Was bisher geschah: Der Großteil der zurückliegenden Woche verlief vergleichsweise unspektakulär: Ich war viel mit dem Kind beschäftigt und feuerte nebenbei eine kleine Glosse für die Tagespost aus der Hüfte; meine Liebste hatte am Mittwochabend wieder einen Foodsaving-Einsatz in einem Biomarkt, der uns Pilze, Tomaten, Äpfel und anderes Obst, veganen Fruchtjoghurt auf Kokosmilch-Basis und viel Brot bescherte. Am Freitag nach der Abendmesse traf sich der Lokalausschuss unseres Kirchenstandorts; besonders erfreulich war, dass eine junge Frau, die erst seit Kurzem im Gemeindegebiet wohnt, erstmals daran teilnahm. Inhaltlich wurde eine große Bandbreite von Themen verhandelt, von Fragen der Müllentsorgung auf dem Pfarrgrundstück über die Gestaltung der Schaukästen und Maßnahmen zur besseren Profilierung der "spirituellen Angebote" an diesem Standort (das setze ich nur deshalb in Anführungszeichen, weil mir die Bezeichnung missfällt, andererseits aber auch keine bessere einfällt) bis hin zu organisatorischen Fragen des anstehenden Nightfever-"Gastspiels" (s. unten). Im Großen und Ganzen, würde ich sagen, verlief die Sitzung recht produktiv. Am Samstag versah ich unser Offenes Büchertauschregal mit einer kurz und simpel gehaltenen "Benutzungsordnung", ansonsten war der Tag hauptsächlich den Vorbereitungen für den Büchertreff am Sonntag gewidmet -- wozu auch ein weiterer Foodsaving-Einsatz gehörte, diesmal in einer Bäckerei, um beim Büchertreff Kuchen und diverses anderes Kleingebäck anbieten zu können. Der Büchertreff selbst, bei dem wir über die MEHR-Konferenz berichteten, war eine rundum gelungene Veranstaltung, auch wenn man sich durchaus eine größere Teilnehmerzahl hätte wünschen können. Zum krönenden Abschluss der Woche wurde ich in einem "Teaser"-Artikel in der Online-Ausgabe der Tagespost, der auf einen in der kommenden Print-Ausgabe der Zeitung erscheinenden Essay von mir hinweist, als "Kirchenexperte" betitelt. Wenn das die Leute in meiner Pfarrgemeinde wüssten...
Was ansteht: Am morgigen Dienstag ist das zweijährige Taufjubiläum meiner Tochter -- ein Anlass, den wir sicherlich in der Gestaltung unserer wöchentlichen Lobpreis-Andacht berücksichtigen werden. Im Anschluss an die besagte Andacht hat meine Liebste einen weiteren Foodsaving-Einsatz, abermals in einem Biomarkt. Am Donnerstag sind wir vormittags mit einer anderen ehrenamtlichen Mitarbeiterin der Pfarrgemeinde zum gemeinsamen Ideensammeln verabredet, und abends ist im Baumhaus nicht nur die wöchentliche "Community Networking Night", zu der wir sowieso schon längst mal wieder hätten gehen wollen, sondern - laut Veranstaltungs-Ankündigung - ein "Emergency Meeting": Die Baumhaus-Betreiber sind offenbar in akuter Finanznot und wollen gemeinsam mit den Teilnehmern der Veranstaltung nach Lösungen suchen. Ich fürchte zwar, dass meine Liebste und ich ihnen da im Moment nicht großartig helfen können (außer vielleicht durch einen Notfall-Rosenkranz, an dem meine Leser sich natürlich gegen beteiligen dürfen!), hoffe aber sehr, dass wird es schaffen, zu der Veranstaltung hinzugehen. Am Freitagabend findet in Herz Jesu Tegel zum zweiten Mal nach September 2018 ein Nightfever Special statt; ich freue mich sehr darauf und hoffe, dass es gut besucht sein wird. Außerdem ist Ende der Woche Redaktionsschluss für den neuen Pfarrbrief, also werden wir bis dahin unsere kommenden Veranstaltungstermine durchplanen müssen, und ich möchte einen kleinen Beitrag über das Büchertauschregal beisteuern. Am Sonntag ist dann Darstellung des Herrn alias Mariä Lichtmess, da werden in der Messe Kerzen geweiht. Müssen wir mal schauen, ob wir noch Kerzen zu Hause haben, die wir weihen lassen möchten.
aktuelle Lektüre: Mit "Winteraustern" von Alexander Oetker, "Level 4 - Die Stadt der Kinder" von Andreas Schlüter und "Fool on the Hill" von Matt Ruff bin ich im Laufe der vergangenen Tage fertig geworden, ein paar Erzählungen von Maxim Gorki und einen Teil von Chestertons Biographie über Franz von Assisi habe ich noch vor mir, ehe ich in die nächste Leseetappe starte. Ausführlicher Bericht folgt.
Linktipps:
Den oder das Eltern-Blog "Große Köpfe" habe ich schon vor längerer Zeit mal "entdeckt", seitdem aber nicht regelmäßig verfolgt, obwohl ich den männlichen Teil des Autoren-Ehepaares auch aus dem Offline-Leben kenne. Bei gelegentlichem Reinlesen hat sich mir der Eindruck vermittelt, die "Große Köpfe"-Familie sei in Fragen der Kindererziehung tendenziell - zumindest ein bisschen - aufgeschlossener gegenüber postmodernen, postgender, post-wasauchimmer Persönlichkeitskonzepten, als beispielsweise meine Liebste und ich es sind, und stündem - folgerichtig, könnte man sagen - dem zumindest in Berlin zunehmend als gesellschaftlicher Normalfall dastehenden System der Kinderbetreuung in KiTa, Schule und Hort im Grundsatz weniger kritisch gegenüber; den konkreten Erscheinungsformen dieses Systems dann aber doch, schon aus Erfahrung. (Mal anekdotisch ausgedrückt: Man könnte ja meinen, Eltern, die aus Überzeugung kitafrei leben, und Eltern, deren wichtigster Kritikpunkt am KiTa-System der ist, dass sie für ihr Kind keinen Platz bekommen, stünden in derart entgegengesetzten Lagern, dass sie einander nichts zu sagen haben könnten; aber in der Praxis ist das nicht unbedingt so.) Diesen Artikel hier - den mir Facebook dankenswerterweise in die Timeline gespült hat - habe ich jedenfalls mit großem Interesse gelesen: Hier beklagt sich die Mutter, dass ihre Älteste so stark von der Schule in Anspruch genommen wird, dass ein Familienleben praktisch nicht mehr stattfindet.
Das berühmte, zwischen 1432 und 1435 entstandene Genter Altarbild des Jan van Eyck ist frisch restauriert worden, und dabei hat sich herausgestellt, dass das Lamm Gottes, das eine zentrale Stellung in der Bildkomposition dieses Meisterwerks einnimmt, ursprünglich ganz anders aussah als bisher bekannt. In der Öffentlichkeit forderte der verstörende, wenig realistische Gesichtsausdruck des Lammes zunächst vor allem Spott heraus: Die vorherrschende Meinung lautete, Jan van Eyck - immerhin der bedeutendste Vertreter der altniederländischen Malerei des Spätmittelalters - sei mit der Aufgabe, einen Schafskopf von vorn zu malen, schlichtweg überfordert gewesen und sein missglücktes Lamm Gottes sei zurecht im 16. Jahrhundert durch eine naturalistuschere Darstellung ersetzt worden. Doch dann wendete sich das Blatt: Wie Kollege Marco Gallina für die Tagespost dokumentiert, entdeckten vor allem Katholiken aus dem sogenannten "konservativen Lager" im aufrüttelnden Blick des Lammes eine tiefere Botschaft. "15 Stunden später bin ich voll im Team Humanoides Apokalypsenlamm", schrieb etwa ein Priester aus Pittsburgh auf Twitter. "Ich liebe es. Ich würde dafür sterben." Inzwischen ist aus dem Lamm Gottes von Gent ein Meme geworden. Ich will es auf einem T-Shirt. Na, der nächste Geburtstag kommt bestimmt.
Heilige der Woche:
Heute, Montag, 27. Januar: Hl. Angela Merici (1474-1540), Ordensgründerin. Aus angesehener Familie in der Lombardei; trat nach dem frühen Tod ihrer Eltern dem Dritten Orden der Franziskaner bei und widmete sich besonders der Verbesserung der Schulbildung für Kinder und gründete zu diesem Zweck Schulen in ihrem Heimatort Deren Zahl am Gardasee (in ihrem Elternhaus) und in Brescia. 1535 gründete sie die "Gemeinschaft der Hl. Ursula", aus der nach ihrem Tod der Ursulinenorden hervorging.
Dienstag, 28. Januar: Hl. Thomas von Aquin (1225-1274), Ordenspriester und Kirchenlehrer. Ich habe gerade Chestertons Biographie über ihn gelesen, die ich nur wärmstens empfehlen kann; ich selbst möchte mich hier aber mit biographischen Angaben kurz fassen und nur erwähnen, dass Thomas aus adliger Familie stammte und sich gegen den Willen der Eltern, die ihn in einem Benediktinerkloster unterbringen wollten, dem damals noch jungen Bettelorden der Dominikaner anschloss. Thomas gilt als bedeutendster christlicher Philosoph und Theologe des Mittelalters (und darüber hinaus); besonders verdienstvoll ist seine intensive Auseinandersetzung mit der Philosophie des Aristoteles. Übrigens ist sein Gedenktag der Tauftag meiner Tochter, aber das habe ich ja schon erwähnt.
Freitag, 31. Januar: Hl. Johannes Bosco (1815-1888), Priester und Ordensgründer. Sohn piemontesischer Bauern; äußerte schon mit neun Jahren den Wunsch, Priester zu werden, was seine Mutter sich nach dem frühen Tod des Vaters jedoch nicht leisten konnte. Ging daher mit zwölf Jahren zunächst bei einem Schneider in die Lehre und arbeitete zeitweilig als Stallbursche auf einem Meierhof, um das Geld für seine Ausbildung selbst aufzubringen. 1835 konnte er schließlich ins Priesterseminar eintreten und wurde 1841 geweiht. Erlangte große Popularität als Jugendseelsorger für arme und benachteiligte Jugendliche in der Industriemetropole Turin und wurde meist nur "Don Bosco" genannt. Gründete 1859 die "Gesellschaft des Hl. Franz von Sales", heute bekannt als "Salesianer Don Boscos" (SDB), und 1872 gemeinsam mit der später ebenfalls heiliggesprochenen Maria Mazzarello einen weiblichen Zweig, die "Töchter Mariens, Hilfe der Christen" oder "Don-Bosco-Schwestern".
Aus dem Stundenbuch:
Singt dem Herrn und preist Seinen Namen, *
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