Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Donnerstag, 25. Februar 2016

Wir verwalten uns zu Tode - Bloggupy St. Willehad, Teil 2

Im ersten Teil meines Berichts über die Pfarrversammlung in St. Willehad (Nordenham) hatte ich den größten Brocken noch ausgespart: die Debatten über die Hintergründe der Entpflichtung von Pfarrer Torsten Jortzick, die einen erheblichen Teil der mehr als zwei Stunden dauernden Versammlung einnahmen. Gleich zu Beginn widersprach Offizialatsrat Monsignore Bernd Winter der Auffassung, nur eine kleine Gruppe innerhalb der Gemeinde habe gegen den ansonsten allseits hochgeschätzten Pfarrer agitiert. "Wir haben sehr, sehr viele Briefe und eMails aus der Gemeinde erhalten", erklärte Monsignore Winter. "Die Einen haben geschrieben 'Dank Pfarrer Jortzick blüht hier alles auf', die Anderen 'Der macht hier alles kaputt'. Und es ist nicht so, dass es da klare Mehrheitsverhältnisse gegeben hätte." Dass diejenigen Gemeindemitglieder, die Pfarrer Jortzicks Wirken in St. Willehad positiv bewerteten, nach eigenen Angaben niemals konkrete sachliche Gründe für die ablehnende Haltung anderer Gemeindemitglieder dem Pfarrer gegenüber zu hören bekommen hätten, wurde z.T. damit erklärt, dass Beschwerden über Pfarrer Jortzick nicht zuletzt auch von hauptamtlichen Kirchenmitarbeitern gekommen seien, die sich aufgrund ihrer Loyalitätspflicht nicht öffentlich dazu hätten äußern können bzw. dürfen. 

"Niemand im Offizialat sagt, Torsten Jortzick wäre ein schlechter Priester", betonte Monsignore Winter. Auch bestreite niemand, dass Pfarrer Jortzick auf dem Gebiet der Seelsorge sehr gute Arbeit geleistet habe. Defizite habe es jedoch auf anderen Gebieten gegeben - so zum Beispiel bei der Kommunikation mit den Gremien der Pfarrei und den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern. 

In diesem Zusammenhang rekapitulierte Monsignore Winter die Vorgänge, die vor einem knappen Jahr zum Rücktritt der meisten Mitglieder des Pfarreirats und in der Folge zur Auflösung dieses Gremiums geführt hatten. Der Vorsitzende des Pfarreirats, Dr. Günther Schöffner, und die stellvertretende Vorsitzende Henriette Eichner hätten sich mehrfach um ein persönliches Gespräch mit Pfarrer Jortzick über verschiedene Kritikpunkte bemüht; Pfarrer Jortzick habe ein solches Gespräch zunächst zugesagt, es dann aber immer wieder hinausgezögert und seine Zusage schließlich widerrufen. Auch ein Vermittlungsangebot des Offizialatsrats habe er abgelehnt und schließlich ausdrücklich erklärt, er wolle mit Dr. Schöffner und Frau Eichner nicht reden. "Im Grunde hätte er da schon gehen müssen", bemerkte Monsignore Winter. 

Die Vorsitzende der Nordenhamer Kolpingsfamilie, Andrea Suhr, und andere Teilnehmer der Pfarrversammlung warfen an dieser Stelle ein, man solle auch erwähnen, dass Pfarrer Jortzicks Weigerung, mit den Vorsitzenden des Pfarreirats zu sprechen, eine Vorgeschichte gehabt habe und dass Dr. Schöffner und Frau Eichner an dem Zerwürfnis durchaus nicht unschuldig seien; aber Monsignore Winter beharrte: "Ein Pfarrer muss immer gesprächsbereit sein." Über mangelnde Gesprächsbereitschaft des Pfarrers, gebrochene Zusagen für persönliche Unterredungen und allgemeine Unempfänglichkeit für Kritik klagten auch mehrere haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der Pfarrei. 

Monsignore Winter stellte fest, mit den administrativen Aufgaben der Leitung einer Pfarrei sei Pfarrer Jortzick offenbar vielfach überfordert gewesen. Als symptomatisch hierfür stellte er den Umstand heraus, dass während Pfarrer Jortzicks ganzer Amtszeit die Kirchenbücher der Pfarrei nicht ordnungsgemäß geführt worden seien; ja, diese seien in einem - so wörtlich - "katastrophalen Zustand" hinterlassen worden. "Alles, was zur Verwaltung einer Pfarrei gehörte, lag ihm offenbar überhaupt nicht", resümierte Monsignore Winter - und räumte ein: "Im Grunde hat das Offizialat da einen Fehler gemacht. Wir haben einen Mann, der gut für die Seelsorge ist, an die falsche Stelle gesetzt." 

An seiner neuen Stelle in Dorsten, meinte Monsignore Winter, sei Torsten Jortzick ohne Zweifel besser aufgehoben: Dort könne er seelsorgerisch arbeiten, ohne mit Leitungsaufgaben belastet zu sein. Auch Pfarrer Manfred Janßen, der derzeit zusätzlich zu seiner eigenen Pfarrei St. Bonifatius in Varel die Pfarrverwaltung von St. Willehad übernommen hat, bestätigte, in Dorsten gehe es Pfarrer Jortzick gut. 

Nun ist das natürlich schön für Torsten Jortzick und auch schön für die Gemeinde in Dorsten; aber mal ganz abgesehen davon, dass seine dortige Stelle auf ein halbes Jahr befristet ist, stellt sich die Frage, was daraus für solche Pfarreien folgt, die - wie eben St. Willehad - nur eine Planstelle für einen Priester haben, der sich folglich um Verwaltung und Seelsorge kümmern muss. Im Moment ist die Gemeinde von St. Willehad ja noch in einer vergleichsweise glücklichen Lage: Während die Verwaltungsaufgaben von Pfarrer Janßen verantwortet werden, wird die Pfarrei seelsorgerlich von Kaplan Alex Mathew und Diakon Christoph Richter betreut. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass der Kaplan und der Diakon derzeit so ziemlich die einzigen Personen in St. Willehad sind, die von der ganzen Gemeinde einhellig geschätzt und gemocht werden. Das spricht wohl dafür, dass sie ihre Arbeit gut machen. Allerdings ist Pater Alex nur vorübergehend in St. Willehad, und die Vertreter des Offizialats haben unmissverständlich deutlich gemacht, dass die Stelle eines Kaplans für diese Pfarrei auf Dauer nicht vorgesehen ist. Dagegen wird Diakon Richter der Gemeinde voraussichtlich auch weiterhin erhalten bleiben, aber er ist nun einmal kein Priester - das heißt: Er kann in der Seelsorge vielerlei Aufgaben übernehmen, aber Sakramente spenden kann er nicht. 

-- Worauf will ich hinaus? Mir scheint, der Umstand, dass nach Einschätzung vieler Gemeindemitglieder das kirchliche Leben in St. Willehad unter Pfarrer Jortzick "aufgeblüht" ist, während es gleichzeitig unbestreitbare Missstände im administrativen Bereich gegeben hat, ist über den konkreten Fall dieser einen Pfarrei hinaus aussagekräftig. Sicher ist das Ausmaß der Eskalation der Konflikte innerhalb der Gemeinde von St. Willehad ein besonders dramatischer Fall, und sicher hat dies vielschichtige Ursachen, die zumindest zum Teil ortsspezifisch sind. Aber dass Gemeindepfarrer überlastet, überfordert, frustriert, desillusioniert sind; dass die Verwaltungsaufgaben die Seelsorge überwuchern oder, wie im Fall von St. Willehad, eben umgekehrt; das hört man immer wieder von verschiedensten Orten. Das kann man der Presse entnehmen, und das konnte ich auch an vielfältigen Reaktionen auf meine bisherigen Blogartikel über die Lage in St. Willehad ablesen. "Es ist überall dasselbe", habe ich wiederholt zu hören oder zu lesen bekommen. Es stellt sich also die Frage, ob hier nicht ein grundsätzliches strukturelles Problem vorliegt. 

Dass eine Pfarrei ein Management benötigt, ist unschwer einzusehen. Das ordentliche Führen von Kirchenbüchern ist da ja noch das kleinste Problem. Pfarreien verwalten Immobilien, Pfarreien beschäftigen Angestellte, Pfarreien betreiben Kindergärten und andere soziale Einrichtungen. Da hängt viel Arbeit dran, und in letzter Instanz ist der leitende Pfarrer für all das verantwortlich. Aber, mal ehrlich: Wer wird denn Priester, weil er einen Verwaltungsjob machen will? Man sollte annehmen, jemand, der den Weg zum Priesteramt einschlägt, sieht seine Berufung vor allem in der Seelsorge und im Spenden der Sakramente. Und dann sieht er sich plötzlich mit Aufgaben ganz anderer Art konfrontiert. -- Wenn hierzulande ein grassierender Priestermangel beklagt wird, kann man zwar darauf verweisen, dass das rein zahlenmäßige Verhältnis zwischen Priestern und Gläubigen - und erst recht praktizierenden Gläubigen - hier und heute tatsächlich besser ist als zu anderen Zeiten, und auch besser als in vielen anderen Teilen der Welt, in denen die Kirche nichtsdestoweniger floriert. Aber trotzdem ist landauf, landab zu beobachten, dass Pfarrer ihre Arbeit nicht bewältigt bekommen. Da liegt der Verdacht nahe, dass die Pfarrer einfach mit zu vielen Aufgaben belastet werden - und zwar nicht zuletzt mit solchen, die im eigentlichen Sinne keine priesterlichen Aufgaben sind. -- Man hört immer wieder, das Problem des Priestermangels sei nur durch eine stärkere Einbindung von Laien in die Arbeit der Pfarreien zu bewältigen. Das erscheint durchaus vernünftig. Aber wäre es dann nicht sinnvoll, Laien vor allem für solche Aufgaben einzusetzen, die ohnehin nicht im eigentlichen Sinne zum priesterlichen Dienst gehören - Aufgaben, für die Laien, die einen "weltlichen" Beruf erlernt haben, womöglich sogar erheblich besser qualifiziert sind als ein Priester? -- Stattdessen bestellt man Laien zu Kommunionhelfern und "Beerdigungsdienstleitern" und ersetzt Eucharistiefeiern durch von Laien geleitete "Wort-Gottes-Feiern", während die Priester an ihrem Schreibtisch in bürokratischem Papierkram ertrinken. Irgendwas läuft da doch verkehrt.

Ich gebe zu, dass ich keine praktikable Lösung für dieses Dilemma parat habe. Klar ist: Wenn die Gesamtleitung der Pfarrei einem Priester unterliegt, dann hat dieser auch die Gesamtverantwortung - auch die geschäftliche. Und die Alternative, die darauf hinausliefe, dass der Priester de facto nur Angestellter der Pfarrei wäre, ist ja nun auch keine wünschenswerte Lösung. Mal abgesehen davon, dass manche Gemeindegremien ihre Pfarrer ohnehin schon so behandeln.

Aber lassen wir diese allgemeinen Reflexionen vorerst mal so stehen und wenden uns wieder dem konkreten Fall St. Willehad zu. Ein spezielles Thema der Pfarrversammlung stellte die Schließung der Herz-Jesu-Kirche in Nordenham-Einswarden und des Kommunikationszentrums "Oase" in Butjadingen-Tossens dar, die zum Jahreswechsel 2014/2015 für Unmut und Irritationen in der Gemeinde gesorgt hatte - und auch im Offizialat, wie sich nun herausstellte. Offizialatsrat Monsignore Winter betonte, bei der Investitur eines Gemeindepfarrers werde diesem die "besondere Sorge für die Gotteshäuser der Gemeinde" aufgetragen. Mit der als "vorläufig" bezeichneten Schließung von zwei der bis dahin fünf Gottesdienststandorten der Pfarrei sei Pfarrer Jortzick dieser Verpflichtung nicht gerecht geworden und habe zudem seine Kompetenzen überschritten: "Kein Pfarrer darf eigenmächtig Kirchen schließen - das ist ein Rechtsakt des Bischofs." Wenn eine Pfarrei der Meinung sei, ein Gotteshaus mittelfristig nicht mehr betreiben zu können, müsse dies der Bistumsleitung im Rahmen eines Pastoralplans unterbreitet werden. Auch müsse der Gemeinde Gelegenheit gegeben werden, "von einem Gotteshaus Abschied zu nehmen". Gemeindemitglieder aus Einswarden reagierten auf diese Ausführungen mit der naheliegenden Frage, weshalb die Schließung der betreffenden Standorte, wenn diese doch unrechtmäßig gewesen sei, nicht rückgängig gemacht werde bzw. nicht bereits rückgängig gemacht worden sei. Diese Frage blieb jedoch unbeantwortet im Raum stehen; ebensowenig wurde thematisiert, wie ein einzelner Priester fünf weit auseinanderliegende Gottesdienststandorte hätte betreuen sollen, für die zuvor zwei Pfarrer zuständig gewesen waren. Alles in allem ergibt sich der Eindruck, dass dem Offizialat die von Pfarrer Jortzick eigenmächtig geschaffenen Fakten im Ergebnis gar nicht so unrecht sind.

Zu dem Umstand, dass es in St. Willehad seit mittlerweile fast einem Jahr keinen Pfarreirat gibt, erklärte Monsignore Winter, man habe angesichts der vielfältigen Konflikte innerhalb der Gemeinde bislang keine sinnvollen Voraussetzungen für die Neuwahl dieses Gremiums gesehen: Würde unter den derzeitigen Verhältnissen ein neuer Pfarreirat gewählt, sei damit zu rechnen, dass die Zusammensetzung dieses Gremiums lediglich die problematische Lagerbildung innerhalb der Gemeinde widerspiegeln werde, womit die bestehenden Konflikte lediglich auf eine andere Ebene verlagert würden und im Ergebnis niemandem geholfen sei. Man gehe daher derzeit davon aus, dass es bis zum nächsten regulären Wahltermin im Herbst 2017 keinen neuen Pfarreirat geben werde; sehr wohl sei es aber notwendig, ein Übergangsgremium zu schaffen, über dessen konkrete Zusammensetzung noch gesprochen werden müsse.

Hingegen wurde der Gemeinde mitgeteilt, dass die Einsetzung eines neuen Pfarrers für St. Willehad bereits auf einem guten Weg sei. Pfarrverwalter Manfred Janßen erklärte in seinen Begrüßungsworten, angesichts der Tatsache, dass der Priesternachwuchs in Deutschland "überall im Argen" liege, könne die Gemeinde "sehr, sehr dankbar" sein, dass sie überhaupt noch einen neuen Pfarrer bekomme; Offizialatsrat Monsignore Winter widersprach dieser Darstellung jedoch: Nordenham habe nun einmal eine Pfarrerstelle, und es habe grundsätzlich nie in Frage gestanden, dass diese auch wieder besetzt werden würde. Inzwischen gebe es auch bereits einen Kandidaten für diese Stelle. Das Prozedere für die Besetzung von Pfarrerstellen im Offizialatsbezirk Vechta sieht ein Kontaktgespräch mit den Gremien der Pfarrei vor, bei dem geklärt werden soll, ob es seitens der Gemeinde begründete Einwände gegen den Priester gibt oder gegebenenfalls auch umgekehrt; bis zu diesem Termin wird der Name des Kandidaten nicht öffentlich bekannt gegeben. Bestehen von keiner Seite schwerwiegende Einwände, folgt die Ernennung des Pfarrers durch den Bischof, sodann die Investitur in Vechta und schließlich die Amtseinführung vor Ort. Das Kontaktgespräch soll laut den Plänen des Offizialats im März stattfinden; wenn dann alles gut laufe, könne die Amtseinführung "um Pfingsten herum" erfolgen.

Nun sollten an einem solchen Kontaktgespräch allerdings theoretisch der Kirchenausschuss und der Pfarreirat teilnehmen, und den letzteren gibt es in St. Willehad ja wie gesagt derzeit nicht. Monsignore Winter erklärte, unter den vorliegenden Bedingungen sei es prinzipiell möglich, nur den Kirchenausschuss am Kontaktgespräch teilnehmen zu lassen, aber man wolle das Gespräch doch lieber auf eine breitere Basis stellen und schlage daher vor, je einen Vertreter aller Gruppen und Kreise der Pfarrei zum Kontaktgespräch zu entsenden. Insgesamt komme man dann einschließlich der Mitglieder des Kirchenausschusses auf ungefähr 35 Personen. Bei der Aufzählung der diversen "Gruppen und Kreise" - Basarteam, Ökumenischer Eine-Welt-Kreis, Ökumenischer Taizé-Gebetskreis... - wurde mir zwar teilweise schon ganz anders, aber ich will es mal mit meinen Pawlowschen Reflexen gegenüber bestimmten Reizwörtern nicht übertreiben. Zumal ja auch - beispielsweise - die Leiterin der Messdienergruppe, die Erstkommunion- und Firmkatechetinnen und Vertreter der Kolpingsfamilien Nordenham und Einswarden diesem improvisierten Gremium angehören werden; und auch von einigen Mitgliedern des Kirchenausschusses bin ich überzeugt, dass sie sich einen Pfarrer wünschen, der die positiven Impulse der liturgischen und seelsorgerischen Arbeit von Torsten Jortzick weiterführt. Zu bedenken ist dabei natürlich so oder so, dass die Vertreter der Gemeinde den neuen Pfarrer nicht wählen, wie das etwa in evangelischen Kirchengemeinden der Fall wäre. Im Grunde haben die Gemeindevertreter ja lediglich der Ernennung des ihnen vorgestellten Kandidaten zuzustimmen - oder eben nicht zuzustimmen, aber ich kann mir kaum vorstellen, dass das passiert. Genauer gesagt, ich kann mir kaum vorstellen, was der designierte Pfarrer für einer sein sollte, damit die Gemeindevertreter lieber keinen neuen Pfarrer haben möchten als diesen. Aber lassen wir uns mal überraschen -- "um Pfingsten herum" wissen wir wohl mehr...


3 Kommentare:

  1. Vielen Dank für den Hinweis mit dem Sonderstatus des Offizialats Vechta, ich habe es mit Interesse nachgelesen.

    Ich habe allerdings wiederum etwas anzumerken :-)
    "Er kann in der Seelsorge vielerlei Aufgaben übernehmen, aber Sakramente spenden kann er nicht." In dieser Totalität ist die Aussage über das Weiheamt des Diakons falsch. Die Taufe ist ein Sakrament, der Diakon kann sie spenden. Beichte/Erstkommunion geht nicht, d'accord!
    Firmung geht für einen Priester auch nur mit bischöflicher Delegation, klar ein Diakon kann sie nicht spenden, da innerhalb der Messe. Das Ehesakrament kann der Diakon genauso protokollieren, wie der Priester, nur ein Brautamt kann er nicht halten. Krankensalbung ist auf den Priester beschränkt, das Weihesakrament auf den Bischof.

    Meine Hochachtung und Dank übrigens für die Leistung einen solchen Konflikt so neutral und fair aufzuarbeiten.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Herzlichen Dank für das Lob - und auch für die Präzisierung bzgl. der Sakramentenspendung! Ich gebe zu, ich habe das ein bisschen zu sehr vereinfacht bzw. verallgemeinert dargestellt.

      Löschen
  2. Sie haben sehr richtig erkannt, dass in den Gemeinden und in der Kirche allgemein bei den Gläubigen ein enormer Bedarf an Seelsorge [und fundierter Katechese] besteht.
    Hierfür sind die geweihten Priester, Diakone aber in mancher Hinsicht auch die theologisch ausgebildeten und mit einem Sendungsauftrag des Bischofs ausgestatteten kirchlichen und Pastoral tätigen Mitarbeiter ((Pastoral- und Gemeindereferenten sowie Religionslehrer und Katecheten) prädestiniert.
    Niemand ist eigentlich so gut dafür ausgebildet und vorbereitet wie sie.
    Aber insbesondere die Priester und die Bischöfe müssen sich stattdessen vorwiegend mit Verwaltungs- und (Petsonal-)Leitungsaufgaben beschäftigen und letztlich wird nur Geschick in diesen Sparten gewürdigt und mit hierarchische Aufstieg belohnt.
    Kompetente Seelsorge oder Heiligung des Lebens dagegen nicht; wird als selbstverständliche Beigabe des Bischofs oder Priesters betrachtet - ist es aber nicht.
    All das beschreibt auch George Weigel in seinem lesenswerten Buch "Die Erneuerung der Kirche" aus dem Jahr 2013, worin er einem am Evangelium orientierten lebendig gelebten Katholizismus das Wort redet.
    Ohne dass ich das Buch derzeit vollständig gelesen habe, kann ich zumindest sagen, dass der Autor es offenbar für sinnvoll erachtet, dass Verwaltungsaufgaben in der Kirche von geweihten Personen auf Laien übertragen werden sollten.
    Und die geweihten sich quasi auf ihren Kernauftrag konzentrieren: Lehren, heiligen, Sakramente spenden und Seelsorge vor Ort bei den Menschen betreiben!
    Dabei muss es natürlich möglich und geboten sein, dass ein Controlling gegeben ist bei den in der Verwaltung Tätigen, damit sich dieselbe nicht verselbständigt und ein Eigenleben führt und etwa die heimliche Leitung anstelle der Geweihten (Bischof, Priester, Diakon) übernimmt.

    AntwortenLöschen