...mit gelegentlichen Abstechern nach Nordenham bzw. Butjadingen! Brainstorming für eine christliche Graswurzelrevolution - von Kneipenapostolat bis Punkpastoral, von "Benedict Option" bis Dorothy Day (und zurück). Nicht Sandsäcke auftürmen, sondern eine Arche bauen. Politik wird uns nicht retten.
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Donnerstag, 30. März 2023
Ansichten aus Wolkenkuckucksheim #23
Es ist wieder Wochenbriefing-Zeit, Freunde! Dies ist die dritte Folge dieser Artikelserie seit der Wiederaufnahme, und das Konzept der Reihe ist immer noch ein bisschen "im Fluss"; so fällt die Rubrik "Spandau oder Portugal" schon zum zweiten Mal in Folge aus, da es diesbezüglich nichts Neues gibt. Man könnte sagen, die pragmatische Antwort auf die diesem Rubrikentitel zugrundeliegende Frage laute "Erst mal Spandau, Portugal eventuell später". Zu gegebener Zeit werde ich die Rubrik aber sicherlich wiederbeleben. Neu ist hingegen die Rubrik "Blogvorschau", in der ich die Themen der nächsten geplanten Artikel ankündige. Die kommt aber erst ganz am Ende des Wochenbriefings an die Reihe, nach dem "Ohrwurm der Woche". Erst mal eins nach dem anderen:
Passions-Wandbehänge in der Kirche St. Stephanus Berlin-Haselhorst
Tagesreste
Freitag: Als ich am Nachmittag auf einem Spaziergang mit den Kindern an der Pfarrkirche unserer Ex-Gemeinde vorbeikam, bestand der Zweijährige mit bemerkenswertem Nachdruck darauf, dass wir hineingehen, also machten wir das. Es war just zu der Zeit, zu der die allwöchentliche Eucharistische Anbetung begann, und ich hatte ein bisschen Bedenken, dass unser Hereinschneien als Störung empfunden werden könnte, aber die Kinder benahmen sich absolut musterhaft. Ich wünschte, ich hätte ein Foto davon, wie sie auf dem Teppich im Mittelgang knieten.
Samstag – Verkündigung des Herrn: Am Vormittag war ich mit unserer Fünfjährigen beim "Stammestreffen" der Katholischen Pfadfinder Haselhorst. Mit Blick auf die bevorstehende Frühlingsfahrt wurde dort u.a. das Auf- und Abbauen der Gruppenzelte geübt, woran das Tochterkind sich engagiert und begeistert beteiligte.
Am Abend ging dann die ganze Familie zur Community Networking Night im Baumhaus – zum ersten Mal in diesem Jahr, wenn mich die Erinnerung nicht trügt. Ich meldete mich freiwillig fürs Küchenteam und widmete mich dem Schälen, Waschen und Kleinschneiden von Steckrüben, Kohlrabi und Kürbissen, während Frau und Kinder an einem Holzmosaik mitarbeiteten, das die Innendekoration des Baumhauses ergänzen soll.
Sonntag: Wir gingen in St. Stephanus zur Messe, da diese von den Pfadfindern mitgestaltet wurde. Das Tochterkind war so aufmerksam bei der Sache wie selten, und der Vikar, der die Messe zelebrierte, freute sich sichtlich über das laute und kräftige "Amen!" unseres Jüngsten am Ende des Tagesgebets. Leider gab es auch ein paar Gemeindemitglieder, denen die fröhliche, lebhafte Art unseres Sohnes weniger gut gefiel, aber darauf will ich hier und jetzt nicht näher eingehen; eventuell wird da mal ein Thema für einen eigenständigen Artikel draus. – Am Volksentscheid "Berlin 2030 klimaneutral" nahm ich übrigens nicht teil bzw. trug durch Nichtteilnahme zum Ergebnis bei. Warum? Weil mir – obwohl am Abend zuvor im Baumhaus noch recht eindringlich für den Volksentscheid geworben worden war – schlichtweg der Glaube fehlt, dass man mit einem Kreuz auf einem Wahlzettel das Klima beeinflussen kann. Etwas weniger pointiert gesagt, ich vertraue nicht so recht darauf, dass politische Maßnahmen, die angeblich dem Klimaschutz dienen sollen, wirklich dem Klimaschutz dienen, und halte "Klimaneutralität" für ein fragwürdiges Konstrukt. Ich war nicht direkt überrascht, dass der Volksentscheid nicht das erforderliche Bereiligungsquorum erreichte; überrascht war ich hingegen, dass über 400.000 Wahlberechtigte sich die Mühe machten, mit "Nein" zu stimmen, wo sie dasselbe Ergebnis doch auch durch schlichte Nichtteilnahme hätten erreichen können. Erst recht überrascht war ich, auf Twitter unter dem Hashtag #berlin2030klimaneutral weit überwiegend erfreute und erleichterte Stellungnahmen zum Scheitern des Volksentscheids vorzufinden. Mal wieder ein Indiz dafür, dass das, was einem in den Mainstream-Medien als herrschende Meinung präsentiert wird, nicht unbedingt der Stimmung an der Basis entspricht.
Montag: Hurra, der Blog "Katholisch ohne Furcht und Tadel" ist wieder da! – Genauer gesagt war dieser Blog natürlich, genau wie "Huhn meets Ei", nie wirklich weg, es gab nur hier wie dort sehr, sehr lange nichts Neues. Und nun hat also auch Bloggerkollegin Anna einen Comeback-Artikel veröffentlicht. Da muss ja wohl was in der Luft liegen! — Ganz und gar zufällig ist diese Parallelität der Ereignisse natürlich nicht. Ich zitiere aus Annas Artikel:
"Mit 'Huhn meets Ei' hat ein legendärer Akteur der ersten, einzigen und unverwechselbaren Blogoezese sich wieder neu ins Getümmel geworfen. Gondor hat um Hilfe gerufen, Jeanne d’Arc, geschätzte Patronin dieses Blogs, antwortet mit einem beherzten 'Deus vult'. Vielleicht ist es eine gute Zeit, nach den Synodalen Scharmützeln wieder anzufangen, etwas aufzubauen, katholische Stimmen hörbar zu machen."
Was soll ich sagen: Ich fühle mich geschmeichelt und freue mich.
Dienstag: Während meine Liebste mit den Kindern in den Tierpark fuhr, spazierte ich zur Kirche St. Joseph (in Tegel, nicht in Siemensstadt), die mir ja, wie ich schon mehrfacherwähnthabe, irgendwie besonders am Herzen liegt, und hielt dort ganz allein eine Andacht aus dem Stundenbuch ab: Hymnus, Antiphonen und Psalmen aus der Non, Kurzlesung und Fürbitten aus der Vesper, freie Fürbitten, Vaterunser, Tagesgebet. Eigentlich hatte ich dazu auch noch Lobpreismusik erschallen lassen wollen, hatte aber meine Box zu Hause vergessen. Memo an mich: Wird Zeit, dass ich mal mit dem Vikar aus Siemensstadt/Haselhorst über das Konzept "Lobpreis mit dem Stundenbuch" spreche.
Mittwoch: Zum Ausgleich dafür, dass ich tags zuvor nicht in den Tierpark mitgekommen war, begleitete ich Frau und Kinder zu einem Ausflug in Karls Erlebnisdorf in Elstal. Man könnte sagen, das sei ein eher fragwürdiger Tausch. Aber immerhin schaffte ich es, nebenbei meinen Blogartikel über die eingekerkerte Nonne fertigzustellen, und wir waren rechtzeitig zurück, um noch zum letzten JAM vor den Osterferien gehen zu können.
Donnerstag: Vormittags Sonnenschein, nachmittags Gewitter. Heute Abend findet ein erstes Planungstreffen für die gemeinsame Fronleichnamsfeier der Spandauer Pfarreien statt, da will ich hin, auch wenn ich noch keine konkrete Vorstellung habe, wie ich mich da produktiv einbringen könnte. Ich werde berichten...
Währenddessen in Tegel
Zwei Fundstücke aus den aktuellen Vermeldungen unserer Ex-Pfarrei:
"Pastoralreferentin [Name der Redaktion bekannt] wird unsere Pfarrei zum 16.4. verlassen und eine neue Stelle antreten."
Schade. Als sie ihre nun bald ehemalige Stelle antrat – kurz vor dem ersten Corona-Lockdown war das –, hatte ich die Hoffnung, dass sie in dieser Pfarrei etwas zum Besseren bewegen könnte. Sie hat auch tatsächlich eine ganze Reihe im Prinzip vielversprechender Impulse in die Gemeindearbeit eingebracht, aber letztendlich stand sie damit wohl genauso auf verlorenem Posten wie meine Liebste und ich. Ich denke gerade sehr stark darüber nach, sie zu kontaktieren, solange sie noch hier ist. Zum Zweck eines Erfahrungsaustauschs, und auch um aufzuarbeiten, warum die Zusammenarbeit zwischen uns nicht besser funktioniert hat, wo wir doch im Grunde ein gemeinsames Anliegen hatten.
"Zum gemeinsamen Besuch des Films 'Der vermessene Mensch' über den Beginn der Rassen-Ideologie im Deutschen Kaiserreich Anfang des 20. Jahrhunderts und den Genozid an den Herero und Nama in Namibia lädt Pfr. [Name der Redaktion bekannt] am kommenden Montag, dem 3.4. ein."
Ein würdiger Start in die Karwoche? Wie man's nimmt. Sogar die taz nennt den Film "eindimensional" und tadelt, "Dialoge und Handlung dienen einzig der Illustrierung politischer Aussagen und Thesen"; die Perspektive auf den historischen Stoff wirke teilweise "unfreiwillig komisch", vor allem aber "trotz hehrer Absicht erstaunlich eurozentristisch, paternalistisch": "Vieles war historisch tatsächlich viel komplexer, als es der Film suggeriert." Na, das passt ja.
Im Übrigen habe ich, als ich am Dienstag in St. Joseph war, einen Flyer für eine Veranstaltung mit dem Titel "dennoch. Konferenz für Neues in Kirche" aufgegabelt, die Mitte September in Hannover stattfinden soll. Der Untertitel macht – nicht zuletzt durch den fehlenden bestimmten Artikel bei "Kirche" – wohl deutlich genug, dass es sich nicht um eine Veranstaltung für Leute handelt, die nach dem Schismatischen Weg dennoch katholisch bleiben wollen, sondern eher für solche, die enttäuscht sind, dass beim SW so "wenig 'rausgekommen" ist. Ja, so Leute gibt's. In St. Joseph Tegel würde ich die allerdings eher nicht erwarten, daher wundert es mich etwas, dass der Flyer ausgerechnet dort auslag. Ich schätze, ich werde mich bis nächste Woche mal etwas näher über die "dennoch"-Konferenz informieren und, falls es sich lohnt, in der Rubrik "Neues aus Synodalien" darauf zurückkommen. À propos...
Neues aus Synodalien
Der Osnabrücker Bischof Bode ist zurückgetreten. Okay, ganz so neu ist das nicht mehr, aber unkommentiert lassen kann ich es auch nicht. Da das, was ich dazu zu sagen habe, jedoch nicht für einen eigenständigen Artikel ausreicht, sage ich es eben hier. Franz Josef Bode ist vor kurzem 72 Jahre alt geworden, der regulär übliche Zeitpunkt für seinen Rücktritt wäre also Anfang 2026 gewesen. In kirchengeschichtlichen Dimensionen betrachtet, macht ein um knapp drei Jahre vorgezogener Rücktritt eigentlich keinen großen Unterschied. Drei Dinge sind an diesem Rücktritt dennoch interessant: der Zeitpunkt; der Umstand, dass er so unerwartet kam; und die Reaktionen aus dem "liberalkatholischen" Lager.
Wie sehr seine Bischofskollegen ihn zum Abschied mit Lob überhäufen, wirkt angesichts dieser Umstände, aber auch angesichts des ihm gutachterlich attestierten Mismanagements in Sachen Missbrauchsbekämpfung ausgesprochen schamlos; aber zu wundern braucht man sich darüber im Grunde nicht: Mehr und mehr erscheint mir der gesamte Schismatische Weg wie ein groß angelegtes Experiment, mittels Orwellscher Sprachregelungen eine alternative Realität zu erschaffen, eine Parallelwelt, deren Ähnlichkeit mit der empirischen Realität von Tag zu Tag schwindet.
Wie viele Kirchenmitglieder sich mental bereits in dieser Parallelwelt eingerichtet haben, kann man anhand von Nutzerkommentaren in den Sozialen Netzwerken beobachten, gerade auf den Seiten kirchenamtlicher Medien. Da wird vielstimmig bedauert, dass "ausgerechnet" Bischof Bode gehen müsse, der doch immerhin ein Liberaler sei, ein Vertreter des "Reformflügels", während der Papst so "erzkonservative" Leute wie Woelki im Amt belasse. Dass die bisher vorgelegten Gutachten über den Umgang der deutschen Bischöfe mit Missbrauchsfällen in ihren Diözesen Bode ein erheblich schlechteres Zeugnis ausstellen als Woelki, spielt in dieser Wahrnehmung keine Rolle: In den Köpfen der Leute hat sich nun einmal festgesetzt, dass der knuffige Bode ein "Guter" ist und der hagere Woelki ein "Böser".
Insgesamt sind nun jedenfalls drei der 27 katholischen Diözesen Deutschlands vakant, darunter zwei Erzbistümer (Bamberg und Paderborn). Eigentlich keine schlechten Voraussetzungen für eine gewisse Verschiebung der Kräftverhältnisse innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz. Damit, dass Kardinal Müller und/oder Erzbischof Gänswein, die ja sozusagen gerade "frei" wären, mit einem Bischofsstuhl in Deutschland betraut werden, rechne ich unter dem derzeitigen Pontifikat nicht ernsthaft (auch wenn die Vorstellung, als Vorstellung, natürlich ihren Reiz hat); aber dass die anstehenden Bischofsernennungen für Deutschland eine gewisse Menge Sand ins Synodale Getriebe streuen werden, damit darf man wohl rechnen.
Mit meiner Lektüre zu Studienzwecken bin ich nicht so weit vorangekommen dass es darüber viel zu erzählen gäbe; aber mit Natalie Standifords "Ein Baum voller Geheimnisse" bin ich durch und darf zu Protokoll geben, dass es mir zum Ende hin immer besser gefallen hat. Und das, obwohl die Frage, ob in dem Baum, auf den sich der Buchtitel bezieht, wirklich ein Geist wohnt, letztlich in der Schwebe bleibt. Ist aber ja auch nicht verwunderlich: Es handelt sich um einen lokalen Aberglauben, eine Ortslegende, wenn man so will; und die Hauptfiguren des Romans sind Kinder zwischen 9 und 11 Jahren. Kein Wunder, dass die sich einerseits von Gruselgeschichten angezogen fühlen, andererseits aber der Frage, ob diese wirklich wahr sind, lieber nicht allzu nah auf den Grund gehen wollen. Letzten Endes ist das für die Handlung aber auch gar nicht entscheidend. Alles in allem ist es eine spannende, humorvolle, warmherzige und ausgesprochen gut erzählte Geschichte.
Sodann habe ich dem Tochterkind drei Vorschläge für unsere nächste Bettlektüre gemacht, und sie hat sich für
entschieden, obwohl wir das schon mal gelesen haben. Es ist der achte, also vorletzte Band einer neunteiligen Buchreihe, über die ich eigentlich schon längst mal hatte bloggen wollen, und so Gott will, werde ich das auch noch tun. Ein Fanbrief an die Autorin ist eigentlich auch überfällig. Kurz und gut, ich finde die "Lola"-Reihe ausgesprochen großartig; aber da ich wie gesagt am anderer Stelle ohnehin noch mehr darüber zu schreiben gedenke, will ich hier und jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen. "5 Sterne für Lola" hat zwei Haupthandlungsstränge, die, wie eigentlich immer in den "Lola"-Büchern, recht bald eng miteinander verflochten werden: Lola nimmt an einem Schulprojekt teil, das dem Konzept der Fernsehshow "Das perfekte Dinner" nachempfunden ist; und ihre beste Freundin Flo muss sich mit einem unerwünschten Mitbewohner herumschlagen, dem schwer erziehbaren Sohn einer alten Freundin ihrer Mutter, die ihn kurzerhand bei dieser abgeladen hat, um in einen indischen Ashram zu ziehen. Im Hintergrund der Handlung geht's u.a. um Mobbing und erste Vorboten der Pubertät.
Aus dem Stundenbuch
Das Wort vom Kreuz ist denen, die verloren gehen, Torheit; uns aber, die gerettet werden, ist es Gottes Kraft. Es heißt nämlich in der Schrift: Ich lasse die Weisheit der Weisen vergehen und die Klugheit der Klugen verschwinden. Die Juden fordern Zeichen, die Griechen suchen Weisheit, wir dagegen verkündigen Christus als den Gekreuzigten: für Juden ein empörendes Ärgernis, für Heiden eine Torheit, für die Berufenen aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit. Das Törichte an Gott ist weiser als die Menschen, und das Schwache an Gott ist stärker als die Menschen. Das Törichte in der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen. Das Schwache in der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen. Und das Niedrige in der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt: das, was nichts ist, um das, was etwas ist, zu vernichten, damit kein Mensch sich rühmen kann vor Gott.
Ursprünglich eine Doo-Wop-inspirierte R&B-Nummer von Richard Berry aus dem Jahre 1959; aber diese Coverversion von 1965 dürfte wohl die bekannteste Inkarnation des Songs sein. Tante Wikipedia beschreibt die Stilrichtung als Proto-Punk Garage Rock. Genau mein Ding. – Noch bevor ich den Song "vom Hören" kannte, hatte mich übrigens der Titel fasziniert, seit er mir mal in der CD-Mappe eines DJ-Kollegen ins Auge gefallen war. Das lag zugegebenermaßen auch daran, dass ich die Formulierung zunächst nicht verstand. Irgendwann kam ich dann aber dahinter, dass der Songtitel auf eine gängige Formulierung aus Stellengesuchen anspielte: "Have irgendwas, will irgendwas anderes" sollte in möglichst kurzgefasster Form die Qualifikation und Einsatzbereitschaft des Bewerbers signalisieren. Und in diesem Sinne finde ich, dass "Have Love, Will Travel" auch ein passendes Mission Statement zum Thema Neuevangelisierung ist.
Blogvorschau
Im Zuge der Neubelebung meines Blogs nach einer langen Zeit der Inaktivität habe ich unlängst den Entschluss gefasst, nach dem Motto "Taking the Customer into the Organisation" die Leser an der Auswahl der Artikelthemen zu beteiligen. Eine erste Publikumsumfrage auf Facebook und Twitter ergab eine sehr deutliche Mehrheit für das Thema "Bischof Oster vs. Maria 1.0", gefolgt von der Wiederaufnahme der Artikelserie über die eingekerkerte Nonne. Auf den weiteren Plätzen folgen: ein Artikel darüber, wie es dazu kam, dass ich auf der Facebook-Seite der Münsteraner Bistumszeitung Kirche + Leben für die Kommentarfunktion gesperrt wurde; ein (eigentlich schon lange überfälliger) Bericht über meine Reise nach Wien zur "Nacht der Kirchen" im vergangenen Sommer; ein Artikel über christliches Gärtnern, zu dem mich eine Rezension von Simcha Fisher zu einem jüngst erschienenen Buch angeregt hat; und schließlich ein Artikel über den Ausbau der katholischen St.-Willehad-Kita in Nordenham. Da sich das Publikum in einer Zusatz-Umfrage mit 16 zu 12 Stimmen dafür ausgesprochen hat, dass ich diese Themen der Reihe nach abarbeite, werde ich mit hoher Wahrscheinlichkeit bis nach Ostern beschäftigt sein; aber ich freue mich jetzt schon auf die nächste Publikumsumfrage! Wer mitmachen will, dem empfehle ich, Huhn meets Ei auf Facebook und/oder @MonsignoreCorpa auf Twitter zu folgen...
Au ja, Gänswein nach Bamberg. Das habe ich mir gerade auf der Zunge zergehen lassen... beziehungsweise im Gehirn. Wer da alles einen Schreikrampf bekäme...
Die Antwort auf die Frage, warum sich die Leute die Mühe gemacht haben, mit Nein zu stimmen, ist mit Verlaub (tut mir leid! ehrlich!) ganz einfach:
1. Weil ein Daheimgebliebener diese Entscheidung sicher bewußt getroffen haben *kann*, was in vielen Fällen wie dem Deinen auch so gewesen sein wird, sogar die Staatszuständigkeit zu dem Thema bestreiten kann, aber das nicht, auch nicht nach Abstimmungsart anonym, dokumentiert. Er kann eben auch *tatsächlich* einfach faul und desinteressiert gewesen sein (ich wage die Vermutung, daß das zumindest bei einer Minderheit der Enthaltungen ebenfalls der Fall gewesen sein wird).
2. Weil es zwar in der Tat nicht rechtlich, gutmöglich aber politisch und propagandistisch einen Unterschied macht, ob unter dem Strich „Berlin hat Nein gesagt“ oder (wie, leider und immerhin, jetzt) „Berlin hat Ja gesagt, aber das ist aus formalen Gründen nicht gültig“ steht.
3. Weil (*der* Teil mag nurtheoretisch sein), sobald die *Neins* 25% des Stimmvolks erreicht haben, die Ja-Seite eben nicht „nur“ 25% erreichen, sondern auch die Neins überstimmen müssen.
Au ja, Gänswein nach Bamberg. Das habe ich mir gerade auf der Zunge zergehen lassen... beziehungsweise im Gehirn. Wer da alles einen Schreikrampf bekäme...
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Die Antwort auf die Frage, warum sich die Leute die Mühe gemacht haben, mit Nein zu stimmen, ist mit Verlaub (tut mir leid! ehrlich!) ganz einfach:
AntwortenLöschen1. Weil ein Daheimgebliebener diese Entscheidung sicher bewußt getroffen haben *kann*, was in vielen Fällen wie dem Deinen auch so gewesen sein wird, sogar die Staatszuständigkeit zu dem Thema bestreiten kann, aber das nicht, auch nicht nach Abstimmungsart anonym, dokumentiert. Er kann eben auch *tatsächlich* einfach faul und desinteressiert gewesen sein (ich wage die Vermutung, daß das zumindest bei einer Minderheit der Enthaltungen ebenfalls der Fall gewesen sein wird).
2. Weil es zwar in der Tat nicht rechtlich, gutmöglich aber politisch und propagandistisch einen Unterschied macht, ob unter dem Strich „Berlin hat Nein gesagt“ oder (wie, leider und immerhin, jetzt) „Berlin hat Ja gesagt, aber das ist aus formalen Gründen nicht gültig“ steht.
3. Weil (*der* Teil mag nurtheoretisch sein), sobald die *Neins* 25% des Stimmvolks erreicht haben, die Ja-Seite eben nicht „nur“ 25% erreichen, sondern auch die Neins überstimmen müssen.