Donnerstag, 10. August 2023

Ansichten aus Wolkenkuckucksheim #42

Willkommen beim Wochenbriefing! Nach dem ereignisreichen Urlaub in Ostfriesland sind meine Familie und ich derzeit noch damit beschäftigt, wieder im Alltag anzukommen – wobei: So ganz Alltag ist es ja noch nicht, schließlich hat meine Liebste immer noch Urlaub und die Welt um uns herum scheint im Großen und Ganzen auch noch im Urlaubsmodus zu sein. Das hat auch dazu geführt, dass wieder einmal einige der sonst üblichen Rubriken entfallen; aber ich glaube, es ist mir dennoch gelungen, ein einigermaßen buntes Themenspektrum abzudecken. 

Aus der Rubrik "Dinge mit Gesicht" 

Was los war und was ansteht 

Schon während des Urlaubs in Ostfriesland hatten meine Liebste und ich gelegentlich darüber sinniert, wie wir es anstellen könnten, mal ein bisschen "kinderfreie" Zeit für uns zu haben; das mag auf den ersten Blick nicht sehr liebevoll wirken, aber ich schätze, so ziemlich jeder, der Kinder hat, wird dieses Bedürfnis nachvollziehen können. Jedenfalls war im Zuge solcher Überlegungen die Idee aufgetaucht, "zu IKEA zu fahren und die Kinder im Småland abzugeben", und auch wenn das anfangs wohl eigentlich als Witz gemeint war, entschieden wir uns am ersten ausgeprägten Schlechtwettertag nach unserer Rückkehr nach Berlin dazu, das tatsächlich mal auszuprobieren. Womit wir allerdings nicht gerechnet hatten, war, dass unser Jüngster noch ein bisschen zu smål fürs Småland war. Das Tochterkind wollte trotzdem rein und hielt sich dann auch tatsächlich einige Stunden fröhlich dort auf; für mich hingegen war der Aufenthalt bei IKEA zunächst, sagen wir mal, eine Herausforderung. Das hätte ich im Grunde freilich vorher wissen können: Ich bin nicht der Typ, der sich in Shoppingtempeln wohlfühlt, und IKEA ist nun wirklich notorischerweise die Königin der Shoppingtempel. Im Restaurantbereich ließ sich's dann aber doch ganz gut aushalten: reizarme Umgebung dank schlichter weißer Möbel, freier Internetzugang, Ladestation fürs Mobilgerät, Kaffee mit Nachfülloption. Wenn man's recht bedenkt, eigentlich ein echt günstiger Co-Working-Space. Das könnte, wenn der Kleene erst mal alt genug dafür ist, ein gutes Konzept für Schultage sein, also z.B. nächstes Jahr im Zeitraum zwischen Oster- und Sommerferien: die Große zur Schule bringen, den Kleinen ins Småland und dann bloggen, was das Zeug hält – und zum Mittagessen lecker Fleischbällchen. Köttbullar herbeikullar

Die Freiheit, die einem blüht, wenn man IKEA (im Hintergrund links) lebend wieder entronnen ist. 

In der Großpfarrei Heilige Familie Spandau-Havelland gilt noch bis Ende August ein Ferien-Zelebrationsplan; konkret bedeutet das, dass die Zahl der Sonn- und Werktagsmessen in der Gesamtpfarrei soweit reduziert und die Anfangszeiten so einander angepasst wurden, dass man gegebenenfalls nur drei Priester benötigt, um alle acht Standorte abdecken zu können. Für uns hielten sich die Auswirkungen in Grenzen, denn die Sonntagsmesse in St. Joseph Siemensstadt ist lediglich um 15 Minuten nach hinten verlegt worden. Am Fest der Verklärung des Herrn zelebrierte hier der schon mehrfach erwähnte Ruhestandsgeistliche die Messe, und ich musste mich einmal mehr über die Predigt ärgern. Inhaltlich hatte sie – abgesehen von einem für mein Empfinden ganz unnötigen Seitenhieb auf Gläubige, die angesichts der Kirchenkrise Sicherheit und Stabilität im sogenannten "alten Ritus" suchten – durchaus einige gute Impulse zu bieten; umso ärgerlicher fand ich es, dass der Priester sie wieder einmal partout mit kirchen- und dogmengeschichtlichen Exkursen, exegetischen Spitzfindigkeiten und ein paar Vokabeln aus dem griechischen Originaltext anreichern musste. Wirklich, ich empfinde es als eine Zumutung, die Gemeinde mit so etwas zu behelligen; und vor allem beeinträchtigt es die Wirkung der Predigt, weil es die Wahrscheinlichkeit verringert, dass bei den Hörern eine "Take-Home-Message" hängen bleibt. 


Synodalien oder Portugal 

Aus aktuellem Anlass gibt es diese Woche mal einen "Remix" aus zwei der sonst üblichen Rubriken-Überschriften; dieser Anlass ist natürlich der jüngst zu Ende gegangene Weltjugendtag in Lissabon – und dessen Wahrnehmung durch die Brille von häretisch.de. Dass die hochsubventionierte Schismatikerpostille, die, wenn sie ein bisschen cooler wäre, den Spruch "Niemand hat die Absicht, eine Nationalkirche zu errichten. Außer uns" als offizielles Motto in ihrem Header tragen würde, mit der Weltkirche so ihre Schwierigkeiten hat, liegt ja auf der Hand, und das war auch in ihrer Berichterstattung über den Weltjugendtag vielfach zu spüren. Ein Sahnehäubchen darauf setzte zum Abschluss ein "Standpunkt"-Beitrag von Regina Nagel, ihres Zeichens Vorsitzende des Gemeindereferent*innen[sic]-Bundesverbands. Ebenso wie die vorangegangene Berichterstattung des Portals hat dieser "Standpunkt" zwei miteinander korrespondierende Schwerpunkte: Einerseits wird lobend hervorgehoben, dass der Weltjugendtag gar nicht durchweg so erz- und dunkelkatholisch war, wie man hätte annehmen können (z.B. gab es eine "Veranstaltung zu Klimagerechtigkeit und Kolonialismus", und es gab auch "junge Leute, die eine Regenbogenfahne dabei hatten"), auf der anderen Seite wird eine kritische Debatte darüber angemahnt, inwieweit er es eben doch war. Also etwa wegen der Präsenz "zahlreiche[r] Gruppen, Personen und Botschaften, bei denen die Bezeichnung 'konservativ' geschmeichelt wäre" – eine Formulierung, mit der Frau Nagel übrigens zu erkennen gibt, dass sie "die Bezeichnung 'konservativ'" an und für sich nicht als schmeichelhaft empfindet, aber das mal nur nebenbei. Sie spricht von "fundamentalistischen Kreise[n]", deren "Gefahrenpotentiale" nicht genügend "in den Blick genommen" würden; es werde zu wenig getan, um "junge Menschen vor spiritueller Manipulation zu schützen". Und dann war da ja noch die Sache mit der "erzwungenen Mundkommunion". – 

– Solange ich diese Meldung nur als Überschrift kannte, fragte ich mich zunächst einmal, wie so etwas denn praktisch möglich sein sollte, stellte mir grimmige Inquisitionsschergen in roten Henkerskapuzen vor, die dem Kommunikanten mit Zangen den Mund aufsperren, damit der Priester ihm die Hostie hineinschieben kann, dachte natürlich "Kann ja gar nicht sein" und kam folglich zu dem Schluss, die Überschrift müsse wohl übertrieben skandalisierend formuliert sein und es habe sich wohl "nur" um eine verweigerte Handkommunion gehandelt. Indes war in einem Bericht der Münsteraner Bistumszeitung Kirche + Leben eben doch ausdrücklich die Rede davon, dass mindestens einem Weltjugendtagspilger gegen seinen Willen "die Hostie in den Mund gedrückt" wurde, und wenn das so stimmt, dann finde ich das schon allein deshalb tadelnswert, weil das – unabhängig davon, wie man grundsätzlich über verschiedene Formen des Kommunionempfangs denkt – nun wirklich kein würdiger Umfang mit dem Allerheiligsten Sakrament ist. – Und wenn es sich nun doch "nur" um die Verweigerung der Handkommunion gehandelt hätte? Auch dann wäre ich dem Argument, solange die Kirche Handkommunion grundsätzlich erlaube, sei es nicht Sache eines einzelnen Kommunionspenders, über ihre Zulässigkeit zu entscheiden, durchaus zugänglich. Es stimmt mich jedoch misstrauisch, dass die Angelegenheit von BDKJ-Funktionären einseitig und offenkundig interessegeleitet skandalisiert wird. Wäre es umgekehrt gewesen, hätte ein Priester die Spendung der Mundkommunion verweigert – wie ich persönlich es schon mehrmals, vor wie nach Corona*, erlebt habe –, wäre das nicht mindestens genauso tadelnswert? (Ich sage "mindestens", weil die Mundkommunion weltkirchlich immer noch die ordentliche Form des Kommunionempfangs ist, wohingegen Handkommunion gewissermaßen nur toleriert wird.) Ich bin mir aber nahezu sicher, dass ein solcher Fall kein derartiges Aufsehen erregt hätte. (* Nur der Vollständigkeit halber sei angemerkt, dass Corona in diesem Zusammenhang auch bloß ein Vorwand war: Es gibt keinen vernünftigen Grund, anzunehmen, Handkommunion sei hygienischer als Mundkommunion – eher ist das Gegenteil der Fall.) 

– Okay, das war jetzt eine ziemlich umfangreiche Abschweifung; dann mal flugs zurück zu Frau Nagels "Standpunkt"! Wen oder was meint sie denn eigentlich mit den "zahlreichen fundamentalistischen Richtungen", vor denen sie so dringend warnen zu müssen meint? Nun, explizit meint sie zum Beispiel die Fernsehsender EWTN und K-TV, die Jugend 2000, die Legionäre Christi, aber auch den YOUCAT. Lesern, die den YOUCAT nicht kennen, sei gesagt: Das ist ein in jugendgerechte Sprache und Aufmachung "übersetztes" Kompendium des Katechismus der Katholischen Kirche, herausgegeben von der österreichischen Bischofskonferenz, von zahlreichen anderen Bischofskonferenzen approbiert und mit einem Vorwort vom Papst versehen. Fundamentalistisch? Frau Nagel bemängelt Katechesen, die "sehr niederschwellig" gewesen seien (war das nicht vor Kurzem noch etwas Gutes?) und deren "Grundtenor" gelautet habe "Jesus liebt dich!"; und was soll daran bitte verkehrt sein

Kurz und gut, man könnt' sich über diesen Beitrag weidlich aufregen, aber im Grunde finde ich ihn dafür viel zu illustrativ. Man sollte den Kollegen von häretisch.de dankbar sein, dass sie ihn veröffentlicht haben, denn daran wird so allerlei deutlich. Ein zentraler Satz des Kommentars lautet "Wir sind auch noch da – nicht nur die, die auf der Neuevangelisierungwelle schwimmen!"; und mit diesem "Wir" und "Die" ist eine Menge gesagt. Ich bin bekanntermaßen kein Freund von Lagerdenken, aber man muss wohl schlichtweg anerkennen, dass zwischen denjenigen, die den Auftrag und Daseinszweck der Kirche im Sinne der Abschiedsworte Jesu im Matthäusevangelium verstehen ("Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt"), und einem deutschen Gremien- und Verbandskatholizismus, der sein Heil im Synodalen Weg sucht, eine Wasserscheide verläuft: Die Ströme fließen in unterschiedliche, ja in einander entgegengesetzte Richtungen. 

Eine lesenswerte Erwiderung auf Frau Nagels "Standpunkt" gibt's übrigens auch bei "Katholisch ohne Furcht und Tadel"


Was ich gerade lese 

In dieser Rubrik will ich mich diesmal einigermaßen kurz fassen: Was die Lektüre zu Studienzwecken angeht, habe ich mir nach der Rückkehr aus dem Urlaub erneut den Dokumentationsband zum Katholikentag 1968 in Essen vorgeknöpft und mich durch die Berichte über die Podiumsdiskussionen zum Forum I, "Diese Welt und Gottes Wort", durchgebissen. Diese Texte verdienen, so frustrierend die Lektüre vielfach gewesen ist, eine intensivere Auseinandersetzung, als ich sie im Rahmen des Wochenbriefings leisten kann, daher möchte ich mich hier mit ein paar flüchtigen Notizen begnügen. Zunächst einmal: Wir schreiben das Jahr 1968, von der Studentenbewegung lernen heißt siegen lernen, und so gelingt es einer Handvoll Vertreter einer radikalen Gruppe namens "Aktionskomitee kritischer Katholizismus", ein schwach besuchtes Forumgespräch zum Thema "Biblische Modelle des Weltverhaltens" zu kapern, indem sie dekretieren, "das Podium habe sich als unfähig erwiesen, die Frage sachgerecht zu diskutieren". Das Credo dieses Aktionskomitees könnte man als Abwandlung von Karl Marx' 11. Feuerbach-These beschreiben: "Die Theologen haben die Bibel nur unterschiedlich interpretiert, es kommt aber darauf an, die Welt zu verändern". (Derselbe Satz beschreibt übrigens auch den Punkt, an dem beispielsweise eine Dorothee Sölle entscheidend über ihren geistigen Vater Bultmann hinausgeht, aber das mal nur am Rande.) 

Faszinierend ist es auch, die Forumgespräche "Kommt das Reich Gottes durch Evolution?" und "Naturwissenschaft und Glaube" einander gegenüberzustellen: In beiden geht es um Fragen des naturwissenschaftlich-technischen Fortschritts, darunter insbesondere um Bioethik und Genmanipulation; aber unter der einen Überschrift tummeln sich die von Teilhard de Chardin beeinflussten Fortschrittsbegeisterten, die Thesen formulieren wie die, es gebe geradezu eine moralische Pflicht, "an der Evolution positiv mitzuarbeiten" ("Wer sich der Evolution zu widersetzen sucht, entzieht sich dem Schöpfungsauftrag und somit dem Willen Gottes"), während sich die Warner, Mahner und Bedenkenträger unter der anderen versammeln. Dass man sie so sauber voneinander getrennt hat, statt sie zusammen in ein Forumgespräch zu stecken, ist sicherlich schade, gibt aber auch zu denken. So oder so entsteht der bemerkenswerte Eindruck, dass die Menschen vor 55 Jahren – in einer Welt ohne Internet, ohne Mobiltelefonie, ohne Personal Computer und ohne GPS – den technischen Fortschritt als überwältigender, bahnbrechender und auch bedrohlicher wahrnahmen als heute. 

Bei der Bettlektüre sind wir immer noch bei Kiera Stewarts "Dumme Ideen für einen guten Sommer", und es gefällt mir immer noch gut, ja eigentlich sogar immer besser. Trotzdem habe ich gewisse Zweifel, ob ich mit dem Schluss der Geschichte zufrieden sein werde, aber das ging mir schon öfter so. Zwölf Kapitel haben wir noch vor uns; ich werde berichten...! 


Aus meinem Wichtelbuch 
"In Dänemark ist es Brauch, für die Hauswichtel eigene Eingangstüren zu basteln, damit sie ein und aus gehen können. Zu Weihnachten tauchen die kleinen Türchen dann in dänischen Kinderzimmern auf, denn dahinter wohnt der Weihnachtswichtel! Allerdings ist der ein wenig schüchtern und traut sich erst heraus, wenn im Haus alle schlafen." –

Das hat das Tochterkind in einer Feen- und Einhornzeitschrift entdeckt, zusammen mit einer Bastelanleitung für solche Wichteltüren. Ist das eine gute Idee, oder ist es für eine christliche Kindergruppe zu abergläubisch? Wir haben früher auch am Nikolausabend ein Schälchen mit Zuckerstücken für Knecht Ruprechts Esel vor die Haustür gestellt... 


Am 10. September ist in St. Stephanus in Haselhorst Gemeindefest, und da soll und will auch die Wichtelgruppe etwas beitragen. Angedacht ist eine Schatzsuche, aber das wird noch einige Vorbereitung erfordern... Na, etwas Zeit ist ja noch. 


Aus dem Stundenbuch 
Schaut, meine Lieben, der Schatz des Christen ist nicht auf der Erde, sondern im Himmel. Unser Denken muss sich also dahin richten, wo unser Schatz ist. Dies ist die schöne Aufgabe des Menschen: zu beten und zu lieben. Wenn ihr betet und liebt, seht, das ist das Glück des Menschen auf Erden. Das Gebet ist nichts anderes als Vereinigung mit Gott. Wenn jemand ein reines, mit Gott verbundenes Herz hat, dann überkommt ihn ein berauschendes Gefühl von Wonne und Glück, ein Licht, das ihn wunderbar umleuchtet. In dieser tiefen Vereinigung sind Gott und die Seele wie zwei ineinander verschmolzene Kerzen, die keiner mehr trennen kann. Überaus schön ist die Vereinigung Gottes mit seinem geringen Geschöpf; es ist ein Glück, das niemand begreifen kann. 
Wir waren nicht würdig, zu beten; aber Gott erlaubte uns in seiner Güte, mit ihm zu reden. Unser Gebet ist der Weihrauch, der ihm am besten gefällt. Meine Kinder, ihr habt ein enges Herz, aber das Gebet weitet es und macht es fähig, Gott zu lieben. Das Gebet gibt uns einen Vorgeschmack des Himmels, etwas vom Paradies steigt zu uns herab. Es lässt uns niemals ohne Süßigkeit zurück. Es ist Honig, der in der Seele fließt und alles versüßt. Im rechten Gebet schmelzen die Schmerzen wie Schnee in der Sonne.
Das Gebet bewirkt, dass die Zeit schnell und mit solcher Freude voranschreitet, dass der Mensch die lange Dauer nicht merkt. 
Es gibt Menschen, die sich ganz ins Gebet versenken wie die Fische ins Meer, weil sie ganz Gott hingegeben sind. In ihrem Herzen gibt es keinen Zwiespalt. Wie sehr liebe ich diese hochherzigen Seelen! Der heilige Franz und die heilige Coleta sahen unsern Herrn und sprachen mit ihm so, wie wir miteinander reden. Wenn dagegen wir zur Kirche kommen, wie oft wissen wir nicht, was wir tun oder auch nur was wir beten sollen! Wenn wir aber zu irgendeinem Menschen gehen, wissen wir gut, weshalb wir ihn aufsuchen. Ja, es gibt Menschen, die Gott zu sagen scheinen: "Ich will dir nur zwei Worte sagen, damit du zu deinem Recht kommst." Wenn wir kommen, um den Herrn anzubeten, denke ich oftmals: Käme unser Gebet doch aus lebendigem Glauben und reinem Herzen, dann würden all unsere Wünsche erfüllt. 
(Hl. Pfarrer von Ars, Katechese über das Gebet) 

Ohrwurm der Woche 

Michel Polnareff: Gammler-Ballade 


Im Zuge meiner Recherchen für ein Buchprojekt – das trotz intensiver Arbeit noch immer nicht so weit gediehen ist, dass ich mich trauen würde, darüber mehr als ein paar Andeutungen an die Öffentlichkeit dringen zu lassen – bin ich unlängst auf eine 2008 erschienene Compilation-CD mit dem Titel "Hippies, Hasch und Flower Power – 68er-Pop aus Deutschland" aufmerksam geworden und finde sie ohne Übertreibung sensationell. Nicht nur musikalisch deckt sie eine beachtliche Bandbreite an Stilen ab, sondern auch und gerade hinsichtlich der in den Liedern zum Ausdruck kommenden Haltungen zur Hippie- und 68er-Bewegung: Von Veralberung über wohlwollendes Ernstnehmen bis hin zu kommerzieller Vereinnahmung ist alles dabei, einschließlich ganz, ganz sonderbarer Mischungen daraus. Michel Polnareff darf man, auch wenn die deutsche Textfassung seines Liedes von Schlagerprofi Ernst Bader stammt, wohl getrost zu den "Ernstnehmern" zählen, zumal er tatsächlich zeitweilig als Straßenmusiker lebte. 

(Die Rubrik "Blogvorschau" kommt nächste Woche wieder! Versprochen!) 

1 Kommentar:

  1. Statt Aufbewahrung bei Ikea fällt mir für den Gideon eine Alternative ein, nämlich die Kita von St. Stephanus. Die Leiterin ist Ukrainerin, die Erzieherinnen kommen aus Polen, die meisten Kinder auch- d.h. Gideon ist in guten Händen. Als Co-Working-Space (wie man das heute wohl nennt, bietet sich die die Stadtteilbibliothek von Haselhorst an, ganz in der Nähe. Macht einen freundlichen Eindruck und direkt gegenüber ist eine Eisdiele. Ist auch leichter zu erreichen, als der Ikea.

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