Die Nordenhamer Lokalpresse berichtet über neue Entwicklungen in der krisengebeutelten Pfarrei St. Willehad. Aber diesmal muss ich mich nicht auf das verlassen, was die beiden örtlichen Tageszeitungen schreiben: Erstmals seit rund vier Monaten war ich mal wieder selbst vor Ort und konnte mir ein Bild von der Lage machen.
Eigentlich hatte ich nicht gedacht, dass ich so bald wieder in mein Heimatstädtchen kommen würde - obwohl es mich natürlich brennend interessierte, wie die Dinge in der dortigen Kirchengemeinde so stehen. Aber dann verschlug mich ein familiärer Anlass - auf den ich hier nicht groß eingehen möchte, da er im Grunde nicht zum Thema gehört - kurzfristig doch dorthin. Und das ausgerechnet an dem Wochenende, an dem in der Pfarrei St. Willehad eine Pfarrversammlung anstand, zu der auch Vertreter des Bischöflich Münsterschen Offizialats in Vechta erwartet wurden. Das muss man dann wohl als Fügung betrachten.
Im Ankündigungstext zur Pfarrversammlung, den die Pfarrei St. Willehad veröffentlicht hatte, hieß es u.a., es sollten "Klarstellungen erfolgen zu Behauptungen und Gerüchten, die hier in der Gemeinde kursieren". Spannend - und sehr notwendig. Weiter hieß es, "es sollen die weiteren Schritte der Zukunftsentwicklung unserer Gemeinde in den Blick kommen". Bemerkenswert fand ich auch, wen das Offizialat zu dieser Versammlung entsandte: "Neben den örtlichen Seelsorgern nehmen seitens des Offizialates der Offizialatsrat Bernd Winter, der Leiter des Referats Erwachsenenseelsorge, Dominik Blum, und der Rechtsanwalt Andreas Windhaus an dem Gespräch teil", war der örtlichen Presse zu entnehmen.
Soweit, so fein. Mit Offizialatsrat Monsignore Winter hatte ich, wie berichtet, schon mal einen sehr netten Mail-Kontakt, im Zuge dessen wir uns gegenseitig versichert hatten, wir würden uns gern einmal persönlich kennenlernen; da ergab sich ja nun eine unerwartete Gelegenheit. Dominik Blum war mir bislang nur von einem Gastbeitrag auf katholisch.de her ein Begriff, in dem er zu guter Nachbarschaft zwischen Christen und Muslimen ermunterte. Zu denken gab mir allerdings die angekündigte Teilnahme von Rechtsanwalt Windhaus - der, sehr passend zu seinem Beruf, für die Rechtsabteilung des Offizialats arbeitet. Was sollte es wohl bedeuten, dass der zu diesem Treffen entsandt wurde?
Vor die Pfarrversammlung am Sonntag Reminiscere hatte der Herrgott jedoch die Heilige Messe gesetzt, und ganz im Einklang mit Björn Odendahls 10-Punkte-Plan ging ich da extra früh hin. Der erste Besucher war ich trotzdem nicht. Auch hatte ich weder mein Goldschnitt-Exemplar des Gotteslobs dabei noch blankgeputzte Schuhe an; und schlimmer noch, ich setzte mich nicht etwa in die erste Reihe, sondern ganz gezielt in die letzte. Damit alle, die hereinkämen, an mir vorbei müssten. Auf diese Weise sah ich eine Menge bekannte Gesichter. Meinen ehemaligen Religionslehrer. Eltern früherer Mitschüler. Einige Männer und Frauen, die schon in meiner Jugend in den damals noch nicht zu St. Willehad gehörenden Kirchengemeindem von Burhave und Einswarden aktiv gewesen waren. Kurz vor Beginn der Messe war die Kirche mehr als voll besetzt.
Die Stirnwand der Kirche war mit fastenzeitlich violetten Tüchern verhüllt, vor deren Hintergrund das durchaus dekorative, aber etwas nichtssagende Hungertuch von Dao Zi prangte. Nun gut, dafür, wie das aktuelle Misereor-Hungertuch aussieht, kann die Pfarrei St. Willehad ja nichts. Allerdings war dies tatsächlich das erste Mal, dass ich dieses Hungertuch in einer Kirche sah - die anderen Kirchen, in denen ich seit Aschermittwoch war, hatten es nicht ausgestellt. Interessant.
Zelebriert wurde die Messe von Monsignore Winter; Pater Alex Mathew, der übergangsweise als Kaplan in Nordenham ist, konzelebrierte, das Evangelium wurde von Diakon Christoph Richter vorgetragen. Am Einzug, der, wenig feierlich, nicht durch den Mittelgang erfolgte - vielmehr trat man direkt aus der Sakristei in den Chorraum -; nahmen neben den drei Genannten nicht nur fünf junge Messdiener, sondern auch die Lektorin und die Kommunionhelferin teil. Vermaledeites Erzlaientum, dachte ich zähneknirschend. Und à propos Kommunionhelferin: Diese Dame teilte die Kommunion in den hinteren Bankreihen am Platz aus. Ein bisschen sah es so aus, als habe sie ihre spezielle Klientel, die die Kommunion von ihr empfängt; aber dieser Eindruck mag getrogen haben.
Doch der Reihe nach. Gleich zu Beginn der Messe überraschte Monsignore Winter - der übrigens, wie ich finde, eine irritierende physiognomische Ähnlichkeit mit Kardinal Marx hat - die Gemeinde durch eine Ansprache, in der er die Frage aufwarf: "Können wir heute morgen überhaupt zusammen Eucharistie feiern?" Es werde der Würde der Eucharistiefeier schließlich nicht gerecht, sie lediglich als "frommes Vorspiel zur Pfarrversammlung" zu betrachten, betonte er. Er fand eindringliche Worte zum zerrütteten Zustand der Gemeinde, sprach von Verleumdungen und Beleidigungen, die sich zum Teil auch gegen ihn persönlich gerichtet hätten. Das habe ihn wütend gemacht, gestand er. Gleichzeitig übte er Selbstkritik, räumte ein, er habe die Dinge in Nordenham allzu lange schleifen lassen, weil er "oft ganz einfach keine Lust" gehabt habe, sich mit der verfahrenen Situation in dieser Pfarrei auseinanderzusetzen. ("Das war aber falsch!", rief ein älteres Gemeindemitglied dazwischen.)
Jedenfalls, so Monsignore Winter, sei er überzeugt, dass er, bevor er mit der Gemeinde von St. Willehad die Eucharistie feiern könne, zunächst zwei Dinge tun müsse: Erstens, all jenen vergeben, die ihn verletzt und ihm Unrecht getan hätten; und zweitens, all jene um Verzeihung zu bitten, denen er Unrecht getan habe. Und er lud die Gemeinde ein, es ihm gleichzutun.
Komisch, dachte ich, eigentlich ist das doch sowieso Bestandteil der Liturgie. Aber ich hatte den Gedanken kaum zu Ende gedacht, da zeigte sich, dass Monsignore Winter tatsächlich gerade dabei war, zum Allgemeinen Schuldbekenntnis überzuleiten. Einem Bestandteil der Messe, den Pfarrer Bögershausen seinerzeit nur allzu gern weggelassen hatte. Und Monsignore Winter betete das Schuldbekenntnis sogar ad orientem - mit dem Gesicht zum Altar -, um deutlich zu machen, dass er gemeinsam mit der Gemeinde auch seine Schuld bekannte und um Vergebung bat. Seiner Aufforderung, zum Schuldbekenntnis aufzustehen und einander die Hände zu reichen, auch über den Mittelgang hinweg, kamen die meisten anwesenden Gemeindemitglieder nach, allerdings nicht alle.
Monsignore Winter sagte mir später, er sei überzeugt, dass der Neuanfang, den die Gemeinde von St. Willehad brauche, ein geistlicher Neuanfang sein müsse. Darin stimme ich ihm unbedingt zu. Gleichzeitig schien mit seine Ansprache, die, so beeindruckend sie auch war, praktisch gesehen doch nichts Anderes war als eine sehr ausführlich geratene Einleitung zum Schuldbekenntnis, in hohem Maße bezeichnend für die Bedeutung einer korrekt und würdig gefeierten Liturgie. Schließlich spielt das Element der Versöhnung - mit Gott, aber auch untereinander - aus gutem Grund (vgl. Matthäus 5, 23f.) eine herausragende Rolle in der Architektur der Heiligen Messe; aber die Leute verstehen das nicht mehr, daher muss man es ihnen erst erklären. (Eine kurze Reprise solcher Erklärungen gab es vor dem Friedensgruß: Monsignore Winter betonte, der Sinn des Friedensgrußes vor der Kommunion bestehe darin, zu zeigen, dass man wenigstens so weit im Reinen mit seinem Nächsten sei, dass man ihm die Hand reichen könne. Erneut konnten sich einige wenige Gemeindemitglieder nicht zu dieser Geste durchringen.)
Wer mich kennt, den wird es nicht überraschen, dass ich zu der Auffassung neige, der Umstand, dass viele Gottesdienstbesucher den Sinn der Liturgie nicht ohne Erläuterungen erfassen können, sei eine Folge jahrzehntelangen Herumpfuschens in der Liturgie. Wenn der Eindruck vermittelt wird, die Rubriken des Messbuchs seien etwas Beliebiges, mit dem man frei nach Schnauze verfahren könne, dann bedingt das mehr oder weniger die Auffassung, sie könnten gar keinen tieferen Sinn haben. Umgekehrt möchte ich sogar die Behauptung wagen: In einer Gemeinde, in der die aktiven Mitglieder allsonntäglich die Liturgie der Heiligen Messe wirklich bewusst mitvollzögen, wären solche Verwerfungen, wie St. Willehad sie derzeit erlebt, gar nicht möglich. Denn der bewusste Mitvollzug der Heiligen Messe stimmt demütig, versöhnlich und dankbar. Jedenfalls sollte es so sein.
In Sachen liturgischer Korrektheit gab es an dieser Messe nicht sonderlich viel zu meckern. Dass es nach beiden Lesungen statt des Antwortpsalms des Tages und eines fastenzeittauglichen Äquivalents zum Halleluja-Ruf Lieder aus dem Gotteslob gab, war nicht so recht nach meinem Geschmack, aber immerhin gab es beide Lesungen; und das Lied vor dem Evangelium ("Aus der Tiefe rufe ich zu Dir", GL 283) war durchaus schön und stimmungsvoll. Ein liturgisch-musikalischer Tiefschlag war es allerdings, dass anstelle des Agnus Dei die Katholikentags-Hymne "Da berühren sich Himmel und Erde" (Nr. 839 im Regionalteil des GL) gesungen wurde; da zog ich es dann doch vor, währenddessen den Text des Agnus Dei still zu beten. Kniend. Das Lied zum Auszug (der auch wieder kein "richtiger" Auszug war), war ebenfalls schlimm, wenngleich vom Titel her irgendwie zum Tage passend: "Suchen und Fragen" (GL 457).
Trotz solcher Abzüge in der B-Note hatte mich die Messe, und insbesondere Monsignore Winters Ansprache zum Schuldbekenntnis, durch und durch mit Milde und Versöhnlichkeit getränkt; und das war in Hinblick auf die nun folgende Pfarrversammlung auch gut so. Wäre ich tatsächlich der ultra-erzkatholische Hardliner, Scharfmacher und "Brandbeschleuniger", für den mich einige meiner Kritiker halten, dann wäre es mir ein Leichtes, aus den Eindrücken der Pfarrversammlung eine Geschichte zu stricken, derzufolge in St. Willehad eine stalinistische Säuberungswelle gegen die Anhänger des abgesetzten Pfarrers Jortzick im Gange ist und ein Pfarrverwalter eingesetzt wurde, dessen herausragende Qualifikation für diese Position seine ausgeprägte Bräsigkeit ist. Aber ich ziehe es vor, bei allen Beteiligten von grundsätzlich guten Absichten auszugehen. Wenngleich das Gehörte und Gesehene einige Fragen aufwirft, auf die eine Antwort nicht so leicht erhältlich zu sein scheint.
Eröffnet wurde die Pfarrversammlung vom Pfarrverwalter Manfred Janßen, im Hauptamt Pfarrer von St. Bonifatius in Varel. Der musste sich der Gemeinde erst einmal vorstellen, denn die meisten hatten ihn noch nie gesehen. Er verwaltet die Pfarrei ja auch erst seit ungefähr drei Monaten. Insgesamt machte er den Eindruck, irgendwie auf der falschen Veranstaltung zu sein.
Zu den Themen, über die in der Gemeinde - so Monsignore Winter - "merkwürdige Gerüchte" umliefen, die in der Versammlung ausgeräumt werden sollten, zählte die Entlassung der Pfarrsekretärin Caroline Grimmelt. In der Versammlung wurde der Eindruck greifbar, dass es in verschiedensten Teilen der Gemeinde, darunter nicht zuletzt bei der Mitarbeitervertretung der Kirchenangestellten, erhebliche Unzufriedenheit mit der Arbeit der Pfarrsekretärin gegeben hatte. Details darüber waren nicht in Erfahrung zu bringen; die Vertreter des Offizialats beriefen sich darauf, dass Personalangelegenheiten nicht öffentlich diskutiert werden dürften. Monsignore Winter betonte jedoch, wenn Pfarrverwalter Janßen - der schließlich persönlich "überhaupt keine Aktien" in den diversen Konflikten innerhalb der Gemeinde habe - und eine klare Mehrheit der Kirchenausschussmitglieder die Kündigung der Pfarrsekretärin beschlossen hätten, dann dürfte die Gemeinde beruhigt davon ausgehen, dass dafür triftige arbeitsrechtliche Gründe vorgelegen hätten.
Die Kündigung war bei einer nichtöffentlichen Kirchenausschusssitzung am 15. Januar beschlossen worden; bei derselben Sitzung hatte es einen Eklat gegeben, in dessen Mittelpunkt das Kirchenausschussmitglied Dr. Sebastian Wegener gestanden hatte. Wie die Vertreter des Offizialats mitteilten, habe es sich herausgestellt, dass Dr. Wegener eigentlich gar nicht als Kandidat zur Wahl des Kirchenausschusses hätte aufgestellt werden dürfen, da er zum Zeitpunkt der Wahl seinen Wohnsitz nicht auf dem Gebiet der Pfarrei hatte und außerdem nebenberuflich als Kirchenmusiker bei der Pfarrei angestellt war (hauptberuflich ist er Lehrer am Nordenhamer Gymnasium). Die Entdeckung, dass er eigentlich nicht rechtmäßig in den Kirchenvorstand wählbar gewesen wäre, habe Fragen in Bezug auf die Rechtsgültigkeit von Beschlüssen des Kirchenvorstands aufgeworfen, an denen Dr. Wegener beteiligt gewesen war. Um nun bei der Entscheidung über die Kündigung der Pfarrsekretärin jegliche Rechtsunsicherheit auszuschließen, habe Pfarrverwalter Janßen in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Kirchenausschusses Dr. Wegener gebeten, an der diesbezüglichen Abstimmung nicht teilzunehmen.
Dr. Wegener selbst widersprach dieser Darstellung: Er sei ultimativ zum Rücktritt aus dem Kirchenausschuss aufgefordert worden, ein Zusammenhang mit der Abstimmung über Frau Grimmelts Entlassung sei dabei nicht hergestellt worden. Im Übrigen sei er sich eines Angestelltenverhältnisses zur Pfarrei nicht bewusst gewesen; er habe nie einen Arbeitsvertrag unterschrieben, sondern für seine Tätigkeit als Kirchenorganist lediglich Honorarrechnungen gestellt. Rechtsanwalt Windhaus stellte jedoch klar, bereits seit 2007 würden im gesamten Offizialatsbezirk alle nebenberuflichen Kirchenmusiker als Angestellte geführt, das das Finanzamt dies verlangt habe. Ein schriftlicher Arbeitsvertrag sei dafür nicht notwendig.
Die stellvertretende Vorsitzende des Kirchenausschusses, Christiane Spannhoff, ergriff hingegen Partei für Dr. Wegener: Es sei indiskutabel, wie bei der betreffenden Sitzung mit ihm umgesprungen worden sei; man hätte die Sitzung bis zur Klärung der offenen Fragen um die Rechtmäßigkeit seiner Mitgliedschaft im Kirchenausschuss vertagen sollen. Ein anderes Kirchenausschussmitglied sei aus Ärger über diesen Vorgang zurückgetreten. Pfarrverwalter Janßen räumte ein, er sei angesichts des tumultartigen Verlaufs der Sitzung "kurz davor" gewesen, sie abzubrechen.
Im weiteren Verlauf der Diskussion wurde geäußert, unabhängige Experten für kanonisches Recht hätten erklärt, Dr. Wegeners Mitgliedschaft im Kirchenausschuss sei trotz der fehlenden Voraussetzungen für seine Wählbarkeit rechtmäßig, da die Wahl nicht innerhalb der dafür vorgesehenen Frist beanstandet worden sei. Es wurde die Frage aufgeworfen, wie es zu erklären sei, dass die Unregelmäßigkeiten bei der Wahl erst eineinhalb Jahre später jemandem aufgefallen seien; darauf hatte niemand eine Antwort. Dr. Wegener forderte zur Bestätigung seiner Darstellung die Verlesung der nicht vertraulichen Teile des Protokolls der Kirchenausschusssitzung vom 15. Januar, doch diese Forderung wurde übergangen.
Stand der Dinge ist jedenfalls, dass Dr. Wegener als Kirchenorganist gekündigt wurde und im Gegenzug im Kirchenausschuss bleiben darf. Mehrere Gemeindemitglieder äußerten Unverständnis darüber, dass die Pfarrei auf wechselnde Gastorganisten, u.a. von der örtlichen evangelischen Kirchengemeinde, zurückgreife, obwohl sie mit Dr. Wegener einen ausgezeichneten Organisten in den eigenen Reihen hat. Offizialatsrat Monsignore Winter erwähnte, an ihn seien Gerüchte herangetragen worden, Dr. Wegener sei als Organist gekündigt worden, "weil er mit 1.000 € im Jahr zu teuer sei". Das sei "Quatsch", erklärte der Offizialatsrat wörtlich.
Ebenfalls zur Sprache kam die wohl neueste Eskalationsstufe der Konflikte in der Gemeinde: Die Leiterin des Kinderchors, Melanie Botzenhardt, habe zum Entsetzen von Kindern und Eltern erklärt, ihre Tätigkeit einstellen zu wollen. Monsignore Winter merkte dazu an, es habe wohl Unstimmigkeiten über die ihr von Pfarrer Jortzick zugesagte Vergütung gegeben. An dieser Stelle ergriff Frau Botzenhardt selbst das Wort: Sie habe nicht nur den Kinderchor geleitet, sondern auf vielfältige Weise an der musikalischen Gestaltung der Gottesdienste mitgewirkt. Sie sei Berufsmusikerin und diplomierte Musikpädagogin und könne es sich auf Dauer schlicht nicht leisten, de facto ehrenamtlich für die Pfarrei zu arbeiten. Geld scheint da allerdings nicht das einzige Problem zu sein: Sichtlich emotional bewegt erklärte Frau Botzenhardt, sie habe seitens der Gemeinde "einiges aushalten" müssen und habe sich nie beschwert, aber nun könne und wolle sie nicht mehr.
Schließlich nahmen die Vertreter des Offizialats auch Stellung zu hartnäckigen, auch in der örtlichen Presse gestreuten Gerüchten, die derzeit in Löningen tätige Pastoralreferentin Yvonne Ahlers, die von 2000 bis 2013 Pfarrsekretärin in St. Willehad war, solle als Pastoralreferentin in die Pfarrei zurückkehren. Allem Anschein nach lösten diese Gerüchte in der Gemeinde sehr emotionale - und überwiegend negative - Reaktionen aus. Monsignore Winter betonte jedoch, an der Sache sei absolut nichts dran: Es habe nie zur Debatte gestanden, Frau Ahlers nach Nordenham zu schicken - das Offizialat setze Pastoralreferenten prinzipiell nicht in Pfarreien ein, in denen sie zuvor schon in anderen Funktionen gewirkt hätten.
Ein Thema, über das eigentlich auch noch hätte gesprochen werden sollen, das dann aber doch unter den Tisch fiel, war der Umstand, dass es aus der Gemeinde Kritik daran gegeben hatte, es sei von vornherein ein Fehler gewesen, bei der Fusion der Pfarrgemeinden St. Willehad/St. Josef und Herz Jesu/Herz Mariae im Jahr 2010 die bisherigen Gemeindepfarrer Bögershausen und Kordecki als gleichberechtigte Leiter der fusionierten Pfarrei im Amt zu belassen. Dieser Punkt hätte mich sehr interessiert, da ich ebenfalls den vagen Verdacht habe, ein Teil der Konflikte in der Pfarrei habe genau hier seine Wurzeln; aber dass dann doch nicht darübe rgesprochen wurde, war wohl zumindest zum Teil dadurch bedingt, dass viele der Anwesenden vor allem über die Umstände sprechen wollten, die zum Rücktritt von Pfarrer Jortzick geführt hatten. "Wie ist dieser ganze Eklat überhaupt entstanden?", fragte eine Frau gleich zu Beginn der Versammlung. "Der Großteil der Gemeinde hat überhaupt keine Ahnung, und die, die etwas wissen, äußern sich nicht." - "Man hat unseren Pfarrer aus dem Tempel gejagt", warf ein älterer Herr ein, "aber das waren nur Wenige. Die Mehrheit der Gemeinde hat immer hinter ihm gestanden." - "Das stimmt so nicht", widersprach Offizialatsrat Monsignore Winter.
[Demnächst:
Warum musste Pfarrer Jortzick gehen? - Seelsorge contra Verwaltung - Die Schließung der Kirchen in Einswarden und Tossens - Übergangsgremium bis zur nächsten Pfarreiratswahl? - Der Weg bis zur Amtseinführung eines neuen Pfarrers]
Wer mich kennt, den wird es nicht überraschen, dass ich zu der Auffassung neige, der Umstand, dass viele Gottesdienstbesucher den Sinn der Liturgie nicht ohne Erläuterungen erfassen können, sei eine Folge jahrzehntelangen Herumpfuschens in der Liturgie. Wenn der Eindruck vermittelt wird, die Rubriken des Messbuchs seien etwas Beliebiges, mit dem man frei nach Schnauze verfahren könne, dann bedingt das mehr oder weniger die Auffassung, sie könnten gar keinen tieferen Sinn haben. Umgekehrt möchte ich sogar die Behauptung wagen: In einer Gemeinde, in der die aktiven Mitglieder allsonntäglich die Liturgie der Heiligen Messe wirklich bewusst mitvollzögen, wären solche Verwerfungen, wie St. Willehad sie derzeit erlebt, gar nicht möglich. Denn der bewusste Mitvollzug der Heiligen Messe stimmt demütig, versöhnlich und dankbar. Jedenfalls sollte es so sein.
In Sachen liturgischer Korrektheit gab es an dieser Messe nicht sonderlich viel zu meckern. Dass es nach beiden Lesungen statt des Antwortpsalms des Tages und eines fastenzeittauglichen Äquivalents zum Halleluja-Ruf Lieder aus dem Gotteslob gab, war nicht so recht nach meinem Geschmack, aber immerhin gab es beide Lesungen; und das Lied vor dem Evangelium ("Aus der Tiefe rufe ich zu Dir", GL 283) war durchaus schön und stimmungsvoll. Ein liturgisch-musikalischer Tiefschlag war es allerdings, dass anstelle des Agnus Dei die Katholikentags-Hymne "Da berühren sich Himmel und Erde" (Nr. 839 im Regionalteil des GL) gesungen wurde; da zog ich es dann doch vor, währenddessen den Text des Agnus Dei still zu beten. Kniend. Das Lied zum Auszug (der auch wieder kein "richtiger" Auszug war), war ebenfalls schlimm, wenngleich vom Titel her irgendwie zum Tage passend: "Suchen und Fragen" (GL 457).
Trotz solcher Abzüge in der B-Note hatte mich die Messe, und insbesondere Monsignore Winters Ansprache zum Schuldbekenntnis, durch und durch mit Milde und Versöhnlichkeit getränkt; und das war in Hinblick auf die nun folgende Pfarrversammlung auch gut so. Wäre ich tatsächlich der ultra-erzkatholische Hardliner, Scharfmacher und "Brandbeschleuniger", für den mich einige meiner Kritiker halten, dann wäre es mir ein Leichtes, aus den Eindrücken der Pfarrversammlung eine Geschichte zu stricken, derzufolge in St. Willehad eine stalinistische Säuberungswelle gegen die Anhänger des abgesetzten Pfarrers Jortzick im Gange ist und ein Pfarrverwalter eingesetzt wurde, dessen herausragende Qualifikation für diese Position seine ausgeprägte Bräsigkeit ist. Aber ich ziehe es vor, bei allen Beteiligten von grundsätzlich guten Absichten auszugehen. Wenngleich das Gehörte und Gesehene einige Fragen aufwirft, auf die eine Antwort nicht so leicht erhältlich zu sein scheint.
Eröffnet wurde die Pfarrversammlung vom Pfarrverwalter Manfred Janßen, im Hauptamt Pfarrer von St. Bonifatius in Varel. Der musste sich der Gemeinde erst einmal vorstellen, denn die meisten hatten ihn noch nie gesehen. Er verwaltet die Pfarrei ja auch erst seit ungefähr drei Monaten. Insgesamt machte er den Eindruck, irgendwie auf der falschen Veranstaltung zu sein.
Zu den Themen, über die in der Gemeinde - so Monsignore Winter - "merkwürdige Gerüchte" umliefen, die in der Versammlung ausgeräumt werden sollten, zählte die Entlassung der Pfarrsekretärin Caroline Grimmelt. In der Versammlung wurde der Eindruck greifbar, dass es in verschiedensten Teilen der Gemeinde, darunter nicht zuletzt bei der Mitarbeitervertretung der Kirchenangestellten, erhebliche Unzufriedenheit mit der Arbeit der Pfarrsekretärin gegeben hatte. Details darüber waren nicht in Erfahrung zu bringen; die Vertreter des Offizialats beriefen sich darauf, dass Personalangelegenheiten nicht öffentlich diskutiert werden dürften. Monsignore Winter betonte jedoch, wenn Pfarrverwalter Janßen - der schließlich persönlich "überhaupt keine Aktien" in den diversen Konflikten innerhalb der Gemeinde habe - und eine klare Mehrheit der Kirchenausschussmitglieder die Kündigung der Pfarrsekretärin beschlossen hätten, dann dürfte die Gemeinde beruhigt davon ausgehen, dass dafür triftige arbeitsrechtliche Gründe vorgelegen hätten.
Die Kündigung war bei einer nichtöffentlichen Kirchenausschusssitzung am 15. Januar beschlossen worden; bei derselben Sitzung hatte es einen Eklat gegeben, in dessen Mittelpunkt das Kirchenausschussmitglied Dr. Sebastian Wegener gestanden hatte. Wie die Vertreter des Offizialats mitteilten, habe es sich herausgestellt, dass Dr. Wegener eigentlich gar nicht als Kandidat zur Wahl des Kirchenausschusses hätte aufgestellt werden dürfen, da er zum Zeitpunkt der Wahl seinen Wohnsitz nicht auf dem Gebiet der Pfarrei hatte und außerdem nebenberuflich als Kirchenmusiker bei der Pfarrei angestellt war (hauptberuflich ist er Lehrer am Nordenhamer Gymnasium). Die Entdeckung, dass er eigentlich nicht rechtmäßig in den Kirchenvorstand wählbar gewesen wäre, habe Fragen in Bezug auf die Rechtsgültigkeit von Beschlüssen des Kirchenvorstands aufgeworfen, an denen Dr. Wegener beteiligt gewesen war. Um nun bei der Entscheidung über die Kündigung der Pfarrsekretärin jegliche Rechtsunsicherheit auszuschließen, habe Pfarrverwalter Janßen in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Kirchenausschusses Dr. Wegener gebeten, an der diesbezüglichen Abstimmung nicht teilzunehmen.
Dr. Wegener selbst widersprach dieser Darstellung: Er sei ultimativ zum Rücktritt aus dem Kirchenausschuss aufgefordert worden, ein Zusammenhang mit der Abstimmung über Frau Grimmelts Entlassung sei dabei nicht hergestellt worden. Im Übrigen sei er sich eines Angestelltenverhältnisses zur Pfarrei nicht bewusst gewesen; er habe nie einen Arbeitsvertrag unterschrieben, sondern für seine Tätigkeit als Kirchenorganist lediglich Honorarrechnungen gestellt. Rechtsanwalt Windhaus stellte jedoch klar, bereits seit 2007 würden im gesamten Offizialatsbezirk alle nebenberuflichen Kirchenmusiker als Angestellte geführt, das das Finanzamt dies verlangt habe. Ein schriftlicher Arbeitsvertrag sei dafür nicht notwendig.
Die stellvertretende Vorsitzende des Kirchenausschusses, Christiane Spannhoff, ergriff hingegen Partei für Dr. Wegener: Es sei indiskutabel, wie bei der betreffenden Sitzung mit ihm umgesprungen worden sei; man hätte die Sitzung bis zur Klärung der offenen Fragen um die Rechtmäßigkeit seiner Mitgliedschaft im Kirchenausschuss vertagen sollen. Ein anderes Kirchenausschussmitglied sei aus Ärger über diesen Vorgang zurückgetreten. Pfarrverwalter Janßen räumte ein, er sei angesichts des tumultartigen Verlaufs der Sitzung "kurz davor" gewesen, sie abzubrechen.
Im weiteren Verlauf der Diskussion wurde geäußert, unabhängige Experten für kanonisches Recht hätten erklärt, Dr. Wegeners Mitgliedschaft im Kirchenausschuss sei trotz der fehlenden Voraussetzungen für seine Wählbarkeit rechtmäßig, da die Wahl nicht innerhalb der dafür vorgesehenen Frist beanstandet worden sei. Es wurde die Frage aufgeworfen, wie es zu erklären sei, dass die Unregelmäßigkeiten bei der Wahl erst eineinhalb Jahre später jemandem aufgefallen seien; darauf hatte niemand eine Antwort. Dr. Wegener forderte zur Bestätigung seiner Darstellung die Verlesung der nicht vertraulichen Teile des Protokolls der Kirchenausschusssitzung vom 15. Januar, doch diese Forderung wurde übergangen.
Stand der Dinge ist jedenfalls, dass Dr. Wegener als Kirchenorganist gekündigt wurde und im Gegenzug im Kirchenausschuss bleiben darf. Mehrere Gemeindemitglieder äußerten Unverständnis darüber, dass die Pfarrei auf wechselnde Gastorganisten, u.a. von der örtlichen evangelischen Kirchengemeinde, zurückgreife, obwohl sie mit Dr. Wegener einen ausgezeichneten Organisten in den eigenen Reihen hat. Offizialatsrat Monsignore Winter erwähnte, an ihn seien Gerüchte herangetragen worden, Dr. Wegener sei als Organist gekündigt worden, "weil er mit 1.000 € im Jahr zu teuer sei". Das sei "Quatsch", erklärte der Offizialatsrat wörtlich.
Ebenfalls zur Sprache kam die wohl neueste Eskalationsstufe der Konflikte in der Gemeinde: Die Leiterin des Kinderchors, Melanie Botzenhardt, habe zum Entsetzen von Kindern und Eltern erklärt, ihre Tätigkeit einstellen zu wollen. Monsignore Winter merkte dazu an, es habe wohl Unstimmigkeiten über die ihr von Pfarrer Jortzick zugesagte Vergütung gegeben. An dieser Stelle ergriff Frau Botzenhardt selbst das Wort: Sie habe nicht nur den Kinderchor geleitet, sondern auf vielfältige Weise an der musikalischen Gestaltung der Gottesdienste mitgewirkt. Sie sei Berufsmusikerin und diplomierte Musikpädagogin und könne es sich auf Dauer schlicht nicht leisten, de facto ehrenamtlich für die Pfarrei zu arbeiten. Geld scheint da allerdings nicht das einzige Problem zu sein: Sichtlich emotional bewegt erklärte Frau Botzenhardt, sie habe seitens der Gemeinde "einiges aushalten" müssen und habe sich nie beschwert, aber nun könne und wolle sie nicht mehr.
Schließlich nahmen die Vertreter des Offizialats auch Stellung zu hartnäckigen, auch in der örtlichen Presse gestreuten Gerüchten, die derzeit in Löningen tätige Pastoralreferentin Yvonne Ahlers, die von 2000 bis 2013 Pfarrsekretärin in St. Willehad war, solle als Pastoralreferentin in die Pfarrei zurückkehren. Allem Anschein nach lösten diese Gerüchte in der Gemeinde sehr emotionale - und überwiegend negative - Reaktionen aus. Monsignore Winter betonte jedoch, an der Sache sei absolut nichts dran: Es habe nie zur Debatte gestanden, Frau Ahlers nach Nordenham zu schicken - das Offizialat setze Pastoralreferenten prinzipiell nicht in Pfarreien ein, in denen sie zuvor schon in anderen Funktionen gewirkt hätten.
Ein Thema, über das eigentlich auch noch hätte gesprochen werden sollen, das dann aber doch unter den Tisch fiel, war der Umstand, dass es aus der Gemeinde Kritik daran gegeben hatte, es sei von vornherein ein Fehler gewesen, bei der Fusion der Pfarrgemeinden St. Willehad/St. Josef und Herz Jesu/Herz Mariae im Jahr 2010 die bisherigen Gemeindepfarrer Bögershausen und Kordecki als gleichberechtigte Leiter der fusionierten Pfarrei im Amt zu belassen. Dieser Punkt hätte mich sehr interessiert, da ich ebenfalls den vagen Verdacht habe, ein Teil der Konflikte in der Pfarrei habe genau hier seine Wurzeln; aber dass dann doch nicht darübe rgesprochen wurde, war wohl zumindest zum Teil dadurch bedingt, dass viele der Anwesenden vor allem über die Umstände sprechen wollten, die zum Rücktritt von Pfarrer Jortzick geführt hatten. "Wie ist dieser ganze Eklat überhaupt entstanden?", fragte eine Frau gleich zu Beginn der Versammlung. "Der Großteil der Gemeinde hat überhaupt keine Ahnung, und die, die etwas wissen, äußern sich nicht." - "Man hat unseren Pfarrer aus dem Tempel gejagt", warf ein älterer Herr ein, "aber das waren nur Wenige. Die Mehrheit der Gemeinde hat immer hinter ihm gestanden." - "Das stimmt so nicht", widersprach Offizialatsrat Monsignore Winter.
[Demnächst:
Warum musste Pfarrer Jortzick gehen? - Seelsorge contra Verwaltung - Die Schließung der Kirchen in Einswarden und Tossens - Übergangsgremium bis zur nächsten Pfarreiratswahl? - Der Weg bis zur Amtseinführung eines neuen Pfarrers]
Sehr geehrter Herr Dr. Klein,
AntwortenLöschenSie haben sich große Mühe gegeben, die Dinge hier zu beschreiben, wie Sie sie am Sonntag erlebt haben.
Eine sachliche Richtigstellung scheint mir aber wichtig:
Herr Dr. Wegener wurde nicht als nebenamtlicher Kirchenmusiker gekündigt, sondern er hat von sich aus gekündigt, um im Kirchenausschuss bleiben zu können. Nach dem Kirchenvermögensverwaltungsgesetz (KVVG) kann jemand, der in irgendeinem Angestelltenverhältnis zur Kirchengemeinde steht, nicht Mitglied in deren Kirchenausschuss sein.
Vielen Dank für Ihre engagierte Teilhabe an diesen Entwicklungen!
Bernd Winter
Sehr geehrter Monsignore Winter,
Löschenherzlichen Dank für Ihr Feedback und vor allem für die Berichtigung. Ich hatte Herrn Dr. Wegener anders verstanden, aber vermutlich war das nur ein akustisches Missverständnis.
Eine Verständnisfrage: Der Offizial ist meiner Kenntnis nach der vom Bischof zwingend zu bestellende Gerichtsvikar der Diözese, das Offizialat das Kirchengericht. Das Ordinariat hingegen ist die Verwaltungszentrale der Diözese, m.W. mancherorts auch Generalvikariat genannt nach dem Stellvertreter des Bischofs in Verwaltungsfragen.
AntwortenLöschenEin Offizialrat wäre daher einer der Kirchenrichter oder ein ranghoher Anwalt z. B. Ehebandsverteidiger des Gerichts.
Ein Ordinariatsrat wäre hingegen z. B. ein geistlicher Abteilungsleiter o.ä. des Ordinariats.
Das Seelsorgereferat gehört m.E. in das Ordinariat, die Rechtsabteilung auch, außer es ginge im Offizialat um Kirchenrechtsprozesse und deren Verschränkung mit weltlichen Gerichten.
Herzliche Grüße
Marcus, der mit dem C
Das ist an und für sich richtig - nur ist das zum Bistum Münster gehörige Gebiet des ehemaligen Großherzogtums Oldenburg diesbezüglich ein Sonderfall. Kann ich jetzt nicht erschöpfend erklären - am besten mal bei Google "Bischöflich Münstersches Offizialat Vechta" suchen...
LöschenIch schließe mich Herrn Winters Kommentar an: Sehr gründlich, sehr ausgewogen. Ich habe tatsächlich SELBST ein etwaiges Arbeitsverhältnis gekündigt, um einem eventuellen Ausschluss aus dem Kirchenausschuss die Grundlage zu nehmen. Meinem Kenntnisstand nach suchen Gemeinde und Offizialat nach Lösungen für das "Organistendilemma".
AntwortenLöschenIch habe Herrn Rat Winter auch nach der Pfarrversammlung für seine bewegenden Worte gedankt, und gern seine sinnbildlich "ausgestreckte Hand" angenommen. Ich fand es - ähnlich wie schon im Blog beschrieben - sehr bedauerlich, dass einige (Ex-)Mitglieder der Gemeinde das Angebot zu Vergebung und Handreichung nicht annehmen konnten. Es bleibt zu hoffen, dass Zeit hier Probleme zu lösen vermag.
Ich hoffe, dass Rat Winter und das Offizialat den "neuen Ton", der hier angeschlagen worden ist, mit Leben füllen und ihm Dauer verleihen mögen. Ich empfand die Geste in Richtung Gemeinde jedenfalls als ausgesprochen würdevoll!
Dr. Sebastian D. Wegener