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Freitag, 5. Juli 2024

Mehr von den Fallers und der Erstkommunion

Was ist eigentlich aus der Erstkommunion im Hause Faller geworden? – Nun, ehrlich gesagt gar nicht so viel, gemessen daran, wie ausgiebig dieses Thema in Folge 1215 der beliebten SWR-Familienserie problematisiert worden ist; trotzdem denke ich, mein Artikel zu diesem Thema verdient aus verschiedenen Gründen ein Update. Und keine Sorge: Darauf, wie die Erstkommunion bei den Fallers gelaufen ist, werde ich im Rahmen dieses Updates auch eingehen. 

Zunächst aber mal was Anderes: Mareike Wolff, die ich unlängst als einen der beiden Köpfe hinter dem Podcast "Heilige & Halunken" erwähnt habe, ist nicht mehr dabei. Sie hat ein Abschiedsvideo gepostet, in dem sie erklärt: "Der Prophet Kohelet hat einmal gesagt: Alles hat seine Stunde." – Na klar, der Prophet Kohelet, wer kennt ihn nicht. Fun Fact: Leute, die "der Prophet Kohelet" sagen, sagen auch "die Apostelin Junia". (Und bevor es jetzt Beschwerden hagelt: Das war ein Scherz, Leute.) – Jedenfalls gibt Frl. Wolff zu Protokoll, sie nehme "mit einem lachenden und einem weinenden Auge" Abschied vom Halunkenpodcast, und so sieht sie auf ihrem Abschiedsvideo auch tatsächlich aus – ein interessanter, wenn auch irgendwie irritierender Anblick. 

Außerdem – und damit kommen wir dem eigentlichen Thema näher – habe ich mit etwas Verspätung festgestellt, dass es "Heilige & Halunken" auch auf Facebook gibt und dass der Beitrag mit dem Ausschnitt aus der Serie "Die Fallers", den ich zuerst auf Instagram gesehen habe, auch dort gepostet wurde. Und unter diesem Facebook-Beitrag findet sich ein sehr bemerkenswerter Kommentar – verfasst von Regina Nagel, Vorsitzende des Bundesverbands der Gemeindereferentinnen

Zunächst erklärt Frau Nagel, sie frage sich "seit 40 Jahren, weshalb es diese jahrgangsweise E[rst]K[ommunion] noch gibt" – gerade auch vor dem Hintergrund, dass es "[a]ktuell [...] noch 6%" seien, "die regelmäßig an der sonntäglichen Eucharistiefeier (manchmal stattdessen Wort-Gottes-Feier) teilnehmen". Diese einleitende Frage beantwortet sie sich allerdings sogleich selbst: "[D]as 'Dorffest' mit chic gekleideten Kindern und Musikkapelle gefällt." Schon vor 30 Jahren, so fügt sie hinzu, habe eine Mutter zu ihr gesagt: "Ach, Frau Nagel, es kommt doch nicht auf die Texte und den Inhalt an, es kommt nur auf die Stimmung an". 

Okay: Dass eine große Zahl weitgehend inaktiver Kirchenmitglieder die Sakramente der Kirche dennoch – und zwar "selektiv und mit oft sehr eigenwilligen Sinnzuschreibungen", wie der bekannte Psdtoraltheologe Rainer Bucher es mal formuliert hat – als Dienstleistungen im Anspruch nimmt, ist nun wirklich keine besonders originelle Erkenntnis. Eher überraschend ist es, dass Frau Nagel betont, darin an und für sich kein Problem zu sehen: "[V]on mir aus kann das natürlich weitergemacht werden, wenn es gefällt", erklärt sie explizit. – Das allein ist für die Vorsitzende des Gemeindereferentinnenverbandes ja schon mal eine bemerkenswerte Haltung; es wird aber noch interessanter. So bekennt sie, bei dem Ausschnitt aus der "Fallers"-Episode Nr. 1215 "ungute Gefühle" zu haben. Warum? – Dass "die Eltern leider bisher wohl alles zum Thema 'Religion' ignoriert" haben, bewertet Frau Nagel zwar als "ungut", findet es aber zugleich auch verständlich, denn "es bedeutete ihnen nichts". Das eigentliche Problem ist aus ihrer Sicht, dass das Kind nun "ohne Wissen der Eltern und ohne jeglichen Wissenshintergrund in eine religiöse Gruppe" geht: 

"Dort ist eine nette Katechetin und eine liebe Freundin. Und die glauben was und die wollen was feiern. Und jetzt will das Kind auch." 

Und da fangen die Gefühle nun an, richtig "ungut" zu werden, denn in dieser Konstellation sieht Frau Nagel "ein Einfallstor für spirituellen Missbrauch". Das eigentlich Problematische an der religiösen Indifferenz der Eltern ist demnach in ihren Augen auch, dass ihnen dadurch die Kompetenz fehlt, ihr Kind "vor der aktuell zunehmenden Neuevangelisierung schützen zu können". 

Lassen wir das bitte mal einen Moment sacken: Die Vorsitzende des Bundesverbands der Gemeindereferentinnen betrachtet Neuevangelisierung als etwas, wovor man Kinder schützen müsse. Da kann man mal sehen, wie tief das "schmutzige Schisma" tatsächlich geht: Seit der Apostolischen Exhortation "Evangelii nuntiandi" des Hl. Paul VI. (1975) haben die Päpste wieder und wieder die Neuevangelisierung – auch wenn der Begriff als solcher erst vom Hl. Johannes Paul II. geprägt wurde – als die vorrangige Aufgabe der Kirche in unserer Zeit herausgestellt; derweil sitzen im institutionellen Apparat der Kirche an einflussreichen Positionen Leute, die mit diesem Ziel nicht nur nicht übereinstimmen, sondern aktiv dagegen arbeiten. Da wundert man sich über nichts mehr. 

In diesem Zusammenhang ist mir übrigens auch wieder eingefallen, aus welchem Anlass ich Regina Nagel schon mal auf meinem Blog erwähnt und zitiert hatte. Das war im letzten Sommer, da hatte die Dame in einem "Standpunkt"-Beitrag auf häretisch.de Kritik an "fundamentalistischen" Tendenzen beim Weltjugendtag in Lissabon geäußert. Nachdem sie darauf breiten Widerspruch erntete, konkretisierte sie auf Facebook ihr Verständnis des Begriffs "Fundamentalismus" – was mich wiederum zu der Bemerkung veranlasste

"Ist es nicht bemerkenswert, dass innerhalb einer Kirche diejenigen Leute, die tatsächlich ernsthaft an das glauben, was diese Kirche lehrt, so sehr als Randgruppe wahrgenommen werden, dass man einen speziellen Namen für sie braucht? Noch dazu einen offenkundig abwertend gemeinten? Das kommt mir ein bisschen so vor, als würden in einem Veganer-Verein diejenigen Mitglieder, die sich nicht nur Veganer nennen, sondern tatsächlich keine tierischen Produkte konsumieren, von den anderen Mitgliedern als 'Grünzeugfresser' beschimpft." 

I stand by that. – Aber jetzt mal zurück zu unserem aktuellen Thema: Was würde Frau Nagel denn Eltern raten, die im wirklichen Leben vor einer Situation stehen, wie sie in der Serie "Die Fallers" dargestellt wird? – Sie sieht grundsätzlich zwei Möglichkeiten, wie man mit einer solchen Situation umgehen kann: "Variante 1: Mit 14 bist du religionsmündig. Vorher entscheiden wir." Das beschreibt in etwa die Haltung von Carlottas Vater in der "Fallers"-Episode; am Ende der Folge – in einer Szene, die im "Teaser" nicht zu sehen war – lässt er sich aber umstimmen. Auch Frau Nagel räumt ein, es wäre "echt doof", in dieser Form die elterliche Autorität auszuspielen, "weil das Kind das nicht kapieren wird". – "Variante 2: mit Bauchschmerzen der Taufe und der Erstkommunion zustimmen. Respektvoll mit der religiösen Phase [!] des Kindes umgehen, aber ehrlich weiterhin die eigene Sichtweise äußern." Das kennen wir auch schon irgendwoher, oder? – In der Tat: Das beschreibt in etwa die Haltung eines Vaters, der anno 2018 in einem Artikel in der "Christ und Welt" seine Irritation darüber abarbeitete, dass seine Kinder frömmer sind als er; dazu habe ich mich seinerzeit schon ausgiebig geäußert

Die kleine Carlotta von den "Fallers" ist nicht das einzige Kind, das vor der Erstkommunion erst mal getauft werden muss. (Illustration aus dem Buch "Fromme Geschichten für kleine Leute" von Josef Quadflieg

Wie aber handhabten es nun eigentlich die Fallers? – Nachdem die Frage, ob Carlotta zur Erstkommunion gehen darf, einen der drei Haupthandlungsstränge von Folge 1215 bildete, kommt dieses Thema in Folge 1216 überhaupt nicht weiter vor, und in Folge 1217, nicht umsonst "Heiliger Sonntag" betitelt, ist der große Tag dann schon da. Carlotta ist so aufgeregt, dass sie nicht einmal frühstücken will (was zweifellos gut für die eucharistische Nüchternheit ist); der Vater, der noch kurz zuvor allem, was mit Kirche zu tun hat, so strikt ablehnend gegenüber gestanden hatte, hat sich in seinen besten Anzug gezwängt, den er, wie seine Frau anmerkt, "seit unserer Hochzeit nicht mehr angehabt" hat, und ist, wie er selbst sagt, für seine Tochter sogar bereit, "stundenlang den Bauch" einzuziehen, damit der Anzug "noch passt". Ungemach kündigt sich an, als die Oma nicht auftaucht, um Carlotta wie versprochen eine schöne Frisur zu machen; das muss daher die Mutter übernehmen. Die Kirche sieht man nur von außen, ungefähr fünf Sekunden lang; im Mittelpunkt des Interesses steht vielmehr die Feier in der Familie – die kleiner ausfällt, als ich sie mir vorgestellt hatte: Neben Carlotta und ihren Eltern sind nur Uropa Hermann sowie "Oma und Obernd" mit von der Partie – und der Letztgenannte kommt auch noch zu spät und verpasst dadurch das vom vietnamesischen Koch des von Carlottas Mutter Eva betriebenen Lokals gekochte Festessen – "Buddhas tausend Köstlichkeiten", "ein richtig heiliges Essen", wie Carlotta findet. Und dann wird die Feier durch einen heftigen Streit zwischen "Oma und Obernd" gesprengt – der im Nachgang auch noch zu einem Streit zwischen Carlottas Eltern führt: Um Carlotta das häusliche Drama zu ersparen, hat Eva ihren Opa Hermann damit beauftragt, mit dem Kind in die Konditorei zu gehen und es auch danach noch möglichst lange von zu Hause fernzuhalten. Am nächsten Tag berichtet der Papa, der Carlotta zur Schule gebracht hat, seiner Frau aufgebracht: 

"Unsere Tochter saß zwanzig Minuten neben mir im Auto und wollte nicht aussteigen. Sie hat sogar geweint. Und sie hatte Angst, dass ihre Freundinnen sie auf die Feier ansprechen und sie dann erzählen muss, dass sie stundenlang mit Opa im Uhrenmuseum war, weil es zu Hause Streit gab." 

Wie es scheint, hat er sein Unbehagen angesichts des Wunsches seiner Tochter, getauft zu werden und zur Erstkommunion zu gehen, damit beschwichtigt, dass er sich sagt, es gehe ihr letztlich nur um "einen feierlichen Tag [...], an dem sie im Mittelpunkt steht" (eine Haltung, die nebenbei bemerkt keiner der von Frau Nagel skizzierten Alternativen entspricht), und ist nun umso verärgerter, dass sie genau das "nicht bekommen" hat. – Verglichen damit, wie ernsthaft und differenziert Carlottas Wunsch, getauft zu werden und zur Erstkommunion zu gehen, und die Reaktionen darauf in der früheren Episode behandelt worden waren, ist diese Weiterführung des Handlungsstrangs schon ziemlich enttäuschend. 

Kommen wir daher lieber nochmal zurück zu Regina Nagels Bekenntnis, sie wundere sich "seit 40 Jahren, weshalb es diese jahrgangsweise E[rst]K[ommunion] noch gibt". Bisher dachte ich ja, die Forderung, die Erstkommunion in ihrer landläufig praktizierten Gestalt abzuschaffen, wäre innerkirchlich eine extreme Außenseiterposition, die praktisch nur von Peter Winnemöller und mir vertreten würde; das scheint jedoch nicht der Fall zu sein. So war unlängst auf häretisch.de zu lesen, "[i]n jüngster Zeit" werde "vermehrt die Abschaffung gemeinsamer Erstkommunionfeiern gefordert". Spannend! Nicht gut finden das allerdings die namhaften Religionspädagogen Albert Biesinger und Reinhold Boschki sowie der Pastoraltheologe Bernd Hillebrand – die darum einen Beitrag mit dem programmatischen Titel "Beziehungsorientierte statt individualisierte Erstkommunionbegleitung" bei der Bonner Schismatikerpostille lancierten. Die Überschrift lässt ja erst einmal aufhorchen: War Individualisierung nicht vor Kurzem noch etwas Gutes? – Stringente Argumentation ist insgesamt nicht die Stärke dieses Beitrags: Man hat eher den Eindruck, die Verfasser werfen in ihrem Bestreben, die gängige Erstkommunionpraxis zu verteidigen, alles Mögliche an die Wand und hoffen, das irgendwas davon kleben bleibt. Das Sakramentenverständnis der Verfasser möchte man lieber nicht hinterfragen: Dass in ihrem Text von "Jesus-Brot" die Rede ist, hatte ich neulich schon stirnrunzelnd angemerkt; etwas weiter unten wird die Notwendigkeit einer "symboldidaktische[n] Vermittlung" der Eucharistie betont: "Was meint Leib Christi, Blut Christi – wir essen ja nicht den Körper von Jesus auf"; wie gesagt: Hinterfragen wir lieber nicht, wie sie das meinen. Das zentrale Argument, das die Autoren für die Beibehaltung der Praxis anführen, die Kinder der Pfarrei jahrgangsweise zur Erstkommunionvorbereitung antreten zu lassen, betrifft den Aspekt der Gemeinschaftserfahrung

"Ohne gemeinsamen Weg zur Erstkommunion nimmt man Kindern die Erlebnisse des Weges in einer Gruppe Gleichaltriger und eines gemeinsamen großen Festes. Und den Familien nimmt man die Möglichkeit zu Beziehungen mit anderen Familien. Gerade heute brauchen Kinder eine Intensivierung von Gemeinschaftserfahrungen, von gemeinsamen Ritualen, von Festen und Feiern, von Gruppentreffen – auch die Eltern brauchen solche Erfahrungen." 

Nun ist es mit der Gemeinschaft in der Volkskirche ja so eine Sache. Ich bin geneigt zu sagen, die Apologeten des Systems Volkskirche reden über Gemeinschaft wie Teenager über Sex: Je weniger sie davon tatsächlich haben, desto mehr prahlen sie damit. Die Vorstellung, man müsse mittels institutioneller Maßnahmen Gemeinschaftserlebnisse schaffen (um nicht zu sagen "simulieren"), weil die Leut' ansonsten keine haben, sagt da im Grunde schon alles. Gäbe es in unseren Pfarreien ein Gemeindeleben, das diese Bezeichnung wirklich verdient – in dem Sinne, das es organisch daraus erwüchse, dass die Gemeindemitglieder sich wirklich als eine Gemeinschaft betrachten und entsprechend miteinander umgehen –, bräuchte man überhaupt keine speziellen Erstkommunionkurse, sondern könnte auf eine Mischung aus Gruppenveranstaltungen mit katechetischem Anteil (da denke ich an sowas wie das JAM in der EFG The Rock Christuskirche in Berlin-Haselhorst) und individueller, auf die Bedürfnisse, den Verständnishorizont und eventuell vorhandene Vorkenntnisse des einzelnen Kindes abgestimmter Katechese in der Familie setzen. Auf die große gemeinsame Feier könnte man umso eher verzichten, als in einer Pfarrgemeinde, die eine echte Gemeinschaft wäre, jede Sonntagsmesse ein großes Fest wäre; und natürlich würde eine solche Gemeinde dann auch mit jedem einzelnen Kind feiern, das seine Erstkommunion empfängt – wohingegen heute die Gemeinde ja vielfach kaum eine Chance hat, die Erstkommunion mitzufeiern, da fast alle Plätze in der Kirche für Familienangehörige und deren Gäste reserviert werden. Nebenbei bemerkt käme ja wohl auch keiner auf die Idee, alle Taufen oder alle Eheschließungen, die im Laufe eines Jahres in einer Pfarrei anfallen, auf einen gemeinsamen Termin zu legen, um das "Erlebnis eines gemeinsamen großen Festes" zu ermöglichen. 

Wer übrigens meint, ich sei (in diesem wie in anderen Fällen) in meiner Kritik zu hart, den dürfte es interessieren, dass auf häretisch.de nur zwei Tage nach der Veröffentlichung des Beitrags von Biesinger, Boschki und Hillebrand eine äußerst polemische Erwiderung auf diesen erschien – und zwar aus der Feder von Dominik Blum, seines Zeichens Pfarrbeauftragter in der Katholischen Pfarreiengemeinschaft Artland im Bistum Osnabrück. Dem Herrn Blum bin ich mal bei einer Pfarrversammlung in Nordenham begegnet, als er noch Leiter des Referats Erwachsenenseelsorge beim Bischöflich Münsterschen Offizialat in Vechta war; und ich habe auf meinem Blog auch schon ein paar in der "Standpunkt"-Rubrik auf häretisch.de erschienene Beiträge von ihm besprochen, zwar eher kritisch als zustimmend, aber immerhin zeigt das ja, dass die Standpunkte dieses Herrn immer wieder zur Auseinandersetzung einladen. Im vorliegenden Fall gäbe es an seinem Artikel mit der Überschrift "Die jetzige Form der Erstkommunionkatechese ist missionarisch impotent" sicherlich auch Manches zu kritisieren oder zu hinterfragen, aber vorrangig feiere ich ihn dafür, wie unverblümt (pun not intended) er den Herren Biesinger, Boschki und Hillebrand – "übrigens auch Autoren des vielleicht meistverkauften Kursbuches zur Kommunionvorbereitung"! – vorwirft, die religionssoziologischen Entwicklungen der letzten zwölf bis vierzehn Jahre verpennt zu haben und an Konzepten und Methoden festhalten, die "heute in keiner Weise der Realität in der Praxis" gerecht werden. Man brauche schon deshalb mehr Individualisierung in der Erstkommunionvorbereitung, weil die Voraussetzungen, die die Kinder und ihre Eltern mitbringen, so unterschiedlich seien. Insbesondere kleidet er dem konzeptionellen Ansatz von Biesinger et al. an, von "bildungsbürgerlicher Milieuverengung" geprägt zu sein – die sich etwa darin ausdrücke, "von der Meditation zu einem Nolde-Bild eine familienorientierte religiöse Bildung aller Beteiligten zu erwarten". Ich sag mal: Chapeau. 

Ein gewichtiger Kritikpunkt, den Blum gegen die landläufige Erstkommunionpraxis ins Feld führt, lautet, dass der dafür betriebene Aufwand in keinem vernünftigen Verhältnis zum Ertrag steht – und folglich Ressourcen bindet, die dadurch an anderer Stelle fehlen: Obwohl "selbst unter den katholischen Familien" die Beteiligung an den alljährlich angebotenen Kursen zur Erstkommunionvorbereitung rapide rückläufig sei – "in der Diaspora", so Blume, erreiche man damit "inzwischen weniger als zehn Prozent der Kinder einer Alterskohorte" –, habe "die Erstkommunionkatechese in vielen Pfarreien absolute Priorität": "Sie beschäftigt [...] angesichts sinkender Personalressourcen pastorale Mitarbeiterinnen mit mehr als 100 Prozent ihres Beschäftigungsumfangs für einen Großteil des Jahres." Daraus folgt, dass für alle diejenigen, die nicht an den Erstkommunionkursen teilnehmen, nichts übrig bleibt: Diese, so meint Blum, "erfahren ebenso wenig vom Evangelium wie alle Nichtchristen. Weil wir leider keine Zeit und keine Kraft mehr haben" – wahrscheinlich aber, so muss man hinzufügen, auch keine Ideen, was man jenseits der eingespielten Routine noch tun könnte oder sollte. "Die Kommunionfamilien aber nehmen trotz leuchtender Kinderaugen und spiritueller Verzauberung beim Familienfest keine dauerhafte Beziehung zur Gemeinde oder zu Jesus Christus auf." Tja. 

Wenn Blum sich zudem überzeugt zeigt, es sei "viel nachhaltiger", Kinder bzw. Familien auf dem "Weg zur Erstkommunion und beim Glaubenlernen" in Form von "Patenschaften, kleinen Weggemeinschaften und freiwilligen Netzwerken" zu begleiten "als bei Großgruppentreffen in Pastoralräumen und mit dem Bischof", bin ich als Verfechter des Prinzips Graswurzelrevolution natürlich ganz auf seiner Seite. Darüber, wie so etwas konkret aussehen sollte und wie es gelingen kann, die herkömmliche Praxis der Erstkommunionkatechese und -feier zu überwinden, sind die letzten Worte zweifellos noch nicht gesprochen; aber ich finde es schon mal ermutigend und erfrischend, dass eine solche Debatte überhaupt stattfindet


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9 Kommentare:

  1. Ich finde Deine Gedanken zur Erstkommunion immer wieder gut. Bitte auf Firmungen ausweiten! Mir ist eine Firmung in schauriger Erinnerung, bei der die Kirche voll war von ungläubigen und Respektlosigkeit Verwandten der armen Jugendlichen. Direkt hinter mir saß ein älteres Paar und quatschte während der Messe pausenlos über Lokalpolitik. Als sie beim BER angekommen waren, drehte ich mich um und sagte in höflichem Erklär-Tonfall "Hier findet gerade eine Firmung statt". Da war dann endlich Ruhe.

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  2. Ach ja, die Erstkommunion. Nein, die Forderung, sie abzuschaffen, war (kein Vorwurf an Deine Wahrnehmung) noch nie die extreme Position von Dir und Peter Winnemöller, sondern, genaugenommen, Mainstream unter es halbwegs ernst meinenden Katholiken - aller Lager; wie Du richtig bemerkst schrammt ja selbst eine Frau Nagel haarscharf daran vorbei (bei der man sich im übrigen an das „Feldtagebuch“ mit dem berühmten Ausruf „Nagel, Hirn einschalten!“ erinnert, aber gut).

    Daß man der quasi eigenen Meinung nicht gefolgt ist, ist natürlich richtig; ändert aber daran nichts. Wir haben es mit Menschen zu tun.
    (Auch, apropos Feldtagebuch, die Wehrpflicht wurde mindestens 15 Jahre von einer Bundeswehr umgesetzt, die sie für kontraproduktiv und einen Klotz am Bein hielt. Witzigerweise führte gerade die Tatsache, daß es dann einmal einen fähigen Verteidigungsminister - als solcher *war* Guttenberg fähig - gab, der das endlich umsetzte statt weiterzuwursteln, wohl hauptsächlich zu dem großen Schlamassel, in dem sich die Bundeswehr heute befindet.)

    Die Ausnahme ist es dann schon eher, wenn man (wie ich) nicht anders kann, als an der klassenweisen Erstkommunion - ebenso wie übrigen an der Praxis, durchaus skeptischen und nichtpraktizierenden Eltern die Taufe bei Taufgesprächen noch bewußt nahezulegen und auf die alte Leier mit dem „später mal bewußt selbst entscheiden“ sinngemäß zu sagen, das könne man so richtig nur drinnen und unter der Gnade - auch etwas Gutes finden kann.

    Also wie ich. Wohlgemerkt *auch* und im Bewußtsein, damit in der sowohl sachlich-argumentativ und bei den Leuten, auf die es (Höflichkeiten beiseite) ankommt, schlechteren Lage zu sein. Aber ich kann nicht anders: so bin ich nuneinmal selbst Christ und Katholik geworden, und zwar kann die Kirche wirklich auf mich verzichten, aber selbst sollte man einsehen müssen, daß die Kirche besser mehr und bessere Fische und weniger lähmenden (wenn er das tut) Beifang fangen sollte als Fische von meiner Art, mag man schweren Herzens für das Wohl der Kirche, die Sache des Glaubens und die Zuwendung der Erlösung an möglichst viele Menschen akzeptieren, den eigenen Egoismus als Opfer darbringend (den kollektiven; ich selber würde ja „gegrandfathert“ werden.“) Ohne das schwere Herz aber geht es nicht.

    Sachlich-argumentativ übrigens auch deswegen: mit dem gläubigen Kind einer nichtpraktizierenden Familie ist es ja ein bißchen wie mit dem gläubigen Erwachsenen, der homosexuell empfindet und vor seiner Bekehrung schon in der entsprechenden Subkultur unterwegs war: nämlich: ja, wird mit der Gnade Gottes irgendwie gehen; und ja, Christus ist der einzige Weg zum Vater für alle, auch solche Menschen. Aber irgendwie kann man das Gefühl nicht unterdrücken es wäre besser („besser“ in dem Sinn, in dem gelungene Flucht besser ist als Martyrium), würde Gott sich mit einem unterbewußten Votum ecclesiae zufriedengeben und den Leuten dessen Explizierung ersparen… beziehungsweise die Kinder halt dann bekehren, wenn sie ausgezogen sind (ein viel wichtigeres Datum als die Religionsmündigkeit mit 14)… bzw. im noch nicht öffentlich bekannten Katechumenenstand ausziehen…

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  3. Bei allem „chapeau“, dem ich mich durchaus ehrlich anschließe: den speziellen Punkt von Herrn Blume wegen dem „Aufwand“, dessentwegen für anderes keine Kraft bleibe, kann ich mich nicht anschließen. Die „pastoralen Mitarbeiterinnen“, von denen er spricht, gibt nämlich - ich übertreibe, aber nur leicht - nicht ursächlich deswegen, weil es Arbeit zu tun gibt. Es gibt, sie, weil es (nicht ironisch, sondern zumindest an sich tatsächlich) gut ist, Theologie zu studieren, und man dann aber eine berufliche Existenz braucht. Dann bekommen sie natürlich etwas zu tun; und dabei ist die Erstkommunionkatechese tatsächlich vergleichsweise sinnvoll: zum einen, was würden sie denn sonst tun? Darauf, gemeinschaftlich in der Dekanatshauptkirche das Stundengebet im Chor zu singen (in der Arbeitszeit) kommt vermutlich wieder keiner. Zum anderen sind die Alternative hier die Kommunionmütter, und bei allen teilweise direkten Häresien, die ich selbst schon mitbekommen habe: daß da jetzt maßgeblich Leute mit einer gewissen Ausbildung beteiligt sind (und nicht nur als Nebenher zu einem Brotberuf), ist vermutlich selbst heutzutage trotz alledem eine Verbesserung. Es handelt sich hier schließlich um eine Vermittlung harter Fakten. Ein Firmling, der (dieses konkrete Beispiel aus dem eigenen Leben war aus meiner Firmkatechese), der mit „aber hören wir im Evangelium nicht was von ‚77mal vergeben‘“ ankommt, verdient - bei aller Wertschätzung für die ehrenamtlichen Katecheten - eine andere Antwort als „nun, es ist natürlich vor allem wichtig, nicht allzu radikal zu sein, nicht wahr“. (Selbst wenn die Antwort *auch* nicht radikal wäre, so wäre sie doch besser begründet, und der Zwang zum Begründen verhindert manchmal gröbere Fehler.)

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    1. Das generische Femininum ist hier übrigens recht passend.

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  4. >>Nebenbei bemerkt käme ja wohl auch keiner auf die Idee, alle Taufen oder alle Eheschließungen,

    Da muß man unterscheiden: die Hochzeit begründet eine spezielle Hauskirche, und es handelt sich um den von Christus zwar zur Würde eines Sakraments erhobenen, aber doch auch erstmal natürlichen Ehestand. Und natürlich gesehen gründet die Trauung eine Familie, nämlich die Familie Georg und Mechthild Obergeschwendnter (Phantasiename, klar); nicht die Pfarrfamilie.

    Die Taufe ist ein anderer Fall, und sie ist so wichtig, daß alle standardmäßigen Taufen nicht einmal in der Pfarrfamilie, sondern sogar in der Ortskirche zusammengelegt werden: in der Kathedrale, in der Vigil von Ostern, durch den Bischof. (In München in der Regel erst eine Woche später in St. Michael.) Wer den Termin verpaßt, hat am Pfingstsamstag nochmal eine Chance.

    Die Kindstaufe ist nämlich systematisch-theoretisch die Ausnahme (selbstverständlich gibt es auch bei Erwachsenentaufen weitere Ausnahmen), und daß die nicht zusammen gefeiert wird, hat rein praktische Gründe. 1. Diese Kinder haben noch die Erbsünde, und die muß weg. Anders als bei erwachsenen Katechumenen kann man auch nicht so einfach davon ausgehen, daß sie eigentlich eh schon begierdegetauft sind. 2. Wenn doch Kinder so ca. in der Fastenzeit geboren werden, so daß die Osternacht theoretisch in Frage käme, ist der Termin für die Familien zu spät oder zu früh, der Gesamtzeremonie zu lang, und daß es nichts eigenes ist, was die anderen neugetauften Kinder ja bekommen, vielleicht auch nicht schmeichelhaft (das klappt typischerweise wenndann mit Leuten, die wirklich Teile der gemeinsam feiernden Gemeine sind, aber das ist ja eine Minderheit).

    Erstkommunion und Firmung ist demgegenüber einfach nicht so dringend, deswegen macht es schon Sinn, das in der Pfarrei zusammen zu machen, und zwar die Kommunion in der Osterzeit, wo - obwohl sie bei uns war sie dieses Jahr erst mitte Juni zum Stadtpatronatsfest war und ich den Petrusbrüdern schon zutraue, das richtig zu machen - hingehört; die Kommunion, jede eigentlich, ist ein österliches Geschehen.

    Ich kann daher übrigens auch nur zwei Gründe sehen, die für Frühkommunion sprechen (Gründe wohlgemerkt nicht, ob ein Priester dies zulassen sollte, an dem Recht kann kein Zweifel sein, sondern ob man das vorhandene Recht *nutzen* sollte), die allerdings vermutlich beide ziemliche praktische Relevanz haben: 1. Die Kommunionvorbereitung ist nur für Drittklässler, wir haben nach einer Ausnahme gefragt und sie nicht bekommen, und noch ein ganzes oder zwei Jahre warten? Nein. 2. Das Kind sollte auf jeden Fall kommuniziert haben, bevor sie ihm in den Kommunionstunden den Glauben austreiben. - Davon aber abgesehen: hätte durchaus auch geduldiges Warten auf den Herrn, geistige Kommunion und vielleicht sogar eine gewisse Dosis an bewußt erzeugtem „Ich-will-auch-was-die-Erwachsenen-tun“ schon seinen Sinn.

    Jedenfalls: Deswegen sind das gemeinsame Feiern.

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  5. Und gemeinsame Feiern als Großveranstaltungen sind ja übrigens auch eine feine Sache. Graswurzelbewegungen sind das *auch*, vielleicht die feinere, aber nicht die einzige. Gute katholische Großveranstaltungen wie der Weltjugendtag und die Chartres-Wallfahrt (ein wenig unkend und im beschämten Wissen, daß das eigentlich nicht so gemeint ist, mag manch einer sagen: „und der Marsch für das Leben“) haben durchaus sehr viel Gemeinschaft in der Kleingruppe, Chapitres, Busgruppen usw. Aber ohne Großveranstaltung geht es nicht, allein schon weil wir Menschen sind und Hilfsmittel gegen den Eindruck vom verlorenen Posten brauchen. Und weil das dann motiviert, tatsächlich mal zu beten usw.

    Also außer natürlich man ist Pfarrer Milch (r.i.p.) und hält das wohlige Gefühl, in der Menge aufgehen zu können, grundsätzlich für eine jede („wahre“, etc.) Christlichkeit verhindernde Quasi-Wurzelsünde. Dann aber hat man halt ein bißchen einen an der Waffel (sorry, VU AM r.i.p.)

    Verständlich ist die Flucht vor größeren Gemeinschaftsfeiern in kleine Graswurzelbewegungen, aber doch, aber aus einem anderen Grund, der wohl so klar ist, daß man ihn gar nicht sieht. Beim einen wie dem anderen kommt es darauf an, wer wie was wozu tut.

    Daß die große Gemeinschaftsfeier (Fastvertipper: -geier) nichts bringt, wenn sie unter der Prämisse organisiert wird, daß „wir ja nicht Jesu Körper essen“ (newsflash: DOCH. GENAU DAS TUN WIR) ist klar. *Das* träfe auf Graswurzelbewegungen auch zu.

    Es kommt darauf an, daß die Leute gläubige (im Sinne von: alle Dogmen und überhaupt) Katholiken sind, nicht ganz unwissend, zumindest halbwegs von Nächstenliebe erfüllt, und keinen Scheiß bauen. Darauf kommt es an, beim einen wie dem anderen.

    Richtigerweise sollte man, denke ich, von einer „Option für die Graswurzelbewegung“ sprechen, also wie bei „Option für die Armen“ und „Option für die Jugendlichen“, was ja (bitteschön) auch nicht heißen soll, daß die Vorrentner und Reichen von der Kirche nichts zu erwarten hätten, was aber (wenn es nicht in solcher Art mißverstanden wird) eben doch etwas Richtiges aussagt.

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  6. Um mich zur Abwechslung mal kurz zu äußern: das Problem mit der Volkskirche ist vermutlich ganz einfach das, daß das Verhältnis von Mitgeschleppten zu Mitschleppern zu groß ist.

    Und während das übers Jahr nicht auffällt, weil die Leute halt *gar nicht da sind* und somit gewissermaßen nicht mitgerechnet werden, fällt es an Weihnachten und, soweit Kinder vorhanden, bei der Erstkommunion eben schon auf - wenn wir die jetzt auf einmal als nichtengagierte und nicht-felsenfest-überzeugte Katholiken behandeln müssen, was sie gewiß technisch gesehen sind; aber sonst sind sie *gar nicht da*…

    Leider ist das einzige, was mir einfällt, vermutlich fürchterlich kontraproduktiv (und zeitaufwendig): Daß der Pfarrer sich nachweisen läßt, ob die Leute das Kirchengebot der Osterkommunion erfüllt haben, und die übrigen - die Rechtsgrundlage dafür gäbe es zur Zeit nicht, um nicht falsch verstanden zu werden - exkommuniziert werden… Medizinisch gemeint, natürlich (und bitte natürlich von jedem Beichtvater lösbar) aber dann hätte man etwas mit Hand und Fuß…

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  7. Bei der Firmung ist die Lage erheblich besser (m.E.); was vielleicht auch nur heißt, daß der, nicht gerade Elfmeter, aber aussichtsreiche Freistoß halt leider *auch* nicht en gros versenkt wird.

    Es dürfte kaum einen Firmling geben, der *nur* der Geschenke wegen sich firmen läßt; das ist ein Mythos, bzw. genauer eine von den Firmlingen selber im Mund geführte *Ausrede*, um nicht zu ihren eigenen religiösen Gefühlen stehen zu müssen. Es ist auch klar warum: die sind diffus, ungeklärt, ganz sicher nicht radikal, aber auch sicher wollen sie keine bloße Feierlichkeit ohne Bedeutung; und obendrein haben sie das spezielle Sakrament zum (u.a.) Bekenntnis zum Glauben nach außen noch nicht empfangen. Und so viel man dann auf die moderne Welt schimpft und sagt, es ist halt uncool, religiös zu sein: daß ein derart diffuser Stand uncool ist, hat eine gewisse Logik. Ehrlich gläubig zu sein dagegen ist cool und würde von ihnen vielleicht sogar als solches anerkannt; aber soweit sind sie halt nicht.

    Es wird aber halt trotzdem nichts draus, weil die Firmlinge nach der Firmung, um mal adaptierend Hitler zu zitieren „wieder in die Hände unserer alten Klassen- und Standeserzeuger zurückgegeben“ werden und dann, ganz konkret, nach Abarbeiten der benötigten Häkchen zum Firmpaß (auch so eine Sache, schon allein, weil die dann meinen, von zwölf Sonntagen reicht einer, und dann vier Werktage unmittelbar vor der Firmung, um die 5 vollzumachen - und abtörnen tut das natürlich auch).

    Leider fällt mir auch dazu keine gescheite Lösung ein. Ein feierliches Bekenntnis zur Sonntagspflicht nach dem Firmgottesdienst, mit „und ich NN. erkenne diese Regel als für mein Leben gültig an“? Hm.

    (*Keine* Lösung ist es jedenfalls, die gläubigen Kinder dafür büßen zu lassen, so viele ungläubige Altersgenossen zu haben, und sie ungefirmt in die Pubertät laufen zu lassen. In der vierten Klasse dachte ich, jetzt wär eigentlich mal die Firmung dran, so kannte ich das aus Erzählungen von meinem Vater. Tatsächlich gefirmt wurde ich in der 7. -das gilt heute auch schon als früh; und wenn ich mein Leben davor und danach so anschaue, wieviel Scheiß mir vielleicht mit einem noch früheren Firmtermin erspart geblieben wäre.)

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    1. Wobei die „alten Klassen- und Standeserzeuger“ gewissermaßen die Freistoßmauer bilden.

      (Um die Metapher zu Ende zu führen.)

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