Was bisher geschah: Am Montag unternahm ich mit Hilfe der Karte von openbookcase.org einen erneuten Streifzug, um für das Büchereiprojekt in der Pfarrgemeinde nicht brauchbare Bücher loszuwerden oder gegebenenfalls gegen brauchbare einzutauschen. Die besagte Karte zeigte eine auffallende Häufung von Büchertausch-Standorten im Ortsteil Moabit an, und mittels eines Artikels der Berliner Woche, den ich im Internet fand, kam ich auch dahinter, warum das so war: Es handelte sich um die sogenannten "Moabiter Bücherbänke", ein Projekt der Agentur "Stadtmuster", die "18 ansprechend gestaltete Bücherbänke im Kiez" platziert habe. "Die lesebegeisterten Moabiter legen ihre Bücher, die sie nicht mehr haben wollen, einfach auf die Bänke." Das klang ja fein, allerdings ist dieser Pressebericht bereits fast sechs Jahre alt, und wie ich feststellen musste, ist das Projekt inzwischen offenbar mehr oder weniger eingeschlafen: Ungefähr die Hälfte der angegebenen Standorte habe ich abgeklappert, nur an zweien habe ich noch aktive "Bücherbänke" vorgefunden, an einem dritten zwar die charakteristische Sitzgelegenheit, aber ohne Bücher. Nachdem der Trip nach Moabit somit eher enttäuschend verlaufen war, klapperte ich noch ein paar Büchertelefonzellen in den Ortsteilen Gesundbrunnen und Reinickendorf-Ost ab. Bei der Hitze kein Vergnügen, aber immerhin gabelte ich einige recht interessant aussehende Bücher auf und wurde ganze 40 los.
Am Mittwochabend übernahmen meine Liebste und ich es spontan, in "unserer" Kirche die Erste Vesper von Fronleichnam vorzubeten (es stand nichts im Zelebrationsplan, obwohl mittwochs in dieser Kirche normalerweise immer Vesper gebetet wird), und anschließend fand im Gemeindehaus die bang erwartete Pfarrfest-Krisensitzung statt. Und was soll ich sagen? Sie war überraschend produktiv! Obwohl die leidige "Wir sollten uns nicht so viel Arbeit machen, es kommt ja sowieso keiner"-Einstellung bei einigen Beteiligten zwischendurch noch mal ihr Haupt erhob, sieht es nun so aus, dass wir wohl doch ein einigermaßen ansehnliches Programm auf die Beine gestellt bekommen. Es werden allerdings noch Helfer benötigt --- und natürlich Gäste!
Am Donnerstag brach ich am späten Nachmittag bzw. frühen Abend mit Frau und Kind zur zentralen Fronleichnams-Festmesse am Gendarmenmarkt auf; wir kamen gerade rechtzeitig dort an, um die Ansage zum organisatorischen Ablauf mitanzuhören, und stellten einigermaßen konsterniert fest, dass wieder dieselbe fragwürdige Prozessionsordnung wie im Vorjahr zum Einsatz kommen sollte. Nicht dass wir im Vorfeld nicht bereits darüber spekuliert hätten; ich hatte sogar gescherzt, die Vorstellung, Gläubige, die sich nicht verbieten lassen wollen, vor dem Allerheiligsten zu knien, würden von Ordnern im Auftrag des Erzbistums weggetragen wie Castor-Blockierer, habe ja durchaus ihren Reiz. In der Theorie, wohlgemerkt. Nun allerdings meinte meine Liebste, im Angesicht des Allerheiligsten einen Eklat zu provozieren sei ja nun auch nicht Sinn der Sache und sie würde unter diesen Umständen lieber gar nicht an der Prozession teilnehmen. Ich ließ mich überzeugen, wir verließen den Gendarmenmarkt noch vor Beginn der Messe und gingen stattdessen zu den charismatischen Indern in St. Clemens. Rund eine halbe Stunde stille Anbetung, dann Abendmesse. Das hatte, auch dank der ausgeprägten ethnischen Diversität der dortigen Gemeinde, ein bisschen was von Untergrundkirche. Zwar konnte man auch hier über manche Gestaltungselemente der Messe gelinde die Stirn runzeln, aber im Zweifel ist mir etwas charismatischer Überschwang, auch wenn er mir vom Temperament her nicht liegt, noch tausendmal lieber als die auf- und abgeklärte Tristesse des bürgerlich-liberalen deutschen Mainstream-Katholizismus. (Bloggerkollegin Claudia berichtet übrigens, gar so schlimm sei die diözesane Fronleichnamsfeier dann gar nicht gewesen. Aber dann habe ich da auch nichts verpasst.)
Am Freitag stellten meine Liebste und ich mit vereinten Kräften die Plakate und Flyer für das Pfarrfest fertig und begannen auch gleich damit, sie unters Volk zu bringen. Theoretisch wäre ja auch Fête de la Musique gewesen, aber davon war in Alt-Tegel nicht viel zu bemerken; auch beim wunderbaren Falafelmann nicht, der seinen Plan, in bzw. vor seinem Laden Musiker auftreten zu lassen, doch wieder aufgegeben hatte, nachdem ihm klar geworden war, dass er mit dem Restaurantbetrieb schon mehr als genug zu tun hatte. Essen gingen wir am Abend trotzdem bei ihm.
Und am Sonntag war dann die Fronleichnamsfeier auf Pfarreiebene dran. Ich war als Lektor in der Messe und als Baldachinträger bei der Prozession eingeteilt und hatte somit mehr als genug zu tun; leider muss ich sagen, dass ich die Prozession ein wenig mickrig fand, besonders wenn man bedenkt, dass sie als gemeinsame Prozession zweier Pfarreien gedacht war, zu denen ganze fünf Kirchorte in Tegel, Heiligensee und Borsigwalde gehören. Na ja. Positiv ist hervorzuheben, dass der Ruhestandspfarrer, der die Messe zelebrierte, ziemlich kraftvoll über das Thema "Ehrfurcht vor dem Eucharistischen Leib Christi" predigte. Hätte ich ihm fast nicht zugetraut.
Am Mittwochabend übernahmen meine Liebste und ich es spontan, in "unserer" Kirche die Erste Vesper von Fronleichnam vorzubeten (es stand nichts im Zelebrationsplan, obwohl mittwochs in dieser Kirche normalerweise immer Vesper gebetet wird), und anschließend fand im Gemeindehaus die bang erwartete Pfarrfest-Krisensitzung statt. Und was soll ich sagen? Sie war überraschend produktiv! Obwohl die leidige "Wir sollten uns nicht so viel Arbeit machen, es kommt ja sowieso keiner"-Einstellung bei einigen Beteiligten zwischendurch noch mal ihr Haupt erhob, sieht es nun so aus, dass wir wohl doch ein einigermaßen ansehnliches Programm auf die Beine gestellt bekommen. Es werden allerdings noch Helfer benötigt --- und natürlich Gäste!
Am Donnerstag brach ich am späten Nachmittag bzw. frühen Abend mit Frau und Kind zur zentralen Fronleichnams-Festmesse am Gendarmenmarkt auf; wir kamen gerade rechtzeitig dort an, um die Ansage zum organisatorischen Ablauf mitanzuhören, und stellten einigermaßen konsterniert fest, dass wieder dieselbe fragwürdige Prozessionsordnung wie im Vorjahr zum Einsatz kommen sollte. Nicht dass wir im Vorfeld nicht bereits darüber spekuliert hätten; ich hatte sogar gescherzt, die Vorstellung, Gläubige, die sich nicht verbieten lassen wollen, vor dem Allerheiligsten zu knien, würden von Ordnern im Auftrag des Erzbistums weggetragen wie Castor-Blockierer, habe ja durchaus ihren Reiz. In der Theorie, wohlgemerkt. Nun allerdings meinte meine Liebste, im Angesicht des Allerheiligsten einen Eklat zu provozieren sei ja nun auch nicht Sinn der Sache und sie würde unter diesen Umständen lieber gar nicht an der Prozession teilnehmen. Ich ließ mich überzeugen, wir verließen den Gendarmenmarkt noch vor Beginn der Messe und gingen stattdessen zu den charismatischen Indern in St. Clemens. Rund eine halbe Stunde stille Anbetung, dann Abendmesse. Das hatte, auch dank der ausgeprägten ethnischen Diversität der dortigen Gemeinde, ein bisschen was von Untergrundkirche. Zwar konnte man auch hier über manche Gestaltungselemente der Messe gelinde die Stirn runzeln, aber im Zweifel ist mir etwas charismatischer Überschwang, auch wenn er mir vom Temperament her nicht liegt, noch tausendmal lieber als die auf- und abgeklärte Tristesse des bürgerlich-liberalen deutschen Mainstream-Katholizismus. (Bloggerkollegin Claudia berichtet übrigens, gar so schlimm sei die diözesane Fronleichnamsfeier dann gar nicht gewesen. Aber dann habe ich da auch nichts verpasst.)
Am Freitag stellten meine Liebste und ich mit vereinten Kräften die Plakate und Flyer für das Pfarrfest fertig und begannen auch gleich damit, sie unters Volk zu bringen. Theoretisch wäre ja auch Fête de la Musique gewesen, aber davon war in Alt-Tegel nicht viel zu bemerken; auch beim wunderbaren Falafelmann nicht, der seinen Plan, in bzw. vor seinem Laden Musiker auftreten zu lassen, doch wieder aufgegeben hatte, nachdem ihm klar geworden war, dass er mit dem Restaurantbetrieb schon mehr als genug zu tun hatte. Essen gingen wir am Abend trotzdem bei ihm.
Und am Sonntag war dann die Fronleichnamsfeier auf Pfarreiebene dran. Ich war als Lektor in der Messe und als Baldachinträger bei der Prozession eingeteilt und hatte somit mehr als genug zu tun; leider muss ich sagen, dass ich die Prozession ein wenig mickrig fand, besonders wenn man bedenkt, dass sie als gemeinsame Prozession zweier Pfarreien gedacht war, zu denen ganze fünf Kirchorte in Tegel, Heiligensee und Borsigwalde gehören. Na ja. Positiv ist hervorzuheben, dass der Ruhestandspfarrer, der die Messe zelebrierte, ziemlich kraftvoll über das Thema "Ehrfurcht vor dem Eucharistischen Leib Christi" predigte. Hätte ich ihm fast nicht zugetraut.
Was ansteht: Heute ist das Hochfest der Geburt Johannes des Täufers (und somit noch ein halbes Jahr bis Heiligabend!), aber es ist kaum damit zu rechnen, dass das hier in der Gegend groß gefeiert wird, erst recht nicht da es auf einen Montag fällt. Feste Termine habe ich in der ersten Wochenhälfte wohl erst einmal nicht, aber zu tun wird es trotzdem genug geben, zum Beispiel für das Pfarrfest und für das Büchereiprojekt. Am Donnerstag steht morgens ein informelles Treffen mit einer über Facebook kennengelernten christlichen "kindergartenfrei"- und Homeschooling-Aktivistin auf dem Programm, die aus familiären Gründen gerade in der Gegend ist; und am Abend würde ich dann gerne endlich mal zur Community Networking Night im Baumhaus, hoffen wir mal, dass es diesmal klappt. Am Freitag ist das Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu und somit das eigentliche Patronatsfest meiner Wohnortgemeinde, auch wenn die äußere Feier, wie erwähnt, auf den Sonntag gelegt wurde. Zur Anbetung und zur Abendmesse zu gehen wäre aber wohl trotzdem "dran". Der Rest des Wochenendes wird dann wohl ganz im Zeichen des Gemeindefests stehen: Samstag die letzten Vorbereitungen, Sonntag das Fest selbst, und ganz nebenbei hat am Sonntag meine Liebste Geburtstag. Da könnte man nach dem offiziellen Ende des Pfarrfests eigentlich gleich weiterfeiern -- wenn nur das Aufräumen nicht wäre...
aktuelle Lektüre: Die Methode, mehrere verschiedene - sehr, sehr verschiedene - Bücher abschnittsweise parallel zu lesen, hat sich als ausgesprochen fruchtbar erwiesen; in meinem Hinterstübchen haben sich zum Teil äußerst bemerkenswerte assoziative Querverbindungen ergeben, die, wie ich hoffe, in künftigen Blogartikeln noch manche Früchte tragen werden. Folglich bin ich gewillt, mit dieser Methode fortzufahren, und habe mir bereits eine neue Leseliste zusammengestellt; aber erst einmal gilt es die alte zu bilanzieren.
- Das erste Buch, das ich in der zurückliegenden Woche zu Ende gelesen habe, war "Jenseits bürgerlicher Religion" von Johann Baptist Metz, und meine zwischenzeitlich etwas abgeflaute Begeisterung über diese Sammlung von Vorträgen ist zum Ende hin mit voller Wucht zurückgekehrt. Mein persönliches Highlight war der sechste Einzelbeitrag, "Wenn die Betreuten sich ändern - Unterwegs zu einer Basiskirche"; ein Vortrag, den Metz 1980 bei einer Veranstaltung mit dem bezeichnenden Namen "Katholikentag von unten" gehalten hat. Wie er da den versammelten Möchtegern-Revoluzzern - wenn auch natürlich diplomatisch durch die Blume - vorhält, dass ihr Kirchenbild im Grunde durch und durch bourgeois ist, dass ihre Kirchenkritik im Wesentlichen bloß Hierarchiekritik ist, dass sie aber, wenn sie die Kirche wirklich von der Basis her reformieren wollten, erst einmal bei sich selber anfangen müssten: Das ist ganz großes Kino. Und irgendwie ja auch ziemlich #benOppig. Er zitiert in diesem Zusammenhang sogar Lenin: "Wenn deutsche Revolutionäre einen Bahnhof besetzen, kaufen sie sich erst einmal eine Bahnsteigkarte." Ja, natürlich ist Metz - der Metz von 1980; ob heute noch, mit über 90 Jahren, weiß ich nicht - ein "Linker". Natürlich hat er seinen Marx gründlich studiert, und zeitweilig wirkt er ganz besoffen von den "Grenzen des Wachstums" und der lateinamerikanischen Befreiungstheologie und scheint geradezu stündlich den Zusammenbruch der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaftsordnung zu erwarten. Und seine Vision einer "Basiskirche" hat so manche Züge an sich, mit denen ich ganz und gar nicht einverstanden bin. Geleigentlich verstehe ich auch einfach nicht, was er sagt, was vielleicht zum Teil daran liegt, dass er Rahner-Schüler ist. Aber nicht selten hat er auch einfach Recht, und auch da, wo das nicht oder nur mit erheblichen Einschränkungen der Fall ist, sind seine Gedanken vielfach sehr anregend. Ich werde definitiv darüber bloggen müssen, wahrscheinlich wird sogar mehr als ein Artikel draus.
- Sodann: "Das Druidentor" vom ollen Wolle Hohlbein. Das ist zum Ende hin immer bescheuerter geworden, gleichzeitig aber auch interessanter; auf eine interessante Art bescheuert, wenn man so will. Auch darauf wird noch zurückzukommen sein.
- Über "Die Wölfe kommen" von Erich Kloss gibt es nicht sonderlich viel zu sagen. Ein in seinem schlichten, altmodisch anmutenden Stil irgendwie reizendes Jugendbuch, größtenteils eine Aneinanderreihung von Naturschilderungen, die eher notdürftig in einen erzählerischen Rahmen eingebettet sind. Ich würde sagen, das kann gern in die Pfarrbücherei aufgenommen werden, aber vorerst ohne Stempel -- der bleibt denjenigen Büchern vorbehalten, die definitiv dauerhaft im Bestand verbleiben sollen.
- "Die Magermilch-Bande" von Frank Baer hingegen hat einen solchen Stempel bereits bekommen, als ich es noch nicht mal halb durch hatte. Das ist wirklich ein beeindruckenfes Buch. Der Schluss ist sehr traurig, aber ein Happy End hätte zu der Geschichte auch kaum gepasst.
- Den "Erinnerungen eines Nihilisten" von Wladimir Debogory-Mokriewitsch habe ich den besagten Stempel ebenfalls schon längst verpasst. Ich hatte zwar Sorge, die zweite Hälfte des Buches, die sich hauptsächlich um die Verbannung des Verfassers nach Sibirien und seine Flucht von dort dreht, würde weniger spannend sein als die erste, die seine (erfolglose) politische Verschwörertätigkeit schildert. Aber diese Befürchtung hat sich nicht bestätigt; gerade das von Ernüchterung geprägte Fazit der revolutionären Bewegungen der 1870er- und 80er-Jahre in Russland, das der Autor auf den letzten Seiten des Buches zieht, ist äußerst interessant. Insgesamt bin ich entzückt, dieses sehr bemerkenswerte Buch gefunden zu haben. Und nebenbei bemerkt musste ich bei der Lektüre wiederholt an ein Zitat von Max Goldt denken, das zwar eigentlich nichts mit dem Buch zu tun hat, das ich aber dennoch im Falle einer Neuauflage von Debogory-Mokriewitschs "Erinnerungen" unbedingt als Werbeslogan verwenden würde: "Schau an, ein Nihilist! Was kauft ein Nihilist wohl so? Aha, Früchtequark, soso, Zahnpasta, hmhm, Äpfel. Scheinen ganz nette Leute zu sein, diese Nihilisten."
Und nun also die Leseliste für die kommende(n) Woche(n):
Ich erwähnte es schon mal. Wir haben dieses Buch bloß geliehen bekommen, und das ist schon wieder eine Weile her; irgendwann müssen wir es mal zurückgeben. Meine Liebste hat es jedenfalls geradezu verschlungen und sich sehr lobend darüber geäußert; dann hoffen wir mal, dass es mir auch gefällt.
Habe ich ebenfalls schon erwähnt. Und schiebe die Lektüre nun schon lange genug vor mir her. Jetzt muss ich da langsam mal ran. Lust habe ich immer noch nicht darauf, aber immerhin ist es das kürzeste der Bücher, die ich mir für die nächste Zeit vorgenommen habe.
Ein Roman aus der Zeit des gründerzeitlichen Baubooms in Berlin, als Bauern ihre Ländereien als Bauland verkauften und quasi über Nacht zu stinkreichen Rentiers wurden. Autor Max Kretzer - auf den ich erstmals im Zuge der Recherchen für meine Dissertation aufmerksam wurde; gelesen habe ich damals aber noch nichts von ihm - ist eine interessante Gestalt: Einerseits gilt er als Pionier des literarischen Naturalismus im deutschen Sprachraum, andererseits als Trivial-, ja fast schon Schundliterat; in der Frühzeit seiner Schriftstellerkarriere war er Sozialdemokrat, später liebäugelte er mit christlichem Anarchismus und gegen Ende seines Lebens sympathisierte er mit den Nazis. Der "Millionenbauer" gehört noch zu seinen früheren Werken. Ich bin gespannt.
Ja, in der Tat: Nach dem "Druidentor" tue ich mir freiwillig noch einen weiteren Hohlbein-Roman an. Der ist allerdings erheblich kürzer. Ich habe ihn ebenfalls aus den Bücherspenden für unser Büchereiprojekt abgezweigt und habe den Verdacht, dass er inhaltlich einige Parallelen zum "Druidentor" aufweisen wird. Sollte sich diese Vermutung bestätigen, kann ich beide gleich in einem Rutsch rezensieren.
Es war einmal vor langer Zeit und das war eine sehr gute Zeit da war eine Muhkuh die kam die Straße herunter gegangen und diese Muhkuh die da die Straße herunter gegangen kam die traf einen sönen tleinen Tnaben und der hieß Tuckuck-Baby. Ist das einer der genialsten Romananfänge der Weltliteratur, oder was? Ich will jedenfalls wissen, wie's weitergeht.
Außerdem ist mir mal wieder ein Rezensionsexemplar einer aktuellen Neuerscheinung ins Haus geflattert, aber darüber sage ich vorerst noch nichts. Außer vielleicht, dass ich darauf spekuliere, zu diesem Buch etwas in der Tagespost unterbringen zu können.
Ich erwähnte es schon mal. Wir haben dieses Buch bloß geliehen bekommen, und das ist schon wieder eine Weile her; irgendwann müssen wir es mal zurückgeben. Meine Liebste hat es jedenfalls geradezu verschlungen und sich sehr lobend darüber geäußert; dann hoffen wir mal, dass es mir auch gefällt.
Habe ich ebenfalls schon erwähnt. Und schiebe die Lektüre nun schon lange genug vor mir her. Jetzt muss ich da langsam mal ran. Lust habe ich immer noch nicht darauf, aber immerhin ist es das kürzeste der Bücher, die ich mir für die nächste Zeit vorgenommen habe.
Ein Roman aus der Zeit des gründerzeitlichen Baubooms in Berlin, als Bauern ihre Ländereien als Bauland verkauften und quasi über Nacht zu stinkreichen Rentiers wurden. Autor Max Kretzer - auf den ich erstmals im Zuge der Recherchen für meine Dissertation aufmerksam wurde; gelesen habe ich damals aber noch nichts von ihm - ist eine interessante Gestalt: Einerseits gilt er als Pionier des literarischen Naturalismus im deutschen Sprachraum, andererseits als Trivial-, ja fast schon Schundliterat; in der Frühzeit seiner Schriftstellerkarriere war er Sozialdemokrat, später liebäugelte er mit christlichem Anarchismus und gegen Ende seines Lebens sympathisierte er mit den Nazis. Der "Millionenbauer" gehört noch zu seinen früheren Werken. Ich bin gespannt.
Ja, in der Tat: Nach dem "Druidentor" tue ich mir freiwillig noch einen weiteren Hohlbein-Roman an. Der ist allerdings erheblich kürzer. Ich habe ihn ebenfalls aus den Bücherspenden für unser Büchereiprojekt abgezweigt und habe den Verdacht, dass er inhaltlich einige Parallelen zum "Druidentor" aufweisen wird. Sollte sich diese Vermutung bestätigen, kann ich beide gleich in einem Rutsch rezensieren.
Es war einmal vor langer Zeit und das war eine sehr gute Zeit da war eine Muhkuh die kam die Straße herunter gegangen und diese Muhkuh die da die Straße herunter gegangen kam die traf einen sönen tleinen Tnaben und der hieß Tuckuck-Baby. Ist das einer der genialsten Romananfänge der Weltliteratur, oder was? Ich will jedenfalls wissen, wie's weitergeht.
Außerdem ist mir mal wieder ein Rezensionsexemplar einer aktuellen Neuerscheinung ins Haus geflattert, aber darüber sage ich vorerst noch nichts. Außer vielleicht, dass ich darauf spekuliere, zu diesem Buch etwas in der Tagespost unterbringen zu können.
Linktipps:
"Am Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitssonntag", so erklärt Bloggerkollegin Mary of Magdala ihren Lesern, "feiert die Kirche ein ganz besonderes Fest. Es heißt 'Kommunionkleidfest' und bezeichnet einen feierlichen Gottesdienst mit Prozession, der den Erstkommunionkindern, besonders den Mädchen, die Gelegenheit gibt, ihre schönen weißen Kleidchen noch einmal zu tragen. Ähm – naja." Manchmal hilft eben nur noch Sarkasmus. Auf der Basis eigener Beobachtungen schildert die Verfasserin, wie die landläufige Praxis von Fronleichnamsfeiern in der deutschen Diaspora auf eklatante Glaubensmängel bei den Teilnehmern (und Organisatoren?) schließen lässt, und resümiert, sie sei "frustriert und erschöpft, weil das, was einfach nur katholisch ist, offensichtlich in Deutschland eine Minderheitenposition ist". Angesichts meines eigenen Leidens an den Fronleichnamsfeiern des Erzbistums Berlin in den letzten Jahren (siehe oben) kann ich diesem Stoßseufzer nur beipflichten.
Welcome to Dystopia, Leser. Habe ich nicht schon vor längerer Zeit mal geschrieben, wenn man sich heute dystopische Science-Fiction-Filme aus den 70ern ansehe, könne man den Eindruck haben, die Realität habe diese Visionen inzwischen bereits eingeholt, wenn nicht gar überholt? In der Tat: Hier haben wir ein neues Fallbeispiel, und es spielt sich nicht in einer bizarren totalitären Diktatur wie z.B. Nordkorea ab, sondern in Noch-EU-Mitgliedsland Großbritannien. Okay, das ist dasselbe Land, das auch schon Charlie Gard und Alfie Evans zum Tode verurteilt hat. Aber das heißt nicht, dass so etwas nicht auch woanders passieren könnte. In Deutschland sind wir aus historischer Erfahrung vielleicht ein bisschen zurückhaltender gegenüber der Idee der Vernichtung "lebensunwerten Lebens", aber insgesamt ist es doch kaum zu übersehen, in welche Richtung der Zivilisationszug rollt. Ich verlinke den Bericht von CNA über die gerichtlich erzwungene Abtreibung hier vor allem deshalb, weil dieser Fall in den deutschsprachigen Medien ansonsten kaum präsent zu sein scheint. Anders ausgedrückt: Hörst du, Leser, das ohrenbetäubende Schweigen derer, die sonst immer betonen, beim Thema Abtreibung gehe es um Frauenrechte und um körperliche Selbstbestimmung? Ich höre es.
Welcome to Dystopia, Leser. Habe ich nicht schon vor längerer Zeit mal geschrieben, wenn man sich heute dystopische Science-Fiction-Filme aus den 70ern ansehe, könne man den Eindruck haben, die Realität habe diese Visionen inzwischen bereits eingeholt, wenn nicht gar überholt? In der Tat: Hier haben wir ein neues Fallbeispiel, und es spielt sich nicht in einer bizarren totalitären Diktatur wie z.B. Nordkorea ab, sondern in Noch-EU-Mitgliedsland Großbritannien. Okay, das ist dasselbe Land, das auch schon Charlie Gard und Alfie Evans zum Tode verurteilt hat. Aber das heißt nicht, dass so etwas nicht auch woanders passieren könnte. In Deutschland sind wir aus historischer Erfahrung vielleicht ein bisschen zurückhaltender gegenüber der Idee der Vernichtung "lebensunwerten Lebens", aber insgesamt ist es doch kaum zu übersehen, in welche Richtung der Zivilisationszug rollt. Ich verlinke den Bericht von CNA über die gerichtlich erzwungene Abtreibung hier vor allem deshalb, weil dieser Fall in den deutschsprachigen Medien ansonsten kaum präsent zu sein scheint. Anders ausgedrückt: Hörst du, Leser, das ohrenbetäubende Schweigen derer, die sonst immer betonen, beim Thema Abtreibung gehe es um Frauenrechte und um körperliche Selbstbestimmung? Ich höre es.
Heilige der Woche:
Donnerstag, 27. Juni: Hl. Hemma von Gurk (ca. 995-ca. 1045), Kirchenstifterin und Klostergründerin, Schutzpatronin Kärntens; Hl. Cyrill von Alexandrien (ca. 380-444), Kirchenlehrer und Kirchenvater, ab 412 Patriarch von Alexandria.
Samstag, 29. Juni: Hll. Petrus und Paulus, Apostel. Diese beiden Herren brauche ich wohl nicht extra vorzustellen. "Nach Peter und Paul wird der Pfarrer faul", sagt der Volksmund und meint damit, dass über den Sommer erst mal keine weiteren besonders herausragenden kirchlichen Feste mehr anstehen. Ob das aber auch stimmt? Wir werden sehen...
Aus dem Stundenbuch:
Frohlocken und Jubel erschallt in den Zelten der Gerechten: * "Die Rechte des Herrn wirkt mit Macht!" (Psalm 118,15)