Wohlan, Leser: Das Neue Jahr ist gerade mal zwei Wochen alt, da ist es wohl noch nicht zu spät, noch einmal auf das alte zurückzuschauen. Ende 2023 habe ich einen "Huhn meets Ei"-Jahresrückblick in das letzte Wochenbriefing jenes Kalenderjahres eingebaut, der sich jedoch so gut wie ausschließlich um die Blogstatistik drehte; das spare ich mir für das Kalenderjahr 2024 mal, zumal sich das sehr stark mit der erst kürzlich gezogenen Gesamtbilanz der Artikelreihe "Creative Minority Report" doppeln würde. Stattdessen mache ich mal was, wozu ich in den letzten Jahren nie gekommen bin, obwohl ich es eigentlich immer schon mal machen wollte: Ich blicke zurück darauf, was das vergangene Jahr mir und meiner Familie so gebracht hat – besonders (aber nicht nur) in Hinblick auf das Thema christliche Graswurzelarbeit.
Betrachten wir erst mal die Bilanz der Gemeindearbeit in St. Joseph Siemensstadt/St. Stephanus Haselhorst: Ich habe im Kalenderjahr 2024 an zehn Kinderwortgottesdiensten mitgewirkt, hinzu kommen im Bereich Kinderkatechese noch ein Kinderkreuzweg, eine Kinderbibelrallye zu Fronleichnam und das Kinderprogramm beim Familientag am Christkönigssonntag; ich würde mal sagen, das ist eine Bilanz, die sich sehen lassen kann. Ob ich das im Jahr 2025 noch toppen kann? Seien wir gespannt.
Die von mir geleitete Wichtelgruppe hat sich von Februar bis Mai sechsmal getroffen, seit den Sommerferien pausiert sie bzw. wartet darauf, mit einem neuen Konzept und idealerweise auch neuen Mitstreitern zu neuem Leben erweckt zu werden. Insgesamt muss man das Projekt "Wichtelgruppe" wohl, ähnlich wie das (bisher lediglich angedachte) Gartenprojekt in St. Stephanus Haselhorst, zu den Unternehmungen des zurückliegenden Jahres zählen, die kein Erfolg waren; was mich aber nicht unbedingt daran hindern muss und sollte, im Neuen Jahr einen neuen Anlauf zu wagen. Schauen wir mal, ob was draus wird (und wenn ja, was).
Nicht mitgezählt habe ich, wie viele Lobpreisandachten ("Beten mit Musik") ich zusammen mit meinem Jüngsten in der Kirche St. Joseph Tegel veranstaltet habe, aber wenn ich es mal grob überschlage, würde ich sagen, 30 waren es mindestens, vielleicht auch noch ein paar mehr; mindestens einmal nutzten wir auch die Kapelle von St. Rita für eine solche Andacht. Ebenfalls nicht nachgezählt habe ich, wie oft wir mit den Kindern beim JAM ("Jungschar am Mittwoch") in der EFG The Rock Christuskirche in Haselhorst waren, aber zu sagen "so gut wie jede Woche, außer in den Ferien" kommt wohl annähernd hin.
Außerdem unternahm ich mit meinem Jüngsten eine Reihe von "Regionalbahn-Ausflügen" ins Berliner Umland: am 19. Februar nach Dallgow-Döberitz, am 26. Februar nach Vehlefanz und Schwante, am 10. April nach Oranienburg, am 13. Mai nach Gransee, am 24. Juni zum Achorhof in Märkisch Wilmersdorf (einem Ortsteil von Trebbin), wo wir am 30. August, diesmal zusammen mit dem Tochterkind, noch einmal hinfuhren; am 23. September schafften wir es infolge diverser Ausfälle und Verspätungen im öffentlichen Nahverkehr nicht aus Berlin raus, aber immerhin zum Wagendorf des Vereins Pankgräfin e.V. nahe der Ortsteilgrenze zwischen Karow und Französisch Buchholz, am 8. Oktober schließlich fuhren wir nach Bergfelde.
In der Tagespost erscheint seit Februar alle fünf Wochen eine Kolumne von mir unter dem schönen Reihentitel "Klein.Kram"; bis einschließlich Dezember hat diese Serie es auf zehn Folgen gebracht. Darüber hinaus habe ich für die Tagespost im April 2024 einen Kommentar für die Online-Ausgabe verfasst sowie im August erstmals einen Essay für die Familienseite; da kommt in Zukunft auch noch mehr, so Gott will und ich noch lebe.
Viermal waren wir im Kalenderjahr 2024 bei der Community Networking Night im Baumhaus; das darf im Neuen Jahr gern mehr werden, wenn es irgend machbar ist.
Alle weiteren erwähnenswerten Ereignisse des Jahres 2024 gehe ich mal Monat für Monat durch:
Januar
Das erste größere blogrelevante Ereignis des Jahres 2024 war der Neujahrsempfang der Pfarrei Heilige Familie Spandau-Havelland am 6. Januar, der mich veranlasste, in meinem Wochenbriefing kräftig über das würdelose Lechzen der sterbenden Volkskirche nach gesellschaftlicher Anerkennung "abzuranten". Tags darauf hielten wir, da wir "aus Gründen" keinen Besuch von den Sternsingern bekamen, eine kleine Wohnungssegnungs-Andacht ab, die so schön war, dass wir sie dieses Jahr prompt wiederholten. In Nordenham wurden derweil Kneipp-Stelen vor der St.-Willehad-KiTa aufgestellt, was mich veranlasste, ein wenig über die esoterische und anthroposophische Unterwanderung des Kneippvereins zu recherchieren – an der sich allerdings, nicht nur in Nordenham, kaum jemand zu stören scheint. Am 20. Januar fand in Berlin-Hohenschönhausen das ökumenische Gebets-Event "eins in Christus" statt, das ich zwar nicht so gut fand, wie ich eigentlich gehofft hatte, aber im Rückblick war es dann doch auch nicht so schlecht, wie man den Eindruck haben könnte, wenn man den Bericht in meinem Wochenbriefing liest.
Februar
Anfang Februar waren im Ostteil der Republik Winterferien, was wir zu einem fünftägigen Familienurlaub "an einem unbekannten Ort außerhalb der Zivilisation" (d.h. in Butjadingen) nutzten. Am Vorabend zum letzten Sonntag vor Aschermittwoch gingen wir aus terminlichen Gründen (und nicht allzu viel Böses ahnend) in St. Rita Reinickendorf in die Messe und erlebten auf diese Weise einen durch und durch bizarren Karnevalsgottesdienst mit; am frühen Morgen des Aschermittwochs erlebte ich dann einen recht eindringlichen Einstieg in die vorösterliche Bußzeit, indem das Bettgestell unseres Familienbettes auf meiner Seite einbrach; in der Folgezeit schlief ich dann erst mal auf dem Sofa im Wohnzimmer. Am letzten Freitag im Februar ging ich mit meinem Jüngsten erstmals zur Eltern-Kind-Gruppe der Gemeinde auf dem Weg, wo wir inzwischen recht regelmäßige Teilnehmer sind.
März
Anfang März fand die Visitation der Großpfarrei Heilige Familie Spandau-Havelland durch Erzbischof Koch statt; da er jedoch aufgrund anderer Termine nicht, wie sonst üblich, vier aufeinanderfolgende Tage Zeit für diese Visitation hatte, gab es einen Zusatztermin am 23. März, dem Tag vor Palmsonntag, und an diesem Tag nahm ich im Gemeindehaus von Maria, Hilfe der Christen in Spandau an einer Begegnung von Katechen mit dem Erzbischof teil. Aber mal zurück zur chronologischen Reihenfolge: Am 9. März hatte ich mit einer im Baumhaus kennengelernten Frau, die sich mit Permakultur auskennt, ein "konspiratives Treffen" im Garten von St. Stephanus Haselhorst, um über Perspektiven für eine sowohl attraktivere als auch ökologisch sinnvolle Gestaltung dieses Gartens zu beraten; das Treffen war durchaus ertragreich, aber umgesetzt wurde von den dabei diskutierten Maßnahmen noch nichts – da sollte man vor dem nächsten Frühjahr wohl mal einen neuen Anlauf starten... Am 13. März waren wir (ohne unsere Große, die auf einer Schulfahrt war) bei einem Konzert des christlichen Kinderliedermachers Mike Müllerbauer in der Gemeinde auf dem Weg, das meine Liebste und mich auf die Idee brachte, in "unserer" Kirchengemeinde das Projekt einer "Kinder-Lobpreis-Disco" anzuregen; da ist auch noch nichts Vorzeigbares draus geworden, aber ich bleibe definitiv an der Sache dran. Beim letzten JAM vor den Osterferien, am 20. März, wurde die Passion Jesu "als eine Art Rallye gestaltet wurde, mit Spielen zwischen den einzelnen Stationen" – was ich als "eine Idee, die ich wirklich zur Nachahmung empfehlen möchte", notierte. Gründonnerstag feierten wir in Haselhorst, Karfreitag und Osternacht in Siemensstadt – und dann war auch schon April. Im April war aber, abgesehen von der Erstkommunion in St. Joseph Siemensstadt, gar nicht so viel Besonderes los, also machen wir hier mal direkt weiter mit dem
Mai
Am 1. Mai feierte der Pfarrvikar von St. Joseph Siemensstadt/St. Stephanus Haselhorst im Anschluss an die Messe zu Ehren des Kirchenpatrons der Siemensstädter Kirche seinen Geburtstag nach, anschließend ging ich mit den Kindern zum "Patronats- und Siedlungsfest" in St. Joseph Tegel, das für ein Pfarrfest überraschend gut war; am darauffolgenden Wochenende war ich mit dem Tochterkind bei einem "Väterwochenende" im Haus St. Otto in Zinnowitz – ein Veranstaltungsformat, das ich Vätern mit Kindern im schulpflichtigen Alter nur empfehlen kann. Am 19./20. Mai war Pfingsten; am Pfingstsonntag gingen wir in Siemensstadt in die Messe und fuhren abschließend zu einem Hindernislauf für Kinder in Mariendorf, am Pfingstmontag waren wir in Haselhorst in der Messe und machten anschließend mit meinen Schwiegermüttern einen Ausflug nach Beelitz zum Baumkronenpfad. Am 30. Mai nahm ich mit meiner Familie erstmals seit sechs Jahren wieder an der zentralen Fronleichnamsfeier des Erbistums Berlin teil.
Juni
Der Herz-Jesu-Monat war in hohem Maße von "Straßenfest-Crawls" geprägt: Am 1. Juni waren wir zuerst bei einer Wahlkampfveranstaltung der Familien-Partei Deutschlands zur Europawahl und dann bei der Fiesta Kreutziga; am 2. Juni fand die Spandauer Fronleichnamsfeier statt, am 15. Juni gingen wir zuerst zu einem "Klimafest" in der Gorkistraße in Tegel und dann zu "Suppe & Mucke" auf dem RAW-Gelände, am 21. Juni (Fête de la Musique) erst zum "Tegeler Sommer" und dann zu einem Stadtteilfest in Siemensstadt. Am 22. Juni waren wir beim Geburtstagspicknick einer Künstlerfreundin, am 29. beim Baumfest in Panketal. Außerdem waren wir im Juni bei zwei klassischen Konzerten für Kinder: am 16. Juni gab's Medelssohns "Sommernachtstraum" im "Haus des Rundfunks", am 23. Juni Griegs "Peer Gynt" im Kammermusiksaal der Philharmonie. Auch noch ein Thema im Juni war die Europawahl, die an meinem Geburtstag stattfand und an der ich nicht teilnahm, was mir lustigerweise mehr und schärfere Kritik eintrug als irgendetwas anderes von dem, was ich das ganze Jahr über geschrieben habe. Darauf wollte ich eigentlich noch mal zurückkommen; nun gut, wir bekommen ja demnächst Neuwahlen zum Bundestag, da wird das Thema "Nichtwählen als legitime Handlungsoption in der Demokratie" wohl wieder aktuell werden, schauen wir mal.
Juli
Am 5. Juli fand an der Schule des Tochterkindes ein Schulfest mit Talentshow statt, am 13. Juli waren wir bei einem Gartenfest in Werder an der Havel eingeladen, am 14. besuchten wir spontan ein von Jugendlichen mit Unterstützung des Jugendamts und des Bezirksamts Reinickendorf selbstorganisiertes Festival ("Heatwave"), am 17. hatte unsere Große ihren letzten Schultag im ersten Schuljahr und brachte zwar kein Zeugnis im üblichen Sinne, dafür aber ein Fotoalbum und einen sehr netten "Jahresbrief" von ihrer Vertrauenslehrkraft (bzw. "Mentorin") nach Hause. Am 21. Juli besuchten wir in der Allerheiligenkirche in Borsigwalde den Dankgottesdienst zum 40. Weihejubiläum eines von uns sehr geschätzten Priesters (mit anschließendem Empfang im Gemeindehaus). Außerdem erfuhr ich Ende Juli von Plänen für eine Feier zum 30jährigen Jubiläum meines Abiturjahrgangs am Gymnasium Nordenham im kommenden Frühjahr...
August
Bevor wir in den Sommerurlaub fuhren, waren wir am 3. August bei einer Geburtstags-Grillparty im Ernst-Thälmann-Park zu Gast; unsere Urlaubsreise führte uns zunächst nach Nordenham, wo zufällig gerade Stadtfest war, bzw. Butjadingen, wo wir u.a. die Moorseer Mühle besichtigten, am "Hafentag" in Fedderwardersiel teilnahmen, eine "Piratenfahrt" mit dem Ausflugsschiff WEGA II unternahmen und nebenbei auch ein bisschen in der Pfarrei St. Willehad nach dem Rechten sahen, und dann, wie schon im Jahr zuvor, "nach Ostfriesland auf'n Ponyhof".
September
Anfang September kam unser Tochterkind ins 2. Schuljahr, außerdem war "Benedikt-Option"-Autor Rod Dreher für ein paar Tage in Berlin, was ich zum Anlass nahm, ihm (im Rahmen einer Verabredung in einer Eisdiele) endlich mal meine Familie vorzustellen (er fand sie "lovely") und anschließend noch, ohne die Familie, mit ihm in einen Biergarten zu gehen. Am 8. September war Kirchweihfest in St. Stephanus Haselhorst, am 12. waren wir beim Kinderprogramm eines freikirchlichen Evangelisierungs-Events namens "City of Light", am 19. begann die Visitation der Pfarrei St. Klara Reinickendorf-Süd durch Erzbischof Koch, am 21. September war Marsch für das Leben, am 26. war Tag der offenen Tür an der Schule des Tochterkindes, am 29. besuchte ich in Herz Jesu Tegel einen "Themengottesdienst" unter dem Motto "Luftpumpe – Wärmepumpe – Heiliger Geist", der zu meiner Enttäuschung nicht halb so bizarr war, wie ich ihn mir vorgestellt hatte; mein abschließendes Urteil lautete "doof, aber auch uninteressant".
Oktober
Im Vergleich zum, wie man gesehen hat, sehr ereignisreichen September war im Oktober deutlich weniger los; immerhin gab's am 12. Oktober eine Fátima-Lichterprozession durch Berlin-Kreuzberg, und vom 21. bis zum 28. Oktober machten wir Urlaub im Reiterhof-Hotel Runding im Bayerischen Wald. War schön.
November
Anfang November hatten erst die Kinder und dann ich Magen-Darm-Grippe, davon abgesehen gewann Donald Trump die US-Präsidentschaftswahlen und in Deutschland platzte die Ampelkoalition. Zum Laternenumzug am Martinstag gingen wir in Heiligensee; zusammen mit uns nahm auch eine ansonsten nicht kirchlich gebundene Schulfreundin unserer Großen daran teil, die in der Folgezeit auch ein paarmal zum JAM mitkam und auch beim Krippenspiel in St. Stephanus Haselhorst mitmachte (die erste Probe hierzu war ebenfalls bereits im November). Außerdem eröffnete in unserer Nachbarschaft ein neues Kindercafé, und am Christkönigssonntag wurde die Berliner St.-Hedwigs-Kathedrale, die wegen Umbau und Sanierung sechs Jahre lang geschlossen gewesen war, feierlich wiedereröffnet; ein paar Tage zuvor war ich mit meinem Jüngsten bei einem Pressetermin in der noch nicht ganz fertiggestellten Kathedrale. Am letzten Tag des Monats, dem Samstag vor dem 1. Advent, waren wir bei einer Adventsfeier in der Gemeinde auf dem Weg, die neben einem Flohmarkt auch und nicht zuletzt die Aufführung eines Kinder-Musicals beinhaltete.
Dezember
Die Adventszeit stand im Zeichen von Krippenspielproben, daneben hatte ich in der Gemeinde St. Joseph Siemensstadt einen Auftritt als Nikolaus, und auch erwähnenswert ist, dass meine Liebste und ich am 2. Advent nach der Sonntagsmesse spontan mit einem Tablett voller Schmalzbrötchen, die vom Gemeindefrühstück übrig geblieben waren, zum Bahnhof Spandau fuhren, um die Brötchen dort an Bedürftige zu verteilen – eine durchaus interessante Erfahrung. Am Heiligabend selbst wurde ich spontan engagiert, um für ein Mädchen aus der Nachbarschaft den Weihnachtsmann zu spielen, dann ging's zur Krippenspiel-Aufführung, an der ich als abweisender Herbergswirt sowie als Beleuchter mitwirkte und das Tochterkind als "Engel 2"; abends waren wir dann in der Christmette in Siemensstadt. Am Weihnachtstag gingen wir nachmittags in den Zirkus und waren abends bei einem atheistischen Freund zum Gänseessen eingeladen, den Stephanustag verbrachten wir größtenteils bei meinen Schwiegermüttern. In den letzten Tagen des Kalenderjahres passierte dann nicht mehr besonders viel, außer dass ich in der Jahresabschlussmesse am Silvesterabend in St. Stephanus Haselhorst eine schöne und anregende Predigt hörte.
Alles in allem ein spannendes Jahr, kann man wohl sagen; danke, dass ihr dabei wart, Leser! Das Jahr 2025 hat auch schon recht vielversprechend begonnen; somit bleibt mir wohl nur noch zu sagen: Bleibt mir (und meiner Familie) gewogen!
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