Kürzlich fiel mir auf, dass ich mich dem 150. Beitrag auf meinem Blog nähere (et voilà: dies ist er!), darum habe ich mir gedacht, ich nutze dieses "kleine Jubiläum" - wie schon das große Jubiläum des 100. Beitrags - für einen partiellen Rückblick auf mein bisheriges Blogschaffen (oder man könnte natürlich auch "Eigenwerbung" dazu sagen). Und nachdem ich im Beitrag Nr. 100 die zehn bis dahin meistgelesenen - oder sagen wir korrekter: meist-aufgerufenen - Artikel meines Blogs vorgestellt habe, wäre es, so dachte ich zunächst, vielleicht eine lustige Idee, beim "kleinen Jubiläum" den umgekehrten Weg einzuschlagen und Werbung für die zehn am wenigsten gelesenen bzw. aufgerufenen Artikel zu machen. Beim Durchsehen der Blogstatistik bin ich davon aber wieder abgekommen. Wie sich zeigte, sind die zehn am wenigsten erfolgreichen Artikel tatsächlich überwiegend solche, die ich selbst nicht besonders hervorhebenswert finde - sei es, weil sie inhaltlich wenig bedeutend sind, von nur kurzfristiger Aktualität waren oder weil sie mir im Rückblick nicht mehr so besonders gelungen erscheinen. Also habe ich mein ursprüngliches Konzept für diesen Jubiläumsartikel etwas modifiziert und präsentiere im Folgenden zehn Artikel, von denen ich ganz subjektiv der Meinung bin, sie hätten ein bisschen mehr Aufmerksamkeit verdient, als sie bisher bekommen haben. (Artikel aus dem laufenden Jahr habe ich dabei nicht berücksichtigt, denn die laufen auch schon ganz gut, und es liegt ja irgendwie in der Natur der Sache, dass ältere Artikel es nötiger haben, mal wieder in Erinnerung gerufen zu werden.) Also, here goes:
Platz 10: "Wie selig sind die geistig Kinderarmen?" (13.01.2012)
Ein Frühwerk, das sich, veranlasst durch die seitdem nie so ganz zum Erliegen gekommene Debatte über das Betreuungsgeld, mit der (mangelnden) gesellschaftlichen Anerkennung der Erziehungsleistung von Eltern, insbesondere Müttern, befasst. Habe den Artikel meiner Mutter gewidmet. Sie war gerührt.
Platz 9: "Morgen früh, wenn Gott will" (12.08.2012)
Einige Gedanken über die Tabuisierung des Todes in der Gesellschaft - besonders in der Kindererziehung, aber auch darüber hinaus. Berührt auch Aspekte der "Sterbehilfe"-bzw. Euthanasieproblematik und hat somit an Aktualität eher zu- als abgenommen...
Platz 8: "Was fehlt: der multireligiöse Unisex-Gebetsraum!" (15.09.2014)
Veranlasst durch ein Foto vom Multi-Religious Prayer Room des Flughafens Singapur, das mir in einem der ersten Beiträge des ausgesprochen lesenswerten Blogs Mein Sabbatical ins Auge fiel. Läuft letztlich auf die Frage hinaus, welchen Platz religiöse Praxis in einer säkularen Gesellschaft bzw. einem weltanschaulich neutralen Staat beanspruchen kann, darf und sollte. Zum Beispiel an Schulen.
Platz 7: "God Gave Rock'n'Roll To You (II)" (22.05.2013)
Der Titel deutet es an: Es handelt sich um einen Teil einer kleinen Serie über Rockmusik und Religion. Im Zentrum dieser Folge stehen teils beeindruckende, teils bizarre Bekehrungserlebnisse prominenter Musiker. Am interessantesten finde ich die Passage über Reverend Al Green.
Platz 6: "...dann gehen wir eben um die Ecke zu den Biertrinkern" (10.08.2013)
Tja: Da kam mir einigermaßen zufällig ein Presseartikel über Weinprinzessinnen-Mangel im Breisgau (sic!) zu Gesicht, und ich dachte mir spontan, ich frisier' den Text ein bisschen um und mach' eine kleine Satire zum Thema Priestermangel daraus. Viel Spaß damit!
Platz 5: "Ohrfeigen im Hause Tabori" (02.02.2013)
Eine kleine Fallstudie über die Tücken der political correctness. Ich muss wohl damit rechnen, dass der eine oder andere Leser dieses Artikels mich (mal wieder) der "Homophobie" zeihen wird - denn, wie mir gestern erst als Kommentar zu meinem (bis dahin) jüngsten Blogartikel ins Stammbuch geschrieben wurde: "Mancherorts gilt man heute ja schon als 'homophob' wenn man 'schwule Drecksau' sagt. Wie soll man da noch seinen christlichen Glauben leben?" -; aber das Risiko muss ich wohl eingehen. Aufmerksame und zum Mitdenken bereite Leser werden mich schon richtig verstehen.
Platz 4: "Fünfmal täglich oder öfter" (21.04.2013)
Ein kleiner, aber (wie ich hoffe) feiner Artikel, angeregt durch ein vom Berliner Senat lanciertes Werbeplakat für Einbürgerung. Läuft auf die Frage hinaus, wieso der Islam in Berlin als zu integrierende religiöse Minderheit angesehen wird, das Christentum jedoch nicht. (Wer hier nun allerdings islamfeindliche Töne erhofft, den werde ich enttäuschen müssen.) Die schönste Reaktion auf diesen Artikel erreichte mich via Twitter:
Platz 3: "Partnere mich! Ein evangelisch.de-Groschenroman" (17.01.2013)
Leider noch ein weiterer Artikel, mit dem ich mich wohl einem gewissen Homophobie-Verdacht aussetze. Aber die auf dem Portal evangelisch.de publizierte Geschichte einer "Liebe auf den ersten Blick", die in kitschromantauglicher Diktion suggeriert, sogar Gott höchstselbst fände eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft irgendwie knorker als die Entscheidung für ein Leben im Kloster, konnte ich nicht unkommentiert lassen.
Platz 2: "Bisch der Deifi?" (16.09.2014)
Ein Artikel über den Teufel. Genauer: über seine seine Rolle als Verwirrer, der den Menschen dazu bringt, das Böse für gut und das Gute für böse zu halten. Richard Dawkins, Peter Singer und Michael Schmidt-Salomon kommen auch im Artikel vor. Angeregt wurde ich zu diesem Text durch eine Diskussion mit einem atheistischen Freund auf Facebook, und schmeichelhafterweise fand sogar dieser meine Argumentation nachvollziehbar.
Platz 1: "Sex, Musik und Tanz oder Leben in Fülle" (10.12.14)
Ebenfalls das Ergebnis einer Facebook-Diskussion, diesmal über Pascals Wette und die "Kosten des Glaubens". Bloggerkollegin Gertie von Das hörende Herz teilte mir seinerzeit mit, sie halte diesen Artikel für einen meiner besten. Ich selbst will mir darüber kein Urteil anmaßen, aber vielleicht sehen es ja noch Andere so...
So: Ich denke, damit haben wir ein nettes Potpourri aus Artikeln der Jahre 2012-2014, die man ruhig mal bei 'nem Tässchen Tee und einem Schälchen Gebäck durchschmökern kann. Und jetzt bin ich gespannt, wie sich die Zugriffsstatistik entwickelt.
Neuer Content kommt dann auch demnächst!
Und: Gesegnete Pfingsten allerseits!
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