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Montag, 27. Mai 2019

Kaffee & Laudes - Die Wochenvorschau (6. Woche der Osterzeit)

Was bisher geschah: Wie schon angekündigt, fand am Montagabend ein Treffen des harten Kerns der "hochengagierten" Mitglieder unserer Pfarrgemeinde statt, und erwartungsgemäß drehte es sich hauptsächlich um die Planung des Patronatsfests. Obwohl oder gerade weil ich dieses Meeting eher anstrengend als inspirierend fand, gäbe es darüber allerlei zu sagen, was hier und jetzt den Rahmen sprengen würde; eventuell hebe ich mir das auf bis zu einem Zeitpunkt, da die Festvorbereitungen ein gutes Stück weiter gediehen sein werden. -- Sodann hatten wir in der zurückliegenden Woche zweimal Besuch, erst von einer gemeinsamen Freundin, die ebenfalls katholisch bloggt, und dann von meinem Schwager. Beide luden wir in einen Falafel-Laden in der Fußgängerzone von Alt-Tegel ein, den wir erst vor kurzem entdeckt haben. Ich hoffe in absehbarer Zeit Anlass und Gelegenheit zu haben, ausführlicher auf dieses Lokal und seinen Inhaber, einen außerordentlich sympathischen jungen Mann mit einer bemerkenswerten Biographie, zu sprechen zu kommen; vorerst nur so viel: Nicht nur das Essen ist in diesem Laden ausgezeichnet, sondern er besticht zudem durch eine Atmosphäre, die in diesem Stadtteil ihresgleichen sucht. Ich bin geradezu entzückt, dass es in Tegel überhaupt ein Lokal wie dieses gibt. 

Außerdem beschäftigten wir uns mit der Planung für unsere Gestaltung der Pfingstnovene in unserer Kirche -- und für unseren Sommerurlaub, aber darüber will ich noch nicht zu viel verraten, das ist ja noch einige Wochen hin.

Am meisten war - wie gewohnt, könnte man sagen - am Wochenende los: Am Freitag zelebrierten wir den "Langen Tag der Stadtnatur" mit einem schönen Familienausflug zum Botanischen Volkspark Blankenfelde-Pankow, wo wir insbesondere das Projekt "Weltacker" in Augenschein nahmen; darüber hinaus hatte ich eigentlich angedacht, noch zur Firmung in St. Marien Reinickendorf und/oder zum Patronatsfest in St. Rita zu gehen, aber... aber. Schon allein darüber, dass beide Veranstaltungen gleichzeitig stattfanden - nicht nur am selben Tag, sondern buchstäblich zur selben Uhrzeit -, könnte ich ausgiebig "ranten", aber ich versuche mich mal kurz zu fassen. Der Punkt ist, es handelte sich um die Firmung für ganz Reinickendorf-Süd, wozu auch St. Rita gehört. Dass in St. Rita trotzdem völlig ungerührt zeitgleich zur Firmung Patronatsfest gefeiert wurde, sendet für mein Empfinden recht unmissverständlich die Botschaft, dass die Gemeinde einerseits und die Firmlinge und ihre Angehörigen  andererseits als zwei verschiedene Personenkreise ohne nennenswerte Schnittmengen betrachtet werden. Man mag einwenden, das sei womöglich eine durchaus realistische Einschätzung, aber falls dem so ist, macht das die Dinge nicht besser, sondern schlimmer. Nun ja, letzten Endes klärte sich die Frage der Abendgestaltung praktisch von selbst, denn meine Liebste hatte einen Foodsaving-Einsatz in einem Biomarkt, und da es in der Nähe einen Kinderspielplatz gab, kamen unsere Tochter und ich dorthin mit. Und da St. Rita nahezu auf unserem Heimweg lag, kehrten wir nach vollbrachter Foodsaving-Aktion noch "kurz" beim dortigen Pfarrfest ein, griffen etwas zu essen und zu trinken ab und konnten einige Flyer für unsere diversen Veranstaltungen an den Mann bringen. Ein durchaus lohnender Abstecher also, wenngleich wir danach noch bis spät in die Nacht damit zu tun hatten, das Büffet für den "Büchertreff" vorzubereiten. Der Büchertreff selbst war dann leider ein bisschen schwach besucht, aber das Gute war, dass wir die Reste vom Büffet gleich anschließend zu einem Geburtstagspicknick im Tiergarten mitnehmen könnten, zu dem uns eine liebe Freundin eingeladen hatte.



Was ansteht: Da die Regale unseres Büchereiprojekts aus allen Nähten platzen und dringend mal etwas Struktur da reingebracht werden muss, spiele ich sehr ernsthaft mit dem Gedanken, einen Vormittag in der ersten Wochenhälfte mit Büchersortieren zu verbringen. Um währenddessen meine Tochter bei Laune zu halten, kann ich ja einen Teil der Krabbelgruppen-Spielgeräte aufbauen... Am Donnerstag ist Christi Himmelfahrt, da habe ich am Nachmittag eine Verabredung mit einem Theologieprofessor aus Tennessee, der für Recherchen über Schleiermacher und Bonhoeffer in Berlin ist und sich an seinem freien Tag mit mir über die "Benedikt-Option" unterhalten möchte. Tags darauf beginnt die Pfingstnovene, und wie bereits erwähnt haben meine Liebste und ich da was vorbereitet. Unser Pfarrer hat auf unser Ansinnen, in diesen neun Tagen täglich eine kleine Gebetszeit in der Kirche zu gestalten, positiver reagiert als erwartet, es steht im Wochenplan und wurde am Sonntag auch vermeldet; na dann mal los. Am Sonntag habe ich übrigens Lektorendienst, womit es nun wohl amtlich ist, dass ich trotz des Palmsonntag-Eklats doch nicht aus dem Lektorenkreis geflogen bin. Außerdem ist am Sonntag "Nachhaltigkeitstag" im Gemeinschaftsgarten "Rote Beete" im Wedding; da gibt's u.a. einen Flohmarkt und Livemusik, aber man wird sehen müssen, wie sich das zeitlich mit der Pfingstnovene unter einen Hut bringen lässt.


aktuelle Lektüre: Traurig aber wahr, ich bin in der zurückliegenden Woche absolut nicht dazu gekommen, Bücher zu lesen. Was möglicherweise nicht zu allerletzt auch damit zusammenhängt, dass einige Bücher auf meiner Leseliste stehen, auf die ich schlichtweg keine Lust habe; das betrifft z.B. die schon erwähnte Biographie über Chiara Corbella Petrillo, aber auch den frisch erschienenen Reißer "Infiltration" von Taylor Marshall. Okay, ich könnte stattdessen einfach was anderes lesen. Aber das käme mir irgendwie wie schummeln vor. Nächste Woche werden wir erfahren, wie (bzw. ob) ich das Dilemma gelöst habe...


Linktipps:
Die wohl paradoxeste Auswirkung der Sexuellen Revolution besteht darin, dass die Menschen in unserer Gesellschaft immer weniger Sex haben und diesen als immer weniger befriedigend empfinden. National Review-Kolumnist David French hat dafür eine bestechende Erklärung: Den Leuten werden seit 50 Jahren völlig falsche Vorstellungen davon vermittelt, wie man ein erfülltes Sexualleben findet. Er verweist auf Studien, die nicht bloß ergeben, dass Ehepaare mehr und besseren Sex haben als Singles oder in weniger festen Beziehungen lebende Personen, sondern dass insbesondere sehr religiöse Paare statistisch gesehen die Bevölkerungsgruppe bilden, die am zufriedensten mit ihrem Sexualleben ist. Finde ich persönlich jetzt gar nicht sooo überraschend, aber jedenfalls ist es nicht das, was etwa handelsübliche Sex-Ratgeber oder "Romantic Comedies" in Film und Fernsehen der breiten Öffentlichkeit weismachen wollen.

Johanna Stöhr, Lehrerin aus Schongau im Bistum Augsburg, kenne ich über Facebook, Rudolf Gehrig darüber hinaus auch aus dem "richtigen (Offline-)Leben. Jedenfalls hat Johanna als Reaktion auf den Hype um "Maria 2.0" mit einigen gleichgesinnten Frauen die Website mariaeinspunktnull.de ins Leben gerufen, die ein entschiedenes Bekenntnis zur überlieferten Lehre und zur Autorität der katholischen Kirche ablegt und den pauschalen Anspruch von "Maria 2.0", für "die Frauen" in der Kirche zu sprechen, zurückweist. Mit dieser konservativen Gegenbewegung zum "Kirchenstreik" der Alt-68erinnen hat Johanna innerhalb weniger Tage größere öffentliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen, als sie es anfangs selbst für möglich gehalten hätte; sogar im ZDF-"heute journal" war sie zu sehen. Da nun, nach dem Ende des einwöchigen "Kirchenstreiks", ein Abebben des Medieninteresses absehbar ist, hat die Tagespost in Gestalt von Rudolf Gehrig Johanna darüber befragt, wie es nun mit ihrer Initiative weitergehen soll. In diesem Interview verweist sie auf die Einschätzung des emeritierten Papstes Benedikt XVI., "dass auch heute so etwas wie katechumenale Gemeinschaften notwendig sind, damit überhaupt christliches Leben in seiner Eigenart sich behaupten kann"; da werde ich natürlich hellhörig, denn das ist ja gewissermaßen der Kerngedanke der #BenOp!


Heilige der Woche: 

Heute, Montag, 27. Mai: Hl. Augustinus von Canterbury, Bischof und Glaubensbote. War Prior eines Benediktinerklosters in Rom, ehe er im Jahr 596 von Papst Gregor I. als Missionar ins angelsächsische Königreich Kent gesandt wurde, wo er den König Æthelberht bekehrte und erster Bischof von Canterbury wurde.

Samstag, 1. Juni: Hl. Justin der Märtyrer, Kirchenvater. Umfassend philosophisch gebildet, konvertierte vom römischen Heidentum zum Christentum und verfasste bedeutende apologetische Schriften, in denen er eine Brücke von der antiken Philosophie zum christlichen Glauben schlug. Von ihm stammt auch die älteste bekannte Schilderung der Liturgie christlicher Gottesdienste. Erlitt um 165 unter Kaiser Mark Aurel das Martyrium.


Aus dem Stundenbuch: 

Bei Tag schenke der Herr Seine Huld; * ich singe Ihm nachts und flehe zum Gott meines Lebens. (Psalm 42,9)


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