...aber dann wurde der Text länger und länger und geriet außerdem auch inhaltlich so "grundsätzlich", dass ich fand, es wäre Verschwendung, ihn im Kommentarfeld eines fast zwei Wochen alten Artikels zu "verstecken". Gemessen am Durchschnitt meiner sonstigen Blogartikel ist er zwar immer noch ziemlich kurz, aber ich denke, auch das wird einigen meiner Leser durchaus recht sein.
Also, zur Sache: Mein Bericht über das Ökumenisch-häretische Frauengedöns am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen hat sich binnen Kurzem zu meinem mit erheblichem Abstand meistgelesenen Artikel des laufenden Jahres gemausert und - naturgemäß, möchte man sagen - teilweise recht kontroverse Debatten nach sich gezogen. In einer der ersten Reaktionen, die mich erreichten - auf Twitter -, wurde kritisiert, ich würde "ästhetische" und "inhaltliche" Kritik miteinander vermengen. Daraufhin hatte ich einige Mühe, dem Kommentator begreiflich zu machen, dass und warum ich es nicht als eine bloß ästhetische Angelegenheit betrachte, wenn Gott mit weiblichen Pronomina angeredet wird. Ich holte mir Argumentationshilfe aus der Facebook-Gruppe "Ein ungenanntes Bistum" und konnte daraufhin auf diesen und diesen Artikel verweisen. Nun, knapp zwei Wochen später, erschien direkt auf meinem Blog ein Kommentar, der insofern in eine ähnliche Richtung ging, als er hauptsächlich auf die vermeintlich "ästhetische" Seite meiner Kritik reagierte. In meiner Antwort zitiere ich diesen Kommentar in weitreichenden Auszügen; wer ihn trotzdem in Gänze lesen möchte - und sei es nur, um sich davon zu überzeugen, dass ich beim Zitieren nicht tendenziös verkürzend vorgehe -, wird den Original-Kommentar unschwer zu finden wissen.
Der Kommentar erfolgte übrigens anonym. Ich lasse anonyme Kommentare auf meinem Blog durchaus zu, sofern ich finde, dass sie inhaltlich einen sinnvollen Debattenbeitrag darstellen; aber ein bisschen lästig ist es ja doch, wenn man persönlich angesprochen wird und nicht weiß, wer da eigentlich spricht. Meine leichte Irritation über diesen Umstand spiegelt sich wohl auch im Tonfall meiner Antwort wider. Sie lautet wie folgt:
Da werfen Sie nun aber Einiges durcheinander, Gnädigste(r). Ich gehe mal der Reihe nach vor.
>>Wer denkt denn auch, dass es in einer ökumenisch-feministischen Wort-Gottes-Feier zugeht, wie in einem Sonntagsgottesdienst?
Das ist nicht der Punkt. Gottesdienstformen können und dürfen unterschiedlich sein, und ein Themengottesdienst", der nicht anstelle einer Heiligen Messe stattfindet, sondern sozusagen zusätzlich, braucht sich nicht an irgendwelche liturgischen Vorgaben zu halten. Wenn jedoch biblische Texte lediglich als Rohmaterial für freie Assoziationen verwendet werden, Jesus Christus durchweg ausschließlich als "Sohn der Maria", nicht als Sohn Gottes, apostrophiert wird, der Text des Vaterunser verfälscht wird und Gott durchweg mit weiblichen Pronomina angeredet wird, habe ich Zweifel, ob man DAS noch als christlichen (!) Gottesdienst gelten lassen kann.
>>Vor was haben Sie denn Angst?
Woraus schließen Sie, dass ich Angst hätte? Ich habe keine. Dennoch sei es mir an dieser Stelle erlaubt, die Hl. Bernadette Soubirous zu zitieren - die, als sie angesichts ihrer auffallend gelassenen Reaktion auf den Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges gefragt wurde "Haben Sie denn vor gar nichts Angst?", geantwortet haben soll: "Nur vor schlechten Katholiken!"
>>Ich denke Gottes Geist ist größer...
Sätze, die so anfangen, sind IMMMER richtig. Gott ist prinzipiell größer als alles, was wir von Ihm begreifen und erkennen können. Das heißt aber nicht, dass das, WAS wir von Ihm erkennen können - weil Er es uns offenbart hat: durch Seine Menschwerdung in Jesus Christus, durch die Lehre der von Ihm eingesetzten Kirche, durch das Zeugnis Seiner Heiligen - nicht wichtiger und richtiger wäre als irgendwelche Spekulationen darüber, wie oder was Gott außerdem auch noch sein könnte.
>>Weiter als unsere Trennung zwischen konservativ und liberal und unser binäres Denken.
Für "binäres Denken" bin ich der falsche Ansprechpartner. Was die "Trennung zwischen konservativ und liberal" angeht, so verwende ich diese Begriffe schon auch mal - als Arbeitsbegriffe, weil sie nun mal gebräuchlich sind und sich jeder etwas darunter vorstellen kann -, aber im Grunde glaube ich nicht, dass sie den Kern der Sache treffen. Letztlich geht es nicht um "konservativ" oder "liberal", sondern darum, ob man an DEN Gott glaubt, den die Kirche verkündet -- oder an einen selbstgemachten.
>>Adventliche Grüße!
Danke, gleichfalls!
Etwas seltsam ist die Frage eines anonymen Kommentators nach irgendwelchen Ängsten. Die Angst mit seinem vollen Namen zu posten, habe ich jedenfalls nicht. Warum auch? Meine Eltern haben mich Gerd (nach meinem Opa) genannt und mein Vater hieß mit Nachnamen Franken. Alles ohne Ängste.
AntwortenLöschen"Gemessen am Durchschnitt meiner sonstigen Blogartikel ist er zwar immer noch ziemlich kurz, aber ich denke, auch das wird einigen meiner Leser durchaus recht sein. "
AntwortenLöschenJup!
Gerade weil zur Mutter naturgemäß ein engeres Band besteht als zum Vater, finde ich die Vorstellung, Gott sei "Mutter unser", verkehrt.
AntwortenLöschenEs gibt eine Distanz zwischen Mensch und Gott, die einzig der überbrücken kann, der beides ist - wahrer Mensch und wahrer Gott. Das wird mir durch das Bild des Vaters weitaus klarer als durch die so hochgejubelden mütterlichen Bilder.
Niemand Geringerer als der Herr selbst hat von Gott als Seinem und unserem VATER gesprochen und uns das VATER UNSER gelehrt.
AntwortenLöschenEs zeugt in meinem Urteil von Respekt und Wertschätzung und Ehrfurcht dem Sohne Gottes gegenüber, an Seinen Worten und Lehren nichts zu verändern.
Aber ist die Bibel nicht Gottes Wort im Menschen Wort? Ein Nachdenken über die Worte, die wir sprechen sollte doch nicht nur erlaubt sondern auch geboten sein. Uns, als freien in Gottes Antlitz geschaffenen denkenden kreativen Wesen. Jeden Tag wird das "Vater Unser" buchstäblich UNZÄHLIGE Male auf diesem Planeten gebetet. (Was wunderbar ist.) Warum sich dann nicht hin und wieder in diesem meist wiederholten Gebet sich der Tatsache bewusst werden, dass Gott unsere Vorstellungen...auch hinsichtlich seiner geschlechtlichen Erscheinung überschreitet? Liebe Grüße von Johanna (ich bin die anonyme Kommentatorin)
LöschenSie haben wohl recht, Johanna, dass Gott "größer" und letztlich unfassbarer und unbegreiflicher ist als es für uns einfache und sterbliche Menschen vorstellbar ist.
LöschenDAS ist ja z.B. auch letztlich Gottes Antwort an Ijob (Hiob) auf dessen Fragen. Und Ijob beugt sich darauf diesem unbegreiflichen Gott in Demut, woraufhin er von ihm reichliche Beschenkungen erhält.
Trotzdem dürfte es für den einzelnen einfachen Durchschnittsmenschen schwer sein, mit solch einem unbegreiflichen Gottesbild sein Leben dauerhaft gottgefällig auszurichten nach dem Doppelgebot der Gottes- und der Nächstenliebe. Das hatte ja nicht zuletzt das Schicksal und die Geschichte des Volkes Israel gezeigt (siehe AT).
So wurde Gott Mensch in Jesus Christus und lehrte uns Menschen neue und bis dahin kaum bekannte Aspekte des Wesens Gottes:
Dass Gott nicht einsam ist, sondern aus einer Einheit von 3 in totaler Liebe verbundenen Personen besteht: Eben aus Gottvater, Gottes Sohn (Jesus Christus) und dem Heiligen Geist; der vollkommenen Liebe zwischen Gottvater und Gottsohn, die selbst eine Person des dreifaltigen Gottes ist.
Das alles ist letztlich für mich zumindest nicht rational fassbar und erklärbar - ein Geheimnis.
Ich kann nur das über Gott annehmen, was niemand Geringerer als der Herr selbst uns über das Wesen Gottes offenbart hat. Es sei denn, der Heilige Geist würde uns noch tiefer in diese Geheimnisse über Gottes Wesen einführen und weitere Aspekte offenbaren.
Immerhin jedoch ist nach christlichem Glauben der Sohn Gottes Mensch geworden: der Mann Jesus Christus, der eben nicht, wie die Muslime fälschlich glauben, geschaffen wurde wie dereinst Adam und Eva, die ersten Menschen, sondern der gezeugt wurde vom Göttlichen Vater mit Hilfe des Heiligen Geistes Gottes und der menschlichen Mutter Maria.
Dieses gemäß der Verheißung des Engels (Gottesboten) Gabriel an Maria, die hierzu ausdrücklich ihre Zustimmung gegeben hat (s. entspr. Evangelienberichte des NT).
Dabei ist auch diese Menschwerdung Christi (Inkarnation) letztendlich wiederum ein Geheimnis.
Kleingläubige mögen das bezweifelt haben und hielten dann letztlich doch nur wieder eine rein menschliche Zeugung Jesu Christi für wahrscheinlich. Damit wäre dieser aber dann auch nur ein Mensch und nicht zugleich eine der göttlichen Personen, wie ihn die Bibel (NT) bezeugt.
Allerdings müsste es uns in der heutigen Zeit mit sogar schon menschlich jetzt möglichen Mitteln der Pränatalmedizin wie z.B. in vitro-Befruchtung heute eigentlich leichter fallen, dem uns Menschen in seinen Möglichkeiten unendlich überlegenen Schöpfergott eine nicht herkömmliche Zeugung Christi zuzutrauen.
Dass dabei das gezeugte Kind [Jesus] nicht weiblich sein sollte, kann ich mir u.a. damit erklären, dass sonst heutzutage behauptet werden könnte, es handele sich vielleicht um ein Klon Mariens.
So jedenfalls ist diesbezüglich jeder Zweifel bzgl. der Person Jesu Christi auszuschließen.
Christus hat uns Neues über das Wesen Gottes geoffenbart: U.a. spricht er von Gott als Seinem Vater, der sich auch liebevoll um seine Geschöpfe sorgt. Die Menschen, welche den Willen Gottes tun, nennt Jesus seine Mutter und Geschwister (Mt 12,48); DIESE sind die wahren Kinder Gottes!
Es lohnt sich, über solche Worte Christi und Wundertaten Gottes, die uns das NT berichtet, zu meditieren, statt Gott modisch mit femininen Bezeichnungen zu belegen, die biblisch nicht begründbar sind.