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Montag, 29. September 2014

Robusta 2014: Wofür man mich noch so alles nominieren könnte...

Nur noch bis morgen kann man auf Herrn Alipius' neuem Blog totaliter aliter Kandidaten für den diesjährigen Schwester-Robusta-Preis der deutschsprachigen Blogoezese nominieren. Vorgestern, Samstag, haben die Pimpfe den neuesten Nominierungs-Zwischenstand bekannt gegeben; seither sind zweifellos noch einige weitere Nominierungen hinzugekommen, aber wenn wir trotzdem mal die Zahlen von Samstag zu Grunde legen, ergibt sich folgendes Bild: Insgesamt wurden 169 Nominierungen abgegeben, diese entfallen auf 94 verschiedene Blogs. Der kleine Mathefuchs in mir folgert daraus messerscharf, dass jeder Blog, der überhaupt nominiert wurde, im Durchschnitt knapp 1,8 verschiedene Nominierungen (was wohl heißt: Nominierungen für verschiedene Preiskategorien) erhalten hat. Da hüpft mir ja geradezu das Herz im Leibe, festzustellen, dass Huhn meets Ei bislang für - soweit ich weiß, denn die Regeln ließen ja auch nicht-öffentliche Nominierungen zu - ganze vier Preiskategorien nominiert wurde! -- Nämlich für...: 

- Qualität (von Admiral
- Großmaul (von AKG alias Chiqitac) und 
- Trägheit (nicht-öffentliche Nominierung, aber von Alipius in einem Kommentar bestätigt). 

Nun habe ich meine Chancen auf den Trägheits-Award vielleicht durch die in den letzten Wochen deutlich zugenommene Aktivität auf diesem Blog selbst etwas geschädigt, aber wie dem auch sei: Mein Ehrgeiz ist geweckt! Und ehe die Nominierungsfrist abläuft, möchte ich es nicht versäumen, darauf hinzuweisen, dass es ja auch noch andere Preiskategorien gibt, für die man mich auch noch nominieren könnte... 

Bei zwei Kategorien bin ich allerdings aufgrund der Regeln eindeutig raus. Das betrifft zum einen die Kategorie Frische, in der ich bei der letzten Preisverleihung vor zwei Jahren Gold gewonnen habe - die ist nur für Blogs, die zum Zeitpunkt der Nominierung noch nicht älter als ein Jahr sind. Und zum anderen die Kategorie Abseits - reserviert für Blogs, die per definitionem nicht zur eigentlichen Blogoezese gehören, weil ihre Autoren entweder nicht katholisch sind und/oder ihre Inhalte keinen christlichen Schwerpunkt aufweisen. 

Und in der Kategorie Augenhonig trete ich freiwillig gar nicht erst an. Da kann ich nicht mithalten. Zumal ich von ein paar Lesern weiß, die mich wegen der Farbzusammenstellung meiner Seite am liebsten für die Kategorie "Augenkrebs" nominieren würden, wenn es die gäbe. Bleiben aber immer noch acht Kategorien! Als da wären: 

- Spiritualität. Zugegeben, kein ganz so ausgeprägter Schwerpunkt bei mir. Trotzdem möchte ich da doch zumindest mal auf die folgenden Beiträge verweisen: 
"Mit Christus im Jordan stehen" und, auch wenn der Titel es nicht unbedingt vermuten lässt, 

- Politik. Da hätte ich denn doch einiges anzubieten. Um nur ein paar Beispiele zu nennen: 
"Piratenbrief" (mein allererster Blogartikel überhaupt!)

- Kultur. Kann ich auch. Aber sowas von. Siehe zum Beispiel hier: 

- Papsttreue. Da möchte ich mal die folgenden Beiträge für sich (und mich) sprechen lassen: 
"In den Schuhen des Fischers" und ganz besonders 

Sodann die neu geschaffene Kategorie 
- Alltag, die ja in gewissem Sinne auch eine Antwort auf die beim letzten Bloggertreffen ausgeheckte "Plaßmann-Challenge" darstellt (wiewohl sie, als Robusta-Preiskategorie, schon vor besagtem Bloggertreffen eingeführt wurde). Nicht wenige Co-Blogoezesanen (und vor allem -innen), die in dieser Kategorie hoch gehandelt werden, schreiben viel über Familienleben und Kinder; damit kann ich zugegebenermaßen nicht dienen. Wenn ich über "Glauben im Alltag" schreibe, dann hauptsächlich über etwas, was ich, einer Anregung von Kollegin Gertie di Sasso folgend, "Kneipenapostolat" nenne. Dazu verweise ich vor allem auf folgende Artikel: 
"Neues vom Kneipenapostolat". - Na ja, und mein persönlicher "All Time Greatest Hit" 
passt hier ja irgendwie auch einigermaßen rein... 

- Mauerblümchen wäre hingegen die Kategorie gewesen, für die ich mich kurz vor Fristablauf hätte selbst nominieren wollen, falls mich bis dahin sonst niemand für irgendwas nominiert hätte. Mit dem Hinweis: "Dass mich hier noch niemand für irgendwas nominiert hat, beweist meinen Mauerblümchenstatus ja wohl zur Genüge!". Brillanter Plan, aber schon im Ansatz gescheitert...

- Dialog. Beißt sich ein bisschen mit "Großmaul", vielleicht. Vielleicht aber auch nicht, wenn man sich z.B. mal die Diskussionen im Kommentarbereich dieser Artikel anschaut: 

Bleibt zum guten Schluss noch die Kategorie
- Cocktail. Da fühle ich mich ebenfalls bestens qualifiziert, denn an Buntheit in der Themenauswahl fehlt es bei mir ja nun wohl nicht! Siehe z.B. hier: 

So, damit wäre ich dann durch alle Kategorien durch. Wen das immer noch nicht überzeugt, der darf natürlich gern - sofern noch nicht geschehen - auch jemand anderen nominieren. Aber: Macht mit! Noch ist Zeit und Gelegenheit! 

(Ich freu mich schon wie verrückt auf die Abstimmungsphase -- und halte Euch selbstverständlich auf dem Laufenden...) 


Sonntag, 21. September 2014

Was hat euch bloß so ruiniert?

Ich muss gestehen: Bei jeder meiner bisherigen Teilnahmen am Marsch für das Leben habe ich auf Schritt und Tritt damit gerechnet, unter den Gegendemonstranten jemanden zu sehen, den ich kenne. Tatsächlich war das bisher nie der Fall; aber es hätte sein können. Seit meiner Studentenzeit habe ich so einige Freunde und Bekannte in linksautonomen Kreisen und verkehre zuweilen auch in einschlägigen Kneipen (sofern ich dort nicht Hausverbot habe). Und auch wenn ich von denen, die lautstark gegen den Marsch für das Leben protestieren, wie gesagt niemanden persönlich kenne, so bin ich doch überzeugt, dass viele von ihnen - vielleicht die meisten - durchaus keine schlechten oder bösen Menschen sind. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie sich für Flüchtlinge oder für den Tierschutz oder für andere lobenswerte Zwecke engagieren; ich kann mir auch vorstellen, dass man mit ihnen prima kickern oder Domino spielen oder einfach bei ein paar Bieren nett über Fußball oder Filme oder Musik plaudern könnte. Umso mehr frage ich mich: Woher kommt bei diesen Leuten der blanke Hass gegen Menschen, die friedlich für die Würde des Menschen und das Recht auf Leben demonstrieren?

Die einfachste Antwort auf diese Frage wäre, dass viele der Protestierer gar nicht wissen, auf was für einer Veranstaltung sie sich befinden. Das ist umso wahrscheinlicher, als die Organisatoren des Protests gegen den Marsch für das Leben massive Desinformation betreiben. Vor etwas über einer Woche war ich in einer der oben angesprochenen Kneipen, und dort lagen Flyer der Initiative 'Marsch für das Leben'? What the Fuck! aus. Also sah ich mir einen dieser Flyer mal etwas genauer an. Auf der Vorderseite wurde die Parole ausgegeben:
"Wir werden gemeinsam:
Anti-Feminismus sabotieren!
Für körperliche Selbstbestimmung demonstrieren!
Und christliche Fundamentalist_innen blockieren!"
Der Text auf der Rückseite des Flyers ist so lang, dass man schon einen langen Atem braucht, um ihn ganz zu lesen; ich habe es dennoch getan und werde noch verschiedentlich darauf zurückkommen. Aber gehen wir einstweilen mal beruhigt davon aus, dass den meisten Adressat_innen des Flyers die "Informationen" auf der Vorderseite vollauf genügen. Schließlich ist damit klargestellt, dass es sich bei den Teilnehmern des Marschs für das Leben um "christliche Fundamentalist_innen" handelt, die "Anti-Feminismus" propagieren und das Recht auf "körperliche Selbstbestimmung" beschneiden wollen. Der Aufruf "Kommt zur feministischen und antifaschistischen Demo!" legt obendrein nahe, dass diejenigen, gegen die der Protest sich richtet, gleichzeitig auch irgendwie Faschisten (pardon: Faschist_innen) sind. Und mehr braucht man ja eigentlich nicht zu wissen. 

Schön wäre es natürlich, wenn man es trotzdem täte; deshalb war ich so frei, das Flyerregal der Kneipe mit ein paar Flyern für den Marsch für das Leben zu bestücken, die ich in unmittelbarer Nähe der Gegen-Flyer platzierte. Vive la difference! 



Ich war nicht sonderlich überrascht, dass die von mir ausgelegten Flyer, als ich die Kneipe ein paar Tage später erneut besuchte, samt und sonders verschwunden waren; und ich gehe mal nicht davon aus, dass sie alle von interessierten Kneipengästen mitgenommen wurden. Aber immerhin habe ich für diese Aktion kein Hausverbot bekommen... 

Unter den auf dem What the Fuck?-Flyer formulierten Vorwürfen ist derjenige, der Marsch für das Leben wende sich gegen das Recht auf körperliche Selbstbestimmung, sicher derjenige, der am ehesten geeignet ist, auch außerhalb linksextremistischer Kreise Zustimmung zu finden. Der Flyer deutet das Engagement gegen Abtreibung als unzulässige Bevormundung, ja Entmündigung "alle[r] Menschen, die schwanger werden können, dementsprechend vor allem [!] Frauen_Lesben_Trans*_Inter* (kurz: flti*)". (Man hätte natürlich auch sagen können, es seien vor allem Frauen, die schwanger werden können; aber das wäre wohl zu heteronormativ gewesen und hätte auch irgendwie banal geklungen.) Nun, jedenfalls argumentiert der Flyer, diesen flti* werde "das Recht" abgesprochen, "über ihr Leben und ihren Körper selbst zu bestimmen". -- Ja, wenn die betreffende flti*-Person tatsächlich nur über ihr Leben entscheiden würde! Nun ist es aber einer der wesentlichsten Rechtsgrundsätze, dass jedes Recht dort seine Grenze findet, wo seine Ausübung die Rechte Anderer verletzen würde. Und der oder die Andere ist in diesem Fall das ungeborene Kind. Für dieses geht es aber nicht nur um etwas so Diffuses wie "Selbstbestimmung", sondern um Leben und Tod. 

Als exemplarisch für das Verkennen dieser Problematik kann man dieses am Rande des Marschs für das Leben gezeigte Transparent betrachten: 



Die Aussage an sich ist natürlich richtig: Der Körper einer flti*-Person gehört weder dem Staat noch der Kirche. Was der Text des Transparents, ebenso wie diverse Sprechchöre - vom altgedienten "Mein Bauch gehört mir" bis hin zum etwas modern-trendigeren "my body, my choice" - jedoch verkennt oder bewusst ausblendet, ist der Umstand, dass bei einer Schwangerschaft noch ein anderer Körper involviert ist, nämlich der des ungeborenen Kindes. Und dieser Körper gehört zwar ebenfalls weder dem Staat noch der Kirche, ebensowenig gehört er aber seiner werdenden (bzw. nicht werden wollenden) Mutter.

Auf dem Flyer heißt es, die Teilnehmer am Marsch für das Leben "betrachten jeden Schwangerschaftsabbruch als 'vorgeburtliche Kindstötung'". Nun tut es mir zwar herzlich leid, so schroff sein zu müssen, aber: Das ist keine Frage der "Betrachtung", sondern eine schlichte Tatsache. Abtreibungsbefürworter versuchen dies gern wegzudiskutieren, indem sie behaupten, ein Embryo sei (noch) kein Mensch. Aber um zu erkennen, dass diese Behauptung schlichtweg falsch ist, muss man gar nicht unbedingt Christ sein - da reicht es schon aus, im Biologieunterricht ein bisschen aufgepasst zu haben.

(Nebenbei bemerkt: Auf Twitter ging am Samstag ein Foto vom Marsch für das Leben herum, auf dem ausschließlich Männer zu sehen waren - die bis auf wenige Ausnahmen durchweg bereits im vorgerückten Alter standen. An den Spötteleien darüber, dass "alte Männer gegen Abtreibung" zu demonstrieren die Frechheit besitzen, beteiligte sich u.a. auch der religionspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Volker Beck. Man könnte nun darauf hinweisen, dass die Bildauswahl ausgesprochen manipulativ sei - ebensogut hätte man nämlich auch Fotos vom Marsch posten können, auf denen ausschließlich oder überwiegend Frauen im, ahem, "gebärfähigen Alter" zu sehen gewesen wären -; aber im Grunde würde diese Kritik zu kurz greifen, weilo sie implizit der Unterstellung Recht gäbe, Männern, noch dazu alten, stünde gar keine Stellungnahme zum Thema Abtreibung zu. Diese zweifellos verbreitete Auffassung geht aber bereits von ebenjenem falschen Verständnis von "körperlicher Selbstbestimmung" aus, demzufolge die Entscheidung über Leben und Tod eines ungeborenen Kindes allein und ausschließlich Sache der schwangeren Frau sei.) 

Ein Lieblingsvorurteil von Abtreibungsbefürwortern ist es übrigens, dass es der Lebensschutzbewegung ausschließlich um den Schutz des ungeborenen Lebens gehe, während das bereits geborene ihr "scheißegal" sei. Wie man beispielsweise in Diskussionen in sozialen Netzwerken immer wieder feststellen kann, gilt diese Unterstellung weithin als erwiesene Tatsache. Kurt Tucholsky hat mal eine Glosse darüber geschrieben, und wer wollte es wagen zu behaupten, Tucholsky habe jemals Unrecht gehabt? Natürlich ist das eine reine Schutzbehauptung. Lebensschützer müssen einfach schlechte Menschen sein, damit man eine Rechtfertigung dafür hat, sie so zu behandeln, wie man es tut. Bei der Gegenkundgebung gegen den Marsch für das Leben am Brandenburger Tor wurden dementsprechend auch Plakate hochgehalten, die an die erschreckend hohe Zahl von Kindern mahnten, die weltweit tagtäglich an Hunger sterben. Was aber soll das den Lebensschützern sagen? Dass man die betreffenden Kinder lieber hätte abtreiben sollen? Oder dass es moralisch fragwürdige sei, sich für eine Sache zu engagieren, während es gleichzeitig noch andere schlimme Dinge auf der Welt gibt?

Als ähnlich logikfrei empfand ich ein Schild, auf dem hervorgehoben wurde, dass jährlich 48.000 Frauen an illegal durchgeführten (auf dem Schild stand "illegalisierten") Abtreibungen sterben. Eigentlich eher ein Argument gegen Abtreibung, oder? -- Nicht wenn man von der Voraussetzung ausgeht, abgetrieben werden müsse nun mal, und wenn das legal nicht möglich sei, müsse man es eben illegal tun. Was natürlich gefährlicher für die Gesundheit der Frau ist. Ja, wir haben alle Dirty Dancing gesehen.

Insgesamt waren jene Gegendemonstrant_innen, die zumindest den Versuch unternahmen, die Forderung nach einem "Recht auf Abtreibung" mit etwas Ähnlichem wie Argumenten zu untermauern, jedoch klar in der Minderheit. Die meisten beschränkten sich auf das Skandieren mehr oder minder hohler Phrasen, auf Pöbeleien und/oder tätliche Angriffe. Die Parolen und Sprechgesänge, die immer wieder zu hören waren, hatten zu einem großen Teil so wenig mit dem Anliegen des Marschs für das Leben zu tun, dass man fast schon selbst ins Grübeln kam, auf was für einer Demo man eigentlich war. Was wiederum den eingangs angesprochenen Eindruck verfestigt, dass die Gegendemonstranten es auch nicht so genau wussten. Auf dem erwähnten Flyer war hervorgehoben worden, dass im letzten Jahr Beatrix von Storch von der AfD "in der ersten Reihe" mitmarschiert sei. Frau v. Storch war auch diesmal wieder mit von der Partie - ich habe sie gesehen, und ihre Teilnahme wurde auch auf der einleitenden Kundgebung lobend erwähnt, immerhin ist sie neuerdings Abgeordnete im Europäischen Parlament, ob einem das gefällt oder nicht. Für einen Teil der Gegendemonstranten - darunter Vertreter des Landesverbands der Linken, die ein entsprechendes Transparent mitgebracht hatten - war Frau v. Storchs Teilnahme Grund genug, den Marsch für das Leben für eine AfD-Veranstaltung zu halten. Am Brandenburger Tor hörte man den irgendwie an Haribo-Werbung erinnernden Slogan "AfD tut Frauen weh"; darauf folgte übrigens der Vers "Lebensschützer in die Spree". das nur mal als Beispiel zum Thema Gewaltbereitschaft. 

Daneben hatte man den Gegendemonstranten bekanntlich "christliche Fundamentalist_innen" versprochen, worunter sie sich offenbar fanatisch humorlose und vor allem sexuell schwer verklemmte Griesgrame vorstellten. Hätten sie sich die bunt gemischte und trotz des ernsten Anlasses doch vielfach fröhliche Truppe, die den Marsch für das Leben bildete, ein wenig genauer angesehen, wären ihnen vielleicht Zweifel gekommen, ob das so stimmen kann; dann hätte ihnen auch dämmern können, dass es ein bisschen albern und reichlich sinnlos war, die Demonstranten mit Kondomen und (teilweise mit roter Farbe getränkten) Tampons zu bewerfen, Dildos in die Luft zu recken und mit (bis auf einen Streifen Paketklebeband über den Brustwarzen) nacktem Oberkörper in die Reihen der Demonstranten einzubrechen. Ach ja, "homophob" haben "christliche Fundamentalist_innen" selbstverständlich auch zu sein, weshalb zwei Männer es offenbar für eine besonders gelungene Provokation hielten, sich inmitten des Demonstrationszuges betont leidenschaftlich zu küssen. 

Insgesamt hatte man vielfach den Eindruck, die Störer seien überzeugt, eine Koalition katholischer und evangelikaler Finsterlinge vor sich zu haben, die für die Errichtung eines Gottesstaats kämpft, in dem Sex außerhalb der Ehe durch öffentliches Auspeitschen bestraft wird. Aber auch das haben sie sich natürlich nicht selbst ausgedacht, sondern es steht so auf dem Flyer:
"Die meisten der Abtreibungs-Gegner_innen sind christliche Fundamentalist_innen. Sie kämpfen für eine Gesellschaft, die auf der bürgerlichen Kleinfamilie, Zweigeschlechtlichkeit, Trans*feindlichkeit, einer strengen Sexualmoral, Verbot von Homosexualität und auf 'Schicksals'- und Obrigkeitsergebenheit beruht."
Da ist es kaum mehr verwunderlich, dass ein extremer Christenhass das wohl auffälligste Charakteristikum der Störaktionen gegen den Marsch für das Leben war - ein Christenhass, der teilweise noch notdürftig mit dem Thema Abtreibung verknüpft wurde (etwa durch den altbekannten "Hätte Maria abgetrieben..."-Sprechchor oder Plakate mit Aufschriften wie "Gott abtreiben!"), teilweise aber auch überhaupt keinen Bezug zum Anliegen des Marschs für das Leben erkennen ließ. Wie ich von meinem Bloggerkollegen Josef Bordat erfahren habe, ging das so weit, dass sogar versucht wurde, den unter freiem Himmel im Lustgarten abgehaltenen Abschlussgottesdienst zu stören (an dem ich nicht teilnahm, da ich noch eine Verabredung hatte und der Marsch schon deutlich länger gedauert hatte als geplant). -- So betrüblich und bedenklich es ist, in welchem Maße und mit welchen Mitteln das Anliegen des Lebensschutzes in der Öffentlichkeit diffamiert und verächtlich gemacht wird: Dass Christen wegen ihres Glaubens beschimpft und tätlich angegriffen werden; dass mitten in der deutschen Hauptstadt ein Gottesdienst nur unter massivem Polizeischutz stattfinden kann; das hat dann doch noch eine ganz eigene Qualität. Josef Bordat hat sich in einem Blogbeitrag bereits gestern Abend einlässlich dazu geäußert. Was mir aber überhaupt nicht in den Kopf will, ist, dass die Störer mit ihren unfassbar dummen Parolen, ihrem hasserfüllten und aggressiven Auftreten sich den Christen, denen ihre Attacken gelten, allen Ernstes geistig und moralisch überlegen wähnen und z.T. ausdrücklich für sich in Anspruch nehmen, die Sache der Aufklärung zu vertreten. Am Brandenburger Tor sah ich Fahnen mit der Aufschrift "Mehr Vernunft jetzt!".
Darauf hätte ich gern geantwortet: Ja, das wünsche ich mir auch

P.S.: 

Ein paar Tage vor dem Marsch für das Leben teilte mir eine Arbeitskollegin, 25 Jahre jung, freudestrahlend mit, sie sei schwanger. Das Kind war sicherlich nicht "geplant", und nach den üblichen "weltlichen" Kriterien müsste man wohl sogar sagen, dass es ziemlich "ungelegen kommt" - unter anderem deshalb, weil der Kindsvater, mit dem sie erst seit relativ kurzer Zeit liiert ist, noch studiert und eigentlich vollauf damit beschäftigt ist, auf seinen Abschluss hinzuarbeiten. Somit war ich nicht gerade überrascht, als die werdende Mutter mir schmunzelnd erzählte, ihr Freund sei "ein bisschen blass um die Nase" geworden, als er erfahren habe, dass er Vater wird. Den Schreck hat er aber offenbar schnell überwunden und hat sich mit großer Entschlossenheit daran gemacht, sich auf seine Vaterrolle vorzubereiten. Er kümmert sich liebevoll um seine Freundin, begleitet sie zu ihren Arztterminen und schmiedet eifrig Pläne für eine Zukunft mit Frau und Kind. Für beide Eltern scheint es, allen äußeren Umständen zum Trotz, zu keinem Zeitpunkt ernsthaft in Frage gestanden zu haben, ob sie das Kind wollen. Und die werdende Mutter sagt, schon jetzt - in der neunten Schwangerschaftswoche - könne sie eindeutig und unverkennbar spüren, dass da ein kleiner Mensch in ihr heranwachse. 
Wenn das jetzt mal kein positiver Abschluss ist. 

Samstag, 20. September 2014

Marsch für das Leben 2014 - Erste Eindrücke

In Berlin fand heute zum zehnten Mal der Marsch für das Leben statt. Ich war zum dritten Mal mit dabei. Ich hatte mir dafür extra bei der Arbeit freigenommen - okay, ich musste sowieso mal ein paar Überstunden abbummeln, big deal. Wie dem auch sei, ich bin froh, dass ich auf diese Weise wieder mit"marschieren" konnte. Das war mir wichtig. Zwischen 5000 und 6000 Teilnehmer sollen es dieses Jahr, Schätzungen zufolge, gewesen sein - nochmals deutlich mehr als in den Jahren zuvor. Dieser beeindruckenden Zahl von Menschen, die friedlich für das uneingeschränkte Lebensrecht eines jeden Menschen demonstrierten, stand - "wie gewohnt", muss man schon sagen - ein kleines, aber umso lauteres und aggressiveres Häuflein von Störern gegenüber, die dafür sorgten, dass die Veranstaltung unter massivem Polizeischutz stattfinden musste. Die Teilnehmer des Marsches verhielten sich ihrerseits - soweit ich es mitbekam - trotz massiver Provokationen der Gegenseite friedlich. Drohte doch einmal jemand die Contenance zu verlieren, waren sofort Ordner zur Stelle und griffen deeskalierend ein - die von den Veranstaltern gestellten Ordner, wohlgemerkt, nicht die Polizei.

Anders als in anderen Ländern waren beim deutschen Marsch für das Leben auch dieses Jahr wieder keine Bischöfe mit von der Partie - sie beschränkten sich darauf, Grußworte an die Veranstalter zu schicken -, aber der Generalvikar des Bistums Regensburg, Michael Fuchs, marschierte mit und hielt die Predigt beim Abschlussgottesdienst. 

Was mich betrifft, ich wurde schon vor der Kundgebung am Bundeskanzleramt von mehreren Personen mit den Worten "Du bist doch der Blogger, oder?" angesprochen; es liegt auf der Hand, dass ein Bericht von mir erwartet hat, und diese Erwartung will ich auch gern erfüllen. Ich vermute jedoch, es wird noch ein, zwei Tage dauern, bis ich dazu komme, einen ausführlichen Artikel über den diesjährigen Marsch für das Leben zu verfassen. Daher zunächst einmal ein paar Fotos - und eine kleine Linksammlung. 

Vor der Kundgebung - im Hintergrund das Bundeskanzleramt.

Auf der Bühne gab es vor der Kundgebung Jazzmusik.

Psalm 139,13 als Shirt. Gefällt mir.


Erste Begegnungen mit den Störtrupps...

Sogar der Abschlussgottesdienst musste unter massivem Polizeischutz stattfinden.


Linksammlung: 

Kath.net berichtet ausführlich und dokumentiert auszugsweise die Wortbeiträge auf der Kundgebung.

Der RBB meint, es habe sich um eine Demonstration "für eine Verschärfung der Abtreibungsgesetze" gehandelt. Dabei war in den diversen Wortbeiträgen der Kundgebung mit keinem Wort vom Strafrecht die Rede...

Ein Bericht auf Kobinet, der Nachrichtenseite der Kooperation Behinderter im Internet e.V., hebt die Teilnahme von Menschen mit Behinderung an der Veranstaltung hervor.

Bei idea.de erfährt man u.a. einige unschöne Details über die Störaktionen gegen den Marsch für das Leben.

In den "Leitmedien" der Republik habe ich bislang so gut wie nichts zum Marsch für das Leben gefunden, aber vielleicht kommt das ja noch. Und wenn nicht. Wofür gibt's schließlich Blogger? - Hier einige heute erschienene Blogbeiträge zum Thema:




...und in den nächsten Tagen kommt da sicherlich noch mehr. Auch von mir! Versprochen!


Dienstag, 16. September 2014

Bisch der Deifi?

Manchmal - nein, eigentlich sogar ziemlich oft - werden einem die Themen, über die man mal bloggen könnte, sollte oder müsste, ja geradezu auf dem Silbertablett serviert bzw. man wird mit der Nase draufgestoßen. So war die lange, abgesehen von einer aktiveren Phase im Juli praktisch von Februar bis August andauernde weitgehende Funkstille auf diesem Blog (die mir eine Nominierung für die Kategorie "Trägheit" beim diesjährigen Schwester-Robusta-Preis eingetragen hat) nicht etwa dadurch bedingt, dass ich nichts zu schreiben gewusst hätte; eher im Gegenteil: Es gab so Vieles, dass ich gar nicht wusste, wo ich anfangen sollte; dann bastelte ich mal an einem Entwurf, inzwischen kamen drei, vier neue Anregungen, ich skizzierte etwas dazu, frühere Entwürfe blieben liegen, und irgendwie war der konkrete Anlass, aus dem heraus ich den jeweiligen Artikel zu schreiben begonnen hatte, dann schon nicht mehr "aktuell". Das Ergebnis ist eine Ansammlung von teils mehr, teils weniger gelungenen Entwürfen, von denen ich mir jetzt überlege, ob ich Teile davon noch "retten" kann, indem ich sie in einen anderen, "aktuelleren" (oder aber aktualitäts-unabhängigen) Rahmen verpflanze. Inzwischen prasseln aber schon wieder neue Anregungen auf mich ein, und da sage ich mir: Besser, das Eisen zu schmieden, solange es heiß ist. 

Gestern zum Beispiel. Ich hatte einen hübsch satirisch-polemischen Blogartikel von Kollegin Heike auf Facebook geteilt; einige Zeit später verfasste ein atheistischer Freund und Ex-Arbeitskollege einen Kommentar dazu, in dem er auf das "Manifest des evolutionären Humanismus" von Deutschlands Oberatheisten Michael Schmidt-Salomon verlinkte. Ich wog kurz ab, wie ich darauf reagieren sollte. Den Thesen eines Schmidt-Salomon mochte ich eigentlich kein Forum bieten. Also beschloss ich, von meinem Hausrecht auf meiner Facebook-Wall Gebrauch zu machen und den Link zu löschen - wobei es mir aber ein Gebot des Respekts meinem besagten atheistischen Freund gegenüber zu sein schien, dies nicht einfach stillschweigend zu tun. Daher verfasste ich meinerseits einen Kommentar, in dem ich die Löschung des Links mit dem etwas impulsiv hingerotzten Satz begründete: 
"Schmidt-Salomon dulde ich auf meiner Wall nicht. Der ist, meiner persönlichen Einschätzung zufolge, vom Teufel besessen."
Mein Freund antwortete: 

"Mir fehlen die Worte."

Am nächsten Morgen hatte er diese jedoch wiedergefunden und bat mich, ihm zu erklären, wie ich das meinte. Ich gab mir ein paar Stunden Bedenkzeit, dann antwortete ich dies:

"Hm, gar nicht so einfach. Ich schätze, die Frage, wie ich das gemeint habe, umfasst mindestens drei Aspekte:  
1. Was verstehe ich unter dem 'Teufel'?
2. Was verstehe ich unter 'vom Teufel besessen sein'?
3. Warum meine ich, dass Letzteres auf Schmidt-Salomon zutrifft?
Um das umfassend zu erklären, müsste ich fast buchstäblich bei Adam und Eva anfangen. Ich glaube aber, ich fange lieber bei Hans Christian Andersens 'Schneekönigin' an. -- Im ersten Kapitel der Schneekönigin geht es um den Spiegel des Satans - einen Zerrspiegel, in dem alles Gute böse erscheint und umgekehrt. Das hat Andersen, wie ich finde, sehr gut dargestellt: Das ist es, was der Teufel in der Welt tut - die Wahrheit in einem Zerrspiegel darstellen, das Gute als böse denunzieren und das Böse als gut tarnen.Im Märchen zerbricht der Spiegel zwar, als die Diener des Satans damit in den Himmel einzudringen versuchen; aber Splitter davon schwirren seither auf der Erde herum und setzen sich in den Augen und Herzen der Menschen fest.Das scheint mir, wie gesagt, eine sehr treffende Metapher für die ethische und, sagen wir mal, 'epistemologische' Verwirrung, die unter den Menschen herrscht und dazu führt, dass so viele Menschen das Böse für gut halten (und umgekehrt). Und Schmidt-Salomon gehört aus meiner Sicht - wie z.B. auch Richard Dawkins - zu denen, die diese ethische und epistemologische Verwirrung aktiv fördern und damit objektiv die Arbeit des Teufels verrichten.
Ich könnte das alles ausgiebig mit Zitaten aus der Bibel und aus Predigten des aktuellen Papstes untermauern, aber die habe ich gerade nicht zur Hand. Vielleicht sollte ich mal einen Blogbeitrag daraus machen.
Nachsatz: Ob Schmidt-Salomon tatsächlich 'besessen' ist, weiß ich natürlich nicht; das ist nur mein subjektiver Eindruck, wenn ich ihn im Fernsehen sehe. Zum Mindesten erscheint mir sein Hass auf Kirche und Religion ausgesprochen krankhaft."

Soweit also meine etwas improvisierte, möglichst kurz und schlicht gehaltene Antwort. Da ich mich nun aber schon mal daran gemacht habe, der Ankündigung, daraus einen Blogbeitrag zu machen, Taten folgen zu lassen, will ich es auch an der in Aussicht gestellten "Unterfütterung" meiner Thesen nicht fehlen lassen.

Zunächst einmal: Wen oder was bezeichnet der Begriff bzw. Name "Satan" / "Teufel"? Im Hebräischen bedeutet "Satan" zunächst nichts Anderes als "Gegner", "Widersacher", auch "Ankläger" (vor Gericht); das deutsche Wort "Teufel" ist abgeleitet vom altgriechischen diábolos, was wörtlich "Durcheinanderwerfer", im Sinne von "Verwirrer, Faktenverdreher, Verleumder", bedeutet.[...]Wo in der Bibel von einem "Satan" oder einem "Diábolos" die Rede ist, ist damit also nicht zwangsläufig und immer eine konkrete Gestalt gemeint, die diese Bezeichnung quasi als Namen trägt; in einigen prominenten Fällen aber sehr wohl. Seinen ersten großen Auftritt in der Bibel hat der als reale Person verstandene Satan im Buch Ijob. Die Geschichte dürfte in ihren Grundzügen auch vielen nicht ausgesprochen bibelfesten Zeitgenossen geläufig sein. Satan tritt im Gefolge Gottes, im Himmlischen Hofstaat gewissermaßen, auf und erwirkt Gottes Erlaubnis zu dem Versuch, Ijobs Vertrauen in Gott zu erschüttern. Zu diesem Zweck lässt Satan Ijobs Viehherden und seine Kinder umkommen und schlägt ihn selbst mit einer schweren Krankheit. Festzuhalten ist hier, dass Satan dies nur tun kann, weil Gott es ihm erlaubt. Satan ist kein Gegenspieler Gottes "auf Augenhöhe"; seine Macht reicht nur so weit, wie Gott ihn gewähren lässt. Hier mag man die Frage aufwerfen: Warum lässt Er ihn denn überhaupt gewähren? Ist dadurch nicht in letzter Konsequenz Gott selbst verantwortlich für all das Schlimme, das Ijob zustößt? - Damit sind wir mittendrin in der Theodizeefrage: Ist Gott schuld daran, dass es das Böse gibt? Mir fällt bei dieser Frage immer ein Bild von William Blake ein, auf dem Gott bei der Erschaffung Adams zugleich auch die Schlange erschafft.




Das Bild - bzw. das, was es wohl aussagen will - ist gar nicht dumm. Mit der Erschaffung des Menschen kommt auch das Böse in die Welt - und zwar als Potentialität im Menschen selbst. Nämlich deshalb, weil Gott den Menschen mit einem freien Willen ausgestattet hat. Gäbe es die Möglichkeit des Bösen nicht, wäre der Mensch nicht frei: er wäre nur deshalb "gut", weil er gar nicht anders könnte. Damit wäre das Gute aber nicht mehr "gut", sondern einfach selbstverständlich.

Die christliche Naturrechtslehre geht davon aus, dass dem Menschen - da Gott ihn als Sein Ebenbild erschaffen hat - von Natur aus die Fähigkeit innewohnt, das Gute als gut zu erkennen. Aber dass er die Fähigkeit dazu hat, heißt nicht automatisch, dass er das auch tatsächlich tut. Der Mensch ist nicht nur zum Guten fähig, sondern auch zum Bösen; nicht nur zur Erkenntnis der Wahrheit, sondern auch zum Irrtum. Und hier findet der Teufel - der Widersacher, der Versucher und Verwirrer - sein Betätigungsfeld. Mal treibt er den Menschen dazu an, das Böse zu tun, obwohl er weiß, dass es böse ist; und mal verblendet er den Menschen so, dass dieser Gut und Böse nicht mehr unterscheiden kann bzw. verwechselt. Letzteres ist das Thema, um das es mir hier in erster Linie geht.


Schauen wir uns hierzu den wohl bekanntesten (und sicherlich lehrreichsten) Auftritt des Satans in der Bibel an: die Versuchung Jesu in der Wüste. Der Satan versucht den Gottessohn dazu zu bewegen, Seine Göttlichkeit auf widergöttliche Weise einzusetzen. Dabei verlangt er nichts, was auf den ersten Blick eindeutig als böse zu erkennen wäre; im Gegenteil, er hat scheinbar gute Argumente für das, was er Jesus nahe legt. Wenn man es kann, scheint es vernünftig, Steine in Brot zu verwandeln, statt zu hungern. Marketingtechnisch scheint es eine ausgezeichnete Idee, dass Jesus Seine Göttlichkeit durch einen spektakulären Stunt, einen Sprung vom Dach des Tempels, zweifelsfrei unter Beweis stellen soll. Und könnte Er Seine Botschaft vom Reich Gottes nicht viel effizienter in konkrete Realität umsetzen, wenn Er die Herrschaft über alle Königreiche der Erde besäße? - Besonders bemerkenswert ist es, dass Satan, um Jesus zu überzeugen, sogar aus den Heiligen Schriften des Aten Bundes zitiert. Das heißt, er beruft sich auf etwas an und für sich Wahres und Gutes, deformiert es durch seine Auslegung aber so, dass etwas Falsches und Böses dabei herauskommt. Dies ist die Methode des Teufels bis zum heutigen Tag: Er verquickt Wahrheit und Lüge bis zur Ununterscheidbarkeit miteinander - oder, wie es in einem Gleichnis Jesu (Mt 13,24-30) heißt: Er sät Unkraut unter den Weizen, das sich nicht ausreißen lässt, ohne dass dabei auch viel guter Weizen vernichtet würde.


Hinsichtlich der nun wohl fälligen Frage, was das alles mit Michael Schmidt-Salomon (oder auch Richard Dawkins) zu tun haben soll, möchte ich nur exemplarisch auf ein Zitat verweisen, dass ich, wie das Leben so spielt, just heute beim Bloggerkollegen Cicero gefunden habe: Es handelt sich um eine Stellungnahme des Bundestagsabgeordneten Hubert Hüppe zum in Kürze anstehenden Marsch für das Leben. Hüppe weist darauf hin, dass zu den Initiatoren des "Bündnisses gegen den Marsch für das Leben" - eines Bündnisses, das den Einsatz für den Lebensschutz als antifeministisch, anti-emanzipatorisch und anti-wasnichtnochalles diffamiert und ein "Recht auf Abtreibung" fordert - an prominenter Stelle die von dem besagten Schmidt-Salomon gegründete Giordano Bruno Stiftung gehört, und führt aus:
"Die 'Giordano-Bruno-Stiftung' hatte 2011 ihren 'Ethik-Preis' an den australischen Tötungsphilosophen Peter Singer verliehen, der für die Tötung behinderter Neugeborener, Komapatienten und anderer schwer hirngeschädigter Menschen plädiert und einem ausgewachsenen Schwein mehr Lebensrecht zubilligt als einem behinderten Baby. 2007 hatte die 'Giordano-Bruno-Stiftung' dem Briten Richard Dawkins einen Preis verliehen – demselben Richard Dawkins, der vor wenigen Tagen weltweites Entsetzen auslöste mit seiner Erklärung, dass es aus seiner Sicht unmoralisch sei, ein Kind mit Down-Syndrom nicht abzutreiben."
"Solches Gedankengut", meint Hüppe, könne man "nur als monströs" bezeichnen. Man könnte aber auch sagen: teuflisch.

Montag, 15. September 2014

Was fehlt: der multireligiöse Unisex-Gebetsraum!

Bloggerkollegin Chiqitac alias AKG postete in ihrem neuen Blog "Mein Sabbatical" jüngst dieses Foto* vom Singapore Airport 


Die Geschlechterpiktogramme auf diesem Bild ließen zumindest mich auf den ersten Blick vermuten, hier sei der Weg zu den Toiletten ausgeschildert, aber weit gefehlt: Es handelt sich um den Multi-Religious Prayer Room. Tolle Sache: Ein kleines Assisi mitten in Singapur. Auf dem Flughafen. Ein lobens- und dankenswerter Service für den oder die religiöse[n] Flugreisende[n]. -- Angesichts der besagten Geschlechterpiktogramme frage ich als Einwohner eines von Grünen und Piraten beherrschten Berliner Bezirks mich jedoch unwillkürlich: Interreligiöses Gebet gut und schön, aber was ist mit dem intersexuellen Gebet? 

Natürlich hat es seinen Sinn und Grund, dass der Flughafen von Singapur getrennte Gebetsräume für Männlein und Weiblein anbietet. Im Islam beispielsweise beten Männer und Frauen meines Wissens grundsätzlich nicht im selben Raum, und auch in vielen christlichen Kirchen ist ein gewisses Maß an räumlicher Trennung zwischen den Geschlechtern üblich (z.B. Männer auf der einen Seite des Mittelgangs, Frauen auf der anderen). Nur fragt sich der Gender-sensibilisierte Friedrichshain-Kreuzberger unwillkürlich: Und die anderen? Die, die sich weder als Mann noch als Frau definieren? Wo sollen die hingehen, um mit ihrem Schöpfer zu kommunizieren? -- Okay, man kann wohl mit einigem Recht behaupten, dass transidente und/oder intersexuelle Menschen nur einen sehr, sehr kleinen Teil der Weltbevölkerung ausmachen; und dass diese nun ausgerechnet auf dem Flughafen von Singapur das dringende Bedürfnis verspüren, ein Gebet zu verrichten, kommt womöglich noch signifikant seltener vor, als dass sie in öffentlichen Einrichtungen des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg aufs Klo müssen. Aber weiß man's? 

Als ich meiner (schon mehrfach in verschiedenen Beiträgen dieses Blogs erwähnten) Freundin Kati von dem Multi-Religious Prayer Room auf dem Singapurer Flughafen erzählte, äußerte sie sich amüsiert über die doch sehr an Toiletten erinnernden Geschlechterpiktogramme, aber dass es auf diesem Flughafen einen multireligiösen Gebetsraum gibt, fand sie - obwohl selbst nicht religiös - ausgesprochen gut. Sie erwähnte, das erinnere sie an ihre Schulzeit: Damals hätten einige Mitschülerinnen versucht, einen solchen Raum in ihrer Schule zu etablieren, seien dabei aber auf Widerstand seitens der Schulleitung gestoßen. Begründet worden sei die Ablehnung dieses Ansinnens wohl mit der Pflicht der Schule zur weltanschaulichen Neutralität, siehe Kruzifix-Urteil et cetera; aber mal ehrlich: Was spräche denn ernsthaft gegen einen ganz neutral eingerichteten Raum, der Schülern verschiedener Religionszugehörigkeit zu bestimmten Zeiten zum Gebet oder zur Andacht zur Verfügung gestellt wird? (Ein Raumbelegungsplan, dem zu entnehmen gewesen wäre, welche Räume der Schule zu welchen Zeiten ungenutzt sind, hätte es womöglich letztendlich auch getan.) 

Die Schülerinnen, die sich für einen Gebetsraum in ihrer Schule einsetzten, waren wohl überwiegend (oder auch allesamt) muslimischen Glaubens. Wie ich schon früher einmal angemerkt (und kritisch kommentiert) habe, wird es zumindest hierzulande weithin als ein Islam-spezifisches Phänomen wahrgenommen, mehrmals am Tag zu festen Zeiten zu beten, obwohl das Tageszeitengebet seinen Ursprung eigentlich im Judentum hat und auch in verschiedenen christlichen Konfessionen praktiziert wird. Einen bedeutenden Unterschied gibt es aber doch: Während etwa in der Katholischen Kirche das Stundengebet nur für Priester und Ordensleute verpflichtend vorgeschrieben und den Laien (ahem: Weltchristen) lediglich empfohlen ist, ist im Islam das ṣalāh oder ṣalāt genannte fünfmal am Tag zu verrichtende Gebet die Pflicht jedes Gläubigen - sogar eine der wichtigsten religiösen Pflichten überhaupt. Man könnte denken, wenn eine "weltanschaulich neutrale" Schule sich schon nicht berufen fühlt, freiwillige religiöse Verrichtungen der Schüler während der Schulzeit zu unterstützen, würde sie wenigstens der religiösen Pflichterfüllung eines Teils ihrer Schüler nicht im Wege stehen wollen. An Ganztagsschulen fallen nun aber mindestens zwei, je nach Jahreszeit (da sie sich nach dem Stand der Sonne richten) evtl. sogar drei der fünf islamischen Gebetszeiten in die Schulzeit. Wo also sollen die Schüler ihrer religiösen Pflicht nachkommen, wenn die Schulleitung ihnen dafür keinen Raum zur Verfügung stellt? - Die achselzuckende Antwort der Schulleitung lautete: 

Auf der Toilette.

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* Eine Genehmigung zur Verwendung dieses Fotos kann ich aufgrund der schlechten Internetverbindung nach Papua-Neuguinea derzeit leider nicht einholen. Ich hole das aber nach.

Mittwoch, 10. September 2014

Robusta 2014: Meine Nominierungen!

Ich erwähnte es schon: Derzeit, und noch bis Ende des Monats, laufen die Nominierungen für den "Schwester-Robusta-Preis der deutschsprachigen Blogoezese", der nach 2010 und 2012 heuer zum dritten Mal vergeben werden soll. Sonderpreise nicht mitgerechnet, gibt es ganze 15 Preiskategorien, und Blogger wie "Nur-Leser" sind aufgerufen, für jede dieser Kategorien einen Blog (aber nicht mehr als einen pro Kategorie!) zu nominieren. 

Da will ich mich mal nicht lumpen lassen. 

Im Folgenden zitiere ich die Beschreibungen der einzelnen Preiskategorien und gebe dann - mit Begründung - bekannt, wen ich da jeweils nominiere: 

1.) Qualität 
"Hier wird ganz schlicht und einfach das Eurer Meinung nach insgesamt beste Blog der Blogoezese gesucht."

Ich nominiere: JoBo72's Weblog. Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Nicht, weil ich von der herausragenden Qualität dieses Blogs nicht überzeugt wäre, sondern weil "JoBo" schon vor zwei Jahren die Goldmedaille in dieser Kategorie abgeräumt hat. Und etwas Abwechslung wäre ja auch mal ganz schön. Aber andererseits: Ist JoBo72's Weblog in den letzten zwei Jahren etwa schlechter geworden? Oder ist in der Zwischenzeit ein Blog am Horizont aufgetaucht, der ihn in Sachen Qualität in den Schatten stellt? -- Na also.

2.) Spiritualität
"Wer hat die schönsten und tiefsten Gedanken zu unserem Glauben? Wer berichtet am mitreißendsten über unsere Heiligen? Wer kennt sich am besten aus mit der Dunklen Nacht und der Inneren Burg?" 

Ich nominiere: Braut des Lammes. Erfüllt, für mein Empfinden, die für diese Preiskategorie aufgestellten Kriterien einfach perfekt.  Ich kenne jedenfalls keinen anderen Blog, der da heranreicht...

3.) Politik 
"Wer schaut nicht nur auf die Kirche sondern auch auf die Welt? Wer verbindet katholisches Denken mit interessanten und aktuellen, politischen oder sozialen oder ganz allgemein gesellschaftlich relevanten Themen?"

Ich nominiere: Elsas Nacht(b)revier. Beiträge zu politischen Themen gibt es in vielen katholischen Blogs, in nicht wenigen ist Politik sogar ein sehr zentrales, womöglich gar dominierendes Thema; bei manchen wird mir das schnell zuviel, speziell wenn ich mit der politischen Ausrichtung nicht ganz einverstanden bin. Bei Elsa bin ich oft einverstanden, und wenn ich es nicht bin, mag ich immer noch die engagierte, eloquente, pointierte und streitbare Art, in der sie ihren Standpunkt vertritt. Man könnte es auch kürzer ausdrücken: Elsa rockt!



4.) Kultur 

"Wer untersucht Film, Funk und Fernsehen oder Musik, Architektur und Malerei akkurat und aktuell aus katholischer Sicht und bringt die Ergebnisse interessant und lesenswert auf den Punkt?"

Ich nominiere: Thomasleser. Ich weiß, der ist schon vielfach und für diverse Preiskategorien nominiert worden. Aber er ist nun mal einfach gut!


5.) Frische 
"Der „New Kid on the Block“-Preis. Gesucht werden die besten neuen/jungen Blogs. Nominiert werden darf jedes Blog, das zum Zeitpunkt der Nominierung nicht älter ist als ein Jahr."

Ich nominiere: Mein Sabbatical. Super-frisch, der erste Beitrag erschien vor gerade mal zwei Monaten. Die Autorin, die sich kurz AKG nennt, ist in der Blogoezese dennoch keine Unbekannte: Bis Februar bloggte sie unter dem Namen Chiqitac auf Musa sapient(i)um. Jetzt fliegt sie nach Papua-Neuguinea, um dort für mehrere Monate in der Diözese Mendi tätig zu sein. Und hoffentlich eifrig darüber zu bloggen. Meine Nominierung stützt sich also eher darauf, was ich von diesem Blog in Zukunft noch erwarte, als darauf, was bisher so drinsteht. Aber bis zur Abstimmungsphase kann da ja noch Einiges kommen. 


6.) Papsttreue 
"Denkt “Rom, Mai 1527“ und fragt Euch: Wer steht am beeindruckendsten in Waffen für unsren Heiligen Vater, für das Sacrum Collegium, für die Ewige Stadt? Wer stellt sich mit dem grimmigsten Blick den Landsknechten entgegen? Wer vergießt am melodramatischsten sein Herzblut und seine Tränen für das Petrus-Amt und den Vatikan?"

Ich nominiere: Das hörende Herz. -- Ich kann nicht leugnen noch will ich verschweigen, dass die Rubrik "Papsttreue" beim diesjährigen Robusta-Preis mir etwas Kopfzerbrechen bereitet hat. Bei der letzten Presiverleihung war ja noch Benedikt XVI. im Amt. Und auch im zweiten Jahr des Pontifikats seines Nachfolgers Franziskus wird man das Gefühl nicht los, dass Teile der Blogoezese immer noch kräftig mit dem "Neuen" fremdeln. Einige, die anno 2012 in der Rubrik "Papsttreue" noch weit vorn lagen, möchte man heute lieber für die (fiktive) Kategorie "Päpstlicher als der Papst" nominieren. Dass ich es andererseits mit den liberalen Franziskus-Hochjublern nicht so habe (jenen also, die genau das vom aktuellen Pontifex erhoffen, was viele Konservative von ihm befürchten, nämlich, dass er die Kirche neu erfindet und eine universale Wohlfühlreligion etabliert), dürfte schon aus dem einen oder anderen meiner Beiträge deutlich geworden sein. Umso erfreulicher finde ich es, dass auf Das hörende Herz mit einer gewissen Regelmäßigkeit Zitate von Papst Franziskus erscheinen, anhand derer der geneigte Leser sich überzeugen kann, dass der Papst immer noch katholisch ist...


7.) Augenhonig 
"Hier sollen Blogs nominiert werden, die entweder durch besonders edles Styling auffallen oder katholische Inhalte in gar köstlich anzuschauender Form rüberbringen (dufte Photos, schöne Gemälde, Scans aus alten Büchern oder von seltenen Dokumenten etc)."

Ich nominiere: Annuntiator - Gehet hin und blogget!. Was soll ich sagen - mir gefällt das Design der Seite. Und die Navigation. Schöne Bilder gibt's auch immer mal wieder. Und ich finde, Kollege Annuntiator hat einfach mal einen Preis verdient (nachdem er, wenn ich mich recht erinnere, anno 2012 leer ausgegangen ist).


8.) Alltag 
"Wer berichtet interessant über die alltäglichen Erlebnisse und Fragen des Glaubens und läßt die Leser mit anregenden Postings daran teilhaben?"

Ich nominiere: La femme qui... - obwohl ich gestehen muss, dass ich bei dieser (neu eingeführten) Kategorie zuerst an Pilgrim of the Hours dachte. Einer meiner Lieblingsblogs, obwohl ich ihn längst nicht so regelmäßig lese, wie ich eigentlich möchte (oder sollte?). Und sehr, sehr passend zur Kategorie "Alltag". Das allerdings dachten sich offenbar auch Andere - es gibt sogar Indizien dafür, dass schon die Anregung zur Einführung der Kategorie "Alltag" gewissermaßen durch Pilgrim of the Hours inspiriert wurde. Jedenfalls ist dieser Blog nun schon für diese Kategorie nominiert worden - sogar schon mehrfach, glaube ich - und kann wohl mit einigem Recht als klarer Favorit gelten. Da dachte ich mir, ich sorg' mal für ein bisschen Abwechslung. Bei La femme qui... geht es ebenfalls zumeist um Religiosität im Alltag, auch mit einem Schwerpunkt auf Kindererziehung; man merkt, dass das, was in diesem Blog geschrieben und veröffentlicht wird, von Herzen kommt, und außerdem bin ich mit der Autorin auf Facebook befreundet. 


9.) Mauerblümchen 
"Welches Blog führt eher ein Schattendasein, ist aber Eurer Meinung nach so cool, daß es mehr Aufmerksamkeit verdient?"

Ich nominiere: Introibo - Das Ministranten Blog. Ein sehr schönes Projekt, aber ausbaufähig... sehr ausbaufähig...
Introibo-Co-Autor Admiral hat diesen Blog bereits höchstselbst, mit der Anmerkung "Mea culpa", Für "Trägheit" nominiert. Dann muss ich das ja nicht auch noch tun. "Mauerblümchen" passt schließlich auch.


10.) Zwerchfell 
"Wer hat die witzigsten Beiträge? Wer schmiedet Sprüche, die Euch wiehern lassen? Wer lädt auf kreative Art mit humorigen Texten oder Bildern zum Schenkelschlag-Marathon?"

Ich nominiere: JoBo72's Weblog. Ja, ich weiß, den hatte ich schon unter "Qualität". Na und? Und wem "Na und?" als Begründung nicht ausreicht, den verweise ich, nur mal exemplarisch, auf diesen Beitrag. 
(Und wär' ja auch irgendwie komisch, für "Qualität" einen Blog zu nominieren, der in keiner einzigen der sonstigen Preiskategorien herausragend und preiswürdig wäre...)


11.) Großmaul 
"Wer lässt sich wenig bis nichts bieten, reißt die Kiemen so richtig auf und entgeht regelmäßig mit knapper Not dem „Das musst Du aber auch mal christlicher sehen“-Knebel?"

Ich nominiere: Geistbraus. Da gibt's keine Diskussion, da gibt's nichts zu begründen, das ist einfach so, basta. Es kann nur einen geben. Außerdem habe ich mich noch nie so schön  mit einem Bloggerkollegen virtuell gezofft und anschließend offline, im Institut St. Philipp Neri bei einem guten Glaserl Wein, das Kriegsbeil wieder begraben...


12.) Dialog 
"Gesucht wird das Anti-Großmaul. Wer behält nicht nur in Debatten und Kommentaren einen kühlen Kopf sondern lädt auch zu respektvollem Austausch ein und zeigt sich für andere Meinungen offen?"

Ich nominiere: 5 Brote 2 Fische. Besonnener, friedfertiger, aggressionsfreier und im besten Sinne "ausgeglichener" als dort geht's, das wage ich mal zu behaupten, im mir bekannten Teil der Blogoezese nirgends zu. Das ist ganz entschieden einen Preis wert!


13.) Cocktail 
"Wer hat nicht nur Katholisches, sondern bietet die interessanteste Mischung aus so ziemlich allem (Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Sport, Szene, Humor, Kunst, Literatur, Musik, Film etc)?" 

Ich nominiere: Mein Leben als Rezitatorin und Vorleserin. Ich meine: Selbstverfasste Sonette? Übersetzungen aus mehreren Sprachen? Regelmäßige Beiträge zu brennenden Gegenwartsthemen wie (v.a.) Lebensrecht und Christenverfolgung? Gartenfotos? Eichhörnchenvideos? Sonst noch Fragen??


14.) Trägheit 
"Welches Blog ist so gut, daß man sich dort mehr Postings wünscht, als man bisher bekommt?" 

Ich nominiere: St. Dymphnas Gedankenwelt. Bloggerkollege Phil schreibt kenntnisreich, originell, witzig, engagiert, vielseitig - aber zu wenig. Weiß er selber. Trotzdem möge diese Nominierung ihm das noch einmal in Erinnerung rufen.


15.) Abseits 
"Welcher nicht-katholische Blogger verdient einen Preis? Hier könnt Ihr unsere protestantischen Kollegen nominieren oder auch Blogger, die eigentlich gar nicht speziell christliche Themen haben, aber durch regelmäßige Kommentare auffallen und so regen Anteil an der Blogoezese haben: Fällt Euch da irgendwer ein, der ein cooles Blog hat, auf welches man unbedingt aufmerksam machen sollte? Dann nominiert ihn/sie hier!" 

Ich nominiere: Pastorenstückchen. Okay, Pastor Knut Dahl ist so protestantisch, dass es (mir, als Katholiken) schon weh tut. Und er redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Er ist so zu sagen das "Großmaul von der Anderen Seite". Genau deswegen die Nominierung. Zum Ökumene-Beauftragten der Blogoezese tauge ich ohnehin nicht. Dann doch lieber einen aufrechten Gegner. -- Außerdem ist der Knut ein netter Kerl und (wenn auch tendenziell mehr auf Twitter als in seinem Blog) oft ziemlich witzig...

So: Damit habe ich fürs erste - nämlich bis zur Abstimmungsphase - meine Blogoezesanenpflicht erfüllt und bin recht angetan, dass mir zu jeder der 15 Kategorien jemand eingefallen ist. Nun lehne ich mich zurück und bin gespannt, wie sich "meine" Kandidaten im weiteren Verlauf des Wettbewerbs so schlagen. 

(Und mein eigener Blog natürlich auch...)

Ach so: Wer dies liest und daraufhin Lust bekommt, selbst Nominierungen für den Schwester-Robusta-Preis der deutschsprachigen Blogoezese 2014 abzugeben, kann dies unter dem Link tun, der sich im ersten Absatz dieses Artikels hinter dem Wort "Nominierungen" verbirgt...!