Mal so zwischendurch gefragt: Wie läuft's denn so mit'm Foodsharing? -- Gut läuft's! -- Manchmal fast ein bisschen zu gut. Zwar nicht im strengen Sinne regelmäßig (also im Sinne fester Zeitabstände), aber doch recht häufig übernimmt meine Liebste Abholtermine in zwei Bio-Supermärkten und einer Bäckerei unseres Stadtbezirks; rein vom Zeit- und Arbeitsaufwand her wäre da sogar noch mehr möglich, aber zuweilen wissen wir schon gar nicht mehr, wohin mit dem ganzen Essen. Obwohl es ja, wie schon mal erwähnt, im Zweifel immer noch die Suppenküche der Franziskaner in Pankow und neuerdings auch den "FairTeiler" in der Provinzstraße gibt. Neulich hatte meine Liebste zwei Biomarkt-Abholtermine innerhalb einer Woche; aus den erbeuteten Lebensmitteln machte sie einen großen, großen Topf voll Blumenkohl-Kartoffelcremesuppe, eine ebenfalls ziemlich üppige Pilzpfanne und kochte zudem einige Gläser mit Brokkoli und grünen Bohnen ein, und mit dem, was dann noch übrig war, konnten wir immer noch den zuvor ziemlich weitgehend geleerten Kühlschrank und Brotschrank des FairTeilers wieder auffüllen.
Kurz, ich habe es wohl schon wiederholt (zumindest implizit) angemerkt: Im Foodsharing steckt noch eine Menge unausgeschöpftes Potential, und meine Liebste und ich waren ja praktisch von Anfang an der Meinung, es müsste eigentlich möglich sein, da die Kirchengemeinde mit ins Boot zu holen. Wie genau? Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Man könnte innerhalb der Gemeinde dafür werben, dass mehr Leute sich als Foodsaver registrieren und Abholungen übernehmen. Man könnte auch in Räumen der Kirchengemeinde einen "FairTeiler" einrichten -- daran hat neulich sogar schon unser Pfarrer Interesse geäußert, von sich aus ("Sie machen doch dieses Foodsaving..."). Und schließlich und nicht zuletzt wäre auch die Weiterverarbeitung der erbeuteten Lebensmittel ein interessantes Thema.
Es ist ja so: Gerade rohes Obst und Gemüse ist, wenn es beim Foodsharing landet, oft ziemlich kurz davor, schlecht zu werden. Schließlich geben die Betriebe nur diejenigen Waren ab, die sie am nächsten Tag nicht mehr verkaufen können. Das heißt, oftmals muss man die Lebensmittel entweder innerhalb weniger Tage verbrauchen, oder man muss sie auf eine Weise verarbeiten, die sie länger haltbar macht. Einkochen, zum Beispiel. Was aber für eine einzelne Person ziemlich arbeitsaufwändig sein kann, vor allem wenn man nur eine Küche mit recht begrenzter Arbeitsfläche zur Verfügung hat und gleichzeitig noch ein Baby an dem Versuch hindern muss, sich an der heißen Ofenklappe aufzurichten.
Also: Hier wäre ein Punkt, an dem eine Kirchengemeinde ins Spiel kommen könnte, insbesondere dann, wenn sie in ihren Gemeinderäumen über eine geräumige und gut ausgestattete Küche verfügt, die es ermöglicht, dass mehrere Leute gleichzeitig darin arbeiten, ohne sich gegenseitig im Weg zu sein. Für die Küche des Gemeindehauses unserer örtlichen Kirche gilt das nur bedingt bzw. eher nicht, wohl aber für die einer benachbarten Pfarrei innerhalb des "Pastoralen Raums". Dort könnte ich mir eine "Einkoch-AG" sehr gut vorstellen: eine Gruppe von Gemeindemitgliedern (aber gern auch unter Einbeziehung "externer" Interessierter), die sich einmal in der Woche (oder, wenn es unbedingt sein muss, auch seltener) trifft, um von einem oder mehreren Gruppenmitgliedern per Foodsaving herangeschafftes Obst und/oder Gemüse zu putzen, zu schnibbeln und einzukochen -- oder gegebenenfalls auch gleich zu Suppe, Marmelade o.ä. weiterzuverarbeiten. Gemeinsame Küchenarbeit ist eine gute gemeinschaftsbildende Maßnahme, und die Pfarrei sammelt nach und nach einen stattlichen Vorrat an lange haltbaren Lebensmitteln an, die sie Bedürftigen zukommen lassen und/oder für Gemeindeveranstaltungen nutzen kann.
Zu bedenken ist dabei allerdings, dass damit in keinem Fall Geld zu machen ist: Lebensmittel, die man über das Foodsharing-Netzwerk erhalten hat, darf man zwar verschenken, nicht aber verkaufen. Das hat einerseits mit dem gewissermaßen anti-kommerziellen Ethos der Initiative zu tun, andererseits aber auch mit lebensmittelrechtlichen Auflagen und Vorschriften. Das heißt, wie und wo auch immer die Produkte einer mit Foodsharing-Waren arbeitenden Einkoch-AG auf den Tisch kommen, muss es stets gratis geschehen. Es steht zu erwarten, dass die Kolping-Tanten, die beim einmal monatlich nach der Sonntagsmesse stattfindenden Gemeinde-Brunch ihre "Suppe des Monats" zu Apothekerpreisen feilbieten, angesichts solchen Dumpings lange Gesichter machen werden, aber aus meiner persönlichen Sicht ist das kein bug, sondern ein feature...
Also: Hier wäre ein Punkt, an dem eine Kirchengemeinde ins Spiel kommen könnte, insbesondere dann, wenn sie in ihren Gemeinderäumen über eine geräumige und gut ausgestattete Küche verfügt, die es ermöglicht, dass mehrere Leute gleichzeitig darin arbeiten, ohne sich gegenseitig im Weg zu sein. Für die Küche des Gemeindehauses unserer örtlichen Kirche gilt das nur bedingt bzw. eher nicht, wohl aber für die einer benachbarten Pfarrei innerhalb des "Pastoralen Raums". Dort könnte ich mir eine "Einkoch-AG" sehr gut vorstellen: eine Gruppe von Gemeindemitgliedern (aber gern auch unter Einbeziehung "externer" Interessierter), die sich einmal in der Woche (oder, wenn es unbedingt sein muss, auch seltener) trifft, um von einem oder mehreren Gruppenmitgliedern per Foodsaving herangeschafftes Obst und/oder Gemüse zu putzen, zu schnibbeln und einzukochen -- oder gegebenenfalls auch gleich zu Suppe, Marmelade o.ä. weiterzuverarbeiten. Gemeinsame Küchenarbeit ist eine gute gemeinschaftsbildende Maßnahme, und die Pfarrei sammelt nach und nach einen stattlichen Vorrat an lange haltbaren Lebensmitteln an, die sie Bedürftigen zukommen lassen und/oder für Gemeindeveranstaltungen nutzen kann.
Zu bedenken ist dabei allerdings, dass damit in keinem Fall Geld zu machen ist: Lebensmittel, die man über das Foodsharing-Netzwerk erhalten hat, darf man zwar verschenken, nicht aber verkaufen. Das hat einerseits mit dem gewissermaßen anti-kommerziellen Ethos der Initiative zu tun, andererseits aber auch mit lebensmittelrechtlichen Auflagen und Vorschriften. Das heißt, wie und wo auch immer die Produkte einer mit Foodsharing-Waren arbeitenden Einkoch-AG auf den Tisch kommen, muss es stets gratis geschehen. Es steht zu erwarten, dass die Kolping-Tanten, die beim einmal monatlich nach der Sonntagsmesse stattfindenden Gemeinde-Brunch ihre "Suppe des Monats" zu Apothekerpreisen feilbieten, angesichts solchen Dumpings lange Gesichter machen werden, aber aus meiner persönlichen Sicht ist das kein bug, sondern ein feature...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen