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Donnerstag, 23. März 2023

Ansichten aus Wolkenkuckucksheim #22

Willkommen zurück beim Wochenbriefing! Ich darf zu Protokoll geben, dass die Neubelebung meines Blogs, nachdem dieser so lange brachgelegen hatte, sich bislang recht erfreulich entwickelt: Die täglichen Zugriffszahlen sind noch nicht wieder ganz auf dem Niveau von "früher", aber auch nicht mehr allzu weit davon weg; ich bekomme gutes Feedback, und an Stoff mangelt es mir auch nicht. Ein Aspekt, den ich hier nicht unerwähnt lassen darf, ist, dass eine Reihe von Lesern nachdrücklich angefragt hat, wann es denn wohl endlich mal mit der eingekerkerten Nonne weitergeht; und ich möchte betonen, dass mich das nachhaltige Interesse meiner Leser an dieser Artikelserie durchaus nicht kalt lässt. Ich würde diesem Leserwunsch daher durchaus gern entgegenkommen und habe zu diesem Zweck schon mal die bislang letzte Folge der Artikelserie nachgelesen, musste dabei allerdings feststellen...: boah. Da steckt echt Arbeit drin, das schreibt sich nicht mal eben so nebenbei. Also; ich werde mal sehen, was sich machen lässt; wenden wir uns jetzt und hier aber erst mal den Ereignissen der zurückliegenden Woche zu mit der neu benannten Rubrik 


Tagesreste 

Freitag: Das Erzbistum Berlin wirbt auf seiner Facebook-Seite für Online-Familiengottesdienste. Beeindruckend, was man sich so alles einfallen lässt, um Familien mit Kindern physisch aus dem Kirchenraum fernzuhalten. Einen entsprechenden Kommentar von mir beantwortet der episkopale Account wie folgt: "Das Angebot ist für Familien gedacht, die in ihrer Gemeinde keine passenden Angebote finden. Wir finden es klasse, wenn in Gemeinden Familiengottesdienste vor Ort stattfinden." Da sieht man mal, wie tief die Überzeugung sitzt, die Kirche müsse "passende Angebote" für verschiedene Zielgruppen machen. Diese Annahme wird überhaupt nicht mehr hinterfragt. Und wer bleibt dann als Zielgruppe für den "normalen" Gemeindegottesdienst übrig? – Ich weiß, meine Ansichten zum Thema "Kinder in die Kirche mitnehmen" werden hierzulande von Vielen, quer durch alle innerlirchlichen "Lager", als extrem angesehen. Komischerweise gelten sie in anderen Gegenden der Welt als völlig normal, und es scheint mir nur folgerichtig, dass das kirchliche Leben dort besser gedeiht. Aber auf dieses Thema werde ich sicherlich noch öfter zurückkommen. Müssen. 

Samstag: Besuch bei meinen Schwiegermüttern, um den Geburtstag unseres Jüngsten nachzufeiern. 

Sonntag: Zur Sonntagsmesse gingen wir in St. Joseph Siemensstadt, wo der aus Mexiko stammende Vikar mit Blick auf die recht zahlreich anwesenden Kinder anmerkte: "Es gibt noch Hoffnung für die Kirche, trotz mancher düsterer Aussichten, trotz vieler Debatten, trotz des Synodalen Weges." Ich hab gefeiert. Anschließend aßen wir zu Mittag im "Hans im Glück" im Hauptbahnhof und trafen uns dort mit Jonathan Liedl vom National Catholic Register, der derzeit kreuz und quer durch Deutschland reist, um über die Situation an der Basis der hiesigen katholischen Kirche zu berichten. Ein paar Tage zuvor hatte ich auf Twitter gelesen, dass er auf dem Weg nach Berlin sei, und ihn daraufhin kurzerhand angeschrieben: "Lass ma' treffen". Ein klassischer Fall von "Frechheit siegt": Normalerweise liegt mir so etwas gar nicht, aber ich lerne eben von meiner Liebsten. – Kurzzeitig stand die Überlegung im Raum, dass ich allein zu dem Treffen gehen könnte, aber das Tochterkind war der Meinung, wir sollten alle zusammen gehen, und ich denke, das war eine gute Entscheidung: Zusammen sind wir einfach am besten. Das Gespräch war jedenfalls rundum erfreulich, und ich bin gespannt, inwieweit die Dinge, über die wir gesprochen haben, in Jonathans Berichterstattung einfließen werden. Im Übrigen möchte ich anmerken, dass es bei "Hans im Glück" ausgesprochen leckere Burger und Fritten gibt. 

Montag: Nachdem die ganze Familie seit Wochen reihum immer mal wieder mit den typischen saisonalen Erkältungssymptomen zu kämpfen hatte, ging meine Liebste am Morgen nicht zur Arbeit, sondern stattdessen zum Arzt – eigentlich in der Absicht, sich zwei Tage lang krankschreiben zu lassen. Wurden dann aber doch fünf Tage draus. Am Nachmittag waren wir schon wieder bei meinen Schwiegermüttern, zum regulären wöchentlichen "Omatag". 

Dienstag: Als aktuell eindeutig gesündestes Familienmitglied unternahm das Tochterkind mit einem Freund und dessen Mutter einen Ausflug, während der Rest der Familie es ruhig angehen ließ. Im Laufe des Vormittags stand für mich allerdings die Aktion "I Fought the Bürgeramt (and I Won)" an: Um wie geplant die (Co-)Leitung einer "Wichtelgruppe" unter dem Dach der "Katholischen Pfadfinder Haselhorst" übernehmen zu können, benötige ich ein erweitertes Führungszeugnis. Beantragen kann man das bei jedem Bürgeramt, angeblich aber nur mit Termin. Termine sibd jedoch auf mindestens zwei Monate hinaus ausgebucht. Aber das kenne ich schon von Berliner Bürgerämtern: Hätte ich mich von der "Nur mit Termin!"-Regel einschüchtern lsssen, hätte ich seinerzeit meine Hochzeit um mehrere Monate verschieben müssen. Ich versuchte also mein Glück ohne Termin, und siehe da: keine Pförtner, die einen abwimmeln, keine Warteschlangen auf den Fluren. Ich musste nur abwarten, bis eine Mitarbeiterin ihr Telefonat beendet hatte, und dann war die ganze Angelegenheit in kaum zehn Minuten erledigt. Mir scheint, mit Terminen beim Bürgeramt verhält es sich so ähnlich wie mit dem Kaffeeautomaten in einer Geschichte von Horst Evers: Der Automat ist defekt, wird repariert, und nach erfolgreicher Reparatur hängt der Servicemitarbeiter ein Schild mit der Aufschrift "außer Betrieb" dran. Warum? "An sich ist der Automat tadellos. Nur wenn er dauernd benutzt wird, dann geht er natürlich kaputt. Deshalb das Schild, dann benutzen ihn weniger, und die Reparatur hält länger." 

Mittwoch: Am Nachmittag waren wir wieder beim JAM in der Christuskirche Haselhorst; das Wetter war so schön, dass der Spiel-Anteil der Veranstaltung zum ersten Mal in diesem Jahr in den Garten verlegt werden konnte. 

Donnerstag: Stundenlang mit den Kindern durchs Viertel gezockelt – Hundewiese, Bücherei, Einkaufen. Heute Abend gibt's selbstgemachte Süßkartoffel-Fritten mit Rahmblumenkohl. 

Im Übrigen war ich in den letzten Tagen in eine ausufernde Diskussion auf der Facebook-Seite einer ungenannten Bistumszeitung verstrickt, die so ätzend war, dass ich zu anderen Zeiten wohl einen eigenen Artikel (wenn nicht sogar mehrere) darüber verfasst hätte; vielleicht mache ich das auch noch, aber im Moment habe ich jedenfalls keine Lust dazu. Die nächsten Tage versprechen etwas aktivistischer zu werden als die zurückliegenden: Am Samstag ist vormittags Pfadfindertreffen und abends mal wieder Community Dinner im Baumhaus, mal sehen, ob ich es zu beidem schaffe; und nächsten Donnerstag ist ein Planungstreffen für die gemeinsamr Fronleichnamsfeier der Spandauer Gemeinden, da will ich nach Möglichkeit auch hin. Ansonsten darf man gespannt sein, was sich noch so ergibt... 


Währenddessen in Tegel 

Im Schaukasten der Pfarrkirche unsrer "Ex-Gemeinde" kann man derzeit diesen Aushang bewundern: 

Nanu, möchte man fragen, was ist denn da los? Ist der Pfarrer – der sich notorischerweise persönlich um die Gestaltung des Schaukastens kümmert – plötzlich fromm geworden? – Nun, ganz so kann man das wohl nicht sagen. Ich erinnere mich, diese Grafiken und/oder ähnliche auch in früheren Jahren schon im Schaukasten gesehen zu haben. Vielleicht geht es dem Pfarrer mehr um den witzig-originellen Blickfang als um die Aussage, oder vielleicht ist doch etwas dran an der vielbeschworenen Überzeugung des Pfarrers, die Außendarstellung der Pfarrei solle "die Vielfalt der Gemeinde abbilden". So oder so, leichtfertig abtun sollte man solche Signale wohl nicht. Ich habe diesen Pfarrer auch schon mal bei einem Vortrag von Johannes Hartl getroffen, als der vor ein paar Jahren mal in Berlin-Tegel war. Das mal nur als Beispiel. Ich will damit sagen: Irgendwie ist der Pfarrer meiner Ex-Gemeinde wohl doch, zumindest immer mal wieder, auf der Suche nach etwas, das ihm den Glauben plausibel machen könnte. Auch seine Predigten fand ich immer dann am besten – oder ehrlich gesagt: am wenigsten schlecht –, wenn darin etwas von diesem Ringen spürbar wurde. Man sollte wohl öfter mal für ihn beten. Machst Du mit, Leser? 


Neues aus Synodalien 

Die rein quantitativ eher magere Resonanz auf meinen jüngsten "Follow-Up-Artikel" zur Butjenter Regenbogenflaggen-Affäre hat mir gezeigt, dass es sich wohl eher nicht lohnt, dem Thema noch weitere eigenständige Artikel zu widmen; aber zu sagen gibt es doch noch etwas dazu, und dafür ist hier im Wochenbriefing wohl allemal Platz. Inzwischen hat sich nämlich auch die Münsteraner Bistumszeitung Kirche + Leben der Sache angenommen, und wer diese Publikation kennt, braucht sich über die Tendenz des Artikels nicht zu wundern: "Pfarrei steht zur Regenbogenflagge vor ihrem Gästehaus", lautet die Überschrift, und im Text wird nicht nur der dümmliche Satz "Wir setzen daher ein sichtbares und klares Zeichen pro Mensch" aus der Stellungnahme der Geistlichen zitiert, sondern man erfährt auch Weiteres zum Hintergrund der Beflaggung: Diakon Richter habe "die Regenbogenflagge im vergangenen Sommer aus Anlass einer ökumenischen Aktion vor der Burhaver Kirche" gehisst. "In einer gemeinsam organisierten 'Nacht der Acht' konnten sich dabei Paare in verschiedenen Kirchen segnen lassen – ausdrücklich auch solche, die nach katholischem Recht nicht heiraten dürfen. Die Herz-Mariä-Kirche war dabei eine der 'Segenskirchen'." – "Da haben wir mitgemacht", wird der Diakon zitiert. "Weil bei uns jeder willkommen ist, egal in welcher Facette er lebt. Das ist nichts Ungewöhnliches für uns". – Offen gestanden: Was mich an solchen Äußerungen und solchen Aktionen am meisten aufregt, ist ihre greifbare Unehrlichkeit, die gewollte Schwammigkeit der Formulierungen; man bekennt sich nicht klar zur Lehre der Kirche, widerspricht ihr aber auch nicht explizit, sondern tut so, als könne man sich irgendwie in der Mitte dazwischen durchmogeln. Das ist feige, heuchlerisch und eine bewusste Irreführung der Gläubigen. – "Die Nacht der Acht" ist übrigens auch der Titel eines für Jugendliche ab 14 Jahren geschriebenen Horror-Thrillers von Philip Le Roy; "Ein Abend, der zum Horrortrip wird", heißt es in der Verlagswerbung. Das passt ja. – Wie gerufen kommt in diesem Zusammenhang übrigens ein Artikel der christlichen Satireseite The Babylon Bee zum Verhältnis zwischen dem Regenbogen als Symbol des Noachidischen Bundes und der Flagge der LGBT-Bewegung. 

Manche Leser werden vielleicht der Meinung sein, ich verwendete unverhältnismäßig viel Energie auf diese Angelegenheit. Dazu möchte ich sagen: Die kleine Kirche Herz Mariae in Burhave liegt mir nicht nur deshalb besonders am Herzen, weil ich dort aufgewachsen bin – und wie ich wohl schon erwähnt habe, bin ich gemessen daran, was für meine Generation als "normal" gelten kann, sehr "kirchennah" aufgewachsen –, sondern auch deshalb, weil diese Diasporagemeinde nach dem II. Weltkrieg von Heimatvertriebenen aus Schlesien mit ihrem Herzblut und ihren Spargroschen aufgebaut wurde, und ich bin schlichtweg nicht bereit, sie kampflos der Synodalen Mafia zu überlassen. – Immerhin hat mein Artikel mit dem Offenen Brief an die Verantwortlichen der Pfarrei und dem Gebet für die Gemeinde inzwischen mehr Leser erreicht, als die Facebook-Seite der Pfarrei Follower hat, und entschieden mehr Leute, als in Burhave und Nordenham regelmäßig zur Messe gehen; aber wenn auch mehr, so doch nicht unbedingt genau diese. Was mir also noch fehlt, wäre jemand vor Ort, der zumindest die Kernsätze des Briefes und vor allem das Gebet ausdruckt und an den beiden Kirchenstandorten auslegt oder, noch besser, vor oder nach der Messe an die Kirchgänger verteilt... 

Ach ja, und dann gibt es noch diese Facebook-Gruppe, die ich vor Jahren mal zu dem Zweck gegründet habe, die Vorgänge in der Pfarrei St. Willehad "kritisch zu begleiten", wie man so schön sagt. Leider führt die Gruppe ein ziemliches Schattendasein... Würd mich freuen, wenn sich daran mal was änderte.


Was ich gerade lese 
  • zu Studienzwecken: Mitten in dieser Welt. 82. Deutscher Katholikentag vom 4. September bis 8. September 1968 in Essen. Paderborn: Bonifacius, 1968

Ein ziemlicher Wälzer, aber durchaus aufschlussreich in Hinblick auf die Frage: Wie ist die katholische Kirche in Deutschland da hingekommen, wo sie heute ist? – Ich bin allerdings noch ziemlich am Anfang. Unmittelbar vor der offiziellen Eröffnung des Katholikentages fand in Essen ein "Pastoraler Priestertag" statt, bei dem zwei Vorträge über "Das moderne Priesterbild" gehalten wurden, einer davon von Karl Rahner. Nun überlegen wir mal: Es ist 1968, meine Freundin ist weg und beim "Pastoralen Priestertag" werden zwei Vorträge über "Das moderne Priesterbild" gehalten, mit ziemlich unterschiedlicher Tendenz; und einer davon ist von Karl Rahner. Welcher Redner wird da wohl die (nach landläufiger kirchenpolitischer Kategorisierung) "konservativere" Position vertreten? Bestimmt nicht Karl Rahner, oder? 

Doch: Karl Rahner. 

Man könnte das sicher mit einigem Recht als Indiz für die Relativität und Fragwürdigkeit von Zuschreibungen wie "konservativ" und "progressiv" im innerkirchlichen Diskurs betrachten – so habe ich z.B. auch bei der Lektüre von Manfred Plates Buch über die Würzburger Synode den Eindruck gewonnen, dass die damaligen "Progressiven" in einigen Fragen Positionen vertraten, die heute als "konservativ" gelten, und ungekehrt –; aber gleichzeitig bin ich ziemlich sicher, dass Teile von Rahners Ausführungen über Wesen und Aufgaben des katholischen Priestertums schon vom zeitgenössischen Publikum als vergleichsweise konservativ wahrgenommen wurden, gerade auch im Vergleich zu den Thesen des anderen Redners, des Pastoraltheologen Alois Müller, der geradezu besoffen von revolutionärem Überschwang  scheint. – Eine Äußerung Rahners, die sich nicht ohne Weiteres in das Schema konservativ-progressiv einordnen lässt, finde ich so großartig, dass ich sie hier zitieren möchte: 

"Gewiss wird der Priester in der Erfahrung seines Amtes immer wieder durch das Erlebnis gedemütigt, dass der Geist auch lebendig wirkt außerhalb der Grenzen des Institutionellen und bürokratisch veralteten Amtes, aber der Priester kann aus dieser Erfahrung nur die Folgerung ziehen, dass er sich immer aufs Neue diesem freien Walten des Geistes öffne. Er kann nicht sagen: Ich bin ein Kirchenbeamter mit geregelten Pflichten, Charismatiker soll ein anderer sein!" 
Man darf gespannt sein, was dieser Band sonst noch so an Entdeckungen bereithält. 

Dieses Buch hat unser Jüngster in der ausgesprochen gut sortierten Kinder- und Jugendbuchabteilung unserer örtlichen Stadtteilbibliothek aus dem Regal gezogen, und ich glaube, es hat ihm vor allem wegen der Katze auf dem Titelbild gefallen. Inhaltlich ist es sicher noch zu hoch für ihn – aber seine große Schwester findet's spannend, wenn sie vielleicht auch nicht alles versteht. Für sie ist es schon mal ein wesentlicher Pluspunkt des Buches, dass die Hauptfiguren Mädchen sind, deren Hobby Rollschuhlaufen ist. Und worum geht's in dem Buch sonst so? Um Geheimnisse und Gerüchte in einer amerikanischen Kleinstadt, Abenteuer in den Sommerferien. Fesselnd und flott erzählt, gelegentlich ein bisschen gruselig. Mit einer gewissen Besorgnis betrachte ich es, in welchem Ausmaß Aberglaube und Okkultismus (Aura-Sehen, Voodoo-Zauber) in der Romanhandlung eine Rolle spielen, und ich frage mich, ob es wohl bis zum Schluss des Buches in der Schwebe bleiben wird, ob in dem im Titel des Buches angesprochenen hohlen Baum im Wald tatsächlich ein Geist wohnt, oder wenn nicht, in welche Richtung diese Frage wohl aufgelöst wird. Na, warten wir's mal ab. 


Aus dem Stundenbuch 

Also sind wir vom Weg der Wahrheit abgeirrt, das Licht der Gerechtigkeit strahlte uns nicht, und die Sonne ging nicht für uns auf. Bis zum Überdruss gingen wir die Pfade des Unrechts und des Verderbens und wanderten durch weglose Wüsten, aber den Weg des Herrn erkannten wir nicht. 

Was nützte uns der Übermut, was brachten uns Reichtum und Prahlerei? All das ist vorbei wie ein Schatten, wie eine flüchtige Nachricht. 

So sind wir ins Dasein getreten, um hinzuschwinden; wir hatten keinerlei Tugend aufzuweisen, sondern wurden von unserer Schlechtigkeit verschlungen. 

Ja, die Hoffnung des Frevlers ist wie Spreu, die der Wind verweht, wie Gischt, die der Sturm verjagt, wie Rauch, den der Winf zerstäubt; sie schwindet wie die Erinnerung an einen flüchtigen Gast. Die Gerechten aber leben in Ewigkeit, der Herr belohnt sie  der Höchste sorgt für sie. 

(Weisheit 5,6-9.13b-15)


Ohrwurm der Woche 

Sting feat. Eric Clapton: It's probably me 


Der Auslöser dafür, dass dieser Song mir tagelang nicht aus dem Kopf ging, war eher abseitig: Mit meiner Liebsten sprach ich darüber, ob man wohl behaupten könne, dass ich nach fast eineinhalb Jahren Recherche für ein Buchprojekt (über das ich wohl demnächst mal Genaueres verraten werde, aber ein bisschen warte ich damit noch) mehr über das Thema dieses geplanten Buches weiß als irgendjemand sonst. Meine Liebste ist ganz entschieden dieser Meinung, und wenn ich ehrlich bin, glaube ich es eigentlich auch. – Davon abgesehen ist "It's probably me" aber auch einfach ein großartiger Song. 



1 Kommentar:

  1. Zur Frage: "Man sollte wohl öfter mal für ihn (Anmerkung: den Pfarrer meiner Ex-Gemeinde) beten. Machst Du mit, Leser?"
    Eine klare Antwort: Natürlich! Das ist genau das Charisma unserer Gemeinschaft.

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