hat. Am liebsten wäre ich nun spontan auf ein <i>anderes</i> Krippenspiel ausgewichen, wenigstens als <i>Zuschauer</i>; in St. Joseph Tegel gab's zum Beispiel eins, von dem ich vermutete, dass es von der benachbarten KiTa (mit-)gestaltet werden würde. Aber mit dieser Idee konnte ich bei Frau und Kindern nicht landen, die wollten einfach nur nach Hause. Also traten wir geschlagen den Rückzug an, und als wir zu Hause ankamen, durften die Kinder schon mal ihre ersten Geschenke auspacken. (Die Bescherung fiel bei uns dieses Jahr übrigens <i>auch</i> etwas schmaler aus als geplant, da drei DHL-Pakete mit im Internet bestellten Sachen auf dem Versandweg spurlos verschwunden waren.) Meine Laune besserte sich, als wir am Nachmittag alle zusammen ein Brettspiel spielten, das meine Liebste – nach dem Vorbild eines Spiels, das sie bei einem Besuch bei einer Freundin und deren kleinem Sohn kennengelernt hatte – mit ein bisschen Mitarbeit der Kinder selbst gebastelt hatte. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjXOPMONc1ifWAsh0tr9EtDY2kNBnPThTQ2SnOoDYA0vL9FNbcrONFDfzB2YckGlObi8kTYg7Aqn9jQdlxifPnDFFK9sGFo0q0pphwPZ0Fs_4waGJtwr75RjRnYcGs_OzwXTfb3C1guMq9mt9zBupzvXi59q4qPFurQqm62CcoOUBrlDW7NTBvwsNOEhqZr/s4608/20231224_181038.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3456" data-original-width="4608" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjXOPMONc1ifWAsh0tr9EtDY2kNBnPThTQ2SnOoDYA0vL9FNbcrONFDfzB2YckGlObi8kTYg7Aqn9jQdlxifPnDFFK9sGFo0q0pphwPZ0Fs_4waGJtwr75RjRnYcGs_OzwXTfb3C1guMq9mt9zBupzvXi59q4qPFurQqm62CcoOUBrlDW7NTBvwsNOEhqZr/s320/20231224_181038.jpg" width="320" /></a></div><p style="text-align: justify;">Wir schafften es auch, unsere Wohnung rechtzeitig wieder zu verlassen, um es ohne Hast zur Christmette zu schaffen; und als wir im Dunkeln von der U-Bahn-Station Siemensdamm zur Kirche St. Joseph gingen, ging mir unwillkürlich durch den Kopf, wie ich erst kürzlich denselben Weg schon einmal im Dunkeln zurückgelegt hatte, zusammen mit dem Tochterkind – nämlich auf dem Weg zum Sternsinger-Vorbereitungstreffen. Plötzlich verspürte ich den Drang, auf dem Absatz kehrt zu machen. Das war natürlich ein völlig irrationaler Impuls, den ich schnell überwand, aber in gewissem Sinne betrachte ich diese Erfahrung als lehrreich: Sie macht deutlich, wie sich im eigenen Gehirn negative Erlebnisse mit bestimmten Orten (oder auch Personen) verknüpfen und dadurch verfestigen können. Verknüpft sich auf diese Weise eine Reihe negativer Erlebnisse mit einem Ort, kann es passieren, dass man da plötzlich instinktiv nicht mehr hin will. Das ist, wie gesagt, irrational und vielleicht – besonders, wenn für diese negativen Erlebnisse letztlich <i>niemand etwas kann</i> – ein bisschen albern, aber so funktioniert das menschliche Gehirn nun mal. Und genau deshalb war es <i>wichtig</i>, dass wir nach der Erfahrung mit der verschlossenen Tür am Vormittag dennoch <i>hier</i> zur Christmette gingen – denn die war <i>gut</i>. <i>Sehr</i> gut sogar. Eine richtig schöne, feierliche Messe, bei der erstmals so etwas wie Weihnachtsfreude bei mir aufkam. Der örtlich zuständige Pfarrvikar zelebrierte – ein paar Impulse aus seiner Predigt folgen weiter unten –, die Liedauswahl war geschmackvoll, und dass die Kinder – beide! – einen nicht ganz kleinen Teil der Messe verschliefen, trug in gewissem Sinne <i>auch</i> zur harmonischen Stimmung bei. </p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEidjWxU4sy0EoHGbJ1O9BC7JJCerGk_L56wbsR-0U1dk9FGEXhaayiNvGr6M4ZG9wE8W0vUWxLsDYmRb7IBMZNqZV9p1bCRkqSplU9bv6O_y1FKZ9HX-t-7VTAiOKnvc7Jld5x4qT04Xk3UCto-Z_uPicUAV-GCUalWRS-1Fdo-qxl1gVVsNA96xZgfwCtT/s4608/20231224_231759.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="2592" data-original-width="4608" height="180" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEidjWxU4sy0EoHGbJ1O9BC7JJCerGk_L56wbsR-0U1dk9FGEXhaayiNvGr6M4ZG9wE8W0vUWxLsDYmRb7IBMZNqZV9p1bCRkqSplU9bv6O_y1FKZ9HX-t-7VTAiOKnvc7Jld5x4qT04Xk3UCto-Z_uPicUAV-GCUalWRS-1Fdo-qxl1gVVsNA96xZgfwCtT/s320/20231224_231759.jpg" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">"Wie Sie sehen, ist die Heilige Familie obdachlos. Ist aber ganz gut, weil: Der Himmel kommt in dieser Nacht herunter über die Heilige Familie."</td></tr></tbody></table><p style="text-align: justify;">Kaum hatten wir allerdings die Kirche verlassen, da fing es <i>richtig</i> an zu regnen – <i>so</i> sehr, dass wir auf dem kurzen Weg bis zur U-Bahn-Station Siemensdamm komplett bis auf die Haut durchnässt wurden... ein irgendwie passender Abschluss für diesen chaotischen Tag. </p><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Predigtnotizen</b> </div><p style="text-align: justify;">"Heute ist der Himmel offen für jeden von uns. Das bedeutet, dass die Liebe Gottes Platz finden möchte, wohnen möchte in unseren Herzen." </p><p style="text-align: justify;">"Der Christ ist wie ein Kind, wie ein Säugling, der ein absolutes Vertrauen hat, dass der Himmel für ihn offen ist, das heißt, dass die Liebe des Vaters in jedem Moment für ihn da ist." </p><p style="text-align: justify;">"Man lernt zu lieben, wenn man Kinder hat. Kinder sind die besten Erzieher in der Liebe. Man braucht Geduld, man braucht Zärtlichkeit, man braucht Verständnis, man braucht viel Fürsorge." </p><p style="text-align: justify;">"Gott ist Kind geworden. Gott hat uns nicht von oben angeschaut, sondern zu Weihnachten legt Er sich in unsere Arme und blickt uns an und fragt uns: Liebst du schon? Liebst du mich schon?"</p><div style="text-align: justify;">"Die Krippe ist ein Bild des christlichen Lebens. Wir brauchen nicht perfekt zu sein. Oft haben wir eine Vorstellung von Christentum, dass wir alles richtig machen müssen. Der Stall ist nicht perfekt. Unser Leben muss nicht perfekt sein. Aber echt." </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Was sonst noch so los war </b></div><p style="text-align: justify;">Den 1. Weihnachtstag verbrachten wir ab Mittag bei meinen Schwiegermüttern, das war schön und entspannend; am 2. Weihnachtstag gingen wir in den Zirkus. Den <i><a href="https://ostfriesland-circus.jimdosite.com/">"Ostfrieslands Weihnachtscircus"</a></i>, um genau zu sein, auch wenn ich mir nicht recht erklären kann, was daran <i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/07/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-39.html">ostfriesisch</a></i> sein sollte. Dieser Zirkus gastierte auf einer Wiese neben dem Schönfließer Pflanzenmarkt im Mühlenbecker Land, also <i>"j.w.d."</i>, wie der Berliner sagt; hin kam man mit dem Bus noch einigermaßen, nur zurück wurd's schwierig. Aber erst mal der Reihe nach: Nachdem ich buchstäblich jahrzehntelang in keinem Zirkus gewesen war, war dies <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/11/creative-minority-report-nr-3.html">mein zweiter Zirkusbesuch innerhalb von sieben Wochen</a>, was natürlich zu Vergleichen einlädt. Die Manege war nicht größer als beim <i><a href="https://circus-hopplahopp.com/">Circus Hopplahopp</a></i>, vielleicht sogar kleiner; die Zahl der Mitwirkenden war allerdings erheblich größer (mindestens drei Männer, zwei Frauen und ein Kind). Ein Familienbetrieb schien indes auch <i>dieser</i> Zirkus zu sein, und ich muss sagen, dass dieser Aspekt – die spezifische Lebensweise von Zirkusfamilien – mich am Zirkusgewerbe besonders fasziniert. Was das Programm angeht, hatten insbesondere die Tiernummern erhebliche Ähnlichkeit mit denen des <i>Circus Hopplahopp</i> – da scheint es im Zirkusgewerbe gewisse "Standard"-Nummern zu geben –; aber in Sachen Akrobatik wurde hier erheblich <i>mehr</i> geboten, so gesehen ging auch der deutlich höhere Eintrittspreis in Ordnung. Am <i>Circus Hopplahopp</i> hatte ich es <i>gerade</i> reizvoll gefunden, dass alles so klein, überschaubar, schlicht und altmodisch gewesen war; hier im <i>"Ostfriesland Circus"</i> wirkte alles um einige Grade polierter und ausgefeilter, aber ein gewisses <i>"Zirkus wie in alten Zeiten"-</i>Flair fehlte dennoch auch hier nicht. </p><p style="text-align: justify;">Erwähnt sei übrigens noch, dass während der Wartezeit auf den Beginn der Vorstellung mindestens zehnmal <i>"Last Christmas"</i> lief, in der Originalversion und verschiedenen Coverversionen. Wozu ich anmerken möchte, dass ich <a href="https://www.der-postillon.com/2015/12/verstot-gegen-folterverbot-der-genfer.html?m=1">den Hass, der diesem Lied alle Jahre wieder entgegenschlägt</a>, zwar <i>nachvollziehen</i>, aber nicht ganz <i>teilen</i> kann. Ja, das Lied ist <i>doof</i>, aber doch auf eine nette und harmlose Art doof. Was, wie mir scheint, eine Aussage ist, die auch das Gesamtwerk der Gruppe <i>Wham!</i> ganz gut beschreibt. </p><div style="text-align: justify;">Die Buslinie, mit der wir gekommen waren, fuhr schon nicht mehr, als die Vorstellung zu Ende war; daher mussten wir bis Glienicke (Nordbahn) zu Fuß gehen – ca. 2 Kilometer –, um von dort aus einen anderen Bus zu nehmen. Fand ich aber gar nicht so schlimm, zumal das Wetter gut war. Die nächsten Tage verbrachten wir aber beschaulich zu Hause... </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Was ansteht </b></div><p style="text-align: justify;">Nach Neujahr mag zwar "weltlich" gesehen der Alltag und somit der Ernst des Lebens wieder losgehen, aber es ist immer noch Weihnachtszeit, unser Schulkind hat noch eine Woche Ferien und auch meine Liebste hat die Woche noch frei. Termine stehen trotzdem an: Am Donnerstag trifft sich der <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/10/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-49.html"><i>KiWoGo-</i>Arbeitskreis</a> in St. Joseph Siemensstadt, da der nächste Kinderwortgottesdienst, der ursprünglich auf den 28. Januar angesetzt gewesen war, spontan um zwei Wochen vorverlegt worden ist und nun natürlich noch vorbereitet werden muss. Und am nächsten Samstag findet in der Pfarrkirche <i>Maria, Hilfe der Christen</i> der erste Neujahrsempfang der Pfarrei <i>Heilige Familie</i> statt, da muss man sich wohl mal blicken lassen. Davon abgesehen steht noch die Idee einer selbstgemachten Wohnungstürsegnungs-Andacht zum Dreikönigstag im Raum (dafür müsste ich dringend noch etwas mehr Gitarre üben), und um neue Termine für die Wichtelgruppe muss ich mich auch mal kümmern. Langweilig wird es also bestimmt nicht...! </p><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>"Huhn meets Ei"-Jahresrückblick </b></div><p style="text-align: justify;">Tja, Freunde: Wenn dieses Wochenbriefing pünktlich zum regulären Termin online geht, dann sind es noch 30 Stunden, bis das Kalenderjahr 2023 vorbei ist. In 30 Stunden könnte natürlich theoretisch noch allerlei Weltbewegendes passieren. <i>Muss</i> aber ja nicht unbedingt. Also schauen wir uns doch mal an, was das zu Ende gehende Jahr meinem Blog gebracht hat – oder umgekehrt. </p><p style="text-align: justify;">Zunächst: Dieses Wochenbriefing mitgerechnet, habe ich im Jahr 2023 ganze 81 Artikel veröffentlicht; das ist etwas weniger als 2015 und <i>deutlich</i> weniger als in den Jahren 2016, 2017 und 2019, aber mehr als in allen anderen Jahren seit Bestehen meines Blogs. Und das, obwohl ich in diesem Jahr erst am 11. März (wieder) mit dem Bloggen angefangen habe! Das würde ich mal als uneingeschränkten Erfolg bezeichnen; ebenso, dass ich die Wochenbriefing-Reihe <i>"Ansichten aus Wolkenkuckucksheim"</i>, die es bis dahin in mehreren Anläufen nur auf 20 Folgen gebracht hatte, mit 32 weiteren Folgen zum Abschluss gebracht habe und die Nachfolger-Reihe <i>"Creative Minority Report"</i> nun auch schon zum zehnten Mal in Folge pünktlich erscheint. Auf der anderen Seite ist festzustellen, dass ich mit dem Abarbeiten schon längst angekündigter Artikelthemen ziemlich stark im Rückstand bin. Na, da haben wir ja gleich einen guten Vorsatz dafür, was im neuen Jahr <i>besser</i> werden kann und soll. </p><p style="text-align: justify;">Betrachtet man die Zugriffszahlen der einzelnen Blogartikel, dann liegt <b><i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/11/ein-neuer-priester-fur-st-willehad.html">"Ein neuer Priester für St. Willehad"</a></i></b> (erschienen am 20. November) sehr deutlich vorn; auf Platz 2 liegt <b><i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/03/havels-gemusehandler-ist-jetzt-tierarzt.html">"Havels Gemüsehändler ist jetzt Tierarzt in Butjadingen"</a></i></b> vom 11. März, also mein erster Artikel nach fast einem Jahr "Blogpause". Bronze geht an <i><b><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/11/eine-klarstellung-aus-vechta.html">"Eine Klarstellung aus Vechta"</a></b></i> vom 23. November – dem Update zum erstplatzierten Artikel. Auf Platz 4 haben wir dann erstmals einen Artikel, in dem es <i>nicht</i> um die <a href="https://www.st-willehad-nordenham.de/start">Pfarrei St. Willehad Nordenham/Butjadingen/Stadland</a> geht, nämlich <b><i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/03/auf-einer-skala-von-bischof-oster-bis.html">"Auf einer Skala von Bischof Oster bis Maria 1.0: Wie dunkelkatholisch bist du?"</a></i></b>(erschienen am 27. März), gefolgt von <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/05/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-28.html"><b><i>"Ansichten aus Wolkenkuckucksheim #28"</i></b> </a>vom 4. Mai. Dass dieser Artikel ein so deutlich über das übliche Niveau meiner Wochenbriefings hinausragende Resonanz gefunden hat, dürfte vor allem der darin enthaltenen Schilderung einer Diskussionsveranstaltung in Falkensee zu verdanken sein, bei der der Berliner Generalvikar P. Manfred Kollig über den <i>Synodalen Weg</i> sprach. Auf Platz 6 dann wieder ein Willehad-Artikel, <b><i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/03/einige-anfragen-die-pfarrei-st-willehad.html">"Einige Anfragen an die Pfarrei St. Willehad. Und ein Gebet"</a></i></b> (erschienen am 12. März); Platz 7 geht an <b><i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/07/bloggen-als-unehrenhafte-form-des.html">"Bloggen als unehrenhafte Form des Journalismus"</a></i></b> vom 23. Juli, auf Platz 8 und 9 folgen, ziemlich Kopf an Kopf, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/04/blo-keine-fragen-stellen.html"><b><i>"Bloß keine Fragen stellen!"</i></b> </a>(1. April) und <b><i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/06/hol-dir-deine-kirche-zuruck.html">"Hol dir deine Kirche zurück!"</a></i></b> (3. Juni). Den letzten Platz in den Jahres-Top-10 hat sich, einigermaßen knapp vor einem weiteren Willehad-Artikel, <b><i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/07/der-traum-von-der-erneuerten-gemeinde.html">"Der Traum von der erneuerten Gemeinde (Teil 1)"</a></i></b> gesichert. </p><p style="text-align: justify;">Was lernen wir nun daraus? Vielleicht, dass ich, wenn's mir nur oder in erster Linie um Klicks ginge, <i>noch</i> mehr über Themen aus Nordenham und/oder Butjadingen schreiben sollte. Da habe ich offenbar ein dankbares Publikum, und an Stoff fehlt's auch nicht. Aber letztendlich verfolge ich mit meinem Blog eben doch (auch) andere Interessen. Was das angeht, würde ich schon sagen, dass die sechs Top-10-Artikel, in denen es um <i>"andere Themen als St. Willehad"</i> geht, einen recht guten Eindruck von dem Themenspektrum vermitteln, um das es auf meinem Blog vorrangig geht. Okay, um ein <i>wirklich</i> stimmiges Gesamtbild zu ergeben, fehlen eigentlich noch ein Artikel zum Thema Familienalltag, einer über Kinder- und Jugendliteratur und einer über Popmusik, aber mir ist schon klar, dass das Themen sind, mit denen ich – ebenso wie übrigens mit der Serie über die<a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/11/der-seltsame-fall-der-eingekerkerten.html"> <i>"eingekerkerte Nonne"</i></a>! – jeweils nur eine <i>Minderheit</i> meines Publikums erreiche. Ich darf jedoch versichern, dass es sich dabei um Minderheiten handelt, die mir <i>am Herzen liegen</i>. </p><p style="text-align: justify;">Unabhängig davon möchte ich es in diesem Jahresrückblick aber, wie schon in der 100-Tage-Bilanz meines Blogger-Comebacks, erneut nicht unterlassen, einige Artikel zu benennen, von denen ich finde, sie hätten <i>mehr</i> Aufmerksamkeit verdient, als ihnen bisher zuteil geworden ist. Ab erster Stelle möchte ich da den Artikel <b><i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/05/auf-der-werft-der-erneuerung.html">"Auf der Werft der Erneuerung?"</a></i></b> vom 9. Mai nennen; der hat es nämlich nur auf Platz 28 der Jahrescharts geschafft, dabei ist er, da muss ich mich jetzt mal selber loben, sehr informativ und gut recherchiert. Mit anderen Worten, da steckt richtig <i>Arbeit</i> drin. Ähnliches gilt für <b><i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/07/der-traum-von-der-erneuerten-gemeinde_12.html">"Der Traum von der erneuerten Gemeinde (Teil 2)"</a></i></b>, der sogar nur Platz 54 in der Jahreswertung erreicht hat. Abgesehen davon, dass zweite Teile von Artikelserien es erfahrungsgemäß immer schwer haben, sehe ich eigentlich keinen plausiblen Grund, warum er in der Piblikumsresonanz so deutlich hinter dem ersten Teil zurückgeblieben ist. Etwas besser ist es dem Artikel <b><i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/05/der-geist-und-die-synodalen.html">"Der Geist und die Synodalen"</a></i></b> ergangen – immerhin Platz 23 in den Jahrescharts –, aber auch da sehe ich noch reichlich Luft nach oben. Nicht ausgezählt habe ich, auf welchen Plätzen in der Jahreswertung die Artikel <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/11/komm-lass-uns-kleben.html"><b><i>"Komm, lass uns kleben"</i></b> </a>und <b><i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/12/neues-aus-synodalien-kmu-steht-fur-kann.html">"Neues aus Synodalien: KMU steht für 'Kann meinetwegen untergehen'"</a></i></b> gelandet sind, aber auch da finde ich, die könnten gern noch mehr gelesen werden. </p><div style="text-align: justify;">Was mich abschließend noch auf die <a href="https://www.patreon.com/user?u=80019814"><i>Patreon</i>-Seite <b><i>Mittwochsklub</i></b></a> bringt, die ich im November gemeinsam mit meiner Liebsten vom Stapel gelassen habe. Die läuft auch (noch) nicht so gut, wie wir uns das wünschen würden. Braucht's mehr Premium-Content? Zugegeben, in der zweiten Dezemberhälfte hat es auf der Seite nichts Neues gegeben – wir sind schlicht nicht dazu gekommen, erst waren wir reihum alle krank, dann kamen die Feiertage. Das wird im Januar wieder besser, versprochen; aber davon abgesehen werde ich ja nicht müde zu betonen, dass das Abonnement einer <i>Patreon</i>-Seite <i>grundsätzlich</i> und <i>in erster Linie</i> ein <i>solidarischer Akt</i> sein soll: Wer für die <i>Patreon-</i>Seite zahlt – und wir reden hier nicht von großen Summen, sondern von 5 bis 15 € im Monat –, der unterstützt damit indirekt diejenigen unserer Aktivitäten und Initiativen, mit denen wir <i>kein</i> Geld verdienen – wozu nicht zuletzt dieser Blog zählt. Der Premium-Content für die Abonnenten ist sozusagen nicht der eigentliche <i>Gegenwert</i> für den monatlichen Beitrag, sondern eher ein <i>Dankeschön</i> für die Unterstützer. Das habe ich mir nicht so ausgedacht, sondern das ist das Konzept von <i>Patreon</i>. Finde ich eigentlich ziemlich sympathisch, es müssten nur mehr Leute mitmachen. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Geistlicher Impuls der Woche </b></div><blockquote><div style="text-align: justify;">Freude war es, was mich zum Glauben gebracht hat, Freude über die Geburt meines Kindes vor 35 Jahren, und diese Freude wird beständig erneuert dadurch, dass ich täglich unseren Herrn in der Messe empfange. Anfangs dachte ich, den Gebeten der Messe zu folgen, würde, wenn man es Tag für Tag täte, eintönig werden und wäre nur etwas für die Priester, und das wäre der Grund, weshalb die Leute still und ohne Buch dasäßen. Ein Quäker, der mit mir zur Messe ging, sagte einmal zu mir: "Jetzt weiß ich, was die Messe ist – sie ist eine Meditation." Aber sie ist eine Handlung, ein Opfer, begleitet von Gebeten, und diese täglich wiederholten Gebete – der Anbetung, der Buße, der Danksagung, der Bitte – sind immer da. Das eine oder andere dieser Gefühle mag überwiegen, aber die Handlung, die vollzogen wird, ruft das Empfinden hervor, dass darin "das Werk unserer Erlösung" ereignet. </div></blockquote><blockquote><div style="text-align: right;"><i>(Dorothy Day, Weihnachten 1961; eigene Übersetzung) </i></div></blockquote><div style="text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: left;"><b style="font-size: 16px;">Ohrwurm der Woche</b></div><p style="text-align: left;"><span style="font-size: 16px;"><i>Veronika Lohmer & Band: Jesus ist kommen </i></span></p><div><span style="font-size: 16px;"><i><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/OUifTqhOL-0" width="320" youtube-src-id="OUifTqhOL-0"></iframe></div><br /></i></span><!--/data/user/0/com.samsung.android.app.notes/files/clipdata/clipdata_bodytext_231230_153617_330.sdocx--></div><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Man nehme den Text eines Kirchenliedes aus dem 18. Jahrhundert (gedichtet von <a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Johann_Ludwig_Konrad_Allendorf">Johann Ludwig Konrad Allendorf</a>, 1693-1773), wähle aus den ursprünglich neun Strophen sechs aus, belasse diese aber weitgehend in ihrer spätbarocken Sperrigkeit; dann schreibe man einen Refrain und eine neue, rockige Melodie dazu – und fertig ist der Weihnachts-Lobpreis-Hit! Das Stück ist auch auf dem <a href="https://shop.gebetshaus.org/products/so-hoch-der-himmel-ist">Studio-Album <i>"So hoch der Himmel ist"</i> von <i>Johannes Hartl & Friends</i></a> zu hören, aber ich finde, <i>live</i> kommt die Nummer erheblich <i>besser</i> rüber – erst recht in so einer All-Star-Besetzung wie hier! – Übrigens muss ich sagen, dass ich Veronika Lohmer am besten finde, wenn sie am letzten Abend der MEHR schon total erschöpft und ihre Stimme etwas kratzig ist. Und nebenbei, Leser: Hast du erkannt, wer die 2. und 3. Strophe singt? Das ist Thomas Enns, der einer breiteren Öffentlichkeit 2007 als Kandidat in der 4. Staffel von <i>"Deutschland sucht den Superstar"</i> bekannt wurde. </span></p><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Ein bisschen wehmütig stimmt mich diese Live-Aufnahme indes angesichts der Tatsache, dass wir es aus verschiedenen Gründen diesmal nicht zur MEHR-Konferenz in der kommenden Woche schaffen werden. Online mitverfolgen kann man die Konferenz diesmal, soweit ich gehört habe, auch nur, wenn man ein <i>Streaming-Ticket</i> kauft. Da gibt es verschiedene Tarife: Tickets für 1-2 Personen, Kleingruppentickets für bis zu 10 Personen und dann noch welche für größere Gruppen – bis zu 50 Personen oder so. Tatsächlich gab es, wie mir zugetragen wurde, in Herz Jesu Tegel ein paar Leute, die ein gemeinsames MEHR-Gucken mit Beamer im Pfarrsaal organisieren wollten, aber das ist, was kaum sehr überraschen kann, an mangelnder Kooperationsbereitschaft des Pfarrers gescheitert. Eventuell komme ich darauf nächste Woche noch zurück... </span></p><p style="text-align: justify;"><br /></p>KingBearhttp://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-60221232461649109682023-12-23T18:00:00.001+01:002023-12-23T18:00:04.751+01:00Creative Minority Report Nr. 9<p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Es weihnachtet sehr in Siemensstadt und Haselhorst – und in Tegel natürlich auch! Aus diesem Anlass soll es im aktuellen Wochenbriefing wieder mehr um lokale Impressionen gehen, nachdem diese in den letzten Wochen etwas kurz gekommen sind; aber Leser von weiter her können beruhigt sein: Natürlich bin ich <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/10/52mal-ansichtssache-aus-wolfsburg-ein.html">wie stets</a> bestrebt, das, was ich vor Ort sehe und erlebe, als Ausgangs- und Anknüpfungspunkt für Betrachtungen zu nehmen, die über den konkreten Einzelfall hinaus von Bedeutung sind... </span></p><p style="text-align: justify;"></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgc4CFcoodfUH3hOpw4BMe1sAWnJYw9N0QFTl_ltB1cY1_JrgCiNelZWWe3hqc0lfQyjvo3oHCTdZ9iG1QpYJr2EzFlK-BRYAJ4Xb4qK5_31hQp9ze4xydqWyfGk6viuz-j74nAdk_XIe0s2sZvthN5EwE_gSlEV4rQ7NrlY5redZRoB87ZV4-9KvMws3na/s4074/20231217_104159.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3056" data-original-width="4074" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgc4CFcoodfUH3hOpw4BMe1sAWnJYw9N0QFTl_ltB1cY1_JrgCiNelZWWe3hqc0lfQyjvo3oHCTdZ9iG1QpYJr2EzFlK-BRYAJ4Xb4qK5_31hQp9ze4xydqWyfGk6viuz-j74nAdk_XIe0s2sZvthN5EwE_gSlEV4rQ7NrlY5redZRoB87ZV4-9KvMws3na/s320/20231217_104159.jpg" width="320" /></a></div><p></p><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Was bisher geschah </b></div><p style="text-align: justify;">Am 3. Advent war endlich wieder die ganze Familie gesund genug, dass wir zusammen in St. Joseph Siemensstadt zur Messe gehen konnten. Die Messe wurde zelebriert vom leitenden Pfarrer der Großpfarrei Heilige Familie, der die Predigt dazu nutzte, über <a href="https://www.merkur.de/welt/jesuskind-ochs-und-esel-800-jahre-weihnachtskrippe-zr-92738288.html">die Erfindung der Weihnachtskrippe durch den Hl. Franz von Assisi vor 800 Jahren</a> zu sprechen – passend dazu, dass es am Ende der Messe eine <i>Krippensegnung</i> gab (s. Abb. oben). Anschließend gab es noch Waffeln und Heißgetränke im Pfarrsaal. Am Montag hatten wir dann mal wieder <i>"Omatag"</i>, nachdem der mehrere Wochen nacheinander aus unterschiedlichen Gründen ausgefallen war. Im Übrigen war die letzte Schulwoche vor den Ferien zu bewältigen, Weihnachtskarten an ferne Verwandte waren zu verschicken, und was der Festvorbereitungen mehr ist, weißte selber, Leser. Jetzt kann Weihnachten aber auch kommen! </p><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Was ansteht </b></div><p style="text-align: justify;">Am morgigen Sonntag ist volles Programm: erst 4. Advent, dann Heiligabend! Am Nachmittag ist <a href="https://landing.churchdesk.com/e/23786195/krippenspiel-mit-andacht-im-garten-von-st-stephanus?utm_medium=Widgets&utm_campaign=kalender-st-joseph-st-stephanus">Krippenspiel im Garten von St. Stephanus in Haselhorst</a>; unser Tochterkind hat letztes Jahr einen Engel gespielt und möchte das auch diesmal wieder tun, und für unseren Jüngsten gibt es eventuell eine Rolle als Schaf – bei seinem Temperament dürfte die hauptsächliche Herausforderung allerdings darin bestehen, zu verhindern, dass er allen anderen die Schau spielt. Mir wurde bereits angekündigt, dass ich vielleicht den Part eines abweisenden Gastwirts übernehmen dürfe oder solle. Seien wir gespannt! Zur Christmette werden wir dann voraussichtlich wohl in St. Joseph Siemensstadt gehen. Am Weihnachtstag sind wir bei meinen Schwiegermüttern eingeladen, und an den folgenden Tagen stehen dann noch einige Besuche von Patentanten usw. an. Und dann ist das Kalenderjahr 2023 auch schon so gut wie rum! Termine nicht-privater und nicht-geselliger Art stehen erst nach Neujahr wieder an; hoffen wir mal, dass das so bleibt...! </p><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Sternsinger-Probleme zwischen Tegel und Siemensstadt</b> </div><p style="text-align: justify;">Auf das Sternsinger-Vorbereitungstreffen in Siemensstadt, das ich <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/12/creative-minority-report-nr-8.html">vorige Woche</a> nur kurz erwähnt habe, wollte ich noch ausführlicher eingehen. Dazu muss ich vorausschicken, dass mein Tochterkind hinsichtlich der Frage, ob sie bei den Sternsingern mitmachen wolle, von vornherein eine Skepsis an den Tag legte, die ich unverständlich und etwas verdrießlich fand. Schon dazu, zu dem Vorbereitungstreffen zu gehen, konnte ich sie nur überreden, indem ich ihr versicherte, das bedeute noch <i>keine</i> verbindliche Zusage, bei der Aktion <i>mitmachen</i>, sondern vielmehr eine Gelegenheit, sich <i>zu entscheiden, ob sie Lust darauf habe</i>. Auf dem Weg zu dem Treffen teilte sie mir mit, sie mache nur mit, wenn <i>ich auch mitmache</i>; das fand ich schmeichelhaft und erklärte, das könne man sicherlich so einrichten, dass ich als erwachsene Aufsichts- bzw. Begleitperson mit einer Sternsingergruppe mitginge. </p><p style="text-align: justify;">Dass der Verlauf des Vorbereitungstreffens sie dann aber darin bestärkte, <i>nicht</i> mitmachen zu wollen, kann ich ihr, wenn ich ehrlich bin, nicht verübeln. – Wie erkläre ich das, ohne den Verantwortlichen allzu schmerzhaft auf die Füße zu treten? </p><div style="text-align: justify;">Sagen wir mal so: Es fing damit an, dass die Idee, ein Kind zu diesem Vorbereitungstreffen zu bringen, das sich <i>noch nicht entschieden hat, ob es mitmachen will</i>, offensichtlich <i>nicht eingeplant war</i>. Wahrscheinlich ist das nicht <i>nur</i> – aber tendenziell schon <i>auch</i> – ein Kirchending: <a href="https://www.patreon.com/posts/bedurfnisorienti-93729008">Ich habe in letzter Zeit häufiger festgestellt</a>, dass die Auffassung, man könne (oder <i>solle!</i>) ein sechsjähriges Kind <i>selbst</i> entscheiden lassen, was es <i>will</i> und was <i>nicht</i>, gar nicht so verbreitet ist. Im vorliegenden Fall kam erschwerend hinzu, dass alle anderen anwesenden Kinder schon mindestens einmal beim Sternsingen mitgemacht hatten. Diese Konstellation war in mehrfacher Hinsicht ungünstig, aber bleiben wir vorläufig mal bei dem Punkt, dass mit einer gewissen Selbstverständlichkeit vorausgesetzt wurde, alle Kinder, die zum Vorbereitungstreffen antraten, würden auch bei der Sternsingeraktion dabei sein. Durch diese Erwartung fühlte sich meine Tochter – verständlicherweise, wie ich finde – unter Druck gesetzt, und für mich als Vater war es <i>auch</i> eine blöde Situation, da es nun so aussehen konnte, als hätte ich sie unter falschen Voraussetzungen hierher gelockt. </div><p style="text-align: justify;">Nun gut, letztendlich muss ich wohl einräumen, dass <i>ich</i> mich über den Charakter dieser Veranstaltung geirrt hatte: Es handelte sich definitiv <i>nicht</i> um eine Werbe- und Informationsveranstaltung für die Teilnahme an der Sternsingeraktion. Zu diesem Zweck war sie offenkundig nicht nur <i>nicht geeignet</i>, sondern auch gar nicht <i>gedacht</i>. Was mich jedoch <i>wundert</i>, ist, dass es eine solche nicht <i>gab</i> – meinetwegen eine oder zwei Wochen <i>vor</i> diesem Termin, bei dem es offenbar nur noch darum gehen sollte, mit denen, die sich bereits zum Mitmachen entschieden hatten, organisatorische Fragen zu klären. Okay, es waren ungefähr fünf Kinder da, die schon Erfahrung im Sternsingen hatten und wieder mitmachen wollten, und es war die Rede davon, dass es wohl noch zwei oder drei weitere Kinder in der Gemeinde gäbe, die mitmachen würden, auch wenn sie <i>nicht</i> zum Vorbereitungstreffen erschienen waren. Andererseits war aber auch die Rede davon, dass man eigentlich <i>mehr</i> Kinder gebrauchen könnte. Da frage ich mich nun: Was stellen sich die Organisatoren vor, wo diese zusätzlichen Kinder <i>herkommen</i> sollen? </p><div style="text-align: justify;">Meine persönliche Einschätzung ist, dass es sich hier um ein typisch <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2018/06/uberraschende-thesen-ist-das-noch.html">"post-volkskirchliches" Problem</a> handelt. Das System Volkskirche hat sich allzu lange darauf verlassen, dass die Leute, wenn man sie braucht, einfach "da sind" bzw. <i>von allein kommen</i> und ihre Motivation <i>selbst</i> mitbringen. Nun sehen die Mitarbeiter zwar schon seit Jahrzehnten, dass das so nicht (mehr) funktioniert, aber es vollzieht offenbar kaum mal jemand den Schritt von dieser Erfahrung zu der Konsequenz, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/03/zeigen-dass-es-auch-anders-geht.html">dass man etwas <i>anders</i> machen müsste</a>. Vielfach fehlt es da wohl auch einfach an Kreativität und Experimentierfreude. Man lässt in den Vermeldungen ansagen, dass für diese oder jene Aufgabe Helfer benötigt werden, und wenn sich darauf niemand meldet, wirft man die Hände in die Luft und fragt rhetorisch: <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/03/zeigen-dass-es-auch-anders-geht.html">"Ja, was sollen wir denn <i>sonst</i> machen?"</a> </div><p style="text-align: justify;">Gerade beim Thema Sternsingen denke ich, es dürfte eigentlich gar nicht so schwierig sein, auf eine Art für diese Aktion zu werben, die Kindern, die da noch nie mitgemacht haben und keine genaue Vorstellung davon haben, wie das abläuft, den Eindruck vermitteln würde: <i>Das macht bestimmt Spaß, da will ich mitmachen</i>. Man müsste es halt nur erst mal <i>wollen</i>. Ich finde es ziemlich schade bis ärgerlich, dass diese Chance verpasst wurde. </p><p style="text-align: justify;">Derweil hat meine Familie, was das Thema Sternsinger angeht, noch ein ganz <i>anderes</i> Problem: Wenn <i>wir</i> nicht zu den Sternsingern gehen, wie kommen die Sternsinger dann zu <i>uns</i>? Die Sternsinger aus Siemensstadt machen natürlicherweise keine Hausbesuche in Tegel, und ich sehe ehrlich gesagt nicht kommen, dass wir eine Sternsingergruppe der Tegeler Pfarrei zu uns nach Hause "bestellen". Wenn unsere Kinder aber nicht erleben, wie die Sternsinger zu uns an die Tür kommen, wie sollen sie dann dazu angeregt und ermutigt werden, in Zukunft <i>selbst</i> bei so einer Aktion mitzumachen? – Ich denke, das mindeste, was wir tun können und sollten, ist, uns so einen von einem Geistlichen unseres Vertrauens <i>"vor-gesegneten"</i> <a href="https://www.pnp.de/archiv/1/sternsinger-segen-per-aufkleber-7121111">Türaufkleber</a> zu besorgen und im Hausflur unsere eigene Wohnungstür-Segnungs-Andacht zu veranstalten. Auf mittlere Sicht hätte ich aber nicht übel Lust, mit unseren eigenen und noch ein paar Kindern befreundeter Familien eine eigene, guerillamäßige Sternsingertruppe aufzubauen, die nach guter alter Sitte um die Häuser zieht, wie andere Kinder es zu <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2015/11/reclaim-halloween-eine-nachlese.html">Halloween</a> tun. </p><p style="text-align: justify;">Ja, ja, ich weiß: Das <i>kann man nicht machen™️</i>, weil das Kindermissionswerk sich das Sternsingen hat urheberrechtlich schützen lassen. <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2016/01/durfte-ich-mal-ihren-sternsingerausweis.html">Da habe ich mich schon vor Jahren drüber aufgeregt</a>. Ehrlich gesagt habe ich erhebliche Zweifel an der Legitimität dieses Urheberrechtsanspruchs. Das Sternsingen ist ein seit Jahrhunderten belegter Brauch, <a href="https://www.nordbayern.de/region/forchheim/sternsinger-gehoren-zum-weltkulturerbe-1.4895231?isAmp=true">der übrigens zum Weltkulturerbe gehört</a>; hingegen wurde die<i> "Aktion Dreikönigssingen"</i> des Päpstlichen Missionswerkes der Kinder (wie es damals noch hieß) erst 1959 ins Leben gerufen. Überhaupt ist mir schleierhaft, wie jemand auf die Idee kommen kann, ein Urheberrecht für traditionelles Brauchtum zu beanspruchen, und damit auch noch durchkommen kann. <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2012/12/bartige-manner-mit-komischen.html">Meines Wissens hat noch nicht einmal <i>Coca Cola</i> den Versuch unternommen, Urheberrechtsansprüche für den <i>Weihnachtsmann</i> geltend zu machen. </a> – Das ist, so hoffe ich, nicht bloß ein <i>"pet peeve"</i> von mir. Gerade <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/06/hol-dir-deine-kirche-zuruck.html">unter den Bedingungen des <i>"Schmutzigen Schismas"</i></a> sollte man sich als gläubiger Katholik mehr denn je ernsthafte Gedanken darüber machen, ob man dem Kindermissionswerk – <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/01/jetzt-rappen-sie-auch-noch.html">von dem man wohl behaupten darf, dass es tendenziell für die Idee einer postreligiösen NGO-Kirche steht</a> – die Monopolisierung und Instrumentalisierung des Sternsingens durchgehen lassen will und kann. </p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiyFRLlxSjJbk9IELnAatyKLukgkxWbcp2W3hivOCoiuGjmd7ZMPnjB8ktE5L3ugGNWiE_NohruvMNW1IKN2SMgU20EaA2K1xUdrr-pU4JiWu5GxMs9o1iqvWtbw5yutQxS-BnMsrKesOzJVPR39OmjcW4XtFaTJo0knG67mBX7jPTBsskP9qzMlRsxeC-g/s4102/20231221_121919.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="3051" data-original-width="4102" height="238" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiyFRLlxSjJbk9IELnAatyKLukgkxWbcp2W3hivOCoiuGjmd7ZMPnjB8ktE5L3ugGNWiE_NohruvMNW1IKN2SMgU20EaA2K1xUdrr-pU4JiWu5GxMs9o1iqvWtbw5yutQxS-BnMsrKesOzJVPR39OmjcW4XtFaTJo0knG67mBX7jPTBsskP9qzMlRsxeC-g/s320/20231221_121919.jpg" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Dieser Türaufkleber hat seine Dienstzeit <br />offenkundig übererfüllt und sollte dringend mal – im doppelten Wortsinne – "abgelöst" werden.</td></tr></tbody></table><div style="text-align: justify;"><b><br /></b></div><div style="text-align: justify;"><b><br /></b></div><div style="text-align: justify;"><b>Aus meinem Wichtelbuch </b></div><p style="text-align: justify;">Aber mal zurück zur chronologischen Reihenfolge: Am Tag nach dem Sternsinger-Vorbereitungstreffen stand nämlich die Weihnachtsfeier der <i><a href="https://www.kph-st.eu/">Katholischen Pfadfinder Haselhorst</a></i> an, und da sollte auch die <i>Wichtelgruppe</i> mit dabei sein, die den Pfadfindern ja gewissermaßen <i>lose assoziiert ist</i>. Meine Co-Leiterin teilte mir indes am Samstagmorgen mit, ihre Tochter sei krank und sie werde daher nicht kommen, aber ich machte mich mit meinen Kindern trotzdem auf den Weg – während meine Liebste sich, obwohl krankgeschrieben, darum kümmern musste, rechtzeitig zum Notenschluss des Abiturjahrgangs noch einen Stoß Klausuren zu korrigieren. </p><p style="text-align: justify;">Außer uns waren schätzungsweise fünf Kinder und eine entsprechende Anzahl Erwachsener bei dieser Weihnachtsfeier, und es mag sein, dass ich vom Sternsinger-Vorbereitungstreffen am Vortag her noch etwas übellaubig war, aber jedenfalls stellte ich <i>schon wieder</i> fest, dass diese Veranstaltung nicht so ganz das war, was ich mir darunter vorgestellt hatte. Okay, ganz ehrlich gesagt <i>hatte</i> ich keine genaue Vorstellung gehabt, was mich und meine Kinder da erwartete. Aber um einen großen Tisch herumzusitzen, Tee zu trinken und Plätzchen zu mümmeln, dabei einen Jahresrückblick in Film- bzw. Diaschau-Format anschauen, Aktivitäten fürs kommende Jahr zu besprechen und zwischendurch ein paar Lieder zu singen, ist dann wohl doch ein Veranstaltungsformat, das ich eher bei einer Vereinsfeier für <i>Erwachsene</i> erwartet hätte. <i>Noch</i> ehrlicher gesagt glaube ich, dass das <i>selbst für Erwachsene langweilig ist</i>, nur sind Erwachsene es in der Regel eher <i>gewohnt</i>, sich zu langweilen, und <i>tolerieren</i> so etwas daher leichter. Für <i>Kinder</i> ist so etwas jedenfalls <i>gar nichts</i>, und ich muss sagen, ich bin nicht wenig stolz auf meine Kinder, dass sie dabei so brav blieben. </p><p style="text-align: justify;">Auch hier gilt wohlgemerkt wieder: Ich will eigentlich niemandem auf die Füße treten. Mir ist klar, wie schwierig es ist, in der Vorweihnachtszeit, in der so gut wie jeder ohnehin schon viel zu viele Termine zu haben scheint, <i>überhaupt</i> eine Veranstaltung auf die Beine stellen, zu der dann tatsächlich ein paar Leute <i>kommen</i>; und allein unter <i>diesem</i> Aspekt kann man die Weihnachtsfeier der Haselhorster Pfadfinder schon als Erfolg bezeichnen. Dennoch, und gerade in dem Wissen, wie schwer es die kirchliche Jugendarbeit angesichts der Konkurrenz von Ganztagsschule, Sportvereinen und elektronischen Medien hat, denke ich, es wäre ratsam, ein bisschen mehr Wert darauf zu legen, dass die paar Leute, die zu den Veranstaltungen kommen, da dann auch <i>Spaß haben</i>. Dann kommen sie nämlich beim nächsten Mal <i>wieder</i> und bringen im günstigsten Fall sogar noch jemanden <i>mit</i>. – Ich glaube auch gar nicht, dass das unbedingt so viel mehr <i>Aufwand</i> erfordern würde; sondern, siehe oben, vor allem mehr Kreativität und Experimentierfreude. – Aber ich habe gut reden; schließlich habe <i>ich</i> mich <i>auch</i> nicht an der Vorbereitung und Gestaltung dieser Weihnachtsfeier beteiligt, was man angesichts meiner Position als Wichtelgruppenleiter durchaus von mir hätte erwarten können. Okay, ich habe die bequeme Ausrede, dass ich krank war. Immerhin, fürs nächste Jahr habe ich schon ein paar Ideen. </p><p style="text-align: justify;">Wenn hier nun insgesamt der Eindruck entsteht, ich hätte <i>ganz schön viel zu meckern</i>, möchte ich betonen, dass meine Kritik nicht einzelnen Personen und ihrem Engagement gilt, sondern der Unbeweglichkeit volkskirchlicher Strukturen und Gewohnheiten. <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/12/creative-minority-report-nr-7.html?m=1">Erst kürzlich habe ich hervorgehoben</a>, dass die Situation in der Gemeinde St. Joseph Siemensstadt/St. Stephanus Haselhorst in dieser Hinsicht bedeutend <i>besser</i> sei als in anderen Gemeinden, die ich kenne; und dabei bleibe ich auch. Mag es, wie oben beklagt, so sein, dass man, wenn man sich in der Gemeinde engagieren will, seine <i>Motivation selbst mitbringen</i> muss; aber das ist wenigstens <i>erwünscht</i>, anders als in gewissen anderen Gemeinden, wo es als Vorwurf und Belästigung aufgefasst wird, wenn jemand <i>zu viel Motivation mitbringt</i>. </p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjVWAHbzKIMgYFCz5p9vUHBeTRn6QCRuuT1eQvZs9GDyvMHPRj_adj1ESsMaRvmkr5fXycWpe0NybvXfQb18TmYWk80gg0KDiou7NFC9kpJ3oPrf8PBd9CaKnbWdjzZQaI37f933tuF17xIC42ConMdoPzm-Rjml7dzcmLcq7yninZvfhPwfsmH4JQe8geo/s4608/20231015_143720.heic" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="3456" data-original-width="4608" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjVWAHbzKIMgYFCz5p9vUHBeTRn6QCRuuT1eQvZs9GDyvMHPRj_adj1ESsMaRvmkr5fXycWpe0NybvXfQb18TmYWk80gg0KDiou7NFC9kpJ3oPrf8PBd9CaKnbWdjzZQaI37f933tuF17xIC42ConMdoPzm-Rjml7dzcmLcq7yninZvfhPwfsmH4JQe8geo/s320/20231015_143720.heic" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Symbolbild: Wenn die Volkskirche eine Bäckerei wäre. </td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><b>Währenddessen in Tegel: Weihnachtsgrüße aus St. Klara </b></p><p style="text-align: justify;">Als ich einen an mich adressierten Brief der <a href="https://www.reinickendorf-sued.de/">Pfarrei St. Klara Reinickendorf-Süd</a> im Briefkasten vorfand, war mein erster Gedanke, die Pfarrei wolle mir <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2015/08/gilt-denn-das-alte-hausverbot-noch.html">Hausverbot</a> in ihren Kirchen erteilen oder mir zumindest das Abhalten spontaner Lobpreisandachten (<i>"Beten mit Musik"</i>) untersagen. Mein <i>nächster</i> Gedanke war, das Pfarrbüro sei der Meinung, ich hätte noch einen Schlüssel für Gemeinderäume, den ich langsam mal zurückgeben solle (habe ich aber nicht), oder wolle mich daran erinnern, dass noch irgendwelche Sachen von mir in Schränken oder Pappkartons im Gemeindehaus von Herz Jesu herumstehen, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2021/10/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-19-28.html">die ich da mal wegschaffen solle (das könnte durchaus sein)</a>. Tatsächlich war's aber nicht dergleichen: Der Briefumschlag enthielt bloß das Faltblatt mit Weihnachtsgrüßen, das alljährlich an alle Gemeindemitglieder versandt wird. Und Gemeindemitglied <i>bin</i> ich wohl noch, auch wenn ich mich anlässlich der jüngsten Pfarrei- und Gemeinderatswahlen ins Wählerverzeichnis von St. Joseph Siemensstadt/St. Stephanus Haselhorst habe eintragen lassen. </p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgvMqrEwt9oQsPo6pcLFNZs8H5rnwBprRMog0ojP0_ZGBz_K-gKOeUGwt-Viyuw0dcYJ68tXmD0F9S_bYYBSy5IdXXCw5oqxOJbNG2wPzGC97hIHJ1XZ_JvG_6x7qFR9jojuENX_Wn71duwzpxpPQt4yIhbR-F2dMmFUpWpsxMedmtqs3w7PTYdbC2G2F4Z/s4093/20231222_181333.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="4093" data-original-width="3069" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgvMqrEwt9oQsPo6pcLFNZs8H5rnwBprRMog0ojP0_ZGBz_K-gKOeUGwt-Viyuw0dcYJ68tXmD0F9S_bYYBSy5IdXXCw5oqxOJbNG2wPzGC97hIHJ1XZ_JvG_6x7qFR9jojuENX_Wn71duwzpxpPQt4yIhbR-F2dMmFUpWpsxMedmtqs3w7PTYdbC2G2F4Z/s320/20231222_181333.jpg" width="240" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Im Hintergrund andere (erfreulichere) Weihnachtspost. </td></tr></tbody></table><p style="text-align: justify;">Und was steht nun also drin in diesem Weihnachtsgruß-Faltblatt? Fangen wir mal an mit einem Satz, der da seit Jahren im Wesentlichen unverändert drinsteht und <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/12/kaffee-laudes-das-wochen-briefing-1.html?m=1">über den ich mich schon aufgeregt habe, als ich selbst noch in dieser Pfarrei aktiv war</a>: </p><blockquote><p style="text-align: justify;">"Wir grüßen besonders alle, die wenig Kontakt zu uns haben, unseren Dienst aber nicht zuletzt durch ihre Kirchensteuer regelmäßig unterstützen". </p></blockquote><p style="text-align: justify;">IM. ERNST. Sorry, aber das ist dermaßen armselig, da kann ich nicht mal Witze drüber machen. Man kann von Glück sagen, dass wohl bei den meisten der so angesprochenen Adressaten der Flyer ungelesen im Altpapier landen wird, denn sonst müsste man damit rechnen, dass ein nicht gerade kleiner Teil der Leser angesichts dieses Satzes denken würde: <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/12/neues-aus-synodalien-kmu-steht-fur-kann.html">"Ach, stimmt ja, ich sollte endlich mal aus der Kirche austreten."</a> --- </p><p style="text-align: justify;">Und was hat der Flyer sonst noch so zu bieten? Zunächst einmal wird der geneigte Leser darüber informiert, dass die vier Pfarreien, die letztes Jahr um diese Zeit noch den <i>"Pastoralen Raum Reinickendorf-Süd" </i>bildeten, "[s]eit dem 1.1.2023 [...] eine neue Großpfarrei" bilden, "für die wir die heilige <a href="https://www.heiligenlexikon.de/BiographienK/Klara_von_Assisi.htm">Klara von Assisi</a> (1193/94-1253), eine Gefährtin des hl. Franziskus und selbstbewusste Frau, als Patronin gewählt haben". Das mit der <i>selbstbewussten Frau</i> ist natürlich ganz doll wichtig. Die Namensfindungsdebatte für die neue Großpfarrei fiel noch in die Zeit, als ich in Herz Jesu Tegel im Pfarrgemeinderat war (und ich weiß noch, dass ich mich damals einigermaßen befremdet fragte, ob es im Zusammenhang mit der Pfarreienfusion keine <i>dringlicheren</i> Fragen zu diskutieren gebe als diese), und da wurde in den Gremien großer Wert darauf gelegt, dass die Pfarrei nach einer <i>weiblichen</i> Heiligen benannt werden solle, schließlich gelte es, <i><a href="https://www.kfd-bundesverband.de/pressemitteilung/frauen-in-der-kirche-sichtbar-machen-katholische-frauengemeinschaft-startet-aktionswoche-frauen-ge/">Frauen in der Kirche sichtbar zu machen</a></i>. Na ja, das Übliche halt. </p><p style="text-align: justify;">Im Übrigen weist der Flyer auf die Termine der Weihnachtsgottesdienste in allen Kirchen der Pfarrei hin, wirbt für die Sternsingeraktion und führt die Adressen der Kirchen und des Pfarrbüros sowie die Kontaktdaten der "Mitarbeiter/innen der Pfarrei" auf. "In allen kirchlichen Fragen von Taufe, Trauung und Beerdigung über Erstkommunion und Firmung bis zum Einzelgespräch sind wir gerne ihre Ansprechpartner", heißt es in vollendeter Dienstleistungsmentalität. Und sonst? Vielleicht noch sowas wie ein geistlicher Impuls zum Weihnachtsfest? Ja, doch, den gibt's: </p><blockquote><p style="text-align: justify;">"Viele Menschen sehnen sich gerade an diesem Fest nach Frieden und Geborgenheit. </p></blockquote><blockquote><p style="text-align: justify;">Gott will in Jesus in unsere zerstrittene Welt kommen und uns zum Frieden ermutigen." </p></blockquote><div style="text-align: justify;"><i>Das</i>, geschätzter und verehrter Leser, ist <i>alles</i>. Man kann diesen Flyer drehen und wenden wie man will, es flattert keine andere Botschaft zum Weihnachtsfest heraus. Mehr als eine vage Ermutigung zum Frieden fällt den "Mitarbeiter/innen der Pfarrei" zum Festmysterium der Geburt des Herrn nicht ein. Ich fürchte indes, das ist weniger charakteristisch für diese eine Pfarrei als vielmehr typisch für den post-volkskirchlichen Mainstream der Kirche in Deutschland. Es ist das Bild einer Kirche, die ihre Botschaft und ihren Auftrag komplett vergessen hat und die infolgedessen auch kein Mensch mehr braucht. Diese Gestalt "von Kirche", wie es oft so unschön heißt, <i>hat fertig</i>. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Neues aus Synodalien: Erlaubt der Vatikan jetzt doch "Segensfeiern für Paare, die sich lieben"?</b> </div><p style="text-align: justify;">Nein. </p><div style="text-align: justify;">Okay, das ist jetzt vielleicht doch eine <i>zu</i> knappe Antwort. Wer's genauer wissen will, dem empfehle ich die <a href="https://neueranfang.online/klarstellungzur-erklaerung-fiducia-supplicans/">Pressemitteilung der Initiative <i>Neuer Anfang</i> vom 18.12.</a>; und wem die nun wiederum zu <i>lang</i> ist, dem ist vielleicht mit ein paar komprimierten Kernaussagen geholfen: </div><p style="text-align: justify;"><a href="https://www.vatican.va/roman_curia/congregations/cfaith/documents/rc_ddf_doc_20231218_fiducia-supplicans_ge.html">Das Schreiben <i>"Fiducia supplicans"</i> der Glaubenskongregation</a> revidiert oder relativiert die Lehre der katholischen Kirche zum Ehesakrament und zur Bewertung von Homosexualität nicht, im Gegenteil, es <i>bestätigt</i> sie ausdrücklich. Es ergänzt die doktrinäre Perspektive jedoch um eine <i>pastorale</i>: Der Arzt ist für die Kranken da und nicht für die Gesunden (vgl. <i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/Markus2%2C17">Mk 2,17</a></i>), die Kirche hat die Aufgabe und Pflicht, auch und gerade <i>den</i> Menschen, die in irregulären Verhältnissen (oder, altmodisch ausgedrückt "in Sünde") leben, Zuwendung und Beistand zu bieten, und diese Zuwendung und dieser Beistand kann unter Umständen auch die Form eines <i>Segens</i> annehmen, vorausgesetzt, es herrscht Klarheit darüber, dass damit nicht <i>die Sünde gutgeheißen</i> bzw. die betreffende Person <i>in ihrer Sünde bestärkt</i> wird. Das, was der <i>Schismatische Weg</i> unter dem Schlagwort <i><a href="http://regenbogenpastoral.at/segensfeiern-auch-fuer-gleichgeschlechtliche-paare">"Segensfeiern für Paare, die sich lieben"</a></i> verfochten und gefordert hat, wird in <i>"Fiducia supplicans"</i> explizit <i>abgelehnt</i>: Wie man unter Nr. 38 lesen kann, "soll man die Segnung von Paaren, die sich in einer irregulären Situation befinden, weder fördern noch ein Ritual dafür vorsehen". </p><p style="text-align: justify;">Dass nun die <a href="https://www1.wdr.de/nachrichten/vatikan-erlaubt-segnung-fuer-homosexuelle-paare-100.html">einschlägigen</a> <a href="https://www.deutschlandfunk.de/katholische-kirche-homosexuell-paare-100.html">Qualitätsmedien</a>, aber z.B. auch <a href="https://neuesruhrwort.de/2023/12/18/katholikenkomitee-zdk-stetter-karp-erfreut-segnung-homosexuelle-paare/">Irme Stetter-Karp</a> und das <a href="https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=pfbid02JUkBbHzgcNgkiFSsmgf2FLJs9Q7p6zcjvyBLofS7GGfa7W7hx4k9SEdLGGfwzHApl&id=100064712799416">Erzbistum Hamburg</a> bezüglich der Aussagen des Schreibens der Glaubenskongregation das glatte <i>Gegenteil</i> von dem behaupten, was tatsächlich drinsteht, lässt nur zwei mögliche Schlüsse zu: Entweder diese Leute haben eine Lesekompetenz, mit der sie nicht einmal die <a href="https://www.berlin-msa.de/deutsch">MSA-Prüfung im Fach Deutsch</a> bestehen würden, oder sie <i>lügen</i>. Was von beidem die wahrscheinlichere Erklärung ist, mag jeder selbst erwägen. </p><p style="text-align: justify;">Nun sagen viele glaubenstreue Katholiken, es sei doch absehbar gewesen, dass dieses Schreiben öffentlich lautstark fehlinterpretiert werden würde, von den einen absichtlich, von den anderen aus purer Doofheit; und <i>weil</i> das vorauszusehen gewesen sei, sei es <i>unklug</i> gewesen, ein solches Schreiben zu verfassen und zu veröffentlichen. Aber <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/07/bloggen-als-unehrenhafte-form-des.html">wie man meinem Blog zweifellos vielfach anmerkt</a>, halte ich grundsätzlich nicht sehr viel von der Auffassung, man dürfe etwas Richtiges nicht sagen, weil es jemand in den falschen Hals kriegen könnte. </p><div style="text-align: justify;">Ich gebe zu, ich habe <i>"Fiducia supplicans" </i>im Wortlaut noch nicht vollständig gelesen, aber <i>die</i> Abschnitte, die ich gelesen <i>habe</i>, fand ich <i>gut</i>. Ja, okay, ich fand auch <i>"Amoris Laetitia"</i> im Großen und Ganzen gut, mit Einschränkungen, wozu z.B. <i>diese eine Fußnote da</i> gehörte. Ich bin <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2018/08/es-geht-nicht-nur-um-wer-wusste-was-wann.html?m=1">gewiss nicht Papst Franziskus' größter Fan</a>, aber erst recht bin ich <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2017/02/na-alle-wach.html">kein Fan von Leuten, die partout und bei jeder Gelegenheit päpstlicher als der Papst sein wollen</a>. – In einer <a href="https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=pfbid0fvYGPTvyQLF4Yt5nmj1VdrXbQ9A3KmwpzdWrzoatn7P6PU97CRAgR5pxMvHS6PtLl&id=1223741564">öffentlichen Diskussion auf <i>Facebook</i></a> habe ich eine Einschätzung zu <i>"Fiducia supplicans"</i> gelesen, die ich zur Einordnung wertvoll finde und darum gern hier zitiere: </div><blockquote><div style="text-align: justify;">"Es ist eigentlich die ausgewogene Pastoral, die ich mir wünsche. Sie sagt klipp und klar: Eine Ehe kann es nur zwischen Mann und Frau geben. Sie ist unauflöslich und unersetzbar. Somit darf kein Segen den Anschein erwecken, dass es sich um eine Quasi-Anerkennung einer Verbindung außerhalb das Sakramentes handelt. Gleichzeitig wird jedoch anerkannt, dass es Lebenslagen gibt, die das Kirchenrecht gar nicht individuell berücksichtigen kann, dass es den Wunsch nach göttlichem Segen gibt, und dass es auch in irregulären Verbindungen Aspekte gibt, die allein eine Ehe zwar nicht rechtfertigen, jedoch als Elemente, die auch eine Ehe untermauern, auch in anderen Verbindungen als heilig und wahr betrachtet werden. </div></blockquote><blockquote><div style="text-align: justify;">Es ist also quasi das 'Lumen Gentium' der Sexualmoral: Anerkennung echter und heiliger Wahrheiten in anderen Religionen (respektive hier: in anderen Partnerschaften) ohne diese selbst als vollkommen und gottgewollt anzuerkennen. Es war bei LG richtig, dann kann die Vorgehensweise hier nicht falsch sein. </div></blockquote><blockquote><div style="text-align: justify;">Diese Handreichung erkennt die Realität an ohne die Lehre in Zweifel zu ziehen. Das ist Barmherzigkeit." </div></blockquote><blockquote style="border: none; margin: 0px 0px 0px 40px; padding: 0px;"><div style="text-align: justify;"><i><blockquote style="text-align: right;">(Marcel Schimmelpfennig) </blockquote></i></div></blockquote><div style="text-align: justify;"><i></i></div><div style="text-align: justify;">Derweil habe ich durchaus zur Kenntnis genommen, dass es theologische Einwände gegen die Argumentation von <i>"Fiducia supplicans"</i> gibt, insbesondere was die Unterscheidung von liturgischen und nicht-liturgischen Formen des Segens betrifft. Dazu muss ich gestehen, dass ich schlichtweg nicht genug von Theologie und Dogmengeschichte verstehe, um einschätzen zu können, wie valide diese Einwände sind; und ohne es etwa bös' zu meinen, möchte ich unterstellen, dass dies den meisten meiner Leser ebenso gehen dürfte. Nachvollziehbar, überzeugend und ausgewogen erscheint mir indes, was der norwegische Bischof Erik Varden zu <i>"Fiducia supplicans"</i> anmerkt; <b><i><a href="https://coramfratribus.com/archive/on-fiducia-supplicans/">hier</a></i></b> nachzulesen in englischer Sprache. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Geistlicher Impuls der Woche </b></div><div style="text-align: justify;"></div><blockquote><div style="text-align: justify;">Meine Seele preist die Größe des Herrn</div><div style="text-align: justify;">und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.</div><div style="text-align: justify;">Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.</div><div style="text-align: justify;">Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.</div><div style="text-align: justify;">Denn der Mächtige hat Großes an mir getan</div><div style="text-align: justify;">und sein Name ist heilig.</div><div style="text-align: justify;">Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht</div><div style="text-align: justify;">über alle, die ihn fürchten.</div><div style="text-align: justify;">Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten:</div><div style="text-align: justify;">Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;</div><div style="text-align: justify;">er stürzt die Mächtigen vom Thron </div><div style="text-align: justify;">und erhöht die Niedrigen.</div><div style="text-align: justify;">Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben </div><div style="text-align: justify;">und lässt die Reichen leer ausgehen.</div><div style="text-align: justify;">Er nimmt sich seines Knechtes Israel an</div><div style="text-align: justify;">und denkt an sein Erbarmen, </div><div style="text-align: justify;">das er unsern Vätern verheißen hat, </div><div style="text-align: justify;">Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. </div></blockquote><blockquote><div style="text-align: right;"><i>(<a href="https://www.bibleserver.com/EU/Lukas1%2C46-55">Lk 1,46-55</a> – <a href="https://www.ebfr.de/erzdioezese-freiburg/ueber-das-erzbistum/patrone/wege-mit-maria/das-magnificat-marias-lobgesang/">Magnificat</a>) </i></div></blockquote><p><br /></p><p><b>Ohrwurm der Woche </b></p><p style="text-align: justify;"><i>Vanessa Bell Armstrong & Daryl Coley: Comfort Ye My People </i></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/hKuIT9LOB8A" width="320" youtube-src-id="hKuIT9LOB8A"></iframe></div><p style="text-align: justify;">Das 1992 erschienene Album <a href="https://www.discogs.com/de/release/2573845-Various-Handels-Messiah-A-Soulful-Celebration"><i>"Handel's Messiah – A Soulful Celebration"</i> </a>habe ich, wenn meine Erinnerung mich nicht trügt, schon Mitte der 90er in der Musikabteilung der Stadtbücherei Nordenham entdeckt, und die Begeisterung für dieses Werk hat mich seither nie mehr losgelassen. Mir ist bewusst, dass eine bestimmte Sorte von Händel-Puristen und/oder fundamentalistischen Verfechtern der sogenannten "historischen Aufführungspraxis" das Projekt, Stücke aus dem <i><a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Messiah">"Messias"</a></i> im Stil unterschiedlicher Genres afroamerikanischer Popularmusik, von traditionellen Trommelchören bis hin zu HipHop und House, zu interpretieren, geradezu als Blasphemie empfinden wird; aber da gehe ich mal lässig drüber hinweg und verschone meine Leser im Gegenzug auch damit, was ich als Arbeiterkind über die Trennung von <i>"U- und E-Musik"</i> als Mittel zur Aufrechterhaltung von Klassenunterschieden denke. Stattdessen streue ich hier lieber eine kleine Anekdote ein: Ich war mal bei meiner Schwester und meinem Schwager zu Besuch und hatte die <i>"Handel's Messiah – A Soulful Celebration"-</i>CD im Gepäck, und als sich eines Abends noch ein weiterer Gast einfand, nämlich ein junger Mann, der Kirchenmusik studierte, legte ich die Scheibe auf, weil ich neugierig war, was er davon halten würde. Meine Schwester fand die Musik schräg, aber der Kirchenmusikstudent meinte schon während der Ouvertüre, das sei eine durchaus legitime Interpretation. – Das hier ausgewählten Stück <i>"Comfort Ye My People"</i> (Text: <i>Jesaja 40,1-3</i>) würde ich als einigermaßen kompromissfähig betrachten, denn es ist – verglichen mit einigen anderen Stücken des Albums – nicht allzu weit von der Originalkomposition entfernt. Und es ist schön weihnachtlich. Finde ich. </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><b>Hinweis in eigener Sache: </b>Wer diesen Blog finanziell unterstützen möchte, kann dies durch ein Abonnement der <a href="https://www.patreon.com/user?u=80019814"><i>Patreon-</i>Seite <i>"Mittwochsklub"</i></a> tun. Gegen einen bescheidenen Beitrag von 5-15 € im Monat gibt es dort allerlei exklusiven Content, und ausgewählte Blogartikel erscheinen dort bis zu 7 Tage früher als hier.</p><!--/data/user/0/com.samsung.android.app.notes/files/clipdata/clipdata_bodytext_231222_171414_869.sdocx-->KingBearhttp://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-82675185032243367912023-12-20T15:00:00.001+01:002023-12-20T15:00:04.769+01:00Butjadingen/Nordenham: Weihnachten fällt (größtenteils) aus<p style="text-align: justify;">Es ist zu meiner eigenen Überraschung schon fast fünfeinhalb Jahre her, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2018/07/neues-vom-pastorenmangel-in-butjadingen.html?m=1">dass ich mich auf meinem Blog einlässlich mit dem rapiden Niedergang der evangelischen Kirche in meiner Heimatregion befasst habe</a>. Dabei erscheint es aus katholischer Perspektive so naheliegend, zu sagen oder auch nur zu denken: Wenn man meint, die katholische Kirche in Deutschland sei in einem trostlosen Zustand, muss man sich nur mal die evangelischen Landeskirchen ansehen – verglichen mit <i>denen</i> geht's uns noch <i>gut</i>. Tatsächlich ist Häme aber denkbar unangebracht: Die evangelischen Landeskirchen sind schließlich lediglich ein Stück weiter vorangeschritten in eine Richtung, in die auch die katholische Kirche hierzulande unterwegs ist. Warum so viele Amts- und Funktionsträger in der katholischen Kirche so erpicht darauf scheinen, der evangelischen Kirche nachzueifern, obwohl die katastrophalen Folgen dieses Kurses doch offen zutage liegen, wäre an und für sich eine interessante Frage – die wir hier und jetzt jedoch nicht klären können. </p><p style="text-align: justify;"><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2018/06/kahlschlag-in-der-oldenburgischen.html?m=1">Im Frühsommer 2018 hatte ich ausgerechnet</a>, dass, wenn der Mitgliederschwund der Evangelisch-lutherischen Kirche Oldenburgs im Kreis Wesermarsch im selben Tempo weitergeht wie seit 1990, die Landeskirche im nicht mehr gar so fernen Jahr 2061 <i>überhaupt keine Mitglieder mehr</i> in diesem Landstrich haben wird. <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/12/neues-aus-synodalien-kmu-steht-fur-kann.html">Zieht man die Ergebnisse der jüngsten <i>Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU)</i> in Betracht</a>, darf man es als wahrscheinlich betrachten, dass der Mitgliederschwund sich in den nächsten Jahrzehnten eher noch beschleunigt als verlangsamt; der Nullpunkt könnte also bereits deutlich <i>früher</i> erreicht werden, wenn es nicht in naher Zukunft zu einer spektakulären Trendumkehr kommt. </p><p style="text-align: justify;">Man könnte nun meinen, eine derart drastische Situation erfordere drastische Maßnahmen. In der nördlichen Wesermarsch hingegen, wie zweifellos auch andernorts, fällt den Verantwortlichen nichts Besseres ein, als – ganz im Sinne eines dienstleistungsorientierten Selbstverständnisses – zu sagen: <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2017/08/wer-darf-gast-sein-in-deinem-zelt.html">Na gut, wenn die Nachfrage sinkt, dann reduzieren wir eben das Angebot</a>. </p><p style="text-align: justify;">Zum Beispiel das Angebot an <a href="https://www.nwzonline.de/wesermarsch/evangelische-kirche-gemeinden-im-norden-der-wesermarsch-ruecken-enger-zusammen-gemeinsame-gottesdienste-zu-weihnachten_a_4,0,3536494562.html">Weihnachtsgottesdiensten</a>. </p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjqiIlol-WOu0-kI8rK1ZBYVXS_VFHdO7KR4qgJArZncxou1XHclJE1wVvxDIh0cb7LUe-6d7IfRKdvzLEVcqpgkHNM8eM4nmRZ5ZAlTQH9EG0IA-j51jcN83sP3sRnrrxPeExiOSp12Ae95LXKyHW5KUxXgwK5wG3R4Jez7Yo2kEHIQ_Iz8SThVtlZiP1k/s2047/3099243669_80205f5519_k.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="2047" data-original-width="1365" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjqiIlol-WOu0-kI8rK1ZBYVXS_VFHdO7KR4qgJArZncxou1XHclJE1wVvxDIh0cb7LUe-6d7IfRKdvzLEVcqpgkHNM8eM4nmRZ5ZAlTQH9EG0IA-j51jcN83sP3sRnrrxPeExiOSp12Ae95LXKyHW5KUxXgwK5wG3R4Jez7Yo2kEHIQ_Iz8SThVtlZiP1k/s320/3099243669_80205f5519_k.jpg" width="213" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Symbolbild, Quelle: <i><b><a href="https://www.flickr.com/photos/tonyjcase/3099243669">Flickr</a></b></i></td></tr></tbody></table><p style="text-align: justify;">Es ist noch nicht so lange her, da war der Weihnachtsgottesdienst sozusagen das Top-Markenprodukt und der zuverlässige Verkaufsschlager der evangelischen Landeskirchen. Übers Jahr hatte man vielleicht eine Gottesdienstbesuchsquote von 2-3% der Kirchenmitglieder, aber zu Weihnachten war die Kirche <i>voll</i>. Weil der Kirchbesuch in vielen Familien zum traditionellen, gewohnten und eingeübten Festtagsprogramm und zum vertrauten und liebgewonnenen Bild von "Weihnachtsstimmung" einfach <i>dazugehörte</i>. Und genau dies hat sich in den vergangenen Jahren offenbar rapide verändert. </p><p style="text-align: justify;">Die Esenshammer Pfarrerin Bettina Roth führt gegenüber der <i>Nordwest-Zeitung</i> "als einen der Gründe <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2020/03/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-3-3.html?m=1">die Corona-Zeit</a> an", und ich glaube, da hat sie einen Punkt. Ich erinnere mich noch lebhaft, wie die Leute vor den Friseursalons Schlange standen, als diese nach dem Corona-Lockdown wieder öffnen durften, und ebenso lebhaft daran, dass es vor den Kirchen keine solchen Warteschlangen gab. Eine Menge Leute, die "vor Corona" gewohnheitsmäßig zur Kirche gegangen sind, haben während des Lockdowns die Erfahrung gemacht, dass sie eigentlich ganz gut <i>ohne</i> diese Gewohnheit auskommen können; und diese Leute bekommt die Kirche jetzt nicht zurück. Pfarrerin Roth drückt es so aus: "Während der Pandemie hätten viele Christen andere Rituale gefunden, um Weihnachten zu feiern: mehr in der Familie als in der Kirche." </p><p style="text-align: justify;">Da würde man sich nun allerdings wünschen, die lieben Kirchenleut' würden, wenn sie denn schon mal was Richtiges und Kluges sagen, sich wenigstens <i>selbst zuhören</i>. Das Schlüsselwort lautet hier nämlich "Rituale". Wenn die schrumpfenden Großkirchen ihren Mitgliedern Rituale zu jahreszeitlichen (Ostern, Weihnachten) oder lebensabschnittsbezogenen Anlässen (Heirat, Taufe, Konfirmation, Beerdigung) nur noch als Dienstleistungen anbietet und ihnen die <i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2017/05/das-ausland-beneidet-uns-um-worter-wie.html">Sinnzuschreibung</a></i> selbst überlassen, müssen sie sich nicht wundern, wenn ihre Zielgruppe irgendwann auf die Idee kommt, sich die Rituale <i>ebenfalls</i> selbst zu basteln – oder <i>andere</i> Dienstleister damit zu beauftragen: freie Redner zum Beispiel, die nicht diesen Ballast an Tradition und Dogma mit sich herumschleppen und darum flexibler auf die individuellen Wünsche und Vorstellungen der "Kunden" eingehen können. </p><p style="text-align: justify;">Eine Chance, sich gegen diesen Trend zu behaupten, haben die Kirchen eigentlich nur, wenn es ihnen gelingt, die Menschen davon zu überzeugen, dass Tradition und Dogma eben <i>nicht bloß Ballast sind,</i> sondern, richtig verstanden, den Zugang zu etwas <i>Echtem</i> und <i>Wahrem</i> eröffnen – und dass die Kirche den Menschen damit etwas zu bieten hat, was sie bei <i>keinem anderen Anbieter</i> bekommen, etwas, das <i>größer</i> ist als ihre eigenen Vorstellungen. </p><p style="text-align: justify;"><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2020/08/horrendum-est-oder-wer-hat-angst-vorm.html">Dafür wäre es natürlich hilfreich, man würde erst mal <i>selbst</i> daran glauben</a>. </p><p style="text-align: justify;">Was indes dabei herauskommt, wenn man die <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2014/10/dies-ist-dein-supermarkt-o-seele.html">Dienstleistungsmentalität</a> so sehr verinnerlicht hat, dass es einem ganz selbstverständlich erscheint, das Angebot an der Nachfrage auszurichten, kann man heuer in der nördlichen Wesermarsch beobachten – und sicherlich nicht nur dort. "Das Geschehen konzentriert sich immer mehr auf Heiligabend", stellt der Burhaver Pfarrer Klaus Braje fest; und die Folge ist, dass er ebenso wie sein Abbehauser Amtskollege Matthias Kaffka "am 24. Dezember [...] gleich fünfmal im Gottesdienst-Einsatz" ist – "an wechselnden Orten. Pfarrerin Bettina Roth, die neben Esenshamm die Gemeinden Seefeld und Dedesdorf betreut, hat eine Rundreise mit drei Terminen vor sich." Dieser Vielzahl an Heiligabend-Gottesdiensten steht der Umstand gegenüber, dass "die Pfarrstellen Butjadingen-Nord und Butjadingen-Süd [...] am 1. Weihnachtstag nur noch einen zentralen Gottesdienst" anbieten, nämlich "ab 9.30 Uhr in der St.-Laurentius-Kirche in Abbehausen. 'Das ist zunächst ein Versuch', sagt Matthias Kaffka, 'wir warten mal ab, wie die Reaktionen ausfallen.'" Tja: Ich würde mal sagen, "ausfallen" ist hier genau das richtige Stichwort. Auch die evangelischen Kirchengemeinden Nordenham und Blexen legen ihre Weihnachtsgottesdienste zusammen und feiern am 25. Dezember ab 10 Uhr in der St.-Hippolyt-Kirche in Blexen, am 26. Dezember ab 17 Uhr in der Martin-Luther-Kirche in Nordenham. In ganz Butjadingen einschließlich Abbehausens gibt es hingegen am 2. Weihnachtstag überhaupt keinen evangelischen Gottesdienst. </p><p style="text-align: justify;">Mir ist bewusst, dass man eine Reihe von Argumenten dafür vorbringen könnte, dass diese Reduktion des Gottesdienstangebots vertretbar und vernünftig sei. Man könnte zum Beispiel argumentieren, es sei sowieso anachronistisch, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2018/07/neues-vom-pastorenmangel-in-butjadingen.html?m=1">dass es in Butjadingen ganze fünf formal selbständige evangelisch-lutherische Kirchengemeinden gibt</a> (bzw. sechs, wenn man Abbehausen mitrechnet, das "weltlich" seit 1974 zu Nordenham gehört). Man könnte darauf hinweisen, dass in diesem Landstrich die gesamte Infrastruktur darauf ausgerichtet ist, dass jeder ein Auto hat, und dass es darum auch zumutbar sei, wenn die Leute etwas weiter fahren müssen, um zu einem Weihnachtsgottesdienst zu kommen. Und natürlich kann man auf den <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2018/06/kahlschlag-in-der-oldenburgischen.html?m=1">massiven Stellenabbau in der Oldenburgischen Landeskirche</a> hinweisen, der dazu führt, dass die – gerade an Weihnachten, trotz schwindender Nachfrage, immer noch beträchtliche – Arbeitsbelastung sich auf <a href="https://www.nwzonline.de/wesermarsch/evangelische-kirchengemeinde-nordenham-bekommt-keinen-ersatz-fuer-scheidende-pfarrerin-heike-boelmann-derra_a_4,0,3171514209.html">immer weniger Geistliche</a> verteilt. Aber um all das geht es mir hier letztendlich nicht, oder schärfer ausgedrückt: Ich bin überzeugt, dass all diese pragmatischen Argumente dem <i>eigentlichen</i> Problem gegenüber nur <i>vorgeschoben</i> sind. Und das eigentliche Problem ist, wie oben schon angedeutet, dass die ehemaligen Volkskirchen schlichtweg den <i>Glauben</i> daran verloren haben, dass sie den Leuten etwas zu geben haben, das diese <i>zu ihrem Heil nötig haben</i>. Und wenn sie das <i>selbst</i> nicht mehr glauben, werden sie natürlicherweise auch niemanden davon überzeugen können. </p><p style="text-align: justify;">Erhellend ist hier einmal mehr ein Seitenblick auf die örtliche <i>katholische</i> Pfarrei. <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/11/ein-neuer-priester-fur-st-willehad.html">Die ist, wie wir wissen, personell seit Kurzem sogar <i>überbesetzt</i></a>. Trotzdem gibt es in der Pfarrkirche St. Willehad in Nordenham heuer <i>keine Messe zum 4. Advent</i>. Sondern nur eine Vorabendmesse in Burhave. Man darf davon ausgehen, dass das damit zusammenhängt, dass der 4. Advent dieses Jahr auf den Heiligabend fällt (oder umgekehrt, wie man's nimmt). Da gibt's um 16 Uhr eine Krippenfeier für Familien mit kleinen Kindern, um 17 Uhr eine ökumenische Weihnachtsandacht auf dem Marktplatz und um 22 Uhr dann die Christmette; da fand das Pastoralteam offenbar, auch noch am Vormittag Messe zu feiern, wäre ein bisschen zu viel des Guten; da käme ja sowieso keiner, bzw. die paar Leutchen, die Wert auf eine Messe zum 4. Advent legen, passen auch in die kleine Kirche in Burhave. Letzteres <i>stimmt</i> vielleicht sogar, aber die Einstellung dahinter ist eigentlich eine Frechheit und ein Armutszeugnis. Um's mal zugespitzt zu formulieren: Bewusst oder unbewusst nehmen diese Kirchenfunktionäre an, sie täten den Leuten einen <i>Gefallen</i> damit, weniger Gottesdienste anzubieten, weil die Leute dann eben auch nicht so oft zur Kirche müssen. Dass es Leute geben könnte, die, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten, eher <i>öfter</i> zur Kirche gehen würden, als die sogenannte Sonntagspflicht es von ihnen verlangt – weil die Mitfeier der Heiligen Messe für sie einen <i>positiven Wert</i> hat und nicht nur eine lästige Pflicht ist –, kommt dabei gar nicht in den Blick. Was für Rückschlüsse das darauf zulässt, welche Einstellung die Priester <i>selbst</i> zur Feier der Messe haben, mag sich jeder selber ausmalen. </p><p style="text-align: justify;">Für die evangelische Kirche gilt all das natürlich nicht im selben Maße. Ein evangelischer Gottesdienst ist nun mal keine Heilige Messe, und eine Sonntagspflicht gibt es in der evangelischen Kirche <i>auch</i> nicht. Man könnte denken, es müsste für die evangelische Kirche darum umso offensichtlicher sein, dass sie etwas <i>tun</i> müsste, um die Leute zum Gottesdienstbesuch zu <i>motivieren</i>. Aber wie's aussieht, <i>wollen</i> die Kirchenfunktionäre das gar nicht. Stattdessen warten sie einfach ab, bis <i>die</i> Klientel, die immer noch aus Gewohnheit zur Kirche kommt, ausgestorben ist, damit sie ihren Laden dann endgültig zumachen können. Wie eingangs, mit Blick auf die statistische Entwicklung, schon erwähnt: <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/05/macht-euch-also-keine-sorgen-und-fragt.html">Möglicherweise werden wir es noch erleben. </a></p><p style="text-align: justify;">P.S.: Um diesen Artikel dennoch mit einer heiteren Note ausklingen zu lassen, möchte ich noch etwas erwähnen, was der Pfarrer von St. Bonifatius in Berlin-Kreuzberg mal zum Thema "Gottesdienstbesuch an Feiertagen" sagte; ich weiß nicht mehr, ob es da um Weihnachten oder Ostern ging, anwendbar ist es jedenfalls auf <i>beide</i> Feste. Ihn würden manchmal Leute fragen, ob sie, wenn sie abends in der Christmette oder in der Osternacht waren, am nächsten Tag <i>nochmals</i> zur Messe müssten. Seine Antwort lautete, das sei keine Frage des <i>Müssens</i>, oder <i>sollte</i> es jedenfalls nicht sein: "Das ist so, als würde mich ein Ehemann fragen: Wenn ich abends mit meiner Frau schick ausgehe, muss ich dann am nächsten Morgen noch mit ihr frühstücken?" </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><b>Hinweis in eigener Sache:</b> Wer diesen Blog finanziell unterstützen möchte, kann dies durch ein Abonnement der <a href="http://patreon.com/user?u=80019814"><i>Patreon-</i>Seite <i>"Mittwochsklub"</i></a> tun. Gegen einen bescheidenen Beitrag von 5-15 € im Monat gibt es dort allerlei exklusiven Content, und ausgewählte Blogartikel erscheinen dort bis zu 7 Tage früher als hier. </p>KingBearhttp://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.com4tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-53622648232005523582023-12-16T18:00:00.001+01:002023-12-16T18:00:06.178+01:00Creative Minority Report Nr. 8<p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Tja, Leser: Eigentlich hatte ich gehofft, das Thema <i>"Männergrippe"</i> nach zwei Wochen so langsam mal abhaken zu können, aber so ganz hundertprozentig auf dem Posten bin ich noch nicht wieder. Was vielleicht auch damit zusammenhängt, dass ich "aus familiären Gründen" nur sehr eingeschränkt Gelegenheit habe, mich mal richtig gründlich auszukurieren. Aber wenn ich mich so umsehe, sind anscheinend gerade so ziemlich <i>alle</i> mehr oder weniger krank... Genug Stoff fürs Wochenbriefing ist dennoch angefallen, wie ihr sogleich sehen werdet! </span></p><p style="text-align: justify;"></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjNktqmEDETLjupGB6ZlUBXowSTHb6W29bW-ClUUaRtl24626577QwjCafN5I4E7k8OScCBPROf5_3CqRKGtcwIAiGjnZOwtkYb4XwDVA8V_BsrAr97K44X3QxgdSojKpNk0Zi48B1taAnQl4jD_-zzPER5Hw5OSADHJNquChfSbwN9AQ0o_dJKrD3SXQFH/s4488/20231214_155002.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="3366" data-original-width="4488" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjNktqmEDETLjupGB6ZlUBXowSTHb6W29bW-ClUUaRtl24626577QwjCafN5I4E7k8OScCBPROf5_3CqRKGtcwIAiGjnZOwtkYb4XwDVA8V_BsrAr97K44X3QxgdSojKpNk0Zi48B1taAnQl4jD_-zzPER5Hw5OSADHJNquChfSbwN9AQ0o_dJKrD3SXQFH/s320/20231214_155002.jpg" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Wieso liegt hier eigentlich Stroh? </td></tr></tbody></table><br /><span style="font-size: 16px;"><b>Was bisher geschah </b></span><p></p><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;"><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/12/creative-minority-report-nr-7.html">Im vorigen Wochenbriefing</a> hatte ich angemerkt, ich hätte das vage Gefühl, in dieser Woche gäbe es einige Termine, die nicht in meinem Kalender standen; und tatsächlich sind sie mir alle rechtzeitig wieder eingefallen, aber <i>hingehen</i> konnten wir <i>trotzdem</i> nicht zu allen, u.a. bedingt durch die immer noch beeinträchtigte Gesundheit der erwachsenen Familienmitglieder. Das betraf z.B. das Kollegiums-Weihnachtsessen meiner Liebsten am Dienstag; ob wir – also zumindest ich und die Kinder – am Mittwoch zum letzten <i><a href="https://www.weil-gott-dich-liebt.de/jam">JAM</a></i> vor den Weihnachtsferien gehen würden, stand hingegen bis zuletzt auf der Kippe: Das Tochterkind hatte sich früher als sonst von der Schule abholen lassen, weil ihre drei besten Freundinnen sämtlich nicht da waren und sie infolgedessen Langeweile hatte; als ich mit ihr nach Hause kam, stellte ich fest, dass die Liebste sich schlafen gelegt hatte, der Jüngste hingegen putzmunter schien. Auf meine Frage, ob wir denn noch zum <i>JAM</i> wollten, reagierte der Jüngste lautstark zustimmend, das Tochterkind erheblich zurückhaltender; auf Nachfrage erklärte sie, sie sei zu müde, woraufhin ich sie kurzerhand ins Bett schickte und den Jüngsten rausgehfertig machte. Kaum saßen wir aber im Bus nach Haselhorst, da schlief der Knabe im Kinderwagen ein. Nun fand ich, es wäre für alle Beteiligten kein Vergnügen, wenn ich ihn, sobald wir beim <i>JAM</i> angekommen wären, wecken müsste; spät dran waren wir davon abgesehen sowieso schon, also kehrte ich kurzerhand um und ging mit dem Knaben in die <i><a href="https://www.hallenamborsigturm.de/">Hallen am Borsigturm</a></i>, wo ich mich für rund eine Stunde in der Snack-Ecke bei Rewe niederließ und ihn im Wagen schlafen ließ. </span></p><p style="text-align: justify;"></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjzSJjlTN-avWZSGLXFAChbziVsaXG6i37OWHiBYfmmacL01K0JWaYec3q_188Egdmej57Bq3c1Q5j1yWj-OugZS_u7uT06bY_XhHZoa3LTobgtmPlyJFgGnVge-A3JbvRsd-ji8VG2xJpEMtU9lJunIyo3ZaXtTN8WPyGnvsgUKGWpyyfqyb62dRq34b1b/s4608/20231130_125639.heic" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="3456" data-original-width="4608" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjzSJjlTN-avWZSGLXFAChbziVsaXG6i37OWHiBYfmmacL01K0JWaYec3q_188Egdmej57Bq3c1Q5j1yWj-OugZS_u7uT06bY_XhHZoa3LTobgtmPlyJFgGnVge-A3JbvRsd-ji8VG2xJpEMtU9lJunIyo3ZaXtTN8WPyGnvsgUKGWpyyfqyb62dRq34b1b/s320/20231130_125639.heic" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><p>Habe ich schon erwähnt, dass mein Jüngster Eisenbahnen liebt? </p></td></tr></tbody></table><span style="font-size: 16px;"><br /></span><p></p><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Am Donnerstag wäre nachmittags in der </span><i style="font-size: 16px;"><a href="https://www.weil-gott-dich-liebt.de/">EFG The Rock Christuskirche</a></i><span style="font-size: 16px;"> das </span><i style="font-size: 16px;">Café 43</i><span style="font-size: 16px;"> gewesen – "ein Ort für Begegnung und Gespräche über den Glauben", das hätte mich ja durchaus interessiert, aber da hinzugehen, ließ sich so </span><i style="font-size: 16px;">gar</i><span style="font-size: 16px;"> nicht in den Tagesablauf der Familie integrieren. Na, vielleicht ein andermal. – Am gestrigen Freitag konnte ich das Tochterkind immerhin überreden, zum Vorbereitungstreffen der <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2016/01/durfte-ich-mal-ihren-sternsingerausweis.html">Sternsingeraktion</a> in Siemensstadt zu gehen; aber dann war sie steif und fest der Meinung, sie </span><i style="font-size: 16px;">traue sich nicht</i><span style="font-size: 16px;">, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/01/jetzt-rappen-sie-auch-noch.html">bei den Sternsingern mitzumachen</a>, und ließ sich das auch nicht ausreden. Okay, vielleicht muss sie erst noch ein oder zwei Jahre älter werden. Vielleicht war sie bei dem Vorbereitungstreffen auch einfach zu </span><i style="font-size: 16px;">müde</i><span style="font-size: 16px;"> (sie wäre mir schon auf dem Weg dorthin fast in der U-Bahn eingeschlafen). Oder es ist die berüchtigte </span><i style="font-size: 16px;"><a href="https://www.projuventute.ch/de/eltern/entwicklung-gesundheit/wackelzahnpubertaet">Wackelzahnpubertät</a></i><span style="font-size: 16px;">, was weiß ich. Beim Krippenspiel will sie mitmachen, sagt sie; na, hoffen wir mal das Beste. </span></p><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Die Weihnachtsfeier der <i><a href="https://www.kph-st.eu/">Katholischen Pfadfinder Haselhorst</a></i>, an der sich auch die Wichtelgruppe beteiligen wollte und sollte, hätte eigentlich heute Nachmittag sein sollen, wurde aber recht kurzfristig auf den Vormittag verlegt. Berichten werde ich darüber aber trotzdem erst nächste Woche...</span></div><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;"><br /></span></div><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;"><br /></span></div><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;"><b>Was ansteht </b></span></div><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Na was wohl: Weihnachten steht vor der Tür! Okay, noch nicht <i>ganz</i>: Die eigentlichen Festtage fallen erst in den Berichtszeitraum des <i>übernächsten</i> Wochenbriefings. Was unmittelbar vor der Tür steht, ist erst mal der 3. Advent (<i><a href="https://www.herder.de/gd/lexikon/gaudete/">Gaudete</a></i>) und dann die letzte Schul- und Arbeitswoche vor den Weihnachtsferien. Besondere Termine habe ich in dieser Woche nicht auf dem Zettel, aber man hat ja schon gesehen, dass das nicht unbedingt viel zu besagen hat. </span></p><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;"><br /></span></p><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;"><b>Neues aus Synodalien: Zwei neue Erzbischöfe auf einen Streich </b></span></p><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Ich hatte es vorige Woche bereits kurz erwähnt: Am vergangenen Samstag wurde nahezu zeitgleich <a href="https://www.erzbistum-paderborn.de/der-neue-erzbischof-von-paderborn-willkommen-dr-udo-markus-bentz/">die Ernennung von Udo Bentz zum Erzbischof von Paderborn</a> und <a href="https://www.br.de/nachrichten/bayern/herwig-goessl-wird-neuer-erzbischof-in-bamberg,Txw1nj9">von Herwig Gössl zum Erzbischof von Bamberg</a> bekanntgegeben. Eingehende Analysen dazu, was von diesen Personalentscheidungen zu halten sei, habe ich noch auf keiner Seite (in keinem <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/07/kirche-wozu-oder-lagerdenken-gibts-nur.html">"Lager"</a>, sozusagen) gefunden, will aber auch nicht so tun, als fühlte ich mich qualifiziert, eine solche <i>selbst</i> vorzulegen. Stattdessen beschränke ich mich lieber mal darauf, auf ein paar recht offensichtliche Auffälligkeiten hinzuweisen. </span></p><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Zunächst: In jüngerer Zeit ist es bei Bischofsernennungen in Deutschland oft – wenn mich die Erinnerung nicht trügt, praktisch <i>immer</i> – so gewesen, dass der Name des neuen Bischofs schon einen oder mehrere Tage vor der offiziellen Bekanntgabe in den Medien kursierte. Das war diesmal <i>nicht</i> der Fall; sogar der Termin der Bekanntgabe wurde der Öffentlichkeit nur sehr kurzfristig mitgeteilt, in Bamberg sogar erst am selben Tag. </span></p><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Gerade im Zusammenhang mit der doch recht langen Sedisvakanz in beiden Erzbistümern – Hans-Josef Becker war als Erzbischof von Paderborn zum 1. Oktober 2022, Ludwig Schick als Erzbischof von Bamberg zum 1. November 2022 zurückgetreten – hätte es vielleicht nahe gelegen, die Tatsache, dass die Ernennungen diesmal nicht schon im Vorfeld "durchgesickert" waren, als Indiz dafür aufzufassen, dass es sich bei den Ernannten um vergleichsweise unbekannte und unerwartete Kandidaten handeln könnte. Das hat sich allerdings als Irrtum erwiesen: Bentz war bisher (seit 2017) Generalvikar in Mainz, und Gössl hat "seine" neue Erzdiözese bereits während der nun zu Ende gegenden Sedisvakanz als Apostolischer Administrator geleitet. Vor allem aber waren beide bereits Weihbischöfe – Bentz seit 2015, Gössl seit 2014 – und als solche waren sie bereits Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz und am <i>Schismatischen Weg</i> beteiligt. Dieser Umstand erlaubt wohl einige Rückschlüsse darauf, was von ihrer künftigen Amtsführung zu erwarten sein wird; schauen wir uns das also mal etwas genauer an. </span></p><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Auf den ersten Blick scheint es, beide, Bentz wie Gössl, hätten sich auf dem <i>Schismatischen Weg</i> nicht sonderlich profiliert, weder in die eine noch in die andere Richtung. So zählte Udo Bentz in seiner Eigenschaft als Mainzer Generalvikar Ende 2019 <i>nicht</i> zu den Unterzeichnern <a href="https://de.catholicnewsagency.com/news/5295/zehn-generalvikare-schreiben-brief-an-marx-gottes-wille-ermutigt-uns-zur-veranderung">jenes berüchtigten Briefes</a> an den damaligen DBK-Vorsitzenden Kardinal Marx und den damaligen "ZdK"-Präsidenten Thomas Sternberg, in dem zehn Generalvikare "grundlegende Reformen in der Kirche" und "verbindliche Entscheidungen" forderten. Das hat allerdings vielleicht nicht viel zu sagen, da es sich bei den Unterzeichnern dieses Schreibens (von denen vier Jahre später übrigens nur noch sechs im Amt sind; <a href="https://www.zeit.de/news/2021-11/04/erzbischof-bekommt-neuen-stellvertreter-thim-gibt-amt-ab">zwei</a> <a href="https://www.domradio.de/artikel/ich-bin-doch-ein-osnabruecker-deutschland-dienstaeltester-generalvikar-theo-paul-gibt-amt">sind</a> aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten, <a href="https://www.hessenschau.de/gesellschaft/bistum-limburg-generalvikar-wolfgang-roesch-tritt-nach-fehlern-zurueck-v2,missbrauch-ruecktritt-generalvikar-100.html">einer</a> wegen fehlerhaften Verhaltens im Zusammenhang mit der Aufklärung von Missbrauchsfällen in seiner Diözese; <a href="https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/ludwigshafen/speyer-ex-generalvikar-sturm-jetzt-altkatholik-in-baden-wuerttemberg-100.html">einer</a> ist zu den Altkatholiken konvertiert) durchweg um solche Generalvikare handelte, die <i>nicht</i> zugleich Weihbischöfe sind und somit nicht über Sitz und Stimme in der Deutschen Bischofskonferenz verfügen. – Die gesamte Berichterstattung über drei Jahre Synodalversammlungen, Forumsdebatten, Pressekonferenzen, Informationsveranstaltungen und das ganze bunte Begleitprogramm des Schismatischen Wegs zu wälzen, um zu überprüfen, ob (ubd wenn ja, wie) ein Udo Bentz oder ein Herwig Gössl besonders in Erscheinung getreten ist, würde einen Arbeitsaufwand erfordern, den ich im Rahmen meines Wochenbriefings nicht leisten kann und will; aber immerhin <a href="https://neueranfang.online/wie-hat-mein-bischof-abgestimmt/">sind ja die <i>Ergebnisse der namentlichen Abstimmungen</i> dokumentiert</a>. Betrachtet man nur einmal die Abstimmungsergebnisse der abschließenden 5. Synodalversammlung im März 2023, so zeigt sich, dass Gössl beim Grundtext <i>"Priesterliche Existenz heute" </i>sowie bei den Handlungstexten <i>"Segensfeiern für Paare, die sich lieben"</i> und <i>"Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt"</i> mit <i>Enthaltung</i> stimmte, den übrigen Texten aber zustimmte, wohingegen Bentz zu der Mehrheit der Deutschen Bischofskonferenz gehörte, die <i>sämtliche</i> Vorlagen der Synodalversammlung annahm. Was lässt sich daraus schlussfolgern? – Ich würde sagen, Herwig Gössls Abstimmungsverhalten passt zu dem zugegebenermaßen oberflächlichen Eindruck, den ich seit seiner Ernennung zum Erzbischof von Bamberg von ihm gewonnen habe: Er wirkt auf mich wie jemand, der von seinem ganzen Naturell her eher <i>konservativ</i> ist, aber gern als <i>"moderat fortschrittlich"</i> wahrgenommen werden möchte; jemand, der das progressive Verständnis von <i>"Reform"</i> nicht <i>grundsätzlich hinterfragt</i>, geschweige denn ihm etwas <i>entgegenzusetzen</i> hätte, der aber gern ein bisschen <i>das Tempo rausnehmen</i> möchte. – Und Udo Bentz? Der hat bei seinem ersten Pressetermin als ernannter Erzbischof von Paderborn zunächst einmal dadurch aufhorchen lassen, <a href="https://www.die-tagespost.de/kirche/aktuell/keine-entscheidung-zum-synodalen-ausschuss-geht-nicht-art-245724">dass er sich vorerst noch nicht festlegen mochte, ob er am umstrittenen <i>Synodalen Ausschuss</i> teilnehmen wird</a>. Angesichts seines stromlinienförmigen Abstimmungsverhaltens in den Synodalversammlungen wäre es freilich eine große Überraschung, wenn er nun plötzlich ins Lager der romtreuen Minderheit überwechseln wollte, aber <a href="https://www.the-artinspector.de/post/caravaggio-die-bekehrung-pauli">die Kirchengeschichte kennt durchaus noch spektakulärere Kehrtwendungen</a>; warten wir's mal ab. </span></p><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Insgesamt wird man aber wohl festhalten dürfen, dass beide neuen Erzbischöfe nicht unbedingt den Eindruck machen, willens oder in der Lage zu sein, dem Abdriften der Deutschen Bischofskonferenz ins<a href="https://neueranfang.online/drei-szenarien/"> <i>"Schmutzige Schisma"</i></a> entschlossen entgegenzutreten; was einigermaßen zwingend die Frage nach sich zieht, ob der Heilige Stuhl mit diesen Ernennungen nicht <i>eine Chance verpasst hat</i>. Oder hat man von Rom aus einfach <i>niemand Besseren gefunden</i>? Die schon angesprochene lange Sedisvakanz der beiden Erzbistümer könnte tatsächlich dafür sprechen, dass die beiden, die's letztendlich geworden sind, nicht unbedingt <i>die erste Wahl waren</i>. Dass andere Kandidaten sich gegenüber dem jeweiligen Domkapitel nicht haben durchsetzen lassen oder das Amt vielleicht auch gar nicht <i>wollten</i>. Auch die Überlegung, dass die Ernennung von Erzbischöfen, die einen offenen Konfrontationskurs gegenüber der Mehrheit der Deutschen Bischofskonferenz steuern würden, die Gefahr eines offenen Schismas wohl eher <i>erhöhen</i> würde, mag eine Rolle gespielt haben. Aber das ist vorläufig alles spekulativ; in welcher Weise die beiden neuen Erzbischöfe (und dann auch die zukünftigen Bischöfe von Osnabrück und Rottenburg) das Kräfteverhältnis innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz beeinflussen werden, wird sich erst noch zeigen müssen. </span></div><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;"><br /></span></div><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;"><br /></span></div><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;"><b>Währenddessen in Brake </b></span></div><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Was gibt's eigentlich Neues aus der Pfarrei St. Marien in Brake/Unterweser, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/11/der-seltsame-fall-des-hauses-fastje.html">deren Pfarrer Wolfgang Schmitz derzeit wegen einer umstrittenen Erbschaftsangelegenheit suspendiert ist</a>? Als ich dieser Frage mit Hilfe der üblichen lokalen Medienquellen nachzugehen versuchte, stieß ich in der Online-Ausgabe der <i>Nordwest-Zeitung</i> auf die Überschrift <i><a href="https://www.nwzonline.de/wesermarsch/neuer-pastor-fuer-brake-jens-dallmann-bewirbt-sich-auf-stelle-von-christian-egts_a_4,0,3522988666.html">"Möglicher neuer Pastor in Brake: Jens Dallmann stellt sich den Fragen der Gemeinde"</a></i>. Auf den zweiten Blick zeigte sich indes, dass es da um die <i>evangelische</i> Kirchengemeinde geht ("Die evangelische Kirche präsentierte einen vielversprechenden Kandidaten für die Nachfolge von Pfarrer Christian Egts. Pastor Jens Dallmann stellte sich den Fragen der Gemeindemitglieder und hofft auf die Zustimmung des Gemeindekirchenrats"). Interessant ist es aber ja irgendwie schon, dass diese Stelle <i>auch</i> gerade vakant ist. – Aus der örtlichen <i>katholischen</i> Gemeinde hingegen berichten die lokalen Tageszeitungen, soweit ich es mitbekommen habe, seit Wochen nichts Neues, und die kirchlichen Presseorgane ebensowenig. </span></p><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Also habe ich mir mal <a href="https://www.kirche-brake.de/pfarrbrief">den akuellen Pfarrbrief von St. Marien Brake</a> (für die Monate Dezember bis Februar) angeschaut: Auf 60 Seiten wird da der beurlaubte Pfarrer Schmitz nicht einmal namentlich erwähnt, auch auf den Konflikt um das Erbe der Fastje-Schwestern wird nicht explizit eingegangen. Stattdessen gibt es auf S. 4-6 <i>"Persönliche Gedanken zur Situation unserer Kirchengemeinde von Pastoralreferent Thomas Fohrmann"</i>; und dieser Beitrag ist auf eine so bizarre Art zugleich <i>nichts-</i> wie <i>vielsagend</i>, dass ich darüber wohl ein paar Worte verlieren muss. </span></div><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;"><br /></span></div><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Das geht schon damit los, dass Pastoralreferent Fohrmann als inspirierendes Vorbild für die Bewältigung von Krisensituationen nicht etwa einen Heiligen der Kirche heranzieht, sondern einen prominenten <i>Dart-Sportler</i> – prominent jedenfalls dann, wenn man sich für Dart interessiert. Es läge vielleicht nahe, an dieser Stelle einen kulturpessimistischen Exkurs darüber einzuschalten, wie in unserer Infotainment-verseuchten Gesellschaft <i>Autorität</i> durch <i>Prominenz</i> ersetzt wird und wie fatal es ist, <a href="https://promisglauben.de/">dass die Pastoraltheologie diesen Trend mitmacht</a>; aber das möge sich der geneigte Leser <i>selber</i> denken, oder vielleicht schreibe ich mal an anderer Stelle was dazu. Im vorliegenden Fall liegt das Tragikomische ja gerade darin, dass hier jemand in den Mittelpunkt gestellt wird, der wohl nur bei einem Nischenpublikum als <i>prominent</i> gelten kann. Na, was soll man sagen, auch ein Pastoralreferent braucht wohl ein Hobby. </span></div><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Aber schauen wir uns lieber mal an, was Fohrmann konkret zur Situation der Pfarrgemeinde in Brake sagt. Über Pfarrer Schmitz und die Ursachen seiner Suspendierung wie gesagt: <i>nichts</i>. Stattdessen: "Es ist eine große Zäsur, wenn plötzlich das Pastoralteam nur noch aus zwei Mitgliedern besteht – ohne einen Priester vor Ort." Nun gut, das ist wohl nicht zu bestreiten. </span></p><div style="text-align: justify;"><blockquote><span style="font-size: 16px;">"Es ist viel zu planen, Vergangenes aufzuarbeiten, Gemeindealltag zu gestalten und immer wieder neu zu schauen, was bedeutet die Situation für uns. Dabei steht ein Handeln im Vordergrund, das wohl am </span><span style="font-size: 16px;">ehesten, wie ein Autofahren im Nebel zu beschreiben ist. Nicht das weite Ziel zu sehen, sondern die nächsten Meter." </span></blockquote></div><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Moment. Ist das, wenn es um die <i>Kirche</i> geht, nicht ein ziemlich schiefes (und gerade dadurch unfreiwillig vielsagendes) Bild? Müsste es in der Kirche nicht vielmehr gerade so sein, dass man <i>das endgültige Ziel</i> auch dann fest im Blick behält, wenn der <i>Weg</i> dorthin gerade mal im Nebel liegt? – Dieses <i>"Fahren auf Sicht"</i>, dieser Merkelianismus in der Kirchenpolitik, scheint mir bezeichnend für den post-volkskirchlichen Mainstream im Zeichen des <i>Schismatischen Wegs</i>: Man hat den <i>Glauben</i> und damit das <i>Ziel</i> verloren und eiert im Nebel herum, und dabei gerät man dann leicht ins Fahrwasser derer, die <i>sehr wohl</i> eine Agenda und ein Ziel haben, seien es <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2018/06/das-trojanische-gender-schaukelpferd.html">Gender</a>-, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2017/07/the-kjgay-took-my-baby-away.html">LGBTQ</a>- oder <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/11/komm-lass-uns-kleben.html">Klimaaktivisten</a>. </span></p><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">"Auch wir als Kirchengemeinde stehen immer in der Gefahr uns an Menschen, Ritualen und Gewohnheiten zu klammern und nicht losl</span><span style="font-size: 16px;">assen zu können", meint Fohrmann weiter. "Doch wir müssen es tun, um unseren Glauben in heutiger Zeit ehrlich leben zu können. Die Realität ist dann keine Bedrohung, wenn wir ihr nicht ausweichen, sondern sie annehmen und aktiv gestalten." Mir drängt sich hier zunächst einmal die Frage auf, was für einen <i>Glauben</i> der Herr Pastoralreferent hier wohl meint, wenn er doch eingestandenermaßen <i>das Ziel nicht kennt</i>; aber im Grunde hat es keinen Sinn, die eben zitierten Zeilen inhaltlich irgendwie hinterfragen zu wollen: Es ist pures Blabla, dessen einzige Funktion darin besteht, seine Inhaltsleere hinter wohlklingenden Worten zu verbergen. </span></p><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Was die <i>praxisbezogene</i> Seite dieses Leitartikels angeht, kündigt Fohrmann eine Einschränkung des Gottesdienstangebots an ("Wir müssen – ich finde eher dürfen [!] – jetzt zusammenrücken. Seien wir ehrlich – in unseren Bänken ist sogar an Feiertagen viel Platz"; <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/12/neues-aus-synodalien-kmu-steht-fur-kann.html">und das ist jetzt also etwas <i>Gutes</i>, ja?</a>), fordert eine <i>"Stärkung des Ehrenamtes" </i>("Ehrenamt – oder wie heute eher gesagt wird, freiwilliges Engagement, ist kein Lückenfüllen (leider wirkt es manchmal so), sondern trägt zur Vielfalt einer Gemeinde bei. Wer gestaltet, kann prägen") und ruft die <i>"Stunde der Gremien"</i> aus ("Gerade in einer Zeit ohne seelsorgliche Leitung vor Ort kommt den Gremien eine noch höhere Bedeutung zu. Nach der teilweisen Starre im </span></div><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Spätsommer, kann jetzt, mehr denn je, Zukunft von Gemeinde gestaltet werden"). Das klingt ja alles schon rein sprachlich ganz schaurig, aber ich glaube manchmal, die heutige Pastoraltheologenzunft hat schlichtweg nicht <i>gelernt</i>, <i>ohne</i> <a href="https://youtu.be/_AXHzqGWPH4?si=N4_RDpkFJMjowOn8">diesen Jargon</a> zu kommunizieren, bzw. <i>ahnt</i> nicht einmal, dass es möglich wäre, sich <i>anders</i> auszudrücken. Exemplarisch deutlich wird das nochmals in Fohrmanns Schlussplädoyer: </span></div><div style="text-align: justify;"><blockquote><span style="font-size: 16px;">"[D]ie letzten Monate waren aufreibend. Unterschiedlichste Positionen, Haltungen und Gefühle trafen aufeinander. Wir haben teilweise gestritten, unterschiedlich gehandelt, Fehler gemacht, mal zu viel, mal zu wenig gesagt und haben wohl allesamt Grenzerfahrungen gemacht. [...] Ich möchte mich ganz herzlich bei allen Gemeindemitgliedern für ihre Stimme und ihr Engagement in dieser Zeit bedanken – egal, welche Position vertreten wurde!" </span></blockquote></div><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Tja. Ich hätte ja meine Zweifel, ob die engagierten Gemeindemitglieder es wirklich als Zeichen von Wertschätzung auffassen, wenn man ihnen sagt, es sei <i>egal, welche Position sie vertreten haben</i>, aber okay, im Endergebnis <i>ist</i> es wohl so. – Fassen wir derweil noch einmal kurz zusammen, wie sich die Situation der Braker Pfarrei nach dem letzten Stand der Berichterstattung darstellt: <a href="https://www.kirche-und-leben.de/artikel/immobilienstreit-wolfgang-schmitz-verzichtet-auf-pfarrstelle-in-brake">Es scheint einigermaßen sicher, dass der suspendierte Pfarrer Schmitz nicht auf seine Stelle zurückkehren soll, und dem Vernehmen nach <i>will</i> er das auch gar nicht (mehr)</a>; das Bistum kann die Pfarrstelle aber nicht neu vergeben, solange Pfarrer Schmitz nicht förmlich auf sein Amt verzichtet hat. Wie aus dem Bischöflich Münsterschen Offizialat in Vechta zu vernehmen war, hat Schmitz einen solchen Amtsverzicht zwar in Aussicht gestellt, <a href="https://www.nwzonline.de/region/unklarheit-in-st-marien-brake-zukunft-von-pfarrer-schmitz-bleibt-weiterhin-offen_a_4,0,3157148216.html">ihn aber an die Bedingung geknüpft, dass zunächst "Einvernehmen über seinen künftigen Einsatz als Priester erzielt wird"</a>. Im Klartext heißt es, das Bistum muss ihm erst einmal eine neue Stelle anbieten, und nur wenn dieses Angebot zu seinet Zufriedenheit ausfällt, gibt er die Stelle in Brake zur Neuvergabe frei. Ich überlasse es meinen Lesern, darüber zu urteilen, was von diesem Pokerspiel des suspendierten Geistlichen zu halten ist. </span></p><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Wenn nun allerdings der Eindruck entsteht, die Pfarrei werde derzeit von Pastoralreferent Thomas Fohrmann und seiner Kollegin Carola Lenz eigenverantwortlich geleitet, muss man darauf hinweisen, dass es kirchenrechtlich nicht möglich ist, dass Pastoralreferenten eine Pfarrei leiten. Verantwortlicher Leiter einer Pfarrei ist <i>immer</i> ein <i>Priester</i>; ist die Stelle des Pfarrers, aus was für Gründen auch immer, vorübergehend unbesetzt, wird ein <i>Pfarrverwalter</i> eingesetzt. Im aktuellen Fall handelt es sich dabei um den Pfarrer der Nachbarpfarrei St. Willehad in Nordenham, Karl Jasbinschek. Dass dieser in Pastoralreferent Fohrmanns Leitartikel, wie auch insgesamt in diesem Pfarrbrief, <i>nicht erwähnt wird</i>, kann man sich auf unterschiedliche Weise erklären. Möglicherweise nehmen die beiden Pastoralreferenten Pfarrer Jasbinschek schlichtweg nicht für voll (was ich ihnen, ehrlich gesagt, nicht verübeln könnte); möglicherweise steht die wohl realistische Einschätzung dahinter, dass der Pfarrverwalter zwar formal die Verantwortung für die administrativen Vorgänge der Pfarrei übernimmt, das "Tagesgeschäft" der Seelsorge aber trotzdem an den Pastoralreferenten "hängen bleibt". Man könnte allerdings auch argwöhnen, es stecke noch <i>mehr</i> dahinter: nämlich dass die beiden Pastoralreferenten gewillt sind, die ihnen inoffiziell zugefallene Leitungsposition – so sehr Fohrmann dieses Los auch zu beklagen scheint – nicht so ohne Weiteres wieder aus der Hand zu geben. Dass die Situation in Brake als Versuchsballon für eine <i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2015/04/ive-seen-future-baby.html">Kirche der Zukunft</a></i> genutzt werden soll, die <i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2013/08/die-pastoralen-raume-in-unseren-kopfen.html">ohne Priester auskommt</a></i>. Es steht zu hoffen, dass das Bischöflich Münstersche Offizialat diesem Zustand möglichst bald ein Ende macht. </span></p><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Zu den sonstigen noch ausstehenden Themen aus dem Landkreis Wesermarsch bin ich nun <i>wieder nicht gekommen</i>, obwohl da inzwischen noch weitere Neuigkeiten hinzugekommen sind, diesmal aus den <a href="https://www.nwzonline.de/wesermarsch/evangelische-kirche-gemeinden-im-norden-der-wesermarsch-ruecken-enger-zusammen-gemeinsame-gottesdienste-zu-weihnachten_a_4,0,3536494562.html"><i>evangelischen</i> Kirchengemeinden in Butjadingen</a> und <a href="https://www.nwzonline.de/wesermarsch/evangelische-kirchengemeinde-nordenham-bekommt-keinen-ersatz-fuer-scheidende-pfarrerin-heike-boelmann-derra_a_4,0,3171514209.html">Nordenham</a>. Vielleicht wäre da mal wieder ein eigenständiger Artikel fällig – mal sehen, ob ich das noch vor Weihnachten schaffe... </span></div><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;"><br /></span></div><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;"><br /></span></div><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;"><b>Aus der Kinder- und Jugendbuchabteilung</b> </span></div><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Zunächst: <i><a href="https://alias-entertainment.de/ostwind-der-grose-orkan-das-buch-zum-film/">"Ostwind – Der große Orkan" </a></i>haben wir zu Ende gelesen, und ich muss sagen, ich bin wirklich <i>froh</i>, dass ich den Klappentext erst gelesen habe, als wir schon so ziemlich mittendrin in der Handlung waren. Hätte ich den nämlich <i>zuerst</i> gelesen, hätte meine Reaktion ziemlich sicher gelautet: <i>Was für ein Scheiß</i>. </span></p><div style="text-align: justify;"><blockquote><span style="font-size: 16px;">"Ein heftiger Sommersturm treibt eine reisende Pferde-Zirkus-Show nach Kaltenbach. Ari wird von der faszinierenden Welt des Kunstreitens magisch angezogen und will mit dem Zirkusjungen Carlo und Ostwinds Hilfe einem alten Showpferd helfen. Doch als der fanatische Zirkusdirektor ihren waghalsigen Plan enttarnt, gerät Ostwind in Gefahr. Im letzten Moment kehrt Mika von ihrer Reise zurück, denn nur mit vereinten Kräften kann es Mika und Ari gelingen, ihren geliebten Ostwind zu retten." </span></blockquote></div><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Ich möchte sagen, man kann der Autorin Lea Schmidbauer die Leistung, einen derart hanebüchenen Plot so zu erzählen, dass die Abfolge der Ereignisse plausibel und zugleich fesselnd wirkt und das Handeln der Hauptfigur Ari vor allem auch <i>emotional nachvollziehbar</i> erscheint, gar nicht hoch genug anrechnen. Im Endergebnis führt das dazu, dass mir das Buch fast wider Willen ausgesprochen gut gefallen hat, obwohl ich mir eigentlich etwas ganz Anderes darunter vorgestellt hätte (auch wenn ich nicht präzise zu sagen wüsste, <i>was</i> eigentlich). Im letzten Drittel, als sich die Handlung dramatisch zuspitzt und die Ereignisse sich überschlagen, merkt man recht deutlich, dass die Story auf eine <i><a href="https://constantin.film/kino/ostwind-der-grosse-orkan/">Verfilmung</a></i> hin konzipiert ist, aber das ist ja nicht unbedingt ein Mangel. Es scheint jedenfalls einigermaßen unausweichlich, dass wir noch weitere <i>"Ostwind"</i>-Bücher lesen werden. </span></p><p style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Nachdem wir nun also alle fürs abendliche Vorlesen aus der Bücherei ausgeliehenen Bücher ausgelesen hatten, unternahmen das Tochterkind und ich am Dienstag nach der Schule einen weiteren Beutezug in der Stadtteilbibliothek; aber darauf, was wir uns diesmal mitgenommen haben, komme ich lieber nächste Woche zu sprechen. Erst einmal möchte ich noch auf etwas <i>anderes</i> eingehen, nämlich auf einen <i>Audio-Adventskalender</i>, den wir von meinen Schwiegermüttern bekommen haben. Es handelt sich um ein Hörspiel bzw. Hörbuch in 24 Kapiteln, eins für jeden Tag vom 1. bis zum 24. Dezember: <i><a href="https://www.audible.de/pd/Spekulatius-der-Weihnachtsdrache-Hoerbuch/3732442349">"Spekulatius, der Weihnachtsdrache"</a></i> von Tobias Goldfarb. Natürlich gibt es das auch als <i><a href="https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1049746146">Buch</a></i>, aber ich finde die Hörbuchversion sehr hübsch, und auch den Kindern gefällt sie ausgesprochen gut. </span></p><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Was mich betrifft, hat mich schon die erste Folge schwer begeistert. Alles beginnt damit, dass ein Schüler namens Mats von seinen Eltern erstmals keinen selbstgebastelten Adventskalender mit 24 Überraschungspäckchen bekommt (da sie finden, dafür sei er zu alt), sondern stattdessen nur einen Adventskalender mit <i>besinnlichen Sprüchen</i>. </span></div><div style="text-align: justify;"><blockquote><span style="font-size: 16px;">"Er öffnete das Türchen mit der 1 und las den Spruch dahinter: 'Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Hermann Hesse.' Was war das für ein Quatsch?" </span></blockquote></div><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Seid mir nicht böse, Leser: Dafür, Hermann Hesse zu <i>dissen</i>, bin ich jederzeit zu haben. – Aber damit nicht genug: Auf einem Spaziergang zum Frustabbau kommt Mats am "Schaufenster von Frau Kramers Kramladen" vorbei; "Frau Kramer hatte ihren Laden allerdings <i>'Vishnus Schatz' </i>genannt und sich selbst <i>'Frau Karma'</i>". An der Stelle habe ich wirklich laut gelacht. – </span></div><div style="text-align: justify;"><blockquote><span style="font-size: 16px;">"Sie pinselte gerade einen Spruch auf die große Glasscheibe: 'Jedem Anfang wohnt ein Zau-' – 'Haben Sie auch den Adventskalender mit den besinnlichen Betrachtungen?' Frau Kramer fiel fast der Pinsel aus der Hand." </span></blockquote></div><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;">Weil Mats so trübsinnig ausschaut, bietet Frau Kramer ihm an, sich in ihrem Laden etwas aus einer Wühlkiste mit Ramsch auszusuchen; zwischen "chinesische[n] Winkekatzen ohne Winkearm, Teetassen mit Sprung, [...] verbogene[n] Löffel[n], verknickte[n] Tarotkarten" und ähnlichen Mängelexemplaren ein goldenes Ei, von dem sich Frau Kramer selbst nicht erklären kann, wie es in diese Kiste geraten ist. Aber versprochen ist versprochen, also darf Mats das goldene Ei mitnehmen; und so nimmt das Geschehen seinen Lauf... </span></div><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;"><br /></span></div><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;"><br /></span></div><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: 16px;"><b>Geistlicher Impuls der Woche </b></span></div><div style="text-align: justify;"><blockquote><span style="font-size: 16px;">Die Kirche, zu der wir alle in Christus Jesus berufen werden und in der wir mit der Gnade Gottes die Heiligkeit erlangen, wird erst in der himmlischen Herrlichkeit vollendet werden, wenn die Zeit der allgemeinen Wiederherstellung kommt (vgl. <i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/Apostelgeschichte3%2C21">Apg 3,21</a></i>). Dann wird mit dem Menschengeschlecht auch die ganze Welt, die mit dem Menschen innigst verbunden ist und durch ihn ihrem Ziel entgegengeht, vollkommen in Christus erneuert werden (vgl. <i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/Epheser1%2C10">Eph 1,10</a></i>; <i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/Kolosser1%2C20">Kol 1,20</a></i>; <i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/2.Petrus3%2C10-13">2 Petr 3,10-13</a></i>). Christus hat, von der Erde erhöht, alle an sich gezogen (vgl. <i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/Johannes12%2C32">Joh 12,32</a></i>). Auferstanden von den Toten (vgl. <i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/R%C3%B6mer6%2C9">Röm 6,9</a></i>), hat er seinen lebendigmachenden Geist den Jüngern mitgeteilt und durch ihn seinen Leib, die Kirche, zum allumfassenden Heilssakrament gemacht. Zur Rechten des Vaters sitzend, wirkt er beständig in der Welt, um die Menschen zur Kirche zu führen und durch sie enger mit sich zu verbinden, um sie mit seinem eigenen Leib und Blut zu ernähren und ihnen Anteil an seinem verherrlichten Leben zu schenken. Die Wiederherstellung also, die uns verheißen ist und die wir erwarten, hat in Christus schon begonnen, nimmt ihren Fortgang in der Sendung des Heiligen Geistes und geht durch ihn weiter in der Kirche, in der wir durch den Glauben auch über den Sinn unseres zeitlichen Lebens belehrt werden, bis wir das uns vom Vater in dieser Welt übertragene Werk mit der Hoffnung auf die künftigen Güter zu Ende führen und unser Heil wirken (vgl. <i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/Philipper2%2C11">Phil 2,11</a></i>). Das Ende der Zeiten ist also bereits zu uns gekommen (vgl. <i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/Philipper2%2C11">1 Kor 10,11</a></i>), und die Erneuerung der Welt ist schon unwiderruflich begründet und wird in dieser Weltzeit in gewisser Weise wirklich vorausgenommen. Denn die Kirche ist schon auf Erden durch eine wahre, wenn auch unvollkommene Heiligkeit ausgezeichnet. Bis es aber einen neuen Himmel und eine neue Erde gibt, in denen die Gerechtigkeit wohnt (vgl. <i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/2.Petrus3%2C13">2 Petr 3,13</a></i>), trägt die pilgernde Kirche in ihren Sakramenten und Einrichtungen, die noch zu dieser Weltzeit gehören, die Gestalt dieser Welt, die vergeht, und zählt so selbst zu der Schöpfung, die bis jetzt noch seufzt und in Wehen liegt und die Offenbarung der Kinder Gottes erwartet (vgl. <i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/R%C3%B6mer8%2C19-22">Röm 8,19-22</a></i>). </span></blockquote></div><div style="text-align: justify;"><blockquote style="text-align: right;"><span style="font-size: 16px;"><i>(<a href="https://www.vatican.va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/documents/vat-ii_const_19641121_lumen-gentium_ge.html">Lumen Gentium</a> </i>48<i>) </i></span></blockquote><div><br /></div><div><b>Ohrwurm der Woche</b> </div><p><i>Eurythmics: I Saved the World Today </i></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/Zf052uxFF58" width="320" youtube-src-id="Zf052uxFF58"></iframe></div><p>Ich kann mich noch ziemlich genau daran erinnern, wie ich die ersten Werbeplakate für die <i>Eurythmics-</i>Reunion des Jahres 1999 sah: Es war in der Nähe des S-Bahnhofs Berlin-Friedrichstraße, und meine erste spontane Reaktion lautete <i>Och nö, nicht ihr auch noch</i>. Einige Monate zuvor hatten sich bereits <i><a href="https://www.blondie.net/">Blondie</a></i> für ein Album (<i><a href="https://www.discogs.com/master/124804-Blondie-No-Exit">"No Exit"</a></i>) eine Single (<i><a href="https://youtu.be/Jt_FthFbSwU?si=_gFjgPpgHA5JMl-9">"Maria"</a></i>) und eine Tournee wieder zusammengetan, und auch wenn mir gerade keine weiteren Beispiele einfallen, kommt es mir rückblickend so vor, als hätten <i>alle möglichen</i> ikonischen Bands der späten 70er und/oder frühen 80er es kurz vor der Jahrtausendwende <i>"noch mal wissen wollen"</i>. Ich hielt das für <i>keine gute Idee</i>, ebenso wie es <a href="https://www.tennismagazin.de/news/das-sid-kalenderblatt-am-23-april-comebackversuch-von-bjoern-borg/">keine gute Idee von Björn Borg gewesen war, sich ein Jahrzehnt nach seinem letzten großen Turniersieg nochmals aufs Parkett des internationalen Profitennis zu wagen</a>. Wozu das Risiko eingehen, durch ein schwaches oder auch nur mittelmäßiges Comeback die eigene Legende zu beschädigen? Genießt lieber eure Rente, dachte ich. Eure Musik "von früher" ist schließlich <i>immer noch da</i> – und immer noch <i>gut</i>. </p><p>Und dann brachten die <i>Eurythmics</i> die Single <i>"I Saved the World Today"</i> heraus, und als ich sie zum ersten Mal hörte, war ich <i>einfach glücklich</i>. Etwas von diesem Glücksgefühl verspüre ich bis heute immer noch jedes Mal, wenn ich diesen Song höre. Er ist nicht unbedingt <i>besser</i> als die alten Hits wie <i><a href="https://youtu.be/qeMFqkcPYcg?si=lhLV728_ALj3csNj">"Sweet Dreams"</a></i>, <i><a href="https://youtu.be/TzFnYcIqj6I?si=N75-ZsbC_U4m3CFz">"Here Comes the Rain Again"</a></i>, <i><a href="https://youtu.be/RCdneDxFRYQ?si=m2q1tBc1ikSi-CBE">"There Must Be an Angel (Playing With My Heart)"</a></i>, <i><a href="https://youtu.be/gf_OsStVpzs?si=kPjAnWXnyWa1LZtv">"It's Alright (Baby's Coming Back)"</a></i>, <i><a href="https://youtu.be/RWzRKxhpPA0?si=DFL1dMqtntafW-Yh">"When Tomorrow Comes"</a></i> oder <i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/05/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-29.html">"Thorn in My Side"</a></i>. Er ist auch nicht <i>schlechter</i>; er ist <i>einzigartig</i>. Er ist wie das Nachzüglerkind einer kinderreichen Familie: Freunde und Verwandte mögen besorgt fragen "War das wirklich <i>nötig</i>? Ihr <i>habt</i> doch schon so viele Kinder!", aber die Eltern und großen Geschwister sehen das Baby voll Liebe an und sagen "Ja, dieses Kind hat uns noch gefehlt." </p><p><br /></p><p><br /></p><p><b>Hinweis in eigener Sache: </b>Wer diesen Blog finanziell unterstützen möchte, kann dies durch ein Abonnement der <a href="http://patreon.com/user?u=80019814"><i>Patreon-</i>Seite <i>"Mittwochsklub"</i></a> tun. Gegen einen bescheidenen Beitrag von 5-15 € im Monat gibt es dort allerlei exklusiven Content, und ausgewählte Blogartikel erscheinen dort bis zu 7 Tage früher als hier.</p></div><!--/data/user/0/com.samsung.android.app.notes/files/clipdata/clipdata_bodytext_231216_104124_060.sdocx-->KingBearhttp://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-72841088923080331662023-12-13T13:00:00.012+01:002023-12-13T18:57:38.333+01:00Vorlesestoff fürs Tochterkind – Dezember '23<p></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiaew0HTvgFLEDCXRZbRjorrMoICyzVgFxnqqdWMVPirdZNwyHlULsYuWV24hqyL63hWSgNe2HpMLKEoE8qT78NhsToKTBVQ5yWxUtbJYX1ucA7c4bIOUYQldz13PsF2xLz1vn9eKs4xCdZAJykNEqRZsbjRZ9CTWNZfRRtrdzlOt-D2bTchcHN0m3HKvxp/s4608/20230722_143539.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="3456" data-original-width="4608" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiaew0HTvgFLEDCXRZbRjorrMoICyzVgFxnqqdWMVPirdZNwyHlULsYuWV24hqyL63hWSgNe2HpMLKEoE8qT78NhsToKTBVQ5yWxUtbJYX1ucA7c4bIOUYQldz13PsF2xLz1vn9eKs4xCdZAJykNEqRZsbjRZ9CTWNZfRRtrdzlOt-D2bTchcHN0m3HKvxp/s320/20230722_143539.jpg" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Symbolbild: Schön gestaltetes Bücherregal bei <i><a href="https://frieseneis.de/">"Frieseneis"</a></i> in Norddeich.</td></tr></tbody></table><br /><p></p><div style="text-align: justify;">Was gibt's Neues aus der Kinder- und Jugendbuchabteilung? <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/11/creative-minority-report-nr-5.html">Regelmäßigen Lesern meiner Wochenbriefings wird schon aufgefallen sein</a>, dass bei meinem Tochterkind derzeit <a href="https://www.lovelybooks.de/autor/Kira-Gembri/reihe/Ruby-Fairygale-in-Reihenfolge-2937131441/">Kira Gembris Romanserie <i>"Ruby Fairygale"</i></a> hoch im Kurs steht. Ich selbst bin nicht <i>ganz</i> so begeistert – was indes nicht etwa bedeutet, dass ich die beiden Bände der Reihe, die wir bisher gelesen haben, <i>schlecht</i> fände. Vielmehr finde ich sie – <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/10/creative-minority-report-nr-1.html?m=1">wie ich es schon einmal formuliert habe</a> – <i>gut genug, </i>um mir zu wünschen, sie wären<i> noch etwas besser</i>. Nachdem schon der erste Band (<i>"Der Ruf der Fabelwesen"</i>) diesen zwiespältigen Eindruck bei mir hinterlassen hatte, hat auch mein Urteil über die Qualität des zweiten Bandes (<i>"Die Hüter der magischen Bucht"</i>) im Verlauf der Lektüre stark geschwankt. </div><p></p><p style="text-align: justify;">Man könnte vielleicht meinen, ich sei in meiner Beurteilung dieser Buchreihe <i>unverhältnismäßig streng</i>, jedenfalls im Vergleich zu meinen Besprechungen mancher anderer Kinder- und Jugendbücher. Aber das hat seinen Grund. <i>Natürlich</i> spielt <i>"Ruby Fairygale"</i> inhaltlich wie stilistisch in einer ganz anderen Liga als etwa <i>"Sternenschweif"</i> oder gar <i>"Bibi und Tina"</i>, aber genau deshalb halte ich es für angemessen, auch entsprechend strengere kritische Maßstäbe an die Bücher dieser Reihe anzulegen. </p><p style="text-align: justify;">Zunächst einmal fällt es auf, dass ebenso wie der erste auch der zweite <i>"Ruby Fairygale"-</i>Roman einen Haupthandlungsstrang hat, der weitestgehend <i>unabhängig</i> von den <i>phantastischen</i> Elementen der Handlung funktioniert oder jedenfalls funktionieren <i>könnte</i>. Hier handelt es sich darum, dass sich die schon im ersten Band angedeuteten Herzbeschwerden von Rubys "Nana" nach einer dramatischen nächtlichen Rettungsaktion für gestrandete Wale so stark verschlimmern, dass sie ins Krankenhaus gebracht werden und operiert werden muss. Danach wird sie, um sich endlich einmal richtig zu erholen, für mehrere Wochen zur Kur geschickt; infolgedessen ist nicht nur Ruby auf sich allein gestellt, sondern auch die Tierarztpraxis auf der kleinen Insel vor der irischen Küste ist unbesetzt. Bald findet sich eine Vertretung in Gestalt der energischen Mildred Silverton, die die Inselbewohner durch ihr adrettes Erscheinungsbild und ihr selbstbewusstes Auftreten für sich einzunehmen weiß; aber für Ruby und ihren Freund und Mitbewohner Noah fangen die Probleme damit erst richtig an, denn Dr. Silverton quartiert sich nicht etwa im Gasthaus, sondern in "Nanas" Privathaus ein, das sie mit ihrem Ordnungs- und Hygienefimmel komplett umkrempelt, sie kommandiert Ruby und Noah herum und begegnet ihrem Irischen Wolfshund "Schmuggel" mit unverhohlener Feindseligkeit. Bald kommen Ruby und Noah zudem auch ernste Zweifel an Dr. Silvertons tierärztlichen Behandlungsmethoden. – Im Zuge von Rubys und Noahs Bemühungen, Dr. Silvertons fragwürdigen Machenschaften auf die Schliche zu kommen, kommen durchaus phantastische bzw. magische Handlungselemente zum Einsatz, sodass man sagen kann, die Verknüpfung von phantastischer und nicht-phantastischer Handlung ist hier schon erheblich besser gelungen als im ersten Band. Dennoch erscheint diese Verknüpfung nicht gerade <i>zwingend</i> – zumal sich auch die Auflösung des Konflikts (d.h. die Art und Weise, wie die Insel die böse Tierärztin wieder loswird) auf gänzlich <i>nicht-magische</i> Weise vollzieht. </p><p style="text-align: justify;">Der phantastische Handlungsstrang beginnt damit, dass eine Fee mit Heuschnupfen in die magische Pflegestation kommt und nach erfolgreicher Behandlung Nana, Ruby und Noah je eine Schriftrolle mit einer Prophezeiung überreicht; bevor sie diese aber lesen können, werden die Schriftrollen von den frechen Kobolden gemopst, und als sie sie endlich wieder herausrücken, ist nicht mehr klar zu erkennen, welche Prophezeiung eigentlich für wen bestimmt war. Das ist eigentlich ein vielversprechender Einfall, aber leider wird nicht besonders viel daraus gemacht. Was den weiteren Fortgang des phantastischen Handlungsstrangs angeht, rufe ich msl vorsichtshalber </p><p style="text-align: center;"><b>+++++Spoiler-Alarm!+++++</b> </p><p style="text-align: justify;">Nachdem schon im ersten Band leise angedeutet war, die Protagonistin Ruby sei womöglich <i>selbst</i> ein Fabelwesen, beginnen bislang ungeahnte Kräfte in ihr zu erwachen, als sie gestresst vom täglichen Umgang mit der hyperkorrekten Dr. Silverton und zugleich in Sorge um ihre herzkranke Nana ist. Anzeichen für diese Kräfte äußern sich zunächst in plötzlicher Veränderung der Sinneswahrnehmung, dann aber auch darin, dass sie das Bewusstsein verliert und an einem anderen Ort wieder zu sich kommt. Mit Hilfe der zuvor bereits erwähnten Fee kommt Ruby schließlich dahinter, dass sie eine <i>Pooka</i> (auch: <i><a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/P%C3%BAca">Púca</a></i>) ist: ein Wesen, das über die Fähigkeit verfügt, die Gestalt verschiedener Tiere anzunehmen. Allerdings muss sie erst noch lernen, diese Fähigkeit kontrolliert einzusetzen. </p><p style="text-align: center;"><b>+++++Spoiler-Alarm Ende!+++++ </b></p><p style="text-align: justify;">Auf die Frage, welchen der beiden bisher gelesenen <i>"Ruby Fairygale"</i>-Bände ich als den <i>besseren</i> betrachte, kann ich übrigens keine eindeutige Antwort geben. Am ersten Bsnd hat mir vor allem die Entwicklung der Freundschaft zwischen Ruby und Noah gefallen – und zwar <i>so</i> gut, dass ich dafür ohne Weiteres auf die phantastischen Elemente der Handlung hätte verzichten können. Was Charakterzeichnung und emotionale Tiefe angeht, hat der zweite Band nichts Gleichwertiges zu bieten, dafür sind hier die phantastischen Elemente stärker ausgeprägt und besser in die Handlung integriert, wodurch die Handlung auch insgesamt <i>spannender</i> wird. </p><p style="text-align: justify;">Als einen Schwachpunkt des zweiten Bandes empfinde ich es, dass die Autorin sich allzu sehr darauf verlässt, dass die Leser den <i>ersten</i> Band bereits <i>kennen</i>; so gibt sie sich keine besondere Mühe, den Schauplatz und die handelnden Personen einzuführen – weil sie das ja <i>schon einmal gemacht hat</i>. Ich denke, ein bisschen leichter sollte man Lesern, die die Lektüre einer Buchreihe zufällig <i>nicht</i> mit dem ersten Band beginnen den Einstieg schon machen; und es gibt zahlreiche Beispiele dafür, wie das gelingen kann, ohne diejenigen Leser, die die Vorgeschichte bereits kennen, durch Wiederholung zu langweilen. </p><p style="text-align: justify;">Schließlich wäre noch auf eine Kleinigkeit einzugehen, über die ich mich vielleicht unverhältnismäßig stark geärgert habe: Auf S. 98 wird die Tierärztin Mildred Silverton als "Mischung aus Dolores Umbridge und Cruella DeVil" beschrieben. <i>Frau Gembri, so etwas tut man nicht!</i>, war meine spontane Reaktion. Man spielt nicht in einer Romanreihe des Genres <i>"Phantastische Kinder- und Jugendliteratur"</i> auf eine <i>andere</i> Romanreihe desselben Genres an, das ist ganz, ganz schlechter Stil, das wirkt einfach unbeholfen und peinlich. Später dann, auf S. 151, findet Ruby eine Werbebroschüre für ein Internat, die Noah von seinem Vater zugeschickt bekommen hat, und findet, diese Schule werde in dem Prospekt als "das tollste Internat gleich nach Hogwarts" dargestellt. <i>Oops, she did it again</i>, dachte ich. Aber dann machte meine Liebste mich auf etwas aufmerksam: Die Autorin Kira Gembri ist Geburtsjahrgang 1990 und gehört damit zu der Generation, die gewissermaßen mit Harry Potter <i>lesen gelernt</i> hat (<i><a href="https://www.phantastik-couch.de/titel/219-harry-potter-und-der-stein-der-weisen/">"Harry Potter und der Stein der Weisen"</a></i> erschien erstmals 1998 in deutscher Übersetzung). Aus ihrer Sicht, so darf man unterstellen, gehört Harry Potter demnach wohl zum allgemeinen Kulturgut, ähnlich wie beispielsweise Grimms Märchen oder die Sagen des Klassischen Altertums. Dies erwägend, finde ich die zitierten Passagen zwar immer noch irgendwie doof, aber doch halbwegs verzeihlich. </p><p style="text-align: justify;">Anerkennen muss man übrigens, dass es der Autorin im epilogartigen Schlusskapitel so gut gelingt, Spannung hinsichtlich der Fortsetzung zu erzeugen, dass nicht nur das Tochterkind, sondern auch meine Liebste am liebsten sofort mit Band 3 angefangen hätte. Der war allerdings in der Bibliothek unseres Vertrauens gerade nicht verfügbar; ich hätte mir das <i>eBook</i> per <i><a href="https://voebb.onleihe.de/berlin/frontend/welcome,51-0-0-100-0-0-1-0-0-0-0.html">OnLeihe</a></i> temporär auf mein Handy oder Tablet laden können, aber diese Option fand ich nicht so reizvoll, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/11/vorlesestoff-furs-tochterkind-november.html">zumal wir ja noch vier <i>andere</i> aus der Bücherei ausgeliehene Bücher auf dem Nachtkästchen liegen hatten, die wir noch nicht gelesen hatten</a>. </p><p style="text-align: justify;">Von diesen hätte mich <i><a href="https://alias-entertainment.de/ostwind-der-grose-orkan-das-buch-zum-film/">"Ostwind – Der große Orkan"</a></i> eigentlich am meisten interessiert (wenn auch nur, oder hauptsächlich, aus dem eher obskuren Grund, dass ich bei dem Reihentitel an die <i><a href="https://gottistgut.org/ostwindmission/ueber/">"Ostwind-Mission"</a></i> der <i>Franziskaner der Erneuerung</i> denken muss und mir daher <i>"Neuevangelisierung für Pferdemädchen"</i> darunter vorstelle); ich war aber nicht direkt überrascht, dass meine Kinder, und zwar <i>beide</i>, erst einmal <i>"Bibi und Tina"</i> den Vorzug gaben. Danach votierten sie, wie ich an anderer Stelle schon zu Protokoll gegeben habe, für <i>"Ella und ihre Freunde außer Rand und Band"</i>, und danach wiederum entschied das Tochterkind sich für <i>"Sternenschweif – Freunde für immer"</i>. Immerhin sind alle diese Bücher recht kurz, sodass wir damit einigermaßen rasch fertig wurden; aber als wir mit allen dreien durch waren und ich dachte, nun würden wir wohl endlich mal zu <i>"Ostwind"</i> kommen, wollte das Tochterkind lieber ein Buch erneut vorgelesen bekommen, das wir <i>nicht</i> aus der Bücherei haben und das wir schätzungsweise schon: mindestens dreimal gelesen haben – nämlich <i><a href="https://www.lovelybooks.de/autor/Isabel-Abedi/Lola-macht-Schlagzeilen-145074210-w/">"Lola macht Schlagzeilen"</a></i> von Isabel Abedi. Zu diesem Buch hatte ich eigentlich <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/04/von-der-freiheit-einer-zehnjahrigen.html">schon längst mal</a> einen eigenständigen Artikel in Aussicht gestellt, und die erneute Lektüre bietet eigentlich einen sehr willkommenen Anlass, auf diese Ankündigung zurückzukommen; aus genau diesem Grund werde ich <i>hier und jetzt</i> jedoch nicht näher auf dieses Buch eingehen. </p><p style="text-align: justify;">Kommen wir lieber erst einmal zu <i><a href="https://www.buecher.de/shop/fantasy/der-fliegende-sattel-bibi--tina-bd-9/schwartz-theo/products_products/detail/prod_id/32360961/">"Bibi und Tina – Der fliegende Sattel"</a></i>: Schon in meinen Wochenbriefings habe ich wiederholt angemerkt, dass mich dieses Buch <i>positiv überrascht hat</i>; und das möchte ich hier noch einmal bekräftigen. Die Ausgangssituation – Bibi und Tina entdecken bei einem Trödler einen alten Sattel, den Tinas Mutter auf das Drängen der Mädchen im Tausch gegen irgendwelchen anderen Krempel erwirbt; kurz darauf zeigt sich jedoch, dass es Leute gibt, die viel Geld für diesen Sattel zu zahlen bereit sind – erinnert frappierend an den letzten Roman des <i>"Drei ???"</i>-Erfinders Robert Arthur, <i><a href="https://diedreifragezeichen.fandom.com/wiki/Der_sprechende_Totenkopf">"Die drei ??? und der sprechende Totenkopf"</a></i> (1969/dt. 1971). Ganz so spannend wie dort geht's bei <i>Bibi und Tina</i> nicht weiter, aber es ist dennoch, bei aller Oberflächlichkeit der Erzählweise, eine gut durchdachte und überzeugend aufgebaute Geschichte – bis zum Schluss, den ich als eine ziemlich enttäuschende Antiklimax empfinde <b>(Spoiler:</b> Der Sattel <i>ist</i> gar nicht so wertvoll, wie praktisch alle handelnden Personen zwischenzeitlich angenommen haben<b>).</b> </p><p style="text-align: justify;">Wenn ich trotz dieses schwachen Schlusse dabei bleibe, dass dieses Buch <i>meine Erwartungen übertroffen hat</i>, dann könnte man vielleicht einwenden, das sei ja kein Kunststück, da meine Erwartungen an ein Buch der Reihe <i>"Bibi und Tina"</i> zweifellos von vornherein <i>niedrig</i> waren. Insofern darf man es vielleicht als bemerkenswert bezeichnen, dass <i><a href="https://www.kosmos.de/de/sternenschweif-38-freunde-fur-immer_1141328_9783440141328">"Sternenschweif – Freunde für immer"</a></i> es geschafft hat, meine nicht gerade hohen Erwartungen zu <i>unterbieten</i>. </p><p style="text-align: justify;">Dazu ist zunächst zu sagen, dass unter den zahlreichen <i>"Sternenschweif"</i>-Büchern, die ich meiner Tochter bisher habe vorlesen müssen, durchaus einige waren, die ich <i>gar nicht so blöd</i> fand; was zugegebenermaßen ein recht zurückhaltendes Lob ist. Bei dem Band <i>"Freunde für immer"</i> fand ich den Klappentext einigermaßen vielversprechend: </p><blockquote><p style="text-align: justify;">"Laura und Mel sind beste Freundinnen. Doch seit der Übernachtungsparty im Heu verhält sich Mel ganz seltsam. Laura ist traurig. Was ist bloß mit ihrer Freundin los?" </p></blockquote><p style="text-align: justify;">Lach mich ruhig aus, Leser: Ich hielt es ernsthaft für möglich, dass hier, in der 38. Folge der Serie, die <i>Pubertät</i> in die Welt von <i>"Sternenschweif"</i> Einzug hält – und dass Mels Problem darin besteht, dass sie während der Heuboden-Übernachtungsparty <i>ihre Tage bekommt</i>. Wer nun meint, das sei ja wohl eine reichlich abwegige Vorstellung, dem sei gesagt, dass es beispielsweise in <a href="https://www.kosmos.de/de/sternenschweif-38-freunde-fur-immer_1141328_9783440141328"><i>"5 Sterne für Lola"</i> </a>eine Szene gibt, in der... na, dazu lieber ein andermal; die <i>Lola</i>-Bücher spielen nun mal in einer <i>ganz, ganz</i> anderen Liga. </p><p style="text-align: justify;">Tatsächlich rührt Mels Verstimmung nämlich daher, dass sie neidisch auf das vertraute Verhältnis zwischen Laura und ihrem Pony Sternenschweif ist und außerdem das Gefühl hat, dass Laura ihr etwas verheimlicht. Man muss zugeben, das ist plausibel: Dass Laura Sternenschweifs Einhorn-Geheimnis sogar vor ihren besten Freundinnen geheim halten muss, <i>musste</i> ja irgendwann mal zu Konflikten führen. Man kann <a href="https://www.kinderbuch-werkstatt.de/">der Ghostwriterin Anne Scheller</a> also zugute halten, dass sie sich bemüht, die Handlungsprämissen der Buchreihe <i>ernst zu nehmen</i>; aber in der Umsetzung ist es dann doch unbefriedigend. Insbesondere die Auflösung des Konflikts <b>(Spoiler:</b> Laura lässt Mel Sternenschweif in seiner Einhorngestalt sehen, lässt sie dann aber den "Trank des Vergessens" trinken, der in etwa so wirkt wie das "Blitzdings" bei den <i><a href="https://m.imdb.com/title/tt0119654/">"Men in Black"</a></i><b>)</b> fand ich eher so naja. Alles in allem wird man wohl sagen dürfen, dass <i>"Freunde für immer"</i> innerhalb der <i>"Sternenschweif"</i>-Reihe eines der <i>besseren</i> Bücher ist, aber dieses Urteil wird eben dadurch überschattet, dass ich mir <i>mehr</i> von diesem Buch versprochen hatte. </p><p style="text-align: justify;">Schließlich wären auch noch zu <i><a href="https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/ella-und-ihre-freunde-ausser-rand-und-band/978-3-446-24633-1/">"Ella und ihre Freunde außer Rand und Band"</a></i> ein paar Worte zu verlieren. Dass ich es etwas schwächer fand als die beiden anderen <i>"Ella"</i>-Bücher, die ich bisher gelesen habe, hatte ich bereits in meinem Wochenbriefing vom 25. November zu Protokoll gegeben, und ebenso, dass ich geneigt bin, dies darauf zurückzuführen, dass das Buch statt einer zusammenhängenden Handlung drei kurze, nur lose miteinander verknüpfte Episoden enthält. In gewissem Maße wirken diese Episoden unfertig, skizzenhaft, so als hätte der Verleger sie dem Autor vom Schreibtisch geklaut, ehe dieser ihnen den letzten Schliff verpassen konnte. Gleichwohl muss ich zu Protokoll geben, dass das Buch auch so noch genügend Komik und originelle Einfälle zu bieten hat, dass ich erheblichen Spaß an der Lektüre hatte – und meine Kinder auch. </p><p style="text-align: justify;">In der ersten Episode, <i>"Pekka muss bleiben!"</i>, will die Schuldirektorin nach Spanien auswandern, weil sie den finnischen Winter nicht erträgt; Ellas Klassenlehrer rechnet sich daraufhin Chancen aus, selbst der neue Schuldirektor zu werden. Allerdings ist die Schuldirektorin die Mutter von Ellas Klassenkameraden Pekka, und Pekka <i>will</i> nicht nach Spanien. Also müssen Ella und ihre Freunde sich so einiges einfallen lassen, um die Auswanderungspläne der Direktorin zu vereiteln... Dieser Plot hätte, wie ich finde, eigentlich für ein ganzes Buch ausreichen sollen, wird aber tatsächlich auf nur 37 Seiten abgehandelt. Etwas länger, nämlich 51 Seiten lang, ist die zweite Episode, <i>"Die Schatzsuche"</i>. Hier findet Ellas Klassenkamerad Timo in einem Ordner mit Bildern, die sein Vater als Kind im Kunstunterricht gemalt hat, ein Stück Papier, das aussieht wie ein Stück von einer Schatzkarte. Natürlich setzen die Kinder daraufhin alles daran, auch die anderen Stücke aufzutreiben – und am Ende den Schatz zu finden... Die letzte Episode, <i>"So ein Zirkus!"</i>, ist nur 29 Seiten lang. Hier kommt ein Zirkus in den Ort, in dem Ella und ihre Freunde wohnen – aber dann bricht das Zirkuszelt zusammen, und Ella und ihre Freunde kommen auf die Idee, den Zirkus in der Turnhalle ihrer Schule unterzubringen. Und ausgerechnet an diesem Tag steht eine Inspektion vom Schulamt an... </p><p style="text-align: justify;">Kurz und gut, auch ein vergleichsweise schwaches <i>"Ella"</i>-Buch ist immer noch besser als vieles Andere, was der Kinderbuchmarkt so hergibt; ich schätze, wir werden uns noch weitere Bände dieser Reihe ausleihen. </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><b>Bonus:</b> <a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Eine_Geburtstagstorte_f%C3%BCr_die_Katze">Sven Nordqvist, <i>Eine Geburtstagstorte für die Katze</i>.</a> Deutsch von Angelika Kutsch. Hamburg: Oetinger, 1984. </p><p style="text-align: justify;"><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/12/creative-minority-report-nr-6.html">Regelmäßige Leser meiner Wochenbriefings werden wissen</a>, dass mein Tochterkind sich unlängst auf dem Heimweg aus der Schule – eigentlich direkt beim Verlassen des Schulhauses – verletzt hat; nachdem die Wunde in der Unfallambulanz versorgt worden war, sollten wir uns am nächsten Tag bei einem Unfallarzt zur Nachkontrolle bzw. Weiterbehandlung vorstellen. Die Praxis, bei der wir dies taten, vergab keine Termine, stattdessen sollte man innerhalb der Sprechzeiten "einfach vorbeikommen" – musste dafür aber auch erhebliche Wartezeiten in Kauf nehmen, umso mehr, als die Patienten offenbar nicht nach <i>Ankunftsreihenfolge</i>, sondern nach <i>Priorität</i> drangenommen wurden. Und die Nachkontrolle einer bereits versorgten Wunde hat naturgemäß eher niedrige Priorität. Dafür habe ich durchaus Verständnis, aber für zwei kleine Kinder (ja, <i>zwei</i>: der Jüngste musste mangels Betreuungsalternative mit) ist es kein Spaß, rund zwei Stunden in einem Wartezimmer zu sitzen – zumal es eben keine <i>Kinderarzt</i>praxis war und der Wartebereich daher keine <i>Spielecke</i> hatte. Was es hingegen <i>gab</i>, war dankenswerterweise ein Regal mit Kinderbüchern, und so las ich meinen Kindern im Laufe der Wartezeit zwei Bücher vor: zuerst <i><a href="https://shop.dentaurum.de/index.php?id=p&psn=25046&pgsn=3835&ch=01b8ac">"Gullivers Reise ins Zahnspangenland"</a></i> (im Ernst!) und dann eben <i>"Eine Geburtstagstorte für die Katze"</i>, das Buch, das <a href="https://www.oetinger.de/special/pettersson-und-findus">die <i>"Pettersson und Findus"</i>-Reihe</a> begründete. </p><p style="text-align: justify;">Ich scheue mich nicht, zuzugeben, dass ich Pettersson und Findus bisher nahezu ausschließlich vom Hörensagen kannte; oder vielleicht wäre es richtiger zu sagen "vom Sehen": Der Stil der Illustrationen, insbesondere das <i>"character design"</i> der beiden Hauptfiguren, ist mir seit einer gefühlten Ewigkeit bekannt und vertraut, aber die dazugehörigen Geschichten kannte ich bisher kaum – mit einer Ausnahme: Wir haben mal einen Schuhkarton voller Hörspiel- und Kinderliederkassetten geschenkt bekommen, und darin fand sich auch eine Musical-Fassung von <i><a href="https://www.oetinger.de/buch/pettersson-und-findus-aufruhr-im-gemuesebeet/9783789169021">"Aufruhr im Gemüsebeet"</a></i>. Und nun also <i>"Eine Geburtstagstorte für die Katze"</i>, das erste Buch der Reihe. Ich möchte behaupten, es ist ein echtes Qualitätsmerkmal, dass dieser Band sich zwar ausgezeichnet als Auftakt zu einer Serie eignet, aber zugleich auch sehr gut für sich allein stehen könnte, also nicht eindeutig erkennen lässt, ob Pettersson und Findus von vornherein als Serienfiguren konzipiert waren. </p><p style="text-align: justify;">Der Handlungsverlauf folgt dem Muster einer bestimmten Sorte von Schwankerzählung, von der man z.B. auch in Grimms Märchen einige Beispiele findet und die die typische Struktur von Abenteuererzählungen (der Held benötigt, um seine Aufgabe zu erfüllen, Hilfsmittel – ein bestimmtes Schwert, ein bestimmtes Pferd usw. –, die er nur erringen kann, wenn er zunächst <i>andere</i> Aufgaben bewältigt), parodiert, indem sie dieses Schema auf ganz alltägliche Verrichtungen anwendet; in diesem Fall auf das Backen eines Kuchens. Pettersson will seinem Kater zum Geburtstag eine Pfannkuchentorte backen, hat aber kein Mehl im Haus; um ins Dorf zu fahren und neues zu kaufen, muss er aber erst sein Fahrrad reparieren, und der Schlüssel zu dem Schuppen, in dem er sein Werkzeug aufbewahrt, ist in den Brunnen gefallen. Die Angel, mit deren Hilfe er den Schlüssel zurückerlangen kann, liegt jedoch auf dem Dachboden, und um dorthin zu gelangen, braucht Pettersson eine Leiter, die auf der Weide des Nachbarn liegt. Folglich muss Pettersson mit Hilfe von Kater Findus erst einmal den bösen Stier des Nachbarn von der Weide weglocken. </p><p style="text-align: justify;">Was das Fazit angeht, können wir uns kurz fassen: <i>"Eine Geburtstagstorte für die Katze"</i> ist eine ebenso witzig wie warmherzig erzählte, raffiniert konstruierte und außerordentlich reizend illustrierte Geschichte, und ich denke, wir werden uns das Buch mal besorgen – mindestens leihweise aus der Bibliothek. Unter anderem deshalb, weil es auf den letzten Seiten ein Rezept für Pfannkuchentorte enthält... </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><b>Hinweis in eigener Sache:</b> Dieser Artikel erschien zuerst am 6.12. <a href="https://www.patreon.com/posts/vorlesestoff-23-94075594">auf der <i>Patreon-</i>Seite <i>"Mittwochsklub"</i></a>. Gegen einen bescheidenen Beitrag von 5-15 € im Monat gibt es dort für Abonnenten neben der Möglichkeit, Blogartikel bis zu einer Woche früher zu lesen, auch allerlei exklusiven Content, und wenn das als Anreiz nicht ausreicht, dann seht es als solidarischen Akt: Jeder, der für die Patreon-Seite zahlt, leistet einen Beitrag dazu, dass dieser Blog für den Rest der Welt kostenlos bleibt! </p>KingBearhttp://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-65272014747021176292023-12-09T18:00:00.001+01:002023-12-09T18:00:04.022+01:00Creative Minority Report Nr. 7<p style="text-align: justify;">Servus, Leser! Weihnachtet's bei euch sehr? Oder seid ihr krank? In unserer Umgebung rollt die erste große Erkältungswelle der Saison gar mächtig und hat auch meine Familie nicht verschont; aber immerhin, den Kindern geht's gut. Derweil ist heute Mittag bekannt gegeben worden, dass <a href="https://www.erzbistum-paderborn.de/news/dr-udo-markus-bentz-ist-neuer-erzbischof-von-paderborn/">der bisherige Mainzer Weihbischof und Generalvikar Udo Bentz neuer Erzbischof von Paderborn</a> und <a href="https://erzbistum.erzbistum-bamberg.de/weihbischof/">Weihbischof Herwig Gössl neuer Erzbischof von Bamberg</a> wird. Diese Meldungen sind so kurz vor dem Redaktionsschluss 'reingekommen, dass ich darauf wohl erst nächste Woche werde näher eingehen können. Was es sonst Neues gibt, erfahrt ihr sogleich... </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhDnLHyE3r94oz-W3EOOIeukEs-zgIiGTxJ2FUSh5JhCgaDdpp4Qm8pkEUEkVEVYrlQOoLs5ODlXTDRGt5Gp5Nrz-gHJASUgnh6mD_C465CmhjRW9mxDy9ER8J7qV_99xE7rA2ALoxVH-uVaA-IgSo_bx9wAUYcTi7ZDZMo3YmLwcAFnXFxWgn9bsOSOWru/s4608/20231208_204638.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3456" data-original-width="4608" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhDnLHyE3r94oz-W3EOOIeukEs-zgIiGTxJ2FUSh5JhCgaDdpp4Qm8pkEUEkVEVYrlQOoLs5ODlXTDRGt5Gp5Nrz-gHJASUgnh6mD_C465CmhjRW9mxDy9ER8J7qV_99xE7rA2ALoxVH-uVaA-IgSo_bx9wAUYcTi7ZDZMo3YmLwcAFnXFxWgn9bsOSOWru/s320/20231208_204638.jpg" width="320" /></a></div><br /><p style="text-align: justify;"><b>Was bisher geschah </b></p><p style="text-align: justify;">Die zurückliegende Woche begann für mich, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/12/creative-minority-report-nr-6.html">wie sich im vorigen Wochenbriefing schon abgezeichnet hatte</a>, mit <i>Männergrippe</i>: Am Samstagnachmittag befand ich mich in einem Zustand, der den Weg vom Bett zum Klo als eine Reise erscheinen ließ, die gründlicher Planung bedurfte; am Sonntag ging es mir schon erheblich besser, aber doch noch nicht gut genug, um das Haus zu verlassen und unter Leute zu gehen. Meine Teilnahme am mit Spannung erwarteten Familiengottesdienst zum 1. Advent musste ich daher schweren Herzens absagen; was mich indes nicht davon abhalten soll, unter der Rubrik <b>"Schwarzer Gürtel in KiWoGo" </b>noch einiges zu diesem Familiengottesdienst zu sagen – wenn auch naturgemäß hauptsächlich zu den <i>Vorbereitungen</i>. – Für Montag verabredete ich mit der Mutter einer Schulfreundin unseres Tochterkindes, dass sie das Tochterkind bei uns abholte und zur Schule brachte; am Dienstag fühlte ich mich dann schon wieder fit genug, das <i>selbst</i> zu tun. Derweil hatte die Erkältung allerdings auch meine Liebste erwischt, die sich daher ab Mittwoch bei der Arbeit krank meldete. Auf diese Weise kamen wir am Nikolaustag <i>weder</i> <a href="https://landing.churchdesk.com/e/24296381/nikolausfeier">zur Nikolausfeier in St. Joseph Siemensstadt</a> <i>noch</i> zum <i><a href="https://www.weil-gott-dich-liebt.de/jam">JAM</a></i>; das Tochterkind war recht zufrieden damit, stattdessen länger in der Schule bleiben zu dürfen, fand es allerdings doch etwas schade, auf diese Weise nicht mitzubekommen, wie beim <i>JAM</i> die Geschichte von Josef in Ägypten weitergeht. Also stellte ich ihr in Aussicht, ihr die Fortsetzung der Geschichte nach der Schule aus der Kinderbibel vorzulesen, und tat das dann am Abend auch noch; das kam bei beiden Kindern gut an, könnte man also wohl ruhig öfter machen. Zum <i>"Beten mit Musik"</i> in einer der tagsüber geöffneten Kirchen der Umgebung kamen wir wieder die ganze Woche nicht, und auch sonst blieben wir möglichst viel zu Hause – bis auf das Tochterkind, das unverdrossen jeden Tag zur Schule ging. </p><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Was ansteht </b></div><p style="text-align: justify;">Nach dem ganzen erkältungsbedingten Ausnahmezustand im Familienalltag fühle ich mich ein bisschen wie aus der Zeit gefallen. Im Terminkalender steht von Montag bis Freitag <i>nichts</i>, trotzdem habe ich die vage Ahnung, dass am 14. und/oder am 15. Dezember <i>"irgendwas war"</i> (bzw. <i>sein wird</i>); hoffen wir mal, dass es mir rechtzeitig wieder einfällt. Am Samstag ist dann die Weihnachtsfeier der <i><a href="https://www.kph-st.eu/">Katholischen Pfadfinder Haselhorst</a></i>, und da sind auch die <i>Wichtel</i> mit dabei. Was alles Weitere betrifft, lass dich überraschen, Leser – ich tue es auch... </p><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Schwarzer Gürtel in KiWoGo </b></div><p style="text-align: justify;">Wenn ich etwas über den Familiengottesdienst zum 1. Advent in St. Joseph Siemensstadt sagen will, obwohl ich <i>nicht dabei war</i>, dann fange ich wohl am besten <i>hinten</i> an. Nachdem ich am Samstagabend noch gehofft hatte, über Nacht ausreichend zu genesen, dass ich meinen vorgesehenen Part bei diesem Familiengottesdienst würde übernehmen können, stellte ich beim Aufwachen am Sonntag fest, dass das wohl illusorisch war, und schickte daher eine Nachricht an den Gemeindereferenten: Ich sei krank und könne daher nicht, wie beabsichtigt, mit der Gemeinde die neuen Lieder einüben, insbesondere auch nicht die Bewegungen zu dem Lied <a href="https://youtu.be/bq99yQeBk_I?si=yvwIm_f-nq7vQMk0"><i>"Runtergekommen"</i> von Daniel Kallauch</a>. Er fragte daraufhin, ob denn die von mir ins Boot geholte Gitarristin und Vorsängerin (nämlich die Co-Leiterin der Wichtelgruppe) kommen würde, ich bejahte das, woraufhin der Gemeindereferent meinte, dann würden sie das schon hinkriegen, und mir gute Besserung wünschte. Nach dem Gottesdienst meldete er sich bei mir zurück: Es sei alles gut gelaufen, insbesondere lobte er die Performance meiner Teamkollegin und meinte, sie könne gern öfter im Gottesdienst musizieren. – Soweit also <i>Happy End</i>. Ehe ich nun ein Stück zurückspule und einige Bemerkungen über die Vorbereitungen zu diesem Familiengottesdienst festhalte, möchte ich fürs Protokoll festhalten, dass ich das Klima in der Gemeinde St. Joseph/St. Stephanus, was z.B. die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen "haupt- und ehrenamtlichen" Mitarbeitern (<a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/09/heuchelei-stinkt-und-teenager-haben.html?m=1">ich mag diese Bezeichnungen bekanntlich nicht besonders</a>, aber es weiß wenigstens jeder, was damit gemeint ist), die Offenheit für neue Ideen und ganz allgemein die <i>Wertschätzung von Engagement</i> angeht, als so gut empfinde, wie ich es noch in keiner der Pfarreien, in denen ich seit meiner Kindheit aktiv war, erlebt habe. Das gilt es einfach mal anzuerkennen und denen, die dazu beitragen, dass es so ist, <i>Danke</i> zu sagen. – Das verhindert indes nicht, dass es im Einzelfall doch mal Verdruss gibt oder Dinge nicht optimal laufen. </p><p style="text-align: justify;">Also mal von vorne: Meine Motivation, mich bei der Vorbereitung des Advents-Familiengottesdienstes um die Musikauswahl zu kümmern, bestand wesentlich in meinem Ansinnen, zu demonstrieren, dass <i>"für Familiengottesdienste geeignete Musik" </i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2015/05/wir-zwei-werden-jetzt-ein-lied-singen.html">nicht zwingend <i>"NGL"</i> heißen muss</a>. Was ich anstrebte, war eine wohlabgewogene Mischung aus traditionellen Adventsliedern und modernem Lobpreis; darunter sollte mindestens ein Bewegungslied für Kinder sein, nämlich eben <i>"Runtergekommen"</i> von Daniel Kallauch, da es thematisch in den Advent passt. Meine Idealvorstellung wäre es gewesen, die traditionellen Lieder vom Vortragsstil her eher den Lobpreisliedern anzupassen als ungekehrt; um den anderen Mitgliedern des <i>KiWoGo</i>-Arbeitskreises einen Eindruck davon zu vermitteln, wie ich mir das vorstellte, schickte ich ihnen einen <a href="https://youtu.be/gCI4vl6vKyM?si=nTGhPRz6EgahYQs9"><i>YouTube</i>-Link zur <i>"Credo unplugged"</i>-Version von <i>"Herr, send herab uns deinen Sohn"</i> (GL 222), arrangiert von meinem Freund Raphael Schadt</a>. Damit erntete ich allerdings kein nennenswertes Feedback. Ohnehin zeigte sich schon früh, dass meine Wunschvorstellung, den gesamten Familiengottesdienst musikalisch ohne Orgel, dafür mit Gitarre, ggf. E-Piano und ein bisschen Percussion (<a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Caj%C3%B3n">Cajón</a> o.ä.) zu gestalten, mangels geeigneten musikalischen Personals wohl nicht zu verwirklichen sein würde. Meine Liedvorschläge wurden dennoch positiv aufgenommen, und als ich dann am Rande eines Wichtelgruppentreffens mit meinen Teamkolleginnen über dieses Thema ins Gespräch kam, zeigte die Wichtel-Co-Leiterin, die sehr schön singen und Gitarre spielen kann, Interesse, sich an der Gestaltung des Familiengottesdienstes zu beteiligen. Zu diesem Zeitpunkt waren es noch zwei Wochen bis zum 1. Advent, und in den folgenden Tagen vereinbarte ich mit meiner Teamkollegin, dass sie <i>"Runtergekommen"</i> und ein weiteres Lobpreislied spielen sollte – ursprünglich hatte ich an <a href="https://youtu.be/32Y9gWEeUQY?si=NefT3gDT_AYgAySZ"><i>"Fürst des Friedens"</i> von Johannes Hartl & Friends</a> gedacht, aber meine Teamkollegin gab zu bedenken, das Lied sei melodisch nicht sehr eingängig und daher vielleicht nicht besonders gemeindetauglich. Als Alternative schlug sie <a href="https://youtu.be/HwZUpX-PwLA?si=dpjtRHSMRqTI7w9b"><i>"Hosanna (Ich seh' den König kommen)" </i>von <i>Hillsong United</i></a> vor; das gefiel mir <i>auch</i>, und ich fand es auch inhaltlich passend zum Advent. – Diese Lieder sollten vor Beginn der Messe mit der Gemeinde eingeübt werden, und für mich selbst sah ich die Aufgabe vor, dieses Einüben anzuleiten. </p><p style="text-align: justify;">Während auf dieser Seite also alles so ziemlich zu meiner Zufriedenheit lief, war ausgerechnet meinen <i>anderen</i>, erheblich konventionelleren Liedvorschlägen ein weniger günstiges Schicksal beschieden. Ein paar Tage vor dem Termin reichte nämlich der für diese Messe eingeteilte Organist – der <i>nicht informiert worden war, dass es sich um einen Familiengottesdienst handelte</i> – eine <i>eigene</i> Liste mit Liedvorschlägen ein. Nun gut, Kommunikationspannen können vorkommen, aber jedenfalls musste nun ein Kompromiss zwischen <i>seiner</i> und <i>meiner</i> Liste gefunden werden, der am Ende so aussah, dass zwar die zwei Lobpreislieder mit Gitarrenbegleitung unangefochten blieben, von den anderen Liedern von meiner Liste aber nur das Auszugslied, <i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2020/11/ernsthafte-frage-experten-fur-die.html">"Maria durch ein Dornwald ging"</a></i>, in die endgültige Liedauswahl aufgenommen wurde. – Ich will mich darüber gar nicht groß beschweren, zumal ich einerseits ja letztendlich gar nicht selbst dabei sein konnte und mir andererseits, wie gesagt, berichtet wurde, es sei alles gut gelaufen. Ich denke aber doch, der gesamte Verlauf der Vorbereitungen dokumentiert so einigermaßen, mit was für Schwierigkeiten man rechnen muss, wenn man mal etwas machen will, was jenseits der eingespielten volkskirchlichen Gewohnheiten liegt. Selbst dann, wenn man es mit <i>wirklich gutwilligen Leuten</i> zu tun hat. </p><div style="text-align: justify;">Am liebsten wäre es mir auf mittlere Sicht, eine <i>Lobpreisband</i> aufzubauen, die bei Familien- und Jugendgottesdiensten spielen und vielleicht einmal im Monat eine eigene Andacht gestalten könnte. Aber vorläufig ist das natürlich nur ein Wunschtraum... </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Neues aus Synodalien: Maria Zwonull sucht eine Bischöfin </b></div><p style="text-align: justify;"><a href="https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2023-12/papst-franziskus-annahme-ruecktritt-stuttgart-bischof-fuerst.html">Am 4. Dezember hat Papst Franziskus den altersbedingten Rücktritt des Bischofs von Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, angenommen</a>; Fürst war zu diesem Zeitpunkt der dienstälteste katholische Diözesanbischof Deutschlands, er hatte den bischöflichen Stuhl von Rottenburg seit 2000 inne, als Nachfolger von <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2014/10/sex-lugen-und-audio.html">Kardinal Kasper</a> übrigens. Damit waren also für kurze Zeit – nämlich bis zur Ernennung der neuen Erzbischöfe von Paderborn und Bamberg – <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/10/neues-aus-synodalien-das-groe-zappeln.html">vier der 27 deutschen Diözesen vakant</a>, und die Sedisvakanz im <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2016/10/wenn-ich-einmal-papst-war.html">ausgeprägt liberalen Bistum Rottenburg-Stuttgart</a> hat nun die "Reform"-Initiative <i>Maria 2.0</i> zum Anlass genommen, <a href="https://de.catholicnewsagency.com/news/14550/reformbewegung-maria-20-sucht-bischofin-als-nachfolger-von-bischof-furst">eine Stellenanzeige für <i>"eine neue Bischöfin/einen neuen Bischof (w/m/d)" </i>zu veröffentlichen</a>. "Weibliche Bewerberinnen werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt", heißt es darin; als eine solche Qualifikation wird ausdrücklich der "Nachweis" eines "aktiven Engagements für Reformen" genannt. </p><p style="text-align: justify;">Mir drängen sich angesichts dieser Nachricht drei unterschiedliche und zum Teil widerstreitende Gedanken auf, die ich hier mal in aller fragmentarischen Kürze folgen lassen möchte: </p><div style="text-align: justify;"><i>1.</i> Sollen sie mal machen, sich eine eigene Bischöfin wählen. Das ist dann wenigstens mal ein handfester schismatischer Akt, damit wäre dann endlich und endgültig klargestellt, dass diese Gruppe nicht auf dem Boden der katholischen Kirche steht und folglich auch keine Stimme im innerkirchlichen Diskurs beanspruchen kann. </div><p style="text-align: justify;"><i>2.</i> Aber das meinen die doch <i>sowieso nicht ernst</i>. Was natürlich die Frage nach sich zieht: Was soll das <i>dann</i>? Mit viel gutem Willen könnte man vielleicht von Satire sprechen, eine präzisere Bezeichnung wäre wohl <i><a href="https://filmlexikon.uni-kiel.de/doku.php/t:travestie1-369">Travestie</a></i>. Nur dass es eben nicht geistreich und originell wirkt, sondern verkrampft und sauertöpfisch, wie so ziemlich alles, was aus dem Hause <i>Maria Zwonull</i> kommt. Wahrscheinlich ist das die mehr oder weniger natürliche Folge, wenn Damen aus gutbürgerlichen Verhältnissen, die 30, 40 oder mehr Jahre lang als Gemeindereferentinnen, Gotresdienstbeauftragte oder Kommunionhelferinnen oder in der Verbandsarbeit (<i><a href="https://www.kfd-bundesverband.de/">kfd</a></i>, <i><a href="https://www.frauenbund.de/">KDFB</a></i> usw.) Dienst getan haben, plötzlich unter dem Motto <i><a href="https://www.kalkbreite.net/wir-wollen-die-ganze-baeckerei/">"Wir wollen nicht ein Stück vom Kuchen, wir wollen die ganze Bäckerei!"</a></i> ihre in jüngeren Jahren verpasste Sponti-Phase nachholen wollen. Man kann wahrscheinlich froh sein, dass sie bei ihren Protestaktionen <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2013/04/wo-fass-ich-dich-unendliche-natur-euch.html">ihre Blusen anbehalten</a>. </p><div style="text-align: justify;"><i>3.</i> Es steht zu hoffen, dass Katholiken, die ein bisschen was von ihrem Glauben verstehen, bemerken, was für eine unangemessene Sicht des Bischofsamts aus dieser Anzeige spricht. Der sakramentale Charakter des Amtes kommt überhaupt nicht in Betracht, es wird so getan, als wäre ein Bischof bloß so etwas wie ein Regionaldirektor eines großen Franchise-Unternehmens. Sicherlich kann man sagen, dass es schon heute Bischöfe gibt, die den Eindruck erwecken, ihr Amt so zu verstehen; aber vielleicht muss man erst so richtig mit der Nase draufgestoßen werden, damit man merkt, wie <i>falsch</i> das ist. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Weiteres zur Causa Kenkel in St. Willehad, und worum es mir dabei eigentlich geht </b></div><p style="text-align: justify;">Ich hatte es im vorigen Wochenbriefing schon kurz erwähnt: <a href="https://www.nwzonline.de/wesermarsch/nordenhamer-pfarrer-michael-kenkel-leser-dr-volker-meyer-kritisiert-bistum_a_4,0,3393578228.html">In der <i>Nordwest-Zeitung</i> erschien am 1. Dezember ein Leserbrief</a>, in dem "[d]as Verhalten der Vorgesetzten des Pfarrers Michael Kenkel" als "fragwürdig" beurteilt wird. Der Verfasser dieses Leserbriefs, der Nordenhamer Hautarzt Dr. Volker Meyer, wünscht "Pfarrer Kenkel, dass er bei uns in Nordenham eine neue Heimat finden darf", und meint, dass die "Art des Umgangs" mit ihm, die das Bischöflich Münstersche Offizialat an den Tag lege, "nicht unserem christlichen Menschenbild entspricht". Indem ihm die Tätigkeit als Seelsorger nur unter Auflagen gestattet werde, drücke man ihm "öffentlich einen Stempel auf". – Fragt man allerdings, was Dr. Meyer dem Offizialat <i>konkret vorwirft</i> bzw. was es seiner Meinung nach hätte <i>anders</i> machen können oder sollen, fällt es auf, dass er die Vorgänge, die er kritisiert, <i>völlig falsch darstellt</i>: </p><blockquote><p style="text-align: justify;">"Zunächst entsendet man den Mann, der vor 13 Jahren eine nicht näher bezeichnete 'Übergriffigkeit<b>' </b>an einer damals 19-Jährigen verübt haben soll, nach Nordenham und gibt ihm eine zweite Chance. Wenige Tage später gibt das Bistum sinngemäß öffentlich zu Protokoll, der Mann müsse sich von unter 27-jährigen Frauen fernhalten". </p></blockquote><p style="text-align: justify;">Das ist ja nun, mit Verlaub gesagt, <i>Quatsch</i>. Die besagten Auflagen wurden nicht erst verhängt, nachdem P. Kenkel seine Stelle in der Pfarrei St. Willehad angetreten hatte; vielmehr wurde <a href="https://www.offizialat-vechta.de/detail/einsatz-von-pfr-k-in-nordenham">die Pressemitteilung des Bischöflich Münsterschen Offizialats</a>, in der auf diese Auflagen hingewiesen wurde, dadurch veranlasst, dass zuvor P. Kenkel selbst und die Verantwortlichen der Pfarrei St. Willehad <a href="https://www.nwzonline.de/wesermarsch/kirchengemeinde-st-willehad-nordenham-pfarrer-michael-kenkel-tritt-stelle-nach-ausgeraeumten-missbrauchsvorwuerfen-an_a_4,0,3214072972.html">in einem angeblich "im Sinne der Transparenz" (!) anberaumten Pressegespräch</a> sowie in den eigenen Pfarrnachrichten die bestehenden Auflagen verschwiegen und fälschlich behauptet haben, alle Dekrete gegen Kenkel seien aufgehoben worden. Dass diese misslungene Informationspolitik im Endergebnis das Ansehen P. Kenkels in der Öffentlichkeit beschädigt hat und eine Belastung für seine Tätigkeit in St. Willehad darstellt, ist kaum von der Hand zu weisen; aber die Schuld daran kann man wohl kaum dem Bistum zuschreiben. </p><p style="text-align: justify;">Weiterhin versucht Dr. Meyer die Maßnahmen des Bistums gegenüber P. Kenkel auch dadurch als unsinnig darzustellen, dass er betont, dass "die Polizei damals nichts Strafbares fand und er nie verurteilt wurde (also auch nicht dazu, sich von jungen Frauen fernzuhalten)". Also, sorry: Die Fähigkeit, zwischen weltlichem Strafrecht und dem disziplinarischen Recht der Kirche zu unterscheiden, sollte man einem Akademiker doch eigentlich zutrauen können. </p><p style="text-align: justify;">Doch der Dermatologe trägt noch dicker auf: "Jesus hat die Selbstgerechten und Pharisäer seiner Zeit, die gerade die Ehebrecherin steinigen wollten, entlarvt, indem er denjenigen, der ohne Sünde sei, zum ersten Steinwurf aufforderte", <a href="https://www.google.com/amp/s/www.bibleserver.com/amp/EU/Johannes8">ruft er in Erinnerung</a>. Betrachtet er das als eine passende Analogie zum hier in Frage stehenden Vorgang? Kommt es ihm nicht in den Sinn, dass es gegenüber dem Opfer von P. Kenkels "nicht näher bezeichnete[r] 'Übergriffigkeit'" (schon die Anführungsstriche sind hier eigentlich eine Frechheit) irgendwie unsensibel sein könnte, den Geistlichen in der Rolle dessen zu sehen, den man vor der Steinigung bewahren müsse? – Zumal es ja gar nicht darum geht, ihn zu steinigen. Schließlich darf er weiter als Seelsorger tätig sein, wenn auch für begrenzte Zeit nur unter Auflagen. Ich bin überzeugt, dass es in der Pfarrei St. Willehad genug Aufgaben für ihn gibt, für die diese Auflagen kein Hindernis darstellen. </p><p style="text-align: justify;">Übrigens gehe ich davon aus, dass Dr. Meyer über die konkreten Hintergründe des Falles nicht <i>mehr</i> weiß als ich oder irgendein anderer beliebiger <i>NWZ-Leser</i>; insofern finde ich diesen reflexartigen Drang, den Geistlichen in Schutz zu nehmen, einigermaßen befremdlich. – Möglicherweise wird der eine oder andere Leser nun meinen, ebenso gut könnte man <i>mir</i> einen reflexartigen Drang attestieren, dem Geistlichen <i>am Zeug zu flicken</i>, und dieser sei nicht weniger befremdlich. Das würde ich allerdings als ein grobes Missverstehen meiner Absichten bezeichnen. <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/11/eine-klarstellung-aus-vechta.html">Wie ich schon einmal betont habe</a>, habe ich überhaupt kein Interesse daran, P. Kenkel <i>persönlich schlecht zu machen</i>; im Gegenteil macht das, was ich bisher über sein Selbstverständnis und sein Tätigkeitsprofil als Priester und Seelsorger gehört und gelesen habe, einen überwiegend <i>guten</i> Eindruck auf mich. Insofern erscheint es nachvollziehbar, dass man sich <i>wünschen</i> möchte, bei dem grenzverletzenden Verhalten gegenüber (mindestens) einer jungen Frau, dessen er sich schuldig gemacht hat, möge es sich um einen verzeihlichen Ausrutscher gehandelt haben. Tatsächlich kann ich nicht ausschließen, dass es sich bei diesem Vorfall um etwas gehandelt haben könnte, bei dem auch <i>ich</i> sagen würde: Wenn in den dreizehn Jahren, die seitdem vergangen sind, nicht noch <i>mehr</i> vorgefallen ist, dann könnte man die Sache so langsam auch mal auf sich beruhen lassen. Ich gebe allerdings zu bedenken, dass Leute, die <i>genauere Kenntnis des Falles</i> haben – wie etwa der Interventionsbeauftragte des Bistums Münster, Peter Frings –, zu einem <i>anderen</i> Urteil kommen. </p><p style="text-align: justify;">Was mich aber auch unabhängig von der Frage, wie gravierend P. Kenkels damaliges Fehlverhalten denn nun wirklich war, umtreibt, ist, dass sich in dem Verhalten der Mitarbeiter der Pfarrei St. Willehad, aber auch in Reaktionen wie etwa derjenigen des Dr. Meyer, ein Muster widerspiegelt, das in meinen Augen zu den <i>systemischen Ursachen von Missbrauchsvertuschung</i> in hierarchisch strukturierten Institutionen zählt (nicht nur in der Kirche übrigens; aber der Hinweis, dass es dergleichen auch in Schulen, Sportvereinen usw. gibt, soll nicht dazu dienen, die Schuld kirchlicher Institutionen zu relativieren): eine starke Tendenz zum <i>Täterschutz</i>, zur <i>Solidarisierung und Identifikation mit dem Täter statt mit den Opfern</i>. Als ich in Berlin-Tegel im Pfarrgemeinderat war, habe ich dieses Reaktionsschema in erschütternder Deutlichkeit kennengelernt. Ein ehemaliger Pfarrer der hiesigen Pfarrei, der wegen des Bekanntwerdens von noch aus seiner Kaplanszeit datierenden Fällen sexueller Belästigung männlicher Jugendlicher sein Amt verlor, steht in der Gemeinde immer noch im Ruf, das Opfer falscher Beschuldigungen geworden zu sein, dabei ist der Fall in den Akten des Erzbistums ausgesprochen gut dokumentiert und im <a href="https://www.erzbistumberlin.de/medien/pressestelle/aktuelle-pressemeldungen/pressemeldung/news-title/veroeffentlichung-teil-c-des-gutachtens-ueber-sexuellen-missbrauch-im-erzbistum-berlin-6388/">Teil C des <i>Gutachtens über sexuellen Missbrauch im Erzbistum Berlin</i></a>, trotz der Schwärzung personenbezogener Angaben in der veröffentlichten Version, ohne große Mühe aufzufinden. Aber niemand hat ein Interesse daran, die Sache noch einmal aufzurühren; lieber lässt man die Leut' in dem Glauben, ihr früherer Pfarrer wäre zu Unrecht verleumdet worden. Dahinter steckt offenbar die Auffassung, wenn das Ansehen des früheren Pfarrers beschädigt werde, ziehe das auch das Ansehen der <i>Pfarrei</i>, wo nicht gar der gesamten <i>Kirche</i> in Mitleidenschaft; dass dieser Ansehensverlust noch weit <i>gravierender</i> ausfallen dürfte, wenn etwas, das man zunächst zu verheimlichen versucht hat, schließlich <i>doch</i> herauskommt, wird bei solchen Überlegungen offenbar nie in Betracht gezogen. Erst recht nicht, was für ein fragwürdiges <i>"Wir-Gefühl"</i> das eigentlich ist, in das der Missbrauchstäter einbezogen wird, während die Opfer ausgeschlossen bleiben. </p><p style="text-align: justify;">Dass sich im vorliegenden Fall nun das Bischöflich Münstersche Offizialat um Transparenz bemüht und <i>dafür kritisiert wird</i>, kann ich nur als bizarr empfinden. Derweil erreicht die Entschlossenheit der Pfarrei St. Willehad, angesichts der Kritik an ihrer Informationspolitik den Kopf in den Sand zu stecken, ein Ausmaß, das man nur noch als schamlos bezeichnen kann. Eine Stellungnahme zu der Pressemitteilung aus Vechta ist noch immer nicht erfolgt, auf der <i>Facebook</i>-Seite der Pfarrei sind in der letzten Woche nur <a href="https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=pfbid06Rgfu1KeSAxauLYQfiBFpCuWnGJ9G9GLeBubC7qinZqwWAb4DFAaqCJyokiDwYEJl&id=100064946853764">ein Foto vom Adventskranz in der Burhaver Kirche</a> und <a href="https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=pfbid02MzCJVPuuD7F3pEhvfbYHWK7pW5AAVGFQNy3qCLLN5nsECrFFWuZfDpahqyfef7qil&id=100064946853764">eine Bilderserie zum 40jährigen Jubiläum der Kolpingsfamilie Einswarden</a> (das, da die Kirche in Einswarden samt Gemeindesaal und sonstigen Nebengebäuden ja <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2021/12/spandau-oder-portugal-4-4-woche-im.html?m=1">inzwischen<b> </b>der Koptisch-orthodoxen Kirche gehört</a>, <i>ebenfalls</i> in Burhave gefeiert wurde) veröffentlicht, <i>sonst nichts</i>; und das Problem mit dem <a href="https://www.st-willehad-nordenham.de/">Sicherheitszertifikat der Website</a> wurde auch immer noch nicht behoben, möglicherweise mit Absicht. </p><div style="text-align: justify;">Über das besagte Kolping-Jubiläum sollte man vielleicht noch ein paar Sätze mehr sagen, und auch sonst gibt es aus den Pfarreien der Wesermarsch noch ein paar interessante Neuigkeiten; aber ich glaube, die hebe ich mir aus Platzgründen lieber für ein andermal auf. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Ostwind: Neuevangelisierung für Pferdemädchen (oder auch nicht) </b></div><p style="text-align: justify;">Hurra, endlich sind wir bei der Gutenachtlektüre fürs Tochterkind bei <i><a href="https://alias-entertainment.de/ostwind-der-grose-orkan-das-buch-zum-film/">"Ostwind – Der große Orkan"</a></i> angekommen! Und was soll ich sagen: Es gefällt mir. Es ist schon viel wert, wenn für mich als Vorleser die Motivation, mit der gerade aktuellen Lektüre rasch voranzukommen, nicht darin liegt, mit dem Buch fertig werden zu wollen, um danach was <i>anderes</i> lesen zu können, sondern darin, dass ich <i>selbst</i> wissen will, wie die Geschichte weitergeht. </p><div style="text-align: justify;"><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/11/vorlesestoff-furs-tochterkind-november.html">Wie ich schon einmal festgehalten habe</a>, handelt es sich bei <i>"Ostwind – Der große Orkan"</i> nicht etwa, wie ich zuerst gedacht oder gehofft hatte, um den <i>ersten</i>, sondern vielmehr um den <i>sechsten</i> Teil der Reihe; ich habe bisher der Versuchung widerstanden, mir die Vorgeschichte in Form von Inhaltsangaben aus dem Internet anzulesen, und habe es, um mir die Spannung zu erhalten, sogar unterlassen, den Klappentext zu lesen. So findet man sich nach und nach in die Handlung hinein – ganz im Sinne des alten Sir John Retcliffe: </div><blockquote><div style="text-align: justify;">"Im Uebrigen tritt Jeder einmal in seine Zeit ein, die ja niemals einen Abschluß findet, und muß sich an die bunten Gestalten halten, wie sie ihm gerade begegnen. Auch der neue Leser wird, wie wir hoffen, des Neuen so Manches in dem neuen Buch finden. Interessiren ihn die Bilder, so weiß er ja, wo er das Vorhergegangene zu suchen hat!"<span style="text-align: left;"> </span></div></blockquote><blockquote><div style="text-align: right;"> (<a href="https://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/abntrlit/primlit/reprints/retcliffe/villafranca/band4/villa_4.htm"><i>"Zehn Jahre!"</i>, Bd. I, 1862</a>). </div></blockquote><p style="text-align: justify;">Bisher habe ich folgendes verstanden: Im Mittelpunkt der Handlung steht die 13jährige Arielle, genannt Ari, die jahrelang vom Jugendamt von einer Pflegefamilie zur nächsten herumgereicht wurde, bis sie auf dem Gutshof Kaltenbach in Mittelhessen ein Zuhause gefunden hat: Dieser Hof gehört einer ehemals sehr erfolgreichen Sportreiterin, die jetzt ein Therapiezentrum für traumatisierte Pferde betreibt. Ari verspürt eine enge, nahezu telepathische Verbindung zu dem temperamentvollen Rappen Ostwind und trainiert mit ihm – sehr zum Missfallen der für sie verantwortlichen Personen – eine seltene und gefährliche Sportart, nämlich <i>berittenes Bogenschießen</i>. </p><div style="text-align: justify;">Und wo ist da nun die Verbindung zur <a href="https://gottistgut.org/ostwindmission/ueber/"><i>"Ostwind-Mission"</i> der <i>Franziskaner der Erneuerung</i>?</a> – Na, die <i>gibt's</i> natürlich nicht; dass es eine solche geben könnte oder sollte, ist schließlich nur ausgedachter Quatsch Marke Eigenbau. Wobei ich festgestellt habe, dass es gar nicht so viel Phantasie erfordert, sich eine solche Verbindung auszudenken. Zum Beispiel finde ich, dass man den besonnenen und verständnisvollen Herrn Kaan – von dem mir vorläufig noch nicht ganz klar ist, was eigentlich seine Funktion auf Gut Kaltenbach ist – recht problemlos durch einen Franziskanerpater ersetzen könnte, und es würde auch gar nicht so viel Mühe kosten, das plausibel zu machen, etwa indem man aus Gut Kaltenbach ein regelrechtes (wenn auch möglichst nicht übertrieben protziges) Schloss mitsamt Schlosskapelle macht, und die Kapelle wird eben von einem Franziskaner betreut. <i>Why not?</i> – Schauen wir mal, wie die Geschichte sich weiter entwickelt. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Geistlicher Impuls der Woche </b></div><blockquote><div style="text-align: justify;">Himmel und Sterne, Erde und Flüsse, Tag und Nacht, alles, was bestimmt ist, dem Menschen untertan zu sein und ihm Nutzen zu bringen, sie alle beglückwünschen sich, Herrin, dass sie durch dich zu der verlorenen Schönheit vom Schlaf wiedererweckt und mit einer neuen, unsagbaren Gnade beschenkt sind. Sie alle waren geschaffen, den Menschen, die Gott loben, untertan zu sein und ihnen zu dienen. Aber diese Würde war verlorengegangen, und sie alle waren wie tot; sie waren unterdrückt und verdorben durch die Götzendiener, für die Gott sie nicht gemacht hat. Nun sind sie zu dieser Würde gleichsam wiedererweckt und freuen sich ihrer, da sie nun wieder unter der Herrschaft derer stehen, die Gott loben, und wieder den Menschen dienen dürfen. </div></blockquote><blockquote><div style="text-align: right;"><i>(Anselm von Canterbury, Über die Gottesmutter Maria) </i></div></blockquote><div style="text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: left;"><b>Ohrwurm der Woche </b></div><p style="text-align: left;"><i>The Pogues: The Body of an American</i> </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/ItFwHE2n8Vs" width="320" youtube-src-id="ItFwHE2n8Vs"></iframe></div><p style="text-align: justify;">Shane MacGowan, der tragische Held des irischen Folk-Punk, ist tot – gestorben an einer Lungenentzündung im Alter von noch nicht ganz 66 Jahren, ein fast schon gutbürgerlicher Tod für jemanden, dessen Leben so sehr von Alkohol- und Drogenexzessen geprägt war. Und wenn ich mir anschaue, wie mein <i>Facebook</i>-Feed seit nunmehr über einer Woche von Nachrufen auf Shane MacGowan überschwemmt wird, habe ich den Eindruck, kein Todesfall in der Welt der Rock- und Popmusik in den letzten Jahren, nicht einmal der Tod von Lou Reed 2013 oder David Bowie 2016, hat in meinem Winkel des Internets so starke und emotionale Reaktionen ausgelöst wie dieser. Mir selbst geht's da nicht anders. Ich muss wohl 20 oder vielleicht 21 gewesen sein, als ich mir bei <i>Saturn</i> am Alexanderplatz eine <a href="https://www.allmusic.com/album/the-best-of-the-pogues-mw0000430464"><i>Best Of-</i>CD der <i>Pogues</i></a> kaufte, von denen ich bis dahin bewusst nur zwei Songs gekannt hatte: den unsterblichen Weihnachts-Hit <a href="https://youtu.be/j9jbdgZidu8?si=doHLt_SlYvC2SomN"><i>"Fairytale of New York"</i> </a>(feat. Kirsty MacColl) und <i><a href="https://youtu.be/jyhgTOEDNs8?si=5ZbDnhL53A5qKJY8">"Fiesta"</a></i> (ein Dauerbrenner bei den Feten meines Abi-Jahrgangs). Diese <i>Best-Of-</i>Kollektion jedenfalls erschloss mir eine Bandbreite der Fähigkeiten MacGowans als Sänger und Songwriter, die mich zutiefst beeindruckte. Shane MacGowan war eine so charismatische Gestalt wie sein guter Freund <a href="https://www.joestrummer.com/">Joe Strummer von <i>The Clash</i></a>, der fünf Jahre älter war als er, aber bereits 2002 starb; ein feinfühliger und wortgewaltiger Poet im Körper eines besoffenen Punks mit schiefen Zähnen. Seine Texte verraten eine profunde Kenntnis irischer Geschichte, Folklore und Mythologie, und auch Elemente katholischer Glaubenspraxis spielen in ihnen immer wieder eine Rolle. </p><p style="text-align: justify;">Angesichts der erwähnten Fülle von Nachrufen auf Shane MacGowan in den Sozialen Medien fällt erst so richtig auf, wie viele Lieder er geschrieben und gesungen hat, in denen es irgendwie um den <i>Tod</i> geht; will man also einen seiner eigenen Songs zu seinem Gedenken spielen bzw. posten, hat man eine große Auswahl an passenden Titeln. Auf meiner <i>Facebook-</i>Wall habe ich mich nach längerem Abwägen für <i><a href="https://youtu.be/CAKZ9eyuhiY?si=X2HNemit3V0EPiGj">"The Sick Bed of Cuchulainn"</a></i> entschieden, aber der <i>erste</i> Song, der mir in diesem Zusammenhang in den Sinn gekommen war, war tatsächlich dieser hier gewesen, <i>"The Body of an American"</i>. Für mich ein absolutes Meisterwerk MacGowans, besonders was den Text betrifft. Jedem, der sich mit der Absicht trägt, in einem literarischen Text eine aus dem Ruder laufende Beerdigungsfeier zu schildern (und ich selbst habe in der Tat einen Romanentwurf in der Schublade, der eine solche Szene vorsieht), würde ich diesen Songtext, neben der Schilderung von Bunnys Beerdigung in <a href="https://www.krimi-couch.de/titel/4217-die-geheime-geschichte/">Donna Tartts <i>"Die geheime Geschichte"</i></a>, als Inspirationsquelle empfehlen. </p><p style="text-align: justify;">Wie die <i>Catholic News Agency (CNA)</i> unter Berufung auf Familienkreise <a href="https://www.catholicnewsagency.com/news/256159/hard-living-irish-musician-shane-macgowan-received-last-rites-before-he-died-family-says">berichtet</a>, hat MacGowan kurz vor seinem Tod die Sterbesakramente empfangen; <a href="https://www.irishtimes.com/ireland/2023/12/08/shane-macgowan-funeral-dublin-and-tipperary-latest/">beigesetzt</a> wurde er gestern, am <a href="https://katholisch-ohne-furcht-und-tadel.de/2023/12/07/unbefleckte-empfaengnis-1/">Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria</a>. Der Herr schenke ihm die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihm! </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><b>Hinweis in eigener Sache:</b> Wer diesen Blog finanziell unterstützen möchte, kann dies durch ein Abonnement der <a href="http://patreon.com/user?u=80019814"><i>Patreon-</i>Seite <i>"Mittwochsklub"</i></a> tun. Gegen einen bescheidenen Beitrag von 5-15 € im Monat gibt es dort allerlei exklusiven Content, und ausgewählte Blogartikel erscheinen dort bis zu 7 Tage früher als hier. </p>KingBearhttp://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.com7tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-46617088175144452042023-12-06T15:00:00.001+01:002023-12-06T15:00:04.215+01:00Neues aus Synodalien: "KMU" steht für "kann meinetwegen untergehen"<p style="height: 0px; text-align: left;"></p><p style="text-align: justify;">Wenn <a href="https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/kirche-religiositaet-glaube-100.html">die <i>"tagesschau"</i> verkündet </a>"Kirche und Glaube verlieren laut Studie an Bedeutung", dann mag man zunächst geneigt sein zu denken: "Na toll, da wäre ich zur Not auch noch <i>ohne</i> diese Studie drauf gekommen." Wenn dann aber hochrangige Kirchenfunktionäre erklären, sie fühlten sich durch die Ergebnisse der besagten Studie in ihrem Kurs bestätigt, dann muss man sich sagen: <i>Irgend etwas läuft hier falsch. </i></p><p style="text-align: justify;"><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/03/downsize-this-dbk.html">Wobei zugegebenermaßen auch <i>das</i> etwas ist, worauf man auch ohnedies hätte kommen können.</a> </p><p style="text-align: justify;">Aber mal der Reihe nach: Bei der Studie, um die es hier geht, handelt es sich um die 6. Kirchenmitgliedschaftsstudie (KMU) der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Die KMU ist ein religionssoziologisches Langzeit-Forschungsprogramm mit dem Ziel, "durch die Erforschung der Einstellungen und Erwartungshaltungen von Kirchenmitgliedern, aber auch von Ausgetretenen und Konfessionslosen, frühzeitig neue Trends in Bezug auf Religion und Kirche zu erkennen, deren Ursachen zu verstehen sowie kirchliche Handlungsoptionen im Umgang mit diesen Trends auszuloten" (<a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung">Quelle: Tante Wikipedia</a>). Die erste Datenerhebung im Zuge dieser Langzeitstudie wurde 1972 durchgeführt, weitere Befragungen folgten ungefähr alle zehn Jahre. Jetzt sind wir also in der sechsten Runde dieser Untersuchung, die auf einer im letzten Quartal 2022 durchgeführten Befragung von 5000 "repräsentativ aus der Gesamtbevölkerung ausgewählt[en]" Personen basiert. "Zum ersten Mal wirkte auch die römisch-katholische Kirche, vertreten durch die Deutsche Bischofskonferenz, an der Umfrage mit", <a href="https://www.ekd.de/ergebnisse-der-6-kirchenmitgliedschaftsuntersuchung-80962.htm">wird auf der Website der EKD betont</a>; konkret bedeutet das, dass die Deutsche Bischofskonferenz – <a href="https://www.dbk.de/presse/aktuelles/meldung/katholische-beteiligung-an-der-kirchenmitgliedschaftsuntersuchung-der-ekd">wie sie selbst es formuliert</a> – "die Erhebung durch fachliche Expertise und finanzielle Mittel unterstützt" hat. </p><p style="text-align: justify;">Ich will mich hier nicht damit aufhalten, grundsätzliche Zweifel an der Aussagekraft solcher Studien anzumelden oder kritische Anfragen an die Methodik der Untersuchung zu stellen; gehen wir ruhig davon aus, dass die Umfrageergebnisse ein im Großen und Ganzen zutreffendes Bild ergeben. Und wie sieht dieses Bild aus? </p><p style="text-align: justify;">In den Zusammenfassungen der Ergebnisse, die in jüngster Zeit durch die Medien gegangen sind, wird vor allem "eine deutliche Zuspitzung bei den Kirchenaustritten" hervorgehoben: "43 Prozent der Menschen in Deutschland sind bereits konfessionslos, zwei Drittel der evangelischen und drei Viertel [!] der katholischen Kirchenmitglieder neigen zum Austritt." Zugegeben, das sind drastische Zahlen, aber so richtig überraschend ist es, wenn man es recht bedenkt, wohl doch nicht. Es kommt mir so vor, als hätte ich das schon öfter gesagt: Wenn man die Mitgliederzahlen der Großkirchen in Deutschland mit den Zahlen derer vergleicht, die zum Gottesdienst kommen oder sich womöglich noch darüber hinaus irgendwie aktiv am Leben und der Sendung der Kirche beteiligen, dann müsste man sich eher darüber wundern, dass so viele Menschen noch nicht aus der Kirche ausgetreten sind. In vielen Fällen dürfte das kaum tiefere Beweggründe haben als Gewohnheit, Trägheit oder der Wunsch, der frommen Oma keinen Kummer zu machen. Aber diese Faktoren für "Austrittshemmung" verlieren gegenwärtig zusehends an Kraft, und sei es nur, weil <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2017/08/der-letzte-feind-ist-der-tod.html?m=1">die Oma schon gestorben</a> oder aber dement ist und es nicht mehr mitkriegt. Abgesehen von einzelnen Omas gibt es natürlich auch noch den Aspekt der allgemeinen gesellschaftlichen Akzeptanz. Noch vor einigen Jahrzehnten wurde ein Kirchenaustritt als gewagter, mindestens aber als Aufsehen erregender Schritt wahrgenommen; das ist heute wohl allenfalls noch in sehr überschaubaren sozialen Milieus der Fall. Je mehr Menschen aus der Kirche austreten, desto mehr erscheint dieser Schritt auch denjenigen als eine plausible Handlungsoption, die bisher noch Kirchenmitglieder sind, aber selbst schon lange nicht mehr so genau wissen, warum sie es noch sind. Kurzum, die Zeit massenhafter Kirchenmitgliedschaft – die Kirchenmitgliedschaft als gesellschaftlicher Normalzustand – ist vorbei, und das ist der Religionssoziologie längst bekannt. Diese Entwicklung wird seit Jahrzehnten in pastoraltheologischen Strategiepapieren diskutiert. Wenn jetzt angesichts der Ergebnisse der 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung alle lange Gesichter machen, dann offenkundig nur deshalb, weil der Zusammenbruch der massenhaften Mitgliedschaft <i>schneller voranschreitet als erwartet</i>. Mit anderen Worten: Man hatte gedacht oder gehofft, man hätte <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/05/macht-euch-also-keine-sorgen-und-fragt.html">noch etwas mehr Zeit, sich auf das Unvermeidliche einzustellen</a>. </p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhlInNmEK4E3QRoYWVnsnWFBcMxzuhhZwykBgNrlRkuKYazk7xGO1-Bax_4G5D75hLfmBQdUp1Pc0_eqUiZ_bke40zBD-tIkw6vEuiC7JQz2lU5g6hI5UEd88EIDugWa5U7HSEmf5U8Ln3iboIDd_dmUW3jPbMOjSGmd82Ba9Spwqvf1Vd4yA2d9WuFJtRC/s960/crash-215512_960_720.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="678" data-original-width="960" height="226" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhlInNmEK4E3QRoYWVnsnWFBcMxzuhhZwykBgNrlRkuKYazk7xGO1-Bax_4G5D75hLfmBQdUp1Pc0_eqUiZ_bke40zBD-tIkw6vEuiC7JQz2lU5g6hI5UEd88EIDugWa5U7HSEmf5U8Ln3iboIDd_dmUW3jPbMOjSGmd82Ba9Spwqvf1Vd4yA2d9WuFJtRC/s320/crash-215512_960_720.jpg" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Symbolbild, Quelle: <i><a href="https://pixabay.com/p-215512/?no_redirect">Pixabay</a></i></td></tr></tbody></table><p style="text-align: justify;">Tendenziell gravierender erscheint es, dass die Studie einen "rapide[n] Rückgang der Religiosität der gesamten Bevölkerung" diagnostiziert. Wobei man da eigentlich fragen müsste, was das überhaupt heißt. Einerseits setzt ein "rapider Rückgang" eigentlich voraus, dass es vorher eine <i>große Religiosität</i> in der Bevölkerung gegeben hätte, und diesen Eindruck hatte ich in meiner Lebenszeit eigentlich noch <i>nie</i>, nicht einmal in meiner Kindheit auf dem Dorfe, ja eigentlich <i>gerade</i> da nicht. Andererseits müsste man hier eigentlich hinterfragen, was Menschen <i>meinen</i>, wenn sie von sich sagen, sie seien <i>"nicht religiös"</i>; was sie möglicherweise dazu motiviert, sich selbst so zu sehen bzw. zu definieren. Und ehrlich gesagt habe ich erhebliche Zweifel, ob eine soziologische Studie über das Instrumentarium verfügt, solchen Fragen vertiefend nachzugehen. </p><p style="text-align: justify;">Weiter heißt es in der Ergebniszusammenfassung auf der EKD-Website: "Zwar spielen die Kirchen nach wie vor eine wichtige und anerkannte gesellschaftliche Rolle in der Wahrnehmung der Menschen – das bezieht sich aber vor allem auf den sozialen Bereich. Außerdem werden von den Kirchen ein angemessenerer Umgang mit Schuld und grundlegende Reformen erwartet." Nun will ich die Forderung nach einem "angemessene[n] Umgang mit Schuld" durchaus nicht kleinreden, aber davon abgesehen fällt es schon sehr auf, dass diese Ergebnisse aus "synodalbewegter" Sicht geradezu "wie bestellt" kommen. Es verwundert daher nicht, wie sehr beispielsweise die "ZdK"-Vorsitzende Irme Stetter-Karp diese Studienergebnisse abfeiert; aber dazu später. Man darf hier indes nicht vergessen, dass es sich hier die Ergebnisse einer Befragung von Menschen handelt, von denen ein großer Teil eingestandenermaßen nicht nur <i>den Glauben der Kirche nicht teilt</i>, sondern ganz allgemein mit Kirche und Religion nicht viel anfangen kann. Wenn man diese Leute <i>trotzdem</i> dazu auffordert, <i>Erwartungen an die Kirche</i> zu formulieren, dann <i>kann</i> dabei eigentlich nicht viel Sinnvolles herauskommen. – Ganz grundsätzlich möchte ich die These wagen: Wenn man Menschen nach ihrer Meinung zu einem Thema befragt, von dem sie nicht viel <i>verstehen</i> und für das sie sich auch nicht besonders <i>interessieren</i>, legen sie oft ein bemerkenswertes Geschick darin an den Tag, zu erspüren, was der Fragesteller von ihnen <i>hören</i> will — ganz ähnlich wie das berühmte Zirkuspferd <i><a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kluger_Hans">"Kluger Hans"</a></i> (ich habe darüber mal etwas für die <i>Tagespost</i> geschrieben). Im Zweifel reproduzieren sie einfach das, was ihnen in den Medien als der vernünftige, moralisch richtige und "zeitgemäße" Standpunkt präsentiert wird. </p><p style="text-align: justify;">Wenn in der Ergebniszusammenfassung sodann die Frage in den Blick genommen wird, wie "Menschen trotz ihres nachlassenden Interesses an explizit religiösen Inhalten auch weiterhin erreicht werden" können, fällt es auf, dass dieses nachlassende Interesse an Religion nicht als ein <i>Problem</i> betrachtet wird, das die Kirchen womöglich selbst mitverschuldet haben und gegen das sie etwas <i>unternehmen</i> müssten, sondern vielmehr als eine Tatsache, die man als unabänderlich hinnehmen und sich auf sie einstellen müsse, etwa indem die Kirchen ihr Angebot der veränderten Nachfragesituation anpassen. "Hier sehen die Autor*innen vor allem Chancen im sozialen Engagement, in der Jugendarbeit, in einer allgemeinverständlicheren Sprache, bei den Kasualien und in vielfältigen Gottesdienst- und Begegnungsformen." </p><p style="text-align: justify;">– Wie schon gesagt, darf man nicht vergessen, dass es sich um eine <i>soziologische</i> Studie handelt. Soziologen wird man wohl kaum einen Vorwurf daraus machen können oder wollen, dass sie in soziologischen Kategorien denken. Aber von hochrangigen Amtsträgern der Kirche – also zum Beispiel <i>Bischöfen</i> – sollte man doch eigentlich erwarten können, dass sie das Wesen und den Auftrag der Kirche <i>nicht</i> allein unter soziologische Kriterien betrachten. Dass ihnen bewusst ist, dass die Kirche von Jesus Christus zu einem klar definierten Zweck und mit einem klar definierten Auftrag gestiftet wurde und dass sie, wenn sie diesen Zweck und Auftrag nicht erfüllt, zu nichts mehr Nütze ist als dazu, "weggeworfen und von den Leuten zertreten zu werden" (vgl. <i><a href="https://www.bibleserver.com/EU/Matth%C3%A4us5%2C13">Mt 5,13</a></i>). – In dieser Hinsicht gibt die Stellungnahme des Bischofs von Mainz, Peter Kohlgraf, der die Ergebnisse der KMU-Studie <a href="https://www.dbk.de/presse/aktuelles/meldung/katholische-beteiligung-an-der-kirchenmitgliedschaftsuntersuchung-der-ekd">im Namen der Deutschen Bischofskonferenz kommentiert hat</a>, ein recht gemischtes Bild ab. </p><p style="text-align: justify;">Positiv hervorzuheben ist immerhin, dass Bischof Kohlgraf betont: "Wir verlieren als Christen nicht unseren Auftrag, Zeugen der Hoffnung zu sein, die uns trägt – das Evangelium anzubieten, Menschen dabei zu begleiten, in eine lebendige Christusbeziehung hineinzuwachsen und in ihr zu wachsen." Aber was er damit meint, bleibt doch recht unscharf, und insgesamt wirken diese Passagen erheblich weniger eindringlich und konkret als diejenigen, in denen er sich "dankbar" zeigt, "dass die Institution Kirche gesellschaftlich immer noch eine Rolle spielt", und unterstreicht, die Kirche wolle auch in Zukunft "ein wichtiger Faktor in gesellschaftlicher wie religiöser Hinsicht bleiben". </p><p style="text-align: justify;">Wenn Bischof Kohlgraf einerseits erklärt, die Kirche habe "noch eine Botschaft", gleich darauf jedoch einräumt, "das Evangelium" verliere "für immer mehr Menschen an Lebensrelevanz", und meint, die "zentrale Herausforderung" für die Zukunft sei es, "zu sehen, wie wir diese beiden Größen (die Institution und ihre Botschaft) zueinander entwickeln", dann gilt es zu beachten, dass auch Soziologen und Unternehmensberater den Kirchen nicht etwa raten, ihren Charakter als Religionsgemeinschaften ganz aufzugeben und sich als rein diesseitige Lebenshilfe-Dienstleister neu zu erfinden. Weil das schlichtweg nicht ginge. Die Rede von <i>Gott</i>, die Verwendung von Kommunikationsformen wie <i>Gebet</i> und <i>Segen</i> gehören in dieser Sicht <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/04/postchristliche-wellness-spiritualitat.html">zur <i>"corportate identity"</i> der Kirchen</a>, sie sind Wiedererkennungseffekte, Unterscheidungsmerkmale gegenüber anderen <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2014/10/dies-ist-dein-supermarkt-o-seele.html">Anbietern auf dem Lebenshilfemarkt</a>, und dafür braucht man sie auch in Zukunft noch. <a href="https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/barilla-wird-kamps-nicht-aufessen-908527.html">Auch der Pasta-König Guido Barilla war sich, als er 2002 die Bäckereikette Kamps übernahm, einigermaßen im Klaren darüber, dass die Leute in der Bäckerei nicht unbedingt Nudeln kaufen wollen.</a> Das ist aber auch schon so ziemlich alles. Ich will Bischof Kohlgraf nicht unbedingt unterstellen, dass diese Analogie seine Sichtweise widerspiegelt, aber eine klare Aussage dazu, welche der von ihm benannten Größen "Botschaft" und "Institution" für ihn die <i>primäre</i> ist – ob in seinen Augen die Institution um der Botschaft willen da ist oder umgekehrt – ist ihm jedenfalls nicht zu entlocken. </p><p style="text-align: justify;">Bezeichnend ist es in diesem Zusammenhang vor allem, dass Bischof Kohlgraf meint, angesichts der "Situation einer säkularen Mehrheitsgesellschaft" könne es der Kirche "nicht um die Perspektive der kleinen Herde bzw. des <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2018/05/wie-heilig-und-wie-klein-ist-der.html">heiligen Rests</a>" gehen. Da mag man geneigt sein zu fragen: <i>Warum nicht bzw. was denn sonst?</i> Aber natürlich sind uns solche Abwehrreflexe gegen die Vision einer Kirche, die ihren unvermeidlich scheinenden Schrumpfungsprozess als Aufruf zu innerer Bekehrung und geistlicher Erneuerung begreift, hinlänglich bekannt. Gerade der Bischof von Mainz ist schon öfter mit Äußerungen dieser Art aufgefallen. So erklärte er <a href="https://www.domradio.de/artikel/tagung-mit-bischof-kohlgraf-sieht-bistuemer-im-epochalen-umbruch">im Rahmen einer Tagung <i>"Bistümer im epochalen Umbruch"</i> im Januar 2019</a>, die Kirche könne in Zukunft "nicht ein <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/02/die-kirche-im-gallischen-dorf-lassen.html">gallisches Dorf</a>, eine Insel der Seligen inmitten einer mobilen Welt" sein; und <a href="https://www.domradio.de/artikel/nicht-von-einer-kleinen-herde-der-rechtglaeubigen-traeumen-klare-botschaft-von-bischof">in einer Predigt zur Eröffnung des Gedenk- und Jubiläumsjahres <i>"1000 Jahre Heribert von Köln"</i> im März 2021</a> warnte er vor "Tendenzen, von einer kleinen, reinen Herde der Rechtgläubigen zu träumen". Man fragt sich indes, was die Apologeten der Institution Volkskirche – oder besser gesagt, des von der Volkskirche übrig gebliebenen institutionellen Apparats, dem mehr und mehr die Mitgliederbasis abhanden kommt – dieser Vision eigentlich <i>positiv entgegenzusetzen haben</i>. Eine Kirche, die sich ihren Status als gesellschaftlich relevante Institution irgendwie auch <i>ohne</i> eine massenhafte Mitgliederbasis bewahrt, eine Art FDP des vorpolitischen Raums? Wie sollte das funktionieren, und selbst wenn: Wozu sollte das gut sein? Fast könnte man den Verdacht haben, die boshafte Unterstellung, man habe es mit einem elitären Zirkel zu tun, der sich – so Kohlgraf wörtlich! – "schmollend zurückzieht und abschottet" (wie anders hätte die Kirchengeschichte verlaufen können, hätte nur jemand zur rechten Zeit den Christen in den Katakomben des alten Rom gesagt, sie sollten das Schmollen sein lassen!), all die Polemik gegen <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2017/05/das-ausland-beneidet-uns-um-worter-wie.html">"Wagenburgmentalität"</a> und <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/04/come-in-and-find-out-platz-fur-den.html">"Versektung"</a>, diene nicht zuletzt dazu, solche kritischen Fragen gar nicht erst aufkommen zu lassen. </p><p style="text-align: justify;">Gemäß der bewährten Rollenverteilung bleibt es dem "ZdK" vorbehalten, <a href="https://www.zdk.de/veroeffentlichungen/pressemeldungen/detail/-Reformen-sind-dringender-denn-je-ZdK-Praesidentin-sieht-Synodalen-Weg-durch-Studie-zur-Kirchenmitgliedschaft-bestaetigt-1598j/">ein Statement abzugeben</a>, das die Stellungnahme der Deutschen Bischofskonferenz im direkten Vergleich einigermaßen moderat, ja fast schon "moderat-konservativ" aussehen lässt. "Wir sehen klar, dass der Wandel der Kirche in der postmodernen Gesellschaft nicht schnell und nicht nachhaltig genug gelingt", stellt die Vorsitzende Irme Stetter-Karp fest; mit anderen Worten: Frechheit, dass der Felsen Petri sich im Säurebad der säkularen Postmoderne einfach nicht rückstandsfrei auflösen will. Derweil findet Frau Stetter-Karp es "besonders interessant", dass unter der Mehrheit der Befragten, die "sich selbst als säkular oder eher säkular" beschreiben, "auch Kirchenmitglieder" sind (als hätte irgendwer ernsthaft etwas anderes erwartet): "Für die Kirchen heißt das, zu akzeptieren, dass Religiosität nicht auf den Genen liegt." Schon allein damit, dass sie in diesem Zusammenhang von <i>Genen</i> spricht, offenbart Frau Stetter-Karp einen derart kruden Materialismus, dass sie sich für eine Diskussion über religiöse Phänomene eigentlich von vornherein disqualifiziert; dass sie aus den Ergebnissen der KMU-Studie schlussfolgert, es gebe "keine selbstverständliche Sehnsucht" nach dem Transzendenten, "die jedem Menschen innewohnt", mag man folgerichtig finden oder auch nicht, bemerkenswert ist jedenfalls, dass sie dies aus ihrer Perspektive als "ZdK"-Präsidentin als eine <i>gute</i> Nachricht bewertet: Religion ist den Menschen gar nicht so wichtig, darum sollte auch die Kirche sie nicht so wichtig nehmen und sich lieber auf ihre Rolle "als Kämpferin für Klimaschutz, für Menschenwürde und für sozialen Ausgleich in der Gesellschaft" konzentrieren. </p><p style="text-align: justify;">Eine ganz andere Sicht auf die Ergebnisse der KMU-Studie legt der katholische Publizist und <i>YouCat</i>-Initiator Bernhard Meuser <a href="https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=pfbid0oVt46gbgQamjHgwfVHC2EQgGbA4vLVKD8UCtvpa5waWaxgvr2vKLYKsXr9XZLgsDl&id=1223741564">in einem Beitrag auf <i>Facebook</i></a> dar. Den Ausgangspunkt seiner Anmerkungen stellt der Umstand dar, dass der Studie zufolge "[n]ur noch 27 % der Katholiken [...] für sich einen Kirchenaustritt aus[schließen]" – ein Phänomen, das Meuser als "Kirchenflucht" bezeichnet. Als ursächlich hierfür macht er ein ganzes "Bündel von Problemen" aus: </p><blockquote><p style="text-align: justify;">"Lange vor der Missbrauchskrise gab es die Kirche als Behörde, das Dabeisein als unverbindliche Mitgliedschaft. Und war da die Langeweile, die routinierte Betreuung, der Ritualismus der 'Sonntagspflicht'." </p></blockquote><p style="text-align: justify;">Hier unterbreche ich erst einmal, um auf die Absurdität der Tatsache hinzuweisen, dass das "Lager", aus dem solche Kritik am altgewohnten Alltagstrott der gemächlich vor sich hin sterbenden Volkskirche geäußert wird – am "Verwesungsgeruch der Mediokrität", der aus den "Verbandsschubladen" aufsteigt, wie Meuser etwas weiter unten schreibt – in der innerkirchlichen Debatte regelmäßig als das "konservative" etikettiert wird, das <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2015/12/lets-talk-about-reformverhinderung.html">"Reformen verhindern"</a> wolle. Das grenzt schon an <i><a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gaslighting">Gaslighting</a></i>, finde ich. – Auch auf Bischof Kohlgrafs Polemik gegen die "kleine Herde" bzw. den "heiligen Rest" hat Meuser, ohne direkt auf sie einzugehen, die richtige Antwort parat. Schon seit geraumer Zeit, so meint er, konnte man der "alt und kalt gewordenen Konsumentenkirche" mit ihren "toten Gemeinden" "gläubig mit seinen Kindern nur entkommen konnte durch Flucht ins Charismatische oder Traditionalistische, auf geistliche Inseln, an Sonderorte und in besondere Gemeinschaften, wo man auftankte, um wieder im braven Trott der Volkskirche mitzutrotten". Es sei daher kein Wunder, dass die "Institution" diese "kleinen Fluchten ihrer Mitglieder [...] als Vorwurf begriff" – und folglich vor ihnen "zitterte": </p><blockquote><p style="text-align: justify;">"Die Disziplinierung der flüchtenden Intellektuellen, Jungen und Frommen, denen man abwechselnd Restauration ('Die wollen das Heilige!') , Quietismus ('Die beten!'), Eskapismus ('Die sind unpolitisch!') und Fundamentalismus ('Die glauben alles!') nachwarf, scheiterte je länger desto mehr." </p></blockquote><p style="text-align: justify;">Und nun, da – nicht zuletzt infolge des Missbrauchsskandals – "das ganze System über den Kipppunkt hinaus" sei und "die panischen Bischöfe" sich "in Mehrheit für die Flucht in die diametral falsche Richtung entschieden" haben ("Noch mehr vom Falschen! Noch gründlicher die Spuren verwischen! Noch kernloser verkündigen! Noch geringere Ansprüche an sich selbst! Noch mehr Bürokratie! Noch mehr Verweltlichung! Noch weniger Identität!"), </p><blockquote><p style="text-align: justify;">"ginge es heillos gegen die Wand, gäbe es die verachteten Ränder der Kirche nicht, in denen unverdrossen geglaubt, freifinanziert geliebt, unbezahlt angebetet, gläubig gelehrt, sakramental gelebt und das Gotteslob in neuen Liedern dargebracht wird". </p></blockquote><p style="text-align: justify;">(Nochmals zwischengefragt: Klingt das "konservativ"?) </p><blockquote><p style="text-align: justify;">"Fern vom Getue der Unverzichtbaren sammeln sie sich: die Jungen, die Frommen, die Intellektuellen. Und sind hoffentlich noch da, wenn die ZDK-Kirche und der laikale Apparat seine Insolvenz eingestanden hat." </p></blockquote><p style="text-align: justify;">Das Stichwort "Insolvenz" kann man hier sowohl im buchstäblichen, also finanziellen Sinne als auch metaphorisch, im Sinne eines <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2017/11/eine-geistliche-bankrotterklarung.html">geistig-moralischen Bankrotts</a>, verstehen; und es ist noch nicht gesagt, was von beidem <i>zuerst</i> eintritt. – Wir wissen, dass Christus der Kirche, die auf dem Felsen Petri gegründet ist, zugesagt hat, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2015/04/und-die-pforten-der-holle-sollen-sie.html">die Pforten der Hölle würden sie nicht überwältigen</a>. Die Geschichte der letzten 2000 Jahre hat indes gezeigt, dass diese "Bestandsgarantie" nicht zwingend für die <i>konkrete Sozialgestalt und Organisationsstruktur der Kirche in einer bestimmten Weltgegend in einer bestimmten historischen Epoche</i> gilt. Und es liegt auf der Hand, dass diese Zusage erst recht nicht für den Fall gilt, dass Kirchenfunktionäre in dem Versuch, die <i>Institution</i> zu retten, Glaubensgut und Verkündigungsauftrag über Bord werfen. Wenn die aktuellen Entwicklungen sich fortsetzen, liegt es durchaus im Bereich des Möglichen, dass wir noch in unserer Lebenszeit den totalen Zusammenbruch der institutionellen Strukturen der Kirche in unserem Land sehen werden. Das ist, wenn es so kommt, kein Grund zum Verzweifeln, denn die Kirche Jesu Christi wird, wie sie es immer getan hat, andere Wege finden, um zu überleben und weiterzuwirken – an den Rändern, in den Nischen, notfalls in der Wagenburg, im Untergrund. Gleichwohl sollte man sich bewusst sein, dass in einem solchen Zusammenbruch nicht für vieles Überflüssige und sogar Schädliche, das es heute in der institutionellen Kirche gibt, untergehen wird, sondern auch Manches, das es wert wäre, bewahrt zu werden. Die obige Aussage, ein totaler Kollaps der kirchlichen Strukturen sei aus gläubiger Perspektive "kein Grund zum Verzweifeln", wäre somit zu ergänzen um die Klarstellung, dass er andererseits aber auch nichts ist, was man herbeisehnen oder gar – <a href="http://www.zeno.org/Philosophie/M/Nietzsche,+Friedrich/Also+sprach+Zarathustra/Dritter+Teil.+Also+sprach+Zarathustra/Von+alten+und+neuen+Tafeln/11-20#:~:text=O%20meine%20Br%C3%BCder%2C%20bin%20ich,ich%20will%20es%20noch%20sto%C3%9Fen!">im Sinne des Diktums Nietzsches, "was fällt, das soll man auch noch stoßen"</a> – <i>aktiv fördern</i> sollte. </p><p style="text-align: justify;">Warum erscheint mir diese Klarstellung notwendig? – Bernhard Meuser spricht davon, dass der Kurs der "Majorität der Bischöfe", mit dem sie "noch vor dem kompletten Absaufen das rettende Ufer allgemeiner Wertschätzung erreichen" zu können hofften, in Wirklichkeit nur dazu geführt habe, "beide Lager zugleich, die Traditionalisten wie die Utopisten", zu verprellen: </p><blockquote><p style="text-align: justify;">"Die eilen nun alle zum Standesamt, um ihren Kirchenaustritt zu erklären - und zwar wegen der jeweils 'Anderen'. Die einen, weil sie nicht finanzieren wollen, wie man mit bischöflichem Beistand gerade die Kirche kaputtmacht, die anderen, weil man ihnen eine Kirche versprach, die es nie geben wird. Wenn das jemals 'Strategie' war, was sich die Strategen des Synodalen Weges ausgedacht haben, dann war es die blödeste Strategie der Welt." </p></blockquote><p style="text-align: justify;">Hier klingt ein sehr bedenkliches Phänomen an, nämlich die wachsende Zahl gläubiger Katholiken, die gerade darum, weil sie gläubige Katholiken sind, erwägen, aus der Kirche auszutreten: weil sie in der Körperschaft öffentlichen Rechts, die innerhalb Deutschlands die katholische Kirche zu verkörpern beansprucht, immer weniger die <i>eine, heilige, katholische und apostolische Kirche</i> wiedererkennen, zu der sie sich im Credo bekennen, und weil sie diese Körperschaft auch nicht mit ihren Steuern mitfinanzieren wollen. Ich habe in meinem <i>"erweiterten persönlichen Umfeld" </i>– sowohl online als auch vor Ort – von so einigen Leuten gehört, die sehr ernsthaft über diesen Schritt nachdenken. Ich kann nur sagen, ich rate davon ab. Man kann noch so ehrlich überzeugt sein, dass die Mitgliedschaft in der kirchensteuerfinanzierten Körperschaft öffentlichen Rechts und die Zugehörigkeit zur Kirche als dem Mystischen Leib Christi zwei verschiedene Dinge seien, und noch so entschlossen, mit dem standesamtlichen Kirchenaustritt nur die <i>erstere</i> und nicht die <i>letztere</i> aufzukündigen: Die Gefahr, dass unmerklich eben <i>doch</i> das eine in das andere übergeht, dass der Versuch, getrennt von der verfassten Kirche sein Christsein zu bewahren, schließlich also doch auf die Gründung einer Ein-Personen-Sekte hinausläuft, in der man sein eigener Papst ist, ist ausgesprochen real. --- Natürlich ist es letztlich eine Gewissensentscheidung. Aber wenn mich jemand um meinen Rat fragt, sage ich: Ich würd's nicht tun. Ich würde vielmehr empfehlen, <i>"die Anderen" </i>austreten zu lassen, die <i>"Progressiven"</i>, <a href="https://www.kirche-und-leben.de/artikel/maria-20-gruenderinnen-kuendigen-kirchenaustritt-an">die <i>"Maria 2.0"</i>-Leute</a>, die Leute, denen die Selbstdemontage der institutionellen Kirche immer noch nicht schnell genug geht. <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/06/hol-dir-deine-kirche-zuruck.html">Und dann die Lücken zu nutzen, die sich durch diese Austritte auftun. Sich an der Basis, in den Pfarrgemeinden einbringen</a>, besonders an solchen Stellen, an denen man langfristig nachhaltigen Einfluss ausüben kann: in der Kinderkatechese, in der Jugendarbeit, der Familienarbeit. Das wären – neben der Öffentlichkeitsarbeit, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2021/02/viva-punk-oder-endlich-chefredakteur.html">die auf Pfarreiebene allerdings ein undankbares Feld sein kann</a> – die Arbeitsbereiche, die <i>mir</i> einfallen würden; es gibt sicherlich noch weitere, je nach Charismen und Interessen des Einzelnen. </p><p style="text-align: justify;">Derweil gilt es im Blick zu behalten, dass es – <a href="https://www.vatican.va/content/benedict-xvi/de/speeches/2011/september/documents/hf_ben-xvi_spe_20110925_catholics-freiburg.html">wie Papst Benedikt XVI. in seiner Freiburger Konzerthausrede betonte</a> – bei der "Entweltlichung" der Kirche nicht darum gehen darf, "eine neue Taktik zu finden, um der Kirche wieder Geltung zu verschaffen. Vielmehr gilt es, jede bloße Taktik abzulegen". Einschätzungen darüber, was die Kirche tun oder unterlassen müsse, damit nicht "noch mehr Leute austreten", hört man ebenso aus dem "konservativen" wie aus dem "progressiven" Lager; so weit die jeweiligen Vorstellungen hierzu inhaltlich auseinandergehen, steckt doch in beiden Fällen dasselbe Denkmuster dahinter, und das ist eben <i>falsch</i>. Als Christus infolge seiner <a href="https://www.bibleserver.com/EU/Johannes6%2C22-59"><i>"Brotrede"</i> in der Synagoge von Kafarnaum <i>(Joh 6,22-59)</i></a> einen Großteil Seiner Anhänger verlor, dachte Er nicht über Strategien nach, wie Er sie zurückgewinnen könnte; stattdessen wandte er sich an den engsten Kreis Seiner Jünger und fragte: </p><blockquote><p style="text-align: justify;"><a href="https://www.bibleserver.com/EU/Johannes6%2C67">"Wollt auch ihr weggehen?" </a></p></blockquote><p style="text-align: justify;">Ich empfehle jedem, der mit dem Gedanken spielt, um des Glaubens willen aus der Kirche auszutreten, zur <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2016/10/die-stimme-seines-herrn.html">Eucharistischen Anbetung</a> zu gehen, <a href="https://www.blog-frischer-wind.de/2012/03/der-bauer-von-ars.html?m=1">sich vom Herrn anschauen zu lassen</a> und sich diese Frage stellen zu lassen. </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><b>Hinweis in eigener Sache:</b> Dieser Artikel erschien zuerst am 1.12. <a href="https://www.patreon.com/posts/neues-aus-kmu-93761515?utm_medium=clipboard_copy&utm_source=copyLink&utm_campaign=postshare_creator&utm_content=join_link">auf der <i>Patreon-</i>Seite <i>"Mittwochsklub"</i></a>. Gegen einen bescheidenen Beitrag von 5-15 € im Monat gibt es dort für Abonnenten neben der Möglichkeit, Blogartikel bis zu einer Woche früher zu lesen, auch allerlei exklusiven Content, und wenn das als Anreiz nicht ausreicht, dann seht es als solidarischen Akt: Jeder, der für die Patreon-Seite zahlt, leistet einen Beitrag dazu, dass dieser Blog für den Rest der Welt kostenlos bleibt! </p><p></p>KingBearhttp://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-20143552849416963562023-12-02T18:00:00.002+01:002023-12-02T18:00:09.278+01:00Creative Minority Report Nr. 6<p style="text-align: justify;">Wir sagen euch an den lieben Advent, <i>Muchachos</i>! Ich weiß nicht, wie's bei euch zu Hause aussieht, aber hier ist seit Montagabend <i>Winter Wonderland</i>; da wird einem schon recht weihnachtlich zumute, und tatsächlich sind es ja nur noch gut drei Wochen bis zum <i>Hochfest der Geburt des Herrn</i>. Es steht allerdings zu erwarten, dass es <i>ereignisreiche</i> Wochen werden; hier also der neueste Stand der Ereignisse! </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgjqOUj368b5HwPPaIRy-Zfv03lcKeXME5xWfz4i_XRfg3zBaNUdUjiiJcdQyAeaZ3xr6JRV8r6mA0keWALKtT7m29OsGu9gxlHEeb4psA9W4qlw-gWUTBPbe5ZchG-uC4wNLJCa3n74rnsqCErU5xdX_2R9uT-Ml_llYyTLAm_sWLrps9kS3Mrqp2av75m/s4608/20231201_134040.heic" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3456" data-original-width="4608" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgjqOUj368b5HwPPaIRy-Zfv03lcKeXME5xWfz4i_XRfg3zBaNUdUjiiJcdQyAeaZ3xr6JRV8r6mA0keWALKtT7m29OsGu9gxlHEeb4psA9W4qlw-gWUTBPbe5ZchG-uC4wNLJCa3n74rnsqCErU5xdX_2R9uT-Ml_llYyTLAm_sWLrps9kS3Mrqp2av75m/s320/20231201_134040.heic" width="320" /></a></div><p style="text-align: justify;"><b>Was bisher geschah</b> </p><p style="text-align: justify;">Der Einstieg in die letzte Woche des Kirchenjahres gelang uns gut, indem wir am Vorabend von Christkönig <a href="https://www.baumhausberlin.de/en/public-events/">ins <i>Baumhaus</i> gingen, zur letzten <i>Community Networking Night</i> des Jahres</a>; darauf möchte ich weiter unten etwas ausführlicher eingehen, ebenso wie auf den Kinderwortgottesdienst zu Christkönig in St. Joseph Siemensstadt. Am Montag konnte das Tochterkind endlich wieder in die Schule gehen, und am Nachmittag war mal wieder <i>"Omatag"</i>. Am Dienstag rutschte das Tochterkind beim Verlassen der Schule auf Glatteis aus und erlitt eine Platzwunde am Kinn, die in der Unfallambulanz genäht werden musste, tags darauf mussten wir zur Nachkontrolle, wodurch der Jüngste und ich es erneut nicht zur Werktagsmesse in Heiligensee schafften (ob man uns wohl schon vermisst?). Zum <i><a href="https://www.weil-gott-dich-liebt.de/jam">JAM</a></i> gingen wir aber trotz aller Widrigkeiten, und dieser Umstand gibt mir Gelegenheit, endlich einmal die schon <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/10/52mal-ansichtssache-aus-wolfsburg-ein.html">in der Vorschau auf die neue Wochenbriefing-Reihe</a> angekündigte Rubrik <b>"Auf der anderen Straßenseite"</b> einzuführen. – Am Donnerstag, dem Fest des Apostels Andreas, machte ich endlich mal wieder mit dem Jüngsten – auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin – eine spontane Lobpreisandacht (<i>"Beten mit Musik"</i>) in St. Joseph Tegel; das war super, ich hoffe, wir kriegen das in Zukunft wieder öfter hin. Am gestrigen Freitag war abends <i>Ehemaligentreffen</i> in der Schule, an der meine Liebste arbeitet; eigentlich wollte sie da mit den Kindern hin, aber die Kinder fanden, ich solle auch mitkommen. Es war auch gar nicht schlecht dort, nur die Musikauswahl veranlasste mich, laut darüber nachzudenken, ob ich mich für die <i>nächste</i> Veranstaltung dieser Art nicht <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2012/09/bin-ich-ne-jukebox-hab-ich-nen.html">als DJ bewerben</a> solle; einige Kolleginnen meiner Liebsten befürworteten das. (Darauf, <i>was</i> ich an der Playlist bei diesem Ehemaligentreffen, sagen wir mal, <i>verbesserungswürdig</i> fand, komme ich ggf. nächsten Woche oder an anderer Stelle zurück.) </p><div style="text-align: justify;">Davon abgesehen hatte ich, wie erwartet, einiges mit den Vorbereitungen zum bevorstehenden Familiengottesdienst zum 1. Advent zu tun, bei dem mir die Verantwortung für die Musikauswahl zugefallen war. Oder vielleicht wäre es richtiger, von einer "Mitverantwortung" zu sprechen. Wie dem auch sei, es hat sich als notwendig erwiesen, einige pragmatische Kompromisse einzugehen, was das musikalische Konzept für diesen Gottesdienst angeht; darauf werde ich im nächsten Wochenbriefing wohl noch ausführlicher eingehen. Heute Vormittag hätte zudem Wichtelgruppentreffen sein sollen, aber aufgrund diverser Krankheitsfälle in den Familien der Teammitglieder entschieden wir uns kurzfristig dazu, es ausfallen zu lassen – in der Hoffnung, dass wir morgen zum Familiengottesdienst alle wieder fit sind. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Was ansteht </b></div><p style="text-align: justify;">Für heute Nachmittag hatten wir geplant, mit der ganzen Familie (einschließlich meiner Schwiegermütter) zu einem <a href="https://www.pankstrasse-quartier.de/aktuelles/neuigkeiten/643-wintermarkt"><i>Wintermarkt</i> auf dem Nettelbeckplatz im Wedding</a> zu gehen; aber angesichts eines Anfalls von Männergrippe habe ich mich doch dafür entschieden, zu Hause zu bleiben. Die Option, stattdessen zur ersten Ausgabe des neuen Jugendgottesdienst-Formates der Pfarrei <a href="https://reinickendorf-sued.de/index.php">St. Klara Reinickendorf-Süd</a> zu gehen, hat dich damit so oder so erledigt – obwohl die mich ja durchaus <i>auch</i> interessieren würde (nicht zuletzt, weil aus dem Zelebrationsplan der Pfarrei hervorgeht, dass <i>Pater Mephisto</i> diesem Gottesdienst vorsteht). Morgen ist dann wie gesagt der mit Spannung erwartete Familiengottesdienst zum 1. Advent. Am Mittwoch ist Nikolaustag, und da gibt es in St. Joseph Siemensstadt am frühen Abend eine <a href="https://landing.churchdesk.com/e/24296381/nikolausfeier">Nikolausfeier</a> – es wäre sicher schön, da mit den Kindern hinzugehen, allerdings kollidiert sie zeitlich mit dem <i>JAM</i>; da werden wir uns also gründlich überlegen müssen, wo wir hingehen. </p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhh0WTwwURgQV-4mPPBOQx5B_bkvWfnxaGFIZio66SNjvspUWv2UCvb0NfOMoGePASFmVZR185UgMXH4IB1xbhaZ5wHerTqXWtRBT9HAeUuvEIKWU9DluE09-lTDQV60QD3cFLJMD-WZQ-IU9boEEmQ6cGqPlYqtcFHk1G9CdasV684NG2VrL0mDfcvJ4WF/s3296/20221206_165740.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="3296" data-original-width="2472" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhh0WTwwURgQV-4mPPBOQx5B_bkvWfnxaGFIZio66SNjvspUWv2UCvb0NfOMoGePASFmVZR185UgMXH4IB1xbhaZ5wHerTqXWtRBT9HAeUuvEIKWU9DluE09-lTDQV60QD3cFLJMD-WZQ-IU9boEEmQ6cGqPlYqtcFHk1G9CdasV684NG2VrL0mDfcvJ4WF/s320/20221206_165740.jpg" width="240" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Letztes Jahr war ich bei der Nikolausfeier in Siemensstadt <i>selbst</i> der Nikolaus.</td></tr></tbody></table><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Für den Rest der Woche steht bisher nichts Besonderes im Terminkalender; da heißt es also offen für Überraschungen sein. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Eine Ode an das "Baumhaus", wieder mal</b> </div><p style="text-align: justify;">Ich erwähnte es schon: Nachdem sich das Befinden des Tochterkindes im Laufe des Samstags langsam, aber stetig gebessert hatte, fanden wir gegen Abend, wir könnten ruhig ins <i>Baumhaus</i> gehen; die Kinder wollten das <i>auch</i>. (Ich finde es, nebenbei bemerkt, immer wieder erstaunlich, wie gern unsere Kinder dort hingehen, obwohl nur sehr selten <i>andere</i> Kinder dort sind.) Wir waren kaum angekommen, da kamen wir auch schon mit einem sehr netten Afro-Franzosen (ist das die politisch korrekte Bezeichnung?) ins Gespräch, der meinte, er habe das Gefühl, uns zu kennen, könne sich aber nicht erinnern, woher (wir konnten es <i>auch</i> nicht). Beim Essen (es gab zwei verschiedene Suppen, allerlei Ofengemüse und zum Nachtisch veganen Milchreis mit Bratäpfeln) saß er neben unserem Jüngsten und machte unermüdlich Späße mit ihm; als die Kinder zwischendurch einmal das Obergeschoss des <i>Baumhauses</i> besichtigten und, als sie zurückkamen, unser neuer Freund nicht am seinem Platz war, weil er sich gerade am Büffet Nachschlag holte, fragte unser Jüngster prompt: <i>"Wo lustiger Mensch?" </i></p><p style="text-align: justify;">Im Gespräch mit dem <i>"lustigen Menschen" </i>kamen wir übrigens darauf, dass unser erster Besuch bei der <i>"Community Networking Night"</i> im <i>Baumhaus</i> <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/07/kaffee-laudes-das-wochen-briefing-13.html?m=1">bereits fast viereinhalb Jahre zurückliegt.</a> Damals, in jenen mythischen Zeiten <i>"vor Corona"</i>, von denen wir dereinst noch unseren Enkeln erzählen werden, fand dieses Veranstaltungsformat <i>jede Woche</i> statt, und wie meine damaligen Wochenbriefings dokumentieren, hatten wir rund einen Monat lang Woche für Woche den Vorsatz, <i>da mal hinzugehen</i>, ehe wir es endlich <i>wirklich</i> zum ersten Mal schafften. </p><p style="text-align: justify;">Dazu, was ich am <i>Baumhaus</i> so toll finde, habe ich <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2020/02/baumhaus-berlin-be-change-you-want-to.html">schon Anfang 2020 einen ganzen Artikel verfasst</a>, und dazu, was am Konzept der dortigen <i>Community Networking Night</i> vorbildlich für ähnliche Veranstaltungsformate auch im kirchlichen Rahmen (wie unser <i>"Dinner mit Gott"</i>) sein könnte, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2020/02/baumhaus-berlin-be-change-you-want-to.html">sogar fast ein weiteres halbes Jahr vorher</a>. Was ich da bereits geschrieben habe, müsste ich hier vielleicht nicht unbedingt <i>wiederholen</i>; aber noch einmal besonders <i>akzentuieren</i> möchte ich einige meiner damaligen Aussagen <i>doch</i>. </p><p style="text-align: justify;">Fangen wir mal damit an, was ich im Herbst 2019 als Aufhänger für den Artikel zur <i>Community Networking Night</i> verwendet habe, nämlich die Aussage, dass das <i>Baumhaus</i> einfach ein <i>zauberhafter Ort</i> sei; das gilt heute sogar eher noch <i>mehr</i>, da die Innenraumgestaltung seither erhebliche Fortschritte gemacht hat. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhJfNL8lfTBlp9fYlLrpS51lJtFRJ14i2GDP0uHsea5aUfcPmJkSqqP-xI6I_L4vUR8vOjMGJoLPH-SEDhHbdgQqkMTFvGeHHOmbWf50w0ToLDe220eR2SJ9Gi1GuHEksfkm8NqWClsvbhI8r-GSDRVCckHxWOy-IBml1aQW25U3gjPsv51Gltv1mWKGRo2/s4608/20231125_200431.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="4608" data-original-width="3456" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhJfNL8lfTBlp9fYlLrpS51lJtFRJ14i2GDP0uHsea5aUfcPmJkSqqP-xI6I_L4vUR8vOjMGJoLPH-SEDhHbdgQqkMTFvGeHHOmbWf50w0ToLDe220eR2SJ9Gi1GuHEksfkm8NqWClsvbhI8r-GSDRVCckHxWOy-IBml1aQW25U3gjPsv51Gltv1mWKGRo2/s320/20231125_200431.jpg" width="240" /></a></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiJy2TPw8KVJCR7eyDQ0TZdTwcmJonUj62k70eS0qHvDyeg2yvQGjRcs1b5RJOnTrQBZ3M-qYdzwBvy9v-jeE18LL9w-kXy-hPDgv_nzKAAB8LHagk_qNB7zG5nCz38AV4VPMMGxP88yx-mrXM3CFSCcOM3JhzVhyphenhyphenvnP2OYqndxv8MEXS2cYMTQYMjIF76Y/s3533/20231125_195252.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3533" data-original-width="2650" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiJy2TPw8KVJCR7eyDQ0TZdTwcmJonUj62k70eS0qHvDyeg2yvQGjRcs1b5RJOnTrQBZ3M-qYdzwBvy9v-jeE18LL9w-kXy-hPDgv_nzKAAB8LHagk_qNB7zG5nCz38AV4VPMMGxP88yx-mrXM3CFSCcOM3JhzVhyphenhyphenvnP2OYqndxv8MEXS2cYMTQYMjIF76Y/s320/20231125_195252.jpg" width="240" /></a></div><br /><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgFnav03eJZA3G7Dp_bfxY3fnlhyphenhyphenng5Swrcr4VfOooeRdmurLpJQhDXzBR2EWzd-v-eEKrv2baPRY8P7G2M-ycUU_cQipKifp1T44xOZicsfMmRSxarMgsI2c04UdX3bS81Esa_CDq5rwFWuAq9BTOK2-oc91zSTQt-LvESxMZ7fhmZeyccQdxwDMZOZ3ZF/s4608/20231028_194725.heic" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="3456" data-original-width="4608" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgFnav03eJZA3G7Dp_bfxY3fnlhyphenhyphenng5Swrcr4VfOooeRdmurLpJQhDXzBR2EWzd-v-eEKrv2baPRY8P7G2M-ycUU_cQipKifp1T44xOZicsfMmRSxarMgsI2c04UdX3bS81Esa_CDq5rwFWuAq9BTOK2-oc91zSTQt-LvESxMZ7fhmZeyccQdxwDMZOZ3ZF/s320/20231028_194725.heic" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Das Obergeschoss z.B. <i>gab</i> es <i>"vor Corona"</i> schlichtweg überhaupt noch nicht.</td></tr></tbody></table><p style="text-align: justify;">Demnächst soll noch ein <i>vertikaler Garten</i> hinzukommen. – Jedenfalls bin ich zutiefst überzeugt davon, dass das <i>Ambiente des Raums</i> entscheidenden Anteil daran hat, was für Leute dort hingehen und was für eine Stimmung sich unter ihnen entfaltet. </p><p style="text-align: justify;">Dass es in der <i>Community Networking Night</i> im <i>Baumhaus</i> immer wieder so bemerkenswert gut gelingt, Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen und Interessenschwerpunkten buchstäblich "an einen Tisch" und miteinander ins Gespräch zu bringen, hat zweifellos viel damit zu tun, dass hier ein <i>ganzheitliches Verständnis</i> jenes <i>"sozial-ökologischen Wandels"</i> gepflegt wird, den dieser Projektraum laut Eigenbeschreibung anstrebt. Das ist ja nicht gerade selbstverständlich. Ich habe den Eindruck, besonders in neuerer Zeit trifft man in ökologisch bewegten Kreisen häufig auf ein ausgeprägt <i>technokratisches Denken</i> – etwa in Form der Idee, es gehe darum, <i>wissenschaftliche</i> Erkenntnisse (z.B. über Klimawandel) mittels <i>politischer</i> Maßnahmen in <i>ökonomisches</i> Handeln umzusetzen – oder auf eigentümlich obsessive Kausal- und Schuldverknüpfungen à la <i>"Der Klimawandel ist schuld an der Flüchtlingskrise; Frauen, PoC und LGBT-Personen leiden am meisten unter dem Klimawandel, d.h. klimaschädigendes Verhalten ist rassistisch, sexistisch und homophob"</i>. Okay, ich schweife ab. Der ganzheitliche Ansatz des Baumhauses findet seinen Ausdruck in den Akronym <i>PEACES</i> – dessen einzelne Buchstaben für <i>"personal"</i>, <i>"ecological"</i>, <i>"aesthetic"</i>, <i>"cultural"</i>, <i>"economic"</i> und <i>"social"</i> stehen. Man beachte, dass das P <i>nicht</i> für <i>"politisch"</i> steht; das S allerdings auch nicht für <i>"spirituell"</i>, obwohl das zweifellos auch seine Berechtigung hätte. Der Vorstellung bzw. Erläuterung dieser <i>PEACES-</i>Philosophie war im Sommer 2021 im Rahmen des <i><a href="https://www.emergentberlin2021.de/">Emergent Berlin Festivals</a></i> eine Reihe von Vorträgen und Workshops gewidmet; ich war zwar nur bei zwei dieser Veranstaltungen, aber besonders die erste, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2021/07/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-7-16.html">ein <i>"Teach-In"</i> mit <i>Baumhaus</i>-Co-Initiator Scott Bolden unter dem Titel </a><i><a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2021/07/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-7-16.html">"Dynamic Balance and the Inner Commons"</a>, </i>empfand ich als sehr grundlegend für das Verständnis von <i>"Community Building"</i>, das die Veranstaltungen im <i>Baumhaus</i> prägt. Ausgangspunkt des Konzepts ist, wie ich schon damals notierte, </p><blockquote><p style="text-align: justify;">die Frage [...], wie Menschen mit unterschiedlichen Interessen, unterschiedlichen Überzeugungen, unterschiedlichem kulturellen Hintergrund, unterschiedlichem Glauben etc. sich dennoch verständigen, Konflikte vermeiden und konstruktiv für das Gemeinwohl zusammenarbeiten können. </p></blockquote><p style="text-align: justify;">Der Schlüssel hierzu liegt nach Scotts Überzeugung in einem Fundus <i>menschlicher Grunderfahrungen</i>, die er die <i>"Inner Commons"</i> nennt: Erfahrungen, die unausweichlich zur <i>conditio humana</i> gehören wie z.B. <i>"Neugier"</i>, <i>"Angst/Vorsicht"</i>, <i>"Anwenden von erlerntem Wissen"</i>, <i>"Anzweifeln von Autorität"</i>. Man könnte, wenn man denn wollte, an die berühmten Anfangsworte der Pastoralkonstitution des II. Vatikanischen Konzils über die Kirche in der Welt von heute, <i><a href="https://www.vatican.va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/documents/vat-ii_const_19651207_gaudium-et-spes_ge.html">"Gaudium et Spes"</a></i>, denken: </p><blockquote><p style="text-align: justify;">"Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute [...] sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi. Und es gibt nichts wahrhaft Menschliches, das nicht in ihren Herzen seinen Widerhall fände." </p></blockquote><p style="text-align: justify;">Weniger hymnisch formuliert, könnte man beispielsweise sagen: Die Erfahrung, für die Dinge einzustehen, an die man glaubt und die einem am Herzen liegen, kann <i>auch dann</i> eine Verbindung zwischen Menschen, einen Ansatzpunkt für Verständigung und Kooperation herstellen, wenn die Dinge, an die diese Menschen glauben und die ihnen am Herzen liegen, <i>unterschiedliche</i> sind. – Vor ein paar Monaten habe ich Scott mal gefragt, was eigentlich aus seinen Plänen geworden sei, ein <i>Buch</i> zu den Themen seines <i>"Teach-Ins</i>" zu veröffentlichen; seine Antwort lautete, er <i>arbeite daran</i>, und er stellte für Mitte November, anlässlich des elfjährigen Bestehens des <i>Baumhauses</i>, eine Bekanntmachung in dieser Sache in Aussicht. Dieser Termin ist ja nun inzwischen verstrichen, aber ich muss auch gestehen, dass ich diese Ankündigung inzwischen wieder vergessen hatte und Scott daher auch nicht nochmals darauf angesprochen habe. Wie auch immer: Wenn das Buch herauskommt, würde ich es gern rezensieren. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi9Hlz4_mx5DX7qcHjhQHiXXvOKM2_VrOqNCHcn1IQ66CRYiL-JavQh2cXL9qUSRfG7UU_GYdw3s6OkiCnHut4iRT4q8r4sTIX7L3sHCUSTFDkF0ZsicdDTOaM4z_BL0sLOmGInPGoN5o_Gt7Z5SLi-wHhc_xKMfhW5_UkTBsYBTCjJ1_HiThaQz4MlZv-1/s4608/20231125_195733.heic" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3456" data-original-width="4608" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi9Hlz4_mx5DX7qcHjhQHiXXvOKM2_VrOqNCHcn1IQ66CRYiL-JavQh2cXL9qUSRfG7UU_GYdw3s6OkiCnHut4iRT4q8r4sTIX7L3sHCUSTFDkF0ZsicdDTOaM4z_BL0sLOmGInPGoN5o_Gt7Z5SLi-wHhc_xKMfhW5_UkTBsYBTCjJ1_HiThaQz4MlZv-1/s320/20231125_195733.heic" width="320" /></a></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhEzi2edk_Ekea4h1-I-r5g04vF_KYWro-_uOhDgGAn1C5gmBi3VXCBmVB3lwofyQxXf_tpWlnIfKt8qik8glLMizKu-HTlX7HYQIx6O3Q6aTrbPx7yaSIt1tjLRN6MJZoE3Q6MOSwUJbNWE7BqsdczwBb3ihcjDod86979WTSmsX521kzBEcdHyPx7uA6Y/s3972/20231125_200113.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="2979" data-original-width="3972" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhEzi2edk_Ekea4h1-I-r5g04vF_KYWro-_uOhDgGAn1C5gmBi3VXCBmVB3lwofyQxXf_tpWlnIfKt8qik8glLMizKu-HTlX7HYQIx6O3Q6aTrbPx7yaSIt1tjLRN6MJZoE3Q6MOSwUJbNWE7BqsdczwBb3ihcjDod86979WTSmsX521kzBEcdHyPx7uA6Y/s320/20231125_200113.jpg" width="320" /></a></div><p style="text-align: justify;">Um aber noch einmal auf das Stichwort <i>"spirituell"</i> zurückzukommen: Ein fester Programmpunkt dieser <i>Community</i>-Abende im <i>Baumhaus</i>, an dem ich gleichwohl noch <i>nie</i> teilgenommen habe – und viele andere Gäste ebensowenig –, heißt <i><a href="https://facebook.com/events/s/flow-a-social-meditation-last-/365456175857004/">"FLOW – A Social Meditation"</a></i>. Praktisch jedesmal weist Scott während der <i>"News You Can Use"</i>-Runde auf dieses Meditationsangebot hin und fragt, wer von den Anwesenden daran Interesse habe; oft melden sich daraufhin zwei oder drei Personen, selten mehr. Manchmal meldet sich niemand, dann findet die Meditation nicht statt. Sind Personen anwesend, die schon mal an einer solchen Meditation teilgenommen haben, dann versichern diese durchweg, was für eine tolle Erfahrung das sei; gleichwohl wird es problemlos toleriert, dass regelmäßig die große Mehrheit der Anwesenden kein Interesse daran zeigt. Ich erwähne das, weil ich die vage Ahnung habe, genau diese Haltung könnte vorbildlich für eine Neuauflage des <i>"Dinners mit Gott"</i> sein – insofern, als sie es ermöglichen könnte, das <i>"Dinner"</i> zwar mit explizit religiösen Elementen wie z.B. <i>"Lobpreis mit dem Stundenbuch"</i> zu verbinden, aber gleichzeitig dafür Sorge zu tragen, dass die Veranstaltung auch für Besucher, die für solche Formen von Spiritualität (noch?) nicht zugänglich sind, <i>"niederschwellig"</i> bleibt. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEit_nuy4JQABeq3d-GoKLJ48EP5mXJz3il4yq6MG8kEutTjBmMwoHH6h5Xufxqd61lfjhN_owQWrsQfi-uU6pFn2JD78dWrHj9_vjnRc53PLGeNHJHaiEgdjjsYFcZFzdnh4Nd31JUqkxlCsN3D1CFnz8wREuSuU903fd9cpOc01xXawjgsvg_fBNazkSW-/s4608/20231125_200814.heic" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3456" data-original-width="4608" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEit_nuy4JQABeq3d-GoKLJ48EP5mXJz3il4yq6MG8kEutTjBmMwoHH6h5Xufxqd61lfjhN_owQWrsQfi-uU6pFn2JD78dWrHj9_vjnRc53PLGeNHJHaiEgdjjsYFcZFzdnh4Nd31JUqkxlCsN3D1CFnz8wREuSuU903fd9cpOc01xXawjgsvg_fBNazkSW-/s320/20231125_200814.heic" width="320" /></a></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">– Moment mal: Habe ich da gerade von einer Neuauflage des <i>"Dinners mit Gott" </i>gesprochen? – Nun, es ist nicht so, als gäbe es da schon irgendwelche konkreten <i>Pläne</i>. Aber ich möchte doch festhalten, dass mir dieser Abend im <i>Baumhaus</i> erhebliche Lust darauf gemacht hat, ein Projekt dieser Art in nicht allzu ferner Zukunft neu in Angriff zu nehmen... </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Schwarzer Gürtel in KiWoGo</b> </div><p style="text-align: justify;">Am vergangenen Sonntag war <i>Christkönig</i>, und zu diesem Anlass war in St. Joseph Siemensstadt <i>Kinderwortgottesdienst</i> – der zweite, seit <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/07/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-37.html">das neue <i>KiWoGo</i>-Team</a> die Arbeit aufgenommen hat, und schon jetzt zeigt sich der durchaus erwünschte Effekt, dass die Zusammensetzung des Teams zu einer gewissen Pluralität von Stilen und Methoden führt. Den <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/10/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-52.html?m=1">Oktober-<i>KiWoGo</i></a> hatte ich gemeinsam mit dem Gemeindereferenten konzipiert und geleitet, jetzt an Christkönig übernahm ein junges Ehepaar die Gestaltung, das meines Wissens in der <i>Neokatechumenalen Gemeinschaft</i> aktiv ist. Als eine nicht unbeträchtliche Herausforderung erwies es sich, dass rund zwanzig Kinder in einem Altersspektrum von grob geschätzt zwei bis zwölf Jahren zur Messe erschienen und für den <i>KiWoGo</i> nur das kleine Pfarrzimmer zur Verfügung stand, da im großen Pfarrsaal der <i>Sozialdienst Katholischer Männer (SKM) </i>Suppe kochte. Trotz dieser schwierigen Bedingungen würde ich diesen <i>KiWoGo</i> als gelungen bezeichnen: Zunächst gab es in kindgerechter Sprache einige Erläuterungen zum Inhalt und zur Entstehungsgeschichte des Hochfests Christkönig, dann wurde das Tagesevangelium vorgetragen – und zwar <i>nicht</i> in einer auf Kinder zugeschnittenen Version, sondern in demselben Wortlaut,, den auch die Erwachsenen zu hören bekamen. Anschließend wurden einige zentrale Punkte herausgegriffen und auf kindgerechtem Niveau ausgedeutet, und dann durften die Kinder <i>Kronen basteln</i> – weil sie als <i>Kinder Gottes</i> schließlich allesamt <i>Königskinder</i> seien. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgzyjeJxeUxvFJYVgBufLVDU7J-c96eBmBzNnw1OuEHZV2h2RmshQfT3wwjVts5QBVmCk_K2xo6Z7nASjo7T8E3gs9YM0CqTJogeAHCr-cSmQPYNNIaOZqqcqil_iRNtD5qVfqmnM1nXBOEXSLArboZZr1eSY-HOl5oFNJKRYOnpp-mFEsQffW0374T5smo/s3428/20231126_113025.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3428" data-original-width="2571" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgzyjeJxeUxvFJYVgBufLVDU7J-c96eBmBzNnw1OuEHZV2h2RmshQfT3wwjVts5QBVmCk_K2xo6Z7nASjo7T8E3gs9YM0CqTJogeAHCr-cSmQPYNNIaOZqqcqil_iRNtD5qVfqmnM1nXBOEXSLArboZZr1eSY-HOl5oFNJKRYOnpp-mFEsQffW0374T5smo/s320/20231126_113025.jpg" width="240" /></a></div><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgcPdxZfW5-k36r9j2QvP3WjNdlMp8rET9hEdBdKSbEYfb2PRs6FTzZEIRcjCepidmvn314HqdTlbXqQGVBnTljNHneag9ZjGs5Z6YZF0Evm5szEZDMqUr_Hu5du_AuQksMi4JObhIV4k_FcqjVqIgzVpou6eC7Xy8Z5OLU4Msn-etgLBsbiXz0lw9_Iv6w/s4369/20231126_113427.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3277" data-original-width="4369" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgcPdxZfW5-k36r9j2QvP3WjNdlMp8rET9hEdBdKSbEYfb2PRs6FTzZEIRcjCepidmvn314HqdTlbXqQGVBnTljNHneag9ZjGs5Z6YZF0Evm5szEZDMqUr_Hu5du_AuQksMi4JObhIV4k_FcqjVqIgzVpou6eC7Xy8Z5OLU4Msn-etgLBsbiXz0lw9_Iv6w/s320/20231126_113427.jpg" width="320" /></a></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Ein kleiner Wermutstropfen war es für mich, dass ich durch die Teilnahme am Kinderprogramm eine wahrscheinlich brillante Predigt des Pfarrvikars versäumt habe, aber man kann eben nicht immer alles haben. Der nächste <i>KiWoGo</i> in St. Joseph Siemensstadt ist übrigens erst für Ende Januar geplant; einen Termin für das nächste Arbeitsgruppentreffen gibt es meines Wissens noch nicht. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Auf der anderen Straßenseite </b></div><p style="text-align: justify;">Ich muss mal ein bisschen angeben: Ich bin ziemlich stolz auf diese Rubrikenüberschrift, die ich im Vorfeld des Starts der neuen Wochenbriefing-Reihe <i>"Creative Minority Report"</i> ausgeheckt habe, aber in der aktuellen Folge erstmals wirklich <i>benutze</i>. Sie bezieht sich einerseits darauf, dass die <i><a href="https://www.weil-gott-dich-liebt.de/">EFG The Rock Christuskirche</a></i> in Berlin-Haselhorst, von der benachbarten katholischen Kirche St. Stephanus aus gesehen, <i>tatsächlich</i> "auf der anderen Straßenseite" liegt, andererseits aber auch darauf, dass sie – und das, was mich im Rahmen meines Blogs an ihr interessiert – auch in <i>konfessioneller</i> Hinsicht eine <i>"andere Seite"</i> repräsentiert. – Das auf Kinder bis zum Alter von 12 Jahren zugeschnittene Veranstaltungsformat <i>"JAM"</i> (<i>"Jungschar am Mittwoch"</i>), das wir mit unseren Kindern seit wohl ca. eineinhalb Jahren ziemlich regelmäßig besuchen, habe ich schon häufig <i>erwähnt</i>, bin aber, wie mir scheint, nur selten näher darauf eingegangen. Okay, den grundsätzlichen Aufbau bzw. Ablauf so eines <i>JAM</i>-Nachmittags habe ich schon in den <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/03/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-21-die.html"><i>Ansichten aus Wolkenkuckucksheim</i> Nr. 21</a> geschildert und dann nochmal in der <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/08/ansichten-aus-wolkenkuckucksheim-43.html">Nr. 43</a>; aber insbesondere was den katechetischen Anteil der Veranstaltung angeht, denke ich, da kann und darf man ruhig mal etwas mehr ins Detail gehen. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh_PNzkuFxgfsJc5kqbvISN6nAwUSQDDELl3huL5vtdUDzYcsN6d1Z0KtsUwSNBOSfftlcQR-FNTVjDz1c23QfNBvK3B5hb06-HLTFL5RDI6DBL2MYoYcEBxD18eMqQDTCWSmLd65DgIPmm28EpqZxQdCPtXnBn24C0mpzjYg_w_jGkNZPe0VBspdVX6mNG/s4527/20231129_162950.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3395" data-original-width="4527" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh_PNzkuFxgfsJc5kqbvISN6nAwUSQDDELl3huL5vtdUDzYcsN6d1Z0KtsUwSNBOSfftlcQR-FNTVjDz1c23QfNBvK3B5hb06-HLTFL5RDI6DBL2MYoYcEBxD18eMqQDTCWSmLd65DgIPmm28EpqZxQdCPtXnBn24C0mpzjYg_w_jGkNZPe0VBspdVX6mNG/s320/20231129_162950.jpg" width="320" /></a></div><p style="text-align: justify;">Halten wir zunächst fest: Das primäre Ziel der Katechesen beim <i>JAM</i> ist es offenkundig, dass die Kinder <i>die Bibel kennenlernen</i> (ein beliebtes Lied zur Eröffnung ist daher <i><a href="https://youtu.be/1vjg1jgQtrg?feature=shared">"Ich bin ein Bibelentdecker"</a></i>). Im Wesentlichen dreht sich also alles um ausführliche Nacherzählungen biblischer Geschichten – so ausführlich, dass sich eine Geschichte (z.B.: Die Arche Noah; Davids Aufstieg zum König; Jona; Daniel am Hof des Königs von Babel; Esther; im Moment ist gerade die Geschichte von Josef und seinen Brüdern dran) meist über mehrere Wochen hinzieht, wobei nach Möglichkeit jede wöchentliche Episode mit einem <i>"Cliffhanger"</i> endet; man will die Kinder ja motivieren, nächste Woche wiederzukommen. </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg745Hsi7JD1dXZQ8bjJJUidHx3WAnBQPFv-1G9oB2_GQGTQ2Ih-2RvvxZ_bMROpzdIM5zulR7LFvcX2UypRpOzDHgJI0Nmvbnlz8OuMThwGfvJC7-w2VLbEwCEcTYA15e952eme11lqR6drD_pfvyPcWH8n8jP3VppV-pvNprTpZD0h1oMmATcFrGKObMe/s4408/20231129_163015.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3306" data-original-width="4408" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg745Hsi7JD1dXZQ8bjJJUidHx3WAnBQPFv-1G9oB2_GQGTQ2Ih-2RvvxZ_bMROpzdIM5zulR7LFvcX2UypRpOzDHgJI0Nmvbnlz8OuMThwGfvJC7-w2VLbEwCEcTYA15e952eme11lqR6drD_pfvyPcWH8n8jP3VppV-pvNprTpZD0h1oMmATcFrGKObMe/s320/20231129_163015.jpg" width="320" /></a></div><p style="text-align: justify;">In der Regel werden die Kinder für diese Katechesen in zwei Gruppen eingeteilt, und zwar ihrem Alter entsprechend: Es gibt eine Gruppe für Kinder bis ca. 6 Jahre und eine für die Älteren (von denen zumeist erheblich <i>mehr</i> da sind). Im Vergleich zu dem Programm für die "Kleinen" scheint das für die "Großen" tendenziell <i>interaktiver</i> (z.B. mit Rollenspielelementen angereichert) und <i>multimedialer</i> zu sein, aber allzu viel kann ich dazu nicht sagen, da meine Kinder ja beide noch zur Gruppe der "Kleinen" gehören. Hin und wieder kommt es aber vor, dass für ein separates Angebot für die "Kleinen" keine Mitarbeiter verfügbar sind oder dass aus der Altersgruppe der "Kleinen" so wenige Kinder da sind, dass es nicht sinnvoll erscheint, die Gruppe zu teilen; dann gibt es ein <i>gemeinsames</i> Programm für <i>alle</i> Kinder. Zuletzt war das einmal vor den Herbstferien der Fall, als es um das Buch Esther ging; und da wurde eine Folge aus der Zeichentrickserie <i><a href="https://www.bibeltv.de/programm/sendereihen-a-z/superbuch">"Superbuch"</a></i> gezeigt. Meiner Liebsten, die währenddessen im Elterncafé war, erläuterte ich das Konzept der Serie anschließend wie folgt: "Das ist ungefähr so wie <i><a href="https://www.kika.de/simsalagrimm/simsalagrimm-100">SimsalaGrimm</a></i>, nur mit der Bibel statt mit Grimms Märchen." – "Wie geil", erwiderte meine Liebste spontan. – "Ja, aber dazu gibt es eine Rahmenhandlung, in der die Hauptfiguren einen Gewissenskonflikt haben, und die biblische Geschichte, in die sie hineinversetzen werden, hilft ihnen dabei, in ihrem wirklichen Leben die richtige Entscheidung zu treffen." – "Wow." - - - Wie ich inzwischen herausgefunden habe, gibt es zahlreiche Folgen dieser Serie <i>online</i>, und wir haben uns vorgenommen, sie auch mal zu Hause anzuschauen; wenn wir mal dazu kommen, d.h. wenn die Kinder die ihnen pro Tag bewilligte Fernsehzeit nicht komplett mit <i>"Paw Patrol"</i> und <i>"My Little Pony"</i> aufbrauchen... </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg0LEXOaXEWRmv0u4J-Lxtc63SvGmxTAr_QRO-QXBOdZ1_3URMbpcsNKxBz0xSJy0muPJBC6KSv6tKoRyMacvnHNFT9cBc7as1WK-xLsydWx_TO6Wj91yO6HPSPbETpb2y83KL8aP3QLF1NFd10wZ0BP6viiA3ypnX4YX4jOz16DmIhAGOb6wK6wWwXkaZo/s4517/20231129_163421.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3387" data-original-width="4517" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg0LEXOaXEWRmv0u4J-Lxtc63SvGmxTAr_QRO-QXBOdZ1_3URMbpcsNKxBz0xSJy0muPJBC6KSv6tKoRyMacvnHNFT9cBc7as1WK-xLsydWx_TO6Wj91yO6HPSPbETpb2y83KL8aP3QLF1NFd10wZ0BP6viiA3ypnX4YX4jOz16DmIhAGOb6wK6wWwXkaZo/s320/20231129_163421.jpg" width="320" /></a></div><p style="text-align: justify;"><b>Währenddessen in der Wesermarsch </b></p><p style="text-align: justify;">Wie ist derweil eigentlich <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/11/eine-klarstellung-aus-vechta.html">der Stand der Dinge in der Pfarrei St. Willehad in meinem Heimatstädtchen Nordenham</a>? Nun, man könnte sagen, die größte Neuigkeit ist, dass es <i>nichts Neues gibt</i>. Und das gibt zu denken: Immerhin steht seit der <a href="https://www.offizialat-vechta.de/detail/einsatz-von-pfr-k-in-nordenham">Pressemitteilung des Bischöflich Münsterschen Offizialats vom 23. November</a> der Verdacht im Raum, die Verantwortlichen der Pfarrei hätten die Presse und damit die Öffentlichkeit <i>wissentlich falsch informiert</i>, was den Stand des kirchenrechtlichen Verfahrens gegen den neuen Aushilfspriester Michael Kenkel angeht; man könnte auch einfach <i>lügen</i> dazu sagen. Da wäre doch eigentlich zu erwarten, dass die Pfarrei ein Interesse daran haben müsste, zu diesem Vorwurf Stellung zu nehmen; stattdessen hüllt man sich einfach in Schweigen. <a href="https://www.st-willehad-nordenham.de/hauptnavigation/willehad_aktuell">In den Pfarrnachrichten für die erste Dezemberhälfte</a> wird P. Kenkel unter der im Bistum Münster üblichen Amtsbezeichnung "Pastor" als Mitglied des Pastoralteams aufgeführt und hat neben Pfarrer Jasbinschek und Diakon Richter auch das (arg banale) Advents-Grußwort mitunterzeichnet; eine Richtigstellung der fehlerhaften Angaben zu seiner Person in der vorigen Ausgabe sucht man vergeblich. Auf der <i>Facebook</i>-Seite von St. Willehad erschien, nachdem der Beitrag über P. Kenkels erste Messe in Burhave stillschweigend gelöscht worden war, <a href="https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=pfbid0pvDys2PYibECQM5X9egJCFoRGTKQ8Acna7VcwEoze2QXR7ccoP5T62YEyPesYgTYl&id=100064946853764">erstmals am 29. November wieder ein Update</a> – nämlich ein Aufruf an "Kinder ab dem 3. Schuljahr, Jugendliche und auch Erwachsene" zur Teilnahme an der anstehenden <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2016/01/durfte-ich-mal-ihren-sternsingerausweis.html">Sternsingeraktion</a>. Klar, <i>auch</i> ein wichtiges Thema. Aber glauben der Pfarrer, der Diakon und die sonstigen Mitarbeiter und Gremienvertreter der Pfarrei wirklich, sie könnten in der Causa Kenkel so tun, als wäre nichts gewesen, und einfach zur Tagesordnung übergehen? – Zu allem Übel hat die <a href="https://www.st-willehad-nordenham.de/start">Website der Pfarrei</a> offenkundig ein Problem mit ihrem Sicherheitszertifikat: Seit nunmehr einer Woche erhält man, wenn man die Seite aufrufen will, den Warnhinweis, es handle sich um "keine sichere Verbindung". – "Mögliche Gründe sind eine fehlerhafte Konfiguration oder ein Angreifer, der deine Verbindung abfängt." Dasselbe Problem trat zeitweilig auch bei der <a href="https://www.kirche-brake.de/startseite">Website der benachbarten Pfarrei St. Marien Brake</a> auf, die ja gerade <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/11/der-seltsame-fall-des-hauses-fastje.html">ihren eigenen Skandal hat</a>; da fällt es ein bisschen schwer, das für Zufall zu halten. </p><div style="text-align: justify;">Derweil scheint sich auch bei der lokalen Presse das Interesse an den Vorgängen in den katholischen Gemeinden der Wesermarsch eher in Grenzen zu halten. Ich verfolge sehr aufmerksam die Updates auf den <i>Facebook</i>-Seiten der <i>Kreiszeitung Wesermarsch</i> sowie der Wesermarsch-Lokalredaktion der <i>Nordwest-Zeitung</i>, aber da geht's immer nur um Handball, Volleyball und Friesensport, um die Rodung des Nordenhamer Strandwaldes, um Energiekosten, Weservertiefung und fehlende KiTa-Plätze, Weihnachtsmärkte und plattdeutsches Laientheater. – Sicherlich darf man nicht unterschätzen, zu welchem Grad der Berufsalltag eines Lokalredakteurs darin besteht, eingehende Pressemitteilungen nach Relevanz zu sortieren und so zu kürzen und umzuformulieren, dass sie auf die Seite passen. Für investigativen Journalismus bleiben da keine großen Kapazitäten. Hinzu kommt wohl, dass die katholischen Gemeinden in der seit 500 Jahren evangelisch-lutherisch geprägten Wesermarsch weithin <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2019/02/mit-mancherlei-beschwerden-katholisch.html">immer noch</a> als eine "Welt für sich" betrachtet wird, für die die breite Öffentlichkeit sich nicht interessiert. Über Interna aus den örtlichen Moscheegemeinden wird schließlich <i>auch</i> nicht (bzw. <i>noch</i> weniger) berichtet. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">(<b>P.S.:</b> Kurz vor dem Redaktionsschluss für dieses Wochenbriefing erreicht mich die Information, dass die <i>Nordwest-Zeitung</i> <a href="https://www.nwzonline.de/wesermarsch/nordenhamer-pfarrer-michael-kenkel-leser-dr-volker-meyer-kritisiert-bistum_a_4,0,3393578228.html">einen Leserbrief abgedruckt hat</a>, der für P. Kenkel Partei ergreift und den Umgang des Bistums mit ihm kritisiert; aber darauf kann ich hier und jetzt nicht mehr eingehen, das wird bis zu einer zukünftigen Gelegenheit warten müssen.) </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Geistlicher Impuls der Woche </b></div><blockquote><div style="text-align: justify;">Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf. Du erregst lauten Jubel und schenkst große Freude. Man freut sich in deiner Nähe, wie man sich freut bei der Ernte, wie man jubelt, wenn Beute verteilt wird. Denn wie am Tag von Midian zerbrichst du das drückende Joch, das Tragholz auf unserer Schulter und den Stock des Treibers. Jeder Stiefel, der dröhnend daherstampft, jeder Mantel, der mit Blut befleckt ist, wird verbrannt, wird ein Fraß des Feuers. </div></blockquote><blockquote><div style="text-align: justify;">Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt. Die Herrschaft liegt auf seiner Schulter; man nennt ihn: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens. Seine Herrschaft ist groß und der Friede hat kein Ende. Auf dem Thron Davids herrscht er über sein Reich; er festigt und stützt es durch Recht und Gerechtigkeit, jetzt und für alle Zeiten. Der leidenschaftliche Eifer des Herrn der Heere wird das vollbringen. </div></blockquote><blockquote><div style="text-align: right;"><i>(<a href="https://www.bibleserver.com/EU/Jesaja9%2C1-6">Jesaja 9,1-6</a>) </i></div></blockquote><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>Ohrwurm der Woche</b> </div><p style="text-align: justify;"><i>Paul Westerberg: Waiting for Somebody</i> </p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><iframe allowfullscreen="" class="BLOG_video_class" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/b807jX8J_i8" width="320" youtube-src-id="b807jX8J_i8"></iframe></div><p style="text-align: justify;">Der 1959 geborene Paul Westerberg ist seit Ende der 70er Jahre als Sänger, Gitarrist und Songwriter in der Punk- bzw. Alternative-Rock-Szene aktiv, aber der wohl bedeutendste Moment seiner Karriere war es, dass er den Soundtrack zu Cameron Crowes Spielfilm <i><a href="https://www.filmstarts.de/kritiken/31307.html">"Singles"</a></i> aus dem Jahr 1992 zusammenstellen durfte. Wer wollte es ihm verübeln, dass er dabei auch zwei seiner eigenen Songs (diesen hier und <i><a href="https://youtu.be/ckYvXVA82CI?si=inICVyRe7BWGvwLq">"Dyslexic Heart"</a></i>) unterbrachte. </p><p style="text-align: justify;">Den Film <i>"Singles"</i> habe ich seinerzeit im Kino gesehen und später noch mindestens ein weiteres Mal im Fernsehen oder auf Video. Es handelt sich um einen Episodenfilm, in dem die einzelnen Episoden jedoch nicht <i>nacheinander</i>, sondern <i>ineinander verschachtelt</i> erzählt werden – wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, war das damals ziemlich innovativ, wurde im weiteren Verlauf der 90er dann aber immer häufiger. Vor allem aber markiert der Film den Punkt, an dem die aus der Alternativ-Szene der US-Westküstenmetropole Seattle (in der der Film spielt) hervorgegangene Musikrichtung <i>Grunge</i> im popkulturellen Mainstream ankam. Dazu trug neben Westerbergs Soundtrack vor allem der Umstand bei, dass in einem der drei Haupthandlungsstränge der Sänger einer fiktiven <i>Grunge-</i>Band namens <i>Citizen Dick</i> eine bedeutende Rolle spielte; der Sänger wurde von Matt Dillon verkörpert, seine Bandkollegen jedoch von echten <i>Grunge</i>-Musikern: Jeff Ament und Stone Gossard, die erst bei <i><a href="https://www.subpop.com/artists/green_river">Green River</a></i>, dann bei <i><a href="https://www.laut.de/Mother-Love-Bone">Mother Love Bone</a></i> und schließlich bei <i><a href="https://pearljam.com/">Pearl Jam</a></i> spielten, sowie <i>Pearl Jam</i>-Sänger Eddie Vedder als Schlagzeuger. Den Film fand ich <i>nett</i>, aber das Soundtrack-Album finde ich von vorne bis hinten <i>brillant</i>. Ich hatte sogar schon einmal, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2020/04/grue-aus-dem-corona-park-3-karwoche.html">in der Karwoche 2020</a>, einen Song von dieser Platte zum Ohrwurm der Woche ernannt, nämlich <i>"State of Love and Trust"</i> von <i>Pearl Jam</i>. </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><b>Hinweis in eigener Sache:</b> Wer diesen Blog finanziell unterstützen möchte, kann dies durch ein Abonnement der <a href="http://patreon.com/user?u=80019814"><i>Patreon-</i>Seite <i>"Mittwochsklub"</i></a> tun. Gegen einen bescheidenen Beitrag von 5-15 € im Monat gibt es dort allerlei exklusiven Content, und ausgewählte Blogartikel erscheinen dort bis zu 7 Tage früher als hier. </p><p style="text-align: justify;"><br /></p>KingBearhttp://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-89897698555660812582023-11-29T20:00:00.001+01:002023-11-29T20:00:06.483+01:00Der seltsame Fall der eingekerkerten Nonne, Teil 18<p style="text-align: justify;"><i>Salvete</i>, liebwerte Freunde der antiklerikalen Schund- und Schauerliteratur der Kulturkampfzeit! Ich fürchte, es droht allmählich redundant zu werden, wenn ich die Fortsetzung dieser Artikelserie schon wieder mit Entschuldigungen dafür beginne, dass <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/05/der-seltsame-fall-der-eingekerkerten.html">seit der letzten Episode</a> so viel Zeit ins Land gegangen ist; daher will ich mich damit lieber nicht länger als nötig aufhalten, sondern lieber direkt in die Materie einsteigen. In der Besprechung des Romans <i>"Barbara Ubryk oder Die Geheimnisse des Karmeliter-Klosters in Krakau"</i> waren wir zuletzt bis zu Kapitel LX gekommen; während die Protagonistin Jovita von den Engeln (alias Barbara Ubryk) mit einer schweren Kopfverletzung darniederlag, ist es dem schurkischen Pater Gratian und der Priorin Zitta mittels fingierter Briefe gelungen, ihrem Orden das üppige Erbe Barbaras zu sichern und überdies dafür zu sorgen, dass ihre Verwandten sich nicht weiter um sie kümmern; als kleinen Lichtblick hat Jovita einen neuen Beichtvater zugewiesen bekommen, der es, sehr im Unterschied zu dem schurkischen Gratian, gut mit ihr meint. Währenddessen haben wir in dem im Interesse der Kontrastwirkung zum Vergleich herangezogenen <i>"anderen Roman"</i>, Sir John Retcliffes <i><a href="https://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/abntrlit/primlit/reprints/retcliffe/biarritz/biarritz-3.htm">"Biarritz"</a></i>, den Freischärler-Offizier Chevigné in der Klause eines geheimnisvollen Eremiten zurückgelassen, der im von schaurigen Gerüchten umrankten <i>"Kloster der Verdammten"</i> das Amt des Beichtvaters versieht. Nachdem der Einsiedler plötzlich aus seiner Klause verschwunden zu sein scheint, entdeckt Chevigné einen Geheimgang, der offenbar zum Kloster führt – lässt sich durch diese Entdeckung jedoch nicht davon abhalten, sich erst einmal schlafen zu legen. </p><p style="text-align: justify;">Wo machen wir also weiter – in Polen oder in den Abruzzen, mit Jovita von den Engeln oder Kapitän Chevigné? – Ich kann nicht leugnen, dass ich auf Letzteres, auf Retcliffes Kloster der Verdammten, erheblich mehr Lust habe, aber gerade im Interesse der Spannungssteigerung erscheint es ratsam, mit dem erzählerisch schwächeren Text anzufangen. Zumal es der ist, von dem die Fans dieser Artikelserie zweifellos in erster Linie erfahren wollen, wie er weitergeht. </p><p style="text-align: justify;">Die Überschriften der beiden nächsten Kapitel scheinen jedenfalls vielversprechend: <i>"Geister, Kobolde, Dämone, Teufel, Belzebuben, Satanas"</i> ist das LXI. Kapitel betitelt, das LXII. <i>"Die Teufelsbeschwörung"</i>. Das erstgenannte dieser beiden Kapitel beginnt damit, dass die gerade so einigermaßen genesene Jovita an der Tür ihrer Zelle einen mit Kreide gezeichneten Totenkopf entdeckt; ihr Beichtvater Pater Alfons, dem sie dies berichtet, erklärt ihr, es sei "klösterlicher Gebrauch, daß man Personen, die man aus irgend einem Grunde haßt, durch Zeichnung eines Todtenkopfes immerwährende Feindschaft ankündigt und sogar den Tod androht" (S. 904). Wenig später wird sie beinahe von einem herabfallenden Blumentopf erschlagen, der sie nur verfehlt, weil sie mit dem Ärmel an einem Wandkruzifix hängen geblieben ist. Hinter diesem Anschlag steckt Pater Gratians neue Geliebte Schwester Euphrosina, die eifersüchtig auf Jovita ist; Gratian selbst ersinnt derweil ein anderes Mittel, um Jovita endgültig loszuwerden: Als Jovita durch die emotionale Erschütterung angesichts der Erkenntnis, dass man ihr ernsthaft nach dem Leben trachtet, erneut aufs Krankenlager geworfen wird, rät Gratian der Priorin, Jovita ein Medikament zu verabreichen, dessen Wirkung angeblich erweisen soll, ob sie ernsthaft krank ist oder lediglich simuliert. In Wirklichkeit handelt es sich bei diesem sogenannten "Prokrustespulver" (S. 918) um "geriebene Wurzeln vom <a href="https://www.myheimat.de/sehnde/c-natur/die-rosengalle-auch-schlafapfel-genannt_a2434665">Schlafapfel</a>, gemischt mit [...] Thymian" (ebd.); vom Schlafapfelpulver heißt es, es sei zwar "kein Gift", aber doch "schädlich in seinen Wirkungen; es zerrüttet das Gehirn des Menschen" (ebd.). </p><p style="text-align: justify;">Nachdem Jovita dieses vermeintliche Medikament verabreicht bekommen hat, fällt sie zunächst in einen tagelangen Schlaf, aus dem sie "[n]ur auf kurze Zeit" erwacht, um "über schreckliche Kopfschmerzen und beängstigende Träume" zu klagen, "in denen sie von schwarzen Männern verfolgt würde, sich bald am Rande eines tiefen Abgrundes schwindelnd stehen, bald auf einem zerbrochenen Boote von den Wellen des Meeres im Kreise herumgewirbelt fühle" (S. 220). Als am vierten Tag jedoch Pater Gratian im Beisein der Priorin die Kranke in ihrer Zelle besucht, erwacht diese, richtet sich im Bett auf und bricht "in ein gellendes Gelächter aus" (S. 221); dann schreit sie Gratian an: </p><blockquote><p style="text-align: justify;">"Ha, Verfluchter! Wenn der Tod nicht bald kommt..... unvermeidlich verrathen!..... Ich werde... verflucht sein... excommunicirt... Geh fort, Verfluchter! Sprich mir nicht vom Himmel, nicht von der Jungfrau... Wenn die Madonna den Unglücklichen beisteht, warum kommt sie nicht zu Hilfe ... mir und dem armen Geschöpfe, das ich unter meinem Herzen fühle?" (ebd.). </p></blockquote><p style="text-align: justify;">Ihre boshafte Krankenpflegerin Schwester Cordula will Jovita daraufhin verprügeln, aber Gratian gebietet ihr Einhalt: "Sehen Sie nicht, daß die Unglückliche wahnsinnig ist?" (S. 222). Als Jovita jedoch in ihrem Monolog fortfährt – "Dieser Ort ist von Dämonen unsicher gemacht... da sind sie... ich sehe sie... einen nach dem andern... Holla ! Du da unten im Winkel... warum machst Du solche Grimmassen?... Und Du, in jenem dort... warum rüttelst Du an den Mauern und stößest an den Plafond mit Deinen Hörnern?... Ha, siehst Du ihn, wie er Dir zur Kutte hineinfährt?... Er hat Dich, flieh, flieh!" (ebd.) –, korrigiert er seine Einschätzung: Sie sei nicht <i>wahnsinnig</i>, sondern <i>besessen</i>. </p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhdOtJPCuKK9uXcmYtixNsAiozVJYKDmW5UVjYvjRoFMMxcnELbph-LNc6KR3xJ2GsRYPuegqAJLg17HoE0mBRWsMPgxYUBYFbS7se-5TqqlSgcEm3BWaLZbWjF8OHKs2wkoVLcQORP5mXaWjXl6ww-OnA1eGvE8vWIL8TikOHa8BGjHM_AQ8NM1qDg9urg/s1480/John_Henry_Fuseli_-_The_Nightmare.JPG" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1200" data-original-width="1480" height="259" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhdOtJPCuKK9uXcmYtixNsAiozVJYKDmW5UVjYvjRoFMMxcnELbph-LNc6KR3xJ2GsRYPuegqAJLg17HoE0mBRWsMPgxYUBYFbS7se-5TqqlSgcEm3BWaLZbWjF8OHKs2wkoVLcQORP5mXaWjXl6ww-OnA1eGvE8vWIL8TikOHa8BGjHM_AQ8NM1qDg9urg/s320/John_Henry_Fuseli_-_The_Nightmare.JPG" width="320" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Johann Heinrich Füssli: Der Nachtmahr (Fassung von 1781; <i><b><a href="https://commons.m.wikimedia.org/wiki/File:John_Henry_Fuseli_-_The_Nightmare.JPG#mw-jump-to-license">gemeinfrei</a></b></i>)</td></tr></tbody></table><p style="text-align: justify;">An diese Diagnose schließt sich ein längerer, als Vortrag Pater Gratians vor den beunruhigten Nonnen präsentierter Exkurs über verschiedene Formen der Besessenheit an, der dem Verfasser einmal mehr Gelegenheit gibt, seitenweise aus anderen Werken zu zitieren. Dabei macht er, wie auch schon früher bei ähnlichen Exkursen, sogar Quellenangaben – so verweist er auf das 1668 erschienene <i>"Alexiacon"</i> des italienischen Exorzisten Candido Brognolo, das 1779 erschienene Werk <i>"De daemonum existentia et operibus"</i> des Dämonologen G.P. Verpoorten sowie das wohl um 1220 entstandene Buch <i>"De confessione"</i> des Zisterziensermönchs <a href="http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Caesarius_von_Heisterbach">Caesarius von Heisterbach</a>; was er dabei <i>nicht</i> verrät, ist, dass er diese Passagen mitsamt den dazugehörigen Quellenangaben nahezu wortwörtlich aus dem IV. Band der <i><a href="https://a-rezek.de/tigross.jsp;jsessionid=0AB65B515CC89209757313EFB1EF3BC7?id=36838301">"Christlichen Mystik"</a></i> von <a href="https://www.goerres-gesellschaft.de/gesellschaft/joseph-von-goerres.html">Joseph Görres</a> abgeschrieben hat. Tatsächlich stellt dieses 1842, also keine 30 Jahre vor dem <i>"Barbara Ubryk"</i>-Roman, erschienene Buch – wie ich mit Hilfe von <i>Google Books</i> ermitteln konnte – die Hauptquelle für diesen Exkurs dar, der sich von S. 924-949 des Romans erstreckt; nur einige wenige Passagen hat der Romanautor anderen Quellen entnommen oder zum Teil womöglich auch selbst erfunden. </p><p style="text-align: justify;">Kaum jedoch hat Pater Gratian seinen Vortrag beendet, da tritt Pater Alfons – Jovitas Beichtvater – auf und erbittet von der Priorin die Erlaubnis, "den lieben Schwestern auch einige freiere Ansichten vorlegen zu dürfen" (S. 951). Obgleich er beteuert, es handle sich "hier nicht um dogmatische Glaubenssätze" (ebd.), erweist Pater Alfons sich mit seiner engagierten Gegenrede als Modernist reinsten Wassers; und es ist recht bezeichnend, dass der Autor ihn gegenüber Gratian (der während seines Vortrags reichlich "Carmelitergeist" genossen hat und entsprechend erhitzt ist) als überlegenen Denker darzustellen versucht, ihm dabei aber allerlei logische Fehlschlüsse ("Gleiche Wirkungen haben gleiche Ursachen", S. 950) und Scheinargumente ("Ist nun der Zustand, in dem sich ein angeblich Besessener befindet, ein derartiger, daß man ihn zu den Geheimnissen rechnen muß, so ist damit gesagt, daß man sich denselben nicht erklären kann, denn <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2015/06/ein-geheimnis-ist-kein-ratsel.html">Geheimniß bleibt immer Räthsel</a>", S. 951) in den Mund legt – was darauf schließen lässt, dass der Autor selbst nicht zu unterscheiden vermag, was ein valides Argument ist und was nicht. </p><p style="text-align: justify;">Mindestens dem heutigen Leser stößt zudem der Antijudaismus übel auf, den Pater Alfons an den Tag legt, indem er "die Ueberreste des Judenthums" in der christlichen Glaubenslehre tadelt: Während die Aussage, es sei "nicht zu läugnen, daß viele heidnische und jüdische Anschauungen ins Christenthum übergegangen sind" (S. 951f.), noch recht sachlich-neutral anmutet, wirft Pater Alfons kurz darauf die rhetorische Frage auf, ob "die heidnische Weltanschauung" etwa "eine gesündere" gewesen sei "als die der Juden, welche selbst ein goldenes Kalb anbeteten und Christus kreuzigten, weil er sich für den Sohn Gottes ausgab" (S. 952). Mehr noch: "Was die Heiden für unvernünftig hielten, glauben die Christen" (ebd.). </p><p style="text-align: justify;">Weiterhin meint Pater Alfons: "Der Teufel ist eine Erfindung, so alt, wie die Menschen" (ebd.). Den Glauben an dämonische Besessenheit erklärt er rundheraus für "Unsinn und Hirngespinnst" und vergleicht ihn wiederholt mit dem Glauben an Hexerei, den die Kirche inzwischen selbst als Aberglauben erkannt habe: Auf Pater Gratians Einwurf, er habe in seinem Vortrag lediglich "die christliche Mystik [...] behandelt" (S. 950) – ein kaum verhüllter Hinweis auf den Titel des Buches von Görres, das die Hauptquelle für diesen Vortrag darstellt –, entgegnet Pater Alfons, "<a href="https://jobo72.wordpress.com/2012/04/18/hexen/">der Hexenglaube</a>" gehöre "ebenso gut in die christliche Mystik wie die Besessenheit: (ebd.), und als Pater Gratian betont, die Kirche habe doch wohl nicht ohne Grund "ein eigenes Rituale von Exorcismen" (S. 954), erwidert sein Debattengegner ungerührt: "Die Kirche glaubt eben heute ebensofest an die Besessenheit durch Dämone, wie gestern an das Hexenwesen" (ebd.). </p><p style="text-align: justify;">Pater Alfons' zentrales Argument lautet, der Glaube an Besessenheit sei durch den wissenschaftlichen Fortschritt überholt. "Warum gibt es heute keinen Besessenen mehr?", fragt er (S. 953) – eine etwas sonderbare Ausgangsfrage, wenn man bedenkt, dass der Anlass für die ganze Disputation doch ein aktueller Fall angeblicher Besessenheit ist. Aber wie dem auch sei: Pater Alfons verweist darauf, dass "die Aerzte die Krankheiten als einen Ausfluß der natürlichen Gebrechlichkeit behandeln und nicht als Ausfluß einer außernatürlichen Macht, als Ausfluß von Dämonen" (ebd.): "Die Mystik hört also auf, wenn das Räthsel gelöst ist. Und gelöst ist es von der freien Wissenschaft!" (ebd.) Die "Tobsüchtigen", deren Zustand man früher durch Besessenheit erklärt hätte, sperre man heute "in die Irrenhäuser und bannt ihre Dämone durch die Zwangsjacke" (S. 954). Der Ordensmann geht in seinem Lob des Fortschritts so weit, dass er "die große französische Revolution" rühmt, sie habe dafür gesorgt, dass "den Menschen keine Zeit mehr" bliebe, "Besessene zu spielen" (S. 953): "Gleichzeitig schwand das Zauber- und Hexenwesen, nachdem einige Jahre zuvor der Jesuitenorden aufgehoben worden war. Andere Dämone jagen heute durch unsere Länder – der Dampf und der elektrische Funke, und die sündige Welt fährt wahrlich besser dabei" (ebd.). </p><p style="text-align: justify;">Letzten Endes, so argumentiert er, laufe vermeintliche Besessenheit "immer auf eine Krankheit hinaus, welche die 'gute alte Zeit' nicht terminiren noch heilen konnte, und darum alle Schuld auf den Teufel schob" (S. 954); als solche Krankheiten nennt er insbesondere "die Epilepsie, die Hysterie, die Hämorrhoiden" (S. 953): "Ja, wir hätten genug Besessene, wenn diese drei Krankheiten nicht anders erklärt werden könnten, denn als Werk innewohnender Dämonen" (ebd.). Bemerkenswert erscheint es, dass Pater Alfons, um "[s]eine Behauptung, die Besessenheit bestehe in einer der drei vorgenannten Krankheiten" (S. 955), zu untermauern, seinerseits ebenso wie sein Vorredner auf Fallbeispiele verweist, die dem IV. Band von Görres' <i>"Christlicher Mystik"</i> entnommen sind, und es dem Autor somit ermöglicht, nochmals fast drei Seiten seines Romans mit nahezu wörtlichen Zitaten aus dieser Quelle zu füllen. </p><p style="text-align: justify;">Zum Abschluss seiner Ausführungen tadelt Pater Alfons es als "[u]nbegreifliche Saumseligkeit", Jovitas "Zustand [...] nicht vom Arzte untersuchen [zu] lassen", und hält der Priorin vor: "Sie belasten Ihr Gewissen , wenn sie der Schwerkranken noch länger die ärztliche Hilfe verweigern. Als Beichtvater Jovitas werde ich eine solche Vernachlässigung nicht dulden" (S. 958). Das Kapitel endet mit einer zünftigen Prügelei zwischen Gratian und Alfons. </p><p style="text-align: justify;">Das sehr viel kürzere Kapitel LXII, <i>"Die Teufelsbeschwörung"</i>, beginnt damit, dass Pater Gratian sich beim Prior seines Klosters St. Josef über Pater Alfons beschwert: "Wissen Sie schon, Pater Prior, daß einer unserer Brüder als ein ausgebildeter Häretiker sich entpuppt hat? [...] Pater Alfons, der Irländer, trägt den Schwestern von St. Theresia die schauderhaftesten Ketzereien vor" (S. 962). – <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/04/der-seltsame-fall-der-eingekerkerten.html">Aha, ein "Irländer" ist er also</a>; und was seine "ketzerischen Ansichten" angeht, bräuchte der Prior eigentlich gar nicht so überrascht zu sein, schließlich sagt er ihm selbst auf den Kopf zu, schon früher wegen solcher Äußerungen "von einem Kloster ins andere versetzt" worden zu sein (S. 964). Da Pater Alfons seine lästerlichen Anschauungen aber "auch hier noch nicht aufgeben" mag, lässt der Prior ihn "[k]raft des klösterlichen Gehorsams" kurzerhand in "'Zelle Nro. 13' – so heißen die Klösterlichen Kerker –" einsperren. </p><p style="text-align: justify;">Sodann wird der Leser darüber aufgeklärt, warum Pater Gratian solchen Wert darauf legt, die Priorin des Frauenklosters und die übrigen Nonnen zu überzeugen, dass Jovita nicht "nur wahnsinnig" sei, sondern "daß ihr wahrhaftig ein böser Dämon innewohne": Würde sie nämlich für wahnsinnig gehalten, "konnte sie möglicherweise in eine Irrenanstalt verbracht und damit der Sphäre seiner rachsüchtigen Pläne entrückt werden. Als Besessene jedoch durfte er sie nach Herzenslust quälen und martern, weil er dann sagen konnte, er quäle nur den Teufel, der sie bewohne" (S. 965). – Derweil kehren "[d]ie wilden Ausbrüche Jovitas [...] von Tag zu Tag wieder, und sie wüthete oft in einer Weise , daß ihre beiden Wärterinnen entsetzt die Flucht ergriffen" (ebd.) und selbst die Priorin meint, man solle "den Arzt ihren Zustand untersuchen lassen" (ebd.). Pater Gratian weist dieses Ansinnen scharf zurück: "Nur keinen Arzt zur Beurtheilung solcher Krankheiten herbeiziehen, Zitta! Was versteht Dr. Kochanowski von Besessenheit?" (ebd.). Stattdessen schlägt er vor, höchstpersönlich einen Exorzismus an Jovita vorzunehmen. Vorsorglich macht er die Priorin aber darauf aufmerksam, "daß nicht Alles, was der Dämon spricht, Wahrheit ist, denn er ist ja der Geist der Lüge, und daß er oft lange, sogar Jahre hindurch, beschworen werden muß, bis er weicht. Ich kann mich also nicht verbindlich machen, ihn binnen heute und morgen auszutreiben" (S. 966). Dem Leser ist natürlich klar, dass Gratian sich mit diesen Hinweisen dagegen absichern will, dass Jovita in ihrem unzurechnungsfähigen Zustand etwas über ihr früheres Verhältnis zu ihm verraten könnte – und gegen das unvermeidliche Ausbleiben eines Erfolgs seiner "Behandlung". </p><p style="text-align: justify;">Es folgt eine recht ausführliche Schilderung der vorbereitenden Riten für einen Exorzismus, angefangen mit der Weihe des Wassers; dann spricht Pater Gratian die vermeintlich Besessene direkt an: </p><blockquote><p style="text-align: justify;">"Schwester Jovita, erkennst Du mich?" – </p></blockquote><p style="text-align: justify;">worauf diese "lachend" antwortet: </p><blockquote><p style="text-align: justify;">"Ob ich Dich kenne? Wer hat mir so süße Küsse gegeben? Wer hat sich mit mir trauen lassen? Komm, gib mir einen Kuß, lieber Mann!" (S. 969) </p></blockquote><p style="text-align: justify;">Die Peinlichkeit dieses Moments überspielt der Pater ohne große Mühe, indem er den anwesenden Nonnen versichert, es spreche "bereits der Dämon aus ihr" (S. 970), und sich mit seinen weiteren Fragen an diesen richtet: </p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote><p style="text-align: justify;">Was suchst Du hier ? </p><p style="text-align: justify;">– Lucifer hat mir befohlen, in diesem Gefässe [sic] zu wohnen, bis ich von einem mir Heiligen daraus vertrieben werde. </p><p style="text-align: justify;">So sage mir zuvor: wie heißt Du ?</p><p style="text-align: justify;">– Jovita von den Engeln. </p><p style="text-align: justify;">Du lügst , o Dämon. So heißt die Schwester, die Du bewohnst. Nenne Deinen Namen, oder ich werde Dich dazu zwingen. </p><p style="text-align: justify;">– Ich heiße <a href="https://de.m.wikipedia.org/wiki/Zoophyt">Zoophyt</a>, das ist Schlangengeburt des Abgrundes. </p><p style="text-align: justify;">Bist Du allein oder mit andern Geistern ? </p><p style="text-align: justify;">– Ich, Zoophyt, bin Legionsführer und eine Unzahl Dämonen ist mir unterthan. In bin Einheit und Vielheit . </p><p style="text-align: justify;">Wie viele Dämonen führst Du an? </p><p style="text-align: justify;">– Legion ist ihr Name, der in Zahlen nicht ausgedrückt werden kann." (ebd.) </p><p style="text-align: justify;"></p></blockquote><p style="text-align: justify;">Läuft die Beschwörung für Pater Gratian bis hierher also durchaus nach Wunsch, wird es erneut peinlich für ihn, als er den vermeintlichen Dämon befragt: </p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote><p style="text-align: justify;">"Durch wen kannst Du vertrieben werden? Was muß geschehen , damit Du weichest?</p><p style="text-align: justify;">– Wenn ein heiliger Mann meinen Mund wie zum Kusse berührt, werde ich ausfahren. </p><p style="text-align: justify;">Wer ist dieser heilige Mann? fragte der Pater gespannt . </p><p style="text-align: justify;">– Ich werde mich hüten, es zu sagen. </p><p style="text-align: justify;">Du mußt, o Dämon! </p><p style="text-align: justify;">Bin ich es? </p><p style="text-align: justify;">– Seit wann bist Du ein heiliger Mann?!" (S. 972) </p></blockquote><p style="text-align: justify;"></p><p style="text-align: justify;">Ergrimmt über diese höhnische Antwort, lässt sich der Pater dazu hinreißen, Jovita ins Gesicht zu schlagen. Auf weiteres Befragen hin erklärt diese, der Mann, der sie von ihrer Besessenheit erlösen könne, sei "Woicech Zarski, der ehemalige Kirchendiener" (S. 973), von dem man bei dieser Gelegenheit erfährt, "daß er schon längere Zeit Warschau verlassen hat" (ebd.). – Es wäre dem geneigten Leser wohl kaum zu verübeln, wenn er sich momentan nicht daran erinnern könnte, wer denn dieser Woicech war, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2023/04/der-seltsame-fall-der-eingekerkerten.html">dessen bislang letzter Auftritt in der Romanhandlung bereits rund 80 Seiten zurückliegt</a>; daher hier eine kleine Gedächtnis-Auffrischung: Woicech Zarski war ein berückend schöner Student, den Jovita zunächst als Kunden in der Klosterapotheke kennenlernte und zu dem sie dann, als er Kirchendiener an der Klosterkirche wurde, eine heimliche Liebesbeziehung unterhielt, bis er infolge einer Intrige von Jovitas Mitschwestern zusammen mit drei anderen Kirchendienern entlassen wurde. Seine Erwähnung an dieser Stelle lässt vermuten, dass er im weiteren Verlauf der Romanhandlung noch einmal eine Rolle zu spielen haben wird. </p><p style="text-align: justify;">Die Beschwörung jedenfalls endet damit, dass Jovita von ihrer Krankenpflegerin Schwester Cordula mit einer Rute blutig geschlagen wird, bis ihrer Peinigerin die Arme lahm werden. Der Erzähler kommentiert: </p><blockquote><p style="text-align: justify;">"Die Tochter eines Edelmannes, aus einer der ersten Familien Warschaus, war Jovita hier der zügellosen Rohheit und der empörenden Grausamkeit eines Schwarmes von Nonnen preisgegeben, die sich von einem rachsüchtigen Mönche leiten ließen. War das jenes Glück, eine Braut Christi sein zu dürfen?" (S. 274) </p></blockquote><p style="text-align: justify;">Diese Betonung der "edlen" Herkunft Jovitas alias Barbaras steht offenkundig im Dienste eines Konzepts von <i>tragischer Fallhöhe</i>, das sich seinerzeit nicht nur, aber besonders in der Kolportageliteratur großer Beliebtheit erfreute; es sei jedoch daran erinnert, dass diese Passage nicht nur im Widerspruch zu den bekannten Fakten des realen Falles Barbara Ubryk steht, sondern auch <i>innerhalb der Romanhandlung selbst</i> einen Widerspruch darstellt: Die Barbara bzw. Jovita des Romans stammt zwar <i>mütterlicherseits</i> "aus einer der ersten Familien" des Landes, aber davon, dass ihr <i>Vater</i> ein "Edelmann" gewesen sei, <a href="https://mightymightykingbear.blogspot.com/2016/05/der-seltsame-fall-der-eingekerkerten_21.html?m=1">kann keine Rede sein</a>, vielmehr ist Kasimir Ubryk in einem "armselige[n] und schmutzige[n] Stadtviertel von Warschau aufgewachsen (S. 82). </p><p style="text-align: justify;">--- Und was gibt es derweil Neues in den Abruzzen, wo sich Kapitän Chevigné in der Klause des geheimnisvollen Einsiedlers Fra Gerardo schlafen gelegt hat? Zunächst nur soviel: Gerade als der Offizier träumt, "er sei in der großen Oper zu Paris und höre den Gesang des Chors" (S. 153), wacht er plötzlich auf und stellt fest, dass die Einsiedelei tatsächlich von Gesang erfüllt ist. Wie sich zeigt, dringen die Klänge aus dem Geheimgang, woraus Chevigné folgert, "daß der unterirdische Felsengang wahrscheinlich sich in das Schiff der Kirche öffnete und die eigenthümliche Beschaffenheit des Gesteins für die Resonnanz günstig, ja verstärkend sie bis auf die Höhe des Felsens trug" (S. 154). – "Eine unbezwingliche Neugier" (ebd.) veranlasst ihn daraufhin, in den Geheimgang hinabzusteigen – der an einem anderen Ende in eine Art Säulengang übergeht, von dem ais man auf der einen Seite "das Campo Santo des Klosters, de[n] Begräbnißplatz der geheimnißvollen Bewohnerinnen" (S. 156) sehen und auf der anderen in das Innere der Klosterkirche hineinblicken kann. Aus seinem Versteck sieht Chevigné "das [!] einfache Hochaltar mit dem Chor, das durch ein schweres Eisengitter von dem Schiff getrennt war" (S. 157): </p><blockquote><p style="text-align: justify;">"Das Gitter war jetzt geöffnet und innerhalb desselben bemerkte der Offizier eine Reihe dunkler tief verhüllter Gestalten knien. </p></blockquote><blockquote><p style="text-align: justify;">Mitten im Chor, nur von vier Kerzen beleuchtet, stand ein offener Sarg, – in dem Sarg lag auf einem schwarzen Sergetuch ein Gerippe als furchtbare Mahnung an den Tod. </p></blockquote><blockquote><p style="text-align: justify;">Vor dem Altar kniete der Einsiedler, jetzt mit Stola und Scapulier geschmückt, hinter ihm eine in dunkle Nonnengewänder gehüllte Frau, während vor den Stufen des Altars eine Bahre mit einer geringen Matratze stand. Auf dieser lag, offenbar in den letzten Stadien der Krankheit, in der Agonie des Todes, eine Frau - eine Nonne, deren bleiches, eingefallenes Gesicht noch die Spuren der Jugend und Schönheit trug. In ihren abgemagerten Händen hielt sie ein Crucifix." (S. 157f.) </p></blockquote><p style="text-align: justify;">Was der Offizier im Folgenden beobachtet und was sich daraus, wenn auch vom Autor offenbar bewusst in ein gewisses Zwielicht zwischen Traum und Wachen gehüllt, über den Inhalt der geheimen Botschaft erschließen lässt, die Chevigné dem Einsiedler überbracht hat, ohne sie selbst zu kennen, ist so spektakulär und dabei auch so komplex, dass ich denke, es gibt ausreichend Stoff für einen eigenständigen Artikel ab. Dazu also demnächst! </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><b>Hinweis in eigener Sache:</b> <a href="https://www.patreon.com/posts/der-seltsame-der-93267188?utm_medium=clipboard_copy&utm_source=copyLink&utm_campaign=postshare_creator&utm_content=join_link">Dieser Artikel erschien zuerst am 22.11. auf der <i>Patreon-</i>Seite <i>"Mittwochsklub"</i></a>. Gegen einen bescheidenen Beitrag von 5-15 € im Monat gibt es dort für Abonnenten neben der Möglichkeit, Blogartikel bis zu einer Woche früher zu lesen, auch allerlei exklusiven Content, und wenn das als Anreiz nicht ausreicht, dann seht es als solidarischen Akt: Jeder, der für die <i>Patreon</i>-Seite zahlt, leistet einen Beitrag dazu, dass dieser Blog für den Rest der Welt kostenlos bleibt! </p><p style="text-align: justify;"><br /></p>KingBearhttp://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.com0