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Samstag, 27. Juli 2024

Das Wochenbriefing ist im Ferienmodus...

Servus, Leser! Zu der sanguinischen Einleitung meines vorigen Wochenbriefings wurde mir von Leserseite mitgeteilt, die allgemeine Ferienstimmung erstrecke sich durchaus nicht "von Flensburg bis nach Oberammergau", da Oberammergau in Bayern liegt und in Bayern noch keine Schulferien sind. Ein anderer Leser erwiderte darauf, auch wenn die Ferien in Bayern noch nicht begonnen hätten, werde dennoch sehr wohl auch dort "blau gemacht", jedenfalls soweit es die Schüler betrifft: 

"Notenschluss durch; man geht noch in die Schule, [...] danach gleich ins Schwimmbad mit den Klassenkameraden… und in der Schule, soweit sie noch stattfindet, schließt der Lehrer gemütlich seinen Unterricht ab, dann ist Projektwoche oder so und noch ein Wandertag." 

So habe ich mir das vorgestellt, und ähnlich gemütlich geht's bei uns auch gerade zu, abgesehen davon, dass bei uns tatsächlich schon Schulferien sind. Derweil stelle ich fest, dass der veränderte Lebensrhythmus, den die Sommerferien mit sich bringen, der Motivation zum wöchentlichen Bloggen nicht gerade förderlich ist. Einerseits passiert einfach nicht so viel Blogrelevantes, andererseits habe ich aber auch nicht so recht Lust, mich mit blogrelevanten Themen außerhalb des eigenen Erlebnisbereichs zu befassen, die ja doch meist eher unerfreulich sind (z.B. "Neues aus Synodalien"). Daher hab' ich mir gedacht, ich verschiebe die nächste reguläre Nummer des "Creative Minority Report" mal um eine Woche und überlege mir noch, ob ich bis zum Ende der Ferienzeit einen Zwei-Wochen-Rhythmus beibehalte. Und heute gibt's erst mal nur ein vergleichsweise kurzgefasstes Zwischen-Update! 


Was bisher geschah 

Zunächst einmal stand es ziemlich lange auf der Kippe, ob wir aufs Tegeler Hafenfest gehen würden oder nicht; hauptsächlich lag das daran, dass die Kinder sich nicht einig werden konnten, ob sie da hingehen wollten oder nicht. Wir verbrachten am Samstag also erst mal einige Zeit auf dem Spielplatz, auf Spaziergängen bzw. -fahrten mit Roller und Laufrad sowie in der Snack-Ecke bei Rewe, und als die Kinder dann schließlich doch noch zum Hafenfest wollten, ging meine Liebste mit ihnen hin, während ich mich um den Haushalt und meine Buchprojekte kümmerte. Am Sonntag erfuhr das Dauerthema "Man könnte ja auch mal wieder 'ganz normal' in Siemensstadt in die Messe gehen" eine erneute Fortsetzung: Diesmal hatten wir eigentlich wirklich die Absicht, nach Siemensstadt zu fahren, aber dann kamen die Kinder mal wieder nicht so recht aus dem Bett, und nach dem Frühstück stellten wir fest, dass die Zeit schon reichlich knapp wurde; also entschieden wir uns spontan dazu, nach Borsigwalde in die Allerheiligenkirche zu gehen, wo die Messe zur selben Zeit anfing wie in St. Joseph Siemensstadt, aber der Weg dorthin war für uns erheblich kürzer. Außerdem feierte der Pfarrvikar von St. Klara Reinickendorf-Süd, der während unserer Zeit in der Tegeler Gemeinde unser Lieblingsgeistlicher gewesen war, dort sein 40jähriges Weihejubiläum, sodass wir also aus der Not eine Tugend machen und außerdem Stoff zum Bloggen generieren konnten. Auf diesen Gottesdienst und den anschließenden Empfang im Gemeindesaal wird also noch ausführlich zurückzukommen sein, sei es in einem eigenständigen Artikel oder in der nächsten Creative Minority Report-Ausgabe. 

Der weitere Verlauf der Woche war in der Hauptsache geprägt von "erst mal ausschlafen, dann in Ruhe frühstücken und dann was mit den Kindern unternehmen", wobei ich den letztgenannten Punkt an ein paar Tagen der zurückliegenden Woche meiner Liebsten überließ und mich währenddessen verschiedenen Buchprojekten widmete, die ich seit unterschiedlich langer Zeit in der Schublade habe (das älteste, aber auch schon am weitesten gediehene reicht in seinen ersten Entwürfen bis ins Jahr 2007 zurück). Gesondert erwähnen möchte ich, dass wir am Dienstag ein namhaftes schwedisches Einrichtungshaus besuchten, nicht etwa, weil wir Möbel (oder Geschirr, oder Kerzen, oder...) kaufen wollten, sondern um die Kinder im Småland abzugeben und derweil im hauseigenen Restaurant den unlimitierten Kaffee und das kostenlose WLAN zu genießen. Wie sich jedoch zeigte, ist die Möglichkeit, seine Kinder im Småland beaufsichtigen zu lassen, neuerdings auf zwei Stunden limitiert worden. Hat da womöglich jemand hinsichtlich der Idee, das schwedische Einrichtungshaus als Kombination aus KiTa und Co-Working-Space zu nutzen, Lunte gerochen? Lesen die etwa meinen Blog? – Das kostenlose WLAN funktionierte zunächst auch nicht richtig. Auf der Plusseite ist zu vermerken, dass es auch im Restaurantbereich des Möbelhauses eine Kinderspielecke gibt, in der unsere Kinder sich, nachdem wir sie aus dem Småland hatten abholen müssen, noch eine ganze Weile frohgemut beschäftigten, sodass wir letztlich doch so ziemlich den ganzen Tag im dem Laden verbrachten. Und die Köttbullar waren auch mal wieder lecker

Was die im vorigen Wochenbriefing angekündigte Gedenkfeier für den Aktionskünstler Ben Wagin angeht, zeigte sich, dass ich mich im Wochentag geirrt hatte: Statt am Donnerstag war die erst am (gestrigen) Freitag. Nachdem ich meinen Irrtum bemerkt hatte, hätte ich da gestern eigentlich noch hingehen können; allerdings war für gestern eine Verabredung mit einer Schulfreundin des Tochterkindes und deren Familie angedacht – die dann schließlich doch nicht zustande kam, aber das Verabredungs-Durcheinander zerschoss uns den Tag so nachhaltig, dass ich letztendlich nirgends hinging. Ob ich trotzdem im nächsten Creative Minority Report ein paar Zeilen darüber schreibe, warum ich da eingeladen war und eigentlich gern hingegangen wäre, überlege ich mir noch. – 

Hier jedenfalls schon mal ein Foto dazu. 

Übrigens bin ich in der aktuellen Ausgabe der Tagespost wieder mit meiner Kolumne "Klein.Kram" vertreten; seit heute Morgen ist der Text auch online


Was ansteht 

Ja, was steht eigentlich an? Ein Thema für den nächsten Creative Minority Report wird auf jeden Fall die aktuelle Lage in der Pfarrei St. Marien in Brake/Unterweser sein, wo es endlich neue Entwicklungen gibt; wer nicht abwarten will, bis ich mich dazu äußere, darf einstweilen gern schon mal einen Blick darauf werfen, was die Münsteraner Bistumszeitung Kirche + Leben darüber schreibt. Bei uns zu Hause wird die bevorstehende Woche vermutlich ähnlich verlaufen wie die zurückliegende, bloß mit schlechterem Wetter; wobei weiterhin die Frage im Raum steht, ob wir es wohl noch schaffen werden, mal alle zusammen zum Achorhof zu fahren. Ach ja, und im Übrigen dürfen noch Wetten abgeschlossen werden, ob wir es morgen wohl schaffen werden, mal wieder "ganz normal" in Siemensstadt in die Messe zu gehen – das wäre das erste Mal seit vier Wochen und erst das zweite Mal seit Ende Mai! 


Geistlicher Impuls der Woche 

Dich, den Christen, verwirrt es, dass du Menschen glücklich siehst, die ein schlechtes Leben führen; dass sie eine Fülle dieser irdischen Dinge umgibt; dass sie gesund sind, hohe und stolze Würden innehaben; dass ihr Haus wohlbestellt ist, ihre Angehörigen sich des Lebens freuen, ihre Machtfülle ausgezeichnet ist? Nichts Trauriges beeinträchtigt ihr Leben. Du siehst einerseits ein ganz gottloses Verhalten und erblickst zugleich das reiche Vermögen. Da sagt dein Herz: Es gibt kein göttliches Gericht, alles treibt durch Zufall dahin, durch Bewegung ohne ordnendes Gesetz. Du sagst: Wenn Gott auf die Angelegenheiten der Menschen achtete, ginge es dann der Gottlosigkeit der Bösen so gut? Müsste ich mich dann in meiner Unschuld so plagen? – Für jede Krankheit hat die Heilige Schrift eine Arznei. Wer in seinem Herzen so krank ist, dass er obige Gedanken hegt, der möge aus dem Becher dieses Psalms trinken. Öffne den Mund deines Herzens und trinke, was du hörst: "Errege dich nicht über die Bösen, wegen der Übeltäter ereifere dich nicht! Denn sie verwelken schnell wie das Gras, wie grünes Kraut verdorren sie." (Ps 37,1-2). Was dir lang erscheint, ist bei Gott kurz. Ordne dich Gott unter, und es ist auch für dich kurz. Was der Psalmist Gras nennt, meint dasselbe wie das grüne Kraut. Es sind die dünnen Gräser, welche die Oberfläche der Erde bedecken und keine tiefe Wurzel haben. Darum grünen sie im Winter. Beginnt aber im Sommer die Sonne auf sie niederzuscheinen, so verdorren sie. Jetzt also ist Winter, und dein Glanz ist noch nicht sichtbar. Ist aber die Wurzel, deine Liebe, tiefgehend wie die tiefreichende Wurzel vieler Bäume im Winter, dann geht die Kälte vorbei, und es wird Sommer: Es kommt der Tag des Gerichtes. Dann verwelkt das grüne Gras, aber der Glanz der Bäume wird sichtbar. 

(Augustinus, Auslegung zu Psalm 37) 


Ohrwurm der Woche 

Dawn Penn: You Don't Love Me (No, No, No) 


Dass eine Sängerin mit über 40 Jahren erstmals einen Hit in den internationalen Pop-Charts landet, darf man wohl – auch ohne diesen Umstand unbedingt bewerten zu wollen – als ungewöhnlich bezeichnen. Dass der 1952 geborenen Dawn Penn dieses Kunststück im Jahre 1994 gelang, hatte allerdings eine Vorgeschichte: Im eigenen Land, Jamaica, hatte die Sängerin schon in ihren Teenagerjahren ein paar Hits gehabt, darunter "You Don't Love Me", eine Rocksteady-Coverversion einer R&B-Nummer von Willie Cobb, die ihrerseits auf einem Stück von Bo Diddley basierte. Auf dem internationalen Markt machte Dawn Penns Interpretation von "You Don't Love Me" allerdings erst Eindruck, als sie es unter der Regie des Dancehall-Produzentenduos Wycliffe Johnson und Cleveland Browne ("Steely & Clevie") neu einspielte. Die Zugehörigkeit dieser neuen Version zur HipHop-beeinflussten Reggae-Variante Dancehall manifestiert sich nicht zuletzt in der Hinzufügung einer männlichen Background-Stimme, die neben Einwürfen wie "yeah" und "uh" wiederholt "Da people, da people!" ruft, was ich persönlich zum Schießen finde; man täte Steely & Clevie aber Unrecht, wenn man behaupten wollte, dies wäre ihr einziger originärer Beitrag zu dem Song. Tatsächlich ist die von ihnen produzierte Version rhythmisch erheblich komplexer, interessanter und "peppiger" – ohne das Tempo zu erhöhen! – und der Sound ist insgesamt klarer. Nicht zuletzt ist auch Dawn Penns Gesangsstimme in Intonation und Ausdrucksstärke deutlich gereift. Die eingängigen Piano-Figuren und die nicht weniger markante Bläser-Passage finden sich indes auch schon in der Rocksteady-Version von 1967


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