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Samstag, 17. Mai 2025

Die 3 K der Woche (25): Kinder, Kirche, Klassentreffen

Gott zum Gruße, Leser! Aus Gründen, auf die ich weiter unten näher eingehen werde, habe ich eine vergleichsweise ruhige und ereignisarme Woche hinter mir – mit Ausnahme eines Wochenendes in Nordenham, das umso ereignisreicher war und dessen Schilderung daher den Löwenanteil dieses Wochenbriefings ausmachen wird. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass auch für diejenigen Leser, die keinen persönlichen Bezug zur schönen Wesermarsch haben, genug Interessantes dabei ist. Überzeugt Euch selbst! 

Diese Wandgemälde im Altbau des Gymnasiums Nordenham wurden von Schülern im Rahmen eines Unterrichtsprojekts zum Thema Surrealismus geschaffen, irgendwann in den 1990ern, wenn mich meine Erinnerung nicht trügt.


Alt sind wir geworden! 

Wie bereits erwähnt, war ich am vergangenen Samstag in aller Frühe (und solo) nach Nordenham aufgebrochen, um dort an der Feier zum 30jährigen Jubiläum des Abiturjahrgangs 1995 teilzunehmen. Auf der Anreise sammelte ich eine Stunde und 20 Minuten Verspätung an, kam aber auch so noch rechtzeitig, um bei meiner Mutter zu Mittag zu essen; Treffpunkt für die Jubiläumsfeierlichkeiten war dann um 15 Uhr am Gymnasium. 

Als ich dort eintraf, waren bestimmt schon so 20 Leute dort, und es wurden in rascher Folge immer mehr; bald waren es mehr als 70. Und nun begann das heitere "Wer ist wer?"-Spiel, denn sehr viele meiner früheren Mitschüler hatte ich tatsächlich fast 30 Jahre lang nicht gesehen, oder höchstens mal flüchtig. Ich erkannte zwar fast alle, aber bei einigen musste ich zwei- bis dreimal hinsehen. Man muss allerdings feststellen: Während einige Leute aus meinem Abi-Jahrgang sich wirklich sehr verändert haben, ist es mindestens ebenso bemerkenswert, wie wenig sich einige andere in all den Jahren verändert haben. Erstaunlich viele sahen so aus, als hätte eine KI anhand vom 30 Jahre alten Fotos berechnet, wie sie heute aussehen müssten; und einige sahen noch nicht mal so viel älter aus. Insgesamt ging mir bei den Begegnungen mit meinen Ex-Mitschülern dennoch der Gedanke durch den Kopf: An den Anderen sieht man, wie alt man selber geworden ist. Man selbst altert unmerklich, weil einem das eigene Gesicht jeden Tag im Spiegel begegnet und man dabei natürlicherweise von Tag zu Tag keine großen Veränderungen feststellt. 

Ehe ich mich nun aber in Betrachtungen über Freude des Wiedersehens mit alten Freunden und Weggefährten, über die vielen im Laufe des Nachmittags und Abends geführten Gespräche und die allgemeine Stimmung bei der Veranstaltung vertiefe, möchte ich erst einmal noch bei der Schilderung des Ablaufs verweilen. Zunächst stand nämlich ein Rundgang durch die "alte Wirkungsstätte", wie der Hauptorganisator des Jahrgangstreffens es formulierte, auf dem Programm; wie es in einem auf dem offiziellen Instagram-Account des Gymnasiums Nordenham veröffentlichten Kurzbericht durchaus treffend heißt, sorgte dies für zahlreiche "'Weißt du noch?'-Momente in Klassenräumen und auf Fluren": Das war unser Klassenraum in der Siebten, da hatten wir Latein, in dem Raum fanden immer die Nachschreibeklausuren statt... Alles in allem hatte sich im Gebäude gar nicht so viel verändert in den letzten 30 Jahren. 

Diesen Raum gab's zu unserer Zeit allerdings noch nicht. Also den Raum an sich natürlich schon, aber nicht mit dieser Funktionsbestimmung.

Sehenswert fand ich nicht zuletzt den Kunstraum im Dachgeschoss des Altbaus: 


Nebenbei bemerkt gibt es dort ein paar Schränke, die ich auf den ersten Blick fast für Beichtstühle gehalten hätte: 

Bilden Sie mal einen Satz mit "Mandarin"! – "Wir schaffen uns 'nen Beichtstuhl an, / weil man darin gut beichten kann!"

Ein weiteres Highlight des Nachmittags war die Aushändigung der Abiturklausuren: Wer im Vorfeld signalisiert hatte, daran interessiert zu sein, der konnte gegen eine Spende an den Förderverein des Gymnasiums (in freiwilliger Höhe) seine Original-Abiturklausuren samt Gutachten der Prüfungskommission in Empfang nehmen; da nach 30 Jahren das Abitur nicht mehr angefochten werden könne, bräuchten die Klausuren nicht mehr archiviert zu werden, hatte man uns mitgeteilt. Ich wollte meine definitiv haben; ich konnte mich noch erinnern, dass man bei der Deutsch-Leistungskurs-Klausur zwischen einem Aufgabenvorschlag zu Brechts "Furcht und Elend des Dritten Reiches" und einem zu Novalis' "Die Christenheit oder Europa" wählen konnte und dass ich mich als einziger für Novalis entschieden hatte, aber was ich dazu geschrieben hatte, wusste ich nicht mehr (wenn Interesse besteht, komme ich evtl. in einem zukünftigen Blogartikel darauf zurück); von meiner Englisch-Leistungskursklausur wusste ich nicht einmal mehr das Thema (wie sich zeigte, handelte es sich um einen Auszug aus der Autobiographie der ehemaligen IRA-Terroristin Maria McGuire, "To Take Arms"); und von meiner Mathe-Klausur verstehe ich heute kaum noch etwas. 

Der eigentliche Party-Teil des Jahrgangstreffens fand dann in einem "Tenne" genannten rustikalen Festsaal im Nordenhamer Ortsteil Abbehausen statt, in dem unser Abi-Jahrgang schon vor 30 Jahren einige unvergessliche Partys veranstaltet hatte. Aus Gründen des Daten- bzw. Persönlichkeitsschutzes hier mal ein Foto "ohne Leute drauf"

An dem Wagenrad, das da so dekorativ von der Decke hängt, habe ich mir seinerzeit beim Pogo-Tanzen eine blutende Kopfverletzung geholt.

Die endgültige Teilnehmerzahl der Jubiläumsfeier wurde im Laufe des Abends übrigens mit 83 angegeben. Dazu ist zu sagen, dass im Jahr 1995 am Nordenhamer Gymnasium 98 Schülerinnen und Schüler das Abitur bestanden haben, zur Feier aber auch diejenigen eingeladen waren, die zwar (aus unterschiedlichen Gründen) nicht mit uns Abitur gemacht haben, aber vorher einige Jahre lang mit uns zusammen die Schulbank gedrückt hatten. Das traf auf 16 oder 17 der Jubiläumsgäste zu – was im Umkehrschluss bedeutet, dass gut zwei Drittel der tatsächlichen Absolventen des Jahrgangs zur Feier erschienen waren, eine sehr beachtliche Quote, wie ich finde. 

Nun ist es bei insgesamt über 100 Leuten in einer Jahrgangsstufe wohl ganz natürlich, dass im Laufe der Schulzeit nicht alle mit allen in einem mehr als oberflächlichen Ausmaß in Kontakt kommen; manche kennt man vielleicht kaum mehr als vom Sehen, und manche mag man vielleicht auch nicht so besonders. Somit war ich – und ich hoffe, das nimmt mir insbesondere von den Beteiligten niemand übel – im Vorfeld dieses Jahrgangstreffens durchaus nicht überzeugt, dass das Wiedersehen mit meinen alten Schulkameraden durchweg erfreulich sein würde. Natürlich gab es einige, bei denen ich mich eindeutig und uneingeschränkt auf das Wiedersehen gefreut habe, und einige mehr, auf die ich zumindest gespannt bzw. neugierig war; auf der anderen Seite aber doch auch recht viele, bei denen ich mich zunächst fragte: Was habe ich mit denen eigentlich zu tun, abgesehen von der eher zufälligen Tatsache, dass wir zur selben Zeit auf derselben Schule waren? Wie gesagt: Ich denke, das ist normal. Aber gerade in dieser Hinsicht wurde ich von diesem Jahrgangstreffen positiv überrascht. Schon im Vorfeld hatte ich diesbezüglich ein paar Aha-Erlebnisse gehabt. Die Planung und Vorbereitung der Jubiläumsfeier lief im Wesentlichen über eine WhatsApp-Gruppe ab; dieser Umstand brachte es mit sich, dass alle Beteiligten Zugriff auf die Mobiltelefonnummern aller anderen hatten, und so kam es, dass ich schon in den Wochen vor der Feier zu einigen Leuten aus dem Jahrgang auch "privat", also außerhalb der WhatsApp-Gruppe, Kontakt hatte – und darunter waren durchaus auch solche, die zu Schulzeiten nicht unbedingt zu meinen engsten Freunden gehört hatten. Und nun war ich selbst überrascht, wie sehr es mich freute und bewegte, von ihnen zu hören. Es ist wohl einfach so, dass gemeinsame Erinnerungen – selbst wenn es nicht durchweg positive sind – eine starke Verbindung zwischen Menschen herstellen, stärker als man vielleicht denken würde. Diese Erfahrung haben am vergangenen Samstag, wenn nicht schon im Vorfeld, wohl viele von uns gemacht. Der Hauptorganisator des Treffens – der, ich erwähnte es schon, zufällig denselben Vornamen trägt wie ich – bezeichnete in einem WhatsApp-Gruppenbeitrag am Tag nach der Feier die Mitglieder des Abijahrgangs als "die Menschen, die mich vom Kind zum jungen Mann haben werden lassen"; das mag, gerade für das norddeutsche Gemüt, ein bisschen dick aufgetragen wirken, aber es trifft doch den Kern der Sache. Ein weiteres Zitat aus diesem Statement: "30 Jahre lang habe ich den Menschen aus meinem Umfeld erzählt, wie toll die Zeit rund ums Abitur war. Wahrscheinlich behauptet fast jeder, und das ist auch gut so, 'Mein Jahrgang war der Beste ever.' Seit gestern weiß ich aber, wir waren (und sind) es wirklich." 

Übrigens gab es im Laufe der Feier auch eine Schweigeminute für fünf bereits verstorbene Mitschüler. 

Was mich persönlich betrifft, habe ich sowohl einige meiner besten Freunde aus der Abi-Zeit wiedergetroffen – darunter ein paar, zu denen ich seit rund zwei Jahrzehnten überhaupt keinen Kontakt mehr gehabt hatte – als auch mit einigen anderen Ex-Mitschülern interessantere, tiefere und persönlichere Gespräche geführt als während unserer gesamten Schulzeit. Nur beiläufig sei erwähnt, dass einer meiner Jahrgangsgenossen mir mitteilte, er habe immer geglaubt, ich wäre Priester geworden... (Dabei war ich "damals", also vor 30 Jahren, deutlich "kirchenferner" als heute. Aber damit wohl immer noch in einem Maße "religionsaffin", wie es in meiner Generation eher selten und darum auffällig war.) – Eigentlich wäre das jetzt schon eine schöne Überleitung zu den weiteren Themen dieses Wochenbriefings, aber ich möchte dieses Thema nicht abschließen, ohne noch einmal festzuhalten: Es war ein sensationeller Nachmittag und Abend, ich bin sehr froh, dabei gewesen zu sein, habe mich über alle gefreut, die ich dort getroffen habe, und hoffe, bis zum nächsten Mal dauert es nicht wieder dreißig Jahre... 


St. Willehad feiert Papst Leo XIV. 

Mein Wochenendausflug nach Nordenham brachte es mit sich, dass ich am 4. Sonntag der Osterzeit in der Nordenhamer Pfarrkirche St. Willehad die Messe besuchte. Es war, wohlgemerkt, der erste Sonntag unter dem Pontifikat Leos XIV., und wie sich zeigte, hatte das erhebliche Auswirkungen auf die Gestaltung der Messe. Zelebriert wurde sie, wie ich bereits dem Gemeindeblatt "Willehad aktuell" entnommen hatte, glücklicherweise von Pastor Kenkel; Diakon Richter wirkte ebenfalls mit, u.a. trug er das Evangelium vor, die Predigt kam aber vom Zelebranten, und ich schätze, das war gut so. Auch wenn ich zunächst nicht sehr erbaut war, als zu Beginn der Predigt der Projektionsschirm im Altarraum ausgeklappt wurde. 

Dieser Projektionsschirm, der an einer Wand im Altarraum befestigt ist und, solange er nicht benutzt wird, zur Wand hin weggeklappt werden kann, ist eine Errungenschaft, die Pfarrer Jasbinschek in St. Willehad eingeführt hat; Pastor Kenkel kann man im vorliegenden Fall immerhin zugute halten, dass er diesen Schirm sinnvoller zu nutzen wusste, als ich es in anderen Gottesdiensten an diesem Ort erlebt habe, in denen der Schirm im Wesentlichen dazu genutzt wurde, die Predigt oder auch andere Teile des Gottesdienstes mit mehr oder weniger "stimmungsvollen" Symbolbildern zu illustrieren. Nicht so diesmal: Pastor Kenkel bezog sich in seiner Predigt ausgiebig auf die Antrittsrede des neuen Papstes, die dieser unmittelbar nach seiner Wahl gehalten hatte, und der Text dieser Ansprache wurde dabei abschnittsweise auf den Schirm projiziert – wobei einzelne Passagen, auf die in der Predigt besonders eingegangen wurde, im Schriftbild hervorgehoben waren. Ich hatte es bisher eigentlich für "typisch freikirchlich" gehalten, bei Predigten mit derartigen Präsentationen zu arbeiten, und weiß ehrlich gesagt nicht so recht, wie ich das mit der Würde der Heiligen Messe in Einklang bringen soll; aber konzentrieren wir uns lieber mal auf den Inhalt der (gerade mal acht Minuten langen) Predigt. Die Antrittsrede des neuen Papstes habe ihn "ermutigt", betonte Pastor Kenkel gleich zu Beginn; sodann stellte er einen Bezug zwischen den Worten des Papstes "Gott liebt uns, Gott liebt euch alle, und das Böse wird nicht siegen! Wir sind alle in Gottes Hand" und dem Evangelium dieses Sonntags her, in dem es heißt "Meine Schafe [...] werden niemals zugrunde gehen und niemand wird sie meiner Hand entreißen" (Johannes 10,27f.). Soweit, so gut; richtig spannend wurde die Predigt aber, als Pastor Kenkel auf den Appell des Papstes – wie auch des vorigen – zu sprechen kam, die Kirche müsse missionarisch sein, "ohne Angst das Evangelium verkünden" wie die Apostel in der 1. Lesung dieses Sonntags (Apostelgeschichte 13,14.43b-52). In diesem Zusammenhang ließ der Pastor sogar Kritik am Synodalen Weg anklingen, indem er erwähnte, Papst Franziskus habe "extra uns Deutschen einmal einen Brief geschrieben" – der unseren Bischöfen offenbar nicht sehr gefallen habe, "deshalb haben sie ihn nicht veröffentlicht; man kann ihn trotzdem finden im Netz" –, um die Kirche in Deutschland zu ermahnen, die Neuevangelisierung nicht zu vernachlässigen. "Ihr müsst auf das Wort zurück, auf das Wesentliche, und von da ausgehend den Menschen neu Christus verkünden", fasste er die Kernaussage dieses Schreibens zusammen – und fügte hinzu: "Und Papst Leo stößt in das gleiche Horn." Mit anderen Worten: Wenn jetzt so viel die Rede davon ist, dass der neue Papst den Kurs seines Vorgängers fortsetzen solle und dies nach eigener Aussage auch durchaus beabsichtigt, dann sollte man bedenken, dass dieser Kurs in entschiedenem Widerspruch zu demjenigen steht, den die Kirche in Deutschland mit dem Synodalen Weg eingeschlagen hat. – Überhaupt muss ich sagen, schon allein dass der Begriff Neuevangelisierung in dieser Predigt vorkam, zweimal sogar und uneingeschränkt positiv besetzt, hätte ich von einer Predigt in St. Willehad, und nicht nur dort, wahrhaftig nicht erwartet. "Wir sind Jünger Christi", betonte Pastor Kenkel. "Die Welt braucht Sein Licht, die Menschheit braucht Ihn." Und der Schlusssatz seiner Predigt an diesem Sonntag lautete: "Ich danke dem Heiligen Geist, dass Er uns diesen Papst geschenkt hat; dass Er auch heute noch Seine Kirche führt." 

Auch liturgisch gab es an dieser Messe wenig zu bemängeln, gerade für Nordenhamer Verhältnisse. Die Lieder wurden größtenteils dem Münsteraner Regionalteil des Gotteslobs entnommen und waren mir daher eher wenig geläufig, aber immerhin: Das Kyrie war ein richtiges Kyrie, das Gloria ein richtiges Gloria, das Sanctus ein richtiges Sanctus und das Agnus Dei ein richtiges Agnus Dei, und das ist schon mehr, als ich erwartet hätte. Zum Auszug gab es sogar ein Marienlied ("Wunderschön Prächtige", nach ortsüblicher Melodie). Dass der Antwortpsalm durch eine Strophe der Weltjugendtagshymne "Jesus Christ, You Are My Life" ersetzt wurde und der Halleluja-Ruf vor dem Evangelium durch eine weitere Strophe, war so ein Fall von "Na, ich weiß ja nicht", aber meinetwegen, Geschmackssache. Immerhin gab es beide Lesungen, auch nicht unbedingt selbstverständlich. 

Nach der Kommunion und dem Danklied trat nochmals der Lektor an den oder das Ambo und verlas "Einige Anekdoten über unseren neuen Papst Leo XIV.". Allgemein gesprochen wäre ich geneigt, es für eine Willehad-typische Unart und eine Frucht jahrzehntelanger liturgischer Verwahrlosung zu halten, nach dem eucharistischen Teil der Messe partout noch einen weiteren Wortbeitrag einzuschieben, aber andererseits: Anderswo kommen an genau dieser Stelle der Messe die Vermeldungen dran, das ist auch nicht unbedingt erbaulicher. Was die inhaltliche Seite der Anekdoten angeht, finde ich sie mit dem anschließenden Kommentar von Pastor Kenkel – "Scheint 'n feiner Kerl zu sein" – durchaus treffend zusammengefasst; gleichwohl muss ich kritisch anmerken, dass mir die Zusammenstellung dieser Anekdoten ein bisschen arg offensichtlich darauf zugeschnitten war, den neuen Papst als bescheidenen, bodenständigen "Typen von nebenan" darzustellen. Auch wenn das alles stimmt, scheint mir das Bedürfnis, den Papst so zu sehen, in dieser starken Ausprägung doch fragwürdig. 

Bereits beim Betreten der Kirche hatte ich im Eingangsbereich ein Faltblatt mit dem Titel "Gebet um einen neuen Bischof von Münster" ausliegen sehen und mir ein Exemplar mitgenommen. Ein Hinweis auf Verfasser, Herausgeber oder presserechtlich Verantwortliche war nicht zu entdecken, aber inzwischen habe ich das Gebet auf der Website gut-katholisch.de wiedergefunden und dort erfahren, dass das Faltblatt von der Karl-Leisner-Jugend erstellt wurde und vertrieben wird. In dem Gebet werden die Bistumspatrone und die aus dem Bistum hervorgegangenen Heiligen und Seligen um Fürsprache dafür angerufen, dass das Bistum Münster einen Bischof bekommt, der "unermüdlich das Evangelium verkündet", "ein wirklicher Vater im Glauben ist", "von Eifer für die eigene Heiligung wie von Eifer für die Heiligung der ihm Anvertrauten erfüllt ist", der "ohne Menschenfurcht in schwierigen Zeiten für das Lebensrecht aller eintritt", "der bereit ist, den Glauben bis zur Hingabe seines Lebens zu verteidigen" und noch manches Andere. Finde ich gut! Nebenbei bemerkt möchte ich daran erinnern, dass ich unlängst schon prognostizierte, der künftige Bischof von Münster könnte "der erste deutsche Diözesanbischof sein [...], der vom nächsten Papst ernannt wird". Worüber ich mir bisher keine Gedanken gemacht hatte, war der Umstand, dass die Münsteraner Diözesanen bis zur Wahl von Leo XIV. gewissermaßen eine "doppelte Sedisvakanz" hatten, insofern, als sie weder Papst noch Bischof hatten. 

Hervorheben möchte ich übrigens noch, dass die St.-Willehad-Kirche an diesem Sonntag sehr gut besucht war und dass ich den Eindruck hatte, die Gemeinde sei im Durchschnitt jünger und "diverser", als ich das von anderen Orten, zum Beispiel aus der Tegeler Pfarrei, kenne. Alles in allem verfestigt sich der Eindruck, dass sich in St. Willehad in jüngster Zeit "etwas bewegt", und ich kann nur hoffen, dass der neue Pfarrer, der im September die Leitung der Pfarrei übernehmen wird, diese Entwicklung weiter fördert und nicht etwa hemmt


Loch im Bauch 

Da die Erfahrung mir gezeigt hat, dass zumindest ein Teil meiner Leserschaft durchaus Anteil an meinem persönlichen Wohl und Wehe und dem meiner Familie nimmt, und da die Lektüre von Dorothy Days Kolumnen aus den 60ern mich darin ermutigt hat, meine Leser quasi als "Teil der (erweiterten) Familie" zu betrachten und anzusprechen (die gute Dorothy hatte erheblich mehr Leser als ich und hat sich trotzdem nicht gescheut, zuweilen recht persönliche Informationen über sich und ihre Angehörigen preiszugeben), möchte ich hier nicht verschweigen, dass ich am Montag beim Arzt war und dieser bei mir, wie ich selbst bereits vermutet hatte, eine Hernie in der Nabelgegend diagnostiziert hat. Um den Kindern zu erklären, was das ist, bin ich auf die Formulierung "Ich habe ein Loch im Bauch" verfallen. An und für sich ist das, wie mir der Arzt versicherte, nicht besonders schlimm, jedenfalls solange die Schwellung unterhalb des Bauchnabels sich bei Entspannung, also z.B. im Liegen, unproblematisch zurückbildet; aber um möglichen Komplikationen vorzubeugen, dürfte eine Operation doch ratsam sein. Habe zur genaueren Abklärung eine Überweisung an einen Spezialisten erhalten und versuche bis dahin, mich im Rahmen des Möglichen einigermaßen zu schonen. War deswegen am Mittwoch auch nicht mit beim JAM, obwohl ich das bedauert habe. Immerhin brachte meine Liebste mir von dort Grüße und Genesungswünsche vom Team und von anderen Eltern mit, einschließlich der Versicherung, ich müsse mir keine Sorgen machen, so eine Hernien-OP sei keine große Sache. Das hat mir der Arzt, bei dem ich am Montag war, auch gesagt, und im Prinzip glaube ich das auch, aber irgendwie Bammel habe ich doch. Was mir übrigens auch zeigt, wie viel mir in Sachen Gottvertrauen noch fehlt. Grundsätzlich bekenne ich mich immer gern zu der Auffassung, dass man nicht tiefer fallen kann als in Gottes Hand, und wenn ich nicht ernsthaft daran glauben und mich in meinen Lebensentscheidungen davon leiten lassen würde, dann wäre ich heute nicht da, wo ich bin. Daraus könnte man natürlich auch folgern: Dass ich heute da bin, wo ich bin, beweist geradezu, dass die Aussage stimmt. Und dennoch: Die Fähigkeit, alles in Gottes Hände zu legen und mir keine Sorgen zu machen, habe ich noch nicht erlangt. Manchmal – besonders in der Eucharistischen Anbetung, aber durchaus auch beim "Beten mit Musik" – gibt es kurze Momente, in denen ich sozusagen einen Zipfel dieser Fähigkeit erhasche, ein Gefühl dafür bekomme, wie es wäre, sich über nichts Sorgen zu machen, weil man weiß, dass letztlich alles in Gottes Hand liegt. Und ich kann dir sagen, Leser: Das wäre eine echte Superkraft. Vielleicht ist es für einige Leute ganz beruhigend, dass ich diese Superkraft nicht habe. Trotzdem, ich arbeite dran. 


Noch etwas Konklave-Feedback 

Den wohl schönsten Kommentar zum Konklave habe ich auf der App Formerly Known As Twitter gefunden: "Katholische Kirche zieht so ne geile Scheiße wie Konklave ab evangelische Kirche irgendeine Ute spielt Gitarre während Pfarrer Björn flashmob startet", schrieb Nutzer @septinger95 und erntete für diese prägnante Feststellung über 3000 Likes. Ich schätze, es wäre gut, wenn mehr Katholiken hierzulande – gerade auch solche an einflussreichen Positionen des institutionellen Apparats der Kirche – sich dieser Wirkung, die die Rituale der Kirche auf Außenstehende haben, stärker bewusst wären und darin eine Stärke der Kirche erkennen würden, statt sie als unzeitgemäßen Ballast zu betrachten. 

Und übrigens, da wir gerade beim Stichwort "Wirkung auf Außenstehende" sind: Im Zuge der Konklave-Berichterstattung auf EWTN erzählte Rudolf Gehrig, er habe unlängst mit einer Journalistenkollegin gesprochen, die "mit der Kirche nicht viel am Hut" habe; und diese habe im Zusammenhang mit den Beerdigungsfeierlichkeiten für den verstorbenen Papst erwähnt, Franziskus habe sie beeindruckt, weil er der erste Papst gewesen sei, der Leuten die Füße gewaschen habe. Rudolf merkte an, als Kirchenjournalist kratze man sich natürlich erst mal am Kopf, wenn man so etwas höre – denn selbstverständlich war Franziskus nicht der erste Papst, der Leuten die Füße gewaschen hat. Trotzdem, meinte Rudolf, sollte man solche Äußerungen ernst nehmen, denn sie zeigen, was für eine andere Perspektive Leute, die der Kirche fern stehen, auf Dinge haben, die "uns" selbstverständlich erscheinen. 

Zu der verständlicherweise vieldiskutierten Frage, was der neue Papst denn nun "für einer sei", hat – wieder einmal – Peter Winnemöller einen klugen und besonnenen Beitrag verfasst. Die Tatsache, dass alle möglichen innerkirchlichen Fraktionen und "Lager" den neuen Papst gern für ihre Positionen vereinnahmen möchten, ordnet er als "Kaffeesatzlese[n]" ein und merkt an: "Es ist irgendwie ganz natürlich, dass sich alle vom neuen Papst bestätigt fühlen. Alle sind glücklich. Alle haben schon immer so gedacht und sich genau diesen Papst gewünscht." Da hat es fast schon etwas Erfrischendes, dass es auch Leute gibt, die dem Papst von vornherein nichts Gutes zutrauen; zugleich ist es aber auch beruhigend, dass solche Stellungnahmen, soweit ich es überblicken kann, schwerpunktmäßig eher von außerhalb der Kirche kommen. Zum Beispiel aus radikal antikatholischen Fraktionen des Protestantismus. Als das Gebetshaus Augsburg auf Facebook einen (vergleichsweise nüchtern gehaltenen) "Habemus Papam"-Beitrag postete, kommentierte eine Facebook-Nutzerin prompt, der neue Papst habe "sofort Maria angebetet", und garnierte dies mit einem Kotz-Smiley; sinngemäß ähnlich las man's tags darauf in den Kommentaren zu einem Beitrag auf der Facebook-Seite von idea: "Als erstes hat er Maria angebetet und dann einen Ablass ausgesprochen. Das ist unbiblisch hoch drei. Für Protestanten gibt es mit so jemandem keine Gemeinsamkeiten im Glauben." Wirklich gar keine? So hart würde ich über Protestanten (bzw. deren Glauben) nicht urteilen. 

Derweil haben die amerikanischen Katholiken, wie sie selbst es wohl ausdrücken würden, natürlich einen "field day" angesichts der Tatsache, dass "Father Bob aus Chicago Papst geworden ist"; es kursieren allerlei Witze darüber, von Spekulationen, der neue Papst könnte Ketchup auf Hot Dogs verbieten, bis hin zu diesem Meme

Gefunden hier

Insgesamt scheint es jedenfalls, dass die Freude über den neuen Papst in der katholischen Welt, quer durch die innerkirchlichen "Lager", sehr groß ist – so groß, dass jedem, der etwas Kritisches über ihn sagt, ein vielstimmiges "Ach, halt die Klappe!" (oder zumindest "Ach komm, wart's doch erst mal ab") entgegenschallt. Man kann wohl sagen, Papst Leo hat die Herzen im Sturm erobert. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht. 


Geistlicher Impuls der Woche 

Auch heute wird der christliche Glaube in nicht wenigen Fällen als etwas Absurdes angesehen, als etwas für schwache und wenig intelligente Menschen; vielfach werden andere Sicherheiten wie Technologie, Geld, Erfolg, Macht und Vergnügen bevorzugt. Es handelt sich um Umfelder, in denen es nicht leicht ist, das Evangelium zu bezeugen und zu verkünden, und in denen Gläubige verspottet, bekämpft, verachtet oder bestenfalls geduldet und bemitleidet werden. Doch gerade deshalb sind dies Orte, die dringend der Mission bedürfen, denn der Mangel an Glauben hat oft dramatische Begleiterscheinungen: dass etwa der Sinn des Lebens verlorengeht, die Barmherzigkeit in Vergessenheit gerät, die Würde des Menschen in den dramatischsten Formen verletzt wird, die Krise der Familie und viele andere Wunden, unter denen unsere Gesellschaft nicht unerheblich leidet.

Vielfach wird Jesus, obwohl er als Mensch geschätzt wird, auch heute bloß als eine Art charismatischer Anführer oder Übermensch gesehen, und zwar nicht nur von Nichtgläubigen, sondern auch von vielen Getauften, die so schließlich in einen faktischen Atheismus geraten. Dies ist die Welt, die uns anvertraut ist und in der wir, wie Papst Franziskus uns so oft gelehrt hat, berufen sind, den freudigen Glauben an Jesus, den Erlöser, zu bezeugen. Deshalb ist es auch für uns unerlässlich, immer neu zu bekennen: "Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes" (Mt 16,16).

(Papst Leo XIV., Predigt in der Messe zum Abschluss des Konklaves am 9. Mai 2025 in der Sixtinischen Kapelle


Ohrwurm der Woche 

R.E.M.: Pop Song 89 

Im Zuge meiner seelisch-emotionalen Einstimmung auf die oben ausführlich geschilderte "Abi 95"-Jubiläumsfeier habe ich etwas gemacht, was ich schon lange nicht mehr gemacht hatte, nämlich: mir Musik-CDs aus der Bibliothek ausleihen. Ein Grund, warum ich das lange nicht gemacht habe: Wer hat heutzutage noch einen CD-Player? In unserem Haushalt befindet sich ein alter, gebrechlicher Laptop, der über ein eingebautes CD-Laufwerk verfügt, und mit viel Geduld und gutem Zureden konnte ich diesen tatsächlich dazu bringen, die geliehenen Scheiben abzuspielen. Darunter waren zwei Alben von R.E.M. – aus der Zeit, bevor die Band, zumindest diesseits des Großen Teichs, im Mainstream ankam: "Document" (1987) und "Green" (1988). Das fünfte und sechste Studioalbum der Band übrigens, so etwas gab es damals noch, dass eine Gruppe erst mit ihrer siebten Langspielplatte ihren großen Durchbruch schaffte, statt sich bis dahin schon längst aufgelöst zu haben. Nun ist es natürlich so ein typisches Hipster-Ding, zu sagen "Ich hab die schon gehört, bevor es cool war, und überhaupt, früher, als sie sich noch nicht verkauften, warnse besser"; aber trotzdem ist es nun einmal so, dass Mainstream-Erfolg für eine Alternative Rock-Band ein Problem ist und zu Identitätskrisen führen kann. Und icv sag mal: Wer R.E.M. "nur" von ihren beiden erfolgreichsten Platten, "Out of Time" (1991) und "Automatic for the People" (1992), kennt, wird vermutlich komisch gucken, wenn ich sage, dass R.E.M. eigentlich eine Postpunk-Band war. Gut fand ich die beiden zuletzt genannten Platten trotzdem immer noch, und das Album "Monster" (1994), mit dem sie zu einem raueren, rotzigeren Sound zurückzukehren versuchten und einen Großteil ihrer neuen Fans damit erfolgreich wieder vergraulten, auch; die weiteren Veröffentlichungen der Gruppe rauschten dann mehr oder weniger an mir vorbei, bis zu der Single "Imitation of Life" von 2001, die ich dann auch wieder sehr schön fand. Trotz alledem würde ich behaupten, auf den Alben "Document" und "Green" sind R.E M. auf eine Weise bei sich selber, wie sie es später nicht mehr waren, und der hier ausgewählte Song vom Album "Green" gehört zu meinen definitiven Lieblingsstücken von dieser Band. Obendrein passen die Verse "Should we talk about the weather, should we talk about the government?" gut zu dem, was ich im letzten Absatz dieses Blogartikels sagen möchte. 

Übrigens habe ich das Originalvideo zum Song hier nicht verlinkt, und zwar wegen der darin zu sehenden nackten Brüste. Ich persönlich finde den Anblick zwar nicht so schlimm, dachte mir aber, ich nehme lieber mal Rücksicht auf Leser, die daran Anstoß nehmen könnten. 


Vorschau/Ausblick

Wie schon angekündigt, fand heute bei uns zu Hause eine Kinderparty statt, zehn Kinder waren eingeladen, acht davon kamen, dazu fünf Mütter (zeitweilig sechs) und ein Vater – damit war die Bude also ganz schön voll, und eventuell werde ich im nächsten Wochenbriefing noch auf diesen turbulenten Tag zurückkommen. Am morgigen fünften Sonntag der Osterzeit findet in St. Joseph Siemensstadt die zweite Runde der diesjährigen Erstkommunion statt, in Rom hingegen die feierliche Amtseinführung von Papst Leo XIV. (EWTN überträgt live). Am Montagmorgen habe ich dann erst mal einen erneuten Arzttermin im Zusammenhang mit meinem "Loch im Bauch" (Gebet ist willkommen!). Weiter steht für die kommende Woche noch nichts Besonderes im Terminkalender, was sich – je nachdem, wie der Arzttermin verläuft – als recht günstig erweisen könnte. Auf jeden Fall habe ich die Absicht, die kommende Woche – wie auch schon die letzten Tage – dazu zu nutzen, in Ruhe an einigen Artikeln zu arbeiten, die außerhalb der Wochenbriefing-Reihe erscheinen sollen. Dazu gehört auch ein Update zum Pfarrhausfamilien-Projekt; mal sehen, wie bald ich damit fertig werde.

Was ich übrigens auch noch loswerden möchte: Die Reaktionen auf meinen jüngsten Artikel zur Stimmungslage unter den CDU-Wählern haben mir einmal mehr demonstriert, dass ich wahrscheinlich deutlich mehr Traffic auf meinem Blog haben könnte, wenn ich mehr über Politik schreiben würde (bzw. über das, was man gemeinhin unter der Bezeichnung "Politik" zu verstehen pflegt). Ich glaube aber, ich werde aus dieser Erfahrung lieber die Konsequenz ziehen, zukünftig wieder weniger über Politik zu schreiben. Weil ich es ehrlich gesagt befremdlich finde, wie wichtig viele Leute dieses Thema finden, und dies weder unterstützen noch mich da mit 'reinziehen lassen möchte. Dass Leute sich derart darüber ereifern können, wer gerade an der Regierung ist und welche Partei man wählen oder nicht wählen sollte, scheint mir für eine maßlose Überschätzung von Politik zu sprechen – eine Überschätzung sowohl des tatsächlichen Handlungsspielraums der Regierenden als auch der tatsächlichen Auswirkungen des Regierungshandelns auf das alltägliche Leben, von Fragen des ewigen Lebens, also des Seelenheils, mal ganz zu schweigen. Ehrlich, Leute, statt politische Debatten im Fernsehen zu suchten, solltet ihr lieber mehr im Garten arbeiten, wenn ihr einen habt. Legt einen Teich an, bastelt mit euren Kindern ein Insektenhotel. Wenn ihr keinen Garten habt, lest ein gutes Buch, spielt Brettspiele, lernt ein kreatives Hobby, meinetwegen Teppiche knüpfen oder Möbel tischlern. Glaubt mir, die Welt hat mehr davon, und ihr selbst erst recht. 


7 Kommentare:

  1. Ich denke, der Traffic im Bereich der Politik weniger an der relativen Wichtigkeit des Themas als vielmehr daran, daß halt die Diskussion nicht schnell zu Ende ist, außerdem Leute, die angegangen werden, naturgemäß und legitim (genaugenommen sogar demütig) dazu neigen, sich verteidigen zu wollen. Das schlägt sich dann eben in einer entsprechend hohen Kommentarzahl nieder.

    Kommentare mit „Jo, stimmt“ pflegen halt nicht so häufig abgegeben zu werden (deswegen hat irgendwann mal jemand das Like erfunden).

    Ich zum Beispiel habe im Prinzip vor, mich dort zum eigentlichen Thema zu äußern, nämlich einmal zur Frage, was halte ich vom Wählen, einmal zur Frage, was halte ich von der jetzigen unionsgeführten Bundesregierung. Das wird dann wahrscheinlich als Nebenvoraussetzung haben, „was habe ich eigentlich gewählt und was hätte ich vielleicht sonst gewählt“ auszuführen. (Nein, *hier* sage ich dazu nichts. So viel Themabeibehaltung muß sein.)

    Mithin habe ich da drüben *eigentlich* noch garnichts gesagt. Ich weiß, das klingt sehr komisch, wenn man meine Kommentare zählt, aber es ist so. Und, um zum Punkt zurückzukommen, dies *nicht* deswegen, weil ich nicht mißverstanden zu werden für so unglaublich wichtig hielte. Aber es ist etwas Auch-nicht-Schlechtes.

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  2. Anderes Thema: Auch wenn ich Novalis wenig kenne (gut, ich hab mal Heinrich von Ofterdingen gelesen), würden mich selbstverständlich Deine Ausführungen dazu interessieren.

    In diesem Sinne: https://m.youtube.com/watch?v=Rxd-QfX_lAg&pp=ygUgd2VubiBoZWxsIGRpZSBnb2xkbmUgc29ubmUgbGFjaHQ%3D

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  3. Lieber Kingbear,

    mit Kirche und Religion habe ich leider so gar nichts am Hut, aber deine Gedanken und Emotionen zu unserem Wiedersehen unterschreibe und teile ich uneingeschränkt. Nun habe ich alte Freundschaften wieder vertieft und auch neuen Kontakt zu Leuten, mit denen ich damals fast gar nichts zu tun hatte . Wir planen bereits weitere Treffen, auf die ich mich wahnsinnig freue. Unser Jahrgangstreffen hat mich emotional sehr aufgewühlt, hat alte Wunden vom viel zu frühen Tod wieder aufgerissen und andere geheilt. Ja, wir sind alt geworden. Wir werden noch weiter altern. Alleine deshalb sollten wir die Zeit, die uns bleibt mit Freude, Frieden und Liebe füllen. Wir sehen uns in fünf Jahren.


    Liebe Grüße

    die Lederjackenträgerin

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  4. Den X-Kommentar zum Konklave von @septinger95 empfinde ich sprachlich als spätpubertär - sowas hier wiederzugeben und ausdrücklich als quasi allerschönst zu loben mehr als befremdlich. Wohin sind wir kulturell abgestiegen und gelandet?

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    1. Da bin ich ja jetzt echt froh, dass ich das R.E.M.-Musikvideo mit den nackten Brüsten nicht gepostet habe.

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  5. "Leute, statt politische Debatten im Fernsehen zu suchten, solltet ihr lieber mehr im Garten arbeiten, wenn ihr einen habt."

    Man kann ja auch beides haben. Konrad Adenauer z.B. plante seinen Garten in Rhöndorf selber, zeichnete den Grundriss, entwarf die Bepflanzungspläne, griff zu Spaten und Schubkarre, ackerte, begrünte und ließ Rosen blühen.
    Es reicht nicht im Garten zu verweilen und die politische Debatte einfach zu ignorieren.

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  6. Deinen Beitrag zum Jahrgangstreffen empfinde ich als 100% zutreffend. Wie toll das dieses Ereignis hier einen Platz gefunden hat. Mit einem gewissen Maß an Skepsis angereist und mit eine Zuhause-Gefühl wieder abgereist. Verrückt, auch wenn ich eine von den 16/17 Personen war, fühlte ich mich den ganzen Tag und Abend am richtigen Platz.

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