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Montag, 20. Mai 2019

Kaffee & Laudes - Die Wochenvorschau (5. Woche der Osterzeit)

Was bisher geschah: Am Montag Vormittag, wenige Stunden nach der Veröffentlichung der vorigen "Kaffee & Laudes"-Folge, erhielt ich tatsächlich eine Antwort vom Direktor der Katholischen Akademie auf meine Mail, und diese Antwort war im Tonfall sogar ziemlich nett -- was nichts daran änderte, dass ich beim Akademieabend "Europas Zukunft - Bietet Benedikt ein Narrativ?" nicht aufs Podium eingeladen wurde. Vielleicht hätte ich ruhig trotzdem zu der Veranstaltung gehen sollen, schon allein, damit es nicht so aussieht, als würde ich schmollen. Aber mit Blick darauf, was im Laufe der Woche noch so alles anstand, entschied ich mich doch lieber für einen ruhigen Abend bei Frau und Kind. 

Am Dienstag hatte ich vormittags erneut etwas im Pfarrbüro zu besprechen, und direkt im Anschluss daran traf ich auf eine Frau aus der Gemeinde, die drei oder vier große Tragetaschen voller Bücher an das Büchereiprojekt spenden wollte. Bei späterer Durchsicht ergab sich ein recht gemischtes Bild, aber einige echte Schätze (z.B. von Guardini, Pieper, Werfel, Bernanos, Claudel und Mauriac) waren dabei. Am Mittwoch unternahm ich, da das Wetter besser war als vorhergesagt, mit meiner Tochter spontan einen erneuten Ausflug zum Tegeler Fließ; diesmal hatten wir Glück und konnten eine Herde von acht Wasserbüffeln an der Tränke beobachten. Am Donnerstag hätte ich, wie erwähnt, zu einer Podiumsdiskussion ins Bernhard-Lichtenberg-Haus gehen können, zog es aber doch vor, mich (endlich mal wieder!) mit meiner lieben Freundin Kati zu treffen -- der "besten Kati von allen", die langjährige Leser meines Blogs noch aus früheren Artikeln kennen werden. Das war schön. 

Am Freitag ging's dann ab nach Krefeld, wo ich im Rahmen der "Nacht der offenen Kirchen" in der russisch-orthodoxen Kirche der Hl. Großmärtyrerin Barbara einen Vortrag über die #BenOp halten durfte. Das ist eigentlich einen eigenständigen Artikel wert, vorausgesetzt, ich komme im Laufe der Woche mal dazu; gleiches gilt für den ersten "Krabbel-Brunch" in unserer Wohnortgemeinde, der am Samstag stattfand und bei dem ich leider nicht persönlich anwesend sein konnte, da ich noch in Krefeld war. Ich hatte dort zum Mittagessen eine Verabredung mit einem alten und sehr guten Schulfreund, den ich seit fast fünf Jahren nicht gesehen hatte. Am Sonntag schlief die ganze Familie erst mal aus und vermied so den allmonatlichen "Familiengottesdienst", um stattdessen in die Abendmesse zu gehen; aber dazwischen, nämlich um die Mittagszeit, hatte ich noch einen weiteren Vortrag über die #BenOp zu absolvieren -- in einem Steakhouse, beim Essen, vor einem Publikum aus sechs Mitgliedern einer katholischen Studentenverbindung. Alle in Jackett und Schlips, ich kam mir reichlich underdressed vor. Aber so geht Punkpastoral... 



Was ansteht: Für heute Abend ist ein konspiratives Treffen einiger aktiver Gemeindemitglieder geplant, ich nehme an, es soll um die Vorbereitung des Patronatsfests gehen. Der aufgrund eines Missverständnisses schon für vorige Woche angekündigte Besuch einer befreundeten Mitbloggerin soll nun diese Woche von Dienstag auf Mittwoch erfolgen; außerdem ist mein Schwager anlässlich einer Fortbildung in der Stadt, da ist ebenfalls ein Treffen angedacht, wahrscheinlich am Donnerstag. Und dann steht erneut ein sehr intensives Wochenende bevor. Einerseits ist von Samstag auf Sonntag "Langer Tag der Stadtnatur", und eigentlich wäre es sehr schön, da (wie im letzten Jahr) die eine oder andere Veranstaltung zu besuchen; es ist aber fraglich, ob dafür überhaupt Zeit bleibt. Am Samstag findet nämlich in der Kirche St. Marien in Alt-Reinickendorf die Firmung für den gesamten Pastoralverbund Reinickendorf-Süd statt, und eine andere Pfarrei des Verbunds, St. Rita, feiert Patronatsfest; am Sonntag steht der dritte "Offene Büchertreff" an, bei dem ich diesmal - Überraschung! - etwas über die #BenOp erzählen darf, und danach, also am Sonntagnachmittag, bin ich mitsamt Frau und Kind zum Geburtstsgspicknick einer lieben Freundin eingeladen. Zwischendurch darf ich noch einen Feuilletonartikel für die Tagespost fertig schreiben und ein paar organisatorische Vorarbeiten für das öffentliche Beten der Pfingstnovene in unserer Kirche erledigen. Langweilig wird es also sicherlich nicht. 


aktuelle Lektüre: Auf der Zugfahrt nach Krefeld und zurück bin ich endlich mal mit Bernhard Meusers "Christsein für Einsteiger" weitergekommen und kann es nur wärmstens empfehlen. Das vorige Woche aus der im Aufbau befindlichen Pfarrbücherei konfiszierte Buch "Naomi und Ely" habe ich derweil zu rund einem Viertel durch und tendiere stark zu der Ansicht, dass es für die Jugendbuchabteilung einer Pfarrbücherei nicht geeignet ist -- aber gleichzeitig gefällt es mir persönlich ziemlich gut, also wird es vermutlich darauf hinauslaufen, dass ich es privat behalte und in meine sprichwörtliche Klobibliothek einreihe. -- Die ebenfalls vorige Woche schon erwähnte Biographie über Chiara Corbella Petrillo habe ich dagegen bisher nur durchgeblättert und habe dabei den vagen Verdacht geschöpft, dass das Buch aus dem Dunstkreis von Medjugorje-Anhängern stammt, was mich - wie ich auch auf die Gefahr hin zugeben muss, mich bei einem Teil meiner Leserschaft unbeliebt zu machen - skeptisch stimmt. Im Bildteil des Buches kann man Chiara Corbella Petrillo übrigens im Bikini bewundern, was für eine mögliche zukünftige Heilige wohl eher ungewöhnlich ist. 


Linktipps:
Na sowas: Letzte Woche habe ich einen Artikel von häretisch.de empfohlen und jetzt einen aus dem kaum weniger berüchtigten National Catholic Reporter (alias "The Fishwrap"). Aber nun gut, der Catholic Worker-Bewegung (die, wie man so hört, heute auch längst nicht mehr so strenggläubig katholisch sein soll wie in ihrer Anfangszeit) fühlt man sich bei diesem Blatt wohl aus ideologischen Gründen verbunden, und da darf dann auch ein Artikel zum 70. Todestag von CW-Mitbegründer Peter Maurin (1877-1949) nicht fehlen. Übrigens verfasst von einer jungen Frau, die selbst, bevor sie als Praktikantin beim NCR anfing, zwei Jahre lang in einer Catholic Worker-Hilfseinrichtung für Immigranten und Asylsuchende gearbeitet hatte. Aber das nur am Rande. Im Zentrum des Artikels steht - die Überschrift verrät es schon - Maurins Vision christlicher Farmkommunen, nicht nur als ein Mittel zur Bekämpfung urbaner Armut, sondern auch als ein Weg zur spirituellen Gesundung des modernen Menschen. Kein Wunder, dass mich das anspricht. Gardening4Jesus und so. Der Artikel stellt einige Farmprojekte in Wisconsin, Iowa, Kalifornien und Australien vor, die danach streben, Maurins Visionen zu verwirklichen. (Nicht unerwähnt lassen möchte ich, dass ein ähnliches Farmprojekt - in Pennsylvania - im Oktober 2018 in einem Gastbeitrag auf Rod Drehers American Conservative-Blog vorgestellt wurde. So viel mal als Einwand gegen allzu simples politisch-ideologisches Lagerdenken.)

Vor ein paar Wochen habe ich schon mal einen Artikel des Theologiestudenten und Ex-Seminaristen Monaco empfohlen; da ging es um liturgischen Missbrauch, hier nun um Abtreibung. Der ursprüngliche Anlass für den Artikel war die Verabschiedung des "Reproductive Health Act" im Staat New York Ende Januar, durch den das ohnehin schon sehr liberale Abtreibungsrecht dieses Bundesstaates noch erweitert wurde; aber jetzt, angesichts eines Backlashs in Form restriktiver Abtreibungsgesetze in Georgia, Alabama und Mississippi, tauchte er erneut in den Sozialen Netzwerken auf. Man sollte Zeit und Geduld aufbringen, um Monacos Ausführungen zu lesen (und das muss ausgerechnet ich sagen!): Er schlägt einen großen Bogen von rituellen Kinderopfern in biblischer Zeit über aktuelle politische Konstellationen in Hinblick auf die Abtreibungsfrage bis hin zu einer grundsätzlichen Problematisierung des gängigen gesellschaftlichen Fortschrittsbegriffs und der Neigung des (post-)modernen Menschen zum Narzissmus. Die am Kopf des Artikels angegebene Lesedauer  von 16 Minuten ist optimistisch geschätzt. Aber es lohnt sich. 


Heilige der Woche:

Heute, Montag, 20. Mai: Hl. Bernhardin von Siena (1380-1444), Ordenspriester und Wanderprediger, bedeutender Vertreter der franziskanischen Reformbewegung der "Observanten". 

Dienstag, 21. Mai: Hl. Hermann Joseph von Steinfeld (ca. 1150- ca. 1241), Priester im Prämonstratenserorden, Mystiker. Gilt als "Apfelheiliger", weil er als Knabe dem Jesuskind einer Marienstatue einen Apfel geschenkt haben soll. Sel. Franz Jägerstätter (1907-1943), Märtyrer des Widerstands gegen den Nationalsozialismus, hingerichtet wegen Wehrdienstverweigerung aus religiös motivierten Gewissensgründen. 

Samstag, 25. Mai: Hl. Beda Venerabilis (ca. 672-735), angelsächsischer Benediktiner, Kirchenlehrer. Gilt als einer der bedeutendsten Gelehrten des frühen Mittelalters. Hl. Papst Gregor VII. (ca. 1030-1085), Papst ab 1073, bedeutender Kirchenreformer. Starb in der Verbannung. Hl. Maria Magdalena Pazzi (1566-1607), Karmelitin, Mystikerin, Schutzpatronin von Florenz und Neapel. 


Aus dem Stundenbuch:

Das Wort ist dir nahe, es ist in deinem Mund und in deinem Herzen. (Römer 10,8)



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