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Samstag, 22. März 2025

Die 3 K der Woche (17): Kinder, Kirche, Konfessionen

Der Frühling ist da, Freunde! Während ich diese Einleitung schreibe, sind Frau und Kinder gerade auf einem Ausflug in den Zoo, und es kommt mir so vor, als sei dies der erste Tag seit mehr als einer Woche, an dem ich mal zum Durchschnaufen komme; wobei ich sagen muss, dass es nicht so sehr "blogrelevante" Aktivitäten oder Ereignisse waren, die mich so auf Trab gehalten haben, sondern eher die Kinder und der Haushalt (vgl. dazu auch den "Geistlichen Impuls der Woche"). Insbesondere diejenigen Leser, die darauf brennen, zu erfahren, wie es mit dem Projekt "Pfarrhausfamilie" weitergeht, muss ich vorerst enttäuschen: Auch wenn es sich so anfühlt, als rücke eine definitive Entscheidung in dieser Angelegenheit näher, gibt es im Augenblick noch keine konkreten Neuigkeiten. Dieses Wochenbriefing hat aber, wie ich hoffe, trotzdem allerlei zu bieten... 


Warum ich nicht beim Jugendgottesdienst in St. Rita gewesen bin 

Dass am vergangenen Samstag in St. Rita ein Jugendgottesdienst stattgefunden hat, zu dem ich, wenn ich gekonnt hätte, durchaus gern gegangen wäre, hatte ich im vorigen Wochenbriefing gar nicht erwähnt, da mir im Grunde schon klar war, dass ich es dahin nicht schaffen würde. Und zwar deshalb, weil mein Jüngster an diesem Tag im Holland-Park in Schwanebeck, einem Ortsteil von Panketal, seinen 4. Geburtstag feierte. 

Ich nenne Panketal ja gern "Gondor-Ost", wegen des weißen Baums im Stadtwappen.

Die Geburtstagsfeier ging zwar schon vormittags los, sodass es theoretisch denkbar gewesen wäre, rechtzeitig zum Jugendgottesdienst, der um 18:30 Uhr beginnen sollte, zurück zu sein; aber mir war im Grunde klar, dass das keine realistische Kalkulation war. Im Holland-Park herrschte ein enormer Betrieb, es war extrem laut und die Kinder entsprechend überdreht, mit dem Ergebnis, dass meine Liebste und ich, als wir den Rückzug antraten, möglichst nur noch ins Bett wollten. – Reden wir also lieber mal darüber, warum ich überhaupt in Erwägung gezogen hatte, zu diesem Jugendgottesdienst zu gehen; also mal abgesehen von meinem Interesse an Jugendpastoral im Allgemeinen und in der Pfarrei St. Klara Reinickendorf-Süd im Speziellen. Auf Facebook und Instagram war dieser Jugendgottesdienst als "musikalisch begleitet von der Gruppe InSpirit" angekündigt worden; nun habe ich ja eigentlich schon so meine Erfahrungen mit dem Ansatz, "nur wegen der Band" zu einem Gottesdienst zu gehen, aber der Hinweis, die Band sei "bekannt vom Nightfever", machte mich dann doch neugierig. Andererseits wurde dieser Jugendgottesdienst vom leitenden Pfarrer von St. Klara zelebriert, und wie ich schon bei früherer Gelegenheit mal schrieb: Das stelle ich mir eher cringe vor, wie die jungen Leute angeblich sagen. Nachdem ich am Sonntag einige Auszüge aus dem Jugendgottesdienst, teils als Foto, teils als Video, in der Instagram-"Story" von St. Klara bewundern durfte, möchte ich sagen, ich kann mich für die Entscheidung, da nicht hinzugehen (auch wenn man sagen könnte, dass es eigentlich keine "Entscheidung" war), nur beglückwünschen: Neben dem Pfarrer wirkte auch der Diakon, dem notorischerweise der Rasierpinsel ins Klo gefallen ist, an dem Gottesdienst mit; es gab eine "Dialogpredigt"; am Altar prangte das aktuelle Misereor-Hungertuch, das aussieht, als hätte eine KI es erstellt; und was die Band angeht, zeigte sich, dass es sich bei den Musikern schon um ältere Semester handelte. Das spricht zwar nicht zwingend gegen sie, aber man fragt sich so langsam doch, warum es eigentlich keine Jugendlichen gibt, die Jugendgottesdienste musikalisch gestalten könnten. – Im ersten Ausschnitt spielte die Gruppe "Bahnt einem Weg unserm Gott" von Lothar Kosse, das ist an und für sich ein sehr ordentlicher Lobpreis-Song, der in ihrer Interpretation jedoch sehr nach NGL klang; fairerweise muss man allerdings einräumen, dass die Akustik in der Kirche und die Aufnahmequalität jeweils das Ihre zu dem nicht sehr erfreulichen Klangerlebnis beigetragen haben dürften. In zweiten Ausschnitt spielten sie das auch im Gotteslob enthaltene "Herr, erbarme dich" vom unvermeidlichen Peter Janssens. Das ist ja nun nicht direkt schlecht, aber dass dieser Musikstil in katholischen Kreisen immer noch als "state of the art" für Jugendgottesdienste gilt, sagt dann wohl doch einiges aus. 

Bei dieser Gelegenheit kann ich übrigens – thematisch passend, wenn auch chronologisch vorgreifend – erwähnen, dass ich dank der Tatsache, dass ich dem Arbeitskreis Kinderwortgottesdienst der Gemeinde St. Joseph/St. Stephanus in der Pfarrei Heilige Familie Spandau-Havelland angehöre, eine Einladung zu einer vierteiligen Online-Fortbildung zur Gestaltung von Familiengottesdiensten erhalten habe. Ausgerichtet wird diese Fortbildung vom "Netzwerk Kindergottesdienst-katholisch", einer "Initiative deutscher Bistümer", und der erste Teil, bei dem es um das Thema "Lieder und Gesänge für den Familiengottesdienst auswählen" gehen sollte, fand bereits am vergangenen Mittwoch statt. Da hätte ich ja durchaus gern zumindest mal reingeguckt, und sei es per Handy; ging aber nicht, denn um den Zoom-Link zur Teilnahme zu erhalten, hätte man sich spätestens eine Woche vorher anmelden müssen. Was ich besonders deshalb erwähnenswert finde, weil die Referentin für Familienpastoral im Erzbistum Berlin die Einladung erst fünf Tage nach dem Ende der Anmeldefrist verschickte. Wohlgemerkt an die hauptamtlichen Mitarbeiter in den Pfarreien, die sie dann ihrerseits an ehrenamtliche "Aktive im Bereich Familiengottesdienste/Kinderliturgie" (wie z.B. eben mich) weiterleiten sollten. Tolle organisatorische Leistung. Nicht. 

Ob diese Online-Fortbildung, wenn ich denn an ihr hätte teilnehmen können, positiv anregend gewesen wäre oder eher Stoff für Spott und Polemik geboten hätte, kann man nun strenggenommen nicht wissen; aber es gibt Indizien. Zum Beispiel, dass die Fortbildungseinheit zu Liedern und Gesängen für den Familiengottesdienst unter dem Motto "Kommt herbei, singt dem Herrn" stand. 

Okay, ich bin da persönlich voreingenommen, weil ich mit genau diesem Lied – das genaugenommen "noch nicht mal" ein NGL ist, sondern nur ein Text von Diethard Zils zur Melodie eines israelischen Volksliedes – die lebhafte Erinnerung verbinde, es schon als Kind doof gefunden zu haben. So oder so verweist der Umstand, dass dieses Lied an dieser Stelle zitiert wird, für mein Empfinden nur allzu deutlich auf die häufig gemachte Erfahrung, dass bei der Musikauswahl für Kinder- bzw. Familiengottesdienste quasi automatisch auf 40 bis 60 Jahre alte NGL-Ladenhüter zurückgegriffen wird, als gäbe es nichts anderes. Präziser gesagt: Wenn die Leut' vom "Netzwerk Kindergottesdienst-katholisch" ihre Fortbildungseinheit zu Liedern und Gesängen für den Familiengottesdienst so nennen, erweckt das bei mir nicht gerade den Eindruck, als sei die Fortbildung darauf ausgerichtet, dem genannten Übelstand abzuhelfen. – Sagen wir mal so: Wenn Leute, die auf Gemeindeebene ehrenamtlich tätig sind, für die Gestaltung von Familiengottesdiensten auf Lieder zurückgreifen, die sie vor 30 oder mehr Jahren selbst im Kindergottesdienst gehört haben, einfach deshalb, weil sie keine anderen kennen, ist das vielleicht noch halbwegs verständlich; aber spätestens wenn man hauptamtlich in diesem Bereich arbeitet, sollte man vielleicht doch mal zur Kenntnis nehmen, dass es nicht nur Ludger Edelkötter, Rolf Krenzer und Detlev Jöcker gibt (von denen zwei bereits tot sind und der dritte nächstes Jahr 75 wird), sondern z.B. auch einen Daniel Kallauch, einen Mike Müllerbauer und einen Peter Menger. Okay, die sind alle nicht katholisch. Wozu mindestens zweierlei zu sagen wäre; erstens: Auch das Gotteslob enthält eine Vielzahl von Liedern evangelischer Verfasser, angefangen von Paul Gerhardt. Und zweitens: Woran mag es denn wohl liegen, dass es keine katholischen Kinderliedermacher (mehr) gibt, die denen aus dem evangelisch-freikirchlichen Bereich das Wasser reichen könnten? 


Zweiter Fastensonntag in Siemensstadt 

"Jetzt ist Tag", beschloss der Jüngste am Sonntagmorgen gegen 7 Uhr und drängte meine Liebste, aufzustehen und mit ihm die Lego-Sets zusammenzubauen, die er zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Ich blieb noch ein bisschen liegen, dann machte ich Frühstück, und dann weckte ich das Tochterkind. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zur Messe in St. Joseph Siemensstadt, die endlich mal wieder von meinem Lieblings-Prediger unter den örtlichen Geistlichen zelebriert wurde. Er widmete den Erstkommunionkindern – obwohl davon diesmal gar nicht so viele anwesend waren, oder vielleicht gerade deswegen – eine besondere Begrüßung, in der er u.a. sagte: "Erstkommunion bedeutet, dass der Herr bei dir einzieht. Ja, eure Kinderzimmer sind dann nicht mehr sicher vor Ihm." Fand ich gut. 

Eine kleine Panne gab es bei der 1. Lesung: Die Lektorin begann damit, die Opferung Isaaks aus Genesis 22 vorzutragen; der Pfarrvikar stutzte sichtlich, hielt einen Moment inne, stutzte nochmals, dann unterbrach er die Lektorin: Das sei nicht die richtige Lesung für diesen Sonntag. Wie sich zeigte, lag der Fehler allerdings nicht bei der Lektorin, sondern die Küsterin hatte versehentlich das falsche Lektionar herausgelegt. Die eigentliche 1. Lesung dieses Sonntags war Genesis 15,5-12.17-18, Gottes Bundesschluss mit Abraham; dazu kam als 2. Lesung Philipper 3,17-4,1 und als Evangelium Lukas 9,28b-36, die Verklärung Jesu. Schon in seinen Begrüßungsworten hatte der Pfarrvikar betont, diese Lesungstexte zeigten uns "das Ziel der Fastenzeit: die Verklärung. Ja, hell, strahlend und leuchtend zu werden." In der Predigt kam er darauf zurück: 

"In dem Maße, in dem wir auf die Stimme Gottes hören – das heißt: annehmen, dass wir Seine Kinder sind und dass Er das Gute für und vorbereitet hat –, in dem Maße, in dem wir Seine Liebe annehmen, beginnen wir zu strahlen, verklären wir uns." 

Und weiter: 

"Das christliche Leben ist nicht langweilig, sondern hat diese Schönheit des Himmels, eine wirkliche Schönheit, weil du weißt, dass Gott Tag für Tag da ist, dich begleitet und mit dir zusammen Dinge machst, die du alleine nie könntest." 

Insgesamt war die Predigt übrigens nur zehn Minuten lang, dafür aber bemerkenswert gehaltvoll; anders als sonst manchmal war sie nicht so aufgebaut, dass es am Anfang einen speziell auf die Erstkommunionkinder zugeschnittenen Teil gab und dann die Predigt "für die Erwachsenen" folgte, sondern der Pfarrvikar schob fortlaufend an die Kinder gerichtete Erläuterungen in seine Predigt ein, die das jeweils zuvor Gesagte sozusagen näher an die Erfahrungswelt der Kinder heranrückten. Beeindruckend fand ich dabei vor allem, mit welcher Leichtigkeit er den Kindern (und zugleich auch allen anderen Messbesuchern) den aristotelisch-thomistischen Substanzbegriff veranschaulichte: Wenn man einen Menschen nur anhand äußerer Merkmale beschreibe – Haarfarbe, Augenfarbe, zwei Augen, eine Nase, ein Mund –, dann sei damit ja über seine Persönlichkeit noch nichts Wesentliches ausgesagt; ebenso bleibe bei der Wandlung zwar die materielle Gestalt der Hostie unverändert, aber diese materielle Gestalt sei eben nicht ihr eigentliches Wesen, sondern ihr eigentliches Wesen sei Leib Christi

Nebenbei erzählte der Pfarrvikar, tags zuvor habe er den ganzen Nachmittag damit verbracht, in Falkensee 35 Erstkommunionkindern die Erstbeichte abzunehmen. "Aber war sehr schön, die Kinder dort sind sehr lebendig. Ich weiß nicht, wo die unseren geblieben sind." 

Übrigens wurde auch in dieser Messe wieder das schon im vorigen Wochenbriefing gewürdigte Lied "Selig, wem Christus auf dem Weg begegnet" gespielt und gesungen, diesmal nach der Kommunion. So langsam bin ich wirklich gewillt, das als Zeichen zu betrachten, auch wenn man vielleicht sagen könnte, na ja, das steht nun mal im Gotteslob im Abschnitt "Österliche Bußzeit", also was erwartest du? 

Im Anschluss an die Messe tischte der Sozialdienst Katholischer Männer im Pfarrsaal Suppe auf, und wir hatten wieder mal keine Aufbewahrungsboxen dabei, um Reste mit nach Hause zu nehmen... 


Vermischtes aus der religiösen Frühförderung 

Am Montag hatte, wie im vorigen Wochenbriefing schon angekündigt, das Tochterkind keine Schule, weshalb ich am Vormittag mit beiden Kindern in ein Kindercafé mit Indoor-Spielplatz am Helmholtzplatz ging und mich dort mit einer Freundin und deren Sohn traf, der im Alter zwischen unseren beiden Kindern liegt und mit beiden seit Jahren befreundet ist. Am Nachmittag hatten wir dann "Omatag", und da wurde nicht nur der Geburtstag unseres Jüngsten, sondern zugleich auch der seines am selben Tag geborenen Cousins (2. Grades) nachgefeiert. Derweil hatte meine Liebste im Anschluss an ihre reguläre Arbeitszeit noch eine Dienstberatung und konnte erst zum Abendessen zu uns stoßen. Am Ende des Tages war ich ziemlich geschafft, aber als ich mir vor dem Schlafengehen die Zähne putzte, hörte ich, wie meine Liebste den Kindern im Bett einen Psalm vorbetete. "Na, habt ihr die Vesper gebetet?", fragte ich, als ich mich zu ihnen gesellte. Meine Liebste bejahte, und der Jüngste versicherte: "Das war toll! Das war noch besser als Lego Ninjago!" – eine bemerkenswerte Aussage für einen Vierjährigen. "Ich liebe Gott", fügte er noch, schon etwas schläfrig, hinzu. 

Insofern war es einigermaßen folgerichtig, dass auf der Liste der Dinge, die er am nächsten Tag mit mir unternehmen wollte, der Punkt "Beten mit Musik" ziemlich weit oben stand. Wir hielten am Dienstag also eine Lobpreisandacht in St. Joseph Tegel ab, mit vier Liedern – "Denkt daran, dass er heilig ist" von Mire Buthmann, "Jesus, unser Herr (Jetzt beten wir für diese Stadt" von der CD "Es geht um Jesus", "Dankeschön" von Peter Menger und zum Schluss Joe Falks "Magnificat"-Version – und, obwohl es erst um die Mittagszeit war, mit den Fürbitten aus der 1. Vesper zum Hochfest des Hl. Josef (da ich die Laudes schon beim Morgenkaffee gebetet hatte). 

Dass das Hochfest selbst auf einen Mittwoch fiel, traf sich natürlich günstig, da der Jüngste und ich ja mittwochs sowieso einen Messebesuch auf dem Programm haben, nämlich in St. Marien Maternitas in Heiligensee, wo der Pfarrvikar aus Nigeria die Messe feierte. Auch hier gab es übrigens eine Panne mit dem Lektionar, in diesem Fall allerdings dadurch, dass der Lektor beim Umblättern eine Seite überschlug: So rutschte er, ohne es recht zu bemerken, vom Antwortpsalm mitten ins Evangelium hinein, und man hatte Gelegenheit, die tief verwurzelten Reflexe regelmäßiger Gottesdienstteilnehmer in Aktion zu erleben, denn auf die Schlussformel "Evangelium unseres Herrn Jesus Christus" respondierte die Gemeinde, einschließlich des Zelebranten, brav "Lob sei dir, Christus"

Eine schöne Überraschung gab es beim anschließenden Gemeindefrühstück: Eine der Frauen, die das Frühstück vorbereiten, hatte in der Woche zuvor offenbar aufgeschnappt, dass der Geburtstag meines Jüngsten bevorstand, und so bekam er bei diesem Frühstück eine Geburtstagskerze an seinen Platz gestellt, bekam eine Packung Koala-Kekse inklusive Sammelfigur geschenkt, und die Seniorenrunde sang ihm sogar ein Ständchen ("Viel Glück und viel Segen", als Kanon). Ich war ganz gerührt, nicht zuletzt bel dem Gedanken daran, dass die Stammbesetzung der Mittwochs-Messe in Heiligensee sich anfangs gar nicht so leicht damit getan hatte, plötzlich ein Kind in ihrer Mitte zu haben. Aber okay, inzwischen gehen wir da ja schon seit rund eineinhalb Jahren regelmäßig hin. Aber schön ist es doch, zu sehen, wie sehr die Herrschaften meinen Sohn inzwischen ins Herz geschlossen haben. 

Am Nachmittag war JAM, wo wir trotz BVG-Streik nicht viel später ankamen als sonst. 

Beim Bastelangebot konnte man diesmal einen Ostergarten anlegen, aber da endlich mal wieder schönes Wetter war, wollten unsere Kinder lieber im echten Garten spielen.

Was mich betraf, war ich diesmal wieder erheblich interessierter, die Katechese für die "Kids" (also die Altersgruppe der 6-12jährigen) mitzuerleben, als zum Elterncafé zu gehen: In den Wochen bis zu den Osterferien wird in der JAM-Kinderkatechese nämlich abschnittsweise die Passionsgeschichte behandelt, und diese Woche waren das Gebet Jesu im Garten Getsemane und Seine Verhaftung an der Reihe – gestaltet als Rollenspiel. Einleitend gab es aber, nach dem Prinzip "Was bisher geschah", einen Rückblick auf die in den beiden vorangegangenen Wochen behandelten Inhalte, nämlich Jesu Einzug in Jerusalem und das Letzte Abendmahl. Ich horchte auf, als ein vielleicht zehnjähriger Junge zu den Einsetzungsworten des Abendmahls ("Dies ist mein Leib" – "Dies ist mein Blut") anmerkte, "früher" (!) habe er geglaubt, bei der Abendmahlsfeier im Gottesdienst würden die Leute "wirklich Jesus aufessen". Die Mitarbeiterin, die die Katechese diesmal leitete, überging diesen Einwurf nicht etwa oder erklärte kurzerhand "So ist es aber nicht", sondern wies darauf hin, dass es in verschiedenen christlichen "Denominationen" (das war die Bezeichnung, die sie verwendete) durchaus unterschiedliche Auffassungen über diese Frage gebe: "Wir sind ja evangelisch, das heißt, wir glauben nicht, dass Brot und Wein sich wirklich verwandeln. Aber in der katholischen Kirche zum Beispiel wird das geglaubt." Ich schätze, eine präzisere und differenziertere Darstellung war an dieser Stelle schlechterdings nicht zu erwarten; aber ich bin im Grunde ganz zufrieden, dass das Thema hier überhaupt mal angesprochen wurde, und bis zur Erstkommunion meiner Kinder ist ja noch etwas Zeit. 

Am Donnerstag steuerten der Jüngste und ich erneut um die Mittagszeit die Kirche St. Joseph Tegel an, um dort eine "Beten mit Musik"-Andacht abzuhalten; ungefähr gleichzeitig mit uns betrat allerdings ein älterer Herr die sonst so wenig besuchte Kirche, um einige Opferkerzen anzuzünden und dann vor dem Tabernakel, vor den Statuen von Maria und Josef sowie vor allen 14 Kreuzwegstationen ein stilles Gebet zu verrichten. Dabei wollten wir ihn nicht stören, daher begannen wir mit unserer Andacht erst, als er wieder ging. Während des Liedes zur Eröffnung ("Kein Wort wär Dank genug" von Johannes Hartl & Friends) kam kurz ein Handwerker herein, der im Außenbereich der Kirche irgend etwas zu reparieren hatte, aber der kannte uns schon. Und dann, als ich gerade mit der Kurzlesung aus der Sext vom Tag (Deuteronomium 30,2-3a) beginnen wollte, kam eine mir nicht einmal vom Sehen her bekannte ältere Frau herein. Ich war kurz unschlüssig, wie ich mich nun verhalten sollte, sagte mir dann aber: Wenn jemand außerhalb der regulären Gottesdienstzeiten in eine Kirche kommt, und da läuft gerade eine Andacht, wird derjenige – sofern es sich nicht gerade um eine altgediente Ehrenamtliche der Gemeinde mit Haaren auf den Zähnen handelt – mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass das schon seine Richtigkeit habe. Also machte ich einfach weiter, ließ allerdings die Fürbitten in persönlichen Anliegen weg und beschränkte mich auf diejenigen aus der Vesper vom Tag. Die Frau setzte sich derweil still in die letzte Bankreihe. (Aber schon ungewöhnlich, innerhalb einer halben Stunde so viel "Publikumsverkehr" in dieser Kirche zu erleben.) 

Nachdem wir das Tochterkind von der Schule abgeholt hatten, musste meine Liebste noch von zu Hause aus an einer Online-Fortbildung teilnehmen, weshalb ich den Vorschlag machte, mit den Kindern einen Abendspaziergang inklusive "Sonnenuntergang angucken am Tegeler See" zu unternehmen. Wir waren kaum losgegangen, da läuteten die Kirchenglocken von Herz Jesu Tegel, was das Tochterkind mit den Worten "Man könnte jetzt auch zur Kirche gehen" kommentierte. Ich erklärte ihr daraufhin, dass dieses Läuten keinen Gottesdienst ankündige, sondern dass die Glocken jeden Abend um diese Zeit läuten, "zum Angelusgebet. – Und das geht so", fügte ich, einer spontanen Eingebung folgend, hinzu und betete meinen Kindern auf dem Weg zum See den Engel des Herrn vor. 

(Der Ausflug zum See war übrigens wirklich schön, wir sahen nicht nur einen farbenprächtigen Sonnenuntergang, sondern, zum Entzücken der Kinder, auch zahlreiche kleine, pummelige Fledermäuse.) 

Ich lege übrigens Wert auf die Feststellung, dass dieses Foto nicht nachbearbeitet ist. 


Jetzt neu: Eucharistische Anbetung im Gebetshaus Augsburg 

Gaudium magnum: Am Hochfest des Hl. Josef, also vergangenen Mittwoch, hat der Bischof von Augsburg, Bertram Meier, feierlich das Allerheiligste in einen "Oratorium" genannten Raum im Gebetshaus Augsburg eingeführt, womit dieser Raum fortan der Eucharistischen Anbetung gewidmet ist. U.a. auf Facebook und Instagram teilt die Leitung des Gebetshauses dazu mit, diese Neuerung unterstreiche "die Offenheit des Gebetshauses für unterschiedliche christliche Traditionen" und schaffe "für Katholiken eine neue Möglichkeit, ihre Spiritualität in einem für sie wichtigen Bereich zu leben": 

"Die eucharistische Anbetung hat in der katholischen Tradition eine tiefe Bedeutung, da die Eucharistie als 'Quelle und Höhepunkt' des christlichen Lebens gilt." 

Zugleich wird betont, es werde "niemand verpflichtet, sich an der eucharistischen Anbetung zu beteiligen. Vielmehr wird ein zusätzlicher Raum eröffnet, um sich mit den Mysterien des christlichen Glaubens auseinanderzusetzen. Das Gebetshaus sieht darin eine Bereicherung der christlichen Vielfalt und ein Zeichen des gegenseitigen Respekts unter den Konfessionen." Dieser defensive Tonfall müsste verwundern, wüsste man nicht, dass das Gebetshaus in gewissen streng evangelikalen Kreisen schon länger im Verdacht steht, eine Tarnorganisation der katholischen Kirche zu sein, die bibeltreue Christen in die Fänge des Vatikan locken will. Klingt übertrieben, aber die meinen das echt so. Folgerichtig hebt die Gebetshausleitung den Charakter der Einrichtung als "ökumenische Organisation" hervor, die "das Miteinander der Konfessionen in ihrer Verschiedenheit" fördern wolle: "Das Gebetshaus ist seit jeher ein Ort des Gebets, an dem Christen verschiedener Konfessionen gemeinsam Gott suchen." Während die Eucharistische Anbetung auf das Oratorium, einen "kleine[n] Raum [...] im Gebetshaus", beschränkt bleibe, sei der "Mittelpunkt" des Gebetshauses "weiterhin der große Gebetsraum, in dem seit 2011 ohne Unterbrechung gebetet wird. Das Gebet dort [...] ist grundsätzlich ökumenisch und sieht auch weiterhin keine konfessionell geprägten Gebetsformen vor." 

Tatsächlich erntete das Gebetshaus auf Facebook und Instagram praktisch ausschließlich positive Reaktionen, auch von Personen, die sich in ihren Kommentaren explizit als "Freikirchler" bzw. "ev. Landeskirchlerin" zu erkennen gaben. Auch die Tagespost berichtet über die neu geschaffene Möglichkeit der Eucharistischen Anbetung im Gebetshaus Augsburg, und auch zu diesem Bericht gibt's auf Facebook weit überwiegend positive Reaktionen – allerdings auch einige aggressive bis passiv-aggressive Unter- und Zwischentöne. "Längst überfällig" finden da manche Kommentatoren diese Neuerung; "Zeit wird's...". Ein Kommentator wirft die Frage auf, "ob der bisherige recht indifferent-ökumenisch-bunte Ansatz im Sinne einer eigentlich katholischen Neuevangelisierung überhaupt passt", ein anderer motzt "Ich lese hier laufend etwas von 'Angeboten'. Sind wir hier auf dem spirituellen Jahrmarkt?", und noch ein anderer stört sich ganz generell an der Bezeichnung "Gebetshaus": "Wer will das denn nicht KIRCHE nennen?" Na, man kennt das: Wenn die Leut' mal nichts zu meckern hätten, wären sie auch nicht zufrieden. 

Ohne direkten Bezug zu dieser Neuerung im Gebetshaus Augsburg, aber terminlich auffallend (un)passend erschien derweil in der beim Herder-Verlag publizierten Zeitschrift "Communio" ein Artikel mit der Überschrift "Glaube als Event? Meine Frömmigkeit braucht kein emotionales Feuerwerk", dessen Verfasserin (Geburtsjahrgang 1991, nach kirchlichen Maßstäben also eine "junge Erwachsene") den Normalbetrieb der abnippelnden Volkskirche als angebliche "normale katholische Spiritualität" gegen "Großevents, Gebetshäuser [und] Influencer-Christentum" in Schutz nimmt, und das auf eine derart dummdreiste und tantige Art, dass ich mich hier lieber gar nicht näher darauf einlasse, sonst kriege ich dieses Wochenbriefing nicht rechtzeitig fertig. Vielleicht komme ich nächste Woche darauf zurück. Erwähnen will ich hingegen noch, dass es das "Oratorium" im Gebetshaus Augsburg – als "Raum für stilles Gebet" – bereits seit 2018 gibt: Im Frühjahr 2018 war ich mit Frau und Tochter für ein paar Tage im Gebetshaus Augsburg zu Gast, und sofern mich meine Erinnerung nicht trügt, stand das Oratorium damals kurz vor der Eröffnung. Weiterhin erinnere ich mich, dass mir Johannes Hartl schon damals bei einem Gespräch im Gebetshauscafé sagte, er strebe an, in diesem Raum auch Eucharistische Anbetung zu ermöglichen. Das ist jetzt fast sieben Jahre her; da sieht man mal, was für einen langen Atem man in der Kirche manchmal braucht. 


Geistlicher Impuls der Woche 

Wir warten auf die große Passion. Wir warten, aber sie kommt nicht. 

Was kommt, sind die kleinen Geduldsproben. Schon am Morgen suchen sie uns auf: 

Unsere Nerven sind angespannt oder gehen mit uns durch; 
der Bus ist schon voll, 
die Milch kocht über, 
die Kinder machen alles durcheinander; 
der Mann bringt Gäste mit, 
ein Freund kommt nicht; 
das Telefon läutet ununterbrochen, 
die, die wir lieben, streiten sich; 
man möchte schweigen und muss reden; 
man möchte reden und muss schweigen; 
man möchte ausgehen und muss daheim bleiben, 
und zu Hause bleiben, wenn man weg muss; 
man sucht im Mann eine Stütze, 
und der wird schwach wie ein Kind; 
das tägliche Einerlei ödet uns an, 
und wir sehnen uns nach all dem, 
was wir nicht haben können. 

So treten die Geduldsübungen an uns heran, nebeneinander oder hintereinander, und sie vergessen immer, uns zu sagen, dass sie das Martyrium sind, das uns bestimmt ist. 

(Madeleine Delbrêl, Gebet in einem weltlichen Leben)
 

Ohrwurm der Woche 

Titiyo: Come Along 

Nachdem ich letzte Woche an dieser Stelle "Sleeping Satellite" von Tasmin Archer gebracht habe, muss ich jetzt einen Song hinterherschieben, den mein Gehirn irgendwie immer in derselben Kategorie ablegt, obwohl die Stücke sich eigentlich gar nicht so sehr ähneln und in einem Abstand von mehr als acht Jahren erschienen. Das wohl auffälligste Merkmal von "Come Along" ist der bluesige Gitarrensound in Verbindung mit trippigen Beats. Was ich bis vor kurzem nicht wusste, ist, dass Titiyo eine Halbschwester der Rapperin Neneh Cherry und somit wie diese eine Stieftochter des 1995 verstorbenen Free-Jazz-Trompeters Don Cherry ist. 


Vorschau/Ausblick 

Morgen ist der 3. Fastensonntag, ich gehe mal davon aus, dass wir da wieder in St. Joseph Siemensstadt in die Messe gehen werden. Im Übrigen sieht mein Terminkalender bisher so aus, als erwarte uns eine "ganz normale" Schul- und Arbeitswoche; hoffen wir mal, dass sie mir ein bisschen Zeit und Muße verschafft, endlich meine Rezension des Buches "Urworte des Evangeliums" fertig zu kriegen, nachdem ich während der ganzen zurückliegenden Woche nicht dazu gekommen bin, daran zu arbeiten. Wenn das geschafft ist, warten noch mehrere weitere Artikel darauf, von mir geschrieben zu werden, teils für diesen Blog, teils für die Tagespost. Davon abgesehen hoffe ich darauf, dass es bald mal wieder Neuigkeiten in Hinblick auf das Projekt "Pfarrhausfamilie" gibt, und vielleicht werden irgendwann im Laufe der kommenden Woche auch noch letzte Details zum anstehenden Kinderwortgottesdienst geklärt werden müssen. Nächsten Samstag gibt es im Kloster Neuzelle einen Männereinkehrtag, zu dem ich eine Einladung erhalten habe und an dem ich eigentlich auch sehr gern teilnehmen würde, aber am selben Tag spielt meine Tochter in einer Schulaufführung von "Peter Pan" mit, und das hat dann doch Vorrang. Der nächste Männereinkehrtag kommt bestimmt. (Am selben Tag ist übrigens obendrein auch noch Community Networking Night im Baumhaus. Ob wir es da nach der Peter-Pan-Aufführung noch hin schaffen, sei mal dahingestellt; wünschenswert wäre es aber allemal.) 


11 Kommentare:

  1. Diasporakatholik22. März 2025 um 21:01

    Gegen zahlreiche NG-Lieder kann man zu Recht vieles einwenden (z.B. oftmals banale, ja geradezu dumme, Texte), aber die jeweiligen Entstehungsjahre eignen sich m.E. nicht für stichhaltige Kritik - sind doch die meisten Kirchenlieder hierzulande deutlich - z.T. sogar Jahrhunderte - älter. Und werden immer noch gern gesungen.

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    1. Sicherlich ist das Alter eines Liedes an und für sich kein Qualitätsmaßstab; so habe ich meine Bemerkung zu "40 bis 60 Jahre alten NGL-Ladenhütern" auch nicht gemeint. Es ist aber zu bedenken, dass für die Lieder des Genres "NGL" gerade der Anspruch charakteristisch ist, in Text und Komposition "zeitgemäß" zu sein, und gerade das führt dazu, dass sie schneller "veralten" als traditionelle Kirchenlieder. Dass trotzdem immer wieder reflexartig auf diese Lieder zurückgegriffen wird, wenn es um "kinder- bzw. jugendgerechte" musikalische Gestaltung von Gottesdiensten geht, erweckt den Eindruck, dass auf diesem Gebiet in den letzten 40 Jahren auf diesem Gebiet nicht viel Neues entstanden ist – jedenfalls nicht im Bereich der "amtlichen" Kirchenmusik; und was es außerhalb dieses Bereichs gibt, sei es in Geistlichen Gemeinschaften oder Freikirchen, haben die Verantwortlichen offenbar nicht auf dem Radar.

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    2. Vielleicht sollte man das "Neue Geistliche Lied" einfach mal umbenennen in "80er-90er-Jahre-Lied"...
      Was noch ältere Lieder angeht, so war dort einfach schon ausreichend Zeit, dass sich die schlechten Lieder aussortiert und die besseren Lieder gehalten haben. Der Prozess müsste echt mit dem NGL-Liedgut auch mal passieren. Auch im 18. oder 19. Jahrhundert gab es sicherlich banale, dumme, oder theologisch fragwürdige Lieder. Die kennen wir halt heute nicht mehr. Bis auf ein paar Ausnahmen. Wer z.B. auf die grausige Idee kam, dass sich das "Heilig" aus der Deutschen Messe von Schubert als Gemeindegesang eignet, hatte zumindest definitiv nicht meinen Musikgeschmack. Vor allem ohne Orgel ist das quasi unerträglich, und auch mit Orgel, wenn der Organist die Pausen und langen Noten zu kurz macht... Brrrr. Da sterben für mich jedesmal mehrere Robbenbabys. Und der Text ist auch grenzwertig schnulzig.

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    3. Sorry, der Kommentar mit der Deutschen Messe und den Robbenbabys war von mir. Hätte nicht anonym sein sollen.

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    4. Nun, was die geradezu vernichtende Kritik des Heilig-Lieds von Schubert angeht, so ist das halt Ihre Privatmeinung, Magdalena.
      Es war ja für Jahrzehnte aus dem Vorgänger des jetzigen Gotteslob-Gebetbuches entfernt worden - vielleicht aus ähnlichen Ressentiments wie den von Ihnen hier vertretenen.
      Aber das Kirchenvolk sang es trotzdem immer wieder auswendig mit oder auch ohne Orgelbegleitung all die vielen Jahre recht häufig. Quasi als Protest gegen dessen offizielle Unterdrückung?
      Und so wurde das Lied schließlich in das Neue Gotteslob Gebetbuch wieder aufgenommen.
      Seitdem beobachte zumindest ich, dass es sehr viel seltener als vordem gespielt und gesungen wird als vorher, als es noch quasi "illegal" und in manchen Kreisen verpönt war.
      Vielleicht stirbt aber auch einfach die Generation im Kirchenvolk, die dieses Lied besonders schätzte, langsam aus ..?

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  2. Übrigens sieht das "Hungertuch" vielleicht aus wie KI, aber ein gutes Indiz dafür, dass es das vielleicht nicht ist, ist die Tatsache, dass alle Menschen darauf die richtige Anzahl Finger haben. Auf anderen KI-Bildern sehen die Menschen bei näherem Hinsehen aus wie Zombies oder wie Aliens, die versucht haben, sich das Aussehen von Menschen zu geben aber einige Details übersehen haben.

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  3. Was wäre denn ein passender Fundus „guter“ Lieder für Familien- und Jugendgottesdienste?

    Kommen noch Updates zu St. Franziskus Reinickendorf und der Jugendpastoral im Erzbistum Berlin?

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    1. Ich empfehle ja immer wieder gern die Reihe "Feiert Jesus!" des SCM-Hänssler-Verlags, innerhalb derer es auch eine Sonderreihe "Feiert Jesus! Kids" für Kinder von 7-12 Jahren gibt. Ein sehr brauchbares Liederbuch ist auch "Einfach spitze!", erschienen bei Gerth Medien.

      Der angekündigte Artikel zum Thema Jugendpastoral steht derzeit auf Platz 3 meiner Liste von Artikeln, die ich außerhalb der Wochenbriefing-Reihe in Arbeit oder in Planung habe. Neues zu St. Franziskus Reinickendorf-Nord gibt es, wenn und sofern ich selbst Neues zu diesem Thema erfahre...

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    2. Das auf Papier gedruckte Liedheft. Kleiner Scherz, der aber besagen soll, daß sehr häufig gerade das Aktuelle zu aktuell ist, um schon in Liederbücher gewandert zu sein - ähnlich wie man in der Wissenschaft, wenn man sie am Puls der Zeit betreibt, auch im Hauptseminar des Bachelorstudiums schon mit Papers hantieren muß und nur mehr so für den Hintergrund die Lehrbücher heranziehen kann...

      Aber natürlich wäre das Jubilate Deo (ich meine - ein älterer Artikel unseres Gastgebers beschreibt ein anderes) natürlich *das* Jubilate Deo, in blau, von der Jugend 2000) eine ganz gute Wahl. Die ganz aktuellen Nummern finden sich ab 800.

      Ich *selber* hab ja neben anderen Vorlieben unter anderem auch eine Vorliebe (ob es im strengen Wortsinn zulässig ist, von Vor-Liebe zu sprechen, sei einmal dahingestellt) für *älteren* Lobpreis, sowas wie "Groß sein läßt meine Seele den Herrn", und übrigens auch für gute NGLs ("Die Erde ist schön", "Vergiß nicht zu danken" [aber nur mit der genialen Zeile "zum Glaubensgehorsam befreit], trotz Dauerverwendung das Stimmer-Salzeder-Gloria, und so). Aber mal so zur Information.

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    3. Aber natürlich - und ich meine das, um nicht falsch verstanden zu werden, *nicht* im Sinne von "etwas anderes im Gottesdienst ist unheilig und von Übel" - spricht an sich gar nichts dagegen, wenn auch Kinder und Jugendliche die alten Lieder und Choräle singen.

      Wie gesagt: Wer lobpreisen will, weil ihm der Stil *gefällt* und er in diesem tatsächlich den Herrn gut loben kann und will, der soll das auf jeden Fall *tun*. Und zu diesen Leuten gehöre ich auch selbst. - Aber bitte tut es nicht *deswegen*, weil ihr der Meinung seid, ein zwölfjähriger Bub könne mit "Mir nach, spricht Christus, unser Held", ein einundzwanzigjähriger Jüngling könne mit "Wunderschön prächtige, hohe und mächtige, liebreich holdselige himmlische Frau", ein Grundschulkind könne mit "Attende Domine, et miserere" (auch Latein; oder natürlich deutsch "Bekehre uns, vergib die Sünde") nichts anfangen.

      Das können auch Kinder. Und wenn es dann nach der Fronleichnamsprozession im Erstkommunionjahr ein paar coole Kids (ich gehörte damals zu ihnen^^) gibt, die schon wissen, was "Gotteslob 257" (damals; heute hat das Lied die Nummer 380) bedeutet... ist das auch nicht ganz verkehrt...

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    4. Ich weiß einen "Grundstock" allgemein bekannter geistlicher Lieder sehr zu schätzen und fände es schade, wenn nicht fatal, wenn der verlorenginge. Dabei denke ich an die Begleitung kranker Menschen, an Sterbende, an Situationen nach Katastrophen oder Unfällen, wo Seelsorger auf einen solchen Fundus von Liedern zurückgreifen können, die, auch wenn sie nicht von allen mitgesungen werden können, doch bei etlichen Beteiligten etwas "zum Klingen bringen".
      Übrigens: Zum Thema "Veralten" von NGLL schrieb heute jemand in Wikipedia auf die Diskussionsseite zum Artikel "Neues Geistliches Lied": "Die Aufnahme der neuen Liedgeneration ist ein logischer Schritt, so wie es in allen Jahrhundeten stattfand, und insoweit kein Alleinstellungsmerkmal – das NGL von gestern ist das Traditionslied von heute, so wie die besten NGL's von heute zu Traditionsliedern von morgen werden." Wohl wahr.

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