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Sonntag, 1. Oktober 2023

Ich will zurück auf die Straße...

Im Jahr 2012 nahm ich erstmals am Marsch für das Leben teil; und man kann wohl sagen, dass das in mehrfacher Hinsicht ein prägendes Erlebnis für mich war. Würde ich sagen, dass ich bei dieser Veranstaltung meine Liebste kennengelernt habe, wäre das wohl übertrieben: Wir sind uns da begegnet, haben uns im Anschluss an den Marsch miteinander unterhalten und waren einander sympathisch, aber "kennenlernen" kann man das wohl noch nicht nennen, und es dauerte dann rund zweieinhalb Jahre, bis wir erneut miteinander in Kontakt kamen. Ein anderes Ergebnis meiner ersten Teilnahme am Marsch für das Leben bestand darin, dass ich – mit ein paar Monaten Verzögerung – zur persona non grata in der linksautonomen Berliner Kneipenszene wurde, in der ich zuvor ein durchaus gern gesehener Gast gewesen war. Gleichzeitig verschaffte mir mein Rauswurf aus einem einschlägigen Lokal eine gewisse Prominenz in christlichen und pro-life-engagierten Kreisen, auch wenn die Aufmerksamkeit, die mir dadurch zuteil wurde, nicht durchweg erfreulich war

Wie dem auch sei: In den folgenden Jahren war ich stets beim Marsch für das Leben dabei. Warum? Weil es mir wichtig ist, für den Wert und die Würde des menschlichen Lebens einzutreten, gerade da, wo sie am meisten angefochten werden. Das betrifft nicht allein das Thema Abtreibung, auch wenn dieses ein besonders zentraler und gravierender Aspekt ist; wie die Hl. Mutter Teresa sagte: "Heutzutage ist die Abtreibung die größte Zerstörerin des Friedens, denn sie zerstört das Leben des Kindes, aber sie zerstört ebenso das Gewissen der Mutter". Mit anderen Worten: In einer Gesellschaft, die danach strebt, Abtreibung zu "destigmatisieren", zu normalisieren oder gar zum "Recht" zu erheben, kann es auch sonst um die Achtung vor dem menschlichen Leben und seiner Würde nicht gerade gut stehen. 

Falls jetzt jemand die Frage aufwerfen möchte, ob es nicht andere und wirksamere Wege geben müsse, sich für die Achtung vor dem menschlichen Leben in der Gesellschaft einzusetzen – oder auch ganz konkret das Übel der Abtreibung zu bekämpfen –, dann ist darauf zu antworten: Ja, natürlich. Für ein Anliegen zu demonstrieren ist nicht gleichbedeutend mit praxisbezogener Arbeit für dieses Anliegen und kann diese auch nicht ersetzen, aber das gilt für alle Demonstrationen – und daraus folgt nicht, dass Demonstrationen sinnlos wären. "Demonstrare" heißt "zeigen"; der Zweck einer Demonstration ist es, ein Anliegen in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Daneben hat sie auch eine gemeinschaftsbildende Wirkung nach innen; nicht zuletzt, indem sie Gelegenheit bietet, Kontakte unter Gleichgesinnten zu knüpfen, zu pflegen und aufzufrischen. Diese Funktion hat der diesjährige Berliner Marsch für das Leben aus meiner Sicht nicht im selben Maße erfüllt wie in manchen früheren Jahren, aber dazu später; erst mal der Reihe nach: 

Meine bislang letzte Teilnahme an einem Marsch für das Leben lag schon ein paar Jahre zurück; 2019 war ich mit meiner Liebsten und unserem Tochterkind nur beim Abschlussgottesdienst (und anschließend mit einigen Freunden und Bekannten, die zum Marsch nach Berlin gekommen waren, in einem Biergarten); dann kam Corona, dann kam das zweite Baby. Die Idee, dieses Jahr könnte man ja vielleicht mal wieder hingehen, kam ziemlich kurzfristig und wurde begleitet von Bedenken wegen der Kinder. Ob man sie in ihrem Alter wirklich dem zu erwartenden aggressiven Gebaren der Gegendemonstranten aussetzen möchte. Noch dazu ist unser Jüngster so ein Wirbelwind, dass man mit der Möglichkeit rechnen musste, ihn in der Menschenmenge aus den Augen zu verlieren. Daher tendierten wir eher dazu, die Variante "Abschlussgottesdienst plus ggf. Biergarten" von anno 2019 wieder aufzugreifen; außerdem erfuhren wir, dass es in der Kirche St. Marien am Behnitz in der Spandauer Altstadt, wie schon mehrfach in den vergangenen Jahren, am Vormittag ein "Engelamt" zelebriert werden würde und dass daran diesmal auch der von mir sehr geschätzte Augsburger Weihbischof Florian Wörner beteiligt sein würde. Da, so sagten wir uns, könnten wir ja auf jeden Fall hingehen. Letztlich ging ich aber doch alleine hin, da die Kinder morgens nicht so richtig aus dem Bett zu kriegen waren und außerdem noch eine Spielplatz-Verabredung mit Freunden im Raum stand (die dann allerdings doch nicht zustande kam). 

Dass es im Vorfeld Drohungen gegen Kirchen gegeben hatte, die anlässlich des Marschs für das Leben besondere Gottesdienste ausrichteten, bekam ich erst im Nachhinein mit. Auch als ich an der Kirche St. Marien am Behnitz ankam, bemerkte ich zwar ein robustes Polizeiaufgebot, konnte aber von irgendwelchen Versuchen, den Gottesdienst zu stören oder zu verhindern, nichts bemerken. Dass das Hauptportal der Kirche über Nacht mit Bauschaum beschmiert und das Türschloss beschädigt worden war, erfuhr ich erst später, ebenso, dass ein Plakat der Kirchengemeinde mit dem in der Black-Metal-Szene recht populären Slogan "Burn Your Local Church" übersprüht worden war. 

Weihbischof Wörner mit den Pfarrern der beiden Spandauer Pfarreien

Bei diesem Gottesdienst, der übrigens von Radio Horeb übertragen wurde, sah ich einige Bekannte, darunter Bloggerkollegin Claudia – hatte allerdings keine Gelegenheit, mit ihr zu sprechen; im Anschluss an die Messe hatte ich erst mal ein paar Dinge zu erledigen und wollte zwischendurch mal schauen, was meine Familie so trieb; und dabei wurde mir so nach und nach bewusst, dass ich eigentlich doch gern mal wieder zum Marsch gehen wollte, nötigenfalls eben allein. Meine Liebste war auch der Meinung, ich solle das mal ruhig machen; die Option, dass wir uns später zwecks "Abschlussgottesdienst plus ggf. Biergarten" zusammenfinden könnten, behielten wir uns weiterhin vor. 

Als ich am Brandenburger Tor ankam, hatte der Demonstrationszug sich schon in Bewegung gesetzt; damit hatte ich gerechnet, war aber optimistisch, ihn noch einholen zu können. Als zusätzliche Schwierigkeit erwies es sich, mit meinem Outfit (lange Haare, Bart, Cordsakko, Che-Jesus-Shirt) durch die Polizeiabsperrung zu kommen. Unter anderem wollte ein Polizeibeamter von mir wissen, ob ich "für oder gegen Abtreibung" sei – was ich doch etwas übersimplifiziert fand, denn wer würde schon von sich sagen, er sei "für Abtreibung"? Okay, es gibt vielleicht Leute, die das von sich sagen, aber die meisten würden vor dieser Formulierung wohl doch zurückschrecken – nicht umsonst lautet das Motto der Gegenseite "Pro Choice" und nicht etwa "Pro Abortion". Etwas ironisch fand ich es, dass die Polizei, während ich mich einer Gesinnungsprüfung unterziehen musste, einige Mädchen mit "My Body, My Choice"-Kriegsbemalung anstandslos passieren ließen, weil sie erklärten, sie hätten ihre Fahrräder im abgesperrtem Bereich angeschlossen. Auch 'ne Methode. 

Schließlich holte ich den Marsch kurz vor der Ecke Unter den Linden/Friedrichstraße ein und schloss mich ihm an – woraufhin ich fast sofort Bloggerkollegin Anna über den Weg lief, die Interviews für EWTN führte. Kurz darauf traf ich einige flüchtig Bekannte von der EFG The Rock Christuskirche, etwas später solche aus der Gemeinde St. Joseph Siemensstadt und schließlich auch zwei Frauen aus Herz Jesu Tegel. Begegnungen mit Freunden und Bekannten aus anderen Gegenden Deutschlands, die eigens für den Marsch nach Berlin gereist waren, gab es hingegen, verglichen mit früheren Jahren, kaum; zum Teil lag das vermutlich daran, dass es erstmals zeitgleich auch in Köln einen Marsch für das Leben gab. 

Auch die Störversuche von Gegendemonstranten fielen im Vergleich dazu, was ich aus früheren Jahren gewohnt war, recht überschaubar und zahm aus. Was man so hört, könnte man den Eindruck haben, auch der militante Arm der "Pro-Choice"-Aktivisten habe sich in diesem Jahr eher auf Köln konzentriert. Wie dem auch sei: Der Umstand, dass die Gegendemonstranten in Berlin heuer den Eindruck erweckten, relativ wenige und relativ harmlos zu sein, machte es zweifellos leichter, sie nicht so sehr als Gegner wahrzunehmen als vielmehr als im Grunde gutwillige Menschen, die durch einen tragischen Irrtum – sprich: durch ideologische Verblendung – auf der falschen Seite dieses Konflikts stehen. Diesen Gedanken müsste man wohl eigentlich noch genauer ausführen, aber da ich diesen Artikel nicht unnötig in die Länge ziehen, sondern langsam mal damit fertig werden möchte, verweise ich lieber auf zwei ältere Artikel von mir zum selben Thema: 

Eine Sache gab es übrigens beim diesjährigen Berliner Marsch für das Leben, die mir nicht gefallen hat, nämlich die Musik. Ehrlich gesagt dachte ich zunächst, der Lautsprecherwagen, der den Demonstrationszug mit abgeschmackter Popmusik beschallte, gehöre zur Gegendemonstration und solle eine Form psychologischer Kriegführung darstellen. War aber wohl doch nicht so. Man fragt sich: War das nötig? Gehörte es nicht ursprünglich mal wesentlich zum Erscheinungsbild des Marschs für das Leben, ein Schweigemarsch zu sein? Und wenn schon Musik, hätte man dann nicht etwas Passenderes finden können? – Innerhalb des Demonstrationszugs bildeten sich immer wieder Grüppchen, die Rosenkranz beteten oder Marienlieder anstimmten; da schloss ich mich zeitweilig an. 


Als der Marsch wieder am Brandenburger Tor ankam, stand auf der Bühne die Gruppe Gnadensohn und spielte Lobpreislieder; ich hatte noch ein paar erfreuliche Begegnungen, zum Beispiel mit Leuten, die mich von Vorträgen her kannten, die ich vor ein paar Jahren über die Benedikt-Option gehalten habe, aber auch mit "Prominenten": Weihbischof Wörner kam auf mich zu, meinte, es sei schön, dass wir uns sehen, und fügte dann hinzu, ich müsse ihm mal auf die Sprünge helfen, woher wir uns eigentlich kennen; ganz in der Nähe stand Erzbischof Koch, mit dem ich eigentlich auch gern gesprochen hätte, aber er sah mich nicht; wahrscheinlich wäre es aber ohnehin nicht der richtige Zeitpunkt gewesen, ihn auf das Anliegen anzusprechen, das ich im Sinn hatte (dazu vielleicht bei Gelegenheit mehr). Pater Paulus von den Franziskanern der Erneuerung unternahm zwei Anläufe, ein Gespräch mit mir anzufangen, wurde aber beide Male von Fans überfallen, ehe er mehr als zwei Sätze sagen konnte, und ich empfand es unversehens als recht entspannend, so prominent doch nicht zu sein. 

Einen Abschlussgottesdienst wie in früheren Jahren gab es übrigens gar nicht, sondern lediglich einen "Reisesegen", gespendet von Erzbischof Koch und einem mir nicht bekannten, sehr wahrscheinlich evangelischen Geistlichen, und dazu, wie gesagt, Lobpreismusik. – Wenngleich ich somit nicht verhehlen kann, dass ich mir in mancher Hinsicht mehr von dieser Veranstaltung versprochen hatte, muss ich sagen: Ich fand's toll, mal wieder dabei gewesen zu sein. Ich freue mich schon auf nächstes Jahr. Und ich frage mich, wie alt die Kinder wohl werden müssen, ehe man sie guten Gewissens dorthin mitnehmen kann. (Das erinnert mich übrigens an ein Erlebnis beim Marsch für das Leben 2015, als ein am Straßenrand stehender Marsch-Gegner einer Familie mit einem kleinen Kind vorwurfsvoll zurief: "Weiß das Kleinkind, wofür Sie hier demonstrieren?" – so als hielte er es für undenkbar, dass ein Kind mit dem Anliegen des Marsches einverstanden wäre...) 

Was übrigens die öffentlichen Reaktionen auf den Marsch für das Leben angeht, ist es interessant zu sehen, wie gespalten "Synodalien" bei diesem Thema ist. Die Deutsche Bischofskonferenz hat den Marsch einmal mehr unterstützt, Bischof Bätzing hat in seiner Eigenschaft als DBK-Vorsitzender ein Grußwort geschickt; dagegen rief der BDKJ-Diözesanverband Köln zum Boykott des Marsches auf, dem er eine "wiederkehrende frauenfeindliche Rhetorik" vorwarf, die "nichts mit christlicher Nächstenliebe zu tun" habe. 

Und wo wir gerade dabei sind: Auch der seit Jahren von verschiedenen Seiten immer wieder erhobene Vorwurf, beim Marsch für das Leben würden "Christ*innen Seite an Seite mit Rechtsextremist*innen auf die Straße gehen", wird vom BDKJ zur Begründung seines Boykottaufrufs herangezogen. Wenn man mich nun fragt: "Kümmert dich das denn gar nicht, dass da auch Leute von der AfD oder noch extremeren rassistischen bzw. ethnonationalistischen Gruppierungen mitlaufen?", dann sage ich: Doch, das kümmert mich sehr wohl. Ich sehe das durchaus als ein ernstes Problem an. Die Frage ist aber, was für Schlüsse und Konsequenzen man daraus zieht. Was mich betrifft, bin geneigt zu sagen: Das kommt eben dabei heraus, wenn man alle möglichen Haltungen und Positionen, die der nach Hegemonie im öffentlichen Diskurs strebenden "successor ideology" (W. Yang) widersprechen – ganz gleich ob es dabei um Migration, Klimaschutz, Gender, die Corona-Impfung, die Schulpflicht, den Ukraine-Krieg oder eben um sogenannte "reproduktive Rechte" geht – als "rechts" oder sogar "rechtsextrem" labelt; da muss man sich dann nicht wundern, wenn tatsächliche Rechte oder Rechtsextreme die Gelegenheit nutzen, sich den Leuten, die sich wider Willen und zu ihrer eigenen Überraschung in die "rechte Ecke" gestellt sehen, als politische Interessenvertretung anbieten. Neulich saß ich mit meinem Sohn im Bus von Tegel nach Haselhorst und hörte mehr oder weniger unfreiwillig ein Gespräch zwischen zwei alten und leicht gehbehinderten Frauen mit,das erstaunlich schnell von der Feststellung, die Mieten seien so furchtbar teuer geworden, dass sie sich kein normaler Mensch mehr leisten könne, zu der These überging, das deutsche Volk gehe seinem Untergang entgegen und das einzige was noch dagegen helfen könne, sei, AfD zu wählen. Mindestens eine dieser Frauen war übrigens auch der Meinung, 250 € Kindergeld würden einen verhängnisvollen Anreiz schaffen, einen Haufen Kinder in die Welt zu setzen, statt arbeiten zu gehen – pro life waren die also bestimmt nicht; aber auch davon ganz abgesehen fand ich die Vorstellung, ausgerechnet die AfD würde für bezahlbare Mieten sorgen, einigermaßen bizarr. Aber so ist das nun mal: Wenn diejenigen politischen Kräfte, die dem offiziellen Narrativ zufolge die Guten sein sollen, nichts für einen tun, dann kommt man eben leicht mal auf die Idee, es mit den Bösen zu versuchen. – Okay, das führt jetzt ziemlich weit und gehört auch nur teilweise hierher; vielleicht muss ich an anderer Stelle mal darauf zurückkommen. Jetzt und hier will ich damit nur sagen: es ist kein Wunder, dass die radikale Rechte überall dort Präsenz zeigt, wo sie darauf hoffen kann, auf Menschen zu stoßen, die sich mit ihren Anliegen durch niemand anderen politisch vertreten fühlen. Genau deshalb ist es aber wichtig, ihr nicht das Feld zu überlassen. 

Und übrigens: In diesem Jahr stand, zumindest in Köln, sogar die BILD-Zeitung auf der Seite der Gegner des Marschs für das Leben. "Die Demo ist schon lange umstritten, weil sie auch von rechtsextremen Organisationen unterstützt wird und mit frauenfeindlicher Rhetorik ('Mörderinnen') auffällt", war in Springers heißem Blatt zu lesen; in der ursprünglichen Fassung des Arikels wurde sogar behauptet, "radikale Abtreibungsgegner" hätten sich "mit der Polizei angelegt" (das wurde infolge einer Beschwerde der Veranstalter korrigiert). – Gab's nicht mal den Spruch "Lebe so, dass die BILD-Zeitung etwas dagegen hat"? Also, in der Hinsicht haben wir ja wohl alles richtig gemacht, Freunde. 


3 Kommentare:

  1. Ich kann die Ausführungen nur unterschreiben.
    Die Gesamtveranstaltung war dieses Jahr schon etwas abgespeckt, was wohl auch der Tatsache geschuldet war, dass man die Rede-Beiträge auf zwei Orte (Berlin und Köln) aufteilen musste. Die Musik fand ich deplatziert und störend, und da war ich nicht der einzige. Auch ein Abschlussgottesdienst hätte gar nicht sein dürfen.
    Ich hab mich aber gefreut, dich nach so langer Zeit zumindest mal kurz wieder zu treffen.

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  2. Schade, daß wir uns nicht getroffen haben. Ich wollte Dich nach der Messe ansprechen, aber dazu hätte ich einen Priester schroff unterbrechen müssen, was ich nicht wollte.
    Ich fand auch schade, daß es keinen Abschlussgottesdienst gab. Ansonsten fand ich den Marsch sehr gelungen.
    Was die zitierte Frage des Gegendemonstranten betrifft, nun ja, ich habe sehr oft gesehen, daß die Gegenseite kleine Kinder dabei hat.

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  3. Der *Berliner* Marsch war ursprünglich ein Schweigemarsch mit der Intention, an die verstorbenen Kinder zu erinnern (weiß ich von u. a. Dir, war da selber noch nicht). Ich könnte mir in bezug auf die Musik vorstellen, daß die da ähm eine Münchner Idee übernommen haben... dort ist das Prinzip, explizit *keinen* Schweigemarsch zu machen, sondern "das Leben zu feiern" und zwar fröhlich, was dann auf den Radetzkymarsch, das unvermeidliche "Life is live" von Opus (ohne Dei) und ganz prominent das knallrote Gummiboot hinausläuft. *Ich* finde das ja *toll*; aber da war keine Absicht damit verbunden, sowas anderen Märschen aufzudrängen...

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