Was bisher geschah: Den Montag letzter Woche verbrachte ich praktisch zur Gänze im Tierpark Berlin-Friedrichsfelde, mit meiner Familie und der Familie von Blogleserin Maren aus Bayern (bzw. Franken), deren zwei Söhne vom Alter her zwischen unseren Kindern liegen: Ihr Ältester ist etwa ein Jahr jünger als unsere Tochter, ihr Jüngster etwas über einen Monat älter als unser Sohn. Insbesondere die beiden "Großen" verstanden sich prächtig, es war eine Freude, zuzuschauen, wie sie zusammen herumrannten, kletterten und den 146 von Künstlern aus aller Welt gestalteten Buddy-Bären Namen gaben.
Zur Lobpreisandacht am Dienstag ging ich diesmal wieder allein, da das große Kind lieber zu Hause bleiben und mit der Mama auf dem Kinderzimmerfußboden Memory spielen wollte und wir Eltern es beide nicht für gut hielten, sie gegen ihren Willen zum Mitkommen zu verdonnern. Übrigens hatte sich herausgestellt, dass mein Terminkalendereintrag, demzufolge am Mittwoch der Pfarrgemeinderat tagen sollte, doch stimmte: Die Einladung, einschließlich vorläufiger Tagesordnung, kam am Dienstagmorgen. Zum Inhalt der Sitzung kann und darf ich mich hier nicht äußern, aber was ich dennoch loswerden möchte, ist: Ohne dass ich es an etwas Konkretem festmachen könnte, was irgendein Teilnehmer der Sitzung gesagt oder getan oder nicht gesagt oder nicht getan hätte, hat dieser Abend bei mir insgesamt das Gefühl hinterlassen, ich sollte mir mal ganz grundsätzlich überlegen, ob ich mir Gremienarbeit in der Pfarrei weiterhin antun will. Oder ob das nicht letztlich doch nur vergebliche Liebesmüh und eine Verschwendung von Zeit und Nerven ist. Weil die Strukturen einfach stärker sind als der Einzelne, einfach aufgrund ihrer Massenträgheit. Man mag sich einbilden, man könnte hier und da mal einen Impuls einbringen, aber der institutionelle Apparat ist immun gegen Impulse. Der zieht unbeirrt sein Programm durch und verwaltet alles in Grund und Boden, bis es irgendwann nichts mehr zu verwalten gibt -- und selbst dann wird er vermutlich noch eine Weile damit weitermachen.
Ehe jetzt wieder jemand beleidigt ist: Es liegt nicht an den einzelnen Leuten. Jedenfalls nicht in erster Linie. Ich sagte ja bereits, das Problem liegt gerade darin, dass die Strukturen stärker sind als der Einzelne. Den allermeisten Leuten, mit denen ich in der Institution Kirche zu tun habe, würde ich keinesfalls einen Mangel an guter Absicht unterstellen; eher ein Übermaß an Pragmatismus, das Bedürfnis, ein funktionierendes Rädchen im Getriebe zu sein, statt zu hinterfragen, wohin die ganze Maschine überhaupt rollt.
Vielleicht sollte ich bei zukünftigen Gremiensitzungen - in allen Gremien und Arbeitsgruppen, in denen ich vertreten bin - hartnäckig darauf bestehen, dass mein bereits vor über einem halben Jahr vorgelegtes Thesenpapier zur Gemeindeentwicklung (hier zum Download -- ich möchte behaupten, große Teile davon lassen sich unschwer auf andere Gemeinden übertragen) diskutiert wird. Vielleicht sollte ich für jede Sitzung einen thematisch passenden Abschnitt heraussuchen. Aber es ist eben auch schwierig, sich auf eine Sitzung vernünftig vorzubereiten, wenn man die Tagesordnung erst einen Tag vorher bekommt.
Die Alternative wäre, es einfach zu lassen. Den Staub von den Füßen zu schütteln und, mit den unsterblichen Worten König Friedrich Augusts III. von Sachsen, zu sagen "Macht euren Dreck doch alleene". Aber was dann? Wenn man innerhalb der bestehenden Strukturen nicht fruchtbringend für das Reich Gottes arbeiten kann, wie kann man es dann außerhalb dieser Strukturen tun? Diese Frage dürfte, ganz unabhängig von den konkreten Verhältnissen vor Ort, noch erheblich an Dringlichkeit zunehmen, je konsequenter die institutionelle Kirche in Deutschland auf ihrem Schismatischen Weg voranschreitet. Ein paar Denkanstöße dazu gibt's in den Linktipps.
Am Donnerstag machten das große Kind und ich uns ziemlich spontan und ungeplant einen ausgedehnten Vater-Tochter-Tag: Während meine Liebste mit dem Baby zu Hause blieb, erkundeten wir die Kinderbuchabteilung der Humboldt-Bibliothek, schauten bei der Kirche vorbei und trafen dort eins der Nachbarsmädchen, mit dem Bernadette eine Weile im Garten spielte; später schauten wir dann noch am Sportplatz des FC Arminia Tegel beim Fußballtraining zu, und als das Kind dann immer noch nicht nach Hause wollte, zockelten wir einfach noch eine Weile mit dem Bollerwagen durch die Gegend, bis ich fand, es sei Zeit, das Abendessen vorzubereiten. -- Zum Ausgleich hatte ich am Freitag mal einen Nachmittag für mich, während Frau und Kinder mit den Omas ins unlängst wiedereröffnete Strandbad Tegel gingen.
Am Samstag erhielt ich eine Büchersendung vom Herder-Verlag; ich nahm an, es würde sich um ein Rezensionsexemplar von "Den ersten Schritt macht Gott" von Bischof Stefan Oster und meinem Freund Rudolf Gehrig handeln, aber tatsächlich war es ein Rezensionsexemplar von "Alfred Bengsch - Bischof im geteilten Berlin" von Stefan Samerski. Drei Tage vor dem offiziellen Erscheinungstermin. Sehr erfreulich, zumal ich das andere Buch wohl auch noch bekommen werde. Die Bengsch-Biographie nehme ich jedenfalls in Etappe 9 meines Lektüreplans für die "100-Bücher-Challenge" auf, und wenn ich das Buch ausgelesen habe, spende ich es dem Büchereiprojekt.
Am frühen Samstagnachmittag brachen wir dann zu viert auf zum Linienstraßenfest. Bei dieser Veranstaltung handelte es allerdings, anders als der Name nahezulegen schien, nicht so sehr um ein Fest der Anwohner der Linienstraße insgesamt, sondern eher um eine Art Soli-Party für das Haus Linie 206, eine der namhaftesten Trutzburgen der Hausbesetzerszene.
Symbolbild: Sommer in Berlin (Innenhof der Linie 206) |
So sieht das Haus von außen aus... |
...und hier sieht man den Kontrast zum Nachbarhaus. Seh'n Se, dit is Berlin. |
Bereits auf dem Weg dorthin, an der Ecke Linienstraße/Rosenthaler Straße, erlebten wir eine recht skurrile Szene mit: Vom Hackeschen Markt her näherte sich eine kleine, aber dank Lautsprecherwagen dennoch geräuschvolle Querdenker-Demo, und hinter einer Polizeiabsperrung hatte sich eine Gruppe linker Aktivisten versammelt, die den Demonstrationszug mit antifaschistischen Slogans empfingen -- weil "Coronaleugner" dem offiziellen Narrativ zufolge schließlich "rechts" sind, na logisch. Gerade sinnierte ich noch leicht amüsiert darüber, dass die Teilnehmer der Querdenker-Demo vermutlich ebenfalls überzeugt waren, gegen den Faschismus auf die Straße gegangen zu sein -- da begann die Mikrofon-Inhaberin der Querdenker-Demo tatsächlich zu skandieren "Alle! Zusammen! Gegen den Faschismus!", und ich hatte den Eindruck, dass die Antifa-Gegendemonstranten vor lauter Verwirrung zumindest teilweise in diesen Sprechchor einstimmten.
Ich fand diese Szene durchaus über die rein anekdotische Skurrilität hinaus bezeichnend. Denn was immer man inhaltlich von den Positionen der Querdenker halten mag, liegt es doch auf der Hand, dass sie derzeit erheblich konsequenter und glaubwürdiger den Widerstand gegen die herrschenden Verhältnisse verkörpern als die Antifa. Und das, so möchte ich behaupten, verweist wiederum auf ein weit grundlegenderes Problem der radikalen Linken, das über die Frage der Compliance mit Corona-Vorschriften weit hinausgeht.
Finde den Fehler. |
Damit meine ich das Problem, dass die rebellische Attitüde der Linksautonomen immer weniger authentisch wirkt, je mehr die Positionen, die sie vertreten, im Mainstream ankommen. Die Linke hat den Kulturkampf (bis auf Weiteres) gewonnen, inszeniert sich aber weiterhin als furchtlose Barrikadenkämpferin gegen die Übermacht von Gott, Staat und Patriarchat; ich kann nicht anders, als das ein bisschen albern zu finden. Okay, natürlich sind die Hausbesetzer nach wie vor gegen den Kapitalismus, aber große Teile ihrer sozialpolitischen Visionen sind vom Woke Capitalism aufgekauft worden, der sie, wie es dem Kapitalismus nun einmal eigen ist, billiger, schneller und in leuchtenderen Farben nachbaut.
Dass sich mir solche Gedanken aufdrängen, hat vielleicht auch damit zu tun, dass ich kürzlich endlich die vierte Folge (von sieben) von Darryl Coopers Podcast über Jim Jones und den People's Temple zu Ende angehört habe. Darin ist viel vom Niedergang linker Bewegungen in den USA die Rede -- wie etwa der Studentenvereinigung SDS (Students for a Democratic Society, nicht zu verwechseln mit dem Sozialistischen Deutschen Studentenbund, der allerdings eine teilweise durchaus vergleichbare Entwicklung durchmachte), die sich in den späten 60er- und frühen 70er-Jahren durch mehrere Radikalisierungswellen und ideologische Grabenkämpfe selbst zerlegte, wobri auch die Sexuelle Revolution eine durchaus destruktive Rolle spielte. Wenn man bedenkt, dass seither ein halbes Jahrhundert ins Land gegangen ist, könnte man auf die Idee kommen, so ein linksautonomes Straßenfest sei nur graduell weniger anachronistisch als ein Mittelaltermarkt.
Und dennoch ist mir die Atmosphäre bei solchen Veranstaltungen grundsätzlich sympathisch, und die Leute, die man da trifft, ebenso; und die Linie 206 ist mir noch mal extra sympathisch, weil sie es schafft, in einem ansonsten gnadenlos durchgentrifizierten Stadtteil voller Hipstercoffeeshops, Boutiquen und E-Scooter-fahrenden Yuppies zu überleben wie ein gallisches Dorf. -- Ein paar ehemalige Bekannte traf ich auch; kann man das eigentlich so sagen? Ehemalige Bekannte? Kann man jemanden, den man früher mal gekannt hat, irgendwann nicht mehr kennen? Nun ja, anscheinend geht das. Der Wirt einer Kneipe, in der ich bestimmt zehn Jahre lang Stammgast war, sieht inzwischen aus wie ein Studienrat an meinem alten Gymnasium, und das, obwohl er sich eigentlich gar nicht so sehr verändert hat. Das gibt zu denken, sagt aber vielleicht auch ein bisschen was über mein altes Gymnasium aus.
Wie dem auch sei, beim Linienstraßenfest gab's preiswerte Getränke, leckeren Kuchen und sehr leckere Fritten, Livemusik und Akrobatik, und am Bücherstand der Anarchistischen Bibliothek Kalabal!k griff ich für schmales Geld einen Band mit Texten zur informellen Organisation 1845-1948 ab. Dürfte interessant werden! -- Nach ungefähr eineinhalb Stunden strichen wir aber doch die Segel und zogen weiter zu einem nahegelegenen Spielplatz.
Am gestrigen Sonntag war Mariä Himmelfahrt, in Berlin allerdings zugleich auch der erste Sonntag seit Beginn des neuen Schuljahres, weshalb in unserer Pfarrkirche Familiengottesdienst mit Schulanfängersegnung auf dem Zelebrationsplan stand. Da wichen wir lieber aus auf die Allerheiligenkirche in Borsigwalde; dort gab es eine Kräutersegnung, und wir durften uns sogar ein vom Förderverein spendiertes Kräutertütchen mitnehmen. Außerdem erfuhren wir, dass das Singen im Gottesdienst ab sofort wieder erlaubt sei, und das wurde auch ausgiebig genutzt: Es gab ein gesungenes Kyrie, gesungenes Gloria, einen gesungenen Kehrvers im Antwortpsalm, ein gesungenes Vaterunser, gesungenes Sanctus, Agnus Dei und sogar einen gesungenen Entlassungssegen. Jetzt warte ich eigentlich nur noch darauf, dass die Mundkommunion wieder zugelassen wird...
Was ansteht: Die aktuelle Woche sieht im Terminkalender noch einigermaßen entspannt aus; das wird nächste Woche ganz anders, aber dazu zu gegebener Zeit mehr. Natürlich bedeutet das auch, dass ich wohl ganz gut daran täte, mich frühzeitig darum zu kümmern, mich auf die ab nächster Woche anstehenden Termine gründlich vorzubereiten. Dazu gehört auch, an der nächsten Ausgabe der "Lebendigen Steine" zu arbeiten, denn der Redaktionsschluss wirft schon wieder seine Schatten voraus.
Gleichwohl erwäge ich wieder einmal, heute erst einmal zum von meiner Liebsten organisierten kindergartenfrei-Familientreffen im Bürgerpark Pankow mitzukommen. Kann mich dann ja eventuell nach einer Weile wieder abseilen. Morgen ist natürlich wieder Lobpreis; der "Omatag", der üblicherweise meist mittwochs ansteht, fällt diese Woche wohl aus, da die Omas in Urlaub sind. Am Donnerstag ist der Gedenktag des Hl. Johannes Eudes, der, weil er ein großer Förderer der Herz-Jesu-Verehrung war, in "meiner" Pfarrkirche auf einem Buntglasfenster verewigt ist:
Am Samstag laden wir - zum ersten Mal seit 17 Monaten! - wieder zum Krabbelbrunch ins Gemeindehaus von Herz Jesu Tegel ein. Natürlich unter Beachtung der aktuell gültigen Hygienevorschriften. In der Vergangenheit kamen zu dieser Veranstaltung zwar nie so viele Leute, dass Probleme mit der für den Saal zugelassenen Personenanzahl zu befürchten wären, aber vorsichtshalber bitten wir trotzdem um Anmeldung. Und am Sonntag, dem 22. August, findet ab 16 Uhr das erste "Maria 1.0"-Regionaltreffen für das Erzbistum Berlin statt. Als Zoom-Konferenz. Leser und besonders Leserinnen aus dem Hauptstadtbistum seien hiermit herzlich eingeladen, daran teilzunehmen (Anmeldung per Mail erforderlich, dann gibt's den Zoom-Link). Ich bin gespannt!
Linktipps:
Vorweg: Von der Existenz von Hanniel Strebels Blog habe ich ursprünglich durch Theóradár, den alten Westgotenhäuptling, erfahren, und wer meinen fast fünf Jahre alten Artikel über dieses Ranking-Datenbank-Projekt für christliche Blogs (oder was sich so nennt) nachliest, der wird feststellen, dass ich dort angemerkt habe, ich fände "Hanniel bloggt" "eher gruselig, ohne genau sagen zu können, woran das liegt". Nun ja: Ein erster Eindruck. Hanniel Strebel, ein studierter Betriebswirt, der seine Brötchen in der betrieblichen Erwachsenenbildung verdient, daneben aber auch einen US-amerikanischen Hochschulabschluss in Theologie hat, schien mir ein knallharter, knochentrockener Evangelikaler zu sein, sehr verkopft, verklemmt, verbissen -- sehr ähnlich jenen Evangelikalen, die vor jemandem wie Johannes Hartl warnen, weil der schließlich katholisch sei und darum alle möglichen "unbiblischen" Glaubenslehren vertrete. In diesem Punkt war dieser mein erster Eindruck nachweislich falsch, und in einigen anderen wohl auch. Dazu veranlasst, dem Hanniel-Blog sozusagen noch eine zweite Chance zu geben, wurde ich zunächst durch sehr nachdrückliche Empfehlungen, die aus dem christlichen Segment der kindergartenfrei- und Homeschooling-Szene an mich herangetragen wurden, und dann, ich gebe es zu, vor allem auch dadurch, dass er Rod Drehers "Benedikt-Option" sehr wohlwollend rezensierte. Mein absoluter Lieblingsblogger ist Hanniel nach wie vor nicht und wird es wohl auch nicht mehr werden, aber ich finde doch, dass er zuweilen Interessantes und Bedenkenswertes zu sagen hat.
-- Da ich gerade seine #BenOp-Rezension erwähnte: Ich erinnere mich noch lebhaft, wie ich bei meiner Übersetzungsarbeit an die Stelle kam, an der Rod Dreher seinen Lesern ungerührt den Rat gibt, ihre eigenen Kirchen (bzw. wohl eher Kirchengemeinden) zu gründen, und wie ich dabei an das Stirnrunzeln denken musste, das dieser Vorschlag wohl bei vielen katholischen Lesern auslösen würde. Womit wir direkt beim Thema des hier zur Debatte stehenden Hanniel-Artikels wären: Sicherlich muss man beachten, dass Hanniel, wenn er über Gemeindeneugründungen spricht, von einem dezidiert protestantischen Kirchenverständnis (dazu äußere ich mich gleich noch genauer) und von freikirchlichen Organisationsstrukturen ausgeht; das schließt aber, wie ich finde, nicht aus, dass man auch aus katholischer Sicht "etwas damit anfangen kann" -- mutatis mutandis, versteht sich.
Ich will Hanniels zehn Thesen zum Thema Gemeindeneugründung hier nicht Punkt für Punkt durchgehen - da bliebe für Dich, Leser, schließlich nichts mehr zum Selberlesen übrig -, aber so viel sei doch verraten, dass gleich der erste seiner zehn Punkte ein echtes Aha-Erlebnis für mich bereithielt. Ich zitiere:
"Wenn 95-98 % der Einwohner einer Region nicht mehr zur Kirche gehen, dann besteht sehr wohl genügend Platz für neue Gemeinden."
Was mich an dieser lakonischen Aussage so fasziniert, ist der fundamentale Gegensatz zur Denkstruktur großkirchlicher Pastoralstrategen; denn die würden ja wohl eher sagen: "Wenn 95-98 % der Einwohner einer Region nicht mehr zur Kirche gehen, dann kann man die Kirche dort auch zumachen." Sich "aus der Fläche zurückziehen" wie die Deutsche Post oder neuerdings die Commerzbank. Hanniel hat da einen entschieden anderen Ansatz: Das Wort Gottes muss verkündet werden, muss zu den Leuten gebracht werden et pereat mundus, und wenn die bestehenden Kirchen das nicht gebacken kriegen, dann braucht es für diese Aufgabe eben neue Kirchen. Hier kommt nun allerdings das bereits angemerkte protestantische Kirchenverständnis zum Tragen; wie ich an anderer Stelle schon mal schrieb:
"Protestantische Ekklesiologie geht - zugespitzt gesagt - vom Ansatz her eigentlich kaum über die jeweilige Ortsgemeinde als Versammlung von Gläubigen hinaus, größere organisatorische Einheiten haben da gewissermaßen nur eine rein verwaltungstechnische Funktion; es gibt demnach kaum überzeugende theologische Argumente dafür, warum eine Gruppe protestantischer Gläubiger, wenn sie sich innerhalb ihres Verbands nicht genügend repräsentiert sieht, nicht austreten und ihren eigenen Verein gründen sollte. Und genau das geschieht ja in der Geschichte des Protestantismus praktisch permanent."
Für jemanden, der katholisch ist und bleiben will, stellt sich der Sachverhalt denn doch erheblich anders dar; denn der katholische Glaube besagt nun einmal, dass die "einzige Kirche Christi, die wir im Glaubensbekenntnis als die eine, heilige, katholische und apostolische bekennen [...], verwirklicht [ist] in der katholischen Kirche, die vom Nachfolger Petri und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird" (Lumen Gentium 8). Und diese Kirche ist nun einmal territorial organisiert -- was dazu führt, dass es, egal wo man hinkommt, selbst an Orten, an denen weit und breit keine katholische Kirche zu finden ist, immer schon eine zuständige Pfarrei gibt, und einen Ortsbischof, dessen kirchenrechtlicher Jurisdiktion man unterliegt.
Was kann man aber dann tun? Zum Beispiel "Vereinigungen für Zwecke der Caritas oder der Frömmigkeit oder zur Förderung der christlichen Berufung in der Welt [...] gründen und [...] leiten" (can. 215 CIC) und "durch eigene Unternehmungen [...] eine apostolische Tätigkeit in Gang [...] setzen oder [...] unterhalten" (can. 216 CIC); das kann nämlich jeder, ohne dafür eine Erlaubnis von irgendwem zu benötigen. Gerade da in den deutschen Diözesen die Schaffung von Großpfarreien von zum Teil wirklich unüberschaubarer Fläche massiv voranschreitet, dürften sich allerlei Freiräume für diese Art von Graswurzelinitiativen auftun. Und auf solche freien Vereinigungen von Gläubigen lässt sich - mutatis mutandis, wie gesagt - Manches von dem anwenden, was Hanniel über Gemeindeneugründungen sagt; ich denke dabei besonders an seine Punkte 7 ("Ein Kernstück im ent-kirchlichten Westen wird das gemeinsame Leben sein – also die Kunst eines christlichen Lebens in den beiden Ständen als Familien und Singles") und 8 ("Gastfreundschaft [...] über Generationen, Nationalitäten, soziale Schichten und Interessensschwerpunkte hinweg ist ein Schlüssel für Evangelisation und das Entfalten der Schönheit der von Christus wiederhergestellten Beziehungen").
Auch als Mitglied einer solchen freien Vereinigung von Gläubigen untersteht der Katholik natürlich immer noch der Autorität seines jeweiligen Ortsbischofs, und die Gemeinschaften werden gut daran tun, auch zu der für ihren Standort zuständigen Pfarrei ein möglichst gutes Verhältnis zu pflegen, zumal sie ja auch einen Priester benötigen, der ihnen die Sakramente spendet. Gleichwohl halte ich es für durchaus denkbar, dass aus solchen eher informellen Zusammenschlüssen von Gläubigen auf längere Sicht neue Gemeinden entstehen können, die irgendwann in Zukunft, wenn die Großpfarreien sich als Irrweg erwiesen haben werden, vielleicht auch den Status eigenständiger Pfarreien bekommen können. -- Ich schätze, zu diesem Thema wird man hier noch öfter etwas lesen.
Auch den oder das Jugendleiter-Blog (den oder das es auch als App gibt, kein Scheiß) habe ich über Theoradar entdeckt; der Gründer und (laut Selbstbezeichnung) "Kopf hinter dem Jugendleiter-Blog", Daniel Seiler, ist ein Eigengewächs des BDKJ Coburg und der Franziskanische Jugend Coburg St. Marien und kann auf über zehn Jahre "Erfahrung in der Leitung und Organisation von Gruppenstunden und Ferienlagern" zurückblicken, die er mittels seines Blogs weitergeben möchte. Soweit, so schön --oder auch unschön, je nachdem, was man so von der verbandlich organisierten kirchlichen Jugendarbeit hält. Der zufälligerweise erste Artikel des Jugendleiter-Blogs, den ich je zu Gesicht bekommen habe, erscheint jedenfalls geeignet, meine schlimmsten diesbezüglichen Vorurteile zu bestätigen.
"Ich bin ein Star, holt mich hier raus!" Jede*r, der/ die das Dschungelcamp auch nur einmal geschaut hat, kann sich wohl an diesen Satz erinnern. Von unappetitlichen Dschungel-Buffets, über krabbelige Aufgaben, bis hin zu aufregenden Mutproben ist beim Dschungelcamp wirklich alles dabei.
Äh ja. Und?
Veranstaltet eurer eigens lustiges und vor allem verrücktes Dschungelcamp.
Ähm. Nö. Mal abgesehen davon, dass da statt eines Punkts ein Ausrufezeichen hingehört: Wieso sollte man so etwas tun?
Weil, meint Daniel Seiler, "die Teilnehmer*innen" dabei lernen, "Ängste und Ekel zu überwinden". Aha. Also zum Beispiel den Ekel, den ich empfinde, wenn ich sowas lese? -- Zu der Frage, ob kirchliche Kinder- und Jugendgruppen gut daran tun, ihrer Klientel den Ekel abzutrainieren, würden mir so einige Anmerkungen einfallen, sarkastische wie bitterernste; aber die darfst Du, Leser, Dir selbst ausmalen, derweil ich mich auf den Hinweis beschränke: Wer den ausgesprochen entzückenden Pixar-Film "Alles steht Kopf" gesehen hat, der weiß, dass Ekel eine durchaus sinnvolle Funktion erfüllt -- nämlich vor Vergiftung zu schützen, und zwar körperlich wie auch mental.
Womit wir beim Thema wären: mentale Vergiftung. Die Spielideen, die in diesem Blogartikel vorgestellt werden - mit verbundenen Augen verschiedene Lebensmittel am Geschmack erkennen, Wasser mit einem Löffel transportieren, einen Stein auf dem Fuß balancieren - sind an und für sich gar nicht mal so doof oder zumindest nicht besonders schändlich; ich könnte mir vorstellen, dass so etwas bei Kindergeburtstagen gut ankommt. Mit anderen Worten, als Zielgruppe für solche Spielideen stelle ich mir vorrangig Kinder im Grundschulalter vor. Ist das aber eine Zielgruppe, von der man annehmen sollte, dass sie das RTL-"Dschungelcamp" kennt?
Nun, eigentlich sollte überhaupt niemand das RTL-"Dschungelcamp" kennen. Ich denke, diese Aussage sollte man nicht begründen müssen. Es ist ein Sendeformat, das alle, die daran beteiligt sind - einschließlich der Zuschauer, ja besonders die Zuschauer - beschmutzt, entwürdigt, entmenschlicht. Das Konzept "Dschungelcamp-Gruppenstunde" geht nun offensichtlich von der Voraussetzung aus, dass tatsächlich aber eben doch so ziemlich jeder diese Sendung kennt - was vermutlich eine einigermaßen realistische Einschätzung ist, aber wie der alte Hegel sagen würde: "Desto schlimmer für die Tatsachen!" -, und will sich diesen Umstand zunutze machen, um das eigene Angebot interessant zu machen. Was letztlich darauf hinausläuft, dass die kirchliche Jugendarbeit sich opportunistisch an die dekadente Massenkultur anbiedert, anstatt ihr etwas entgegenzusetzen. Denjenigen Teilnehmern, die schäbige RTL-Shows kennen und womöglich sogar anschauen, wird vermittelt, das sei ganz normal und völlig in Ordnung, und diejenigen, deren Eltern es bisher womöglich gelungen ist, sie davon fernzuhalten, werden auch noch neugierig darauf gemacht. -- Überraschen sollte einen derartige Zustände in der kirchlichen Jugendarbeit aber wohl nicht. "Engagierte Eltern können die moralische und geistliche Erziehung ihrer Kinder nicht einfach an die Kirche oder eine kirchennahe Organisation delegieren", stellt Rod Dreher in der "Benedikt-Option" fest -- und führt aus:
In einer Reihe von Interviews, die ich im Zuge der Arbeit an diesem Buch mit einem breiten Spektrum von Christen geführt habe, hörte ich immer wieder Beschwerden darüber, dass kirchliche Jugendgruppen mehr danit beschäftigt sind, die Kinder zu bespaßen, als sie zu Jüngern Jesu zu erziehen. Eine evangelikale Jugendliche erzählte mir, sie sei aus ihrer kirchlich organisierten Jugendgruppe ausgestiegen, weil es ihr zunehmend gegen den Strich ging, wie die anderen Gruppenmitglieder rauchten, tranken und Sex hatten. "Ehrlich gesagt hänge ich lieber mit ungläubigen Kids ab", sagte sie mir. "Die akzeptieren mich, obwohl sie wissen, dass ich gläubig bin. Wenn ich mit denen zusammen bin, kriege ich wenigstens ein Gefühl dafür, was es heißt, Christ zu sein." (S. 206f.)
Sicherlich gilt das nicht immer und überall. Im Einzelfall gibt es bestimmt auch in der verbandlich organisierten kirchlichen Jugendarbeit Mitarbeiter, die nicht nur bek der Bespaßung der jungen Leute (denn dass diese auch ein wichtiger Bestandteil dieser Arbeit ist, soll hier nicht bestritten werden), sondern auch bei Evangelisierung, Katechese und Anleitung zur Jüngerschaft gute Arbeit leisten. Aber im Ganzen, so wage ich zu behaupten, ist die institutionelle Jugendarbeit der Volks- und Großkirchen darauf nicht ausgerichtet. Deren eigentliches Zielpublikum sind Leute, die sich der Kirche irgendwie (noch) verbunden fühlen, obwohl sie mit dem ganzen Glaubenskram eher nicht so viel anfangen können. Diesen Leuten - bzw. deren Kindern, als der nächsten Generation potentieller Beitragszahler - will man positive Erlebnisse im Zusammenhang "mit Kirche" bieten, um sie an die Institution zu binden. Em tasol, wie man in Papua-Neuguinea sagen würde.
Aber vielleicht sollte ich mich nicht so sehr auf einen alles in allem doch eher banalen Jugendleiter-Blog-Beitrag einschießen. Schließlich geht es, wie wir gleich sehen werden, noch erheblich blöder:
Vor Jahren schrieb ich mal über das oft recht peinlich anmutende Bemühen der Großkirchen, von der Massenwirkung medialer Großereignisse wie der Fußball-WM oder des Eurovision Song Contest ein paar Brosamen zu erhaschen, das sei "in etwa so, als hätte der Prophet Elija am Fuße des Bergs Karmel einen Kiosk eröffnet, um denen, die zum Baalskult pilgern, Popcorn in Tüten mit dem Logo seines Gottes zu verkaufen". Nun ist die Satire einmal mehr von der Realität überholt worden. Unter dem Motto "paradEIS" bietet das Erzbistum Berlin, finanziell gefördert u.a. vom Bonifatiuswerk (!), derzeit und noch bis zum 22. August kostenlos Eiscreme an. Okay, kann man machen, Eis mag ja schließlich so ziemlich jeder. Der Haken an der Sache ist, dass die Aktion partout eine irgendwie symbolische Ebene haben muss. Und da wird's dann mehr als nur peinlich.
Die Begeisterung, die alle für Eis haben – die hätten wir auch gern für den Glauben. Der Glaube an sich ist schließlich etwas Sinnliches", erklärt Pastoralreferentin Carla Böhnstedt, die das neue Projekt "paradEIS" konzipiert hat. Dabei gehe es nicht um Missionierung --
Ja nee klar, natürlich nicht. Soll ich Dir mal was sagen, Leser? Ich wünsche mir eine Kirche, in der Aussagen wie "Wir wollen nicht missionieren" ein Grund für eine fristlose Kündigung sind. Aber keine Bange, es kommt noch ärger. Die "Citypastoral des Erzbistums" hat für diese Eiswagen-Aktion nämlich "fünf besondere Eissorten" kreiert:
"Eden für jeden" weist etwa daraufhin, dass auch im Glauben jeder nach seiner Fasson glücklich werden kann. Die Sorte "Trostgold" wird als "Sattmacher für die Seele" angepriesen. Und "Traute Nuss" soll mit ihrem erwartbar knackigen Geschmack Urvertrauen wecken. Als Topping gibt es etwa "Streuzweifel" oder "Fragsahne". Jeder Kunde soll - so die Idee - zunächst überlegen, was für seinen Glauben wesentlich ist und dann entsprechend wählen.
Entwickelt wurden diese fünf Eissorten übrigens in Zusammenarbeit mit der Berliner Eismanufaktur "Süße Sünde". Im Ernst. Die Leute merken überhaupt nichts mehr, oder? "Ein Denkanstoß soll das Ganze sein, ein leichtes Augenzwinkern"; mich hingegen beschleicht der Eindruck, dass die "Citypastoral"-Leute vor lauter Augenzwinkern schon nicht mehr geradeaus gucken können. --
Mir geht da wirklich jeglicher Humor ab. Das Ganze ist für mich ein schauriger Einblick in die Gedankenwelt von Leuten, denen man niemals eine Position in der Kirche hätte geben dürfen. Weil sie nicht im Ansatz verstehen, was die Kirche ist und wozu sie da ist, geschweige denn, was die Kirche unter Glauben versteht. Ich zitiere mal, der Geschmeidigkeit halber, den YOUCAT:
Der Glaube ist das Persönlichste eines Menschen, aber er ist dennoch keine Privatsache. [...] Der einzelne Gläubige gibt seine freie Zustimmung zum "Wir glauben" der Kirche. Von ihr hat er den Glauben empfangen. Sie war es, die ihn durch die Jahrhunderte zu ihm herübergetragen, vor Verfälschungen bewahrt und immer wieder zum Leuchten gebracht hat. Glauben ist daher Teilnahme an einer gemeinsamen Überzeugung. (YOUCAT, 24)
Aber nicht bei der Citypastoral! Da kann, darf und soll jede*r glauben, wie und was und woran er*sie mag, und die Kirche lächelt fein dazu und sagt "Schön, das wir drüber geredet haben". -- Ich finde es ziemlich traurig, dass "mein" Erzbischof, den ich persönlich durchaus schätze, bei sowas mitmacht. Man muss allerdings einräumen, dass das durchaus in das Gesamtkonzept von Öffentlichkeitsarbeit passt, das Heiner Koch verfolgt, seit er Erzbischof von Berlin ist (oder vielleicht auch schon vorher), und das im Wesentlichen darin besteht, "Kirche" in der Öffentlichkeit auf positive, d.h. sympathisch 'rüberkommende Weise sichtbar zu machen. Die gute Absicht kann ich durchaus anerkennen, aber ich halte diese Strategie dennoch für problematisch -- und dafür, was daran so problematisch ist, ist die Aktion "paradEIS" letztlich nur ein besonders illustratives Beispiel.
Diesen Blogartikel hat meine Liebste auf Twitter entdeckt und dort mit dem lakonischen Kommentar "Weil isso" re-tweetet. Es geht darin, kurz und schlicht gesagt, um die Feststellung, dass ein Familienmodell, in dem sich beide Eltern zu ungefähr gleichen Teilen um die Kinder kümmern, schlechterdings nicht arbeitsmarktkompatibel ist:
"Ich lese immer wieder, wie Frauen sich beschweren, dass sie in der Berufswelt nicht mehr ernst genommen werden, sobald sie Kinder haben. Gute Jobs werden ihnen verweigert, oder sie werden nach Ablauf der Elternzeit nicht weiterbeschäftigt, eben weil sie Mütter sind.
Daneben haben Väter allerdings auch nicht viele Chancen auf dem Arbeitsmarkt, die mehr Zeit mit der Familie verbringen wollen.
Wer nicht voll für den Arbeitgeber zur Verfügung steht, wird entsorgt."
"Eine Umfrage im örtlichen Radio vor etlichen Wochen ergab genau das, was wir auch schon herausfanden: Die Arbeitgeber wollen keine Halbtageskräfte. Entweder Vollzeit, voll zu ihrer Verfügung, oder gar nicht."
"denn diese Menschen haben häufig Schichtarbeit, oder eben Arbeitszeiten, für deren Zeit es keine Kinderbetreuung gibt."
Den Ansatz, dieses Problem durch "24h Kinderbetreuung" zu lösen, betrachtet die Verfasserin als "für die Kinder unzumutbar" -- und stellt zudem die Frage: "Wofür hat man dann Familie?" Tja.
Ohrwurm der Woche: Kris Kristofferson, "To Beat the Devil" (1970)
Ich werde wohl nie vergessen, wie ich in den Besitz des Albums kam, auf dem dieser Song erschienen ist: Eines Tages kam ich in einen kleinen Second-Hand-Plattenladen und fragte den Inhaber nach "bekifft klingendem Bluesrock". Er hatte ein paar Empfehlungen für mich, aber so richtig überzeugte mich nichts davon -- bis mir plötzlich auffiel: :Sag mal, was läuft da eigentlich gerade im Hintergrund?" -- "Das ist das Debütalbum von Kris Kristofferson", teilte mir der Ladeninhaber strahlend mit. "Gerade neu auf CD rausgekommen mit vier Bonustracks."
Okay: Bluesrock war das nicht direkt , aber ich kaufte ihm die CD auf der Stelle ab und habe es nie bereut. Erstaunlich finde ich eigentlich , dass ich den Song "To Beat the Devil" nicht in meine "Sound der #BenOp"-Hitliste aufgenommen habe; er würde sich da stilistisch gut einfügen, und nicht nur der Titel ist entschieden #benOppig, sondern auch und vor allem der Text des zweiten Refrains. Übrigens auch sehr motivierend, wenn man mal wieder frustriert vom Kampf gegen institutionelle Windmühlen ist...
Aus der Lesehore:
Ich bitte dich, denk daran, dass unser Herr Jesus Christus dein Haupt ist und dass du eines deiner Glieder bist. Er will, dass alles, was in ihm ist, in dir lebt und herrscht: sein Geist in deinem Geist, sein Herz in deinem Herzen, alle Fähigkeiten seiner Seele in den Fähigkeiten deiner Seele, damit sich an dir das Wort erfüllt: "Verherrlicht Gott und tragt ihn in eurem Leib, damit das Leben Jesu an euch sichtbar wird" (1 Kor 6,20).
Sei eins mit Jesus wie die Glieder mit dem Haupt. Darum musst du einen Geist mit ihm haben, eine Seele, ein Leben, einen Willen, eine Absicht, ein Herz. Er muss dein Geist sein, dein Herz, deine Liebe, dein Leben und alles, was dein ist.
(Hl. Johannes Eudes, "Über das bewundernswerte Herz Jesu")
Hi mal von der Seite ... von einem ganz regelmäßigen Leser ... :-)
AntwortenLöschenBitte, betr. "Thesenpapier zur Gemeindeentwicklung":
Irgendwie ist mir auf dem Blog das bislang entgangen - hab es mir nun aber klar komplett" reingezogen". Dabei ist mir was aufgefallen, das ich nun mal einfach einwerfen möchte - so von der Seite.
Ich stehe inhaltlich ehrlich und klar in jedem Fall und absolut hinter, das vorweg!
ABER vermutlich ist das für viele Leute - grundsätzlich mal unabhängig von deren Haltung zur Kirche/Gemeinde/was auch immer einfach zu lang und damit zu undurchsichtig.
Wenn man das auf mehr oder minder zusammenfassende Kurzformeln in erweiterter Thesenform oder so bringen könnte, so dass es letztlich auf eine A4-Seite passt, hätte es echt mehr Schlagkraft!
Das ließe sich dann nämlich auch auf riesig vergrößern und demonstrativ aushängen.
Und man würde direkt besser und deutlicher erkennen, worum es geht... Klar, die ausführliche Variante macht in jedem Fall erläuternd Sinn, aber der Pfarrei-Otto-Nomal-Standard-Katholik hat wohl keinen Bock, sich erst mal durch 15 Seiten zu lesen...
Vollkommen berechtigter Hinweis. Daher hier das "Abstract" auf 1 Seite:
Löschenhttps://drive.google.com/file/d/1a29k2tKqiCnZ8SD5MC-_L7IhlFF9_Ksn/view?usp=sharing :D
Danke für das Feedback!
Danke! Ja. Das nun so aushängen. Oder vielleicht sogar noch a bisserl schlagwortartiger - so in der Art (bin zu blöd, das über Google Drive etc. irgendwie freizugeben, sorry!)...
AntwortenLöschen(Katechetischer) Routenplaner zum Thesenpapier
„Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!“
• Entschiedene Rückbesinnung auf Jesus Christus als das Haupt der Kirche - unbedingte Ausrichtung auf Seinen Willen und Auftrag
Konkreter Vorsatz: Dem Gebet und dem Hören auf Gottes Wort eine zentrale Stellung im Gemeindeleben einräumen
• Bewusstwerden, dass sich der Auftrag Jesu an Seine Jünger (Mt 28,19f.) an die ganze Kirche richtet damit auch an jede Ortspfarrei.
Vorsatz: Fokussierung aller Pfarreiaktivitäten auf dieses Ziel hin (konkrete, aufeinander aufbauende Schritte hierbei: Evangelisierung - Katechese - Befähigung und Anleitung der Einzelnen zur Jüngerschaft)
Maßnahmen und Optionen:
• Förderung der Gründung von Kleingruppen bzw. "Hauskreisen" innerhalb der Gemeinde (dem Glauben mehr Platz im Alltag einräumen - Stärkung der Gemeinschaft unter den Pfarreimitgliedern)
• Anleitung und Befähigung der Eltern, dass sie selbst die ersten Glaubensboten für ihre Kinder sind
;-) War jetzt eben aus dem Bauch raus...
Wobei, was ich mir eben auch denke - sollte es neben dem "rein Organisatorischen" auch ein Haupt-GEBETSANLIEGEN der Pfarrei sein - meinetwegen in jedem Messopfer in den Fürbitten, vor jedem Gemeindlichen Rosenkranzgebet ... wenn man da z.B. auch für alle im Volke sitzend auch ein entsprechendes Gebet hätte in die Richtung, dass die Gemeinde immer auch gemeinschaftlich (und natürlich auch einzeln?) mitvollzieht oder bejahen kann?!
Sorry, ich bin heute echt irgendwie schrecklich!!!! Mea culpa...
Habe mich beim Lesen des Artikels öfters mal gerollt vor Lachen. Besondes "Streuzweifel" und "Fragsahne" haben es mir angetan. Mal einen besonderen Dank für die Arbeit am Wolkenkuckucksheim die ich immer wieder mit Genuss lese.
AntwortenLöschenIch stimme mit Ihrem Wunsch zur fristlosen Kündigung bei einer Absage an Mission zu. Diese institutionalisierte Befehlsverweigerung halte ich für ein Grundübel der Kirche in diesem Land.
AntwortenLöschenSehr bedauerlich finde ich, dass das Bonifatiuswerk für diese fragwürdige Aktion (Spenden-)Gelder verschwendet.