Dienstag, 30. September 2025

Das Kirchensterben kommt näher

Schon über ein Jahr ist es her, dass ich auf meinem Blog die Situation in der Großpfarrei St. Franziskus Reinickendorf-Nord in den Blick genommen habe: Da war gerade der (mir persönlich bekannte) Pfarrer nach nicht einmal einem Jahr von seinem Amt zurückgetreten, woraufhin – was man wohl ungewöhnlich finden darf – dem Generalvikar des Erzbistums die Leitung der Pfarrei übertragen wurde; man hörte von massiven finanziellen Problemen, von Konflikten zwischen den sowohl von der Sozialstruktur wie von der geistlichen Prägung her extrem unterschiedlichen Gemeindeteilen sowie davon, dass die 2017 gegründete Großpfarrei als "erste Pfarrei neuen Typs" im Erzbistum Berlin gewissermaßen ein Modellprojekt sei, womit sie sozusagen – jedenfalls aus Sicht des Erzbischöflichen Ordinariats – zum Erfolg verurteilt sei. Insgesamt zweifellos ein vielschichtiges und spannendes Thema, und man kann sicherlich sagen, ich hätte da mal besser dranbleiben sollen, dann hätte es in den zurückliegenden Monaten noch sehr viel mehr aus St. Franziskus zu berichten gegeben. Aber ich hatte halt auch andere Dinge im Kopf und um die Ohren, und da ich nun mal nicht in Vollzeit investigativen Journalismus betreibe, bin ich eben auch davon abhängig, was mir so zugetragen wird. 

Mitte Juli entdeckte ich dann allerdings in Herz Jesu Tegel einen Flyer, der meine Aufmerksamkeit weckte: Er stammte vom Sprecherteam des Gemeinderats der zur Großpfarrei St. Franziskus gehörenden Gemeinde St. Nikolaus in Wittenau und enthielt, der Überschrift zufolge, "Wichtige Informationen zur Pfarrversammlung am 3.7.2025" – ein Datum, das zu dem Zeitpunkt, als ich dieses Flugblatt fand, leider schon in der Vergangenheit lag; datiert war das Schreiben auf dem 11. Juni. Und worum ging es da nun konkret? Um den Immobilienentwicklungsprozess. Dem Flyer war zu entnehmen, seitens der "Pfarreiverantwortlichen" werde offenbar die "Abwicklung" des Standorts St. Nikolaus angestrebt; demgegenüber bekundete der Gemeinderat von St. Nikolaus den "festen Willen, die Kirche St. Nikolaus als Gottesdienststandort zu erhalten". 

In diesem Zusammenhang erinnerte ich mich daran, wie im vorigen Jahr ein anonymer Kommentator auf meinem Blog die ausgeprägten Unterschiede, ja Gegensätze zwischen den verschiedenen Teilgemeinden der Großpfarrei St. Franziskus beschrieben hatte: "St. Martin und St. Nikolaus im Süden: Eher arm, eher 'klassisch-katholisch'/orthodox (rechtgläubig), eher international. Die Gemeinden im Norden: Eher reich, eher 'liberal-grün', eher 'weiß-deutsch'." Kein Wunder, dass sich da meine Sympathie für den Standort St. Nikolaus regte – und der Wunsch, dem Verdacht nachzugehen, dieser Gemeindestandort solle womöglich – zumindest unter anderem – gerade wegen der in dem zitierten Leserkommentar hervorgehobenen Merkmale "abgewickelt" werden. 

Der Flyer, den ich in der Schriftenauslage von Herz Jesu Tegel entdeckt habe, gibt in dieser Hinsicht einige beachtenswerte Fingerzeige. So wird dem Kirchenvorstand der Pfarrei St. Franziskus vorgeworfen, "schon seit Jahren keine Jahresschlussrechnung vorgelegt" zu haben: "Wie will er dann die finanzielle Schieflage der Pfarrei erklären?" Weiterhin wird hervorgehoben, St. Nikolaus habe innerhalb der Pfarrei "mit den höchsten Grad an ehrenamtlich Tätigen" und trage "damit seit Jahren nachhaltig zur Kostenminderung bei". Betont werden "die positiven Veränderungen im pastoralen Leben der Gemeinde St. Nikolaus", wozu neben einem "hohen Besucherzuspruch" speziell "die Frühmesse am 1. Sonntag im Monat (mit Sonntagskaffee), die in Eigeninitiative ermöglichte Erstkommunion (mit Ausbildung von Ministranten)" sowie "die vielfältigen eigenständigen Bemühungen um Seelsorge (Andachten, Gruppenarbeit)" gezählt werden; all dies werde vom Kirchenvorstand offenbar nicht angemessen gewürdigt. Bezüglich der "angeblich zu erwartende[n] hohe[n] Investitionskosten für St. Nikolaus" wird darauf hingewiesen, dass das Kirchengebäude unter Denkmalschutz stehe und für notwendige Maßnahmen zur Erhaltung des Gebäudes "staatliche Fördermittel beantragt werden" könnten. Zusammenfassend könnte man sagen: Wenn man den Standort St. Nikolaus erhalten wollte, gäbe es durchaus Mittel und Wege, dies möglich zu machen; es steht somit der Verdacht im Raum, dass dies eben nicht gewollt ist. 

Wie schon gesagt, war zu dem Zeitpunkt, als ich diesen Flyer sah, die dort angekündigte Pfarrversammlung schon vorbei, und ebenso eine Sitzung des Kirchenvorstands der Großpfarrei St. Franziskus, bei der konkrete Beschlüsse zur Immobilienentwicklung an den einzelnen Standorten gefasst wurden. Allerdings fand ich heraus, dass just am nächsten Tag in St. Nikolaus eine Gemeinderatssitzung anstand, bei der die Ergebnisse der vorausgegangenen Sitzungen der übergeordneten Gremien vorgestellt und diskutiert werden sollten. Und da ging ich hin. 

Die St.-Nikolaus-Kirche auf einem Gemälde im Gemeindesaal. 

Diese Sitzung werde ich hier jetzt nicht im Detail schildern; nur soviel sei gesagt, dass da wenig von Resignation und Entmutigung zu spüren war – im Gegenteil, mein Gesamteindruck war der einer erheblich engagierteren, konstruktiveren, lösungsorientierteren Atmosphäre, als ich es von kirchlichen Gremiensitzungen normalerweise gewohnt bin. Was freilich nichts daran ändert, dass der Handlungsspielraum des Gemeinderats begrenzt ist, wenn übergeordnete Gremien (wie der Kirchenvorstand) und nicht zuletzt das Erzbischöfliche Ordinariat andere Pläne haben. 

– Und was für Pläne sind das nun? Auch ohne Interna aus der Gemeinderatssitzung auszuplaudern, bei der ich als Gast zugegen war, lässt sich zu dieser Frage allerlei sagen; vor allem dank der Tatsache, dass sich auf der Website der Großpfarrei St. Franziskus sehr umfangreiche und übersichtlich geordnete Materialien zum Immobilienentwicklungsprozess in der Pfarrei finden. Sämtliche dort zusammengetragene Dokumente, angefangen vom Brief des Erzbischofs vom 04.07.2023 an alle Pfarreien, auch nur annähernd angemessen zu würdigen, würde hier, so interessant es auch wäre, beiweitem den Rahmen sprengen; aber wer möchte, kann sich da ja selbst mal umschauen. Ich möchte mich hier mal auf den chronologisch jüngsten Eintrag in dieser Materialsammlung konzentrieren – der unter der Überschrift "Beschlüsse des Kirchenvorstandes vom 09. Juli 2025" steht. Eingeleitet wird dieser Abschnitt mit einem "Gebet im Immobilienprozess" – was bei mir bereits spontanes Augenrollen auslöste, bevor ich den Wortlaut dieses Gebets näher unter die Lupe nahm. Einerseits musste ich dabei an eine Diskussionsveranstaltung zum "Pastoralen Prozess 'Wo Glauben Raum gewinnt'" denken, die ich im Frühjahr 2016 besuchte und bei der none other than Ex-Bundestsgspräsident Wolfgang Thierse anmerkte, er finde es "beinahe unanständig", dass der Prozess der Umstrukturierung der Pfarreien seitens des Erzbistums "als 'geistlicher Prozess' ausgegeben" werde – "denn damit macht man ihn unangreifbar". Ich würde mal sagen, für den Versuch, in ähnlicher Weise auch Umstrukturierungsmaßnahmen im Bereich der Immobilienverwaltung zu "spiritualisieren", gilt das erst recht

– Man kann, dieser kleine Exkurs sei mir gestattet, hier durchaus auch noch grundsätzlichere Kritik an dem "kirchliche[n] Brauch" üben, "Grundsatzentscheidungen durch vor- oder zwischengeschaltete 'Andachten' als geistlich geprägt zu markieren", wie es der evangelische Pastoraltheologe Jan Hermelink in einem Beitrag zu dem von ihm mitherausgegebenen Band "Paradoxien kirchlicher Organisation" (2008) formulierte: Er nannte dies eine "jedenfalls nicht überzeugende Lösung der Spannung zwischen Religion und Organisation" und warnte vor der "Gefahr, dass die nachträgliche Deutung eines Beschlusses als 'geistlich zwingend' die ganz anderes gearteten Entscheidungsregeln und -gründe verdeckt, nach denen er zustande gekommen ist" (S. 215). – Aber schauen wir doch mal in dieses Gebet rein: Da finden sich Zeilen wie 

"Mit Dir arbeiten wir zusammen für die Menschen."

"Wir danken auch für alles Engagement". 

"Wir wissen, dass sich die Gestalt unserer Kirchen ständig verändert."

"Kirche ist immer neu in Form zu bringen."

"Wir wollen [...] einander in Respekt und Wertschätzung begegnen."

Würg. So redet ihr mit eurem Gott? – Abgesehen von diesem durch und durch furchtbaren Jargon der political correctness empfinde ich es einfach als schamlos, Texte als "Gebet" auszugeben, bei denen es so schmerzlich offensichtlich ist, dass nicht Gott der eigentliche Adressat ist. Ich habe mich schon öfter über diese Unsitte aufgeregt, der man auch bei Fürbitten in der Messe nicht selten begegnet und die mich immer irgendwie an therapeutisches Handpuppenspiel erinnert; und, um in diesem Zusammenhang mal mich selbst zu zitieren: Da muss man sich dann nicht wundern, wenn der Eindruck entsteht, in der Mainstream-Version der kirchlichen Glaubenskommunikation sei Gott nicht viel mehr als eine Handpuppe und so richtig ernsthaft glaube da niemand an Ihn. 

Aber das ist ein Thema für sich; schauen wir uns lieber mal an, was der Kirchenvorstand von St. Franziskus in der Sache beschlossen hat. Hier erscheint zunächst eine Anmerkung zum geographischen Zuschnitt der Großpfarrei angebracht: Zum Pfarreigebiet gehören nämlich nicht nur die Ortsteile Frohnau, Hermsdorf, Lübars, Waidmannslust, Wittenau und Märkisches Viertel des Berliner Bezirks Reinickendorf, sondern darüber hinaus auch noch die Gemeinden Mühlenbecker Land und Hohen Neuendorf im brandenburgischen Landkreis Oberhavel. Im Ganzen ist die Großpfarrei somit in sieben Gemeinden untergliedert; zum Vergleich: In der Nachbarpfarrei St. Klara Reinickendorf-Süd sind es fünf, in der Pfarrei Heilige Familie Spandau-Havelland sogar nur drei. Von diesen sieben Gemeinden hat St. Judas Thaddäus in Hohen Neuendorf schon seit zwanzig Jahren kein eigenes Gotteshaus mehr: Die 1948 geweihte Kapelle dieses Namens wurde 2005 profaniert und verkauft, die Gemeinde blieb – als Teil der Pfarrei St. Hildegard, die 2017 ihrerseits in der Großpfarrei St. Franziskus aufging – erhalten und feierte ihre Gottesdienste in der örtlichen evangelischen Kirche. Dieses Beispiel, so scheint es, soll jetzt innerhalb der Großpfarrei Schule machen. Die Christkönig-Kirche in Lübars gehört mitsamt Gemeindehaus und Außenanlagen schon jetzt nicht mehr der Pfarrei, sondern dem Erzbischöflichen Stuhl und soll an die Ukrainisch-Orthodoxe Gemeinde verkauft werden. Der Kirchenvorstand wünscht bzw. hofft, dass "katholisches Leben in Lübars und Umgebung [...] z.B. im Zusammenwirken mit der evangelischen Gemeinde oder in anderer angemessener Weise" fortgeführt werden kann: "Das Erzbistum soll hierzu um finanzielle Unterstützung gebeten werden." Um den Vorgaben des Immobilienentwicklungskonzepts gerecht zu werden, sollen aber noch zwei weitere Kirchenstandorte aufgegeben werden – nämlich St. Katharinen im Schildow (Mühlenbecker Land) und eben, wie schon erwartet bzw. befürchtet, St. Nikolaus in Wittenau. Erhalten bleiben sollen demnach im gesamten weitläufigen Pfarreigebiet nur drei Kirchenstandorte: St. Hildegard in Frohnau, Maria Gnaden in Hermsdorf und St. Martin im Märkischen Viertel. Gegenüber den klassischen "Besserverdienenden"-Stadtteilen Frohnau und Hermsdorf fällt das Märkische Viertel offenkundig ziemlich aus dem Rahmen; aber wie man hört, ist der Gemeindestandort St. Martin gerade deshalb – als "Kirche im sozialen Brennpunkt" – eine Art Prestigeprojekt des Erzbistums und liegt auch dem Erzbischof persönlich besonders am Herzen. Da passt es ins Bild, dass das Erzbistum "im Interesse der Präsenz und Stärkung katholischen Lebens im sozialen und internationalen Brennpunkt Märkisches Viertel" beschlossen hat, "am Standort der Gemeinde St. Martin den Konvent der Herz Jesu-Priester und die portugiesischsprachige Gemeinde anzusiedeln" – ein Beschluss, dem der Kirchenvorstand von St. Franziskus "unter der Voraussetzung" zustimmt, "dass das Erzbistum Berlin sich in überwiegender Weise an den erheblichen finanziellen Investitionen zur Herstellung der neuen Nutzung und Sanierung von Kirche, Gemeindehaus und Außenanlagen beteiligt"; auch die "Abgabe des Eigentums der Immobilie oder Teilen davon an das Erzbistum" wird als Option ins Spiel gebracht. 

Die zukünftige Entwicklung der Präsenz der katholischen Kirche im Märkischen Viertel dürfte also ein Thema sein, das es verdient, im Auge behalten zu werden; im benachbarten Wittenau hingegen guckt man in die Röhre. Zwar heißt es im Beschluss des Kirchenvorstandes, man wolle sich "pastoral für den Fortbestand der Gemeinde St. Nikolaus und katholisches Leben in Wittenau" einsetzen, "z.B. im Zusammenwirken mit der evangelischen Gemeinde oder in anderer angemessener Weise"; die Pfarrei werde "die Gemeinde bei der Nutzung von Räumlichkeiten für Gottesdienste und gemeindliche Aktivitäten unterstützen" und das Erzbistum solle "hierzu um finanzielle Unterstützung gebeten werden"; aber es erscheint doch sehr fraglich, ob diese Absichtserklärung mehr ist als eine Standard-Vertröstungsformulierung für die Abwicklung von Gemeindestandorten. Dass es im Umkreis von gut drei Kilometern um St. Nikolaus ganze vier weitere katholische Kirchenstandorte gibt – neben der schon erwähnten Kirche St. Martin im Märkischen Viertel sind das die zur Pfarrei St. Klara gehörenden Kirchen Allerheiligen in Borsigwalde, St. Rita im Auguste-Viktoria-Kiez und St. Marien in Alt-Reinickendorf –, lässt es umso weniger aussichtsreich erscheinen, in Wittenau ein eigenständiges Gemeindeleben ohne eigenes Kirchengebäude aufrecht zu erhalten; wahrscheinlicher ist wohl, dass die Gemeinde sich zerstreut. 

Hervorzuheben ist noch ein weiterer wichtiger Satz im auf St. Nikolaus bezogenen Abschnitt des Kirchenvorstands-Beschlusses: "[D]ie Kita soll erhalten bleiben." Damit nicht genug soll auch in die weiteren Überlegungen dazu, wie das Kirchengrundstück "im Interesse der Pfarrei wirtschaftlich baldmöglich und wünschenswert in sozialer Hinsicht entwickelt bzw. verwertet werden" kann und soll (wie es im Beschluss etwas geschraubt heißt), u.a. der Zweckverband "Hedi-Kitas" einbezogen werden, was darauf schließen lässt, dass an einen Ausbau bzw. eine Erweiterung der KiTa gedacht ist. Die darin zum Ausdruck kommende Tendenz ist sicherlich nicht spezifisch nur für diesen einen Standort: Das Erzbistum hat den Pfarreien die Weisung erteilt, ihren Immobilienbesitz zu reduzieren, und die Pfarreien konzentrieren sich bei der Umsetzung dieser Vorgaben einseitig darauf, Kirchenstandorte loszuwerden – ihre KiTas wollen sie hingegen behalten und nach Möglichkeit noch vergrößern. Für wen eigentlich? Der Bedarf an KiTa-Plätzen ist in Berlin derzeit rückläufig, schon jetzt haben nicht wenige KiTas Probleme, ihre Gruppen voll zu kriegen, und die Entwicklung der Geburtenzahlen lässt nicht erwarten, dass dieser Trend sich in absehbarer Zeit wieder umkehrt. Nun könnte man natürlich entgegnen, die Plätze in den Kirchenbänken seien schließlich erst recht nicht ausgelastet. Genau diese funktionalistische Auffassung, die die Kirchengebäude nach denselben weltlichen Effizienz- und Nützlichkeitsmaßstäben beurteilt wie die anderen Immobilien in kirchlichem Besitz, und so einigermaßen folgerichtig zu dem Schluss kommt, Kirchengebäude seien vergleichsweise weniger nützlich als beispielsweise KiTas, offenbart jedoch den Kern des Problems: In der Kirche herrscht eine verweltlichte Verwaltungsstruktur, ein institutioneller Apparat, dem jegliches Verständnis oder Gespür dafür abhanden gekommen ist, was die Kirche ist und wofür sie da ist. Insbesondere ist diesem Verwaltungsapparat der Sinn für das Heilige abhanden gekommen, das Verständnis dafür, warum die Kirche geweihte Räume für ihren Gottesdienst schafft, statt ihn einfach in Mehrzwecksälen abzuhalten. Wie ich vor Jahren schon mal im Zusammenhang mit der Profanierung von Kirchenstandorten meiner Heimatpfarrei im ländlichen Niedersachsen schrieb: "Wer meint, man bräuchte ja keine Kirche am Ort, weil man die Gottesdienste ja auch in einem nicht-sakralen Gebäude feiern könne, bei dem stimmen ganz grundsätzlich die Prioritäten nicht." Der sieht die Kirche nicht mehr als Ort der Begegnung zwischen Gott und Menschen, sondern will die Institution Kirche nur noch in der Rolle eines Wohlfahrtsverbands und einer sozialpolitischen Lobbygruppe sehen. Dass es Leute gibt – und zwar gerade innerhalb des institutionellen Apparats der Kirche! –, die ernsthaft glauben, genau so die "Relevanz" der Kirche in der säkularen Gesellschaft retten zu können, als gäbe es nicht genug Andere, die diese Aufgaben im Zweifel effizienter und professioneller übernehmen könnten, ist eigentlich das Absurdeste an der ganzen Geschichte. 

Aber darüber rede ich mir ja sowieso bei jeder Gelegenheit den Mund fusselig. Daher mache ich an dieser Stelle erst mal einen Punkt (oder drei...). 


Samstag, 27. September 2025

Die 3 K der Woche (44): Kinder, Kirche, Kampftechniken (auch für den geistlichen Kampf)

Wohlan, Freunde: Es ist wieder Wochenbriefing-Zeit, und erneut gibt es so viel zu berichten, dass ich mir sorgsam überlegen musste, was ich weglasse. Allein die Gemeindefreizeit der EFG The Rock Christuskirche, an der wir, d.h. meine Liebste, die Kinder und ich, teilgenommen haben, hat mir im Grunde Stoff für mehr als einen Blogartikel beschert; wir werden mal sehen, wie ich das, was ich im Wochenbriefing nicht unterbringen konnte, noch verarbeiten werde. Aber auch darüber hinaus fehlt es nicht an spannenden Themen... Seht selbst! 


Sowas wie Familienexerzitien 

Seit ungefähr zwölf oder 15 Jahren (so habe ich es jedenfalls gehört bzw. aufgeschnappt) veranstaltet die EFG The Rock Christuskirche aus Berlin-Haselhorst einmal im Jahr ein Wochenende in einem Feriendorf in der Uckermark; auf dem Gelände gibt es Spiel- und Sportplätze, ein Ziegengehege und eine Badestelle am See, aber vor allem umfasst so eine Gemeindefreizeit ein umfangreiches Programm aus Gebetszeiten, geistlichen Impulsen, Workshops und Lobpreis. – Wir haben in dieser Gemeinde ja gewissermaßen Gaststatus – seit über drei Jahren gehen wir dort mit unseren Kindern regelmäßig zum Kinderprogramm ("Jungschar am Mittwoch", kurz JAM) und kennen dadurch einfach ziemlich viele Leute in der Gemeinde, sowohl Mitarbeiter als auch andere Eltern; und zum Sonntagsgottesdienst gehen wir dort zwar nicht besonders oft, aber doch immer mal wieder –, und so wurden wir schon letztes Jahr gefragt, ob wir nicht mal zur Gemeindefreizeit mitkommen wollten. Da passte es dann aus verschiedenen Gründen nicht so richtig, aber dieses Jahr haben wir uns gedacht, wir machen's. Und ich kann gleich vorneweg versichern, dass wir diese Entscheidung nicht bereut haben. 

Mal von vorne: Am Freitag holten wir die Kinder etwas früher als sonst aus der KiTa und der Schule ab und machten uns direkt auf den Weg in die Brandenburgischen Wälder – mit S-Bahn, nochmal S-Bahn, Regionalbahn und Bus; schon beim Unsteigen von der zweiten S-Bahn in die Regionalbahn trafen wir ein Mitglied der Gemeindeleitung, aber die meisten anderen Teilnehmer – ich würde schätzen, dass es insgesamt ca. 80 bis 100 Leute waren – reisten mit dem Auto an. Untergebracht waren wir als Familie in einer Holzhütte mit einem Erwachsenen- und einem Kinderschlafzimmer, einem sehr kleinen Bad und einem Wohnzimmer mit Küchennische. Relativ bald nach unserer Ankunft gab's erst mal gemeinsames Abendessen. 

Die Anlage gefiel mir insgesamt ausgesprochen gut – besonders die kleine Kapelle, in der ich nach dem Abendessen erst mal einen Rosenkranz betete: 


Im Übrigen verlief der erste Abend für mich nicht gerade ideal. Nachdem die Kinder, vor allem der Jüngste, während der gut zweistündigen Anreise ziemlich überdreht und anstrengend gewesen waren, dröhnte mir ganz schön der Kopf, und dann stand als erster Programmpunkt (abgesehen vom Abendessen) ausgerechnet ein Spieleabend an. Auf dem Weg zum Großen Saal schoss mir folgerichtig der Gedanke durch den Kopf, ob ich eigentlich komplett lebensmüde sei, in meiner augenblicklichen Verfassung freiwillig zu einem Spieleabend zu gehen. Als dann gleich am Eingang jeder Teilnehmer aufgefordert wurde, sich eine Süßigkeit aus einer Schüssel auszusuchen, das Einwickelpapier aber aufzubewahren, weil anhand dieser die Teams eingeteilt würden, gingen bei mir die Alarmglocken an: Das wird so ein Gruppendynamik-Ding. Da habe ich ja ungefähr so viel Lust drauf wie auf eine Darmspiegelung. Ich machte also auf dem Absatz kehrt und verbrachte den Abend allein. Das war subjektiv sicherlich die richtige Entscheidung, aber für die Zukunft würde ich den Veranstaltern doch gern die Idee ans Herz legen, gerade für den ersten Abend an ein Alternativprogramm für Introvertierte zu denken. 

Wie dem auch sei, am nächsten Morgen stand ich extra früh auf, um zum "freiwilligen Frühgebet (mit Kaffee)" zu gehen. Die Betonung der Freiwilligkeit in der Benennung dieses Programmpunkts mag den Eindruck erwecken, die sonstigen Programmpunkte seien Pflichtveranstaltungen; ganz so war das nicht, aber jedenfalls fand sich hier eine im Verhältnis zur Gesamtteilnehmerzahl der Gemeindefreizeit eher kleine Runde zusammen, vielleicht 15, maximal zwanzig Leute. – Für mich war dieses Frühgebet ein Highlight: Auch wenn ich mich nicht in dem Sinne "aktiv" daran beteiligte, dass ich selbst ein Gebet gesprochen hätte, spürte ich deutlich, wie die Teilnahme an diesem Gebetskreis mein Herz und meine Seele weitete und meinen Geist zu Gott hin öffnete, auch wenn das jetzt pathetischer klingt, als es normalerweise meine Art ist. Zudem hat mir die Gebetszeit elnige Denkanstöße beschert, aus denen in absehbarer Zeit noch der eine oder andere separate Blogartikel hervorgehen dürfte; ein paar Gedanken und Beobachtungen möchte ich aber auch hier und jetzt schon festhalten. Dazu gehört, dass einige der teilnehmenden Frauen während der Gebetszeit ihr Haupt bedeckten – mit einem Schal bzw. Halstuch, mindestens eine aber auch mit einem durchaus Mantilla-ähnlich aussehenden Schleier. Zudem eröffnete ein Mitglied der Gemeindeleitung die Gebetsrunde mit einem Bibelvers als Impuls; bei diesem Vers handelte es sich um Psalm 43,4, den er in der Elberfelder Übersetzung zitierte: "So werde ich kommen zum Altar Gottes, zum Gott meiner Jubelfreude". Der Gemeindeälteste (oder wie auch immer sein genauer Titel sein mochte) sprach so begeistert über diesen Vers, als hätte er ihn an diesem Morgen ganz neu entdeckt, was ich insofern irgendwie witzig fand, als er in der katholischen Kirche, wenn auch auf Latein, jahrhundertelang Bestandteil der Stufengebete am Beginn der Heiligen Messe war (deren Abschaffung man wohl zu den eher fragwürdigen Aspekten der Liturgiereform zählen darf). Der für mich zentrale Satz des Frühgebets am Samstag lautete jedoch: 

"Wenn die Welt uns nervt, soll in unserem Inneren Dein Lied erklingen." 

Und dieser Satz wirkte umso stärker, als dabei vernehmliches Vogelgezwitscher durchs Fenster hereindrang. – Erwähnenswert fand ich weiterhin, dass in dieser Runde für einige Gemeindemitglieder gebetet wurde, die nicht zur Gemeindefreizeit hatten mitkommen können; es wurde um Heilung für Gemeindemitglieder mit chronischen Krankheiten oder anderen langwierigen Leiden gebetet ("Wir sind so hungrig danach, ein Wunder zu erleben"); und was ich besonders interessant fand: Mit Blick darauf, dass es am Sonntag zwei Taufen geben sollte, wurde die Einschätzung geäußert, dass die Täuflinge besonders unseres Gebets bedürften, weil "der Teufel sie angreifen wird". Dazu ließe sich sicher eine Menge sagen, und vielleicht komme ich noch an anderer Stelle darauf zurück, aber erst einmal fand ich die Selbstverständlichkeit bemerkenswert, mit der diese Auffassung vorgebracht und auch in der Runde aufgenommen wurde. 

Nach dem Frühgebet gab's Frühstück, und das weitere Programm bis zum Mittagessen war im Prinzip ähnlich aufgebaut wie ein Sonntagsgottesdienst dieser Gemeinde: Begrüßung, Lobpreis, dann wurden die Kinder zum separaten Kinderprogramm 'rausgeschickt, und für die Erwachsenen gab's einen Vortrag, den man, wenn die Veranstaltung offiziell als Gottesdienst deklariert gewesen wäre, wohl als Predigt bezeichnet hätte. Diesen Vortrag anzuhören überließ ich meiner Liebsten und ging, wie gewohnt, mit den Kindern; diesen wurde der erste Teil eines "Lebensbildes" über den Cricketspieler und späteren Missionar Charles Studd (1860-1931) präsentiert, anschließend gab's ein Geländespiel. Dies nahm ich zum Anlass, mich auszuklinken und mich erneut zum Rosenkranzgebet in die Kapelle zurückzuziehen. 

Ehe ich im chronologischen Ablauf weitergehe, möchte ich aber noch ein paar Dinge anmerken, die mir im Zusammenhang mit der Kinderkatechese (die am Sonntag fortgesetzt wurde) aufgefallen sind. Das betrifft nicht so sehr die inhaltliche Seite: Wie ich schon früher mal festgehalten habe, bin ich kein besonderer Fan von diesem "Lebensbildern", zumal die mir alle so ziemlich über denselben Leisten geschustert zu sein scheinen. Was mir hingegen positiv auffiel, war die motivationsfördernde Wirkung der Einbindung in Leitungsverantwortung. Okay, das klingt vielleicht ein bisschen abstrakt, aber ich erläutere es gleich. Schon am Mittwoch vor der Gemeindefreizeit war mir beim JAM aufgefallen, dass einer der Absolventen des "Next Step"-Glaubenskurses für Jugendliche die Begrüßungsabsprache übernahm. Dieser Junge war schon länger "Teenie-Mitarbeiter" beim JAM gewesen, aber die Begrüßungsansprache war bisher immer in den Aufgabenbereich der erwachsenen Mitarbeiter gefallen. Okay, dachte ich, "Next Step" bedeutet auch neue Aufgaben und mehr Verantwortung in der Gemeindearbeit; das ergibt Sinn. Jetzt bei der Gemeindefreizeit konnte man prinzipiell Ähnliches beobachten: Hier wurden nämlich, zumindest für die Dauer des Wochenendes, ein paar Kinder zu Helfern ernannt, die diesen Status bisher nicht gehabt hatten; darunter war ein ca. 12-jähriger Junge, der, als er anfing mit seiner Mutter zum JAM zu kommen, für mein Empfinden den Eindruck vermittelt hatte, er sei "eigentlich zu cool für sowas" und interessiere sich wesentlich mehr für Sport und Zocken als für irgendwas anderes. Und nun durfte der in der Kinderkatechese Bilder hochhalten und einen Bibelvers vorlesen. Fand ich super. 

Nach dem Mittagessen standen erst einmal ein paar Stunden Freizeit auf dem Programm; auf besonderen Wunsch der Kinder gingen wir an den See, aber zum Baden war es doch schon ein bisschen kalt; die einzige von uns, die sich nicht nur bis zu den Waden ins Wasser traute, sondern tatsächlich schwimmen ging, war meine Liebste. Um 15 Uhr gab's Kaffee und Kuchen, und nicht lange darauf hatte man die Wahl zwischen mehreren Workshops. Meine Liebste wollte zu einem Workshop zum Thema Alpha-Kurs gehen; das hätte mich durchaus auch interessiert, aber da es während des Nachmittagsprogramms kein paralleles Kinderbetreuungsangebot gab, hielt ich es für sinnvoller, mit den Kindern zum Workshop "Selbstverteidigung" zu gehen, der von einem Mitarbeiter angeboten wurde, den wir vom JAM kennen. Der junge Mann ist ein erfahrener Kampfsportler, betonte aber, die beste Form der Selbstverteidigung sei es, sich gar nicht erst auf einen Kampf einzulassen. Die Kampftechniken, die er erklärte, vorführte und die Teilnehmer üben ließ, waren dementsprechend vor allem darauf ausgerichtet, den Angreifer auf Distanz zu halten. Obwohl ich nur zuschaute und nicht an den Übungen teilnahm, empfand ich den Workshop als sehr lehrreich; die Kinder konnten sich bei den Übungen ordentlich austoben und hatten sichtlich Spaß dabei. 

Meine Liebste berichtete übrigens, beim Workshop zum Thema Alpha-Kurs sei es darum gegangen, dass der Workshop-Leiter im nächsten Frühjahr in der The Rock-Gemeinde einen Alpha-Kurs anbieten will und dafür sowohl Mitarbeiter als auch Teilnahme-Interessierte sucht; und sie habe sich gemeldet – als Mitarbeiterin. Man darf gespannt sein. 

Nach den Workshops gab es Abendessen, und danach stand ein Lobpreisabend mit Zeugnissen auf dem Programm. Der Lobpreis war vom Leiter als "Organic Worship" angekündigt worden, was bedeuten sollte, dass jeder, der ein Instrument beherrschte (und mitbrachte), mitspielen durfte; in der Praxis sah das so aus, dass eine kleine Gruppe von Musikern mit Gitarre, Keyboard, Cajón und zwei Gesangsmikrofonen auf einem Bühnenpodest standen, und aus dem Publikum heraus spielten zwei weitere Gitarren, eine Geige und eine Querflöte mit. Allerdings nicht spontan und improvisiert wie bei einer Jamsession von Jazzmusikern, sondern es waren Notenblätter an die Mitmusizierenden verteilt worden. Die Lieder kannte ich durchweg nicht, was wohl mit dazu beitrug, dass sie mich buchstäblich nicht vom Hocker rissen: Schon zur Eröffnung des Vormittagsprogramms hatte es einige Lobpreislieder gegeben, dazu war ich aufgestanden und hatte mich gewundert, dass die Gemeinde sitzen blieb (ich finde generell, dass im evangelikalen Gottesdienst zu viel gesessen wird, aber das mal nur am Rande), aber jetzt blieb ich selber auch auf meinem Hintern sitzen. (Was für einen Unterschied es macht, wenn man die Lieder schon kennt, merkte ich am nächsten Tag, als im Gottesdienst eins der Lieder vom Lobpreisabend – mit dem Titel "Dankbarkeit und Lobpreis" – erneut gesungen wurde; und diesmal berührte es mich schon viel stärker.) Ganz am Schluss wurde dann ein Lied für die Kinder gespielt, nämlich den "Adlersong", und die Kinder, auch unsere, durften nach vorn kommen, um die Choreographie zu diesem Lied vorzuführen. Anschließend gab es einen geselligen Lagerfeuerabend; das war nett, aber die Kinder waren inzwischen so müde, dass sie nach einer Weile freiwillig ins Bett wollten. Auch ein Erfolg dieses Tages. 

Der Sonntag begann für mich wieder mit Frühgebet und Kaffee, und der Bibelvers zum Einstieg lautete diesmal Sprüche 17,24, wieder in der Elberfelder Übersetzung: "Der Verständige hat die Weisheit vor dem Angesicht, aber die Augen des Toren sind am Ende der Erde." Ein guter Impuls, das Bewusstsein auf das Hier und Jetzt zu richten, statt in Gedanken immer woanders zu sein – ich würde sagen, das ist eine Ermahnung, die gerade bei mir oft angebracht ist. Weitere bemerkenswerte Sätze aus dieser Gebetszeit: 

"Selbst wenn ein Mensch keine Beine hat und sie ihm nachwachsen, ist das kein so großes Wunder, wie wenn ein Mensch sich bekehrt." 

Und: 

"Es gehört zur Weisheit des Christen, dass er die Gaben der Gemeinde nutzt." 

Zu all dem wäre bei passender Gelegenheit sicherlich noch mehr zu sagen. – Das Vormittagsprogramm am Sonntag glich noch mehr als das vom Samstag den "normalen" Sonntagsgottesdiensten der Gemeinde; so war es einigermaßen folgerichtig, dass dazu auch Gemeindemitglieder anreisten, die ansonsten nicht am Programm des Wochenendes teilgenommen hatten. Ein "normaler" Gottesdienst war es allerdings insofern nicht, als es, wie schon angekündigt, zwei Taufen gab: Getauft werden sollten eine ältere Frau und eine Jugendliche, die wir als "Teenie-Mitarbeiterin" vom JAM kannten. Dadurch, dass die Zeugnisse der Täuflinge von der ganzen Gemeinde, einschließlich der Kinder, gehört werden sollten, fiel das separate Kinderprogramm etwas kürzer aus als sonst; ich ging aber trotzdem dorthin mit, schon allein weil ich nicht recht Lust auf eine Predigt zum Thema Taufe hatte: Das problematische und aus meiner Sicht offen gestanden defizitäre Taufverständnis dieser Gemeinde, zu dem ich mich schon anlässlich der Swimmingpooltaufe in Falkensee vor den Sommerferien geäußert habe, war schon in der Anmoderation zu den Taufzeugnissen wieder deutlich genug zum Ausdruck gekommen. 

Dafür gab's bei der Kinderkatechese, so kurz sie auch war, ein schönes Erlebnis, als die Leiterin die Kinder fragte, ob sie schon mal die Erfahrung gemacht hätten, dass Gott versorgt. Zum allgemeinen Erstaunen meldete sich mein Jüngster (viereinhalb Jahre alt!), und auf die Frage, welche Erfahrung er diesbezüglich denn konkret gemacht habe, sagte er: 

"Dass Wunden wieder heilen." 

Ich war begeistert. – Nach dem zweiten Teil des Lebensbildes über Charles Studd gab es noch ein kurzes Spiel, und danach ging's runter zur Badestelle am See – zur Taufe. Das war schon ein eindrucksvolles Erlebnis, besonders als die Gemeinde spontan und unbegleitet zu singen anfing ("Die Herrlichkeit des Herrn bleibet ewiglich"). – Die Abreisevorbereitungen (Sachen packen, Betten abziehen, Müll rausbringen) hatten wir größtenteils schon nach dem Frühstück erledigt; es gab noch ein gemeinsames Mittagessen, und damit war die Gemeindefreizeit dann im Wesentlichen vorbei. Schon am Abend zuvor hatte ich zu meiner Liebsten gesagt, ich hätte eigentlich nichts dagegen, wenn die Gemeindefreizeit eine ganze Woche ginge und nicht bloß ein Wochenende, und hatte augenzwinkernd hinzugefügt: "Wie überrascht bist du, dass ich das sage, auf einer Skala von eins bis... äh... sieben?"

"Fünf", erwiderte sie. 

Sie selbst meinte sogar, am liebsten würde sie immer so leben. Ich würde mal sagen, das sollte ein guter Ansporn sein, das Projekt "Pfarrhausfamilie" nicht aus den Augen zu verlieren...! 


Eine kleine Nachlese zum Marsch für das Leben 

Wie vorige Woche schon angemerkt, war es für mich ein kleiner Wermutstropfen des vorigen Wochenendes, dass ich wegen der Gemeindefreizeit nicht am Berliner Marsch für das Leben teilnehmen konnte; ich bemühte mich aber, das Geschehen aus der Ferne wenigstens ein bisschen zu verfolgen. Was aus der Blogoezese über den Marsch zu erfahren war, habe ich bereits am Donnerstag in der Blogrundschau gewürdigt; es wären aber auch noch einige Berichte und Stellungnahmen aus anderen Quellen zu erwähnen. Fangen wir mal an mit dem offiziellen Grußwort der Deutschen Bischofskonferenz: Darin wird der "Einsatz für den Schutz menschlichen Lebens von seinem Beginn bis zum natürlichen Tod" als "ein menschenfreundliches Anliegen" gewürdigt, das "mit den Grundlinien des christlichen Verständnisses vom Menschen und vom Leben des Menschen" übereinstimme; gleichzeitig wird betont, das "Anliegen des Lebensschutzes" dürfe "nicht verzweckt werden", etwa "für politische, demografische, nationalistische oder gar völkische Interessen". – Inhaltlich bin ich mit dieser Aussage voll und ganz d'accord; als eher problematisch betrachte ich es indes, dass darin die Unterstellung mitschwingt, die Veranstalter und Unterstützer des Marsches hätten diese Ermahnung nötig. Zahlreiche Reaktionen – angefangen von der häretisch.de-Schlagzeile "Bischof Bätzing sendet Grußwort an 'Marsch für das Leben' – und warnt" – dokumentieren, dass diese Botschaft genau so verstanden wurde: als implizite Distanzierung vom Marsch für das Leben, ja als "dogwhistle" an die Adresse der PUU-Fraktion: "Eigentlich sind wir auf eurer Seite." Bemerkenswert ist nun aber, dass die Adressaten darauf gar nicht mal so erfreut reagierten. Exemplarisch sei hier eine Wortmeldung auf Bluesky zitiert – von demselben jungen Mann, dessen Beiträge ich hier schon öfter als Paradebeispiel dafür herangezogen habe, was für ein Geist im quasi-offiziellen Sozialen Netzwerk für eine (vermeintlich) bessere Welt herrscht: 

"Ich verstehe einfach nicht, warum man immer noch für diese Vorfeldveranstaltung der faschistischen Bewegung Grußwörter schreibt." 

Nebenbei sei erwähnt, dass auch in der Instagram-Story von Horse & Hound ein Kommentar zum Marsch für das Leben erschien; aber der war so weird, dass ich an anderer Stelle ausführlicher darauf eingehen möchte. Schauen wir hier und jetzt lieber mal, was der Berliner Tagesspiegel so schreibt – der ja schon letztes Jahr in seiner Berichterstattung zum Marsch für das Leben ordentlich auf die Kacke gehauen hat. Schon dass diese – wie ich schon seinerzeit schrieb – ehemals seriöse Tageszeitung erneut jenen Dominik Lenze über den Marsch berichten ließ, der im vorigen Jahr seine Befriedigung darüber, dass einige "Aktivist:innen" bei der Abschlussandacht die Bühne stürmten, kaum zu zügeln wusste, sagt ja einiges aus. Im diesjährigen Tagesspiegel-Bericht erfährt der geneigte Leser beispielsweise, eine Rednerin bei der Auftaktkundgebung habe sich "energisch dafür" ausgesprochen, "dass ein Schwangerschaftsabbruch auch nach einer Vergewaltigung nicht in Ordnung sei", und habe dafür ein "Dickes Dankeschön" von der Moderatorin geerntet. Zufällig habe ich den betreffenden Redebeitrag im Livestream von EWTN verfolgt: Bei der Rednerin handelte es sich um Johanna Durairaj, die in Indien in einem Geburtshaus tätig ist und auf vielfältige Weise Hilfen für in Not geratene Schwangere organisiert – darunter sind Frauen, die wegen ihrer Schwangerschaft von ihrer Familie verstoßen wurden, und auch Vergewaltigungsopfer. Und ja, sie hat in ihrem Redebeitrag tatsächlich argumentiert, es sei eine irrige Annahme, für eine durch Vergewaltigung schwanger gewordene Frau sei eine Abtreibung hilfreich oder gar notwendig dafür, das Trauma der erlittenen Abtreibung zu verarbeiten. Könnte man mal einen Moment lang in Erwägung ziehen, dass sie mit dieser Aussage Recht hat? Nein? Na dann nicht. 

Ähnlich bezeichnend für die Qualität dieses Presseartikels ist eine Passage, in der es heißt, "der umstrittene Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki" habe ein Grußwort für den Marsch geschrieben: "Dem Kirchenmann wird vorgeworfen, Missbrauchsfälle mindestens mangelhaft aufbereitet zu haben. Im Juli forderte ein Gremium der Deutschen Bischofskonferenz vom Papst Schritte gegen Woelki." Da könnte man nun fragen, was hat das eine mit dem anderen zu tun? Gar nicht mal so subtil wird dem Leser suggeriert, es müsse irgendwie einen Zusammenhang zwischen "gegen Abtreibung sein" und mangelhafter Missbrauchsaufarbeitung geben; und man trifft in freier Wildbahn durchaus zuweilen Leute, die das tatsächlich glauben. Dass es in Deutschland auch noch andere Bischöfe gibt, denen Fehler und Versäumnisse im Umgang mit Missbrauchsfällen vorgeworfen werden oder sogar konkret nachgewiesen wurden, womit die Medien aber sehr viel nachsichtiger (oder vergesslicher) umgehen als im Falle Kardinal Woelkis, sei an dieser Stelle ebenfalls angemerkt. 

Man muss aber gar nicht so weit in die (Kirchen-)Ferne schweifen, um schlechte Berichterstattung zum Marsch für das Leben zu finden. Beim Domradio etwa liest man unter der Unterschrift "Protest gegen Schwangerschaftsabbrüche" die einleitenden Zeilen: 

"In Berlin und Köln haben beim 'Marsch für das Leben' Tausende für ein strengeres Abtreibungsrecht demonstriert. Auf Gegendemos protestierten ebenso viele Menschen für sexuelle Selbstbestimmung und die Entkriminalisierung des Abbruchs." 

Ich würde sagen, es ist recht eindeutig, welche Seite hier in einem freundlicheren Licht dargestellt wird. Das Portal evangelisch.de geht noch einen Schritt weiter: Dort ist schon auf dem Vorschaubild zum Artikel "Abtreibungsdebatte: Pro und Contra Demos in Berlin und Köln" ein Banner mit dem Schriftzug "Abtreibung legalisieren jetzt!" zu sehen. Da weiß man gleich, woran man ist. 


Schwarzer Gürtel in KiWoGo – und darüber hinaus 

Am Dienstag am späten Nachmittag traf sich der – wie jüngst schon erwähnt – aktuell auf zwei Personen geschrumpfte Arbeitskreis Kinderwortgottesdienst der Gemeinde St. Joseph Siemensstadt/St. Stephanus Haselhorst in idyllischer Biergarten-Atmosphäre am Ufer des Tegeler Sees, um Pläne für die anstehenden Aktivitäten zu schmieden. Und ich darf sagen, wir haben uns eine ganze Menge vorgenommen. Der erste KiWoGo dieses Schuljahres ist für den 12. Oktober (28. Sonntag im Jahreskreis) geplant, da kommt im Evangelium die Heilung der zehn Aussätzigen (Lukas 17,11-19) dran; das trifft sich gut, denn zu dieser Perikope habe ich erst unlängst nicht nur eine, sondern zwei Kinderkatechesen miterlebt – eine bei der Urlauberkirche in Butjadingen, eine bei der Kinderbibelwoche in Haselhorst. Nun habe ich zwar nicht die Absicht, das, was ich da gesehen und gehört habe, einfach zu kopieren, aber gewisse Anregungen habe ich doch daraus bezogen; was genau mir für die Gestaltung dieses KiWoGo vorschwebt, werde ich aber erst schildern, wenn's soweit ist. Der nächste KiWoGo-Termin ist dann der 9. November, der Weihetag der Lateranbasilika; da ist das Evangelium von der Vertreibung der Geldwechsler aus dem Tempel (Johannes 2,13-22) dran, auch wieder ein sehr dankbarer Text. Da kann man natürlich sehr schön die Aufmerksamkeit der Kinder fesseln, indem man zu Beginn etwas sagt wie "Heute hören wir, dass Jesus nicht immer nur lieb und nett ist." Die Frage ist dann natürlich, worauf will man katechetisch damit hinaus? Nach einigem Reflektieren über den Text kamen wir zu dem Schluss, das Entscheidende an der Perikope sei die Frage nach der Vollmacht Jesu: "Welches Zeichen lässt du uns sehen, dass du dies tun darfst?" (V. 18). Wenn man von dem, was Jesus daraufhin über den Tempel Seines Leibes sagt, für die Erstkommunionkinder eine gedankliche Verbindung zum Leib Christi als dem neuen Ort der Gegenwart Gottes unter den Menschen, und damit zur Eucharistie, herstellen kann, dann ist das schon sehr gut; und wenn bei den jüngeren Kindern "nur" die Message ankommt, dass sie in der Kirche nichts tun sollen, was der Würde des Gottesdienstes unangemessen ist (also z.B. am Tablet zocken oder Pokémon-Sammelkarten tauschen), ist das auch schon was wert. 

Und dann kommt schon bald der Advent – und da kam nun der Umstand ins Spiel, dass aus dem Pastoralteam heraus der Wunsch formuliert worden war, es solle im Advent mehr Angebote für Familien mit Kindern geben als sonst. Zu der Idee, man könne an jedem Adventssonntag einen Kinderwortgottesdienst anbieten, wandte ich ein, das sei mir eigentlich zuviel; der Gemeindereferent stimmte mir im Grundsatz zu, aber dann einigten wir uns doch darauf, dass es am 1., 3. und 4. Advent einen KiWoGo geben soll. Für den 1. Advent sammelten wir schon einige Ideen (unter dem Leitwort "Seid wachsam!"), alles Weitere verschoben wir erst mal aufs nächste Treffen; die Evangelien zum 3. und 4. Adventssonntag sind jedenfalls vielversprechend, in dem einen geht es um Johannes den Täufer im Gefängnis (Mt 11,2-11), in dem anderen um die Verkündigung des Engels an Josef (Mt 1,18-24). Da lässt sich sicherlich was Gutes draus machen. 

In der Advents- und Weihnachtszeit stehen natürlich auch noch weitere Gemeindeveranstaltungen an, die ganz oder teilweise in den Zuständigkeitsbereich des Ausschusses "Kinder, Jugend und Familien" fallen. Für die Nikolausfeier sitze ich dieses Jahr nur auf der Ersatzbank, will sagen, den Nikolaus soll eigentlich ein anderer spielen, aber sollte der verhindert sein, stehe ich zur Verfügung. Dann kommt das Krippenspiel – da wollen meine Kinder definitiv wieder mitmachen –, dann kommt die Sternsingeraktion; auch daran hat das Tochterkind Interesse signalisiert. 

Am interessantesten fand und finde ich aber doch das neue Projekt "Religiöse Kindertage" (RKT) – auch wenn ich der Meinung bin (und dies auch gegenüber dem Gemeindereferenten vertrat), der Name klinge allzu bürokratisch und "DDR-mäßig", außerdem sei "religiös" für viele Leute ein negativ besetzter Begriff; kurz und gut, als interner Arbeitstitel sei die Bezeichnung wohl brauchbar, aber nennen müsse man das Ding am Ende anders, irgendwie cooler und griffiger – "damit man nicht nur auf den üblichen kircheninternen Kanälen dafür werben kann, sondern auch bei Edeka, in der Stadtteilbibliothek und an der Tanke". 

"Na ja, der Name ist halt von der Religiösen Kinderwoche abgeleitet", wandte der Geneindereferent ein, "und ja, die kommt aus der DDR, aber das ist eine gut eingeführte Marke." 

"Aber nur innerhalb kirchlicher Kreise und nicht darüber hinaus." 

"Okay." 

Im Übrigen, und da ich ja gerade sozusagen frisch von der Gemeindefreizeit kam, betonte ich, wie wichtig es sei, dass die Gemeindearbeit im Gebet verwurzelt sei, und dass das gerade bei dem neuen Projekt zu beachten sei; und siehe da, damit rannte ich beim Gemeindereferenten offene Türen ein. Angedacht ist jetzt, alle, die interessiert sind, an dem "RKT"-Projekt in irgendeiner Form mitzuarbeiten, zu einem Vorbereitungstag unter dem Motto "Beten – Planen – Essen" einzuladen. Ich bin sehr gespannt! – Die Namensfindung für das Projekt würde ich übrigens am liebsten so lösen, dass eine Liste mit Namensvorschlägen auf ein großes Flipchart geschrieben und dieses dann mit Dartpfeilen beworfen wird; aber vielleicht ist das ein bisschen zu filmisch gedacht. 


Eltern sein nach der Petrus-Methode

In der Gemeinde auf dem Weg ging am vergangenen Mittwoch der Eltern-Glaubenskurs weiter, der diesmal noch ein bisschen schwächer besucht war als beim ersten Mal: Theoretisch hätten zwei neue Teilnehmerinnen hinzukommen wollen, aber dann hatten diese und noch eine, die schon beim ersten Mal dabeigewesen war, kurzfristig abgesagt, wegen kranker Kinder oder aus ähnlichen Gründen. Gut war's trotzdem; ein thematischer Schwerpunkt lag diesmal auf dem Umgang mit eigenen Fehlern, und dabei wurde auf das biblische Beispiel des Apostels Petrus verwiesen. Das fand ich so interessant, dass ich hier etwas näher darauf eingehen möchte. Zunächst hieß es, es sei wohl ganz normal, zumindest weit verbreitet, dass Eltern perfekt sein wollen, sich fest vornehmen, alles richtig zu machen und die Fehler anderer Eltern, nicht zuletzt die der eigenen, zu vermeiden. Das wurde verglichen mit der Antwort des Petrus auf die Ankündigung Jesu beim Letzten Abendmahl, alle Jünger würden Ihn im Stich lassen und sich von Ihm abwenden: "Und wenn alle an dir Anstoß nehmen – ich niemals! Und wenn ich mit dir sterben müsste – ich würde dich nie verleugnen" (Mt 26,33.35). Und ebenso wie Petrus Jesus dann eben doch verleugnet, zerschellen auch viele gute Vorsätze von Eltern an den rauen Klippen des Alltags. Aber dann kommt die Begegnung Petri mit dem auferstandenen Christus am Ufer des Sees Gennesaret (Johannes 21,15-19) ins Spiel: Jesus verzeiht Petrus, stutzt gleichzeitig dessen überhöhtes Selbstbild auf ein realistisches Maß zurecht – und überträgt ihm im gleichen Atemzug Leitungsverantwortung ("Weide meine Schafe!"). Sinngemäß sagt Er zu ihm: Ich weiß um deine Fehler und Schwächen, genauer als du selbst, und trotzdem, und gerade so, vertraue ich dir diese Aufgabe an. Und genauso hat Gott uns auch unsere Kinder anvertraut, hat uns zu Eltern berufen und bestimmt. 


Geistlicher Impuls der Woche 

Was dir selbst verhasst ist, das mute auch einem anderen nicht zu! Gib dem Hungrigen von deinem Brot und dem Nackten von deinen Kleidern. Such nur bei Verständigen Rat; einen brauchbaren Ratschlag verachte nicht! Preise Gott, den Herrn, zu jeder Zeit; bitte Ihn, dass dein Weg geradeaus führt und dass alles, was du tust und planst, ein gutes Ende nimmt. 

(Tobit 4,15a-16.18-19) 


Ohrwurm der Woche 

Lennart Schilgen: Lagerfeuersongs ("Abenteuerland"-Parodie) 

Meine Schwägerin mag die Gruppe PUR; das muss man wohl unter de gustibus non est disputandum abbuchen. Für mein Empfinden zählt das Œuvre dieser Gruppe, wie z.B. auch Herman van Veen und Peter Maffays "Tabaluga", zum säkularen Pendant zu NGL, einschließlich der schwammig-betulichen Pseudo-Spiritualität. Desto mehr mag ich den Kabarettisten Lennart Schilgen (wir erinnern uns: Was ist der Unterschied zwischen einem Comedian und einem Kabarettisten?); und dass ich seine "Abenteuerland"-Parodie ausgerechnet auf der Gemeindefreizeit entdeckte – wo es, wie geschildert, auch einen Lagerfeuerabend gab –, ist schon eine bemerkenswerte Fügung. Da der junge Herr Schilgen es klüglich verschmäht hat, seine Parodie-Idee über die gesamte Länge des Songs auszuwalzen, ist dies der erste "Ohrwurm der Woche" in der Geschichte meiner Wochenbriefings, der nur eine Minute lang ist; aber das macht eigentlich nichts: Im Kopf läuft der Song sowieso weiter... 


Vorschau/Ausblick 

Von gestern auf heute hat unsere Große bei einer Schulfreundin übernachtet, und diese Freundin kam dann heute Vormittag auch mit zum Stammestreffen der Royal Rangers – darauf komme ich nächste Woche noch zurück. Ob wir es am Abend zur Community Networking Night im Baumhaus schaffen würden, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest; falls ja, wird auch das ein Thema für das nächste Wochenbriefing. – Am morgigen Sonntag gäbe es schon wieder eine Veranstaltung auf dem Achorhof, zu der wir eingeladen sind – vormittags ein Kochkurs "nach Hildegard von Bingen", anschließend wird das Gekochte gemeinsam aufgegessen, und am frühen Nachmittag folgt eine Messfeier. Was allerdings dagegen spricht, da hinzufahren, ist, dass uns nach dem Ende der Sommerpause eigentlich angewöhnen möchten, wieder regelmäßig (oder möglichst noch regelmäßiger als zuvor) in Siemensstadt in die Messe zu gehen – auch um in der dortigen Gemeinde mehr Präsenz zu zeigen. Am Nachmittag ist außerdem auch noch Ökumenischer Waldgottesdienst im Tegeler Forst; normalerweise hätte ich nicht in Erwägung gezogen, da hinzugehen, wäre nicht beim Elternabend in der KiTa unseres Jüngsten dafür geworben worden. Wenn also die Chance bestünde, dort die Familien anderer Kinder aus der KiTa zu treffen, würde es sich eventuell schon lohnen... Am Mittwoch ist an der Schule des Tochterkindes Tag der offenen Tür, aber da das mit dem JAM kollidiert, werden wir uns noch gut überlegen müssen, ob wir da hingehen. Am Freitag ist Feiertag – in Westfalen werden die Heiligen Ewald & Ewald gefeiert, in Bayern der Todestag von Franz Josef Strauß und in den Landeskirchen der EKD Franz von Assisi, dessen Gedenktag in der katholischen Kirche erst einen Tag später ist –, daher gibt's ein langes Wochenende. Was wir da machen werden, ist noch ungewiss. Vielleicht wäre ein Wochenende, an dem nichts Besonderes los ist, auch mal ganz schön... 


Donnerstag, 25. September 2025

Blogoezese-Rundschau am Donnerstag – Vol. 12

Salvete, liebe Blogoezese-Interessierte! In der zwölften Folge meiner wöchentlichen Rundschau geht's mit der Zahl der zu besprechenden Artikel wieder leicht bergauf, wobei sich der Trend verfestigt, dass das Gros der im Guten oder im Bösen erwähnenswerten Artikel am Wochenende erscheint; weiterhin ist festzustellen, dass die Artikel, die mir negativ aufgefallen sind, die lobenswerten zwar nicht zahlenmäßig übertreffen, wohl aber hinsichtlich des Umfangs meiner Anmerkungen. Kritik braucht halt oft mehr Worte als Lob, das mag man schade finden, aber #isso. – Wichtige Themen der Woche waren das jüngste Papst-Interview sowie der Marsch für das Leben in Berlin und Köln

Zum heutigen Gedenktag des Hl. Nikolaus von Flüe: Das Sachsler Meditationstuch (gemeinfrei, Quelle hier

Zunächst ist noch allerlei zum vorigen Donnerstag, dem 18. September, nachzutragen; zum Beispiel erschien da auf dem TheoBlog ein Beitrag mit dem interessanten Titel "Sexualität in einer liberalen Marktgesellschaft"; dabei handelt es sich um einen Auszug aus einem gleichnamigen, bei idea erschienenen Essay von Peter Schallenberg und David Dekorsi. Hier ein paar Schlüsselsätze: 

"Was heute als 'Befreiung' gefeiert wird, führt in Wahrheit zu Isolation. Noch nie war Sexualität so enttabuisiert, so frei verfügbar – und doch: Noch nie waren Menschen so einsam. Der Akt, der einst Ausdruck tiefster Verbundenheit war, wird zum Tauschgeschäft. Begegnungen bleiben flüchtig, Beziehungen verkommen zu Transaktionen. Dauer, Tiefe und Hingabe gelten inzwischen als naiv oder als Hindernis für persönliche Selbstverwirklichung." 

Auf die sich aufdrängende Frage "Und was soll man da jetzt machen?" versucht ein zweiter zitierter Absatz Antwort zu geben, allerdings bleibt diese für mein Empfinden etwas vage. Vielleicht müsste man den Text von Schallenberg und Dekorsi mal im Ganzen lesen. 

Mit dem Blog Rotsinn bin ich bislang nicht so recht warm geworden, und zwar offen gesagt deshalb, weil es mich einfach unglaublich nervt, wenn jemand sich als werweißwie intellektuell in Szene zu setzen versucht, aber schlichtweg nicht den Gehirnschmalz hat, um diesen Anspruch einzulösen. Der neueste Beitrag auf Rotsinn, betitelt "Über den Charakter von Politikerinnen und Politiker [sic!]", unterstreicht diesen Eindruck. Schauen wir uns mal den einleitenden Absatz an: 

"Wer gerechte, nachhaltige, gemeinwohlorientierte, d.h. einfach gute Politik haben möchte, der braucht vor allem eines: gerechte, nachhaltig lebende, an Gemeinwohl interessierte, d.h. einfach gute Politikerinnen und Politiker. So simpel ist es: Gute Politik braucht gute Politikerinnen und Politiker." 

So simpel ist das? Sorry, bei so viel Naivität bekomme ich Krämpfe. Im offenen und betonten Widerspruch zur herrschenden Meinung der Politikwissenschaft meint der Verfasser, man solle sich statt mit der Struktur politischer Institutionen und theoretischen Erwägungen "zum Rechtsstaat, zur Gewaltenteilung [...] usw." lieber mehr "mit den Tugenden und Lastern der politischen Akteure befassen" – denn: 

"Bekommen wir es derzeit nicht vorgeführt – u.a. in den Vereinigten Staaten – dass Institutionen und Staatwesen nur so 'gut' sind, wie die Personen, die in diesen Institutionen handeln, 'gut' sind? Dass gegen lasterhafte Personen an der Spitze eines Staates, einer Partei, einer Bewegung institutionelle Arrangements nur sehr bedingt helfen? Dass gegen die destruktive Energie lasterhafter Politikerinnen und Politiker nur eines wirkmächtig hilft: die konstruktive Energie tugendhafter Personen, die an einflussreicher Stelle Widerstand und Gegenrede gegen das lasterhafte Handeln leisten?" 

Dabei behandelt er den Begriff "Tugend" durchweg so, als sei es selbsterklärend, was darunter zu verstehen sei (während man z.B. aus Alasdair MacIntyres "Der Verlust der Tugend" lernen könnte, dass er das mitnichten ist). Wenn der Verfasser dann auch noch zwischen privater und politischer Tugend zu trennen versucht ("Natürlich kann eine Frau, die ihren Kindern eine gute Mutter ist, eine lasterhafte, weil böswillige, gierige, usw. Politikerin sein. Und ein Mann, der seinen Nachbarn ein zuvorkommender Nachbar ist, kann dennoch schlechte, weil rassistische und fremdenfeindliche Politik betreiben"), weiß man erst recht nicht mehr, worauf er eigentlich hinaus will. – Kurz gesagt, je mehr ich von Rotsinn lese, desto mehr erinnert mich der Verfasser dieses Blogs hinsichtlich seiner intellektuellen Kapazitäten an König Peter in Büchners "Leonce und Lena": Das Denken mag seine große Leidenschaft sein, aber das heißt noch nicht, dass er es besonders gut kann

Auf naunyn wird derweil die Reihe "40 Jahre WG Naunynstraße" fortgesetzt: Die 18. Folge dieser Artikelserie stammt von einer Franziskanerin aus dem Kloster Sießen, Sr. Ingrid, und heißt "Kreuzberg zwischen Waldemarstraße und Naunynstraße". Die Verfasserin führte ab 1995 zusammen mit einer Mitschwester 22 Jahre lang "ein offenes Haus mit Mittagstisch, Kleiderkammer und zwei Mal wöchentlich Lebensmittelausgabe mit Spenden von der Berliner Tafel" in Kreuzberg und schildert, wie sie im Zuge dieser Tätigkeit mit der Naunynstraßen-WG in Kontakt kam. 


Freitag, 19. September (Hl. Januarius

Bei Tu Domine erscheint ein Beitrag zum Thema "Wie das persönliche Gebet sein soll", der mit dem Quellenvermerk "von einem Athos-Mönch" versehen ist. Da kann man sich also ausrechnen, dass es spirituell anspruchsvoll wird. Aber auch wenn man sich, zumal als Nicht-Mönch, nicht dazu in der Lage sieht, die in diesem Text formulierten Maßregeln eins zu eins auf das eigene Gebetsleben anzuwenden, kann man doch gewisse wertvolle Impulse daraus beziehen, würde ich mal behaupten. 

Wie ich vor Jahren schon mal feststellte, muss man bei Blogs, deren Name mit "Theo" beginnt, immer besonders genau hingucken, damit man sie nicht verwechselt; denn Davon gibt's einige. Am Freitag stieß ich auf einen, den ich in meinen bisherigen Blogrundschauen nicht berücksichtigt hatte, da der (nunmehr vor-)letzte Artikel dort im März erschienen war: Theosalon. Das klingt elegant und kultiviert; wie schrieb doch Max Goldt: 

"Ein Salon war doch, wenn man an Anno Tobak, als die Leute auf Hochrädern und Draisinen mit Hörrohr am Rohr durch die Städte fuhren, in eine schnieke Altbauwohnung ging, um mit Schöngeistern Kultur und Politik zu bekakeln, und Rahel Varnhagen oder Madame de Staël oder die Irre von Chaillot, bzw. die nun vielleicht nicht gerade, haben immer Kaffee nachgegossen, bis jedem das Herz piekste." 

("Karlsruhe zwingt mich nach Koblenz", Juli 1993)

Ungefähr so hätte ich mir einen "Theosalon" auch vorgestellt oder gewünscht; aber ach. Der Blog dieses Namens hat zwei Autoren, Norbert Bauer – der mir vor allem daher ein Begriff ist, dass er allen Ernstes das Kirchenbild von Erik Flügges Pamphlet "Eine Kirche für viele statt heiligem Rest" als zu religiös kritisierte, und Peter Otten, den ich vor allem aus Kommentarschlachten auf Facebook kenne. Peter Otten ist Pastoralreferent, und schon diese Tatsache allein gibt mal wieder Anlass, darüber zu tagträumen, wie es in der Kirche aussehen könnte, wenn sie mal aufhören würde, ihre Feinde dafür zu bezahlen, dass sie sie bekämpfen. – Aber wie dem auch sei: Unter der Überschrift "Anonyme Katholiken lösen Sudoku" widmet sich Otten dem unlängst auszugsweise veröffentlichten Interview, das die Journalistin Elise Ann Allen mit Papst Leo XIV. geführt hat; oder genauer gesagt widmet er sich den Gefühlen, die das, was der Papst in diesem Interview gesagt hat (noch mehr aber eigentlich das, was er nicht gesagt hat), bei Leuten auslöst, die seit Jahrzehnten auf eine bestimmte Sorte sogenannter "Reformen" in der Kirche warten. Es sind Gefühle der Frustration und Resignation, da das besagte Interview recht deutlich den Eindruck erweckt, dass es die ersehnten "Reformen" auch unter Papst Leo nicht geben wird. Angesichts dieser Gefühlslage empfiehlt Otten den "Profi-Katholikinnen und -katholiken (Bischöfe außer die in Köln und Bayern sind mitgemeint)" – das steht da wirklich! –, sie sollten es aufgeben, jede Äußerung des jeweils gerade aktuellen Papstes akribisch nach möglichen Anzeichen danach zu durchleuchten, es könnte sich doch mal etwas in die von ihnen gewünschte Richtung bewegen: "Das macht ihr schon seit weiß Gott wie lang – aber merkt ihr es nicht? Da kommt nichts mehr." Nun könnte man denken, eine ehrliche Konsequenz aus dieser Erkenntnis wäre es, den Job als Pastoralreferent an den Nagel zu hängen, aus der Kirche auszutreten und sein Heil beispielsweise bei den Altkatholiken oder Quäkern zu suchen, aber das möchte der Herr Otten dann wohl doch nicht tun und auch seinen fellow Liberalkatholiken nicht raten. Sondern was? "Mensch sein, Verantwortung übernehmen, den Mensch, den du liebst umarmen, Mittagessen kochen, Wählen gehen, einen Plausch mit dem Bettler vorm REWE halten, ein Gebet murmeln, Demokratie üben" – oder aber einfach "tief durchatmen, Kaffee trinken und lieber ein ehrliches Sudoku lösen". Dazu fällt mir – und das ist äußerst selten bei mir – nun wirklich nichts mehr ein außer: Dann mach das doch und halt die Fresse. 

Wir bleiben beim Thema: Hatte ich nicht jüngst die Hoffnung geäußert, Hochwürden Carsten Leinhäuser (vaticarsten) möge sich in Zukunft wieder mehr darauf konzentrieren, sich mit seinem Hund zu unterhalten? Tja, da sieht man mal wieder, dass man vorsichtig damit sein sollte, was man sich wünscht, denn in "Es bleibt dabei: Liebegewinnt" kommentiert er das Papstinterview in Form eines Gesprächs mit seinem Hund. Das Ergebnis ist ziemlich übel. Da meint nämlich der Hund (!), dem Papst ankreiden zu müssen, er habe "nicht verstanden [...], dass Menschen sich ihre Sexualität nicht aussuchen" und dass sie "sich nicht entscheiden, hetero, homo oder trans zu sein, sondern einfach so sind, wie sie sind", und diagnostiziert, dass Leo "beim Versuch, was 'Nettes' zu sagen, gerade ziemlich danebengreift und wieder mal Menschen aus der LGBTQ-Community verletzt und ausgrenzt" und zudem "mal eben sowohl naturwissenschaftliche als auch theologische Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte ignoriert". Wie gut, dass sowohl Hund als auch Herrchen klüger und menschenfreundlicher sind als der Papst; so ist sich Hochwürden Leinhäuser sicher: "Irgendwann wird auch unsere Kirche verstehen, dass sie in dieser Sache auf nem Irrweg ist – und ihre Haltung ändern." In der Zwischenzeit macht er sich mit seiner Haltung zwar innerkirchlich angreifbar, aber: "Jesus nachzufolgen war schon immer ne riskante Sache." 

Würg. 

Werfen wir aus Proporzgründen auch mal einen Blick aufs andere Ende des Spektrums – zu altmod zum Beispiel, wo ein Artikel "In eigener Sache" erschienen ist. Darin erfährt man, dass der Verfasser des Blogs ein Buch veröffentlicht hat, und zwar, man höre und staune, seine Memoiren. Im Wesentlichen besteht der Artikel aus einem "Interview zum Buch", das den starken Verdacht erweckt, der Verfasser habe es mit sich selbst geführt. Gleich die erste Frage lautet: 

"Ihr Buch trägt den Titel 'Meine Welt von gestern'. Das erinnert stark an Stefan Zweigs berühmte Autobiografie. War das Absicht?"

So viel self-importance möchte ich ja mal haben, oder ehrlich gesagt, vielleicht lieber nicht. Jedenfalls hat mich die Frage, ob der altmod-Blogger eigentlich Grund zu der Annahme hat, irgendjemand würde sich für seine Memoiren interessieren, zu einer kleinen Recherche veranlasst; dabei bin ich auf einen Artikel des Nordbayerischen Kuriers aus dem Jahr 2015 gestoßen, in dem es heißt, der Blogger sei "bisher nur im Raum Pegnitz der Öffentlichkeit bekannt" gewesen – jedenfalls bis er sich anschickte, einen Skandal daraus zu machen, dass bei einem traditionellen Bierfest in Pegnitz vegetarisches Essen angeboten werden sollte. Die Skandalisierung ging in diesem Fall eher nach hinten los, indem dadurch Aufmerksamkeit auf allerlei sonstige rechtslastige Inhalte auf seinem Blog gelenkt wurde. Insgesamt unterstreicht die ganze Angelegenheit meinen Eindruck, dass man gut daran tut, den altmod-Blogger nicht allzu ernst zu nehmen. 


Samstag, 20. September (Hll. Andreas Kim Taegon, Paul Chong Hasang und Gefährten) 

Erste Berichte über den Marsch für das Leben erschienen am Samstagabend. "Erfolgreicher 21. Marsch für das Leben in Köln und Berlin mit 7000 Teilnehmern" war der Artikel des Christlichen Forums betitelt; zu der in der Überschrift genannten Teilnehmerzahl heißt es im Artikel, in Berlin hätten "ca. 4000" Menschen am Marsch teilgenommen und in Köln "ca. 3000". In den säkularen Medien wurden erheblich niedrigere Teilnehmerzahlen genannt, aber das kennt man ja. Unterm Strich würdigt das Christliche Forum die beiden Märsche als "große Veranstaltungen, die friedlich, sachlich und menschenzugewandt wichtige Themen ansprachen und beeindruckende Beispiele für die praktische Verwirklichung der Menschenwürde auf die Bühne brachten". – Ein persönlicher Erlebnisbericht vom Berliner Marsch erschien auf Katholisch? Logisch! unter der Überschrift "Marsch für das Leben – oder eher: Fest für das Leben". Der Bericht enthält zahlreiche Fotos und gipfelt in dem Satz: 

"Betend auf die Straße gehen für den Schutz des Lebens, oder fluchend auf die Straße gehen für das Recht auf Vernichtung von Menschen – ich bin sicher, richtig gewählt zu haben." 


Sonntag, 21. September (Hl. Apostel Matthäus

Als jemand, der notorischerweise mit Leidenschaft gegen das Lagerdenken innerhalb der Kirche zu streiten pflegt, muss ich selbstkritisch zu Protokoll geben, wie sehr ich selbst zuweilen von diesem Lagerdenken beeinflusst bin: Stoße ich auf jemanden, der sich nicht so leicht in die üblichen Koordinaten dieses Lagerdenkens einordnen lässt, reagiere ich darauf spontan oft nicht so erfreut, wie ich es eigentlich sollte, sondern eher mit einer gewissen Reserviertheit – so als müsste ich ständig vor unliebsamen Überraschungen auf der Hut sein. 

Keinen echten Anlass zu solchen Besorgnissen hat mir bisher Kaplan Peter Prochác gegeben, der unter dem unprätentiösen Titel Mein Web meist schon ein paar Tage im Voraus seine Predigten zu den Evangelien der Sonn- und Feiertage verbloggt; aber so richtig sicher war ich mir doch immer nicht, wo ich den eigentlich hinstecken sollte. Nun kann man anhand seiner Predigt zum Gedenktag des "Hl.Pius von Pietrelcina, Ordenspriester, Lk 8,19-21" zumindest mal feststellen: Also, ein Liberaler ist er jedenfalls nicht. Den umstrittenen Heiligen würdigt er "als mitfühlenden und weisen Beichtvater und Wundertäter, der auch die Stigmata – die Wundmale Christi – auf seinem Körper trug", und weiter heißt es: 

"An Pater Pio wie auch an allen anderen Heiligen sehen wir, dass Gott jeden gebraucht, der bereitwillig und großzügig auf seinen Ruf antwortet. Wenn wir die Gaben, die Gott uns schenkt, mit anderen teilen, gibt er uns noch mehr. Dieses „Mehr“ bedeutet für jeden etwas anderes; das Leben von Pater Pio war zum Beispiel anders als das Leben des heiligen Franz Xaver, und sein Leben hatte wieder einen anderen Inhalt als das Leben von Mutter Teresa."  


Montag, 22. September (Hl. Mauritius und Gefährten) 

Auf Tu Domine findet sich ein Artikel mit der Überschrift "Orthodoxe zu 'Trans-Kindern'"; das klingt erst mal ein bisschen missverständlich: Schwerter zu Pflugscharen, Orthodoxe zu Trans-Kindern? Nee, natürlich nicht. Tatsächlich handelt es sich um einen von der Website der "Union Orthodoxer Journalisten" übernommenen und lediglich mit einer eigenen Einleitung versehenen Artikel von Michael W. Davis, der dort den Titel "'Trans-Kinder' brauchen Heilung, keine Bestätigung" trug. Davis geht von der empirisch belegbaren Feststellung aus, "dass Transgender-Personen und insbesondere 'Trans-Kinder' einem höheren Risiko für andere psychische Erkrankungen ausgesetzt sind", widerspricht jedoch der Auffassung, die Tatsache, dass Transgender-Personen auffallend häufig von "Depressionen, Angstzustände[n] und Suizidalität" betroffen seien, unterstreiche die Notwendigkeit, sie in ihrer angenommenen Geschlechtsidentität zu affirmieren: Gerade diese Affirmation, so Davis, "treibt Betroffene nur tiefer in die psychische Erkrankung und verstärkt ein falsches Selbst, das im Widerspruch zu Biologie und Gesellschaft steht." Geboten sei vielmehr "echte psychische Unterstützung – eine Therapie, um das zugrunde liegende Trauma zu verarbeiten, und keine Hormone oder Operationen, die den Körper unwiderruflich verändern." 


Mittwoch, 24. September (Hll. Rupert und Virgil

Spät am Abend, fast schon am Donnerstag, erschien auf Pro Spe Salutis ein neuer Beitrag aus der Rubrik "Lieblingszitate", und als ich diesen heute morgen öffnete, erlebte ich eine äußerst bewegende Überraschung, denn der Verfasser widmet "ein Wort von Henri de Lubac", auf das er beim Kreuz- und Querlesen in dessen Buch "Glaubensparadoxe" gestoßen ist, man höre und staune, mir. Das Lubac-Zitat lautet wie folgt: 

"Lebt, denkt und leidet man nicht mit den Menschen seiner Zeit als einer der ihren, so wird man im entscheidenden Augenblick vergeblich versuchen, sie anzureden, seine Sprache ihrem Ohr anzupassen." 

Und was hat das nun mit mir zu tun? – Der Blogger von Pro Spe Salutis führt aus: 

"Tobias lebt [...] mit seiner Familie in Berlin und hat keine Scheu, sich auf alle möglichen Leute einzulassen; in Berlin gibt es ... nun ja ... echt alle möglichen Leute (er/sie/dey). Und Initiativen. Multireligiöse WGs. Baumhäuser. Vegane Foodsaving-Festivals: alles Orte und Szenen, an und in denen man nicht unbedingt auf die heile katholische Welt trifft." 

Und an die Adresse von Leuten, die es tadeln, dass ich solche "Orte und Szenen" aufsuche, merkt er an: 

"Rümpft man die Nase, wenn man etwa einer erklärt nonbinären Person mit Nasenring, verwegenen Tattoos und grün gefärbten Haaren gegenüber steht, dann kann man die Samenkörner des Evangeliums auch gleich mit voller Absicht in die Disteln schmeißen." 

Ich muss sagen, über diese Würdigung bin ich erst mal platt. Und kann mich nur, Tag für Tag aufs Neue, strebend bemühen, dem Bild, das da von mir entworfen wird, wirklich gerecht zu werden. 

Daher mache ich hier jetzt auch erst mal einen Punkt und verschiebe alles Weitere – z.B. "Regretting Motherhood" bei Feinschwarz – auf nächste Woche. Bleibt mir gewogen! 


Samstag, 20. September 2025

Die 3 K der Woche (43): Kinder, Kirche, Kreuztragen

Grüße aus den Brandenburgischen Wäldern, Leser! Während dieses Wochenbriefing online geht, habe ich bereits einen vollen Tag bei der Gemeindefreizeit der EFG The Rock Christuskirche in einem Feriendorf in der Uckermark hinter mir und noch knapp einen weiteren Tag vor mir. Drüber wird es naturgemäß eine ganze Menge zu berichten geben, allerdings aus Zeit- und Platzgründen noch nicht in diesem Wochenbriefing. Hier kommen erst mal andere Themen an die Reihe... 


Komm, bau ein Haus 

Wie bereits erwähnt, war am vergangenen Samstag an der Schule unseres Tochterkindes (wie vermutlich auch an zahlreichen anderen Grundschulen in Berlin und Brandenburg) Einschulungsfeier, und obwohl dieses Jahr keins unserer Kinder eingeschult wurde, gingen wir da hin und steuerten auch etwas zum Büffet bei; es ist ja eine sehr kleine Schule, und Schulgemeinschaft – verstanden als Gemeinschaft zwischen Schülern, Mitarbeitern und Eltern – wird da sehr groß geschrieben. Zum Stichwort "sehr kleine Schule" sei übrigens gesagt, dass in diesem Jahr nur vier Kinder eingeschult wurden, vier weitere wechselten von anderen Schulen hierher. Darüber hinaus nahmen schätzungsweise noch 20-30 weitere Schulkinder mit ihren Eltern an der Feier teil. Von den besten Freundinnen unserer Tochter (aus dem "Club der Unglaublichen") war nur eine dabei, daneben aber ein Mädchen, das vor den Ferien mal zum JAM hatte mitkommen wollen und dann nicht durfte. Mit diesem Mädchen scheint unsere Tochter so eine Art On/Off-Freundschaft zu haben, mal ist sie eine supertolle Freundin, dann ist sie wieder "total doof". Ist vielleicht normal in dem Alter. Der Vater des Mädchens, mit dem ich ja schon mal in meiner Küche über die Anarchisten im Spanischen Bürgerkrieg gefachsimpelt habe, begrüßte mich jedenfalls so herzlich, dass mein Verdacht, er nehme es meiner Familie womöglich übel, dass wir seine Tochter zu einem religiösen Kinderprogramm hatten mitnehmen wollen, sich so ziemlich in Luft auflöste. 

Da dies schon die dritte Einschulungsfeier an dieser Schule war, die ich miterlebt habe, scheint es mir angebracht, ein paar Worte über ein zentrales Gestaltungselement dieser Feiern zu verlieren: Jedes Jahr steht ein bestimmtes Symbol im Mittelpunkt, eine Metapher gewissermaßen, anhand derer den Kindern etwas darüber vermittelt werden soll, welche Möglichkeiten das Leben ihnen eröffnet und wie die Schule ihnen dabei helfen möchte, das Beste daraus zu machen. Im Einschulungsjahr unserer Tochter war es ein Baum, im vorigen Jahr eine Krone, diesmal ein Haus. Zu jedem dieser Bilder könnten einem ja durchaus ein paar biblische Assoziationen in den Sinn kommen (gerade letztes Jahr, als die Schulanfänger Kronen aufgesetzt bekamen, die ihnen zeigen sollten, dass sie alle Könige und Königinnen seien, drängten sich mir die Parallelen zum KiWoGo am vorangegangenen Christkönigssonntag in St. Joseph Siemensstadt auf); was für mein Empfinden unterstreicht, dass eine freie Schule mit einem ähnlichen Konzept wie diese, aber als christliche Bekenntnisschule, durchaus denkbar wäre. 

Gleichwohl muss man einräumen: Auch der Umstand, dass diese Schule nun mal keine christliche Bekenntnisschule ist, war der Einschulungsfeier durchaus anzumerken. Die Ansprache zur Einschulung hielt diesmal eine junge Mitarbeiterin, die im letzten Schuljahr bereits ein Praktikum an dieser Schule absolviert hat und nun wohl Bundesfreiwilligendienst oder so etwas macht; und in dieser Ansprache, die sich darum drehte, dass die Kinder die Aufgabe vor sich hätten, das Haus ihres Lebens zu bauen und zu gestalten, fiel u.a. der Satz: "In eurem Haus ist alles erlaubt, was euch selbst gefällt." Das würde ich als eine fragwürdige und potentiell gefährliche Botschaft bezeichnen; und dabei habe ich noch nicht einmal davon angefangen, dass die betreffende Mitarbeiterin (die meine Kinder sehr mögen und die ihrerseits meine Frau sehr schätzt; sie haben sich bei früheren Schulveranstaltungen schon mal recht ausgiebig miteinander unterhalten) sich als nonbinär definiert. – Nun kann ich mir gut vorstellen, dass manchen Lesern der Kommentar auf der Zunge liegt "Ja, was lasst ihr euer Kind auch auf so eine Schule gehen?!", aber da möchte ich erwidern: Glaubt ihr ernsthaft, dass Kinder an Regelschulen solchen Einflüssen weniger ausgesetzt sind? Ich würde vermuten: eher mehr. Und an konfessionellen Schulen? Auch da wäre ich mir nicht allzu sicher

Die Einschulungsfeier ging weiter mit einigen Tanz- und Jonglagedarbietungen und allerlei Spielen, wozu auch ein "Kennenlernspiel für die Erwachsenen" im großen Saal des Schulgebäudes gehörte; aber ich war sehr unschlüssig, ob ich da mitmachen wollte. Zu meiner Liebsten sagte ich augenzwinkernd, ich hätte zwar Lust, die anderen Erwachsenen besser kennenzulernen, aber keine Lust, "kennengelernt zu werden"; ohne Flachs gesagt war das Problem aber eher, dass gruppendynamische Spiele mit grundsätzlich auf den Geist gehen. Ich frage mich da immer, warum man sich nicht einfach "ganz normal unterhalten" kann. – Wie sich zeigte, hatte das Konzept dieses Kennenlernspiels eine gewisse Ähnlichkeit mit "Speed Dating": Jeweils vier Personen sollten sich zusammen an einen Tisch setzen, bekamen einen Zettel mit Gesprächsthemen, und nach einer gewissen Zeit wurden die Gesprächsrunden neu zusammengesetzt. Da hielt ich mich mal schön raus, aber meine Liebste machte mit. Als ich sie hinterher fragte, ob es irgendwelche neuen Erkenntnisse gegeben habe, berichtete sie, es habe sich abgezeichnet, dass Eltern, die ihre Kinder auf diese freie Schule gehen lassen, häufig in ihrer eigenen Schulzeit Erfahrungen gemacht haben, die sie das Regelschulsystem kritisch sehen lassen. Okay, das ist jetzt nicht so richtig überraschend; als gemeinsamer Nenner unter ansonsten doch sehr unterschiedlichen Eltern aber immerhin plausibel. 

Währenddessen beschäftigte sich unser Jüngster sehr ausdauernd damit, zwei Häuser aus weißer Pappe mit Fingerfarben bunt anzumalen. Nicht er allein natürlich, sondern zusammen mit anderen Kindern und unter Anleitung zweier Mitarbeiter, aber als alle anderen schon das Interesse verloren hatten, malte er zusammen mit einem der beiden Mitarbeiter noch weiter. Man konnte den Eindruck haben, am liebsten wäre er auch direkt hier eingeschult worden. Na, mal sehen, ob er nächstes Jahr soweit ist... 


Kreuzerhöhung mit Ehejubliäum 

Am Sonntag fuhren wir zur Messe nach St. Joseph Siemensstadt – zum ersten Mal seit sage und schreibe acht Wochen. Es war auch das erste Mal seit ebenso langer Zeit, dass die Sonntagsmesse aus dieser Kirche auf YouTube gestreamt wurde, und somit verrate ich hier nichts, was die Weltöffentlichkeit nicht auch auf anderem Wege erfahren könnte, wenn ich erwähne, dass in dieser Messe nicht nur das Fest Kreuzerhöhung, sondern zugleich auch der 25. Hochzeitstag des Gemeindereferenten und seiner ebenfalls in der Gemeinde aktiven Frau gefeiert wurde. Als den gemeinsamen Nenner dieser beiden Anlässe hob Padre Ricardo aus Mexiko, der die Messe zelebrierte, hervor, auch beim Kreuz Christi gehe es um Liebe: "Gott hat die Welt so sehr geliebt". In seiner Predigt zitierte er Origenes: "Caritas est passio – Liebe ist Leiden. – Denn wer leidet für jemand anderen, wer sein Leben hingibt für andere, das ist die große Liebe", führte er dazu aus. –Mir fiel dazu noch ein, mal irgendwo gehört zu haben, der Hl. Franz von Sales (oder war's der Hl. Alfons Maria von Liguori?) habe Beichtvätern geraten, sie sollten Eheleuten keine besonderen Bußen aufgeben, weil das Kreuz, das sie in ihrem Alltag zu tragen hätten, schon schwer genug sei. Das klingt für das Ohr des heutigen, autonomieorientierten Menschen sicherlich nicht sehr "nett", und daher ist es wohl nicht unbedingt ein Zitat, das man bei einem Ehejubliäum bringen würde. Aber auch und gerade als jemand, der sich selbst als ausgesprochen glücklich verheiratet bezeichnen würde, finde ich doch, da ist was dran: Der Ehealltag hat durchaus einiges mit Selbstverleugnung zu tun, damit, die Bedürfnisse des Ehepartners und natürlich der Kinder über die eigenen zu stellen und dafür Opfer zu bringen. Und das ist auch gut so; fast bin ich geneigt zu sagen: Wenn das bei dir nicht so ist, dann machst du etwas falsch. Genau so ist die Ehe nämlich ein Weg zur Heiligkeit. Heiligkeit heißt, Christus ähnlich zu werden, und wir sollen unseren Ehepartner so lieben, wie Christus Seine Kirche liebt. Ich habe unlängst ein Video von Charlie Kirk gesehen, in dem er erklärt, es habe einen tiefen Sinn, dass ein Mann bei seiner eigenen Hochzeit üblicherweise so gekleidet sei wie bei einer Beerdigung: Er trage da nämlich sein Junggesellen-Ich zu Grabe. 

Hervorheben möchte ich noch, dass in den Vermeldungen der Pfarrei nicht nur auf das Engelamt hingewiesen wurde, das wie schon in den letzten Jahren anlässlich des Marschs für das Leben in der Kirche St. Marien am Behnitz gefeiert wurde, sondern auch engagiert für den Marsch selbst geworben wurde: "Der Marsch für das Leben ist eine gute Gelegenheit, ein Zeichen zu setzen, sich einzusetzen für die Schwächsten unserer Gesellschaft, die ungeborenen Kinder und ihre Mütter", hieß es da. 

Im Anschluss an die Messe gab es vor dem Kirchenportal noch einen Stehempfang mit Sekt und Schnittchen; Gelegenheit, mit den Ehejubilaren zu plaudern, hatten wir dabei nur kurz, aber ich fand es trotzdem gut und wichtig, da Präsenz zu zeigen. – Übrigens ist der neue Pfarrbrief der Pfarrei Heilige Familie Spandau-Havelland erschienen, und dazu gäbe es durchaus auch ein, zwei interessante Dinge zu sagen, aber ich schätze, das werde ich aus Platzgründen auf ein andermal verschieben müssen. 


Hör mal, was da scheppert 

Übrigens war an diesem Sonntag auch Tag des offenen Denkmals, und aus diesem Anlass fand auf dem Achorhof ein Hoffest statt, zu dem wir via eMail und WhatsApp persönlich eingeladen wurden: Dabei sollte das restaurierte Mittelflurhaus (nominiert für den Denkmalpreis 2025!) eingeweiht und außerdem das Patronatsfest der Hauskapelle (mit dem Patrozinium "Maria unter dem Kreuz") gefeiert werden. Eigentlich wäre das ein schöner Anlass gewesen, da mal wieder hinzufahren; aber dann wäre es – schon wegen der doch recht weiten Anreise – klüger gewesen, gleich morgens hinzufahren und dort auch die Messe um 11 Uhr mitzufeiern, und wir hatten uns ja nun schon vorgenommen, in Siemensstadt in die Messe zu gehen, u.a. auch wegen des oben erwähnten Ehejubliäums. Wären wir erst nach der Messe und dem anschließenden Sektempfang zum Achorhof aufgebrochen, wären wir vermutlich irgendwann zwischen 14 und 15 Uhr dort angekommen, und dann hätten wir ja auch noch wieder zurück nach Hause gemusst. Zudem schien uns das Wetter nicht recht vertrauenswürdig. So gaben wir dann doch dem Festival für selbstgebaute Musik auf dem Holzmarktgelände den Vorzug; eine der Schulfreundinnen unseres Tochterkindes fand sich mitsamt Mutter und kleinem Bruder ebenfalls dort ein. 


Auf dem Festivalgelände war eine Menge los, und kaum waren wir dort angekommen, wurde auch das Wetter schön. Die erste Attraktion, die die Kinder in ihren Bann zog, war ein Stand, an dem man elektronische Klangquellen in alte Bücher einbauen konnte; damit beschäftigten sie sich so ausdauernd, dass ich schon dachte, wir würden vom Rest des Festivals nicht mehr viel zu sehen bekommen, aber das erwies sich als Irrtum. Der Stand von BonaDrums lockte zunächst mit Live-Musik mit brasilianischen Rhythmen, aber bald darauf begann dort ein Workshop zum Thema "Instrumente bauen aus Upcycling-Materialien". – Meine Liebste hatte im Vorfeld die Hoffnung geäußert, wir würden auf diesem Festival Gelegenheit haben, eine Cajón (oder, wie die Kinder dieses Instrument bezeichnenderweise nennen, "Krachón") zu bauen; das war zwar nicht der Fall, aber die Trommeln, die man bei BonaDrums aus Pappröhren und Plastikflaschen basteln und anschließend bemalen konnte, waren auch nicht zu verachten. – Zu essen konnte man auf dem Festivalgelände auch etwas bekommen, und leckeres Bier obendrein: 


Am Ende gingen die Kinder mit jeweils vier selbstgebauten Instrumenten nach Hause. Ein rundum gelungener Nachmittag, würde ich mal behaupten! 


Besuch bei der Kleinen Blume 

Wie bereits erwähnt, war am Montag, dem Gedenktag der Sieben Schmerzen Mariens, ein Reliquienschrein der Hl. Thérèse von Lisieux zu Besuch in der Kirche St. Clemens in Kreuzberg; gegen Mittag, nachdem ich die Kinder zur KiTa und zur Schule gebracht, ein bisschen am Computer und ein bisschen im Haushalt gearbeitet hatte, machte ich mich auf den Weg dorthin – und entging knapp einem heftigen Gewitterschauer. Während es draußen donnerte und der Regen prasselte, wunderte ich mich, wie viele Leute in der Kirche waren: Waren die alle wegen der Reliquie hier? 

Nun, wie sich zeigte, waren sie wohl nicht "nur" deswegen da: Ich hatte nicht auf dem Schirm gehabt, dass um 13 Uhr – und somit rund eine Viertelstunde, nachdem ich die Kirche betreten hatte – in St. Clemens Messe gefeiert wurde. Nachdem mir dieser Umstand bewusst geworden war, kam ich mit mir überein, dass ich eigentlich genug Zeit hatte, zu bleiben und die Messe mitzufeiern. Es war eine schnörkellos-schlichte Werktagsmesse von einer halben Stunde Dauer, ohne Predigt und ohne Musik, wenn man davon absieht, dass die Gemeinde am Schluss das Salve Regina anstimmte. Grob geschätzt nahmen wohl so 60-80 Leute an der Messfeier teil, was ich für einen Montag in der Mittagszeit schon sehr beachtlich finde: In manchen anderen Kirchen ist nicht einmal die Sonntagsmesse so gut besucht. Das sollte eigentlich zu denken geben. 


Feedback in Sachen Charlie Kirk 

Am vergangenen Donnerstag ist in der Tagespost die neueste Ausgabe meiner Kolumne Klein.Kram erschienen, online ist sie schon seit Mittwochabend; darin betrachte ich die Reaktionen auf die Ermordung Charlie Kirks als Ausdruck "tödlichen Lagerdenkens" und argumentiere, das Gebot der Stunde sei, wieder zu lernen, einander besser zuzuhören. – Während ich an der besagten Kolumne arbeitete, hätte ich am liebsten komplett ausgeblendet, was andere zu diesem Thema sagen, aber das ging natürlich nicht. Derweil muss ich zugeben, dass ich auch ein bisschen neugierig war, wie die üblichen Verdächtigen aus der PUU-Fraktion sich positionieren würden. Mein spezieller Freund Thomas H. von Horse & Hound hielt den Ball erst mal verhältnismäßig flach: Das einzige, was ich von ihm in den ersten Tagen nach dem Attentat zu diesem Thema sah, war, dass er in seiner Instagram-Story einen Beitrag einer Theologiedozentin mit den Forschungsschwerpunkten "Sexualethik, Rassismuskritische und Postkoloniale Theologie" teilte, die erklärte, Charlie Kirk sei nicht einfach irgendwie konservativ gewesen, sondern ein ultraböser Rassist; eine eigene Stellungnahme gab er dazu aber nicht ab. Erheblich dicker trug ein Vertreter der linkstheologischen Bubble auf Bluesky auf, von dem ich schon ein paarmal angemerkt habe, dass ich im Prinzip ja durchaus mal ein glutenfreies Bier mit ihm trinken gehen würde. Der schrieb nämlich wortwörtlich

"Charlie Kirk war ein bösartiger, hasserfüllter Mensch, der Menschen, die mir nahe stehen, Leid und Tod gewünscht hat." 

Eine bizarre Behauptung, die an Sebastian Ostritschs schon am vorletzten Freitag in der Online-Ausgabe der Tagespost veröffentlichten Kommentar denken lässt, wo es heißt, man müsse sich fragen, "ob jene, die dem Ermordeten nun noch posthum 'Faschist' und 'Rassist' ins Grab hinterherbrüllen, im selben Universum leben"; aber damit ist der zitierte Bluesky-Beitrag noch nicht zu Ende: 

"Ich – und viele andere Menschen – schauen gerade ganz genau, wer sich wie zu ihm äußert. Menschen, die ihn verharmlosen, werde ich in Zukunft (noch) weniger trauen." 

Man beachte den subtil drohenden Tonfall: "Wir haben euch im Auge" – wir erinnern uns: Auf die Art hat neulich auch Irme Stetter-Karp die deutschen Bischöfe einzuschüchtern versucht. Fragt man sich dann aber, womit genau der unerschrockene Kämpfer für intersektionale Klimagerechtigkeit und queere Ökotheologie den Leuten, die er meint, eigentlich drohen will, lautet die Antwort: mit dem Entzug seines Vertrauens. Uuuh, da fürcht' ich mich aber. Mal ehrlich, irgendwas geht doch ganz gewaltig schief im Kopf solcher Leute. – Nur nebenbei sei angemerkt sei, dass derselbe Typ unlängst auf Bluesky die Tatsache, dass er auch auf Instagram aktiv sei, wie folgt begründete: "Ich versuche seit dem Untergang von Twitter nicht mehr nur auf eine Social Media zu setzen". Wozu ich anmerken möchte: Leudde, Twitter ist nicht "untergegangen", nur weil ihr da nicht  mehr seid. Tatsächlich geht's Twitter ziemlich gut ohne euch. 

Im Eule-Magazin waren der Mord an Charlie Kirk und die öffentlichen Reaktionen darauf ein Thema für die von meinem alten Twitter-Bekannten Philipp Greifenstein betreute Rubrik "Die rechte Ecke". Die Überschrift "Warum Charlie Kirk kein Märtyrer ist" bringt das Anliegen, das Greifenstein mit diesem Artikel verbindet, griffig auf den Punkt: "In liberalen und konservativen Medien in den USA und auch in Deutschland" herrsche "offenbar Verwirrung darüber, wie Kirks Wirken und Sterben richtig eingeordnet werden können". Schon in der Kopfzeile des Artikels wird eine "Trauer-Hysterie um [einen] Rechtsradikalen" beklagt; positive Würdigungen Kirks in den Medien seien "fatal, weil sie für viele Leser:innen den Erstkontakt mit Kirk und seinem Umfeld darstellen dürften". Das kann der Herr Greifenstein natürlich nicht zulassen und klärt seine Leser daher darüber auf, dass Charlie Kirk ein "rechtsradikale[r] Empörungsunternehmer" und "Grifter mit Millionen von rechtsradikalen Mäzenen" gewesen sei. "Man hätte gehofft, die Faszination, die rechtsradikale evangelikale Influencer:innen auch hierzulande auf Medien entfaltet, habe dazu geführt, sich eingehender mit dem Phänomen und seinen Hintergründen zu befassen" sinniert Greifenstein. "Leider nein." Die Vokabel "rechtsradikal" fällt in den ersten zehn Absätzen des Artikels neunmal, Zwischenüberschriften nicht mitgerechnet. Es wurde wohl zu kurz greifen, daraus den Schluss zu ziehen, jemand sollte dem Greifenstein mal ein Synonymlexikon schenken; vielmehr ist es ein altbewährter Propagandatrick, bestimmte Schlagworte möglichst oft zu wiederholen, um sie dem Hörer oder Leser geradezu einzuhämmern: Dieser soll unter Umgehung der Bewusstseinsschranke darauf konditioniert werden, automatisch "rechtsradikal" zu assoziieren, wenn er den Namen Charlie Kirk hört. – Nach zehn Absätzen erscheint erst mal ein Pop-Up-Fenster, in dem um (finanzielle) Unterstützung für die "Eule" gebeten wird; das könnte man zwar einfach wegklicken und kostenlos weiterlesen, aber darauf hatte ich schon keine Lust mehr. 

Ein Hinweis auf diesen Eule-Artikel wurde mit ein bisschen Verzögerung auch in der Instagram-Story von Horse & Hound geteilt, und auch sonst verschärfte sich da der Ton in der Folge deutlich; so teilte Horse & Hound am Dienstag einige Screenshots aus einem Beitrag der katholischen Influencerin Tini Brüning (von der hier auch schon ein paarmal die Rede war) mit dem zugegebenermaßen arg pathetischen Titel "Charlie Kirks Tod ist für mich wie eine Glut, die neu entzündet und wachrüttelt", und kommentierte diese mit der Einschätzung, darüber gebe es "nichts Gutes zu sagen" und Fräulein Brüning wirke hier "sehr lost". Nun gut, kann man so sehen; es ist auch kaum zu leugnen, dass die Influencerin es mit dem Tonfall ihres Beitrags – und erst recht mit den Illustrationen dazu; schau's dir einfach selber an, Leser, dann kann ich mir eine Beschreibung sparen) ihren Kritikern sehr leicht macht. Bezeichnend finde ich es dennoch, dass der smarte Sechstagebartträger von Horse & Hound die Bemerkung fallen lässt, es sei "[s]chon interessant, dass es ja durchaus Bischöfe gibt, die gerne mit Tini Brüning zusammenarbeiten". – Man kennt das: Ich wette, Thomas H. findet es auch "interessant", dass es Bischöfe gibt, die den Marsch für das Leben unterstützen. Oder das Gebetshaus Augsburg. Die Liste ließe sich fortsetzen. Die Absicht hinter solchem "Shaming" ist unschwer einzusehen: Man will Druck auf die Bischöfe ausüben, ihre Unterstützung für die bösen, schlimmen Fundamentalisten einzustellen. Dass das PUU-Lager seinen Einfluss auf die Bischöfe – zumindest auf diejenigen Bischöfe, die nicht sowieso schon so halbwegs auf seiner Linie sind – da wohl doch überschätzt, ist das eine; was mich aber immer wieder verblüfft, ist das Selbstbewusstsein, mit dem diese Leute voraussetzen, sie stünden für die wahre Kirche und die sogenannten Fundamentalisten seien diejenigen, die eine feindliche Übernahme der Kirche anstrebten, die es zu verhindern gelte. Na, dazu habe ich mich ja neulich erst geäußert. Man könnte aber sicherlich noch mehr dazu sagen. 

Die Reaktionen auf meine Tagespost-Kolumne waren zum Teil allerdings auch nicht sehr ermutigend: Auf Facebook gab es Kommentare, die meinem Appell, ideologischen Tribalismus zu überwinden, geradewegs widersprachen und meinten, die Ermordung Charlie Kirks habe bewiesen, "dass es keinen Sinn hat, mit Linken zu reden", oder zunindest "nicht mit ihrem extremistisch neu-jakobinischen Flügel, der jeden politisch-weltanschaulichen Anstand vermissen lässt". Ach, Leute. Ja, ja, ich weiß, Lagerdenken gibt's nur bei den anderen. Aber ich finde das alles so ermüdend. Ein persönliches Wort von mir zum politischen Rechts-Links-Lagerdenken: Wenn Leute mich, je nach eigenem Blickwinkel, wahlweise als "links" oder "rechts" abstempeln – zuweilen sogar aufgrund derselben Äußerung –, scheint mir das oft einer gewissen Denkfaulheit geschuldet. Ordnet man eine Aussage – oder deren Urheber – in die Schublade "rechts" oder "links" ein, erspart man sich eine sachliche Auseinandersetzung damit; und erst recht braucht man sich nicht zu fragen, ob an dieser Aussage womöglich etwas Wahres dran ist. Das ist sehr bequem, aber leider auch ziemlich dumm. Was soll ich da erst von Leuten halten, die sich bereitwillig selbst in solche Schubladen einsperren, indem sie sich ostentativ als "links" oder "rechts" definieren? 


Solidarischer Gruß an den Marsch für das Leben 

Heute fand in Berlin zum 21. Mal der Marsch für das Leben statt, zum dritten Mal zeitgleich auch in Köln – letzteres eine Entscheidung der Veranstalter, mit der ich mich noch immer nicht so richtig anfreunden kann, weil ich nach wie vor der Meinung bin, eine große Demo an einem Ort macht mehr Eindruck als zwei halb so große an zwei Orten, aber ich sehe durchaus ein, dass man das auch anders sehen kann. Wie dem auch sei: Nachdem ich von 2012-18 und dann, nach Baby- und Corona-Pause, erneut 2023/24 stets beim Berliner Marsch dabei gewesen war (2019 war ich nur beim Abschlussgottesdienst), konnte ich diesmal – da es mich ja wie gesagt in die Uckermark, an einen Ort fernab der Zivilisation, verschlagen hat – das Geschehen nur zeitweilig über den Livestream von EWTN  verfolgen und ansonsten im Geiste dabei sein, vor allem im Gebet

Übrigens muss ich erwähnen, dass mir bei der Lektüre der Vorberichterstattung zum Marsch für das Leben kam mir plötzlich der Gedanke: Sind sich die Journalisten, die so deutlich die Unterstützung der AfD für das Anliegen des Marsches herausstellen, eigentlich darüber im Klaren, dass sie damit Werbung für die AfD machen? Nun, wahrscheinlich nicht. In der mir von früher her eigentlich als ausgeprägt (spieß-)bürgerlich-konservativ bekannten Berliner Morgenpost las ich zudem ein Statement von Cléo Spergel, Pressesprecherin einer Initiative mit dem schönen Namen "Make Feminism A Threat", welche lautete: "Wir stehen für eine Welt ein, in der die uneingeschränkte sexuelle und körperliche Selbstbestimmung unverhandelbar ist". Aha. Und diese Leute halten sich für die Guten bzw. wollen von anderen dafür gehalten werden? Derweil titelt die taz "Abtreibungsgegner wittern Aufwind" – das klingt natürlich ermutigend – und echauffiert sich darüber, dass bei der Kundgebung zum Kölner Marsch "teils vorbestrafte Sprecher*innen" auftreten. Da frage ich mich: Wann bist du eigentlich so spießig geworden, taz? Du stammt doch aus der 68er-Bewegung, galt es da nicht geradezu als Ritterschlag, für seine Überzeugungen im Gefängnis gewesen zu sein, wenigstens mal kurz? 

Hier noch weiter auf die Berichterstattung zum Marsch für das Leben einzugehen, fehlt mir ehrlich gesagt die Zeit, schließlich soll dieses Wochenbriefing pünktlich fertig werden; dazu also bei späterer Gelegenheit mehr. Kommen wir lieber mal dazu, was mir heute beim Morgengebet so durch den Kopf ging (laut zu beten konnte ich mich da doch nicht überwinden, vielleicht morgen, mal sehen). 

Herr, 

in Berlin ist heute der Marsch für das Leben, und du weißt, wenn ich heute nicht hier wäre, dann wäre ich dort. Ich bitte dich, begleite diesen Marsch mit deinem Segen, denn er ist nicht einfach eine politische Demonstration, sondern er ist ein Zeugnis für dich, weil du ein Gott des Leben bist; weil das Leben dein Geschenk ist, das wir dankbar aus deiner Hand entgegennehmen sollen, du willst, dass wir es achten, behüten und verteidigen. 

Wie jedes Jahr möchte ich dir auch heute wieder besonders die überwiegend jungen Menschen ans Herz legen, die auf der anderen Seite stehen, die den Marsch für das Leben zu stören und zu verhindern suchen und die Teilnehmer und auch dich beschimpfen. Ich bin überzeugt, dass viele von ihnen, vielleicht die meisten, im Grunde keine schlechten oder bösen Absichten haben, sondern vielmehr aus idiologischer Verblendung annehmen, sie stünden auf der guten Seite und täten etwas Gutes, indem sie gegen den Schutz des ungeborenen lebens Partei ergreifen. Ich bitte dich, dass du für zumindest einige von ihnen die Begegnung mit dem heutigen Marsch für das Leben zu einem Moment der Bekehrung werden lässt: dass sie ihren Irrtum einsehen, dass sie begreifen, dass sie auf der falschen Seite der Barrikade stehen. 

Herr, in deinen Augen ist jedes menschliche Leben wertvoll und gewollt, ob geboren oder ungeboren, jung oder alt, gesund oder krank. Hilf uns, einander so zu lieben und anzunehmen, wie du es tust. 

Amen. 


Geistlicher Impuls der Woche 

Für die große Ernte gibt es nur wenig Arbeiter. Wir können es nicht ohne großen Schmerz sagen. Es gibt Menschen, die das Gute hören möchten, aber es fehlen die, die es verkünden. Siehe, die Welt ist voll von Bischöfen. Aber Arbeiter in der Ernte Gottes sind selten. Denn wir übernehmen zwar das Amt des Bischofs, aber wir erfüllen seine Aufgabe nicht. Wir sind in äußerliche Geschäfte abgeglitten, einiges übernehmen wir ehrenhalber, anderes leisten wir von Amts wegen. Die Aufgabe der Predigt aber vernachlässigen wir, und wie ich sehe, werden wir zu unserer Strafe Bischöfe genannt, denn wir tragen zwar den Ehrennamen, besitzen aber nicht die Kraft des Amtes. Die uns Anvertrauten verlassen Gott, und wir schwiegen. Sie sind in böse Taten verstrickt, und wir weisen sie nicht zurecht. Doch wie sollten wir das Leben der andern bessern können, da wir das eigene vernachlässigen? Unsere Sorge ist auf das Weltliche gerichtet. Um so unempfindlicher sind wir im Innern, je eifriger wir uns den äußeren Dingen zuwenden. Wir waren im Weinberg als Wächter eingesetzt, haben aber unseren eigenen Weinberg nicht bewacht, weil wir, ganz verstrickt in äußeres Tun, unsern eigentlichen Dienst vernachlässigt haben. 

(Gregor d. Gr., Predigt über die Evangelien) 


Ohrwurm der Woche 

Earth, Wind & Fire: September 

Ein Ohrwurm, der sich schon des Datums wegen aufdrängt – auch wenn der 21st of September erst morgen ist. Über die Bedeutung des Datums im Kontext des Songtexts gibt es allerlei Spekulationen, aber Songwriterin Allee Willis, die den Text zusammen mit Leadsänger Maurice White verfasste, gab an, sie hätten verschiedene Daten ausprobiert und der 21. habe einfach am besten geklungen. Wie dem auch sei: "September" ist einfach ein unkaputtbarer Disco-Klassiker, den man sich, wenn's not tut, durchaus auch mal ein paar Stunden in Endlosschleife anhören kann. 


Vorschau/Ausblick 

Bis morgen Mittag bin ich noch bei der Gemeindefreizeit der EFG The Rock Christuskirche, was natürlich die Frage nach der Erfüllung der Sonntagspflicht aufwirft: Die nächstgelegenem katholischen Kirchen wären Herz Jesu in Templin oder Mariä Himmelfahrt in Zehdenick, aber da mit öffentlichen Verkehrsmitteln hinzukommen, an einem Sonntag, ist so gut wie unmöglich. Zu Fuß durch den Wald ginge es schneller, aber knapp vier Stunden wäre man da auch unterwegs. Na, vielleicht finde ich ja jemanden, der mich mit dem Auto mitnimmt. Ansonsten bliebe wohl erneut nur die Abendmesse in Tegel... Am Dienstag steht das erste Vorbereitungstreffen des aktuell auf zwei Personen geschrumpften KiWoGo-Arbeitskreises an; ich bin sehr gespannt, nicht zuletzt weil da ja wohl auch das neue Projekt Religiöse Kindertage (RKT) zur Sprache kommen wird. Am Mittwoch geht vormittags der Kurs zum Thema "Erziehung und Glaube" in der Gemeinde auf dem Weg weiter und nachmittags ist wieder JAM; am Donnerstag ist Elternabend in der KiTa. Besonders spannend verspricht wieder der nächste Samstag zu werden, denn da ist zuerst Stammestreffen der Royal Rangers auf dem "Rumpelberg", wo ich nach Möglichkeit mit den Kindern hingehen möchte, und dann Community Networking Night im Baumhaus, zum ersten Mal nach der Sommerpause. Aber das ist – sofern wir es überhaupt dorthin schaffen – wohl eher ein Thema für übernächste Wochenbriefing...