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Montag, 30. Dezember 2019

Kaffee & Laudes - Das Wochen-Briefing (Ende Weihnachtsoktav/2. Woche der Weihnachtszeit)

Was bisher geschah: Meinen Nordenham-Aufenthalt über die Weihnachtstage habe ich ja bereits in einem reich bebilderten Artikel geschildert und habe diesem nicht besonders viel hinzuzufügen; am Samstag war dann erst einmal intensives Ausruhen angesagt. Es ist wohl ziemlich normal, dass Urlaub mit gewissen Unbequemlichkeiten verbunden ist, die man nicht gehabt hätte, wenn man zu Hause geblieben wäre; wahrscheinlich muss das auch so sein, damit man sich am Ende des Urlaubs wieder auf die Rückkehr in den Alltag freut. Damit will ich nicht sagen, dass ich die Tage in Nordenham nicht genossen hätte; das habe ich sehr wohl! Trotzdem schön, mal wieder im eigenen Bett schlafen zu können. Am Sonntag gingen wir mal wieder in "unserer" Kirche zur Messe, und danach ging meine Liebste mit ihrer Mutter und dem Kind ins Naturkundemuseum. Ich hatte überlegt, mitzukommen, mich dann aber doch dagegen entschieden, zumal ich ziemliche Kopfschmerzen hatte. Die sind übrigens immer noch nicht ganz weg; also, falls jemand ein paar Minuten für ein kleines Gebet in diesem Anliegen erübrigen kann, wäre ich dankbar... 


Was ansteht: Heute gibt es erst einmal nichts besonderes zu tun; es ist wie Wochenende, nur dass man einkaufen kann (was wir sehr wahrscheinlich auch tun werden). Für Silvester haben wir ebenfalls noch nichts geplant; vermutlich werden wir genug damit zu tun haben, zu verhindern, dass das Kind die halbe Nacht wach bleibt. Der aufregende Teil der Woche fängt nämlich erst danach an.  Der erste Tag des neuen Kalenderjahres fällt auf einen Mittwoch und somit auf den regulären Termin für unser "Dinner mit Gott"; meine Liebste und ich hatten zwar erwogen, das "Dinner" ausfallen zu lassen, uns dann aber doch dagegen entschieden, zumal wir es im Februar aus privaten Gründen werden ausfallen lassen müssen. Am Neujahrstag findet es also statt, allerdings erst um 20 Uhr, da es um 19 Uhr in der Herz-Jesu-Kirche eine Abendmesse zum Hochfest der Gottesmutter Maria (s.u.) gibt. Tags darauf dampfen wir dann in aller Früh ab nach Augsburg. Zwar beginnt die MEHR 2020 erst am Freitag, aber wir haben uns entschieden, lieber schon einen Tag früher anzureisen, um mehr Ruhe zu haben. Der Rest der Woche wird dann also ganz im Zeichen der MEHR stehen. Wen von Euch sieht man da denn wohl so, liebwerte Leser? 


aktuelle Lektüre:  Für das Gesamtfazit über meine Advents-Leseliste habe ich einen eigenständigen Artikel vorgesehen, den ich eigentlich spätestens gestern hätte fertigstellen wollen, aber die schon erwähnten Kopfschmerzen haben mich ein wenig ausgebremst; in den nächsten Tagen sollte ich es aber wohl schaffen, den Artikel fertigzustellen und zu veröffentlichen. Darin ist auch aufgeführt, welche Bücher bei mir als nächstes "dran" sind. Hier und jetzt kann ich mich also vergleichsweise kurz fassen; hervorheben möchte ich indes einige Leseeindrücke, die sich explizit auf das jeweils letzte Viertel (oder, in einem Fall, Fünftel) der im Advent gelesenen Bücher beziehen. Da gab es nämlich noch einige Überraschungen. Während mich die Bände "Umkehr - Heiligung - Freude in Gott" und "Jesus ist der Herr" gerade in den Schlussabschnitten, von denen ich mir einiges versprochen hatte - nämlich im einen Fall "Die Freude im Leben der Büßer und Heiligen" und im anderen die "Schlußbemerkung" des Herausgebers Norbert Baumert SJ - extrem gelangweilt haben, wurde "Auf Kreuzfahrt durch die Südsee" zum Ende hin, in dem von Ferdinand von Hochstetter verfassten Abschnitt, unerwartet besser. Hochstetter, der schwäbische Pastorensohn, schreibt mit Witz und einem scharfen Blick für originelle Details; sehr amüsant sind etwa seine Ausführungen darüber, wie man während eines Seesturms diniert (S. 441), oder seine Verblüffung darüber, dass es auf den Stewart-inseln Eingeborene gibt, die Karten spielen und im Damespiel sogar seinen Schiffskameraden überlegen sind (S. 467). In Sachen #BenOp-Relevanz kann allerdings auch Hochstetter das Buch nicht retten. -- In Karl Mays "Weihnacht!" ist das fünfte und letzte Kapitel derart vollgepackt mit Handlung, dass das allein für einen ganzen Roman gereicht hätte; Carlo Carrettos "Wir sind Kirche" bleibt bis zum Schluss konstant großartig. Was derweil den soziologischen Forschungsband "Pilgern gestern und heute" angeht, hatte ich eigentlich vorgehabt, die gut 40 Seiten vor Schluss abgebrochene Lektüre noch einmal wiederaufzunehmen, aber kaum hatte ich das Buch aufgeschlagen, verspürte ich eine intensive Unlust -- umso mehr, als ich es, um es zu Ende zu lesen, in den Weihnachtsurlaub hätte mitnehmen müssen. Davon wollte ich dann doch lieber absehen. -- Zu meiner neuen Leseliste hier nur soviel: "Lene und die Pappelplatztiger" von Martin Klein ist, meinem ersten Eindruck zufolge, über die reine Handlungsebene hinaus interessanter, als man hätte annehmen sollen; dagegen bleibt  der Roman "Wölfe" von Mikkjel Fønhus bislang hinter den Erwartungen zurück. Georg Friedrich Rebmanns "Ideen über Revolutionen in Deutschland" sind, bei aller Kritik an der Gesinnung des Autors, hochinteressant; Reinhold Schneiders "Las Casas vor Karl V." finde ich bislang (d.h. nach dem ersten von vier Kapiteln) weder besonders gut noch ausgesprochen schlecht, George Orwells "Mein Katalonien" fesselt von der ersten Seite an. Genaueres zu diesen Büchern folgt wie gesagt demnächst! 


Linktipps: Habe ich diese Woche nicht für Euch. Vielleicht habt Ihr ja welche für mich (in den Kommentaren). Allerdings habe ich den Eindruck, zwischen Weihnachten und Neujahr steht einfach nichts Interessantes im Internet. Vielleicht weil es ohnehin keiner lesen würde...


Heilige der Woche: 

Dienstag, 31. Dezember: Hl. Silvester († 335), Papst ab 314. Dem Namen nach sicherlich einer der bekanntesten Heiligen, da sein Gedenktag der letzte Tag des Kalenderjahres und somit auch Anlass für säkulare Jahresabschlussfeiern ist. Dieser Umstand hat ihm auch einen Auftritt in Michael Endes Kinderbuch "Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch" beschert. Silvesters kirchengeschichtliche Bedeutung hängt wesentlich damit zusammen, dass er der erste Papst war, der nach dem Ende der Christenverfolgungen im Römischen Reich ins Amt kam. Einer legendarischen Überlieferung zufolge soll er Kaiser Konstantin vom Aussatz geheilt und getauft haben. Am 1. Konzil von Nizäa (325) nahm er nicht persönlich teil, sondern ließ sich durch zwei Presbyter vertreten; außerdem ließ er über dem Grab des Apostels Petrus auf dem Vatikanischen Hügel die erste Peterskirche errichten. 

Mittwoch, 1. Januar: Hochfest der Gottesmutter Maria. Marienfeste gibt es viele im Kirchenjahr, und dieses hier ist wohl kaum das bekannteste und beliebteste; was sicherlich damit zusammenhängt, dass es so neu ist. Vor der Reform des liturgischen Kalenders im Jahr 1969 feierte man an diesem Datum - dem Oktavtag von Weihnachten - die Beschneidung Jesu, was unmittelbar Sinn ergibt, weil im Judentum damals wie heute neugeborene Knaben am achten Tag nach ihrer Geburt beschnitten werden. Die Umwidmung dieses Feiertages stellt, nebenbei bemerkt, den einzigen Fall dar, in dem im Zuge der Liturgiereform ein Herrenfest durch ein Marienfest ersetzt wurde. Aber wir wollen uns hier nicht in irgendwelche "Liturgy Wars" zwischen Traditionalisten und Modernisten hineinziehen lassen; die Allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria zu feiern, ist immer gut. (Sage ich als jemand, dem dereinst in Katechese und Religionsunterricht die Auffassung nahegebracht wurde, Marienverehrung sei theologisch passé und werde nur noch aus Gewohnheit von ein paar hoffnungslos vorgestrigen schlesischen Ömchen praktiziert.)  

Donnerstag, 2. Januar: Hll. Basilius der Große (ca. 330-379) und Gregor von Nazianz (ca. 329-390), Kirchenväter und Kirchenlehrer. Zusammen mit Basilius' jüngerem Bruder Gregor von Nyssa als  "die drei Kappadozier" bekannt; Verfasser bedeutender theologischer Werke, Kämpfer gegen den Arianismus. Basilius verfasste als Mönch und Klostergründer eine Regel für das klösterliche Leben, die die spätere Benediktsregel beeinflusste, und wurde 370 Bischof von Caesarea in Kappadozien; Gregor lebte zeitweilig als Einsiedler und übernahm 379 die Leitung einer kleinen Gemeinde in Konstantinopel, wo er, da die Kirchen der Stadt von den Arianern kontrolliert wurden, in einem Keller Gottesdienst hielt und predigte. 380 wurde Gregor Metropolit von Konstantinopel und hatte entscheidenden Einfluss auf das dort im Jahr 381 abgehaltene Konzil; danach trat er von seinem Amt zurück und verbrachte den Rest seines Lebens zurückgezogen auf einem kleinen Landgut. 

Freitag, 3. Januar: Heiligster Name Jesu. Ein sogenanntes "Ideenfest", 1530 von Papst Clemens VII. als Eigenfest des Franziskanerordens zugelassen, nachdem besonders die Hll. Bernhardin von Siena und Johannes von Capestrano die Verehrung des Namens Jesu gefördert hatten. Im Jahr 1721 führte Papst Innozenz XIII. es auf Bitten Kaiser Karls VI. für die gesamte lateinische Kirche ein. Gefeiert wurde dieses Fest zunächst am Sonntag zwischen dem 1. und 5. Januar oder, wenn kein Sonntag in diesen Zeitraum fiel, am 2. Januar; im Zuge der Reform des liturgischen Kalenders wurde das Jesu-Namens-Fest 1969 abgeschafft, 2002 jedoch als nicht gebotener Gedenktag am jetzigen Termin wiedereingeführt. 


Aus dem Stundenbuch: 

Ich will Dich rühmen mein Leben lang, * in Deinem Namen die Hände erheben. (Psalm 63,5



1 Kommentar:

  1. Viele gute Wünsche für ein reich gesegnetes Neues Jahr und ein Linktip: https://das-mariechen.blogspot.com/2019/12/weihnachtsbotschaft-von-hrh-charles.html

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