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Samstag, 1. März 2025

Die 3 K der Woche (14): Kinder, Kirche, Kurioses

Salvete, geschätzte und verehrte Leser! Zunächst einmal muss ich mich entschuldigen, dass das dritte K in der Überschrift diesmal ein bisschen beliebig und unoriginell wirkt; aber "Kranksein" hatten wir ja schon mal, und da betraf es noch nicht mal mich selbst. Anders als jetzt: Mehr als die Hälfte der zurückliegenden Woche hatte ich mit einer recht heftigen Erkältung zu kämpfen, die auch immer noch nicht ganz überstanden ist. Zu berichten gibt's trotzdem so allerlei... 

Der "Gedanke to go" gestern bei der Rumpelberggruppe. Thank you, I needed that. 

Da gerade wieder der Monatserste ist... 

...bin ich mal so frei, mein Wochenbriefing ebenso wie vor vier Wochen wieder mit einer Zwischenbilanz des Kalenderjahres 2025 zu eröffnen. Dabei möchte ich gleich eingangs erwähnen, dass die Zugriffszahlen auf meinen Blog im vergangenen Monat geradezu explodiert sind: Rein von der Zahl der Seitenzugriffe war der Februar 2025 der erfolgreichste Monat meines Blogs seit dem "Comeback" vor knapp zwei Jahren, ja sogar der erfolgreichste seit dem Juli 2021. Ob das jetzt so weitergeht oder ob das ein einmaliger Ausreißer war, verursacht durch irgendwelche Bots aus Singapur, ist freilich ungewiss. Die Anzahl der im Februar erschienen Artikel auf meinem Blog beträgt acht, das sind doppelt so viele wie im Februar letzten Jahres; damit steigt die Zahl der im Kalenderjahr 2025 veröffentlichten Artikel (den heutigen noch nicht mitgerechnet) auf 16, im Vorjahresvergleichszeitraum waren es nur zehn. In der Tagespost sind im laufenden Kalenderjahr vier Beiträge von mir erschienen (hier übrigens der neueste), im Vergleichszeitraum des Vorjahres war es nur ein einziger; für den Monat März liegt ein Beitrag von mir bereits bei der Redaktion und wartet nur noch auf einen passenden Veröffentlichungstermin, ein weiterer ist in Planung; da geht's also spürbar bergauf. Derweil herrscht bei der Anzahl der Baumhaus-Besuche im Quervergleich mit 2024 derzeit Gleichstand – auf die Gründe komme ich weiter unten zu sprechen. – Lobpreisandachten ("Beten mit Musik") habe ich im Februar nur drei abgehalten, davon war eine eher fragmentarisch, aber zählen wir sie mal trotzdem mit; im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es sechs gewesen, darunter eine in der Kirche Herz Mariä in Burhave (während des Urlaubs), eine in der Kapelle von St. Rita und eine in der (evangelischen) Dorfkirche in Schwante. Da ist also im laufenden Jahr noch Luft nach oben... 


Was am Wochenende so los war (und was nicht) 

Am vorigen Samstag, also heute vor einer Woche, machte ich vormittags einen Spaziergang, der mich u.a. zur Kirche Herz Jesu Tegel führte; und als ich dort ankam, fand in der Kirche gerade eine Rosenkranzandacht der Legio Mariae statt – in sehr kleiner Besetzung, da, wie die Leiterin mir hinterher erzählte, gerade mehrere Mitglieder der Gruppe krank sind. Jedenfalls stieß ich gerade noch rechtzeitig dazu, um das 5. Gesätz des Rosenkranzes vorzubeten. Meine Liebste war derweil mit den Kindern sowie einer Schulfreundin des Tochterkindes im Museum, aber dann zeigte unser Jüngster Anzeichen eines Magen-Darm-Infekts, und sie kamen nach Hause. Aus unserer Absicht, am Abend zusammen ins Baumhaus zu gehen, wurde infolgedessen auch nichts: Theoretisch wäre es zwar vielleicht eine gute Lösung gewesen, wenn ich allein mit dem Tochterkind zum Baumhaus gefahren und die Liebste mit dem kränkelnden Knaben zu Hause geblieben wäre, aber damit waren beide Kinder nicht so richtig einverstanden, also blieben wir alle zu Hause. Dabei hätte es auch noch die Möglichkeit gegeben, in der Rosenkranzbasilika zum Nightfever zu gehen – da wollte ich eigentlich schon lange mal hin, aber dass das an diesem Samstag war, fiel mir leider erst etwas spät ein bzw. auf. 

Am nächsten Morgen war der Knabe indes wieder putzmunter, somit sprach nichts dagegen, dass wir alle zusammen nach Siemensstadt zur Messe fuhren. Dort war Tauferneuerungsgottesdienst für die Erstkommunionkinder, und zwei der knapp 30 Erstkommunionkinder wurden erst jetzt getauft – darunter eins der Mädchen, die sich beim jüngsten Kinderwortgottesdienst zu allen Spielen freiwillig gemeldet hatten. Wie schon letztes Jahr wurden alle Erstkommunionkinder auf Stühlen im Altarraum platziert, wozu ich schon damals ein paar kritische Anmerkungen hatte; wie Padre Ricardo, der die Messe zelebrierte, in seinen Begrüßungsworten verriet, war diese Sitzordnung diesmal auch eigentlich gar nicht so geplant gewesen, aber er hatte kurzfristig beschlossen, es sei besser so, als wenn nur die beiden Täuflinge in dieser Form auf dem Präsentierteller säßen. Die Begründung war mir durchaus sympathisch, aber meine grundsätzlichen Einwände gegen diese Sitzordnung bleiben dennoch bestehen. – Da es absehbar war, dass die Messe durch die Taufen und die Tauferinnerung signifikant länger werden würde, gab es keine Predigt und die 1. Lesung (1. Samuel 26,2-23, David schont Sauls Leben) wurde weggelassen, obendrein wurde das Evangelium vom Tag (Lukas 6,27-38, das Gebot der Feindesliebe) durch das vom Folgetag (Johannes 15,9-17, "Liebt einander, wie ich euch geliebt habe") ersetzt, offenbar in der Meinung, es passe besser zum Anlass. Die Kürzungen in der Liturgie wurden allerdings dadurch, dass der Zelebrant immer wieder wortreiche Erläuterungen zum Ablauf einschob, weitgehend ausgeglichen; am Ende war die Messe so lang (und der Ablauf so holprig und wenig andachtsfördernd), dass ich, als die Gemeinde sich zur Präfation erheben sollte, einen Sekundenbruchteil lang dachte, es gäbe schon den Schlusssegen. 

Meine Liebste urteilte, ähnlich wie die landläufige Erstkommunionpraxis selbst demonstriere so eine Tauferinnerungsfeier für knapp 30 Erstkommunionkinder das Scheitern des Modells Volkskirche, aber darauf will ich jetzt und hier nicht näher eingehen, sondern verweise lieber auf meinen Dossier-Artikel zum Thema "Erstkommunion". Aber ein paar Details möchte ich noch festhalten, und dazu gehört an erster Stelle, dass zum Kyrie "Meine engen Grenzen" gesungen wurde. Das ist genau die Art von NGL, die ich am wenigsten tolerieren kann: die Sorte, die für das T in MTD, also für das Therapeutische am Moralistisch-Therapeutischen Deismus steht. Wenn die Baby-Boomer-Generation das bei ihren ökumenischen Stuhlkreisen mit gestalteter Mitte singen möchte, dann muss man sie wohl gewähren lassen, aber die nachwachsenden Generationen möge man doch bitte damit verschonen. – "Wenn das Brot, das wir teilen" zur Gabenbereitung habe ich persönlich zwar auch ziemlich über, trotzdem bin ich da noch eher bereit, es als "familiengottesdiensttauglich" zu akzeptieren. Und wie steht es mit "Herr, du bist mein Leben" (Originaltitel "Symbolum 77"), das zur Kommunion gesungen wurde? Das fällt im Prinzip, ähnlich wie das im vorigen Wochenbriefing angesprochene "Jesus Christ, You are My Life", in die Kategorie "schon eher Lobpreis als NGL", aber ebenso wie dieses gehört es eben zu der Sorte von Lobpreis, die es gerade noch ins Gotteslob geschafft hat. Auf YouTube findet man diverse Aufnahmen des Songs in verschiedenen Sprachen, die Arrangements schwanken überwiegend zwischen "ein bisschen arg süßlich" und "unerträglich süßlich"; aber wenn man mal einen Eindruck davon bekommen hat, wie dieses Lied mit mehrstimmigem Gesang und mit Begleitung durch Gitarren, E-Piano oder eine komplette Band klingen kann, liegt es einigermaßen auf der Hand, dass Gemeindegesang und Orgel nicht gerade die ideale Darbietungsform für diese Art von Musik ist. Aber seien wir fair: Würde ich keine (oder nur wenig) andere, v.a. neuere Lobpreismusik kennen, fände ich dieses Lied wahrscheinlich gut

Als einen weiteren Kritikpunkt möchte ich erwähnen, dass beim Vaterunser ein Robbenbaby gemeuchelt, sprich: der Embolismus weggelassen wurde. Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Ich verstehe ganz grundsätzlich nicht, warum man das macht, aber am allerwenigsten verstehe ich, warum das bevorzugt bei Familiengottesdiensten oder anderen Gelegenheiten, bei denen man mit einem signifikanten Anteil "kirchenferner" Gottesdienstteilnehmer rechnet, gemacht wird. Meint man, denen könnte man eine ordentlich gefeierte Liturgie nicht zumuten, oder meint man vielleicht insgeheim, sie verdienten keine solche? – Aber was rege ich mich auf. 

Auffallend fand ich auch, dass es zwar eine Fürbitte zur Wahl gab ("Weil heute Wahlen sind, bitten wir Dich auch um Weisheit für das deutsche Volk, von dem alle Staatsgewalt ausgeht und das diese in der Wahl zum Bundestag heute wahrnimmt. Wir bitten Dich ebenso um den Segen für die gewählten Politiker: Schenke ihnen Weisheit, Demut, Tatkraft und professionelles Geschick, um die Probleme unseres Landes zu lösen und Gefahren abzuwenden"), aber keine für die Genesung des Papstes. Aber da will ich mal nicht zu viel hineininterpretieren. 


Müssen wir jetzt noch über die Wahl reden? 

– Na, ich schätze, so ganz werden wir wohl nicht darum herumkommen. Also: Nachdem ich ja bereits per Briefwahl abgestimmt hatte, ging meine Liebste am Sonntagnachmittag ins Wahllokal, während ich die Kinder auf einem nahegelegenen Spielplatz beaufsichtigte. Als um 18 Uhr die Wahllokale schlossen, stellte ich fest, dass ich tatsächlich so gespannt auf die erste Prognose war, wie ich es wohl bei keiner Wahl seit der Bundestagswahl 2005 gewesen war. Bis zum Schlafengehen aktualisierte ich wieder und wieder den Nachrichten-Feed auf meinem Mobilgerät in der Hoffnung auf neue Hochrechnungen, und auch am nächsten Morgen hatte ich beim Weckerklingeln nichts Eiligeres zu tun, als nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis zu gucken. 

Zuerst habe ich hier "Herzlich willkommen zum Wahltag" gelesen. Sollte aber doch "Waldtag" heißen, wie in "Die Schule der magischen Tiere 3"

Gelohnt hat sich die ganze Aufregung natürlich nicht. Wie sehr die allgegenwärtige, auch und gerade von den Kirchen mitgetragene Wahl-Mobilisierungspropaganda à la "Deine Stimme zählt" und "Es kommt auf jeden einzelnen an" schlichtweg nicht stimmt, ja bei einer Wahl mit rund 60 Millionen Wahlberechtigten schon rein numerisch offenbarer Unsinn ist, spürt man wohl besonders schmerzhaft, wenn die Partei, die man gewählt hat, den Einzug in den Bundestag um 13.000 Stimmen verfehlt. (Nein, nicht die FDP; der fehlten wesentlich mehr.) Aber auch sonst kann man ja gerne mal den Selbstversuch wagen, sich die absoluten Zahlen der abgegebenen Stimmen anzuschauen, vom Ergebnis der Partei, die man selbst gewählt hat, 1 abzuziehen und dann zu prüfen, was sich dadurch am Gesamtergebnis ändert. Damit man mal einen realistischen Eindruck davon bekommt, wie viel die eigene Wahlentscheidung tatsächlich ausmacht. 

– Und wie geht's jetzt weiter? Friedrich Merz hat angekündigt, bis Ostern soll die Regierungsbildung abgeschlossen sein. Na denn man tau, wie der Norddeutsche sagt. Da Merz ja Stein und Bein geschworen hat, nicht mit der AfD zusammenarbeiten zu wollen, und Schwarz-Grün keine Mehrheit hätte (letzteres darf man wohl als einen der erfreulicheren Aspekte des Wahlergebnisses betrachten), bleibt als möglicher Koalitionspartner eigentlich nur die SPD; lustig wird's natürlich, wenn die nicht will. Wobei, an dem Punkt waren wir ja 2017 schon mal: Da wollte die SPD die Große Koalition unter Merkel eigentlich nicht fortsetzen, aber nachdem die Verhandlungen zur Bildung einer "Jamaica-Koalition" gescheitert waren, hieß es von Seiten der SPD, na, dann müssen wir ja wohl, aus staatspolitischer Verantwortung und so. Aber warten wir's mal ab. 

Noch lustiger könnte es natürlich werden, wenn die ganze Wahl angefochten wird, weil zahlreiche im Ausland lebende Wahlberechtigte ihre Wahlunterlagen nicht rechtzeitig erhalten haben. 

Abschließend möchte ich denjenigen Lesern, die sich über den Nichteinzug des BSW in den Bundestag freuen, ein wenig Wasser in den Wein gießen: Wenn das BSW infolge dieses Misserfolgs zerbricht, platzen mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die Regierungskoalitionen in Brandenburg und Thüringen (zumal die Beteiligung des BSW an diesen Koalitionen innerparteilich sowieso umstritten war und vermutlich stark zum schlechten Wahlergebnis auf Bundesebene beigetragen hat). Dann gibt es dort entweder Minderheitsregierungen, die zusehen müssen, wie sie mit der starken AfD-geführten Opposition im Landtag zurechtkommen, oder es gibt Neuwahlen – die die AfD mit Karacho gewinnen würde. Dann hätten wir Björn Höcke als Ministerpräsidenten von Thüringen. Habt ihr das gewollt? 


Bilokation kann ich leider immer noch nicht 

Nachdem unser Jüngster, wie weiter oben bereits erwähnt, seine Magen-Darm-Episode vom Wochenende ziemlich bald zu überwunden haben schien, wirkte er am Dienstag plötzlich allgemein kränklich, hustete und fror. Ich selbst stellte fest, dass ich ebenfalls ziemlich erkältet war, und fürchtete, das würde mich in Hinblick auf die Organisation des Alltags für den Rest der Schul- und Arbeitswoche vor gewisse Herausforderungen stellen. Am Mittwoch gingen der Jüngste und ich daher nicht in Heiligensee zur Messe, sondern machten uns lieber einen entspannten Vormittag zu Hause, damit wir am Nachmittag fit genug waren, um zum JAM zu gehen. Dorthin kam diesmal auch die Schulfreundin unserer Großen, die seit Ende November letzten Jahres schon einige Male mit dabei gewesen war, wieder mit. 

Wie schon vorige Woche erwähnt, ging ich davon aus, dass in der Kinderkatechese beim JAM diesmal Daniel in der Löwengrube drankommen würde, und das erwies sich auch als richtig; gleichzeitig nahm ich an, im Elterncafé würde diesmal der vor zwei Wochen angekündigte Vortrag zum Thema Evolution drankommen, und ich verspürte eine gewisse morbide Lust, mir diesen nicht entgehen zu lassen. Daher war ich im Vorfeld etwas hin- und hergerissen, zu welchem Teil des JAM-Programms ich diesmal gehen sollte; da aber der Jüngste, obwohl er zuvor recht launisch gewesen war, klaglos ohne Elternbegleitung nach oben zu den "Minis" ging und die Große ja die Gesellschaft ihrer Schulfreundin hatte, entschied ich mich recht spontan dafür, zusammen mit meiner Liebsten zum Elterncafé zu gehen – und hatte diese Entscheidung auch nicht zu bereuen, obwohl oder gerade weil der Evolutionsvortrag dann doch noch nicht drankam. Stattdessen leitete ein junger Mann, der noch recht neu im Team ist und anscheinend zu "Ausbildungszwecken" durch alle JAM-Abteilungen "durchgereicht" wird (in der letzten Woche vor den Winterferien hatte er die Katechese für die "Kids" geleitet und davor die für die "Minis"), diesmal das Elterncafé; wie er einleitend verriet, hätte er eigentlich "nur mitmachen" sollen, aber dann waren die hauptverantwortliche Leiterin des Elterncafés, ihre Vorgängerin und eine weitere Frau, die schon öfter mal die Elterncafé-Leitung übernommen hatte, sämtlich krank geworden, und plötzlich war der junge Mann auf sich allein gestellt. Er bewältigte diese Herausforderung aber ausgesprochen gut. Inhaltlich ging es um die Fußwaschungsszene aus Johannes 13,1-20; im Zuge des Austauschs über diese Bibelstelle konnten meine Liebste und ich die versammelten Freikirchler mit der Information überraschen, dass es in der katholischen Kirche bis heute fester Bestandteil der Gründonnerstagsliturgie ist, dass der Priester einigen Gemeindemitgliedern die Füße wäscht. Insgesamt hatte diese "Sitzung" des Elterncafés viel Ähnlichkeit mit dem Format "Bibelteilen", und ich fand es unerwartet gut. Zum Schluss wurden noch Gebetsanliegen gesammelt und dann wurde gemeinsam dafür gebetet, und zwar in der Form, dass jeweils ein Teilnehmer der Runde für ein Anliegen betete, das ein anderer Teilnehmer vorgebracht hatte. Ich empfehle das zur Nachahmung! 

Beim anschließenden gemeinsamen Abendessen berichteten die Kinder, in ihren Gruppen sei die Geschichte von Daniel in der Löwengrube als Rollenspiel gestaltet worden, und die Kinder hätten dabei die Löwen spielen dürfen. 

Eine weitere Gelegenheit, bei der ich die Gabe der Bilokation gut hätte gebrauchen können (jedenfalls wenn ich gesundheitlich in besserer Verfassung gewesen wäre und es darum nicht vorgezogen hätte, ganz zu Hause zu bleiben), ergab sich gestern Abend, denn da fand einerseits in Berlin-Friedrichshain eine Soliparty für das Suppe & Mucke-Festival statt und andererseits in Falkensee die Jugendvollversammlung der Pfarrei Heilige Familie Spandau-Havelland. Dem Terminkalender der Pfarrei zufolge sollte diese Veranstaltung dem "lockeren Austausch über die aktuelle Jugendarbeit in unserer Pfarrei" dienen, außerdem sollte "die Pfarreijugendleitung gewählt werden". Vielleicht wäre es aber auch gar keine so gute Idee gewesen, da aufzukreuzen: Allem Anschein nach war das Veranstaltungskonzept eher darauf ausgerichtet, dass die Jugendlichen ("ca. im Alter zw. 14-27 Jahren") da unter sich sein sollten, und zudem schien schon die Tatsache, dass das Ganze in Falkensee stattfand und nicht etwa zentral in Spandau, darauf hinzudeuten, dass mit Teilnehmern aus Siemensstadt oder Haselhorst ohnehin nicht (oder kaum) gerechnet wurde. Was wohl seine Gründe hat, denn abgesehen von den Haselhorster Pfadfindern ist in dieser Ecke der Gesamtpfarrei anscheinend tatsächlich nicht viel los in Sachen Jugend. Ich hoffe natürlich, dass sich das auf mittlere Sicht wird ändern lassen. – Wie dem auch sei: Wer da nun gestern Abend zur neuen Pfarreijugendleitung gewählt worden ist und wie deren Vorstellungen und Pläne so aussehen mögen, interessiert mich allemal, aber das wird man ja auch in Erfahrung bringen können, ohne selbst bei der Veranstaltung gewesen zu sein. 

Übrigens, da ich gerade das Stichwort "Pfadfinder" erwähnt habe: Zu diesem Thema gibt es erst mal noch nichts Neues. Meine designierte Kontaktperson zum Tegeler Stamm der Royal Rangers war gestern wieder nicht bei der Rumpelberggruppe; davon abgesehen hatte ich angedacht, heute Vormittag mit meiner Großen zum Stammestreffen der Haselhorster Pfadfinder zu gehen, aber dann hatten wir doch was anderes zu tun. Was das war, verrate ich (zumindest andeutungsweise) im nächsten Wochenbriefing... 


"Pfarrhausfamilie"-Feedback 

Am Mittwoch auf dem Weg zum JAM postete ich mein "DOSSIER: Pfarrhausfamilie", das gut eine Woche zuvor bereits bei Patreon "vorveröffentlicht" worden war, auch auf meinem kostenfreien Blog. Dieser Artikel schließt mit einer Reflexion darüber, dass meine Liebste und ich eine "umwälzende Veränderung unserer allgemeinen Lebenssituation" derzeit nicht "aktiv anstreben", dass dies aber natürlich nicht ausschließt, "dass sich plötzlich und unerwartet von irgendwoher eine Möglichkeit auftun könnte", die Vision vom lebendigen Pfarrhaus zu verwirklichen. Also etwa in der Form, dass jemand auf uns zukäme und sagte "An Ort X gibt es so ein Haus, da könntet ihr einziehen, in der örtlichen Kirchengemeinde mitarbeiten und eure Ideen umsetzen"; und dies "[w]omöglich sogar – träumen darf man ja – direkt oder indirekt ausgelöst dadurch, dass jemand dieses Dossier liest". Tja, und was soll ich sagen: Nicht einmal eine Stunde, nachdem der Artikel online gegangen war, passierte tatsächlich exakt das. Damit nicht genug, kam dann gestern sogar noch ein zweites Angebot 'rein. In beiden Fällen gilt natürlich, dass die Sache überhaupt noch nicht spruchreif ist, deswegen will ich hier und jetzt noch nicht näher darauf eingehen: Erst einmal müssen wir selbst noch mehr Details in Erfahrung bringen, um entscheiden zu können, ob es sich überhaupt um realistische Optionen für uns handelt; und auch dann wird man die Sache immer noch gründlich "prüfen und im Gebet erwägen" müssen, wie ich ebenfalls schon im Dossier-Artikel schrieb. Aber eine bemerkenswerte Fügung ist es doch allemal, und ich möchte die Gelegenheit nutzen, auch euch, Leser, um Gebetsunterstützung in dieser Angelegenheit zu bitten. (Auch und nicht zuletzt für Leute aus den Pfarreien Heilige Familie Spandau-Havelland und/oder St. Klara Reinickendorf-Süd, die uns gern loswerden möchten, könnte sich hier die Chance für eine echte Win-Win-Situation auftun...) – Im Übrigen gilt weiterhin: Wenn es neue Entwicklungen zu diesem Thema gibt, erfahrt ihr es hier zuerst! 


K wie Klara: Neues aus Reinickendorf-Süd 

Der neue Pfarrbrief der Pfarrei St. Klara Reinickendorf-Süd ist da, und er enthält einen Leitartikel von "Pater Brody", wie ich ihn nenne, zum Stichwort "Aufstehen" – das er als einen Aufruf verstanden wissen will, "die Komfortzone zu verlassen und sich auf Neues einzulassen". Gerade die "kommende Fastenzeit" lade "uns ein, innezuhalten – sowohl als Einzelne als auch als Gemeinschaft", "Momente der Trägheit und Resignation zu überwinden" und sich zu fragen: "Was müssen wir tun, damit wir uns als Pfarrei nicht in liebgewonnenen Traditionen oder Routinen verlieren?" – Eine gute Frage, aber Antworten hat der Text kaum zu bieten. Stattdessen beklagt der Pater sich über die seiner Meinung nach allzu "komplexe Verwaltungssoftware 'Church-Desk' [...], mit der wir seit Ende letzten Jahres – mehr oder weniger unfreiwillig – die Organisation unserer Pfarrei steuern", und wirft die Frage auf, ob es "aus praktischer und finanzieller Sicht nicht sinnvoller" wäre, "ein zentrales Büro" für die Gesamtpfarrei einzurichten. Im letzten Absatz unternimmt er dann doch noch einen Anlauf, seinem Thema eine geistliche Dimension abzugewinnen, und das führt dann zu Aussagen wie "Jesus hat gelitten und ist gestorben an der Lieblosigkeit seiner Zeit" und "Der Weg Jesu zur Auferstehung war nicht nur ein persönlicher, sondern ein gemeinschaftlicher". Also, ich weiß ja nicht. Ein netter Typ ist er ja, der Pater Brody; aber was seine Theologie angeht – oder noch konkreter: seinen Glauben – habe ich Fragen. Viele Fragen. – 

Interessant sind am neuen Pfarrbrief außerdem noch die statistischen Daten für das Jahr 2024 im Quervergleich zu 2023. Der Gottesdienstbesuch an den beiden Zählsonntagen hat leicht zugenommen, aber auf niedrigem Niveau, besonders wenn man bedenkt, dass die angegebenen Zahlen sich auf sieben Kirchenstandorte verteilen; bezogen auf die Gesamtzahl der Pfarreimitglieder kommen wir selbst am besser besuchten der beiden Zählsonntage auf eine Gottesdienstbesuchsquote von gerade mal 5%. Ich meine mich zu erinnern (auch wenn ich gerade keinen Beleg zur Hand habe), dass es "vor Corona" noch 7-8% waren; auch schon nicht gerade üppig, aber infolge der Corona-Krise ist halt nochmals viel weggebrochen, was nicht wiederkommt. – Gestiegen sind im Verhältnis zu 2023 die Zahlen der Erstkommunionkinder und Firmlinge, prozentual sogar recht deutlich, aber das hat wohl eher mit der Geburtenstärke der betreffenden Jahrgänge als mit irgendetwas anderem zu tun; dasselbe gilt wohl auch dafür, dass auf der anderen Seite die Zahl der Taufen, aber auch die der Beerdigungen zurückgegangen ist. Ungefähr konstant geblieben ist die Zahl der Kirchenaustritte (305 gegenüber 319 im Vorjahr), denen zwei Konversionen und sieben Wiederaufnahmen (gegenüber 0 bzw. 2 im Jahr 2023) gegenüberstehen. Unter dem Strich hat die Pfarrei St. Klara von 2023 auf 2024 knapp 3% ihrer Mitglieder verloren. Ich würde sagen, die Zahlen sind schlecht, aber noch nicht schlecht genug, dass irgendjemand davon alarmiert wäre. 

Was ich bei dieser Gelegenheit auch mal erwähnen möchte: Früher™️ gab's in Herz Jesu Tegel ja einmal im Monat nach der 9:30-Uhr-Sonntagsmesse einen von den Kolping-Frauen ausgerichteten "Sonntagstreff" mit Suppe, belegten Brötchen, Kaffee und Kuchen, aber dieses Veranstaltungsformat hat die Corona-Zeit nicht überlebt. Seit einiger Zeit gibt es nun ein vom Förderverein Herz Jesu ausgerichtetes Ersatzangebot, das neben Speis und Trank auch ein bisschen "Kulturprogramm" umfasst und – jetzt kommt der Punkt, der bei mir zwanghaftes Augenrollen auslöst – "VeNaGo" heißt, was für "Vesper nach dem Gottesdienst" stehen soll. 

Äh. Vesper? Um halb Elf am Vormittag? – Lassen wir vorläufig mal beiseite, dass ich, wenn ich im kirchlichen Kontext etwas von "Vesper" lese oder höre, in erster Linie an die Abendhore des Stundengebets denke; auch wenn man unter "Vesper" eine Mahlzeit versteht, ist es dafür schlichtweg die falsche Tageszeit. Schließlich bedeutet "vespera" im Lateinischen "Abendzeit", und folgerichtig definieren handelsübliche Wörterbücher "Vesper" als "Abendessen" oder allenfalls als "Zwischenmahlzeit am Nachmittag". – Hand aufs Herz: War man sich im Förderverein schlichtweg zu fein, die tageszeitlich angemessenere Bezeichnung "Brunch" zu verwenden? – Dass sich im Förderverein einer katholischen Kirche aber offenbar niemand Gedanken darüber gemacht hat, dass die Benennung als "Vesper" missverständlich sein könnte, weil es Leute geben könnte, die sich unter "Vesper" eine Gebetszeit vorstellen, finde ich ehrlich gesagt doch noch bedenklicher. Umso mehr, als in genau dieser Kirche noch zu der Zeit, als meine Liebste und ich nach Tegel zogen, jeden Mittwoch um 18 Uhr die Vesper gebetet wurde, und später immerhin noch einmal im Monat. – Dem Pfarrbrief kann man übrigens entnehmen, dass der Förderverein Herz Jesu zukünftig auch Skat-, Doppelkopf- und Schachspielabende veranstalten will. Ich sag mal: Prioritäten! 

Im Schaukasten von Herz Jesu, der notorischerweise vom Pfarrer persönlich bestückt wird, kann man derweil schon seit einigen Wochen neben allerlei erwartbaren Messages z.Th. Demokratie und Zivilgesellschaft einen Presseartikel über Dorothy Day bewundern – was ich erst einmal witzig fand, denn als ich mal einen kleinen Text von Dorothy Day als Geistlichen Impuls für eine Pfarrgemeinderatssitzung verwendet habe, machte der Pfarrer den Eindruck, noch nie von ihr gehört zu haben und sie nicht von Doris Day unterscheiden zu können. Nun gut, wir lernen alle dazu und das ist ja auch gut so. – Als Quelle des ausgehängten Artikels konnte ich die vom Michaelsbund, dem katholischen Medienhaus in der Erzdiözese München und Freising und für die Kirche in Bayern, herausgegebene Zeitschrift "innehalten" ermitteln; dort erschien der Text pünktlich zu Christkönig letzten Jahres. Besonders gut finde ich den Artikel nicht, weil der Verfasser Andreas Hüser die Catholic Worker-Mitbegründerin allzu sehr durch die deutsch-linke Brille betrachtet und wenig Verständnis für die spirituelle Dimension ihres Einsatzes für die Armen und Benachteiligten erkennen lässt, Sätze schreibt wie "1932 gab es noch keine Theologie der Befreiung" und Dorothy Days Ausspruch "Nennt mich nicht eine Heilige! So leicht möchte ich nicht abgetan werden!" als eine "anstößige Äußerung" bewertet, die möglicherweise ihrer Seligsprechung im Wege stehen könnte; was mir hingegen gefällt, ist, dass genau jene Sätze aus Dorothy Days Feder, die ich seinerzeit dem Pfarrgemeinderat von Herz Jesu Tegel als Geistlichen Impuls präsentiert hatte, auch im Artikel zitiert werden. Und überhaupt denke ich mir: Wenn dieser Aushang dazu führt, dass Leute in Tegel anfangen, sich für Dorothy Day zu interessieren, dann kann mir das nur recht sein. 


Geistlicher Impuls der Woche 

Wenn wir in einer atheistischen Umwelt leben, stellt sie uns vor die Wahl: zu missionieren oder zu demissionieren, den Glauben zu verkünden oder zu gehen. 

Eine atheistische Umwelt muss christianisiert werden. Je zeitgenössischer sie ist, desto umfassender muss die Verkündigung sein, desto vordringlicher ist sie. 

Zum ersten Mal geht diese Wirklichkeit uns etwas an; sie ist wie ein Anruf an uns, neu zu glauben, besser zu glauben. Sie erinnert uns an unsere christliche Berufung, an unsere eigene Treue zu Gott. In dieser neu gefundenen Berufung steht die Evangelisierung nicht mehr außer Betracht. Sie ist nichts Beliebiges mehr; sie wird zu einer Art organischer Notwendigkeit, einer Standespflicht ersten Ranges. 

Wenn wir diese Pflicht als solche erkennen, so wissen wir doch nicht immer, was sie von uns verlangt, denn gestern war sie noch unbekannt. Also müssen wir von Grund auf neu lernen, worum es sich für uns handelt. Evangelisierung ist kein Zeitvertreib. Unser ganzes Sein ist dafür eingefordert, so wiäe es den ganzen Baum braucht, um eine Blüte hervorzubringen. 

(Madeleine Delbrêl, Gebet in einem weltlichen Leben) 


Ohrwurm der Woche 

Amasic: Africa (Toto Cover) 

Alles begann damit, dass ich auf Instagram ein Kurzvideo ("Reel") mit dem Titel "If Green Day Wrote Africa" zu sehen bekam. Der Soft-Rock-Klassiker "Africa" von Toto, interpretiert im Stil von Green Day? Das war ein Ansatz, der mich unmittelbar überzeugte. Das Reel enthielt allerdings nicht den ganzen Song, sondern nur einige Verse der ersten Strophe und dann gleich den Refrain; aber ich sagte mir: Dieser Song schreit so dermaßen danach, in diesem Pop-Punk-Stil gecovert zu werden, da findet man doch bestimmt auch was auf YouTube. Tatsächlich findet man da so allerlei, wenn man "africa punk cover" als Suchbegriff eingibt; darunter allerdings auch Versionen, die mehr in Richtung NuMetal bzw. Post-Grunge gehen, und da muss ich sagen: Näh. Wenn dieser Song eines nicht braucht, dann ist es noch mehr Pathos. Was ich eigentlich suchte, war eine pure Fun-Punk-Version, etwa im Stil von Me First & The Gimme Gimmes, A New Found Glory oder eben Green Day in den 90ern, bevor sie politisch und "ernsthaft" wurden. Und da ist die Version der kanadischen Gruppe Amasic wohl am nächsten dran. 


Vorschau/Ausblick 

Morgen steht in St. Joseph Siemensstadt der Kinderwortgottesdienst zum Thema "Den Baum erkennt man an seinen Früchten" an; tags darauf ist Rosenmontag, da wird an der Schule des Tochterkindes Fasching gefeiert. Am Aschermittwoch bestünde einerseits die Möglichkeit, mit dem Jüngsten am Vormittag in Heiligensee zur Messe zu gehen (die wieder von dem Pfarrvikar aus Nigeria zelebriert wird), andererseits könnte man aber auch mit der ganzen Familie nach dem JAM in St. Stephanus Haselhorst in die Messe gehen. Oder vielleicht beides? Letztes Jahr haben wir beides gemacht. – Jedenfalls ist dann erst mal Fastenzeit; am Donnerstag gibt's in der Gemeinde auf dem Weg einen "Elterntalk" zum Thema "Wie wir mit den Gefühlen unserer Kinder umgehen können", das würde mich durchaus interessieren. Im Übrigen bleibt abzuwarten, ob mein Vorhaben, einen Kontakt zu den Royal Rangers herzustellen, nächste Woche entscheidende Fortschritte machen wird... 


4 Kommentare:

  1. "Dann hätten wir Björn Höcke als Ministerpräsidenten von Thüringen. Habt ihr das gewollt?"

    Soviel ich weiß, werden in einer funktionierenden Demokratie diejenigen an die Spitze eines Landes gewählt, die die meisten Stimmen auf sich vereinigen. Wollt ihr was anderes?

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  2. Unsinn, das BSW zerbricht doch an der Bundestags-Wahlniederlage (noch) nicht.
    Und wenn auch - in den beiden genannten ostdeutschen Bundesländern sind die BSW-Abgeordneten schließlich gewählt und könnten auch als parteilose Abgeordnete noch ihre Mandate wahrnehmen.

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    1. Sie sollten etwas sparsamer mit Ausdrücken wie "Unsinn" umgehen, sonst dürfen Sie Ihre Kommentare zukünftig woanders abgeben.

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    2. Beleidigen wollte ich Sie nicht mit meiner Wortwahl. Sie schreiben doch regelmäßig für die überregionale katholische Wochenzeitung "Die Tagespost", die ich u.a. auch wegen der politischen Analysen der Redakteure Stephan Baier, Sebastian Sasse und Stephan Rehder sowie Guido Horst und anderer sehr schätze, und die auch auf meine entsprechenden Lagebeurteilungen nicht unerheblichen Einfluss haben. Kann ich nur weiter empfehlen.

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