Vorgestern war es genau zwei Jahre her, dass mich die Affäre um die Regenbogenflagge am Fahnenmast des Rat-Schinke-Hauses in meinem Heimatdorf Burhave dazu veranlasst hat, meinen Blog, der abgesehen von einer einmaligen Unterbrechung im April 2022 rund eineinviertel Jahre lang brachgelegen hatte, wiederzubeleben. Seitdem sind hier 180 neue Artikel erschienenen (wenn man den heutigen mitrechnet), und überhaupt hat sich in dieser Zeit eine ganze Menge getan. Werfen wir mal einen Blick auf den ersten Artikel der zurückliegenden zwei Jahre, der sich nicht um die Butjenter Regenbogenflaggen-Affäre drehte, nämlich den Artikel "Ansichten aus Wolkenkuckucksheim #21" vom 16. März 2023, mit dem ich das Format "Wochenbriefing" wieder aufnahm: Darin informierte ich meine Leser, "bis auf Weiteres" hätten "meine Familie und ich unsere kirchliche Heimat in der Großpfarrei Heilige Familie Spandau-Havelland gefunden, präziser gesagt in den Gemeinden St. Joseph Siemensstadt und St. Stephanus Haselhorst", und es zeichneten sich "in jüngster Zeit [...] auch einige recht interessante Perspektiven für ein verstärktes Engagement in der Gemeinde ab". Letzteres bezog sich – nachdem die Krabbelgruppe in St. Stephanus, mit der wir knapp ein Jahr zuvor begonnen hatten, nie so richtig aus den Startlöchern gekommen war – vorrangig auf das Projekt, die Katholischen Pfadfinder Haselhorst "um ein Angebot für Kinder im Alter von 5-7 Jahren, eine sogenannte 'Wichtelgruppe' zu ergänzen". Regelmäßige Leser meiner seither erschienenen Wochenbriefings werden wissen, dass auch diesem Projekt kein besonders großer und nachhaltiger Erfolg beschieden war, dass ich dafür aber eine andere Aufgabe in der Gemeinde von St. Joseph Siemensstadt übernommen habe, und zwar eine, die mir nun nicht gerade an der Wiege gesungen wurde: Seit Sommer 2023 gehöre ich dem Arbeitskreis Kinderwortgottesdienst an und habe seitdem in Theorie und Praxis der Kinderkatechese so viel dazugelernt, dass ich mir allen Ernstes vorstellen könnte, ein Buch darüber zu schreiben. – Und sonst so? In den "Ansichten aus Wolkenkuckucksheim #21" erwähnte ich, ich sei "sehr darauf erpicht [...], das bewährte Konzept unserer Lobpreisandachten (unter der Überschrift 'Lobpreis mit dem Stundenbuch') wieder aufzugreifen, sei es in Siemensstadt oder in Haselhorst"; daraus ist bis heute nichts geworden, weshalb ich ab dem Sommer 2023 dazu überging, die offene Kirche St. Joseph in Berlin-Tegel, die mir schon länger besonders am Herzen liegt, unregelmäßig, aber häufig für spontane, unangekündigte Lobpreisandachten mit meinem Jüngsten ("Beten mit Musik") zu nutzen.
Aus der im Rahmen eines "Familientages" entstandenen Idee, in der Gemeinde einen Männer- und einen Frauenkreis zu gründen (was mich zu der Frage veranlasste "Gibt's bei der Männergruppe Bier?"), ist meines Wissens ebenfalls nichts geworden; da wäre vielleicht mal ein neuer Anlauf fällig.
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St. Joseph Berlin-Siemensstadt, ein bedeutender Schauplatz der Ereignisse dieses Blogs in den zurückliegenden zwei Jahren. Und in Zukunft? Schauen wir mal! |
Bisher keine konkreten Früchte getragen haben auch meine Bemühungen um eine attraktivere Gestaltung und Nutzung des Gartengeländes von St. Stephanus; das ist zwar schade, da dieses Grundstück eine Menge Potential hätte, aber im Grunde nicht überraschend. Wahrscheinlich müsste man, um so ein Projekt anzuschieben, erst mal mehr eigene praktische Erfahrung mit Gartenarbeit mitbringen und nicht zuletzt auch selbst im Gemeindegebiet wohnen; weiter zu vertiefen, was es sonst noch für Hindernisse gab bzw. gibt, wäre vielleicht eher ein Thema für einen ohnehin noch anstehenden Dossier-Artikel zum Thema "Gartenprojekt".
Übrigens ist in den "Ansichten aus Wolkenkuckucksheim #21" auch erstmals vom JAM die Rede, dem wöchentlichen Kinderprogramm der EFG The Rock Christuskirche in Haselhorst (schräg gegenüber von St. Stephanus), wo wir seither ziemlich regelmäßig mit unseren Kindern hingegangen sind; auch darüber hinaus haben wir unsere Kontakte zu dieser freikirchlichen Gemeinde in den zurückliegenden zwei Jahren weiter ausgebaut. Hinzugekommen ist seitdem noch der Kontakt zu einer weiteren freikirchlichen Gemeinde, der eher charismatisch ausgerichteten Gemeinde auf dem Weg (auf dem "Rumpelberg", wie unser Jüngster diese Anhöhe am Waidmannsluster Damm nennt); da waren wir auch früher schon ein paarmal gewesen, aber seit dem Frühjahr 2024 gehe ich da recht regelmäßig mit dem Jüngsten zu einer Eltern-Kind-Gruppe, und die dort geknüpften Kontakte haben u.a. auch dazu geführt, dass wir am selben Ort ein Konzert des Kinder-Lobpreis-Liedermachers Mike Müllerbauer sowie einen Adventsmarkt mit Musical-Aufführung besucht haben. Aus dem Müllerbauer-Konzert wiederum ist die Idee hervorgegangen, in "unserer" Gemeinde eine Kinder-Lobpreis-Disco anzubieten, aber das hat sich bisher noch nicht als realisierbar erwiesen. Kommt vielleicht noch, vielleicht auch woanders.
Derweil wohnten wir – und wohnen wir auch jetzt noch – weiterhin auf dem Gemeindegebiet von Herz Jesu Tegel, und dieser Umstand bedingte es, dass wir immer mal wieder Leuten aus dieser Gemeinde begegneten – sowohl solchen, die uns wohlgesonnen waren und unseren Rückzug aus der aktiven Gemeindearbeit bedauerten, als auch solchen, denen wir lieber aus dem Weg gegangen wären, wenn wir gekonnt hätten. Wie das Gemeindeleben in der im Frühjahr 2023 aus den Pfarreien Herz Jesu Tegel, St. Marien Reinickendorf, St. Rita und St. Bernhard Tegel-Süd hervorgegangenen Großpfarrei St. Klara Reinickendorf-Süd ohne uns weiterging, interessierte mich indes durchaus und spielte daher in meinen Wochenbriefings immer mal wieder eine Rolle; abgesehen von den weiter oben schon angesprochenen "Beten mit Musik"-Andachten trug dann ab September 2023 vor allem die Tatsache, dass ich mit meinem Jüngsten ziemlich regelmäßig mittwochs zur Werktagsmesse mit anschließendem Gemeindefrühstück in Heiligensee (St. Marien Maternitas) ging, dazu bei, dass der Kontakt zur Pfarrei St. Klara sich tendenziell wieder intensivierte. Ein paarmal ließ sich sogar meine Liebste, die in puncto "Staub von den Füßen schütteln" erheblich rigoroser ist als ich, dazu überreden, dass wir mit der ganzen Familie in einer der Kirchen von Reinickendorf-Süd zur Sonntags- bzw. Vorabendmesse gingen, wenn dies aus praktischen Erwägungen sinnvoll schien, und St. Martin feierten wir anno 2024 ebenfalls in Heiligensee. – Wenn man übrigens fragt, was für bleibende Spuren unsere jahrelange Mitarbeit in der Tegeler Gemeinde hinterlassen hat, würde ich aus heutiger Sicht – gut dreieinhalb Jahre nach der Beendigung dieser Mitarbeit – auf den Babywickeltisch und das Büchertauschregal verweisen. Und das ist ja schon mal mehr als nichts.
Ein weiterer interessanter Aspekt der "Ansichten aus Wolkenkuckucksheim #21" ist es, dass zu diesem Zeitpunkt die "Option Portugal" – konkret in Gestalt der Idee, am Caminho Português, dem portugiesischen Jakobsweg, eine Pilgerherberge zu eröffnen – durchaus noch auf dem Tisch lag, theoretisch jedenfalls. In den folgenden Wochenbriefings war davon dann keine Rede mehr, woran man ablesen kann, wie rasch sich die dem Vorsatz nach eigentlich nur "vorläufige" Entscheidung für die "Option Spandau" verstetigte. Zwei Jahre später steht diese Entscheidung recht plötzlich und unerwartet wieder zur Disposition, auch wenn die Alternative zur Gemeindearbeit in Siemensstadt und Haselhorst derzeit weniger eine Pilgerherberge am Caminho Português ist als vielmehr ein ehemaliges Pfarrhaus in einer deutschen Kleinstadt...
Nicht erwähnt hatte ich in der Wiederaufnahme der Wochenbriefings, dass unser Jüngster gerade zwei Jahre alt geworden war, woraus folgt, dass aktuell sein vierter Geburtstag vor der Tür steht. Und nachdem ich damals während der Arbeitszeiten meiner Liebsten mit beiden Kindern über die Spielplätze zog oder sonstige Aktivitäten für sie ausheckte, ist unsere Große inzwischen im zweiten Schuljahr an einer freien Schule, während der Jüngste weiterhin #kindergartenfrei erzogen wird. – Und was hat es sonst noch so an richtungsweisenden Entwicklungen gegeben in den vergangenen zwei Jahren? An erster Stelle wäre da wohl zu erwähnen, dass ich seit Februar 2024 eine regelmäßige – alle fünf Wochen erscheinende – Kolumne in der Tagespost habe, unter dem hübschen Reihentitel "Klein.Kram". Zudem schreibe ich neuerdings auch gelegentlich für die Familienseite dieser Zeitung. Mit dem Gitarrelernen habe ich nicht so gute Fortschritte gemacht, wie mir lieb wäre, und das gleiche gilt für die diversen Buchprojekte, die ich noch in der Schublade habe; aber gewisse Fortschritte gibt es doch. Zu erwähnen wäre zudem natürlich noch die Patreon-Seite "Mittwochsklub", die es Lesern ermöglicht, das (wenn man es denn so hochtrabend ausdrücken möchte) Apostolat meiner kleinen Familie mit einem regelmäßigen Beitrag zwischen 5 und 15 € im Monat zu unterstützen und dafür in den Genuss von allerlei Premium-Content zu kommen, während der oder das Blog "Huhn meets Ei" weiter kostenfrei bleibt. Aktuell gibt's auf der Patreon-Seite z.B. täglich kleine spirituelle Impulse zur Fastenzeit...
Werfen wir abschließend noch einen Blick auf die erfolgreichsten, d.h. "meistgeklickten" Artikel der vergangenen zwei Jahre:
- Ein neuer Priester für St. Willehad (20.11.2023)
- Havels Gemüsehändler ist jetzt Tierarzt in Butjadingen (11.03.2023)
- Auf einer Skala von Bischof Oster bis Maria 1.0 (27.03.2023)
- Eine Klarstellung aus Vechta (23.11.2023)
- Ansichten aus Wolkenkuckucksheim 28 (04.05.2023)
- Einige Anfragen an die Pfarrei St. Willehad. Und ein Gebet (12.03.2023)
- Bloggen als unehrenhafte Form des Journalismus (23.07.2023)
- Das Wochenbriefing ist im Ferienmodus (Teil 2) (24.08.2024)
- DOSSIER: Erstkommunion (31.05.2023)
- Bloß keine Fragen stellen! (01.04.2023)
Was fällt uns an dieser Liste auf? – Zunächst, dass fünf dieser Artikel auch schon in der 100-Tage-Bilanz meines Blogger-Comebacks in den Top 10 standen. Sodann drehen sich ganze vier der auf den ersten sechs Plätzen stehenden Artikel um Vorgänge in der Pfarrei St. Willehad Nordenham/Butjadingen/Stadland, davon zwei um die Regenbogenflaggen-Affäre und zwei um dem neuen Subsidiar, der dorthin, wie ich an anderer Stelle schrieb, "zwar nicht unbedingt im strikten Wortsinne strafversetzt, aber doch so etwas Ähnliches wie strafversetzt wurde". Es bestätigt sich mithin immer wieder, dass mein Blog in meiner alten Heimatpfarrei ein recht großes und interessiertes Publikum hat, und das ist mir natürlich ein Ansporn, die dortigen Entwicklungen nicht aus dem Auge zu verlieren.
Unter den Wochenbriefing-Artikeln ragt derjenige heraus, in dem eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung der Gruppe "Synodale Gemeinde/Maria 2.0" in Falkensee mit dem Berliner Generalvikar Kollig geschildert wird; bei den übrigen auf den vorderen Rängen gelandeten Beiträgen handelt es sich vorrangig um "Grundsatzartikel" – wobei ich besonders das Dossier zum Thema Erstkommunion hervorheben möchte: Ich freue mich über das Interesse und hoffe, dass sich die Leserzahlen der seither erschienenen Dossier-Artikel zu den Themen "Punkpastoral", "Gemeindeerneuerung" und "Pfarrhausfamilie" ähnlich gut entwickeln werden. Weitere Dossiers sind in Planung...!
Ein Überraschungskandidat unter den Top 10 ist der Artikel "Das Wochenbriefing ist im Ferienmodus (Teil 2)", denn der ist, wie ich finde, inhaltlich nicht gerade herausragend; ich vermute mal, dass er hauptsächlich deshalb so hohe Zugriffszahlen erreicht hat, weil danach eine dreiwöchige Blogpause folgte und dieser Artikel somit ungewöhnlich lange "der neueste" war, und hinzu kam ein teilweise recht heftiger Kommentar-Schlagabtausch zwischen ein paar Lesern, der durch die eigentlich nur beiläufige Erwähnung eines mutmaßlichen "Transmädchens" auf einem Reiterhof ausgelöst wurde. – Dass neun von zehn Top-10-Artikeln aus dem Jahr 2023 stammen, könnte den Eindruck erwecken, dass das Jahr 2024 im Vergleich dazu weniger erfolgreich war, aber ich würde sagen, das täuscht; man muss dabei ja auch bedenken, dass die Artikel, die bereits 2023 viel gelesen worden waren, gegenüber den späteren bereits einen Vorsprung hatten und dann noch weiter punkten konnten. Der bislang erfolgreichste Artikel des noch jungen Jahres 2025, "Kommt nach dem Februar der Merz?", liegt unter den 180 seit meinem Blogger-Comeback erschienenen Artikeln derzeit übrigens auf Platz 16.
Weiter geht's hier übermorgen mit dem nächsten Wochenbriefing; und ich darf schon mal prognostizieren, dass spannende Wochen vor uns liegen: Eventuell stehen in unserem Familienalltag demnächst größere Veränderungen an, die auch erhebliche Auswirkungen auf meine Bloggertätigkeit haben dürften; vielleicht geht aber auch im Großen und Ganzen alles so weiter wie bisher. Ungefähr im Zeitraum bis Christi Himmelfahrt wird sich das wohl entscheiden...
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