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Montag, 13. Dezember 2021

Spandau oder Portugal #3 (3. Woche im Advent)

Draußen ist es bitterkalt, Deutschland schmachtet in den Banden der 2G-, wo nicht gar der 2G+-Regel, die Ampelkoalition ist im Amt, und in Hinblick auf Pläne, Projekte und allgemein zu erledigende Aufgaben schalten so allmählich alle in den "Da kümmern wir uns nach den Feiertagen drum"-Modus. Zu allem Übel ist bei unserem Jüngsten gerade eine ansteckende Bindehautentzündung diagnostiziert worden, was natürlich für einige Komplikationen im Familienalltag sorgt; das hat auch dazu beigetragen, dass dieses Wochenbriefing etwas verspätet und ohne Linktipps erscheint (nächste Woche gibt's wieder welche...!) -- Trotzdem gibt es interessante Neuigkeiten und vielversprechende Entwicklungen zu berichten -- und zwar vor allem in der Rubrik

Option Spandau (im engeren Sinne): Am vergangenen Montag waren wir, wie geplant, mit der ganzen Familie in der "Nikolausandacht für Familien" in St. Joseph im Spandauer Ortsteil Siemensstadt. Ein sympathisches Patrozinium - dass der Hl. Josef mir, seit ich selbst Familienvater bin, besonders am Herzen liegt, habe ich ja schon verschiedentlich erwähnt - und auch ein durchaus schön gestalteter Kirchenraum: 


Die Andacht war naturgemäß auf den Verständnishorizont von Kindern im Vor- bis maximal Grundschulalter ausgerichtet, dennoch darf ich zu Protokoll geben, dass ich sie vom katechetischen Gehalt her deutlich überzeugender fand als vieles Andere, was einem im volkskirchlichen Bereich so an Veranstaltungen für Kinder geboten wird. Sehr gut gefiel mir etwa, dass in der Nacherzählung einer Wundergeschichte aus dem Leben des Hl. Nikolaus nachdrücklich betont wurde, Nikolaus habe nicht aus eigener Kraft Wunder vollbracht, sondern durch das Gebet und im Vertrauen auf Gott; und dass Nikolaus nicht einfach irgendwie ein "guter Mensch" war, sondern dass seine guten Taten Ausdruck der Nachfolge Christi waren. 

Im Anschluss an die Andacht unterhielten wir uns noch mit ein paar (haupt- und ehrenamtlichen) Mitwirkenden der Veranstaltung; das war ausgesprochen nett, und im weiteren Verlauf der Woche gab es dann noch einige Sondierungsgespräche mit Kontaktpersonen aus dem Pastoralen Raum Spandau-Nord/Falkensee: über die Sozialstruktur der verschiedenen Ortsteile und das damit verbundene spezifische Profil der einzelnen Gemeindestandorte, über bereits bestehende, ehemalige und mögliche zukünftige Initiativen und Projekte im Gemeindeleben und so weiter. Natürlich auch und nicht zuletzt mit Blick darauf, wie wir uns da einbringen können -- und ich sag mal: Es zeichnen sich Möglichkeiten ab! Konkret z.B. die Möglichkeit, das Veranstaltungsformat "Krabbelbrunch", mitsamt der von uns auf eigene Kosten angeschafften Ausstattung, in eine Spandauer Gemeinde zu verlegen. Hundertprozentig spruchreif ist das natürlich noch nicht, u.a. deshalb, weil die maßgeblichen Entscheidungsträger vor Weihnachten begreiflicherweise schon mehr als genug Anderes um die Ohren haben, und dann natürlich auch, weil man erst mal schauen muss, wie die Corona-Vorschriften sich weiter entwickeln. Aber im Prinzip sieht's gut aus -- und ich bin optimistisch, dass sich über kurz oder lang auch für das Büchereiprojekt eine Lösung finden wird. 

Eigentlich hatte ich zudem vorgehabt, am Freitag nach St. Stephanus in Haselhorst zur Werktags-Abendmesse zu gehen, aber schließlich wurde doch nichts daraus. Vielleicht klappt's ja diese Woche. 

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(im erweiterten Sinne:) Ein Thema, von dem ich behaupten möchte, dass es im erweiterten Sinne zur "Option Spandau" gehört, und das allmählich an Dringlichkeit gewinnt, ist die Frage: Wie geht's eigentlich mit den "Lebendigen Steinen" weiter? Denn weitergehen soll es damit auf jeden Fall, und ehrlich gesagt freue ich mich sehr darauf  zukünftig nicht mehr auf die Befindlichkeiten irgendwelcher Leute in der Pfarrei Herz Jesu Tegel bzw. im Pastoralen Raum Reinickendorf-Süd Rücksicht nehmen zu müssen (die wahrscheinlich gar nicht ahnen, in welchem Maße ich das tatsächlich getan habe). Von Polemik möchte ich die Zeitschrift - im Unterschied zu diesem Blog - zwar weiterhin möglichst freihalten, jedenfalls soweit mein Temperament es erlaubt; aber ein gewisses Potential, hinsichtlich der inhaltlichen Ausrichtung des Heftes auf Neuevangelisierung und Gemeindeerneuerung noch radikaler zu werden, sehe ich durchaus. Für die nächste Nummer, die vielleicht nicht ganz pünktlich zum Jahreswechsel, aber jedenfalls im Januar erscheinen wird und den programmatischen Titel "Ein neues Lied" tragen soll, habe ich jedenfalls schon eine Reihe von Ideen. Allerdings möchte ich gleich schon mal ankündigen, dass es die Zeitschrift bis auf Weiteres erst mal nur online geben wird. Ausdrucken und an Leute weiterverbreiten, die kein Internet haben oder einfach lieber auf Papier als am Bildschirm lesen, dürft Ihr das Heft gerne selber, Freunde. Wenn sich die "Option Spandau" weiter gut entwickelt, findet sich vielleicht irgendwann eine Lösung für die Übernahme der Druckkosten, aber das sehen wir zu gegebener Zeit. 

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Option Portugal: Hier gibt es praktisch nichts Neues zu berichten, außer dass meine Liebste neulich beim Essen aus heiterem Himmel sagte: "Also, wenn ich ein bis zwei Millionen bekäme, um entweder Familienpastoral in der Lüneburger Heide zu machen oder deutsche Freilerner-Familien auf einem Campingplatz in Portugal zu missionieren -- ich würd' den Campingplatz in Portugal nehmen." 

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Was es sonst Neues gibt: Unsere wöchentliche Lobpreisandacht, die wir mehr als drei Jahre lang immer dienstags um 17:30 Uhr in Herz Jesu Tegel abgehalten haben, steht seit letzter Woche nicht mehr im Wochenplan der Pfarrei; stattdessen habe ich seit nunmehr vier Wochen, ohne irgendjemanden davon zu informieren, jeden Mittwoch um 15 Uhr in St. Joseph Tegel eine kleine Andacht abgehalten -- meist eine Kombination aus den Psalmen der Non vom jeweiligen Tag, einer biblischen Lesung, den Fürbitten der Vesper vom Tag und ein bisschen Lobpreismusik. In dieser Form habe ich am vergangenen Mittwoch auch das Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria gefeiert. Ich gedenke diesen wöchentlichen Termin bis auf Weiteres beizubehalten, also wenn mal jemand vorbeikommen mag... Natürlich ist das nur eine Übergangslösung. Mir wäre schon daran gelegen, dass es mittelfristig wieder einen "offiziellen" Ort und Termin für unsere Lobpreisandacht gibt. Aber ich schätze mal, da kümmern wir uns nach Weihnachten drum... 

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Ohrwurm der Woche: Horst Evers feat. Benedikt Eichhorn, "Spandau" (2008) 


"Wo ist nachts keine Sau, aber die Havel blau? Ja, ganz genau: Spandau! 
Wo sag'n sich Mann und Frau, Füchse und Kabeljau Gut' Nacht und Ciao? Spandau!" 

Dies mal zur Feier der Tatsache, dass die "Option Spandau" nach derzeitigem Stand der Dinge klar vorn liegt. 

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Aus der Lesehore: 

Du allein bist wahrhaft der Herr; dein Herrschen über uns ist für uns Rettung; dir dienen heißt für uns nichts anderes als von dir gerettet werden.Herr, bei dem das Heil ist und der du der Segen bist für dein Volk; Wodurch werden wir von dir gerettet, wenn nicht dadurch, dass wir von dir empfangen haben, dich zu lieben und von dir geliebt zu werden?
So ist es ganz gewiss: Du hast uns zuerst geliebt, damit wir dich lieben. Nicht als ob du es nötig hättest, von uns geliebt zu werden, sondern weil wir nicht sein können, wozu du uns geschaffen hast, ohne dass wir dich lieben. 

(Wilhelm von St. Thierry, Über die Anschauung Gottes)

 

1 Kommentar:

  1. Würde mich für Sie und Ihre Familie ungemein freuen, wenn Sie in Spandau eine neue geistliche Heimat fänden.

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