Donnerstag, 25. Juli 2019

Neues von der Willehad-Option #2: Warum nicht Einswarden?

"Für die Willehadleute, gleich welcher Fraktion, seid ihr einfach nur 'Spinner'." Das schrieb mir - teilweise als Replik auf meinen kürzlich hier veröffentlichten "Rumble on the Beach"-Artikel - jemand, der sich mit den Verhältnissen vor Ort recht gut auskennt.  Gehen wir ruhig mal davon aus, dass die Aussage im Wesentlichen stimmt; und wenn man weiterhin davon ausgeht, dass die Willehadianer sich selbst ganz in Ordnung finden, dann kann ich mit ihrer Meinung über mich ziemlich gut leben. Und umso ungenierter weiterspinnen, wobei, das hätte ich wohl ohnehin getan. Schließlich habe ich am Ende des besagten Artikels eine Andeutung bezüglich der "von der Pfarrei aufgegebenen Kirchengebäude" fallen lassen. Was also ist mit denen? 

Erinnern wir uns: Vor rund vier Monaten, am 31. März, wurde die zuletzt kaum noch genutzte Kirche St. Josef in Stadland-Rodenkirchen von Weihbischof Wilfried Theising profaniert. Im Protokoll der Pfarreiratssitzung vom 2. April heißt es: "Als Nächstes muss geklärt werden, was mit dem Inventar und dem Kirchengebäude geschieht. Hierzu laufen Gespräche mit einigen Interessenten." Just während meines jüngsten Aufenthalts in Nordenham, am 6. Juli, erschien in der Nordwest-Zeitung ein Artikel über den aktuellen Stand der Dinge. Das Kirchengebäude solle "ebenso wie das angebaute Hausmeister- und Küsterhaus und das separat stehende Gemeindehaus verkauft werden", heißt es da: "Wann, wie und an wen, steht aber noch nicht fest." Nun gut, das ist im Grunde nichts Neues. "Nach Auskunft von Pfarrer Karl Jasbinschek sind Überlegungen und Verhandlungen noch nicht abgeschlossen." Ja wie jetzt? Die Überlegungen sind noch nicht abgeschlossen, und trotzdem gibt es schon Verhandlungen? "Wir hoffen, nach den Sommerferien weiter zu sein", wir der Pfarrer zitiert; das wäre ja schon bald. Und schließlich: "Wir versuchen, das unter Denkmalschutz stehende ehemalige Kirchengebäude in seiner Substanz zu erhalten." 

Äh, Moment. Was heißt hier "versuchen"? Ich dachte, wenn das Gebäude denkmalgeschützt ist, bedeutet das, dass es in seiner Substanz erhalten werden MUSS - oder verstehe ich hier was falsch? In mir regt sich jedenfalls der Verdacht, durch das Wörtchen "versuchen" solle ein Hintertürchen geöffnet werden, um das Gebäudeensemble schließlich doch abzureißen. 

Der Schwerpunkt des Artikels liegt indes darauf, dass für "Katholiken in Rodenkirchen, Schwei und Umgebung" ein "Shuttle-Dienst eingerichtet" worden ist: "Jeden Sonntag und Feiertag bringt der Kirchenbulli oder ein Personenwagen Gläubige von Rodenkirchen zum Gottesdienst in der Willehad-Kirche in Nordenham. Seit Pfingsten gibt es diesen kostenlosen Service. Doch er wird bisher wenig genutzt. Nur jeweils zwei Personen sind bisher mitgefahren." 

Tja. Da hat man die katholische Gemeinde in Rodenkirchen, die, einem Pressebericht zufolge, im Jahr 2008 noch rund 450 Mitglieder hatte, wohl gründlich an die Wand gefahren -- wozu es sicherlich beigetragen hat, dass es dort seit einigen Jahren nur noch Werktagsmessen gab, und zwar mittwochs um 15 Uhr; was hat man denn erwartet, wer da kommen sollte? "Zuletzt gab es dort nur noch jeweils drei bis fünf Gottesdienstbesucher". Tja.

Vermutlich kann man jedoch davon ausgehen, dass es im Stadland noch ein paar Katholiken gibt, die es aus eigener Kraft sonntags zur Messe nach Nordenham schaffen. Mit dem eigenen Auto zum Beispiel. Wenn die jeweils noch jemanden mitnähmen, könnte man sich vielleicht auch den Shuttle-Service sparen. Vorerst will die Pfarrei diesen aber trotz der geringen Nachfrage weiterführen: "Die Testphase endet erst zum Jahresende", lässt Pfarrer Jasbinschek wissen.

Bezeichnend erscheint mir auch die Aussage, bei diesem Shuttle-Dienst handle es sich um "ein Zusatzangebot zu den katholischen Gottesdiensten, die seit Anfang dieses Jahres alle 14 Tage im Wohn- und Pflegezentrum Friesenhof in Rodenkirchen gefeiert werden". Also, mein lieber (übrigens selbst katholischer) Herr Lokalredakteur: Die Gebote der Kirche kennen eine Sonntagspflicht, aber keine "Jeden-zweiten-Mittwoch-Pflicht". Eine Werktagsmesse in einem Altenheim kann man vielleicht als "Zusatzangebot" zur Sonntagsmesse bezeichnen, aber nicht umgekehrt

Derweil verkauft man es als Erfolgsmeldung, dass die "Zahl der Gottesdienstbesucher im Friesenhof [...] regelmäßig dreimal so groß" sei "wie die der Besucher früher in der Kirche" -- und dass "auch evangelische Christen" daran teilnehmen. Umgekehrt nehmen auch "Katholiken [...] an evangelischen Gottesdiensten im Friesenhof teil. 'Das ist gelebte Ökumene', freut sich Pfarrer Karl Jasbinschek." -- Na klar: DAS ist "gelebte Ökumene", und somit ein Grund zur FREUDE. Mann Mann Mann. 

Soweit also die (betrübliche) Lage in Rodenkirchen. Wie aber sieht es derweil in Einswarden aus? Die dortige Kirche Herz Jesu, die schon seit rund viereinhalb Jahren "vorläufig geschlossen" ist, soll, wie berichtet, ebenfalls profaniert werden, allerdings gibt es dafür meines Wissens noch keinen definitiven Termin -- wobei es sein kann, dass ich diesbezüglich nicht ganz auf dem neuesten Stand bin: Das Protokoll der Pfarreiratssitzung vom 11. Juni ist noch nicht online. Jedenfalls war ich - wie berichtet - unlängst, nämlich am 15. Juli, mit Frau und Tochter in Einswarden unterwegs, und natürlich haben wir uns bei dieser Gelegenheit auch auf dem Kirchengelände umgesehen. In die Gebäude hinein kamen wir erwartungsgemäß nicht, aber zu sehen gab es trotzdem so einiges: 

Eine Kirche im Dornröschenschlaf. Ansicht von der Straße. 



Das ist doch mal ein zustimmungsfähiges Motto, oder?
Ich übertreibe kaum, wenn ich sage: Am liebsten wären wir gleich dageblieben. Das ganze Ensemble - Kirche, Pfarrhaus, Gemeindesaal mit Küche und Toilette, eine Blockhütte und zwei Garagen, dazu ein großes Gartengrundstück - wäre geradezu ideal für ein BenOp- bzw. Punkpastoral-Projekt. Man bräuchte uns praktisch nur einen Schlüssel zu geben, und wir könnten morgen anfangen. -- Was würden wir machen? Nun, für den Anfang ließen sich diejenigen Aktivitäten, die wir derzeit in unserer Wohnortpfarrei in Berlin-Tegel betreiben, ziemlich problemlos dorthin übertragen; da die Kirche dort obendrein genauso heißt wie hier, nämlich eben Herz Jesu, könnten wir sogar das Logo weiterverwenden. 

Welches Logo? Dieses Logo! 
Konkret gesagt hätten wir also die folgenden bereits erprobten Veranstaltungsformate zu bieten: 
Ehrlich gesagt sähe ich in Einswarden erhebliches Potential, dieses monatliche Abendessen einschließlich gemeinsamen Kochens und Abwaschens dazu auszubauen, was es von Anfang an hätte sein sollen, was uns in Berlin-Tegel jedoch noch nicht in befriedigendem Maße gelungen ist: zu einem "Community Networking Dinner" wie im Baumhaus, also einem Forum zur Vernetzung mit anderen, auch nichtkirchlichen Initiativen vor Ort, um gemeinsam Konzepte zur Verbesserung bzw. Weiterentwicklung des gemeinschaftlichen Lebens zu entwickeln. Wie ich höre, braucht Einswarden so etwas dringend. Das Vereinsleben im Stadtteil soll ja seit Jahren ziemlich am Boden liegen. 
  • "Krabbelbrunch" 
-- oder meinetwegen auch "Familienfrühstück mit Kinderspielecke". Angebote für Familien mit kleinen Kindern kann es doch gar nicht genug geben, oder?

Dies könnte bei Euch stattfinden, liebe Einswarder! 
Die Aufgabe, aus bunt gemischten Bücherspenden und unter Ausnutzung diverser Büchertauschprojekte eine nicht nur, aber eben auch für eine benOppige "Jüngerschaftsschulung" (in einem sehr breiten Verständnis dieses Begriffs; dazu bei Gelegenheit mehr) geeignete Bibliothek aufzubauen, macht mir - unbeschadet des beträchtlichen Arbeitsaufwands und der mannigfaltigen Schwierigkeiten eines solchen Vorhabens - so viel Spaß, dass ich mir vorstellen könnte, das in meinem Leben noch öfter und an verschiedenen Orten zu machen. "Bibliotheken pflasterten seinen Weg", harr harr. Noch besonders erhöht wird meine Motivation im Fall Einswarden dadurch, dass die Nordenhamer Stadtbücherei in der Abteilung "Religion" einen ziemlich hohen Prozentsatz an häretischem Scheiß aufweist. Nicht dass mich das irgendwie überrascht. 

Need I say more? 
Gestaltete Gebetszeiten in der Kirche, wie wir sie in Tegel derzeit ein- oder in besonderen Fällen zweimal pro Woche abhalten, wären, wenn man effektiv auf dem Kirchengrundstück lebt und arbeitet, vermutlich öfter möglich -- täglich oder sogar mehrmals täglich, mit Elementen aus dem Stundenbuch

Und dann der Garten! Laut der in früheren Artikeln schon ein paarmal erwähnten Kirchenchronik "Wider das Vergessen!", S. 43f., ging die Idee, "das Grundstück um die Kirche zu einem Park zu gestalten", auf eine Anregung des früheren Pfarrers Franz Bieler (1976-82 in Einswarden) zurück, der gesagt haben soll: "Hört auf, grün zu reden, sondern beginnt, grün zu handeln". Von dem von Gemeindemitgliedern angelegten, am 28. Juni 1987 eingeweihten und in der Folge von einem ehrenamtlichen "Gartenteam" betreuten Park ist heute nicht mehr viel zu erkennen, aber Potential hat das Gartengrundstück allemal: Es böte genug Platz, um sowohl wetterfeste Spielgeräte aufzustellen als auch Beete anzulegen, und vielleicht wäre sogar ein bisschen Kleintierhaltung möglich. (Wie wir auf Hof Iggewarden beobachten konnten, ist es z.B. durchaus möglich, Hühner und Kaninchen auf derselben Fläche zu halten.) 

In einer der Garagen würde ich gern einen Bandprobenraum einrichten -- und dann an den Schulen, in der Jahnhalle, dem Jugendhaus Einswarden und anderen geeigneten Orten Aushänge machen. Schülerbands, die mit ihrer Musik kein Geld verdienen, sollten den Probenraum kostenlos nutzen können, sollten sich aber bereit erklären, sich, wenn sie irgendwann doch mal bezahlte Auftritte an Land ziehen, mit einer Spende erkenntlich zu zeigen. Wenn's gut läuft, kann man über kurz oder lang vielleicht einige der musizierenden Jugendlichen für eine Lobpreis-Band rekrutieren. 

Und das alles wäre - im buchstäblichsten Sinne - "nur der Anfang"; will sagen, das wären die Dinge, mit denen man sofort und ohne weitere Vorbedingungen loslegen könnte. Alles Weitere würde sich dann schon zu seiner Zeit finden. Zum Beispiel denkt meine Liebste in jüngster Zeit immer vernehmlicher über die Gründung einer Freien Schule mit einem am sogenannten "Uracher Plan" orientierten Unterrichtskonzept nach, aber so etwas lässt sich natürlich nicht von jetzt auf gleich verwirklichen. 

Soweit also erst einmal mit den Ansichten aus Wolkenkuckucksheim; wie steht es nun aber um die Realisierbarkeit solcher Ideen? -- Schlecht, meint ein befreundeter Netzkatholik auf Facebook: "Eher verkauft das zuständige Bistum das Objekt an einen hinduistischen Tempelverein, als es einem BenOp-Projekt zu geben." Ich würde diese Einschätzung für überspitzte Polemik halten, wenn sie nicht von jemandem käme, dem ich zutraue, ziemlich genau zu wissen, wovon er spricht. Trotzdem habe ich mal ein bisschen meine Phantasie angestrengt, um mir auszumalen, wie so ein Projekt doch realisierbar sein könnte -- und wie man zugleich das kürzlich angesprochene Problem der geistlichen (präzise: der sakramentalen) Betreuung gelöst bekommen könnte. Dafür gibt es in Berlin nämlich ein gut funktionierendes Vorbild in Gestalt der in einem Hinterhof in Kreuzberg unweit des Anhalter Bahnhofs gelegenen Kirche St. Clemens. Im Jahr 2007 verkaufte das Erzbistum Berlin das 1910 erbaute Gotteshaus samt Nebengebäuden an einen privaten Investor; dieser wiederum vermietete das ganze Ensemble an einen Förderverein, der dafür sorgte, dass St. Clemens weiterhin als Kirche genutzt wird -- und zwar durch eine Ordensgemeinschaft aus Indien, die "Vinzentiner-Kongregation von Malabar". Ein trotz eines ärgerlichen Hangs zu dummdreister Spöttelei recht anschaulicher Artikel über St. Clemens erschien vor gut einem Jahr in der "Antichrist und Unterwelt"

Halten wir also fest: Für ein Modell wie in St. Clemens bräuchte man a) einen privaten Investor als Käufer, b) einen Förderverein als Mieter und c) eine Ordensgemeinschaft zum "Bespielen" der Kirche. ("Bespielen" mag etwas despektierlich klingen, aber im Priesterbuschfunk nennt man das so, habe ich mir sagen lassen.) Der Clou ist: Handelt es sich um eine Ordensgemeinschaft, die den kirchenrechtlichen Status eines Institut päpstlichen Rechts hat - was auf die Vinzentiner von Malabar, aber beispielsweise auch auf die Franziskaner der Erneuerung oder die Zisterzienser von Heiligenkreuz zutrifft -, dann unterliegt sie nicht der Jurisdisktion des Ortsbischofs; strenggenommen bräuchte sie nicht einmal seine Erlaubnis für die Niederlassung. Schöner wäre es natürlich, wenn er seine Einwilligung trotzdem gäbe. Und ich schätze mal, dies wäre am ehesten dann zu erwarten, wenn die Ordenspriester die Diözese im Bereich der Gemeindeseelsorge entlasten. Was mich nun wiederum darauf bringt, zu sagen: Wenn's nach mir ginge, wäre ich dafür, die frühere Seelsorgeeinheit Herz Jesu-Herz Mariae, die 2010 mit St. Willehad fusioniert wurde, wieder von der Pfarrei abzutrennen

Diese Herz-Jesu-Figur steht derzeit in der OASE. Aber thematisch ist ja wohl klar, wo sie hingehört.
Mir ist allerdings klar, dass das eher ein Wunschtraum als eine realistische Option ist; zumal zum ehemaligen Territorium von Herz Jesu-Herz Mariae auch die Küstenbadeorte Butjadingens gehören, folglich hängt da die ganze Urlauberseelsorge dran, und die würde das Bistum nicht aus der Hand geben wollen. Aber okay, ich würde ja mit mir handeln lassen: Die OASE in Tossens kann die Pfarrei St. Willehad von mir aus gerne behalten, aber Herz Mariae in Burhave will ich für das BenOp-Projekt haben. Einerseits, weil Herz Jesu und Herz Mariae schon vom Namen her einfach zusammengehören, andererseits aber auch aus sentimentalen Gründen: Schließlich ist das die Kirche meiner Kindheit und Jugend. 

Außenbereich von Herz Mariae Burhave, mit einem Altar für Freiluftgottesdienste

Und der Altarraum, hier mit der neulich mal erwähnten Ikonen-Ausstellung. 
Auch da gibt es aber wiederum ein Problem, denn unter demselben Dach wie die Kirche Herz Mariae befindet sich das "Rat-Schinke-Haus" -- einst die Wohnung des Burhaver Pfarrers und dreier Ordensschwestern, später als Gästehaus genutzt; und dieses wird gerade für teures Geld kernsaniert. Man hat also offenbar noch größere Pläne mit dem Haus und wird es nicht ohne Weiteres irgendwelchen dahergelaufenen Ordenspriestern aus Indien (oder meinetwegen von den Philippinen, aus Äquatorialguinea oder Madagaskar) überlassen. Aber muss ja auch nicht. Die Kirche selbst hat jedenfalls noch Kapazitäten frei: Derzeit findet dort montags ein ökumenisches Friedensgebet mit anschließendem Klönschnack, donnerstags (außer in den Ferien) Rosenkranzgebet und Wort-Gottes-Feier und samstags eine Vorabendmesse statt. Über die Nutzung in der übrigen Zeit müsste man sich eben verständigen. Mein Favorit wäre ja Ewige Anbetung, wie in St. Clemens. 

(Nebenbei bemerkt: Ich kenne die ehrenamtlichen Laienmitarbeiter, die in Burhave das Gemeindeleben am Laufen halten. Die machen das schon seit 30 Jahren, teilweise länger. Ich würde mich nicht darauf verlassen, dass sie es noch weitere zehn Jahre machen. Aber so weit in die Zukunft traut sich anscheinend keiner zu denken.) 

Bei meinem jüngsten Besuch in Herz Mariae Burhave kam ich übrigens an einem Schild mit einer sehr sympathischen Botschaft vorbei: 


Die besagte Wiese grenzt an das Kirchengrundstück an, und da sie in meiner Jugend als Erweiterung des Pfarrgartens genutzt wurde, hatte ich angenommen, sie gehöre der Pfarrei. Is' aber (leider) nich' so, wie die Chronik "Wider das Vergessen!" verrät:
"Im Jahr 1989 wurde von der evangelisch lutherischen Kirchengemeinde die Wiese hinter dem Kirchengrundstück in Burhave gepachtet. Zwei Brücken führten über den kleinen Entwässerungsgraben auf einen neu angelegten Spielplatz. Außerdem wurde auf dieser Wiese ein Platz für Lagerfeuer eingerichtet, der von einem drei Meter hohen Damm umgeben und geschützt war. Da aber der Rat der politischen Gemeinde dieses Grundstück als Bebauungsland ausgewiesen hatte, wurde durch Verhandlungen zusammen mit der evangelischen Kirche erreicht, dass der Bebauungsplan zurückgezogen und das Grundstück als Ausgleichsland für eine verlegte Neubausiedlung festgeschrieben wurde. Damit übernahm die politische Gemeinde den Pachtvertrag und richtete eine Streuobstwiese ein." (S. 111f.) 
Well, that's Dorfpolitik. Ich versteh kein Wort, aber das kann auch an mir liegen. Betreut bzw. gepflegt wird die Streuobstwiese vom Bürgerverein; ich würde mal sagen, das wäre ein Arbeitsfeld, wo eine BenOp-Community sich auf jeden Fall mit einbringen sollte. Da würde übers Jahr bestimmt auch einiges an Marmelade, Kompott u./o. Saft anfallen.  

Kommen wir abschließend noch einmal zurück auf die eingangs angesprochene Einschätzung  "Für die Willehadleute, gleich welcher Fraktion, seid ihr einfach nur 'Spinner'" zurück: Dass der Verfasser dieses Satzes damit quasi durch die Blume zu verstehen gibt "Ich halte euch nicht für Spinner, oder jedenfalls nicht nur", habe ich sehr wohl wahrgenommen und weiß es durchaus zu schätzen; davon abgesehen finde ich besonders den Hinweis interessant, diese Wahrnehmung ziehe sich quer durch alle "Fraktionen" der Pfarrei. Ich muss sagen, auch damit bin ich gar nicht unzufrieden: Ich möchte zu gar keiner "Fraktion" gehören oder von einer vereinnahmt werden. Das mal als "sneak  preview" auf einen Artikel zum Stichwort "innerkirchliche Lagerbildung", den ich dringend mal schreiben muss. Harre aus, treuer Leser...!



1 Kommentar:

  1. Das sind wirklich wunderbare Ideen! Wie schön es wäre, wenn sich davon wirklich etwas realisieren lässt. Ich füge das heute bei meinen Anliegen für den Rosenkranz hinzu. Es würde mich nicht überraschen, wenn Maria den Schlüsseln für die Herz-Jesu-Kirche und die Gebäude drumherum den richtigen Weg finden hilft. :)

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