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Montag, 11. Oktober 2021

Ansichten aus Wolkenkuckucksheim #19 (28. Woche im Jahreskreis)

Was bisher geschah: Am Montag machte ich mich zunächst an die bereits überfällige Endredaktion der Oktober-Ausgabe der "Lebendigen Steine" und wurde fast fertig damit, ehe am frühen Nachmittag meine Schwiegermütter an der Tür klingelten: Es war "Omatag", und der fand ausnahmsweise mal bei uns statt. Am Dienstag hatten wir eine schöne und verhältnismäßig gut besuchte Lobpreisandacht, und spät am Abend fragte ein Mitglied des Pfarrgemeinderats per Mail in die Runde, ob die für Mittwoch angekündigte Sitzung eigentlich stattfinde -- es war nämlich immer noch keine ordnungsgemäße Einladung mit Tagesordnung versendet worden. Als darauf keine Antwort erfolgte, schrieb ich am Mittwochvormittag meinerseits eine Mail, in der ich dafür plädierte, die Sitzung zu verschieben. 

Ansonsten war ich am Mittwochvormittag damit beschäftigt, letzte Hand an die neuen "Lebendigen Steine" zu legen, ein Handout für die Rosenkranzandacht am selben Abend zu erstellen und beides in Berlins günstigstem Copyshop zu drucken. Zur Rosenkranzandacht am Abend erschienen außer mir nur vier ältere Damen aus der Gemeinde, die mir alle persönlich bekannt waren; anschließend ging ich, da auf meine Mail vom Vormittag keine Antwort erfolgt war und immer noch keine Tagesordnung vorlag, nicht zur Pfarrgemeinderatssitzung, sondern nach Hause und kochte Abendessen für meine Familie. War ein eigentümlich befreiendes Gefühl. Welche Konsequenzen ich daraus für die Zukunft ziehe, muss ich mir aber noch gründlich überlegen. 

Der Donnerstag verlief friedlich, aber am Freitag musste ich mich schon wieder ärgern. Während meine Liebste mit den Kindern im Tierpark war, hatte ich mich für ein paar Stunden in "meine" Pfarrbücherei gesetzt, um zu arbeiten, und danach wollte ich zur Anbetung und zur Abendmesse. Als ich die Kirche betrat, kam eine ehrenamtliche Mitarbeiterin der Gemeinde (die ich, das muss dazu gesagt werden, im Allgemeinen durchaus schätze und mag) auf mich zu, um mir - wohlgemerkt in der Kirche, quasi vor dem ausgesetzten Allerheiligsten - mitzuteilen, ich solle doch endlich mal die Bücherkartons aus dem Treppenhaus des Gemeindehauses wegschaffen. Ich war viel zu verdattert, um darauf eine sinnvolle Antwort zu geben -- die zum Beispiel hätte lauten können, ich sähe gar nicht ein, wieso das meine Aufgabe seon solle, schließlich seien das nicht meine Bücher und ich hätte sie da auch nicht hingestellt, und davon abgesehen verstünde ich auch nicht, wieso die da überhaupt weg sollten, da sei doch genug Platz. (Ich benutze die Bücher aus diesen Kartons hauptsächlich dazu, von Zeit zu Zeit das unser öffentliches Büchertauschregal aufzufüllen; einige Bücher, von denen ich der Meinung war, sie seien "zu schade", um irgendwie "verschütt zu gehen", habe ich bereits in Sicherheit gebracht.) Jedenfalls war ich nach dieser Begegnung so sauer, dass ich die Kirche erst einmal wieder verlassen und etwa zehn Minuten spazieren gehen musste, ehe ich mich bereit fühlte, zur Anbetung zu gehen. 

Am Sonntag ging ich mit der ganzen Familie morgens in die Messe -- und durfte spontan den Lektorendienst übernehmen, da der eigentlich eingeteilte Lektor krank war. 

Die Fürbitten waren ziemlich furchtbar - wer schreibt sowas?!? -, aber ich bemühte mich, zu retten, was gerade noch zu retten war.

Der Organist tauchte übrigens ebenfalls nicht auf; für ihn sprang ein Jugendlicher aus der Gemeinde, ein früherer Messdiener, ein. Es muss wohl einen Fehler bei der Diensteinteilung gegeben haben, denn am Nachmittag lief mir der Organist über den Weg und erklärte mir, er habe Urlaub. 


Was ansteht: Auf dem Terminkalender steht für diese Woche noch gar nicht viel, und das finde ich eigentlich ganz entspannend; zu tun gibt's ja auch ohne besondere Vorkommnisse immer genug. Zumal ich zwei Artikel für die Tagespost zu schreiben habe -- aber ich denke, ich fange lieber erst mal mit einem an. Daneben sollte ich wohl auch den Redaktionsschluss für die November-Ausgabe der "Lebendigen Steine" im Auge behalten, damit ich zum Ende des Monats hin nicht wieder in Zeitdruck gerate. -- Morgen ist jedenfalls Lobpreis - kein besonderer Gedenktag diesmal, einfach Dienstag im Jahreskreis, Psalterium 4. Woche -; und am Freitag, dem Gedenktag der Hl. Teresa von Ávila, ist Lokalausschusssitzung. Nach der Szene am letzten Freitag rechne ich damit, dass auch da die Bücherkartons im Treppenhaus zur Sprache kommen; ich beabsichtige daher, einer Debatte darüber von vornherein den Wind aus den Segeln zu nehmen, indem ich meinerseits das Thema Pfarrbücherei auf die Tagesordnung setzen lasse und einen kleinen Vortrag darüber halte, was für einen Schatz wir mit dieser Bücherei besitzen und dass sich doch bitte alle mal die Frage stellen sollen, was sie dazu beitragen können, diese Bücherei für die Gemeinde und darüber hinaus besser nutzbar zu machen. -- Das Problem dabei ist, dass in dieser Gemeinde (wie vermutlich in vielen anderen Kirchengemeinden auch!) das Schlechtmachen, Be- und Verhindern von Initiativen erheblich größer geschrieben wird als jedwede konstruktive Tätigkeit. Wir erinnern uns: Als es darum ging, die Anschaffung eines neuen Opferkerzenständers zu verhindern, berief der Lokalausschuss eine Sondersitzung ein, zu der signifikant mehr Leute kamen als sonst. Das sagt, glaube ich, schon eine Menge aus. -- Was beim Lokalausschuss sonst noch so auf den Tisch kommt, bleibt abzuwarten; tags darauf, am Samstag, ist dann schon wieder Krabbelbrunch. Hätte ich beinahe vergessen, wenn's nicht in den Vermeldungen stünde. Eigentlich hätte ich mir die Krabbelbrunch-Termine für die nächsten Monate schon längst mal in den Kalender eintragen können, aber irgendwie sagt mir eine hartnäckige innere Stimme, das lohne sich nicht, da jeden Moment eine neue Verschärfung der Corona-Regeln dazu führen könne, dass die ganze Veranstaltungsreihe wieder abgeblasen werden müsse. Es dürfte interessant zu beobachten sein, wie lange solche Gedanken unser aller tägliches Leben noch begleiten werden. 

Zitat der Woche: 

"Wenn der Feind uns bekämpft, ist das gut und nicht schlecht." 
(Mao Zedong)

Linktipps: 

Eins vorweg: Isch 'abe gar kein Netflix -- und obwohl ich durchaus wahrgenommen habe, dass der Regisseur Mike Flanagan für seine Äußerungen über seinen religiösen Hintergrund einige Aufmerksamkeit in katholischen Twitterkreisen geerntet hat, war mir zunächst nicht klar, was eigentlich der Anlass für diese Debatte war -- nämlich Flanagans neue, auf Netflix veröffentlichte Horror-Miniserie "Midnight Mass". Auf Aja Romanos im linksliberalen Magazin "Vox" erschienene Kritik der Serie wurde ich aufmerksam, weil Simcha Fisher sie auf Facebook geteilt hat; und, um Missverständnissen vorzubeugen: Der Grund, weshalb Simcha Fisher diese Kritik auf Facebook geteilt hat und weshalb auch ich sie hier verlinke, ist, dass die Kritik so doof ist -- aber eben auf bezeichnende Art doof.

Was Aja Romano an der Serie auszusetzen hat, ist, kurz gesagt, dass sie ihr zu religiös ist. Nun gut: Dass ihr das nicht gefällt, ist selbstverständlich ihr gutes Recht, aber persönlicher Geschmack allein ist keine besonders gute, jedenfalls keine ausreichende Basis für ein kritisches Urteil. (Ich kann mir vorstellen, dass an dieser Stelle vielleicht manche meiner Leser einwenden möchten "Ach nicht? Wieso nicht? Was denn sonst?". Diese Einwände einlässlich zu erörtern, würde hier den Rahmen sprengen, daher nur ganz kurz: Wenn die Beurteilung von Kunstwerken bloße Geschmackssache wäre, dann hätte es von vornherein keinen Sinn, Kritiken zu schreiben oder zu lesen, denn dann wäre jede mögliche Meinung zu einem bestimmten Werk genauso valide wie jede andere.) -- Darauf, warum die Kritikerin dennoch der Meinung ist, ihre persönliche Verärgerung über den für ihr Empfinden allzu ausgeprägten religiösen Gehalt der Serie sei ein valider Kritikpunkt, komme ich noch; zuvor möchte ich jedoch noch anmerken, dass diese Kritik die Serie aus meiner Sicht gerade interessant macht. Nicht zuletzt, weil der Befund, es handle sich um "eine Geschichte voll religiösen Eifers", nach den bereits angesprochenen Aussagen des Regisseurs über seinen religiösen Hintergrund eher überraschend kommt.

Mike Flanagan ist als Katholik groß geworden, war jahrelang Messdiener und beschreibt die Erfahrungen, die er als Kind in und mit der Kirche gemacht hat, rückblickend als im Wesentlichen positiv. Aber dann fing er irgendwann an, selbständig in der Bibel zu lesen -- und war schockiert, darin Dinge vorzufinden, die er mit dem Glauben, den man ihm in der Kirche vermittelt hatte, nicht in Einklang zu bringen vermochte. Daraufhin begann er sich für andere Religionen und Weltanschauungen zu interessieren und stellte schließlich fest, dass rationalistische und atheistische Denker wie Samuel Harris, Christopher Hitchens und Carl Sagan ihn am meisten ansprachen; über Sagans Buch "Blauer Punkt im All" sagt er, es habe ihn in spiritueller Hinsicht tiefer berührt als die Bibel.

Wie mehrere Kommentatoren auf Twitter anmerkten, werfen diese Erfahrungen Flanagans ein bezeichnendes Licht auf die Qualität der Katechese in handelsüblichen katholischen Pfarreien. Nicht zuletzt kann man dies auch als ein Lehrstück darüber betrachten, dass und warum eine harmlos-oberflächliche "Friede, Freude, Eierkuchen"-Kinderkatechese einfach nicht nachhaltig ist: Irgendwann kommen die Kinder schon von selbst dahinter, dass da irgendwas nicht stimmt.

In der Serie "Midnight Mass" bekommt man es nun allem Anschein nach mit einer sowohl intensiveren als auch traditionelleren Form katholischer Frömmigkeit zu tun als der, die Flanagan aus eigenem Erleben vertraut ist; und Mancher wird nun meinen, das müsse ja wohl auch so sein, denn so ein richtig krasser Dunkelkatholizismus sei dem Horror-Genre nun einmal angemessen. Das dachte sich anscheinend auch Kritikerin Aja Romano, und nun ist sie enttäuscht, weil Glaube und Kirche in der Serie in keinem so eindeutig negativen Licht erscheinen, wie sie erwartet hat.

Über die Handlung der Serie erfährt man aus dieser Rezension nicht viel; das, was Aja Romano darüber sagt, ist allzu bruchstückhaft, verworren und durch Voreingenommenheit verzerrt, als dass man sich ein klares Bild machen könnte. Unterhalb der reinen Handlungsebene geht es jedenfalls, wie die Rezensentin meint, um eine "kaum verhüllte Allegorie der Covid-19-Pandemie". Zwar, so räumt sie ein, sei die Serie bereits vor der Pandemie konzipiert worden, aber produziert wurde sie während der Pandemie, und somit sei es "unausweichlich", sie als eine lehrhafte Fabel für die Pandemie-Ära zu lesen. Und in dieser entdeckt Aja Romano "so viel überschwängliche Christlichkeit, so exaltierte Äußerungen von Gläubigkeit", Elemente von Predigt und biblischem Vokabular, dass, wie sie meint, "die Horror-Elemente beinahe wie bloße Dekoration anmuten."

Und was - abgesehen davon, dass es der Rezensentin schlichtweg nicht gefällt - ist daran nun schlimm? Antwort: Es verstößt gegen das Ethos des Horror-Genres. -- Im Ernst? Ja, im Ernst. Die Kernsätze von Aja Romanos Kritik sind in ihrer funkelnden Schönheit derart unübersetzbar, dass ich sie hier im Original zitieren möchte:

"As a queer, genderqueer atheist who was raised as an evangelical, I’m drawn to horror in part because horror stories fundamentally offer a counter-narrative to mainstream Christianity’s most toxic ideas. Through tropes that tend to celebrate villainy, sinfulness, deviance, queerness, and defiance, horror embraces and empowers all that conservative religion rejects as immoral and unholy."
Ah ja, herzlichen Dank. Und angesichts von Flanagans "Midnight Mass" fühlt sich die Rezensentin nun nicht nur persönlich, sondern zugleich stellvertretend für alle queer-atheistischen Horrorfans wie ein unartiges Kind, dem man sein Lieblingsspielzeug weggenommen und es dem ohnehin bevorzugten, wohlerzogeneren Geschwisterkind gegeben hat. Da könnt' man jetzt sagen "Heul doch", aber hilfreich wär' das wohl eher nicht so.

Auch ganz unabhängig von dieser Netflix-Serie und der Frage, wie gut oder wie schlecht sie nun wirklich ist, scheint mir Aja Romanos erzürnte Kritik bezeichnend für ein Phänomen, das ich als Paradox des Atheismus bezeichnen möchte: Man erlebt es nicht gerade selten, dass dieselben Leute, die einem triumphalistisch aufs Brot schmieren, die Menschheit werde geradezu naturgesetzlich immer weniger religiös und dem Atheismus gehöre folglich die Zukunft, es gleichzeitig hinkriegen, sich als diskriminierte, von fanatischen Gläubigen unterdrückte und marginalisierte Minderheit darzustellen.  Wenn Atheismus tatsächlich nichts anderes bedeutete als nicht an Gott zu glauben - bzw. genauer: überzeugt zu sein, dass kein Gott existiert -, sollte man dann nicht annehmen, dass Atheisten mit der Existenz von Religion(en) auf der Welt etwas gelassener umgehen könnten? Nö, anscheinend nicht. Hat das - wie in einer Erzählung von Martin Buber, die Joseph Ratzinger in seiner "Einführung in das Christentum" zitiert - mit dem Erschrecken vor dem Gedanken "Vielleicht ist es aber wahr" zu tun? --  Tatsächlich habe ich bei besonders engagierten Atheisten nicht selten den Eindruck, sie seien wegen irgendwas mehr oder weniger Persönlichem sauer auf Gott und wollten sich an Ihm rächen, indem sie nicht an Ihn glauben. Ein ehemaliger Arbeitskollege von mir formulierte dieses Paradox einmal andersherum, mit dem schönen Satz: "Ich glaube nicht an Gott, und dafür hasst Er mich." Man könnte es auch noch simpler ausdrücken, mit dem Spruch: Wenn es Gott nicht gäbe, gäbe es auch keine Atheisten. 

Eine gewagte Prämisse: Kann (darf?) man die Coronavirus-Pandemie mit den Terrorattacken des 11. September 2001 vergleichen? -- Na gut, vergleichen kann man im Grunde alles mit allem, es kommt nur darauf an, worin man jeweils das Vergleichbare zu erkennen meint und ob der Vergleich dann mehr Gemeinsamkeiten oder mehr Unterschiede ergibt.

Der Essayist und Buchautor Peter Van Buren, ein ehemaliger Mitarbeiter des US-Außenministeriums, ist jedenfalls der Meinung, dass das "Mindset", das die politischen und gesellschaftlichen Reaktionen auf die Pandemie bestimmt, frappierende Ähnlichkeit mit jenem hat, das seinerzeit die Reaktionen auf "09/11" prägte. Er erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass Irakkriegs-General Petraeus schon früh die Frage aufwarf: "Wo soll das alles enden?" Konkret: Was ist das strategische Ziel, auf das wir hinarbeiten, sodass wir, wenn es erreicht ist, sagen können: "Jetzt haben wir's geschafft"? Im Falle der Coronavirus-Pandemie hat es den Anschein, dass das Ziel der Maßnahmen permanent umdefiniert wird, sodass es trotz aller Fortschritte in der Pandemiebekämpfung in immer weitere Ferne zu rücken scheint. "Es fing an mit 'Zwei Wochen, um die Kurve abzuflachen', und dann ist es ausgewuchert zu 18 Monaten voller Lockdowns, Maskenpflicht und neuerdings Impfzertifikaten", stellt Van Buren fest: "Das meiste von dem, was inzwischen Realität geworden ist, wäre vor einem Jahr noch als Verschwörungstheorie zurückgewiesen worden." Was ist nun also das angestrebte Ziel? Die Neuinfektionen auf Null zu reduzieren? "Das ist ungefähr so realistisch wie Demokratie in Afghanistan."

Van Buren ist kein Verschwörungstheoretiker; im Gegenteil weist er sogar darauf hin, dass die aktuellen Regierungen vergleichsweise erheblich weniger darauf versessen scheinen, politisches Kapital aus der Corona-Krise zu schlagen, als es die Bush-Administration nach "09/11" war. Van Buren ist auch kein Impfgegner: Im Gegenteil rechnet er es zu den schädlichsten Auswirkungen des gesellschaftlichen Klimas in der Corona-Debatte, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen in überproportionalem Ausmaß dazu verleitet werden, der Impfung zu misstrauen, und folglich auch in überproportionalem Ausmaß sterben. Ob das wirklich so stimmt, kann ich nicht beurteilen; zustimmen würde ich Van Buren aber jedenfalls in der Wahrnehmung, dass der öffentliche Umgang mit der Corona-Krise, ebenso wie seinerzeit nach "09/11", eine fatale Botschaft transportiert -- die man zusammenfassen kann als "Gib Freiheit auf zugunsten von Sicherheit, vertraue der Regierung und betrachte deine Mitmenschen als potentielle Bedrohung"

Was das angeht, neige ich übrigens zu der Auffassung, dass die Deutschen noch erheblich anfälliger für derartige Botschaften sind als die US-Amerikaner. Dass der Staat bzw. die Regierenden für das Wohlergehen der Untertanen Bürger zuständig und verantwortlich seien, scheint seit dem "aufgeklärten Absolutismus" des alten Fritz fest im deutschen Politikverständnis verankert zu sein, während die angloamerikanische Tradition den Staat ja eher als neutralen Schiedsrichter zwischen den Interessen der Bürger sieht, der nur eingreifen soll, wenn's unbedingt nötig ist, und die Leut' ansonsten in Ruhe lassen soll. 

Mein Misstrauen gegenüber der typisch deutschen Auffassung vom Wohlfahrtsstaat war übrigens auch ein wesentlicher Grund, weshalb ich so zusammengezuckt bin, als in den Fürbitten vom vergangenen Sonntag von einem "politische[n] Handeln" die Rede war, das die "Ängste" der Menschen "vor den Wechselfällen des Lebens mindern" solle. WTF?, dachte ich. Herzlich willkommen in der Wohlfühldiktatur. 

Der eine oder andere wird's wohl mitbekommen haben: Eine BDKJ-Funktionärin und Teilnehmerin des Schismatischen Weges hat auf ihrem Instagram-Account Vorwürfe gegen Kardinal Woelki erhoben. Dieser habe sich am Rande der jüngsten Synodalversammlung ihr gegenüber übergriffig verhalten und seine klerikale Macht gegen sie ausgespielt. Wie das? Nun, er ist, nachdem sie ihn in einem Redebeitrag scharf angegriffen hatte, in einer Sitzungspause auf sie zugekommen und hat versucht, ein persönliches Gespräch mit ihr zu führen. Und DAS geht ja nun mal GAR nicht! -- Kann man diesen Vorgang anders kommentieren als dadurch, dass man noch ein paar weitere Ausrufezeichen und "einself!!" dranhängt? Man kann, und Bloggerkollegin Anna von "Katholisch ohne Furcht und Tadel" tut es. Da sie davon ausgeht, dass "Satire heute angesichts grassierenden Narzissmus‘ nicht mehr richtig funktioniert", stellt sie ihrem Artikel einen Disclaimer voran, der fast so lang ist wie der ganze darauffolgende Text (den man allerdings, einem "Predisclaimer" zufolge, überspringen darf, wenn man "Satire ohne Warnhinweis versteht"); aber im Grunde ist ihr Artikel mehr als bloße Satire -- nämlich eine trotz aller Überzeichnung und trotz der Verwendung so witzig-treffender Namen wie "Laura Pia Lauchhügel" und "Malte Fridolin Rübengipfel" im Kern durchaus ernstzunehmende Analyse der manipulativen und totalitären Argumentationsschemata, derer sich die postliberale "successor ideology" bedient. Der Theorie des Intersektionalismus zufolge ist jemand, der per definitionem zu den Opfern struktureller Unterdrückung gehört - also beispielsweise eine Frau in einer patriarchalisch strukturierten Gesellschaft, wie es die katholische Kirche nun einmal unbestrittenerweise ist - gegenüber denen, die von struktureller Unterdrückung profitieren (wie z.B. die Bischöfe), immer im Recht. Und zwar nicht nur mit dem, was frau sagt und tut, sondern auch und erst recht mit dem, was sie fühlt. Wenn frau sich unterdrückt fühlt, dann ist der, von dem sie sich unterdrückt fühlt, de facto ein Unterdrücker. Punkt.

Die Aporien, die aus einer solchen ideologischen Grundannahme resultieren, arbeitet Anna überzeugend, mit Scharfblick und Witz heraus. Also husch den Link angeklickt, Leser! Im Übrigen erwäge ich sehr ernsthaft, den BDKJ fortan nur noch "KAQFAPOCgM" (katholische, anarchistische, queer-feministische, antifaschistische People of color gegen Machtmissbrauch) zu nennen, aber vielleicht wird mir das doch auf die Dauer zu umständlich. 

Was mag wohl dabei herauskommen, wenn Maria Zwonull eine Rosenkranzandacht gestaltet? Das mag jetzt vielleicht klingen wie eine Scherzfrage à la "Was liegt am Strand und spricht undeutlich? -- Eine Nuschel!", aber nee, sowas gibt's in echt, und Bloggerkollegin Claudia hat das Opfer auf sich genommen, da hinzugehen, um darüber zu berichten. Allein dafür gebührt ihr schon Anerkennung. Was sie im Einzelnen zu berichten hat, bewegt sich im Großen und Ganzen im Rahmen des Erwartbaren, ist darum aber nicht weniger lesenswert.

Da beginnt der Rosenkranz mit einem selbst ausgedachten Credo, das man sich durchaus noch kruder hätte vorstellen können, in dem aber weder die Gottheit Christi noch Seine Auferstehung eindeutig benannt werden (und, irgendwie folgerichtig, auch weder von der Auferstehung der Toten noch von der Vergebung der Sünden die Rede ist); in den einzelnen Gesätzen des Rosenkranzes heißt es dann:
"Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus...
... der uns annimmt, wie wir sind.
... der Unrecht und Machtmissbrauch verurteilt.
... der den Schrei nach Gerechtigkeit hört. ... der die Kleinen und Machtlosen in den Mittelpunkt stellt.
... der mit uns eine geschwisterliche Kirche ersehnt. Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes."
Claudia kommentiert diese Sätze wohlwollender, als ich es tun würde, daher überlasse ich ihr das Wort:
"Grundsätzlich kann ich jeden dieser Einschübe überzeugt mitbeten, den ersten und den fünften allerdings mit einem „ja aber“ im Hinterkopf. Jesus nimmt uns an, wie wir sind – als Sünder -, aber Er sagt auch: Geh und sündige nicht mehr. Jesus will, daß wir geschwisterlich leben im besten Sinne, aber das Haupt der Kirche ist Er. Ursprung und Ziel der Kirche ist nicht ein liebevoller Familienkreis, sondern Gott."

Natürlich kam auch die Forderung nach "wertschätzende[r] Haltung und Anerkennung [...] gegenüber selbstbestimmter achtsamer Sexualität und Partnerschaft" zur Sprache -- und zur Begründung wurde darauf verwiesen, dass Jesus ja schließlich auch "außerhalt der üblichen Familienstrukturen" zur Welt gekommen sei. Grönch. Was Claudia sonst noch über diese Andacht und die darauf folgende Diskussionsrunde schreibt - in der sie laut eigener Einschätzung die einzige Teilnehmerin war, "die die katholische Lehre vollständig annimmt und verteidigt" -, erweckt den Eindruck einer Veranstaltung, die von wenig Kenntnis und Verständnis des katholischen Glaubens geprägt war, dafür aber von umso mehr Wut -- einer Wut, die man verständlich und zu einem gewissen Grad berechtigt finden könnte, wenn und insoweit sie sich auf tatsächliche Missbräuche und Verbrechen im Bereich der Kirche - sexuelle und andere - bezöge. Aber ich kann mir nicht helfen, ich werde den Eindruck nicht los, dass sowohl die Zwonullerbewegung als auch der Schismatische Weg diese Themen lediglich als Vorwand nutzen. Der eigentliche Grund für die Wut der Zwonullerinnen ist, dass die Kirche nicht so ist, wie sie sie haben wollen -- und dass sie sich persönlich nicht genügend wertgeschätzt fühlen. Dabei rekrutiert sich doe Zwonullerbewegung wesentlich aus Personen, die seit Jahrzehnten auf Pfarrei-, Dekanats- und/oder Bistumsebene im institutionellen Apparat der Kirche aktiv sind und da zum Teil durchaus einflussreiche Positionen innehaben. Aber das genügt ihnen nicht, solange sie nicht Diakonin, Priesterin, Bischöfin und Päpstin werden können.

Bloggerkollege Kephas äußerte bereits vor Monaten auf Twitter:

"Die Zweinullgruppe ist die Rache der Rentner an einem anerzogenen Glauben, den sie nie teilen wollten."

Er fügte zwar den Hashtag #changemymind hinzu, aber damit kann ich ihm nicht dienen -- denn meine eigene Einschätzung unterscheidet sich allenfalls in Nuancen von der seinen. Ich denke, wir haben es hier mit Leuten zu tun, die einer aus verwässerten und in Pastellfarben angestrichenen Versatzstücken des Christentums, pantheistisch-neuheidnisch angehauchten Matriarchatsphantasien plus Ökoromantik, Bachblüten, Aromatherapie und 70er-Jahre-Psychobabbel zusammengebastelten Pseudoreligion anhängen, von der sie irrtümlich annehmen, das sei das Christentum; und wenn sie mal jemanden treffen, der sich dazu bekennt, was die Kirche tatsächlich lehrt, dann ist das in ihren Augen ein ewiggestriger, mittelalterlicher Fundamentalist. Ein bisschen geht es ihnen also wie dem jungen Mike Flanagan, nur dass sie schon viel älter und in ihrem Irrtum gefestigter sind und darum, statt wie Flanagan zu dem Schluss zu kommen, das Christentum sei dann wohl doch nichts für sie, darauf beharren, sie seien die wahren Christen. Das ist fast ein bisschen zu traurig, um sich darüber lustig zu machen.

Aber eben nur fast

Ohrwurm der Woche: "Hart haben sie mich bedrängt" (Peter Janssens, 1977) 

Ein Pastiche zu Psalm 129, überraschend funky interpretiert von Sacropop-Großmeister Peter Janssens. Den Track habe ich auf YouTube entdeckt, während ich im Copyshop die aktuelle Ausgabe der "Lebendigen Steine" ausdruckte. Wie ich überhaupt darauf gekommen bin, nach so etwas zu suchen, ist eine Geschichte für sich, die ich vorläufig noch nicht verraten möchte; aber schon allein den Umstand, dass längst vergessen geglaubte Sacropop-Perlen aus den 70ern heutzutage in Rare-Groove-Kollektionen von Psychedelic- und Krautrock-Connaisseuren Auferstehung feiern, finde ich schon äußerst bemerkenswert -- und witzig. 

Wie so oft im NGL-Bereich (exemplarisch sei auf die Strophen des Klassikers "Die Sache Jesu braucht Begeisterte" verwiesen) steht auch hier der Sound in einem offenbar gewollten Spannungsverhältnis zur Sperrigkeit und Thesenhaftigkeit des Texts; so unfreiwillig komisch das passagenweise wirkt ("Mich hat nie jemand in eine Mondrakete gedrängt", merkte Bloggerkollege Kephas an, als ich den YouTube-Link auf Facebook teilte -- und fügte hinzu, "Mondrakete" sei ja heutzutage bereits ein "komplett ausgestorbenes Wort"), kann ich mit der fortschrittsskeptischen und nonkonformistischen Message des Songs doch so Einiges anfangen; und unbeschadet der "Mondraketen und Atomkraftwerke" erscheint mir der Text im Großen und Ganzen wie auch in einigen Details  ("Nummerieren wollen sie mich, all meine Daten erfassen") durchaus aktuell. -- "Aber heute sind diese Leute bestimmt alle gegen Corona geimpft", merkte meine Liebste an. -- "Schon", räumte ich ein, "aber die sind auch alle alt genug, um zur Risikogruppe zu gehören." (Janssens selbst natürlich nicht, denn der ist bereits 1998 verstorben; wäre aber, wenn er noch lebte, heute 87 Jahre alt.) 

Ach ja, und beim in triumphierenden Tonfall vorgetragenen Schlussrefrain "Frustriert werden sie sein, denn der Herr ist mein Sinn / Nie werd' ich funktionieren" kommt mir immer, ob ich will oder nicht, ein Juwel aus der SFB-"Abendschau" von anno 1972 in den Sinn, das ich meinen Lesern keinesfalls vorenthalten möchte

Aus der Lesehore: 

Immer mehr kam ich ab von dir, immer weiter entfernte ich mich von dir, mein Herr, du mein Leben. Ja, mein Leben war schon daran, ein Leichnam zu werden, oder vielmehr, in deinen Augen war ich schon ein Leichnam. Eine schmerzhafte Leere hast du mich spüren lassen. Nie habe ich eine solche Traurigkeit erlebt wie damals. Du, Herr, hast mir diese Unruhe des schlechten Gewissens eingepflanzt; denn so abgestumpft es auch war, tot war es keineswegs. Ich habe nie soviel Traurigkeit, Unbehagen und Unruhe erlebt wie damals.  
Wenn ich damals gestorben wäre, ich wäre in die Hölle gekommen. Gott, deine Hand war über mir und ich ahnte es kaum! Du hast mich unter deinen Flügeln beschirmt, als ich nicht einmal an deine Existenz glaubte!
So hast du mich während der Jahre behütet, bis du die Zeit für gekommen hieltest, mich in die Herde zurückzuführen. 

(Sel. Charles de Foucauld)


 

17 Kommentare:

  1. Lieber Kingbear,
    ich kann ja Ihre Verärgerung über den Ton, Ort und Zeitpunkt der Mahnung der ehrenamtl. Mitarbeiterin wg. der Bücherkartons im Treppenhaus erstehen und nachvollziehen.

    Aber: Hat sie rein in der Sache nicht vielleicht doch irgendwie recht?

    Kartons mit Büchern in einem Treppenhaus sind ja prinzipiell brennbar und stellen möglicherweise eine gewisse Gefahrenquellen dar, oder nicht?

    Natürlich macht der Ton die Musik, klar.

    Aber vielleicht gibt's ja doch noch irgendwie einen besseren Lagerplatz für die Bücherkartons...

    Wäre schön, wenn Sie der Frau vielleicht doch innerlich vergeben könnten...

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    1. Nun, wie schon gesagt, da ich die Kartons dort nicht hingestellt habe, sehe ich nicht so ganz ein, warum von mir erwartet wird, sie dort wegzuräumen. Zudem kann ich Ihnen versichern, dass die Kartons keinen Fluchtweg versperren; die Angabe, sie stünden "im Treppenhaus", erweckt vielleicht einen falschen Eindruck, wenn man die Räumlichkeiten nicht kennt.

      Was das "innerliche Vergeben" angeht, haben Sie allerdings ohne Zweifel Recht. Ich bemühe mich...

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  2. "Beten wir um ein politisches Handeln, das die Bedürfnisse der Menschen erkennt und Rahmenbedinungen schafft, die ihre Ängste vor den Wechselfällen des Lebens mindern." (Greta Thunberg: Bla,Bla,Bla!)


    "Beten wir für die politisch Handelnden, dass sie die Bedürfnisse der Menschen erkennen und beachten."

    Wie wohltuend ein Rotstift sein kann, zeigt die überarbeitete Endfassung. Zum "Original" ist zu sagen: Die Bedürnisse der Menschen sind weitesgehend abgedeckt: Essen, Trinken, Kleidung, Wohnung, Arbeit und Krankenkasse, sind beim überwiegenden Teil der Bevölkerung gesichert. Was soll man da als politisch Handelnder noch zusätzlich erkennen?
    Nun haben wir neue Rahmenbedingungen: Viren und Klimawandel. Das Credo: "Wir werden alle sterben, wenn..."
    Die Lösung: Angst schüren und Menschen kontrollieren.
    In unser Pfarrheim z.B. kommen meine Frau und ich nur, wenn wir nachweisen, dass wir in den letzten 12 Stunden gesund gewesen sind. LOLL!! Wenn wir das nicht wollen, schüren wir die Ängste der Geimpften, Genesenen oder Getesteten und müssen wie der Hund vor der Bäckerei, (dieser Vergleich hinkt nicht) draussen bleiben. Vor etwa einem Jahr war das Querdenke und Verschwörungstheorie.
    Ein zweites Beispiel: In einem Seniorenheim, wo die ungeimpte Freundin meines Bruders Doppelschichten bis zum Abwinken fährt, werden Bewohner u.a. im Schlaf(!!) zum dritten Mal geimpft. Impfneben- und Folgewirkungen die offensichtlich sind und nicht mehr weg diskutiert werden können, lösen nur noch Achselzucken bei den behandelnden Ärzten aus. So nach dem Motto: Shit happens! Aber was soll man jetzt auch noch machen, wenn man im Vorfeld den alten Menschen mit Horrorszenarien, die man besser den Experten überlässt (Mike Flanagan), geradezu in die Impfung gezwungen hat.
    Politisch Handelnde sollten deeskalieren und keine geistlichen Todesschwadrone in die Welt schicken. Aus der Nummer allerdings kommen wir ohne Gottes Handeln nicht mehr raus. Das ist zumindest schon mal eine Fürbitte wert.

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    1. Die "Horrorszenarien" klingen hier irgendwie so, als ob es diese nicht (oder nicht relevant, etc.) gäbe. Das übersieht aber entscheidendermaßen das *nicht* hypothetische oder modellhafte, sondern ganz real zur Tatsache gewordene Horrorszenario, das wir durchlebt haben. Ich kann ehrlichgesagt nicht nachvollziehen, wie das jemand für weniger schlimm halten kann wie sagenwir eine Coronainfektion, die ja bekanntlich nach ein paar Wochen so oder so (also: durch Tod oder Genesung; meistens letztere, aber die Wahrscheinlichkeit ist gar nicht der Punkt) vorbei ist.

      Und es hilft eben nicht´zu sagen, wenn alle gelassener wären, wenn unsere Staatslenker den Mut zu Realismus hätten etc. etc., dann wäre das ja ganz anders. Das bestreitet keiner, aber sie sind es eben nicht; und daß ich persönlich zumindest in den fraglichen Punkten gelassen bin, ändert daran nichts, was immer uns die Kindergärtnerinnen verzählt haben mögen.

      - Wobei sich die Leute sehr bezeichnenderweise mit Masse *nicht* vor dem Tod, nicht einmal dem Erstickungstod fürchten. Es sind entgegen gewissen Vorstellungen *nicht* nur die Gläubigen, die das halt nicht tun, weil sie aufs ewige Leben hoffen, sondern in der Frage ist der Rest der Bevölkerung im Grunde wohl *auch* ziemlich gelassen. Man sieht es nur auf den ersten Blick vielleicht nicht, und zwar weil sie das zu äußern unterdrücken oder lange unterdrückt haben; und das aber andererseits im wesentlichen (wenigstens ursprünglich) nicht aus Furcht vor Meinungsverfolgung von oben, auch wenn sowas später teilweise hinzugekommen sein mag.

      nein, was die Deutschen *tatsächlich* fürchten wie die Pest (wie man früher sagte) ist nicht der Tod, sondern, wie eh und je, der Selbstvorwurf, die eigene Pflicht nicht getan zu haben. Und als *solche* hat man es aufgefaßt, den Tod jedenfalls möglichst hinauszuzögern und dafür natürlich "alles zu tun, um etc.", ein beliebter moralischer Ausspruch, den die Deutschen dann leider (man muß es ihnen lassen: an sich zutreffend) wörtlich interpretieren. Das schließt den Hintergedanken durchaus nicht aus "wenn wir einfach leben und sterben würden, hätten wir es alle leichter, die Toten nicht ausgenommen", aber dieser wurde als "zutreffend aber unmoralisch" (nicht etwa als unzutreffend!) abqualifiziert (und bei der Moral, d. h. der subjektiv akzeptierten, nicht unbedingt der objektiv richtigen, erlaubt der Deutsche keine Graubereiche und Toleranz!); dies auch deswegen, weil der Deutsche sowieso dem Vorurteil aufsitzt, das Unangenehmsein gehöre zum Wesen der Pflichterfüllung. In Wirklichkeit ist es ein sündenfallbedingtes Akzidens und im Idealfall, und durchaus sehr häufig im Realfall, nicht vorhanden; womit wieder bewiesen wäre, so hochtheoretisch wie der Satz klingt, daß graue Theorie sehr oft viel konkretere praktische Folgen hat, als unsere Schulweisheit es sich so träumen läßt.

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    2. "Die "Horrorszenarien" klingen hier irgendwie so, als ob es diese nicht (oder nicht relevant, etc.) gäbe."

      Die Horrorszenarien die uns prognostiziert wurden, hat und hätte es tatsächlich nie gegeben. Wer will das ernsthaft bestreiten? Über 3 Millionen Corona-Tote in Europa weissagte uns das RKI noch im März 2020! Wohl wissend, dass diese Zahl rein hypothetisch Relevanz hat und sich in irgendeiner Glaskugel versteckte, wurde sie dennoch unter das Volk gebracht, um sich dann als Lauterbach und Drosten genüßlich in das Gutmenschsofa zu lümmeln, stramm behauptend, dass die Maßnahmen Schlimmeres verhindert haben. Es war z.B. eine Todsünde, das Corona-Virus in irgendeiner Form mit der Haus und Hof-Influenza in Verbindung zu bringen. Nun hat selbst der Chef des RKI eine "Gemeinsamkeit" dieser Viren ins Spiel gebracht. Êr ist also offiziell unter die Querdenker und Verschwörungstheoretiker gegangen. Und was die Deutschen fürchten oder nicht, spielte auch in so ziemlich allen Ländern der Erde eine Rolle. Eine Aufzählung erspare ich mir.
      Das wirkliche und reale Horroszenarium spielt sich jetzt bei den Zwangsimpfungen ab. Und da braucht man nicht eine Theorie zu bemühen, die Fakten sprechen eine klare Sprache. Da bekommt man Bratwürste, Freifahrscheine für die Achterbahn, Einkaufsgutscheine für Mc.Donalds oder ein Lotterielos, wenn man sich sich den rechten Ärmel hochkrempelt. Ganz nebenbei wird den Gläubigen noch die Mitfeier der hl. Messe verwehrt, wenn sie Angst(!) vor einem nicht gänzlich erforschten Impfstoff haben. Mehr Horror geht nicht.

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    3. Och menno... bitte lesen...

      Genau das, daß nämlich Lockdown&Co. ein Horrorszenario war (das sich nun einmal *nicht* dadurch in Luft auflöst, das man sagt, eigentlich hätten sich die Befürchtungen als unberechtigt herausgestellt), habe ich doch genau geschrieben. (Und *wo* in dem Gesamtumfeld jetzt das *genaue* Problem ist, ist hier nicht der Punkt, deswegen nichts weiter dazu.)

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    4. "(Und *wo* in dem Gesamtumfeld jetzt das *genaue* Problem ist, ist hier nicht der Punkt, deswegen nichts weiter dazu.)"

      Ja, ich weiß, „Darüber wollen wir dich ein andermal hören ...“

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  3. Das Lied ist ja mal wirklich cool.

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  4. "4. Beim Betreten und Verlassen, am Sitzplatz sowie beim Gemeindegesang ist eine medizinische Maske (Mund/Nasen-Bedeckung) erforderlich.
    5. Es gibt die 3G (Geimpft, Genesen, Getestet) Regelung.
    Personen, die nicht geimpft, genesen oder getestet (48 Std. Gültigkeit) sind können nicht an der Hl. Messe teilnehmen. Die Damen und Herren des Kirchenschweizerdienstes werden
    gebeten, weiterhin Dienst zu tun und die 3G Regelung an den Kircheneingängen zu kontrollieren."

    Katholische Pfarrgemeinde St. Michael, Dormagen

    Im besten Deutschland, dass es je gab, dürfen in Dormagen nur noch Gläubige in die hl. Messe, die mindestens 48 Stunden keine laufenden Nasen hatten. Man stelle sich vor, der Kirchenschweizer würde prüfen, dass jeder der zur Kommunion geht, nicht im Stande der Todsünde ist. Ein gültiger Beichtnachweis ist vorzuzeigen.

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  5. Mittlerweile 80% der bundesdeutschen Bevölkerung hören nicht auf solch unkenden Stimmen wie die von gerd und haben sich gegen Covid19 impfen lassen.
    Wir wohnen hier in einer Hausgemeinschaft von 20 Leuten, die sich alle durch die Bank impfen ließen: davon mehr als die Hälfte über 80, der Älteste 93. In den letzten 18 Monaten sind 4 Bewohner verstorben, die allerdings bereits lange schwer krank waren. Alle haben die Impfung gut vertragen - keine(r) hat Covid19 bekommen.

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    1. Gleiches bzgl. der Impfverträglichkeit (fast durchweg mRNA-Impfstoffe) kann ich aus unserem rund 100-150 Personen unterschiedlichsten Alters umfassenden Verwandten- und Bekanntenkreis berichten:

      Nur bei einer Handvoll davon gab es überhaupt Beschwerden nach der Impfung - das waren dann meist Menschen, die das Vakzin von Astra Zeneca erhielten.

      Die Beschwerden wie Unwohlsein, Schüttelfrost oder Fieber klangen nach 1-3 Tagen völlig ab und kamen auch nicht wieder.

      Die längsten Nebenwirkungen hatte meine parkinsonkranke Frau, die nach dem Impfen mit Corminatry (Biontech /Pfizer) jeweils ca. 10-14 Tage lang ausgeprägte Missstimmung bis hin zu depressiver Verstimmung hatte.

      Ist ihr sonst unbekannt, kann aber mit ihren regelmäßig mehrmals täglich einzunehmenden Dopaminpräparaten in Verbindung mit der in den ersten 14 Tagen vom Körper auszubildenden Immunabwehr zusammenhängen. Denn für Dopamin sind genau diese Beschwerden als mögliche Nebenwirkung beschrieben.

      Nach der genannten Zeitspanne verschwanden die geschilderten Beschwerden aber auch bei ihr und zwar schlagartig quasi und buchstäblich über Nacht und kamen auch nicht wieder.

      Sie will und wird sich daher auch eine Booster-Impfung Ende Oktober verabreichen lassen.

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  6. "Mittlerweile 80% der bundesdeutschen Bevölkerung hören nicht auf solch unkenden Stimmen wie die von gerd und haben sich gegen Covid19 impfen lassen."

    Na ja, die Propagandamaschine läuft ja auch schon seid 10 Monaten auf Hochtouren. Der Sinn von medizinischen Eingriffen hat auch nichts mit Mehrheitsentscheidungen zu tun. Nur weil 80% der Bevölkerung russisches Roulette spielen, heißt das ja nicht, dass dieses Spiel dadurch ungefährlicher wird.

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    1. Lieber Gerd,

      ja, ein andermal, und ein andermal ist jetzt. Wenn Sie unbedingt über die Impfung reden wollen, bitte. (Sie, und offensichtlich auch der liebe Diasporakatholik. Ich finde ja, daß es am besten ist, zu diesem Thema, dort wo nötig, die trockensten kasuistischen Moralprinzipien hinzustellen und im übrigen viel zu schweigen. Aber gut.

      Daß Sie unbedingt über das Impfen reden wollen, gibt ihnen meiner Meinung nach trotzdem nicht das Recht, einfach über das hinwegzulesen, was ich oben geschrieben habe. Das war nämlich ein Gesichtspunkt von eigener Berechtigung.

      Aber nun, wie von Ihnen so heiß ersehnt, zur Impfung: Der entscheidende Punkt für mich ist ja immer das, was ich tatsächlich beurteilen kann. Insofern ist die Frage entscheidend: *Was wäre*, wenn es sich *wirklich* bei der Impfung um russisches Roulette handeln würde?

      Dann würde es sich darum handeln, einmal russisches Roulette zu spielen, um endlich mit dem Russischroulettespielen aufzuhören. Und damit meine ich nicht Corona. An Corona kann man sterben; an der Impfung haben wir per Hypothese festgesetzt, daß man sterben könne; aber beides ist kein größeres Übel. Beides; eben *auch* der hypothetische Tod durch Impfung nicht. Wenn ein Soldat in einer Festung eingeschlossen ist, mit zugegeben unerschöpflichen Verpflegungsreserven (per Annahme): wird er nicht trotzdem einen Ausfall machen, bei dem er durchaus fallen kann?

      (wird fortgesetzt)

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    2. (Fortsetzung)

      Am Lockdown kann man durch Selbstmord sterben, und wie wir als Katholiken wissen: Das *ist* ein größeres Übel. (Daß man ihn, unter anderem deswegen, gar nicht erst hätte einführen sollen bzw. nach Ablauf der ursprünglich festgesetzten Frist, drei Wochen, hätte abbrechen sollen: klar. Aber, und *das* war mein Punkt *oben*: Das kann ich aber eben nicht im Stile eines Peter Pan auf Nimmerland durch angestrengtes Wünschen wegmakebelieven.)

      Daher muß ich ehrlich sagen, die grausamsten Schreckensszenarien der Impfkritiker überzeugen mich persönlich *mehr* von der Impfung als die Relativierungen und Berichte von offizieller Seite, zumal man bei denen ja tatsächlich nicht leugnen kann, daß die Propagandamaschine auf Hochtouren läuft. Denn ja, alles das würde ich mit Kußhand in Kauf nehmen, um nur endlich wieder leben zu dürfen. So katholisch bin ich hoffentlich noch: nur sündigen, das nicht. Aber das eigene Leben riskieren? Immer. Ich sterbe am 15. September, wie auch mal gesagt worden ist (zugegeben in einer möglichen satirischen Übertreibung)? Gut, dann hab ich das ganze wenigstens hinter mir. Ist außerdem ein schönes Todesdatum, Mariä Schmerzen und so. (Daraus, daß ich hier schreibe, können Sie erkennen, daß ich den Tag überlebt habe.)

      Und die Effekte hat die Impfung auf jeden Fall: sie schützt vor der Quarantänepflicht; sie schützt vor der ewigen Testerei (daß es auf einmal querdenkerisch ist, das Wort "falschpositiv" in den Mund zu nehmen, heißt ja nicht, daß es so etwas nicht gibt); sie bietet unseren Staatslenkern, die wenigstens in diesem Punkt keine Teufel, sondern tatsächlich Menschen, Helden aber wahrscheinlich auch nicht sind, einen gesichtswahrenden Ausweg; und sie hat in meinem persönlichen Fall vielleicht tatsächlich vor Ansteckung geschützt oder dazu beigetragen, aber da weiß man natürlich nicht, welche Rolle sie dabei genau gespielt hat.

      Im übrigen sagen Sie selber (von Ihrem Standpunkt aus), daß wir aus der ganzen nummer ohne Gottes Handeln nicht mehr herauskommen. Also auf deutsch: Auch Sie sehen keine Alternativen. (Sonst hätte ich ja vermutet, sie plädieren für den bewaffneten Aufstand oder eine andere Verzweiflungstat.) Faktisch ist es freilich so, daß der Herrgott (der ja auch durch Zweitursachen wirkt) uns einen Ausweg geboten *hat*, und zwar (per unsere Hypothese) den, russisches Roulette zu spielen. Und zwar ein russisches Roulette der Bauart: Egal wie's ausgeht, du gewinnst.

      Davon abgesehen ist es ja (mit nachrangiger Bedeutung) so, daß Dinge sogar stimmen können, wenn sie mit einem hochgradig kontraproduktiven Ausmaß an Propaganda verbreitet werden. Daß unsere Politiker handwerklich ungeschickt sind, ist ja nichts neues (ein Goebbels, wenn er für Impfung Werbung machen hätte wollen, hätte das um einiges geschickter Anstellen können...) aber daß die ganzen Gefahren mit ziemlich geringer Wahrscheinlichkeit auftreten, ist ja trotz dieser propagandistischen Ungeschicktheit wohl richtig. Und wenn mit Corona begonnen wurde, auf so etwas nicht mehr zu achten und nur auf extreme Einzelfälle zu verweisen (eine unwissenschaftliche Vorgehensweise), dann war das damals schon falsch, aber das heißt gerade, daß es *keine* geeignete Riposte ist, wenn "die Gegenseite" jetzt gewissermaßen dann eben auch die Impfung mit dem gleichen falschen Maßstab mißt. Two wrongs don't make a right, sagt der Engländer.

      --

      Übrigens: Wenn Sie widersprechen wollen, dann bitte erst, wenn Sie meine Position in ihrer Gänze *verstanden* haben. Sie ist, als kleiner Hint, *nicht* "die Impfung muß toll sein, weil die, die was anderes sagen alles böse Querdenker sind". Dann als konkreter Widerspruch (oder auch ein "hier setze ich meine Prioritäten anders") gern. Eine gefühlige Lamentatio à la "die Welt ist schlecht" pp. als Widerspruch ohne solche Begründung bitte ich (und das meine ich ganz ernst, auch wenn es witzig klingt) aus Gründen meiner persönlichen Seelenhygiene zu unterlassen; solche Spielchen können wir gern bei weniger heißen Themen spielen.

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  7. Übrigens sehr vielen Dank für den Link zu Peter van Burens Artikel (den ich anders als Annas Artikel sonst nicht gesehen hätte). Sehr interessant und, soweit er Meinungen enthält, so ziemlich ganz meine Meinung.

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    1. Ja van Burens bringt es auf den Punkt wenn er schreibt:
      "Those who ask to see the science behind decrees (why 50 percent at bars, not 63 percent or 41?) are shunned and mocked. Why six feet of social distancing, not four or 12? No one knows. Why doesn’t the size of the room and its airflow matter? Can’t talk about that."
      Dieses "Can't talk about that" schlägt mir in so ziemlich jeder Diskussion irgendjemand um die Ohren und da wird schon mal behauptet, ich würde mit "unkenden Stimmen" argumentieren. Wobei die Definiton des Begriffes "Unken" die Sache ziemlich genau trifft: "über eine zukünftige/unbekannte Angelegenheit pessimistische Vermutungen anstellen; Zukünftiges pessimistisch betrachten; eine negative Erwartungshaltung haben." (Quelle: Wiktionary)
      Nun unbekannt ist die Angelegenheit inzwischen nicht mehr.

      "If you’ve ever been conned, you know the feeling. That tickle in your stomach when you realize the guy who took your money is not coming back to deliver your knock-off Rolex. You wait around a while, but at some point you get it. You’ve been taken. That’s where we are. There is no ambiguity. This all happened. It took only months, without a shot being fired."

      Exzellent Point Mr. van Burens.
      Ich schliesse mich dem Dank von Imrahil an. Wir sind uns einig. ;-)

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    2. ... eventuell mit der Ausnahme der leise anklingenden Verschwörungstheorie (Disclaimer: für mich ist "Verschwörungstheorie" ein an sich neutraler Begriff), die Schwarzen, die Latinos und die weißen Hinterwäldler seien dahinein "tricked into" worden, sich nicht impfen zu lassen und deswegen gewissermaßen dezimiert zu werden. Zum einen nützt die Impfung zwar was, aber auch wenn die sich nicht impfen, müssen sie zwar nicht ganz unwahrscheinlicherweise Corona durchmachen, aber auch das ist ja nicht gleich eine Dezimierung. Ein gewisser Rückgang der Lebenserwartung, das ja, weil ein zusätzlicher Grund aufgetreten ist, woran man vor allem im Alter sterben kann, aber Auswirkungen auf die *gesellschaftliche Relevanz einer Menschengruppe* dürften, bei allem Respekt für die fortdauernde Bedeutung der alten Leute, über die Kraft der bloßen statistischen Mitgliederzahl kaum hinausgehen.

      Und daß die Zahlen bei denen so sind, bezweifle ich nicht; es deckt sich auch mit meinen "Beobachtungen" (ein etwas hochtrabendes Wort), wo Ende März 2020 die Leute auf der Straße (die zumindest Ausgangssperrausnahmegenehmigungsweitausleger waren) nennenswert öfter ausländisch ausgesehen haben als die Leute auf der Straße *sonst*, und die (dies nun keine eigene Beobachtung) Leute, die aufs Land rausfuhren, um die rumänischen Hopfenpflücker zu ersetzen (vielen Dank dafür!) dort selbstverständlich mit dem klassischen Händedruck begrüßt wurden.

      Aber was sich als natürlicher Effekt von gruppendynamischen Prozessen, Trotzreaktionen usw. ergibt, das braucht in der Regel keinen anschiebenden Hintermann als Erklärung, und auch der Hintermann müßte, da er ein Mensch ist, eine *Motivation* haben: anlaßlose Bosheit ist selten.

      Wenn überhaupt eine Verschwörungstheorie stimmt, dann die, daß Leute aus der vielleicht nur halbbewußten semi-ehrenwerten, aber paternalistischen Motivation heraus, Menschen keinen Anlaß zu Nachlassen bei Coronavorsicht zu geben, beim Berichten über Corona-Maßnahmenkritiker etwas selektiv die verrückteren, die absurdesten unter den Verschwörungstheoretikern, pushen (pushen dürfte reichen; der Verschwörungstheoretiker als solcher würde natürlich die Erklärung von jemandem, der unter falscher Flagge reingeschickt den Idioten spielt, bevorzugen, aber ein solcher ist ziemlich sicher überflüssig, da es Trottel immer gibt; deren Beleuchten [das wie gesagt sogar eher unbewußt geschehen kann] ist viel effektiver), so daß es überflüssig wäre, einen reinschicken, um unter falscher Flagge den Idioten zu spielen), um dadurch die Kritik zu diskreditieren und Leute (soweit die subjektive Motivation) vor Ansteckungen zu schützen.

      Aber warum sollte jemand die Dezimierung von Schwarzen und Latinos wünschen, selbst wenn er der Auffassung wäre, das Nichtimpfen würde zu einer solchen führen?

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