Was bisher geschah: In der letzten Woche waren hier alle krank; mich selbst hatte es bis gestern Abend am wenigsten schlimm erwischt, was aber natürlich hieß, dass ich mich umso mehr um Frau und Kind kümmern musste. Bin ganz froh, dass ich es daneben noch geschafft habe, zwei Blogartikel rauszuhauen -- und einen Kuchen zu backen. Schon meinen sechsten Kuchen seit Beginn meiner "Hermann-Option". Diesmal ist es ein Nusskuchen mit Rosinen geworden, und ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Jetzt hänge ich aber auch ziemlich in den Seilen.
Was ansteht: Besondere Termine "außer Haus" habe ich diese Woche nicht, und das ist wohl auch ganz gut so, schließlich muss man erst mal sehen, wie sich die familiäre Gesundheitssituation so entwickelt. Aber zu bloggen gibt es natürlich immer was. In dieser Hinsicht gibt es zunächst einmal eine gute Nachricht für die kleine, aber umso treuere Schar der Fans meiner Serie "Der seltsame Fall der eingekerkerten Nonne": Teil 14 ist in Arbeit! Ob der diese Woche noch fertig wird, kann ich allerdings nicht versprechen, denn die Beiträge zu dieser Artikelserie erfordern regelmäßig mehr Arbeitsaufwand, als man es ihnen vielleicht anmerkt. Und abgesehen von meiner momentan etwas angeschlagenen Gesundheit gilt natürlich immer, dass ich mir inmitten meiner Pflichten als "Stay-at-Home-Dad" die Zeit zum Bloggen erst mal freischaufeln muss. Dieser Vorbehalt gilt folglich auch für weitere geplante Blogartikel: So habe ich vor, demnächst mal einen Artikel mit Beobachtungen aus der sogenannten "Kindergartenfrei"-Szene in Angriff zu nehmen. Wie einige meiner Leser sich erinnern werden, war ich im letzten durch eine recht tendenziöse Reportage in der Berliner Zeitung auf diese Subkultur aufmerksam geworden; inzwischen habe ich da allerlei persönliche Eindrücke gesammelt, die ein wesentlich facettenreicheres Bild abgeben. Eventuell schreibe ich auch was zur "Aktion Klimafasten", aber das muss ja nicht zwingend diese Woche sein -- die Fastenzeit dauert ja noch ein Weilchen. Sollte ich diese Woche unerwartet produktiv sein, könnte auch noch ein Artikel zu einem der Bücher anfallen, die ich gerade lese (siehe unten); und natürlich ist es nie ganz auszuschließen, dass aktuelle Themen an mich herangetragen werden, denen ich mich kurzfristig widmen muss.
Im Übrigen ist mir ein Auftrag für die Mitarbeit an einem Kinderbuch ins Haus geschneit. Jawohl, Kinderbuch, ich. Aber dazu äußere ich mich genauer, wenn das Projekt weiter fortgeschritten ist.
aktuelle Lektüre:
- "How to Catholic Family -- Nourishing the Faith in the Messiness of Everyday Life" (Tommy & Karen Tighe)
Wie der Titel schon verrät, ein Ratgeber für ein katholisches Familienleben; aber was für einer! Kompromisslos rechtgläubig, dabei humorvoll, locker und erzsympathisch, verfasst von einem erfahrenen Elternpaar. Da würde ich mich über eine deutschsprachige Ausgabe freuen (für die ich, man ahnt es, mit Vergnügen höchstpersönlich die Übersetzungsarbeit leisten würde). Habe in diesem Sinne bereits Kontakt zu den Autoren aufgenommen. Schauen wir mal.
- "Crunchy Cons" (Rod Dreher)
Ich erwähnte es kürzlich schon mal: das Buch, das mein Freund Rod VOR der "Benedikt-Option" geschrieben hat. Es fehlt nicht an inhaltlichen Überschneidungen und Anknüpfungspunkten, aber schwerpunktmäßig geht es in "Crunchy Cons" darum, Themen wie Konsum, Ernährung, Bildung und Erziehung, Umweltschutz etc. aus einer konservativen, auch dezidiert christlich-konservativen Perspektive zu betrachten. Ich bin noch nicht halb durch damit, da ich es bewusst langsam und gründlich lese, aber ich denke, schon allein das (recht umfangreiche) Kapitel über Landwirtschaft und Ernährung ist einen Blogartikel wert -- mit einigen Querverweisen zum unlängst hier besprochenen "Werkheft" der KLJB Bayern.
Ein Gedichtband, an den ich durch die (Online-)Bekanntschaft mit dem Mann der Autorin geraten bin. Über dieses Buch will ich unbedingt etwas schreiben, aber das kann noch ein bisschen dauern, denn es ist keine leichte Kost. Davon abgesehen habe ich keine Ahnung, wie man Lyrik rezensiert, oder zumindest liegt es mir nicht; wenn ich also etwas zu diesem Band schreibem wird es also wohl nicht im eigentlichen Sinne eine Rezension werden. Hilfsweise zitiere ich hier mal eine auf dem hinteren Buchdeckel abgedruckte Kurzkritik von Gabriele Russwurm-Biró, Präsidentin des Kärntner Schriftstellerverbands, die ich sprachlich zwar etwas schwülstig, inhaltlich aber durchaus zutreffend finde: "Was Zivilisationen zerstören, bannen die Gedanken Betty Quasts für einen magischen Moment. Die Gedichte spiegeln apokalyptische Bilder unseres Daseins [...]. Die Endzeit verwandelt sich in allegorische Visionen [...]" (die typischen Rezensenten-Floskeln habe ich ausgelassen).
Und wenn ich mal die Zeit und Muße finde, rein zum Vergnügen und zur Entspannung zu lesen, greife ich zum "Herrn der Ringe". Zuletzt war ich da mit Pippin in Minas Thirit unterwegs, passenderweise auf der Suche nach Frühstück -- und "hier in den Häusern gebildeter und gesitteter Menschen müsste es doch irgendwo ein Glas Bier geben"!
Linktipps:
Vor ein paar Wochen habe ich mich in einem Blogartikel mit dem Titel "Nenn mich nicht heterosexuell!" kritisch mit der von evangelisch.de-Autor Matthias Albrecht propagierten Begriffsprägung "homosexuell begabt" auseinandergesetzt; der in der von mir gewählten Überschrift anklingende Aspekt, auch der Begriff der Heterosexualität sei zu problematisieren, ist dabei allerdings womöglich ein bisschen kurz gekommen. Nun fügt es sich, dass ich in den Weiten des Internets auf einen fünf Jahre alten Essay gestoßen bin, der sich genau diesem Aspekt sehr einlässlich widmet. Wer meint, ich würde schon immer so lange Texte fabrizieren, muss sich hier allerdings warm anziehen, denn Michael Hannons Ausführungen sind ebenso umfangreich wie anspruchsvoll. Ich gebe mal eine (halbwegs) kurze Einführung:
LGBT-freundliche Christen argumentieren gern, Jesus habe nie etwas über Homosexualität gesagt, und das stimmt -- aus dem einfachen Grund, dass es das, was wir heute unter Homosexualität zu verstehen gewohnt sind, zur Zeit Seines Erdenlebens schlichtweg noch nicht gab. Und ebenso wenig gab es das, was wir heute unter Heterosexualität verstehen, denn logischerweise beziehen sich diese beiden Begriffe aufeinander -- und auf eine bestimmte Vorstellung von "sexueller Orientierung" als Persönlichkeitsmerkmal. Dieses Konzept wurde jedoch, wie Hannon aufzeigt, erst in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. "erfunden" und ist schon vom Ansatz her zutiefst fragwürdig; und auch und gerade Christen tun gut daran, es infrage zu stellen.
LGBT-freundliche Christen argumentieren gern, Jesus habe nie etwas über Homosexualität gesagt, und das stimmt -- aus dem einfachen Grund, dass es das, was wir heute unter Homosexualität zu verstehen gewohnt sind, zur Zeit Seines Erdenlebens schlichtweg noch nicht gab. Und ebenso wenig gab es das, was wir heute unter Heterosexualität verstehen, denn logischerweise beziehen sich diese beiden Begriffe aufeinander -- und auf eine bestimmte Vorstellung von "sexueller Orientierung" als Persönlichkeitsmerkmal. Dieses Konzept wurde jedoch, wie Hannon aufzeigt, erst in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. "erfunden" und ist schon vom Ansatz her zutiefst fragwürdig; und auch und gerade Christen tun gut daran, es infrage zu stellen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass manche konservative Christen zunächst einmal mit Hannons Thesen fremdeln werden - aber seine Argumente haben es in sich!
Spricht für sich selbst: Eine Reportage über staatliche Kinderbetreuung in der Sowjetunion, dargestellt aus US-amerikanischer Sicht. Wenn man das heute, fast 45 Jahre später, liest, kann einem die Frage in den Sinn kommen, wer den Kalten Krieg eigentlich wirklich gewonnen hat.
Heilige der Woche:
Donnerstag, 14.03.: Hl. Mathilde. Gattin des ostfränkischen Königs Heinrich I.; nach dessen Tod im Jahr 936 Gründerin des Stifts Quedlinburg, wo die 968 starb.
Freitag, 15.03.: Hl. Klemens Maria Hofbauer (1751-1820). Redemptoristenpater, 1787-1808 (mit Unterbrechungen) Pfarrer in Warschau, wo er u.a. eine Armenschule, eine Handarbeitsschule für Mädchen und ein Waisenhaus gründete; ab 1808 in Wien, wo er als populärer Prediger im von Aufklärung und Säkularisierung geprägten politisch-gesellschaftlichen Klima der Zeit wiederholt mit der Staatsgewalt in Konflikt geriet. Scheint mir ein durchaus passender #BenOp-Heiliger zu sein.
Und am 17.03. - das wird auch so Mancher wissen, der ansonsten nicht den ganzen Heiligenkalender in- und auswendig kennt - wäre eigentlich St. Patrick's Day. Aber die Sonntage in der Fastenzeit haben liturgisch einen höheren Rang, und das heißt - auch wenn es Freunden der irischen Kultur und Folklore nicht gefallen wird -, dass St. Patrick's Day dieses Jahr ausfällt. Tja. Isso.
aus dem Stundenbuch:
"Ihr habt gesehen, wie ich euch auf Adlerflügeln getragen und hierher zu mir gebracht habe." (Exodus 19,4)
Mal abgesehen davon, daß der 17.3 in der kommenden Woche liegt (#klugscheiß), wird er m.W. da, wo er als (Hoch)Fest begangen wird um einen Tag verschoben.
AntwortenLöschenAuch wenn Sie mich jetzt für einen besserwisserischen Klugscheißer halten:
LöschenOffiziell beginnt inzwischen jede neue Woche mit dem Montag.
Insofern hat der Kingbear doch recht gehabt.
Erstens herzlichen Glückwunsch zur Paperbackausgabe der BenOp!
AntwortenLöschenZweitens - vielen Dank für die Buchbesprechungen. Ich hätte mir jetzt gerne die Crunchy Cons bestellt, sehe aber, dass das Taschenbuch nicht verfügbar ist und nur die Ausgabe von 2006 als Hardcover bzw. die Kindle-Version. Darf ich fragen, welche Ausgabe Sie zur Hand hatten? Ich hätte gerne die aktuellere, mag aber so gar nicht auf Kindle lesen. Oder hat RD Pläne, sein Buch in einer aktualisierten Version neu herauszugeben, wissen Sie diesbezüglich etwas?
Hm, ich selbst lese "Crunchy Cons" in der bei Google Play Books erhältlichen eBook-Ausgabe, die auf der Taschenbuchausgabe von 2010 basiert. Ich glaube auch nicht, dass in absehbarer Zeit eine Neuauflage zu erwarten ist...
LöschenVielen Dank, alles klar! Dann werde ich mal in den sauren Apfel beißen, die Amazon-Infos zum Buch machen jedenfalls einen guten Eindruck.
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