Samstag, 17. August 2024

Creative Minority Report Nr. 42

Wir sind weiterhin im Urlaub, Leser; und es ist – oder war jedenfalls bisher – ein ausgesprochen erlebnisreicher Urlaub. Es gibt also allerlei zu berichten, daher will ich mich gar nicht lange mit der Vorrede aufhalten... 

Das Buch im Vordergrund hat meine Liebste im Eingangsbereich von St. Willehad in einem Karton mit der Aufschrift "zum Mitnehmen" gefunden. Scheint mir ein ganz guter Fang zu sein.

Was bisher geschah 

Während der zurückliegenden Woche waren wir in einer recht geräumigen Ferienwohnung in Burhave, direkt am Strand, untergebracht. Der Umzug dorthin verlief reibungsloser als erwartet: Da wir von vornherein nur so viel aus unseren Wanderrucksäcken ausgepackt hatten wie wir während unseres dreitägigen Aufenthalts im "Riverhouse" zu brauchen erwarteten, ging das Einpacken recht flott, sodass wir danach erst mal in aller Ruhe frühstücken konnten, ehe wir im "Riverhouse" auscheckten und den Bus nach Burhave nahmen. Was wir seither so erlebt haben, habe ich nach Möglichkeit thematisch sortiert in touristischen Content und Kirchencontent – und dabei festgestellt, dass beides zusammen eigentlich zu viel Stoff für ein Wochenbriefing ergibt. Was also tun? – Nun, für welchen dieser Themenbereiche sich der harte Kern meiner Leserschaft im Zweifel mehr interessiert, dürfte ja auf der Hand liegen; und außerdem habe ich ja schon einmal – 2021 – meinem Bericht über einen Familienurlaub in Butjadingen eine separate "Tourist Edition" folgen lassen. Das könnte ich diesmal also auch wieder tun; einen Sonderfall stellt dabei die Tatsache dar, dass wir am Dienstag bei einer Kirchenführung in Tossens waren, denn das ist ja gewissermaßen touristischer Content und Kirchencontent zugleich. Aber ich denke, die verschiebe ich trotzdem in die Tourist Edition – das hat dann den Vorteil, dass die Leser auch da nicht ganz auf Kirchencontent verzichten müssen. Umgekehrt kommt, im Interesse der Themenvielfalt, der Gesamtrückblick auf das diesjährige Nordenhamer Stadtfest schon in dieser Creative Minority Report-Ausgabe dran (unter der Zwischenüberschrift "Arrgh Nordenham, Tschüss Stadtfest"). 


Was ansteht 

Genau wie vorigen Samstag haben wir auch heute wieder einen Ortswechsel zu bewältigen, der diesmal allerdings etwas aufwändiger zu werden verspricht: Unser neues Ziel ist der Reiterhof "Kleine Mücke" in Tannenhausen bei Aurich, und der ist knapp 100 Kilometer von unserer bisherigen Unterkunft entfernt. (Luftlinie nur 60, aber es liegt der Jadebusen dazwischen.) Es steht zu vermuten, dass der Tagesablauf in den kommenden Tagen dann erst mal stark vom Reiten geprägt sein wird; das eröffnet für das nächste Wochenbriefing voraussichtlich Freiräume für Themen jenseits des persönlichen Erlebnisbereichs. Lassen wir uns mal überraschen... (Tägliche Updates gibt's weiterhin auf der Patreon-Seite des Mittwochsklubs. Schon ab 5 € im Monat kannst du dabei sein, Leser!) 


Pastor Kenkel gegen den Nordenhamer Ritus 

Anlässlich des Stadtfests fand am vergangenen Sonntag um 10 Uhr auf dem Marktplatz ein ökumenischer Gottesdienst statt, geleitet von Diakon Richter und der evangelischen Pastorin Wittrock; etwas zeitversetzt, um 10:30 Uhr, feierte in der Kirche St. Willehad der Subsidiar Michael Kenkel die Heilige Messe. Diese Konstellation ließ eigentlich erwarten, dass nur die Hardcore-Katholen in der Kirche sein würden, weil alle anderen auf dem Marktplatz waren; und dazu passte es ja auch, dass Pastor Kenkel im Ruf steht, theologisch "konservativ" (sprich: rechtgläubig) zu sein. Gegen diese Theorie sprach allerdings, dass die Kirche leidlich gut besucht war, und mindestens die Lektorin und die Kommunionhelferin gehörten zu der Riege der Erzlaiinnen, die noch aus der Ära Bögershausen übrig geblieben sind. Was dann aber doch wieder für diese Theorie sprach, war der Umstand, dass diese Messe in liturgischer Hinsicht erheblich ordentlicher war, als ich es aus dieser Pfarrei eigentlich gewohnt bin. Ganz ohne Zugeständnisse an den berüchtigten Nordenhamer Ritus ging es zwar nicht ab, aber ich hatte doch den Eindruck, dass der Zelebrant sich recht wacker schlug. 

Aber fangen wir mal vorne an – nämlich damit, dass wir, bedingt durch die Busfahrzeiten, ein bisschen zu spät zur Messe kamen: Wir hörten gerade noch die letzten Takte des Gloria, als wir die Kirche betraten, und ich kann mich nicht mehr mit absoluter Sicherheit erinnern, ob als Gloria-Lied "Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt" von Hans-Jürgen Netz und Christoph Lehmann (GL 383) oder "Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen" von Claude Fraysse (GL 400) gesungen wurde. Negativ fiel das Fehlen eines Altarkreuzes ins Auge; andererseits wurden, anders als ich es aus dieser Pfarrei gewohnt bin, beide Lesungen vorgetragen, nicht jedoch der Antwortpsalm, der durch einen Zwischengesang ersetzt wurde, nämlich "Selig seid ihr" von Peter Janssens. Dies allerdings in der Textfassung von Raymund Weber, die ich, ohne es anhand einzelner Formulierungen präzise begründen zu können, um Nuancen weniger NGL-typisch "linkspelagianisch" finde als den Originaltext von Friedrich Karl Barth und Peter Horst. Insgesamt also recht gemischte Eindrücke bis hierher, und zu einem gewissen Grad setzte sich das auch noch in der Predigt fort. 

Diese Predigt begann nämlich mit der rhetorischen Frage an die anwesenden Gottesdienstbesucher, ob etwa sogenannte "Swifties" unter ihnen seien. Anlass für diese Frage waren natürlich die wegen einer Terrorwarnung abgesagten Taylor-Swift-Konzerte in Wien; als weitere beunruhigende Nachrichten aus aller Welt erwähnte Pastor Kenkel die Präsidentschaftswahl in Venezuela, die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine und im Heiligen Land. Aufhorchen ließ es, dass der Priester hinzufügte: "Außerhalb der Presse sind auch in der letzten Woche wieder bei uns in Deutschland 7.000 Kinder durch Abtreibung getötet worden. – Vor manchem Unrecht haben wir resigniert, nehmen es in der Öffentlichkeit gar nicht mehr wahr." – Warum aber überhaupt dieser "politische" Einstieg? Der weitere Verlauf der Predigt ließ darauf schließen, dass diese Beispiele für den "unheilen" Zustand der Welt den Kontrast zu der Verheißung jenes Heils unterstreichen sollten, das die Welt nicht geben kann, sondern allein Jesus Christus. Nun gut. Dass er in dieser Predigt auf alle drei Lesungstexte (1. Lesung: 1. Könige 19,4-8; 2. Lesung: Epheser 4,30-5,2; Evangelium: Johannes 6,41-51) Bezug nahm, Zusammenhänge zwischen ihnen aufzeigte und die Bedeutung des Sakraments der Eucharistie als Kraftquelle des christlichen Lebens herausarbeitete, ist jedenfalls im Verhältnis dazu, was ich in dieser Kirche sonst schon so an Predigten gehört habe, schon sehr beachtlich. 

Gesonderte Erwähnung verdient auch das Credo – nicht zuletzt, weil es unter Pfarrer Bögershausen nicht selten einfach weggelassen wurde (was man nach Lage der Dinge natürlich irgendwie ehrlich und konsequent finden konnte). Als nun nach der Predigt eine Liednummer angezeigt wurde, rechnete ich schon so mehr oder weniger mit so einem Wischi-Waschi-Credolied wie "Ich glaube an den Vater" von Markus Pytlik, aber tatsächlich handelte es sich um GL Nr. 177, einen Gesang, das den gesamten, ungekürzten und unverfälschten Text des Apostolischen Glaubensbekenntnisses enthält; dieser wird zwar "nur" von einem Vorsänger bzw. in diesem konkreten Fall von einer Vorsängerin gesungen, aber von der Gemeinde abschnittsweise mit dem lateinischen Kehrvers "Credo in unum Deum" bekräftigt. Sehr beachtlich! – Dass die in den Fürbitten zur Sprache gebrachten Anliegen praktisch zur Gänze der Tagesschau entnommen schienen – Ukraine, Naher Osten, Hoteleinsturz in Kröv an der Mosel –, ist sicherlich nicht nur für diese Gemeinde charakteristisch, aber als dabei auch für "die vielen enttäuschten Swifties und Musikfans in Wien" gebetet wurde, schwankte ich – auch wenn das Thema, wie erwähnt, bereits in der Predigt angeklungen war – doch stark zwischen Kichern und Augenrollen. 

Gab der Wortgottesdienst-Teil der Messe somit ein sehr durchwachsenes Gesamtbild ab, so ließ der eucharistische Teil kaum Wünsche offen: Es gab eine gesungene Präfation, keinerlei "kreative" oder "pädagogische" Umformulierungen des Hochgebets, und sogar den "Rettet das Robbenbaby"-Härtetest bestand Pastor Kenkel; will sagen, er betete das Vaterunser mit Embolismus, ohne sich dabei von der Gemeinde "überfahren" zu lassen. Noch wichtiger war es aber wohl, dass er mit der im "Nordenhamer Ritus" tief verwurzelten Unsitte aufräumte, dass der Zelebrant und die liturgischen Dienste erst nach der Gemeinde kommunizieren. An der Liedauswahl hätte ich durchaus noch etwas zu mäkeln, aber so sehr ins Detail gehen will ich hier dann doch nicht – zumal etwas Anderes viel wichtiger ist: nämlich die Frage, ob es Pastor Kenkel auf längere Sicht tatsächlich gelingen könnte, der Gemeinde von St. Willehad beizubringen, "wie katholisch geht". Das ist nicht zuletzt deshalb eine interessante Frage, weil Pfarrer Jasbinschek angekündigt hat, zu Pfingsten nächsten Jahres in den Ruhestand gehen zu wollen, und bereits Spekulationen zu vernehmen waren, Michael Kenkel könnte womöglich sein Nachfolger werden. Man mag es natürlich fraglich finden, ob ein möglicher zukünftiger Pfarrer Kenkel in dem Bestreben, St. Willehad zu "rekatholisieren", mehr Erfolg beschieden sein würde als seinem Vor-Vorgänger Torsten Jortzick, aber einen denkbaren Grund dafür, dass dies der Fall sein könnte, wüsste ich schon mal: Kenkel kommt einfach sympathisch 'rüber, er wirkt offen und zugänglich, was bei dem introvertierten Jortzick deutlich weniger der Fall war. Im Übrigen hat sich die Zusammensetzung der Gemeinde in den letzten Jahren auch offenkundig gewandelt – was besonders durch einen recht hohen Migrantenanteil unter den jüngeren Gemeindemitgliedern augenfällig wurde. 

Es gibt also durchaus Hoffnung für die Zukunft des Katholizismus in Nordenham; ein besonders deutliches Indiz dafür nahm ich wahr, als ich am Ende der Messe mit meinem Tochterkind auf den Kirchenvorplatz trat (meine Liebste war mit dem Jüngsten schon etwas früher 'rausgegangen, nachdem er angefangen hatte, sich lautstark mit seiner Schwester um einen Buntstift zu streiten. Was man in seinem Alter halt so macht.) Pastor Kenkel stand draußen, schüttelte Hände und sprach mit Gemeindemitgliedern; und da meine Tochter während der Messe eine Verständnisfrage zum Evangelium gestellt hatte, die etwas zu anspruchsvoll war, um sie so nebenbei in einem Satz zu beantworten, dachte ich mir, man könnt' ja mal die Gelegenheit ergreifen und die Frage direkt an den Fachmann delegieren. Der Geistliche reagierte ausgesprochen freundlich auf dieses Ansinnen und gab sich Mühe, die Frage meiner Tochter altersgerecht verständlich zu beantworten; aber bevor er dazu kam, bekam ich noch mit, wie er mit einem etwas arabisch aussehenden Jugendlichen oder jungen Erwachsenen sprach, der in der Messe ministriert hatte und der nun wissen wollte, ob es empfehlenswert sei, die Kirchenväter zu lesen. Die Antwort des Geistlichen lautete "grundsätzlich ja"; allerdings gab er zu bedenken, die Schriften der Väter stellten einen gewaltigen Textkorpus dar, und wenn man da einfach aufs Geratewohl irgendwo zu lesen beginne, bestehe das Risiko, dass man überhaupt nichts versteht und nur verwirrt wird. Zudem müsse man die Texte ja auch in ihrem kirchengeschichtlichen Kontext betrachten. Um erst mal einen Einstieg in die Materie zu bekommen, empfahl er dem jungen Mann den Anmerkungsapparat der Jerusalemer Bibel – und die Lesehore aus der Stundenbuch-App

Kurz und gut, ich habe den Eindruck, in dieser Gemeinde passiert was, nicht zuletzt auch auf spiritueller Ebene. In diesem Sinne kann ich hier eigentlich nur wiederholen, was ich schon im Frühjahr im Zusammenhang mit dem von Pastor Kenkel initiierten Alpha-Kurs in St. Willehad geschrieben habe

Sollte es Michael Kenkel gelingen, eine geistliche Erweckung an einem Ort in Gang zu bringen, an den er zwar nicht unbedingt im strikten Wortsinne strafversetzt, aber doch so etwas Ähnliches wie strafversetzt wurde, nachdem er seine vorherige Pfarrstelle infolge von Vorwürfen grenzüberschreitenden Verhaltens verloren hatte, dann wäre das wohl mal wieder ein Fallbeispiel dafür, dass Gott auch auf krummen Zeilen gerade schreiben kann.

(Übrigens noch ein Hinweis für diejenigen Leser, die in Fragen der kirchlichen Nomenklatur Wert auf Präzision legen: Wenn ich Michael Kenkel als "Pastor" betitele, passe ich mich damit der ortsüblichen Benennung an. Im Bistum Münster, vielleicht auch noch in anderen Bistümern im Nordwesten, ist "Pastor" die Bezeichnung für einen in der Gemeindeseelsorge tätigen Priester, für den nach Alter und Berufserfahrung die Bezeichnung "Kaplan" nicht mehr angemessen wäre, der aber auch nicht das Amt eines Pfarrers innehat. Im Erzbistum Berlin lautet die Bezeichnung "Pfarrvikar".)


Arrgh Nordenham, Tschüss Stadtfest 

Im Anschluss an die Sonntagsmesse in St. Willehad statteten wir dem Nordenhamer Stadtfest einen letzten Besuch ab: Auf dem Marktplatz fand gerade das "Festival der Shanty-Chöre" statt, außerdem hatten wir uns dort mit meiner Mutter verabredet. – Von den auftretenden Chören zeichnete sich der erste, den wir hörten – nach Auskunft meiner Mutter war das der Shanty-Chor Nordenham e.V. –, sich dadurch aus, dass er traditionelle Seemannsgesänge mit großem Ernst interpretierte, während die Ensembles, die danach auf die Bühne kamen, ihre Aufgabe eher im Sinne von "Stimmungsmusik" auffassten. Herausragend war in dieser Hinsicht der Nordenhamer Frauenchor "Die Hafenperlen", und das sage ich nicht nur, weil da eine angeheiratete Cousine von mir mitsang. 



Um 13 Uhr begann auf dem an den Marktplatz angrenzenden Jahnplatz das "Kinder-Piratenfest", dessen zentrale Attraktion eine "Schatzsuche" war: In einem großen Sandkasten waren bunte Glassteine und Münzen vergraben, und wer mindestens drei solche "Schätze" ausgrub, durfte sie in einem Pavillonzelt gegen eine Geschenktüte eintauschen. Außerdem gab's eine Hüpfburg, eine Kletterwand (die aber wohl eher für größere Kinder gedacht war, unsere trauten sich da jedenfalls nicht ran), ein Glücksrad, Ausmalbilder und Kinderschminken. 




Nachdem wir uns dort ein paar Stunden aufgehalten hatten, wollten wir zurück nach Burhave und evtl. noch baden gehen, aber der nächste Bus, der in die gewünschte Richtung fuhr, war ein achtsitziger Kleinbus, und als wir zusteigen wollten, waren schon nicht mehr genug Plätze für uns frei. Also mussten wir noch eine Stunde in Nordenham bleiben, was gar nicht so unterhaltsam war, da das Stadtfest im Wesentlichen vorbei war. 

Das wahre Motto des Nordenhamer Stadtfests. 






Was sagen wir nun insgesamt zum diesjährigen Nordenhamer Stadtfest? Nun ja: Ausgerechnet am Samstag, an dem wohl am meisten "los" gewesen sein dürfte, war ich nicht da, und abgesehen von einem gepflegten Butjenter Zwickel am Eröffnungsabebd habe ich auf dem Stadtfest keinen Alkohol getrunken; somit habe ich von vornherein keinen repräsentativen Blickwinkel auf das Event. Das Treffen von Bekannten beschränkte sich auf genau einen ehemaligen Mitschüler und ein paar "frenemies" aus der Zeit, als ich Theaterwissenschaft studierte und meine Semesterferien dazu nutzte, die recht rege Nordenhamer Amateurtheater-Szene mit unkonventionellen Produktionen aufzumischen. Das ist auch schon über 20 Jahre her – man wird alt... Aber davon mal ab: Im Wesentlichen haben wir uns auf diejenigen Aspekte des Stadtfest-Programms konzentriert, die auch für die Kinder interessant waren, und da muss ich dann doch sagen: Es war gar nicht mal schlecht. Und das ist wohl das größte Lob, das man von mir jemals über das Nordenhamer Stadtfest gehört hat. – Auch die Lokalpresse zieht übrigens ein entschieden positives Fazit dieses Stadtfests, das übrigens erstmals nicht von lokalen Geschäftsleuten, sondern von der Stadt Nordenham und dem Nordenham Marketing & Touristik e.V. veranstaltet worden war. Trotz der üblichen "alkoholbedingten Streitigkeiten", so war zu lesen, sei das Fest überwiegend friedlich verlaufen; nur ein ernsthafter Fall von Körperverletzung wurde gemeldet, ein Stadtfest-Besucher hatte einen anderen gebissen, die Bisswunde musste ärztlich versorgt werden.


Unter deinen Schutz und Schirm: Mariä Himmelfahrt in Burhave

Über die Geschichte der Burhaver Kirche Herz Mariä (S. Cor Beatae Mariae Virginis), von der ich immer gern sage, sie sei mit den Spargroschen der schlesischen Heimatvertriebenen errichtet worden, habe ich mich vor Jahren schon mal ausführlicher geäußert; einen ersten Besuch im Rahmen dieses Sommerurlaubs statteten wir dieser hübschen kleinen Kirche schon am vorletzten Freitag ab, als wir auf dem Weg zum "Hafentag" in Fedderwardersiel einen kleinen Zwischenstopp einlegten. Wir beteten gemeinsam mit den Kindern ein Vaterunser und ein Ave Maria, dann fand meine Liebste beim Blättern im Gotteslob ein Gebet aus der Rubrik "Segen und Bitte der Eltern für ihre Kinder" (Nr. 14,8) und betete dieses vor. 


Direkt gegenüber der Kirche liegt übrigens einer großer Edeka-Supermarkt, und als ich dort am Dienstagmorgen schnell ein paar Lebensmittel für den Rest der Woche einkaufen wollte, ertönte von der Kirche her das Angelusläuten; es war gerade acht Uhr früh. Da ließ ich es mir nicht nehmen, mitten auf dem Edeka-Parkplatz den Angelus zu beten. Sowas sollte man eigentlich viel öfter machen, denke ich mir von Zeit zu Zeit. – Ein paar Stunden später, während Frau und Kinder ohne mich in der Nordseelagune waren, beschloss ich, zur Sext eine kleine Solo-Gebetszeit in der Kirche abzuhalten. Als ich gegen Viertel vor Zwölf dort ankam, stand ein E-Bike vor dem Portal, und als ich eintrat, saß da tatsächlich ein älterer Mann in einer der Bänke, augenscheinlich in stilles Gebet vertieft. Ich glaube, das ist das erste Mal seit Jahren, dass ich in dieser Kirche außerhalb der Gottesdienstzeiten jemanden beten sah, aber okay, ich bin ja auch nicht so oft hier, da ist das natürlich nur ein punktueller Eindruck. Jedenfalls verließ der Mann die Kirche schon vor dem Angelusläuten wieder, sodass ich guten Gewissens davon ausgehen konnte, niemanden damit zu stören, dass ich meinerseits erst den Angelus, dann die Sext und schließlich mein vor knapp eineinhalb Jahren formuliertes "Gebet für die Pfarrei St. Willehad" laut betete. Lobpreislieder zu spielen hatte ich eigentlich nicht vorgehabt und darum auch die Lautsprecherbox nicht mitgenommen, aber am Ende der Sext fühlte ich mich dann doch dazu inspiriert, ein Lied laufen zu lassen, wenn auch nur ein kurzes und vergleichsweise "liberales", nämlich "Es blühe dein Recht" von Mire Buthmann. Nebenbei bemerkt fand ich, dass die Abschnitte aus Psalm 74 ("Klage über den verwüsteten Tempel"), die in der Sext vorkamen, bemerkenswert gut zu meinem "Gebet für die Pfarrei St. Willehad" passten. 

Am Donnerstag war dann das Hochfest der Leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel, kurz Mariä Himmelfahrt; dass die Pfarrei St. Willehad dieses Hochfest in Burhave und nicht in der Pfarrkirche in Nordenham feierte, hatte einerseits sicher mit dem Patronat der Burhaver Kirche zu tun, andererseits aber wohl auch damit, dass es auf einen Donnerstag fiel und die Gottesdienstordnung der Pfarrei von jeher vorsieht, dass es donnerstags einen Gottesdienst in Burhave gibt (meist allerdings "nur" eine "Wort-Gottes-Feier"). Wie dem auch sei, für uns traf es sich natürlich gut. Die Messe sollte um 15 Uhr beginnen, und schon auf dem Weg zur Kirche kam Pastor Kenkel auf dem Fahrrad an uns vorbei – und grüßte fröhlich. 

Ich war entzückt, beim Betreten der Kirche festzustellen, dass die sonst sehr schlichte Marienfigur im Altarraum zur Feier des Tages mit Mantel, Schleier und Krone ausstaffiert worden war. 



Ein paar Minuten vor Beginn der Messe trat der Küster vor und verkündete: "Wir brauchen dringend einen Lektor." Da fackelte ich nicht lange und meldete mich. Ich hatte schließlich schon als Kind in dieser Kirche die Lesungen vorgetragen, als ich noch so klein war, dass ich mich am Ambo auf die Zehenspitzen stellen musste. Obendrein waren die Lesungen vom Tag sehr schön, besonders die erste (vgl. "Geistlicher Impuls der Woche").

Will man etwas zur zahlenmäßigen Größe und zur Altersstruktur der versammelten Gottesdienstgemeinde sagen, muss man wohl berücksichtigen, dass Mariä Himmelfahrt in Niedersachsen kein gesetzlicher Feiertag ist und dass die meisten berufstätigen Menschen wohl kaum die Möglichkeit haben, an einem Werktag um 15 Uhr in die Messe zu gehen; andererseits war schließlich Urlaubszeit, also hätte man an einem so touristisch geprägten Ort wie Burhave durchaus mit einigen katholischen Urlaubern rechnen dürfen. Wie dem auch sei, nicht nur waren unsere Kinder die einzigen Kinder in der Kirche, sondern ich hatte obendrein zunächst den Eindruck, auch unter den erwachsenen Gottesdienstbesuchern seien meine Liebste und ich mit Abstand die jüngsten. Quasi in letzter Minute huschten dann aber noch der junge Mann, der am Sonntag in Nordenham ministriert und nach der Messe die Frage nach den Kirchenvätern gestellt hatte, und ein weiterer Jugendlicher oder junger Erwachsener herein und setzten sich bescheiden und unauffällig in die letzte Bank. 

Zur Gestaltung der Messe nur so viel: Pastor Kenkel zelebrierte erneut schön und würdig, Kompromisse mit gewohnheitsmäßig in der Praxis der Gemeinde verwurzelten Unarten beschränkten sich praktisch ausschließlich auf die Liedauswahl. In Ermangelung eines hauptamtlichen Kirchenmusikers liegt die musikalische Gestaltung der Gottesdienste im Burhave in den Händen einer altgedienten Erzlaiin, die ich schon in meiner "ersten Fundi-Phase" (d.h. als ich so 14 bis 16 war) als Vorzeigebeispiel einer linksliberalen Kuschelkatholikin wahrgenommen habe – und die Akkordeon spielt. Das Liedprogramm zu Mariä Himmelfahrt bestand aus einer recht eigentümlichen Mischung aus traditionellen Marienliedern und abgeschmackten NGL-Evergreens, einschließlich meiner persönlichen Hass-Nummer "Da berühren sich Himmel und Erde" zum Agnus Dei

Ein paar Worte zur Predigt: Einleitend wies Pastor Kenkel darauf hin, dass die Gestaltung der Flagge der Europäischen Union – ein Kranz aus zwölf Sternen auf blauem Grund – auf die Erscheinung der apokalyptischen Frau in der Offenbarung des Johannes verweise: Die ursprüngliche Idee hinter dieser Flaggengestaltung sei es gewesen, Europa unter den Schutz Mariens zu stellen. Davon abgesehen sprach er in seiner nicht einmal fünf Minuten langen Predigt hauptsächlich über das Magnificat (das im Evangelium vom Tag vorkam) und darüber, wie Maria sich darin als Vorbild im Glauben erweist. – Gut gefiel es mir, dass Pastor Kenkel frei formulierte Fürbitten vortrug, auch wenn sie sich inhaltlich kaum von solchen unterschieden, die man in einschlägigen Fürbittbüchern finden kann. 

Im Anschluss an die Messe gab's noch Kaffee, Kuchen und Klönschnack im Gemeindesaal des "Rat-Schinke-Hauses"; das war sehr nett, einige der älteren Gemeindemitglieder kannten mich noch von früher und reagierten sehr herzlich auf das Wiedersehen (ich muss fairerweise erwähnen, dass das auch und besonders für die oben erwähnte Erzlaiin mit dem Akkordeon galt), und die Kinder freuten sich besonders, dass sie je einen in der Messe gesegneten, duftenden Kräuerstrauß (u.a. mit Kamille, Minze, Myrrhe und Salbei Rosmarin und einer Kornähre) mitnehmen durften. Eine Gelegenheit, mit Pastor Kenkel zu sprechen, ergab sich leider nicht, zumal er ganz am anderen Ende der langen Tafel saß und sich als erster wieder verabschiedete. Die beiden jungen Männer aus der letzten Bank waren leider gar nicht bei der Kaffeetafel. 



Kleiner Nachtrag bzw. Update zu "Was ist denn bloß in St. Franziskus los?" 

Es ist, jedenfalls meiner Auffassung nach, eine Grundregel des Bloggens, dass man sich, wenn man seine Leser ausdrücklich zum Schreiben von Kommentaren auffordert bzw. ermuntert, nicht über die Kommentare beschweren darf, die man dann tatsächlich kriegt. In meinem vorigen Wochenbriefing hatte ich die Hoffnung geäußert, der eine oder andere meiner Leser könnte vielleicht etwas zur Beurteilung der Situation in der Pfarrei St. Franziskus Reinickendorf-Nord beitragen; die erste Reaktion darauf kam von meinem kritischen Stammleser Egidius, der mit dem zurückgetretenen Pfarrer von St. Franziskus vor Jahren mal eine unerfreuliche Begegnung hatte. Da ging es um einen Parkplatz, und man könnte das Ganze vielleicht als ein unglückliches Aufeinanderprallen von Befindlichkeiten abhaken und es etwas "over the top" finden, dass Egidius das partout zu einer kirchenpolitischen Affäre stilisieren und Betrachtungen über das rechte Amtsverständnis von Priestern nach dem II. Vatikanischen Konzil daran knüpfen muss, die in der Aussage gipfeln "Solche Priester brauchen wir in der Tat nicht". Aber "over the top" oder nicht, der Fall ist durchaus bezeichnend dafür, wie die innerkirchlichen Konfliktlinien auf Gemeindeebene verlaufen und woran sie sich entzünden. Dennoch bin ich nicht ganz glücklich damit, dass auch alle Folgekommentare, die seither bei mir eingegangenen sind, sich um diese Parkplatzaffäre drehen. Ich würde eigentlich denken, über die Vorgänge in St. Franziskus müsste es noch mehr und anderes zu sagen geben... 


Geistlicher Impuls der Woche 

Der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet und in seinem Tempel wurde die Lade seines Bundes sichtbar. Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt. Sie war schwanger und schrie vor Schmerz in ihren Geburtswehen.

Ein anderes Zeichen erschien am Himmel und siehe, ein Drache, groß und feuerrot, mit sieben Köpfen und zehn Hörnern und mit sieben Diademen auf seinen Köpfen. Sein Schwanz fegte ein Drittel der Sterne vom Himmel und warf sie auf die Erde herab. Der Drache stand vor der Frau, die gebären sollte; er wollte ihr Kind verschlingen, sobald es geboren war.

Und sie gebar ein Kind, einen Sohn, der alle Völker mit eisernem Zepter weiden wird. Und ihr Kind wurde zu Gott und zu seinem Thron entrückt. Die Frau aber floh in die Wüste, wo Gott ihr einen Zufluchtsort geschaffen hatte. Da hörte ich eine laute Stimme im Himmel rufen: Jetzt ist er da, der rettende Sieg, die Macht und die Königsherrschaft unseres Gottes und die Vollmacht seines Gesalbten.

(Offb 11,19a; 12,1-6a.10ab; 1. Lesung von Mariä Himmelfahrt)
 

Ohrwurm der Woche 

Isley Brothers: Summer Breeze 

Eine naheliehende Wahl für eine Urlaubswoche, die wärmer und sonniger war, als die Wettervorhersage es vor Urlaubsantritt in Aussicht gestellt hatte. Im Original stammt dieser Song von dem Folk-Rock-Duo Seals & Crofts und erreichte in seiner ursprünglichen Gestalt im Jahr 1972 Platz 6 der US-Single-Charts. Die zwei Jahre später entstandene Fassung der Isley Brothers ist aber nicht einfach nur eine Coverversion, sondern, so wage ich zu behaupten, eine Weiterentwicklung des Songs: In dieser Version entfaltet er erst sein wahres Potential. Genieß es mit mir, Leser. 


7 Kommentare:

  1. Ich will mich bessern und in Zukunft nichts mehr "zu einer kirchenpolitischen Affäre stilisieren" und auch davon absehen, "Betrachtungen" an irgendetwas zu "knüpfen". Bisher hatte ich angenommen, es sei eines der Hauptthemen und Gestaltungsmittel dieses Blogs, kirchenpolitische Stilisiererei zu betreiben und daran Betrachtungen, ab- (meist) oder aufwertende Klassifizierungen von Menschen und Verhaltensweisen in der Kirche zu knüpfen. Vielleicht gilt ja hier auch die Devise. "Wenn zwei das gleiche tun, ist das noch lange nicht dasselbe."

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    1. Das, was Sie, Egidius, über Pfarrer G. schrieben, war billige Stimmungsmache gegen diesen Priester am Beispiel einer 8 Jahre zurückliegenden Begegnung, wofür Sie offenbar noch eine Rechnu g offen hatten.
      Mit der Pfarrei St. Franziskus in Reinickendorff hat das nichts zu tun - Sie hegen die Auffassung und suggerieren hier lediglich an dem Jahre zurückliegenden Beispiel besagter Parkplatzauseinandersetzung, die "Schuld" an Pfarrer G.'s Rücktritt in der Pfarrei St. Franziskus liege hauptsächlich wenn nicht ausschließlich bei ihm - er sei halt ein unverbesserlicher "Problempriester".

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    2. Da dies nun der offizielle Thread ist, um über diese Parkplatzgeschichte zu diskutieren - bei Ihrer Einlassung, werter Egidius, war ja insbesondere das Folgende falsch:

      >>Er ist offenbar ein "Problempriester", der Entscheidendes an der Botschaft Jesu und seinem Beruf nicht verstanden hat bzw. für das von ihm angestrebte Vorzugsamt hundert Jahre zu spät kommt. Solche Priester brauchen wir in der Tat nicht.

      Selbst wenn wir einmal annehmen, daß sich das wie von Ihnen berichtet zugetragen hat: daß *ein* Priester *einmal*, mit wer weiß wie viel Streß vorher am Tag, sein klerikales Superioritätsempfinden hat
      (und selbst *da* kann es sein, daß er sich über das strenge Auftreten des Ordners in einer Weise aufgeregt hat, die sich etwa so beschreiben läßt: "mit mir, einem Priester, sollte der etwas freundlicher und devoter umgehen, selbst wenn er seinen Parkplatz verteidigen muß - und mit Mitkatholiken aus dem Laienstand genaugenommen *auch*; wir sind in der katholischen Kirche und handeln nach dem Prinzip 'man kennt sich, man mag sich', saludos amigos, um Max Streibl zu zitieren, nicht nach dem Prinzip preußisch-neutraler Befehlsausübung heraushängen lassen) - macht ihn zu einem "Problempriester", wo man dann lieber keinen hätte als so einen.

      Wo man die ganzen von ihm zelebrierten Heiligen Messen und die dadurch vermittelten Gnadenschätze lieber nicht hätte. Wo man seine aufopferungsvolle Zeit im Beichtstuhl lieber nicht hätte. Wo man seine Predigten, seine Seelsorge, seine Gemeindeführung... you get the idea.

      Mann.

      Und das gilt genau dann auch noch so, wenn man mal annimmt, dies wäre tatsächlich eine (läßliche) Sünde, die er besser beichten sollte (wenn auch nicht muß). (Was ich hier durchaus offenlasse.)

      - Man entschuldige das Selbstlob, aber ich jedenfalls bin nicht so klerikalistisch unterwegs, daß ich Priester nicht als Menschen sehen würde, bei denen es auch menscheln kann.

      Dazu gehört übrigens (zugegeben^^) auch, daß sich ihr - in einem *gewissen* Sinn tatsächlich - höhere Rang meiner Meinung nach durchaus auch in einer *gewissen* sozialen Ehrerbietung äußern darf. Sie opfern sehr viel für die Kirche auf; da dürfen sie auch etwas dafür bekommen. Soziale Ehre ist eine Art "Besitz", und Weltpriester haben *kein* Armutsgelübde abgelegt. Mit Hanuta fängt man Mäuse; das darf auch für Priester gelten.

      (Wie wenig klerikalistisch man doch manchmal ist, so als Tradi oder Tradismatiker... Entschuldigung nochmal fürs Eigenlob.)

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    3. Die schließende Klammer hätte vor "heraushängen lassen" hingehört, dann könnte man das besser lesen. Sorry.

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  2. Zu St. Franziskus wäre zu fragen, welches Priesterbild die Haupt- und Ehren-(Haupt-)Amtlichen haben. Von Außen betrachtet, scheint es dort viele zu geben, die entweder Laien klerikalisieren oder den Klerus laisieren wollen. Passende Stichworte sind wohl „Macht“ und „Geld“.

    „Geld“ auch deshalb, weil das Konstrukt St. Franziskus künstlicher nicht sein könnte. St. Martin und St. Nikolaus im Süden: Eher arm, eher „klassisch-katholisch“/orthodox (rechtgläubig), eher international. Die Gemeinden im Norden: Eher reich, eher „liberal-grün“, eher „weiß-deutsch“. Allein diese Gefälle machen eine „Leitung“ der Pfarrei schwierig bis unmöglich. Zumal, wenn sich manche Teile einen Pfarrer als Hirten wünschen und andere Teile einen Pfarrer als Marionette der Gremien und Teams. Diese Schilderung ist natürlich nicht besonders differenziert.

    So war es – erneut von Außen betrachtet – nicht verwunderlich, dass es vor dem noch aktuellen Pfarrer bereits eine ausgesprochen lange Vakanz in der „Vorzeigepfarrei St. Franziskus“ (als erste der „Pfarreien neuen Typs“) gab. Offensichtlich war es eine große Herausforderung, einen Priester zu finden, der in dieser Pfarrei Pfarrer sein will. Priester, denen Kategorien wie Gehorsam wichtig sind, hätten es schließlich prinzipiell besonders schwer. Dass die Gremien der Pfarrei vorab anscheinend ein Votum gegen einen Pfarrer abgelegt haben, der zu den „Neos“ gehört, passt da nur ins Fragment.

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    1. PS.: Ein generelles Votum für diese „Kategorie“/„Schublade“, nicht speziell auf einen konkreten Priester bezogen.

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  3. Ich bin ein völlig Außenstehender - weit weg von Berlin wohnend.
    Die Entscheidung des Erzbischofs, seinen GV in die Pfarrei St. Franziskus in B.-Reinckendorf für ein Jahr zu entsenden und ihn dort auch nur äußerstsporadisch zelebrieren zu lassen, deutet für mich darauf hin, dass hier relativ schwerwiegende "eher wohl unpopuläre" Entscheidungen gerade auch hinsichtlich des Immobilienentwicklungsprozesses anstehen dürften, die der GV weitgehend auf seine Kappe nehmen und voranbringen wird müssen.
    Dafür will man keinen weiteren Pfarrer mehr ins Feuer schicken und verheizen lassen.
    Da werden sich einige Leute vielleicht warm anziehen müssen...

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