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Dienstag, 24. Januar 2017

Gideon und Bernadette gehen nicht zur Kinderkatechese

Regelmäßige Leser meines Blogs werden wissen, dass ich erst seit relativ kurzer Zeit verheiratet bin. Insofern ist es wohl nicht sonderlich überraschend, dass ich bislang noch keine Kinder habe. Gleichzeitig und andererseits gewinnt aber jetzt, da ich verheiratet bin, der Gedanke daran, in absehbarer Zeit eben doch Kinder haben zu werden, durchaus an Relevanz. Folgerichtig hatten meine Liebste und ich schon so manch eine nächtliche Diskussion über Kindernamen. Relativ leicht konnten wir uns auf Bernadette (Rufname "Benny") einigen; für ein eventuelles zweites Mädchen steht Cecilia hoch im Kurs. Schwieriger war's bei Jungennamen. Vorschläge meiner Liebsten wie David und Johannes fand ich zwar nicht direkt schlecht, aber ein bisschen zu... wie sag ich's... normal. Für Roderich oder Abälard wiederum konnte meine Frau sich nicht so recht erwärmen, und wie meine weiteren Vorschläge aussahen, kann man wohl am ehesten daran ermessen, dass meine Liebste, als ich schließlich mit Gideon kam, geradezu erleichtert aufseufzte. 

Schön und nicht unwichtig ist natürlich, dass man Bernadette und Gideon von klein auf sehr schön mit spannenden Geschichten über ihre jeweiligen Namenspatrone füttern kann. Das allein wird zwar wohl nicht unbedingt ausreichen, um die Kinder an den christlichen Glauben heranzuführen, ist aber immerhin schon mal ein Ansatz. Irgendwann werden die Kinder dann allerdings so groß, dass von ihnen - beziehungsweise von uns als Eltern - geradezu erwartet wird, dass sie an den in so ziemlich jeder handelsüblichen Pfarrei fest etablierten Angeboten zur Kinderkatechese teilnehmen. Und da fangen dann die Probleme an. 

Symbolbild. 

-- Inwiefern Probleme? Man könnte denken, solange ich selbst keine Kinder im kinderkatechetisch relevanten Alter habe, könnte ich gar nicht beurteilen, wie gut oder wie schlecht die entsprechenden Angebote der Pfarreien sind. Aber, nun ja: Einerseits kenne ich Eltern, die ihre Kinder zur Kirche mitnehmen und dort mehr oder weniger genötigt werden, diese bei der Kinderkatechese "abzugeben" (oder auch, horribile dictu, selbst dorthin mitzugehen); und andererseits, man höre und staune, war ich selbst mal ein Kind. Und auch wenn es oft den Anschein hat, dass viele Erwachsene - und zwar besonders solche, die beruflich oder ehrenamtlich "irgendwas mit Kindern" machen - gründlich vergessen haben, wie es war, selbst ein Kind zu sein: Ich erinnere mich noch recht gut daran. Doch dazu später; zunächst einmal möchte ich festhalten: Selbst wenn ich tatsächlich keine Ahnung hätte, was bei der Kinderkatechese so abläuft, hätte ich, unabhängig von der Qualität des jeweiligen Angebots, grundsätzliche Einwände dagegen, Kinder dort hinzuschicken. Jedenfalls sofern die Kinderkatechese parallel zur Sonntagsmesse stattfindet und die Kinder, um daran teilzunehmen, aus dem Gottesdienst 'rausgeholt werden müssen. Kinderkatechese als zusätzliches Angebot außerhalb der Gottesdienstzeiten ist ein anderes Thema und müsste tatsächlich differenziert beurteilt werden; dazu, wie gesagt, später. 



Was also wäre grundsätzlich zu dem Konzept zu sagen, Kinder aus dem Gottesdienst 'rauszuholen, um ihnen ein Alternativprogramm zur Feier der Heiligen Messe angedeihen zu lassen? Ich denke, die Angelegenheit hat zwei Aspekte, die allerdings eng miteinander zusammenhängen. Der erste: Es mag überraschend klingen, aber Kinder werden irgendwann mal erwachsen. Wann genau möchte man damit anfangen, sie an eine erwachsene Glaubenspraxis "heranzuführen", wie es so schön heißt? In der Firmvorbereitung? -- Tolle Idee. Ist ja nicht so, als hätten Teenager mit den hormonellen Wirrungen der Pubertät nicht schon genug zu tun [*], als dass sie sich plötzlich für etwas interessieren oder gar begeistern sollten, wovon man ihnen zuvor jahrelang vermittelt hat, es sei ihnen nicht zuzumuten, weil zu schwierig und/oder langweilig. Vielleicht sollte es mal jemandem zu denken geben, dass so viele Jugendliche nach der Firmung auf Nimmerwiedersehen aus der Kirche verschwinden. Gut, einige Jahre vor der Firmvorbereitung gibt es schon die Erstkommunionvorbereitung; aber ich möchte mal behaupten: Auch die funktioniert besser, wenn die Kinder schon vorher Gelegenheit hatten, Erfahrungen damit zu sammeln, wie Kirche geht. Kinder, besonders kleine Kinder, lernen bekanntlich besonders viel und besonders leicht durch die Nachahmung Erwachsener, vor allem ihrer Eltern. Inwiefern sollte es also der religiösen Erziehung von Kindern förderlich sein, wenn man sie effektiv daran hindert, mitzuerleben, wie ihre Eltern ihren Glauben praktizieren? 

Der zweite Aspekt betrifft die erwachsenen Gottesdienstbesucher. Wenn man sich anschaut, wie manche Pfarreien für ihre Kinderbetreuungs-Angebote während der Messe werben, hat man den Eindruck, es gehe nicht zuletzt darum, dass die Erwachsenen ungestört die Messe feiern können. Ungestört. Das heißt, die Anwesenheit von Kindern wird als störend aufgefasst. Aber wie eine Facebook-Freundin und Mutter von vier Kindern unlängst in diesem Zusammenhang schrieb: 
"Wir sind katholisch. Wir verheiraten Leute und erwarten, dass sie Sex mit der Möglichkeit auf Kinder haben. Wir sollten also mit Kindern rechnen." 
Nebenbei bemerkt ist es auch nicht unbedingt die primäre Aufgabe der Kirche, für die Bequemlichkeit der Gottesdienstbesucher zu sorgen. Wer meint, man müsse die Kirchgänger vor Störungen durch eventuell unruhige Kinder bewahren, der kommt als nächstes vielleicht auf die Idee, man müsse auch Störungen durch möglicherweise unbequeme Lehren vermeiden. 

Oh. 

Dafür, dass Kinder zuweilen als störend empfunden werden, gibt es übrigens eine bemerkenswerte biblische Referenz: eine Evangelienstelle, in der einige Leute ihre Kinder zu Jesus bringen wollen, damit Er ihnen die Hände auflegt und sie segnet. "Die Jünger aber wiesen die Leute schroff ab." Ich denke, wir erinnern uns, wie Jesus darauf reagiert. Die Perikope ist eigentlich recht bekannt, man findet sie bei Matthäus in Kapitel 19. Und bei Markus in Kapitel 10. Und bei Lukas in Kapitel 18

Mir ist bewusst, dass Befürworter einer separaten Kinderbeutreuung während des Gottesdienstes der Meinung sein werden, diese Praxis stehe nicht im Widerspruch zu der Forderung Jesu "Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht", sondern sei im Gegenteil gerade eine besonders empfehlenswerte, weil altersgerechte Art, diese Forderung zu erfüllen. Folglich wird es an dieser Stelle nun doch wichtig, sich einmal anzusehen, wie diese Form der Kinderkatechese in der Praxis gestaltet wird. Erteilen wir nochmals der schon erwähnten vierfachen Mutter das Wort, die auf nahezu ein Jahrzehnt praktischer Erfahrung in diesem Bereich zurückblicken kann: 
"Solange ihr nicht auf dem Fußboden sitzt und mit drei stumpfen Bleistiften ein Bild zur Geschichte von den Weihnachtsmäusen malen sollt, während euer Kleinkind wegen 'zu warm' und 'zu laut' Alarm schlägt... ihr habt noch Glück gehabt. [...] Vom pastoralen Standpunkt her ist es eine Katastrophe: Man scheucht die Eltern immer mit raus, mit etwas Pech hört der erwachsene und gefirmte Gläubige, solange auch nur ein Kind noch nicht zur Erstkommunion war, dauerhaft keine Predigt, sondern hört anderen Eltern zu, wie sie Märchen vorlesen, in denen jemand erzählt, wie er mal Jesus zugehört hat, und bastelt allerlei Zeugs, das danach die Wohnung zukrempelt." 
Da die Ergebnisse der Kinderkatechese ja nicht selten gegen Ende der Messe stolz der Gemeinde präsentiert werden, habe ich von derartigen Bastelarbeiten auch schon so Einiges zu sehen bekommen; und abgesehen davon war ich, wie schon erwähnt, ja auch selbst mal ein Kind, und damals lief es schon genauso. Und wenn meine zukünftigen Kinder - was wohl nicht ganz unwahrscheinlich ist - mir in Charakter und Temperament ein bisschen ähneln werden, werden sie sehr viel lieber in einer Messe "für Erwachsene" sitzen, wo die Predigt und die liturgischen Texte "zu hoch für sie" sind, als sich einer so banalen Beschäftigungstherapie zu unterwerfen. Man kann auch das Auffassungsvermögen und die Konzentrationsspanne von Kindern nicht schulen, wenn man die Kinder nicht gelegentlich mal überfordert. Und was sie nicht verstehen, kann man ihnen hinterher erklären. Was mich wieder auf das Thema "Kinderkatechese als zusätzliches Angebot außerhalb der Gottesdienstzeiten" bringt: Die kann eine sehr gute Sache sein, besonders dann, wenn sie sich inhaltlich darauf bezieht, was in der Messe geschieht und was die Kinder ohne Anleitung nicht verstehen können. Das kann von mir aus gern auch schon früher beginnen als ein halbes Jahr vor der Erstkommunion. Ich denke, Eltern, denen die religiöse Erziehung ihrer Kinder am Herzen liegt, ist es durchaus zuzutrauen, so etwas in Eigenregie auf die Beine zu stellen; wenn die Pfarrei dafür einen Raum zur Verfügung stellt und die Termine in den Gemeindebrief setzt: umso besser. 

Der Vollständigkeit halber seien nun aber auch noch ein paar Sätze zu den Kinder- bzw. "Familiengottesdiensten" gesagt, die es in vielen Pfarrgemeinden ungefähr einmal im Monat gibt: Gottesdienste, bei denen die Kinder nicht während des Wortgottesdienstes 'rausgeschickt werden, sondern umgekehrt der Wortgottesdienst für die ganze Gemeinde, ungeachtet ihrer Altersstruktur, "kindgerecht gestaltet" wird. Das beginnt in der Regel mit der Liedauswahl und gipfelt nicht selten darin, dass die Predigt teilweise oder ganz durch einen Sketch, ein Quiz oder ein Spiel ersetzt wird. Nach allem bisher Gesagten kann ich kaum umhin, anzuerkennen, dass solche Kindergottesdienste im direkten Vergleich zur Verbannung der Kinder aus dem Kirchenraum mehrere Vorzüge haben; man würde sich allerdings zuweilen wünschen, dass "kindgerechte Gestaltung" nicht gar so selbstverständlich mit "maximaler Banalisierung" gleichgesetzt würde, aber meine Güte, ich bin vielleicht auch ein bisschen arg anspruchsvoll. 

(Dass ich bei so manchem Ringelpiez, der in Pfarrgemeinden veranstaltet wird, mittlerweile der Meinung bin, dieser könne und dürfe im Gemeindeleben durchaus seinen Platz haben, nur nicht gerade in der Sonntagsmesse, wäre noch mal ein Thema für sich. Dazu bei Gelegenheit.) 

Aber es geht, wie ich jüngst dem Pfarrbrief meiner Heimatpfarrei St. Willehad in Nordenham entnehmen konnte, auch noch bekloppter. -- Es tut mir ja schon beinahe leid, dass ich ständig St. Willehad als Paradebeispiel dafür heranziehe, was in der dahinsiechenden "Volkskirche" so alles falsch läuft. Ich meine das auch gar nicht persönlich. Aber es ist einfach so illustrativ. -- Im besagten Pfarrbrief heißt es: 
"Wie bekannt, feiern wir jeden 1. Sonntag im Monat Familiengottesdienst. Der Seelsorgerat hat sich überlegt, parallel eine Kinderbetreuung anzubieten. Der erste Teil des Gottesdienstes ist kindgerecht gestaltet, nach dem Wortgottesdienst gehen die Kinder mit zwei Betreuern/innen in die Bücherei. Zum Segen kehren die Kinder zurück in den Gottesdienst." 
Worst of both Worlds, kann man da im Grunde nur sagen. Dort, wo eine separate Kinderbetreuung während des Wortgottesdienstes angeboten wird, sind die Kinder üblicherweise zur Gabenbereitung wieder zurück in der Kirche. Das klappt nicht immer, ist aber eigentlich so vorgesehen. Im neuen Nordenhamer Modell hingegen wird erst der Wortgottesdienst für die ganze Gemeinde verhunzt, und dann, wenn der wichtigste Teil der Messe beginnt - der Teil, für den ein gläubiger Katholik in erster Linie überhaupt sonntags in die Kirche kommt: das heilige Opfer der Eucharistie, in dem sich, wie es in Sacrosanctum Concilium, der Liturgiekonstitution des II. Vatikanischen Konzils, heißt, "das Werk unserer Erlösung" vollzieht --, schickt man die Kinder raus. -- Ich kann mir schon vorstellen, wie die Begründung für ein solches Vorgehen lautet: "Solange die Kinder keine Erstkommunionvorbereitung hatten, können sie damit doch sowieso nichts anfangen." Mal im Ernst, liebe Freunde: Wer so argumentiert, setzt sich massiv dem Verdacht aus, selbst nicht begriffen zu haben, worum es bei der Eucharistie geht. 

Eins kann ich euch jedenfalls flüstern: Gideon und Bernadette machen bei sowas nicht mit. Forget about it



[*] Meine Liebste, ihres Zeichens Biologielehrerin, weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass ironischerweise gerade die Fähigkeit, sich für Dinge zu interessieren oder zu begeistern, durch die hormonellen Veränderungen in der Pubertät stark beeinträchtigt wird.


16 Kommentare:

  1. Spitzname für "Bernadette" ist aber nicht "Benny" (Benjamine?) sondern "Berni" oder "Detti"...

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    1. Ich denke doch, bei der Auswahl von Spitznamen für die eigenen Kinder sollte den Eltern eine gewisse Freiheit zugestanden werden. :)

      -- Auf "Benny" bin ich übrigens gekommen, weil die zweitjüngste Tochter der Bloggerin Simcha Fisher (simchafisher.com) so genannt wird. Zugegebenermaßen heißt dieses Mädchen mit vollem Namen BENEDICTA.

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    2. Benedicta wäre für "Benni" natürlich das eigentlich naheliegendere (mit Namenspatronin Edith Stein?)

      Aber generell, sorry fürs Prinzipiellwerden, nein, den Namen legen die Eltern fest, den Spitznamen im Grunde genommen die Klassenkameraden, oder sogar das Kind selbst, und zwar (zumindest mit zunehmendem Alter) gemäß der etablierten Spitznamen-Namen-Zuordnungstabelle... man kann ja auch keine Antonia "Anni" abkürzen.

      (Ich selber hab übrigens meinen Namen mit hauptsächlich deswegen bekommen, weil er angeblich unabkürzbar ist, schwupps hatte ich als Kleinkind den einen selbergegebenen Spitznamen und als Kind dann den anderen aus der Schule.)

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    3. Auf die Spitznamen den Kinder haben die Elter keinen Einfluß! Null! Gewöhn dich an den Gedanken! Ich weiß so was aus Erfahrung!

      (Antonias Spitzname ist übrigens "Tönchen")

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    4. unter engen Freunden oder aber Lieblingsfeinden auch "Tönnchen", vermutlich.

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    5. Die ersten "Spitznamen-Geber" sind ältere Geschwister. Kann der 16 Monate alte Bruder nicht "Christiane" sagen, heißt sie ihr Leben lang "Ijane". Ansonsten empfehle ich auch, einen Blick auf die Namensbedeutung zu werfen: Claudia ist "Die Hinkende", Caecilia "die kleine Blinde", Turpinius "der kleine Hässliche" ...

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  2. "Abaelard Klein" - bitte auf keinen Fall mit Umlaut - wäre ja durchaus ein *hach, seufz* wert. Aber seine Schulzeit möchte ich nicht geschenkt haben. "Bernadette" kürzt sich auch eher Berny, Be, oder Detty ab, da gebe ich Imrahil recht. Und eine "Cecilia" würdet ihr dann Cecy oder Cilly rufen?

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    1. Ach, das mit der Schulzeit, das geht schon, dann lernt er gleich früh mit Frustration umzugehen, vielleicht sogar erfolgreich zu raufen. ("A Boy named Sue", anyone?)

      Spitzname dann wahrscheinlich "Lardo", vielleicht auch "Abe" mit englischer Aussprache. Lardo heißt auf italienisch "Schmalz", hoffentlich kriegt das keiner raus - aber immer noch besser als Anselm. (Unser Klassenbester, der allerdings kein Latein hatte, hat in seinem Referat über den Goldenen Topf immer Ánsel-mus betont, aber ich schweife ab.)

      Aber wenn wir schon bei den klassischen, andernorts ausgefalleneren bayrischen Vornamen wie Bernadette und Cecilia sind (gut, letzteres schreibt man eigentlich mit ä, aber *das* legen die Eltern fest), wie wäre es dann mit Korbinian ("Korbi") oder "Wolfgang" oder Bartholomäus ("Bartl") oder ganz gegenreformatorisch "Franz Xaver" für Buben? ;-)

      (Ja, geht mich nix an, war nur grad naheliegend und hat Spaß gemacht.)

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    2. Einen Korbinian, kurz Korbi, habe ich mal während meines Studiums auf einer WG-Party kennengelernt. Ja, der kam natürlich aus Bayern.

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    3. Bartholomäus kommt in Zeiten von Harry Potter doch ganz gut ("Barty Crouch")

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    4. @Admiral:

      Aber hoffentlich Senior?

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    5. Stimmt, da gab es ja zwei von. :-)

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  3. Interessante Gedanken zu Namen und Katechese.
    Wir haben bewusst den Namen nach einem Heiligen ausgesucht, der auch Vorbild sein kann, z.B. weil Missionar, Märtyrer, Diakon oder sonstwie karitativ tätig.
    Zur Kinderkatechese: Glaube auch, dass Kinder mit in den "normalen" Gottesdienst kommen sollen und dass das die Gemeinde aushalten muss. Aber eine gut gemachte Kinderkatechese auch parallel zur Messe finde ich durchaus ok, ab und zu. So handhaben wir es in unserer Gemeinde.
    Kinderkatechese zu anderen Zeiten ist auch ne gute Sache, scheitert aber leider auch an durchaus profanen Sachen wie Zeitmangel, unpassender Termim, das Kind will nicht dorthin (weil es dort niemanden/ nur wenige kennt). Alles selbst erlebt.
    Und "Ringelpiez" und Bastelkrempel mag Eltern nerven, glaube aber, dass es Kindern durchaus hilft. Zu verstehen, sich zu erinnern, sich geborgen zu fühlen, weil bekanntes vorkommt.
    Ach ja, ich meine übrigens Kinder im Alter von 1/2 bis 6/7.
    Ab Schulalter muss sicher neu überlegt werden.

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    1. Ihre Erfahrungen bzgl. Kinderkatechese kann ich bestätigen.
      Kinder - selbst aus der gleichen Familie - sind manchmal grundverschieden auch in ihrem Temperament. Manche können von klein auf gut im normalen Gottesdienst sein, andere sind aber so unruhig und lebhaft, dass sie zumindest in den jüngsten Jahren dauernde Aufmerksamkeit und Zuwendung brauchen. Es ist nun mal so, dass letztgenannte Kinder dann wegen ihrer Lebhaftigkeit eine gewisse Unruhe um sich verbreiten und so ihre Eltern aber auch ihr übriges Umfeld vom aufmerksamen Verfolgen des Gottesdienstgeschehens abhalten.
      Da sind dann Angebote der Kinderkatechese während des Gottesdienstes - bei uns heißt das dann "Kinderkirche" - für ALLE hilf- und segensreich.
      Ich würde auch nicht unbedingt das Angebot von St. Willehard in Nordenham diesbezüglich kritisieren:
      Im Wortgottesdienst ist zumindest das Evangelium etwas, dass meist auch schon zumindest für Vorschulkinder verständlich sein dürfte und - sofern nicht die Predigt kindgerecht gehalten wird - ein direkter Bezugs- und Anknüpfungspunkt für eine extern stattfindende Kinderkatechese sein kann.
      In erster Linie obliegt es den Eltern, ihre Kinder in den christlichen Glauben einzuführen: Kleine Kinder sind dafür durchaus offen und interessiert, wenn sie nicht überfordert werden. Sie lernen gerne von den Erwachsenen z.B. das Kreuzzeichen, einfache grundlegende Gebete und Lieder aber auch Antworten und Bewegungen (Stehen, Sitzen, Knien) an den betr. Stellen des Gottesdienstes. Wichtig ist, dass ihnen die Bedeutung erklärt wird ebenso wie die Einrichtung der Kirche selbst.
      Das kann durchaus von klein auf geschehen - man wird schon hoffentlich merken, wann es genug ist.
      Und schließlich kann und sollte den Kindern natürlich auch von klein auf von Gott, Jesus Christus und den Heiligen erzählt werden. Vor allem wenn die Kinder selbst fragen.

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  4. Wir haben es so gemacht: Wir gehen nicht in "Familienmessen" und somit unser Kind auch nicht; Hochamt ist sowieso kindgerechter!

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  5. Ihr habt keine Kinder. Und folglich auch noch nie erlebt, wie langweilig die Messe für sie ist. Offenbar habt ihr auch noch nie einen qualitativ guten Kindergottesdienst erlebt. Das ist schade, aber die gibt es auch. Gestaltet von Christen, denen die Verkündigung des Wortes Gottes ohne theologische Fachbegriffe und Binsenweisheiten wichtig ist.

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