...mit gelegentlichen Abstechern nach Nordenham bzw. Butjadingen! Brainstorming für eine christliche Graswurzelrevolution - von Kneipenapostolat bis Punkpastoral, von "Benedict Option" bis Dorothy Day (und zurück). Nicht Sandsäcke auftürmen, sondern eine Arche bauen. Politik wird uns nicht retten.
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Montag, 29. September 2014
Robusta 2014: Wofür man mich noch so alles nominieren könnte...
Sonntag, 21. September 2014
Was hat euch bloß so ruiniert?
"Wir werden gemeinsam:
Anti-Feminismus sabotieren!
Für körperliche Selbstbestimmung demonstrieren!
Und christliche Fundamentalist_innen blockieren!"
"Die meisten der Abtreibungs-Gegner_innen sind christliche Fundamentalist_innen. Sie kämpfen für eine Gesellschaft, die auf der bürgerlichen Kleinfamilie, Zweigeschlechtlichkeit, Trans*feindlichkeit, einer strengen Sexualmoral, Verbot von Homosexualität und auf 'Schicksals'- und Obrigkeitsergebenheit beruht."
Samstag, 20. September 2014
Marsch für das Leben 2014 - Erste Eindrücke
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Vor der Kundgebung - im Hintergrund das Bundeskanzleramt. |
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Auf der Bühne gab es vor der Kundgebung Jazzmusik. |
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Psalm 139,13 als Shirt. Gefällt mir. |
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Erste Begegnungen mit den Störtrupps... |
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Sogar der Abschlussgottesdienst musste unter massivem Polizeischutz stattfinden. |
Dienstag, 16. September 2014
Bisch der Deifi?
"Schmidt-Salomon dulde ich auf meiner Wall nicht. Der ist, meiner persönlichen Einschätzung zufolge, vom Teufel besessen."
"Mir fehlen die Worte."
"Hm, gar nicht so einfach. Ich schätze, die Frage, wie ich das gemeint habe, umfasst mindestens drei Aspekte:
1. Was verstehe ich unter dem 'Teufel'?
2. Was verstehe ich unter 'vom Teufel besessen sein'?
3. Warum meine ich, dass Letzteres auf Schmidt-Salomon zutrifft?
Um das umfassend zu erklären, müsste ich fast buchstäblich bei Adam und Eva anfangen. Ich glaube aber, ich fange lieber bei Hans Christian Andersens 'Schneekönigin' an. -- Im ersten Kapitel der Schneekönigin geht es um den Spiegel des Satans - einen Zerrspiegel, in dem alles Gute böse erscheint und umgekehrt. Das hat Andersen, wie ich finde, sehr gut dargestellt: Das ist es, was der Teufel in der Welt tut - die Wahrheit in einem Zerrspiegel darstellen, das Gute als böse denunzieren und das Böse als gut tarnen.Im Märchen zerbricht der Spiegel zwar, als die Diener des Satans damit in den Himmel einzudringen versuchen; aber Splitter davon schwirren seither auf der Erde herum und setzen sich in den Augen und Herzen der Menschen fest.Das scheint mir, wie gesagt, eine sehr treffende Metapher für die ethische und, sagen wir mal, 'epistemologische' Verwirrung, die unter den Menschen herrscht und dazu führt, dass so viele Menschen das Böse für gut halten (und umgekehrt). Und Schmidt-Salomon gehört aus meiner Sicht - wie z.B. auch Richard Dawkins - zu denen, die diese ethische und epistemologische Verwirrung aktiv fördern und damit objektiv die Arbeit des Teufels verrichten.
Ich könnte das alles ausgiebig mit Zitaten aus der Bibel und aus Predigten des aktuellen Papstes untermauern, aber die habe ich gerade nicht zur Hand. Vielleicht sollte ich mal einen Blogbeitrag daraus machen.
Nachsatz: Ob Schmidt-Salomon tatsächlich 'besessen' ist, weiß ich natürlich nicht; das ist nur mein subjektiver Eindruck, wenn ich ihn im Fernsehen sehe. Zum Mindesten erscheint mir sein Hass auf Kirche und Religion ausgesprochen krankhaft."
Zunächst einmal: Wen oder was bezeichnet der Begriff bzw. Name "Satan" / "Teufel"? Im Hebräischen bedeutet "Satan" zunächst nichts Anderes als "Gegner", "Widersacher", auch "Ankläger" (vor Gericht); das deutsche Wort "Teufel" ist abgeleitet vom altgriechischen diábolos, was wörtlich "Durcheinanderwerfer", im Sinne von "Verwirrer, Faktenverdreher, Verleumder", bedeutet.[...]Wo in der Bibel von einem "Satan" oder einem "Diábolos" die Rede ist, ist damit also nicht zwangsläufig und immer eine konkrete Gestalt gemeint, die diese Bezeichnung quasi als Namen trägt; in einigen prominenten Fällen aber sehr wohl. Seinen ersten großen Auftritt in der Bibel hat der als reale Person verstandene Satan im Buch Ijob. Die Geschichte dürfte in ihren Grundzügen auch vielen nicht ausgesprochen bibelfesten Zeitgenossen geläufig sein. Satan tritt im Gefolge Gottes, im Himmlischen Hofstaat gewissermaßen, auf und erwirkt Gottes Erlaubnis zu dem Versuch, Ijobs Vertrauen in Gott zu erschüttern. Zu diesem Zweck lässt Satan Ijobs Viehherden und seine Kinder umkommen und schlägt ihn selbst mit einer schweren Krankheit. Festzuhalten ist hier, dass Satan dies nur tun kann, weil Gott es ihm erlaubt. Satan ist kein Gegenspieler Gottes "auf Augenhöhe"; seine Macht reicht nur so weit, wie Gott ihn gewähren lässt. Hier mag man die Frage aufwerfen: Warum lässt Er ihn denn überhaupt gewähren? Ist dadurch nicht in letzter Konsequenz Gott selbst verantwortlich für all das Schlimme, das Ijob zustößt? - Damit sind wir mittendrin in der Theodizeefrage: Ist Gott schuld daran, dass es das Böse gibt? Mir fällt bei dieser Frage immer ein Bild von William Blake ein, auf dem Gott bei der Erschaffung Adams zugleich auch die Schlange erschafft.
Die christliche Naturrechtslehre geht davon aus, dass dem Menschen - da Gott ihn als Sein Ebenbild erschaffen hat - von Natur aus die Fähigkeit innewohnt, das Gute als gut zu erkennen. Aber dass er die Fähigkeit dazu hat, heißt nicht automatisch, dass er das auch tatsächlich tut. Der Mensch ist nicht nur zum Guten fähig, sondern auch zum Bösen; nicht nur zur Erkenntnis der Wahrheit, sondern auch zum Irrtum. Und hier findet der Teufel - der Widersacher, der Versucher und Verwirrer - sein Betätigungsfeld. Mal treibt er den Menschen dazu an, das Böse zu tun, obwohl er weiß, dass es böse ist; und mal verblendet er den Menschen so, dass dieser Gut und Böse nicht mehr unterscheiden kann bzw. verwechselt. Letzteres ist das Thema, um das es mir hier in erster Linie geht.
Schauen wir uns hierzu den wohl bekanntesten (und sicherlich lehrreichsten) Auftritt des Satans in der Bibel an: die Versuchung Jesu in der Wüste. Der Satan versucht den Gottessohn dazu zu bewegen, Seine Göttlichkeit auf widergöttliche Weise einzusetzen. Dabei verlangt er nichts, was auf den ersten Blick eindeutig als böse zu erkennen wäre; im Gegenteil, er hat scheinbar gute Argumente für das, was er Jesus nahe legt. Wenn man es kann, scheint es vernünftig, Steine in Brot zu verwandeln, statt zu hungern. Marketingtechnisch scheint es eine ausgezeichnete Idee, dass Jesus Seine Göttlichkeit durch einen spektakulären Stunt, einen Sprung vom Dach des Tempels, zweifelsfrei unter Beweis stellen soll. Und könnte Er Seine Botschaft vom Reich Gottes nicht viel effizienter in konkrete Realität umsetzen, wenn Er die Herrschaft über alle Königreiche der Erde besäße? - Besonders bemerkenswert ist es, dass Satan, um Jesus zu überzeugen, sogar aus den Heiligen Schriften des Aten Bundes zitiert. Das heißt, er beruft sich auf etwas an und für sich Wahres und Gutes, deformiert es durch seine Auslegung aber so, dass etwas Falsches und Böses dabei herauskommt. Dies ist die Methode des Teufels bis zum heutigen Tag: Er verquickt Wahrheit und Lüge bis zur Ununterscheidbarkeit miteinander - oder, wie es in einem Gleichnis Jesu (Mt 13,24-30) heißt: Er sät Unkraut unter den Weizen, das sich nicht ausreißen lässt, ohne dass dabei auch viel guter Weizen vernichtet würde.
Hinsichtlich der nun wohl fälligen Frage, was das alles mit Michael Schmidt-Salomon (oder auch Richard Dawkins) zu tun haben soll, möchte ich nur exemplarisch auf ein Zitat verweisen, dass ich, wie das Leben so spielt, just heute beim Bloggerkollegen Cicero gefunden habe: Es handelt sich um eine Stellungnahme des Bundestagsabgeordneten Hubert Hüppe zum in Kürze anstehenden Marsch für das Leben. Hüppe weist darauf hin, dass zu den Initiatoren des "Bündnisses gegen den Marsch für das Leben" - eines Bündnisses, das den Einsatz für den Lebensschutz als antifeministisch, anti-emanzipatorisch und anti-wasnichtnochalles diffamiert und ein "Recht auf Abtreibung" fordert - an prominenter Stelle die von dem besagten Schmidt-Salomon gegründete Giordano Bruno Stiftung gehört, und führt aus:
"Die 'Giordano-Bruno-Stiftung' hatte 2011 ihren 'Ethik-Preis' an den australischen Tötungsphilosophen Peter Singer verliehen, der für die Tötung behinderter Neugeborener, Komapatienten und anderer schwer hirngeschädigter Menschen plädiert und einem ausgewachsenen Schwein mehr Lebensrecht zubilligt als einem behinderten Baby. 2007 hatte die 'Giordano-Bruno-Stiftung' dem Briten Richard Dawkins einen Preis verliehen – demselben Richard Dawkins, der vor wenigen Tagen weltweites Entsetzen auslöste mit seiner Erklärung, dass es aus seiner Sicht unmoralisch sei, ein Kind mit Down-Syndrom nicht abzutreiben."
Montag, 15. September 2014
Was fehlt: der multireligiöse Unisex-Gebetsraum!
Mittwoch, 10. September 2014
Robusta 2014: Meine Nominierungen!
Ich erwähnte es schon: Derzeit, und noch bis Ende des Monats, laufen die Nominierungen für den "Schwester-Robusta-Preis der deutschsprachigen Blogoezese", der nach 2010 und 2012 heuer zum dritten Mal vergeben werden soll. Sonderpreise nicht mitgerechnet, gibt es ganze 15 Preiskategorien, und Blogger wie "Nur-Leser" sind aufgerufen, für jede dieser Kategorien einen Blog (aber nicht mehr als einen pro Kategorie!) zu nominieren.
Da will ich mich mal nicht lumpen lassen.
Im Folgenden zitiere ich die Beschreibungen der einzelnen Preiskategorien und gebe dann - mit Begründung - bekannt, wen ich da jeweils nominiere:
1.) Qualität
"Hier wird ganz schlicht und einfach das Eurer Meinung nach insgesamt beste Blog der Blogoezese gesucht."
Ich nominiere: JoBo72's Weblog. Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Nicht, weil ich von der herausragenden Qualität dieses Blogs nicht überzeugt wäre, sondern weil "JoBo" schon vor zwei Jahren die Goldmedaille in dieser Kategorie abgeräumt hat. Und etwas Abwechslung wäre ja auch mal ganz schön. Aber andererseits: Ist JoBo72's Weblog in den letzten zwei Jahren etwa schlechter geworden? Oder ist in der Zwischenzeit ein Blog am Horizont aufgetaucht, der ihn in Sachen Qualität in den Schatten stellt? -- Na also.
2.) Spiritualität
"Wer hat die schönsten und tiefsten Gedanken zu unserem Glauben? Wer berichtet am mitreißendsten über unsere Heiligen? Wer kennt sich am besten aus mit der Dunklen Nacht und der Inneren Burg?"
Ich nominiere: Braut des Lammes. Erfüllt, für mein Empfinden, die für diese Preiskategorie aufgestellten Kriterien einfach perfekt. Ich kenne jedenfalls keinen anderen Blog, der da heranreicht...
3.) Politik
"Wer schaut nicht nur auf die Kirche sondern auch auf die Welt? Wer verbindet katholisches Denken mit interessanten und aktuellen, politischen oder sozialen oder ganz allgemein gesellschaftlich relevanten Themen?"
Ich nominiere: Elsas Nacht(b)revier. Beiträge zu politischen Themen gibt es in vielen katholischen Blogs, in nicht wenigen ist Politik sogar ein sehr zentrales, womöglich gar dominierendes Thema; bei manchen wird mir das schnell zuviel, speziell wenn ich mit der politischen Ausrichtung nicht ganz einverstanden bin. Bei Elsa bin ich oft einverstanden, und wenn ich es nicht bin, mag ich immer noch die engagierte, eloquente, pointierte und streitbare Art, in der sie ihren Standpunkt vertritt. Man könnte es auch kürzer ausdrücken: Elsa rockt!
4.) Kultur
"Wer untersucht Film, Funk und Fernsehen oder Musik, Architektur und Malerei akkurat und aktuell aus katholischer Sicht und bringt die Ergebnisse interessant und lesenswert auf den Punkt?"
Ich nominiere: Thomasleser. Ich weiß, der ist schon vielfach und für diverse Preiskategorien nominiert worden. Aber er ist nun mal einfach gut!
5.) Frische
"Der „New Kid on the Block“-Preis. Gesucht werden die besten neuen/jungen Blogs. Nominiert werden darf jedes Blog, das zum Zeitpunkt der Nominierung nicht älter ist als ein Jahr."
Ich nominiere: Mein Sabbatical. Super-frisch, der erste Beitrag erschien vor gerade mal zwei Monaten. Die Autorin, die sich kurz AKG nennt, ist in der Blogoezese dennoch keine Unbekannte: Bis Februar bloggte sie unter dem Namen Chiqitac auf Musa sapient(i)um. Jetzt fliegt sie nach Papua-Neuguinea, um dort für mehrere Monate in der Diözese Mendi tätig zu sein. Und hoffentlich eifrig darüber zu bloggen. Meine Nominierung stützt sich also eher darauf, was ich von diesem Blog in Zukunft noch erwarte, als darauf, was bisher so drinsteht. Aber bis zur Abstimmungsphase kann da ja noch Einiges kommen.
6.) Papsttreue
"Denkt “Rom, Mai 1527“ und fragt Euch: Wer steht am beeindruckendsten in Waffen für unsren Heiligen Vater, für das Sacrum Collegium, für die Ewige Stadt? Wer stellt sich mit dem grimmigsten Blick den Landsknechten entgegen? Wer vergießt am melodramatischsten sein Herzblut und seine Tränen für das Petrus-Amt und den Vatikan?"
Ich nominiere: Das hörende Herz. -- Ich kann nicht leugnen noch will ich verschweigen, dass die Rubrik "Papsttreue" beim diesjährigen Robusta-Preis mir etwas Kopfzerbrechen bereitet hat. Bei der letzten Presiverleihung war ja noch Benedikt XVI. im Amt. Und auch im zweiten Jahr des Pontifikats seines Nachfolgers Franziskus wird man das Gefühl nicht los, dass Teile der Blogoezese immer noch kräftig mit dem "Neuen" fremdeln. Einige, die anno 2012 in der Rubrik "Papsttreue" noch weit vorn lagen, möchte man heute lieber für die (fiktive) Kategorie "Päpstlicher als der Papst" nominieren. Dass ich es andererseits mit den liberalen Franziskus-Hochjublern nicht so habe (jenen also, die genau das vom aktuellen Pontifex erhoffen, was viele Konservative von ihm befürchten, nämlich, dass er die Kirche neu erfindet und eine universale Wohlfühlreligion etabliert), dürfte schon aus dem einen oder anderen meiner Beiträge deutlich geworden sein. Umso erfreulicher finde ich es, dass auf Das hörende Herz mit einer gewissen Regelmäßigkeit Zitate von Papst Franziskus erscheinen, anhand derer der geneigte Leser sich überzeugen kann, dass der Papst immer noch katholisch ist...
7.) Augenhonig
"Hier sollen Blogs nominiert werden, die entweder durch besonders edles Styling auffallen oder katholische Inhalte in gar köstlich anzuschauender Form rüberbringen (dufte Photos, schöne Gemälde, Scans aus alten Büchern oder von seltenen Dokumenten etc)."
Ich nominiere: Annuntiator - Gehet hin und blogget!. Was soll ich sagen - mir gefällt das Design der Seite. Und die Navigation. Schöne Bilder gibt's auch immer mal wieder. Und ich finde, Kollege Annuntiator hat einfach mal einen Preis verdient (nachdem er, wenn ich mich recht erinnere, anno 2012 leer ausgegangen ist).
8.) Alltag
"Wer berichtet interessant über die alltäglichen Erlebnisse und Fragen des Glaubens und läßt die Leser mit anregenden Postings daran teilhaben?"
Ich nominiere: La femme qui... – obwohl ich gestehen muss, dass ich bei dieser (neu eingeführten) Kategorie zuerst an Pilgrim of the Hours dachte. Einer meiner Lieblingsblogs, obwohl ich ihn längst nicht so regelmäßig lese, wie ich eigentlich möchte (oder sollte?). Und sehr, sehr passend zur Kategorie "Alltag". Das allerdings dachten sich offenbar auch Andere - es gibt sogar Indizien dafür, dass schon die Anregung zur Einführung der Kategorie "Alltag" gewissermaßen durch Pilgrim of the Hours inspiriert wurde. Jedenfalls ist dieser Blog nun schon für diese Kategorie nominiert worden - sogar schon mehrfach, glaube ich - und kann wohl mit einigem Recht als klarer Favorit gelten. Da dachte ich mir, ich sorg' mal für ein bisschen Abwechslung. Bei La femme qui... geht es ebenfalls zumeist um Religiosität im Alltag, auch mit einem Schwerpunkt auf Kindererziehung; man merkt, dass das, was in diesem Blog geschrieben und veröffentlicht wird, von Herzen kommt, und außerdem bin ich mit der Autorin auf Facebook befreundet.
9.) Mauerblümchen
"Welches Blog führt eher ein Schattendasein, ist aber Eurer Meinung nach so cool, daß es mehr Aufmerksamkeit verdient?"
Ich nominiere: Introibo - Das Ministranten Blog. Ein sehr schönes Projekt, aber ausbaufähig... sehr ausbaufähig... Introibo-Co-Autor Admiral hat diesen Blog bereits höchstselbst, mit der Anmerkung "Mea culpa", Für "Trägheit" nominiert. Dann muss ich das ja nicht auch noch tun. "Mauerblümchen" passt schließlich auch.
10.) Zwerchfell
"Wer hat die witzigsten Beiträge? Wer schmiedet Sprüche, die Euch wiehern lassen? Wer lädt auf kreative Art mit humorigen Texten oder Bildern zum Schenkelschlag-Marathon?"
Ich nominiere: JoBo72's Weblog. Ja, ich weiß, den hatte ich schon unter "Qualität". Na und? Und wem "Na und?" als Begründung nicht ausreicht, den verweise ich, nur mal exemplarisch, auf diesen Beitrag.
(Und wär' ja auch irgendwie komisch, für "Qualität" einen Blog zu nominieren, der in keiner einzigen der sonstigen Preiskategorien herausragend und preiswürdig wäre...)
11.) Großmaul
"Wer lässt sich wenig bis nichts bieten, reißt die Kiemen so richtig auf und entgeht regelmäßig mit knapper Not dem „Das musst Du aber auch mal christlicher sehen“-Knebel?"
Ich nominiere: Geistbraus. Da gibt's keine Diskussion, da gibt's nichts zu begründen, das ist einfach so, basta. Es kann nur einen geben. Außerdem habe ich mich noch nie so schön mit einem Bloggerkollegen virtuell gezofft und anschließend offline, im Institut St. Philipp Neri bei einem guten Glaserl Wein, das Kriegsbeil wieder begraben...
12.) Dialog
"Gesucht wird das Anti-Großmaul. Wer behält nicht nur in Debatten und Kommentaren einen kühlen Kopf sondern lädt auch zu respektvollem Austausch ein und zeigt sich für andere Meinungen offen?"
Ich nominiere: 5 Brote 2 Fische. Besonnener, friedfertiger, aggressionsfreier und im besten Sinne "ausgeglichener" als dort geht's, das wage ich mal zu behaupten, im mir bekannten Teil der Blogoezese nirgends zu. Das ist ganz entschieden einen Preis wert!
13.) Cocktail
"Wer hat nicht nur Katholisches, sondern bietet die interessanteste Mischung aus so ziemlich allem (Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Sport, Szene, Humor, Kunst, Literatur, Musik, Film etc)?"
Ich nominiere: Mein Leben als Rezitatorin und Vorleserin. Ich meine: Selbstverfasste Sonette? Übersetzungen aus mehreren Sprachen? Regelmäßige Beiträge zu brennenden Gegenwartsthemen wie (v.a.) Lebensrecht und Christenverfolgung? Gartenfotos? Eichhörnchenvideos? Sonst noch Fragen??
14.) Trägheit
"Welches Blog ist so gut, daß man sich dort mehr Postings wünscht, als man bisher bekommt?"
Ich nominiere: St. Dymphnas Gedankenwelt. Bloggerkollege Phil schreibt kenntnisreich, originell, witzig, engagiert, vielseitig - aber zu wenig. Weiß er selber. Trotzdem möge diese Nominierung ihm das noch einmal in Erinnerung rufen.
15.) Abseits
"Welcher nicht-katholische Blogger verdient einen Preis? Hier könnt Ihr unsere protestantischen Kollegen nominieren oder auch Blogger, die eigentlich gar nicht speziell christliche Themen haben, aber durch regelmäßige Kommentare auffallen und so regen Anteil an der Blogoezese haben: Fällt Euch da irgendwer ein, der ein cooles Blog hat, auf welches man unbedingt aufmerksam machen sollte? Dann nominiert ihn/sie hier!"
Ich nominiere: Pastorenstückchen. Okay, Pastor Knut Dahl ist so protestantisch, dass es (mir, als Katholiken) schon weh tut. Und er redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Er ist so zu sagen das "Großmaul von der Anderen Seite". Genau deswegen die Nominierung. Zum Ökumene-Beauftragten der Blogoezese tauge ich ohnehin nicht. Dann doch lieber einen aufrechten Gegner. -- Außerdem ist der Knut ein netter Kerl und (wenn auch tendenziell mehr auf Twitter als in seinem Blog) oft ziemlich witzig...
So: Damit habe ich fürs erste – nämlich bis zur Abstimmungsphase – meine Blogoezesanenpflicht erfüllt und bin recht angetan, dass mir zu jeder der 15 Kategorien jemand eingefallen ist. Nun lehne ich mich zurück und bin gespannt, wie sich "meine" Kandidaten im weiteren Verlauf des Wettbewerbs so schlagen.
(Und mein eigener Blog natürlich auch...)
Ach so: Wer dies liest und daraufhin Lust bekommt, selbst Nominierungen für den Schwester-Robusta-Preis der deutschsprachigen Blogoezese 2014 abzugeben, kann dies unter dem Link tun, der sich im ersten Absatz dieses Artikels hinter dem Wort "Nominierungen" verbirgt...!
Frau Doktor und der gute Ton
Eine andere Personengruppe, von der ich schon im Kindergartenalter lernte, dass man sie keinesfalls beschimpfen, verspotten oder sonstwie lieblos behandeln dürfe, umfasst körperlich und/oder geistig Behinderte und/oder chronisch Kranke. Denen müsse man das Leben vielmehr möglichst zu erleichtern suchen, da sie es ohnehin schon schwer genug haben. Wie sieht das nun über 30 Jahre später aus? - Nun, der Befund ist zwiespältig. Einerseits wird so viel über Inklusion und Barrierefreiheit gesprochen wie vielleicht nie zuvor, und offenkundige Schmähungen gegen Behinderte würden heute sicher nicht weniger Empörung auslösen als ehedem. Andererseits: Ist es etwa ein Zeichen von Respekt und Wohlwollen gegenüber Menschen mit Behinderung, wenn etwa in Debatten zur Abtreibungsfrage suggeriert wird, es wäre besser, diese Menschen würden gar nicht erst geboren werden? Auch wenn es um das Thema "Sterbehilfe" bzw. Euthanasie geht, greift offenbar zusehends die Auffassung um sich, ein Leben mit schwerwiegenden und aller Voraussicht nach irreparablen körperlichen und/oder geistigen Einschränkungen sei kein lebenswertes Leben. Sondern eines, das man lieber möglichst zügig beenden sollte. Ganz human, versteht sich, mit einer kleinen Injektion. Nur aus Barmherzigkeit, natürlich.
Überhaupt keinen Anspruch auf Respekt und Rücksichtnahme in öffentlichen Debatten haben übrigens Christen. Warum auch, die sind schließlich privilegiert. Vom Staat, vom Gesetz und von ich weiß nicht wem noch so alles. Da ist es im Grunde nur ein Akt ausgleichender Gerechtigkeit, ihnen überall da, wo es legal möglich ist, kräftig vors Schienbein zu treten. Überhaupt sind Christen ja irgendwo allesamt Verbrecher - wenn nicht durch eigenes Tun, dann doch zumindest dadurch, dass sie einer verbrecherischen Organisation angehören und diese dadurch unterstützen. - Übertreibe ich? Vielleicht. Aber man schaue sich nur mal in den Weiten des Internets um, schnuppere in Debatten über irgendetwas Schlechtes und Böses aus Geschichte oder Gegenwart der Menschheit hinein - ob das Rassismus, Unterdrückung von Frauen, die ungleiche Verteilung von Wohlstand, Kindesmisshandlung und -missbrauch, Tierquälerei oder Umweltverschmutzung oder was auch immer ist, stets wird sich jemand finden, der erklärt, dass das Christentum daran schuld ist. Wohlgemerkt, nicht einzelne Christen sind schuld an einzelnen Fällen solcher Schrecklichkeiten - das ließe sich ja schwerlich abstreiten -, sondern das ganze Christentum ist an dem ganzen Schlechten schuld. -- Beide Aspekte werden einem gern um die Ohren gehauen, wenn man mal versucht, eine Debatte über Christenverfolgung zu führen - nicht über die Christenverfolgungen der Antike, sondern über jene, die genau jetzt, in diesem Moment, in weiten Teilen der Welt stattfinden, besonders brutal im Nordirak, in Syrien und in den von Boko Haram und ähnlich ausgerichteten Gruppierungen heimgesuchten Gegenden West- und Zentralafrikas, daneben aber auch - weniger beachtet und zum Teil auch mit subtileren Mitteln - in zahlreichen anderen Ländern. Trotz des dramatischen Ausmaßes der weltweiten Christenverfolgung ist man kaum überrascht, dass, wenn dieses Thema irgendwo diskutiert wird, gern die Forderung aufgestellt wird, bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus Krisengebieten dürfe man "Christen nicht bevorzugen". Selbst dann nicht, wenn sie explizit deshalb verfolgt werden, weil sie Christen sind. Überhaupt heiß Christenverfolgung in politisch korrekter Sprache nicht "Christenverfolgung", sondern "religiös motivierte Gewalt". Das Praktische an diesem Begriff ist, dass er nicht zwischen der Religion der Täter und der Religion der Opfer differenziert - wodurch der Eindruck erweckt wird, irgendwie seien ja beide Seiten schuld. Nämlich insofern, als beide Seiten religiös sind. Gäbe es keine Religion, dann gäbe es auch keine religiös motivierte Gewalt. So einfach ist das. Und so dumm.
Aber ob es nun um Christen, Juden, Menschen mit Behinderung, mit Migrationshintergrund oder mit normabweichenden sexuellen Orientierungen geht - ich denke, es wird deutlich, wo das Problem mit der political correctness liegt. Sie gibt vor, Diskriminierung bekämpfen zu wollen, und betreibt in Wirklichkeit selbst massive Diskriminierung - indem sie den Respekt und die Wertschätzung, die sie Menschen entgegenbringt, von deren Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen abhängig macht. Frau Doktor Oheim würde sich vermutlich im Grabe herumdrehen. Vielleicht würde sie aber auch sagen: "Es ist egal, was du persönlich von Christen, Juden, Behinderten oder Homosexuellen hältst. Du brauchst auch nicht alles, was sie tun, denken oder glauben, gut und richtig zu finden. Trotzdem hast du sie als Menschen zu respektieren, so wie sie sind. Einfach, weil sie Menschen sind. Wie du."
Das scheinen heute nur noch Wenige zu begreifen.