Sonntag, 20. Mai 2018

Ramadan-Neid

Sie ist wieder da, diese magische Zeit im Jahr, da selbst normalerweise eher weltlich-allzuweltlich gesonnene Medienformate plötzlich von einem intensiven Drang heimgesucht werden, ihrem Publikum Kenntnis und Verständnis religiöser Gebräuche beizubiegen. Pfingsten? Nee, Quatsch: Ramadan!

(Bildquelle: Pixabay

Tatsächlich scheint das mediale Interesse an der islamischen Fastenzeit hierzulande von Jahr zu Jahr größer zu werden, und das bei einem muslimischen Bevölkerungsanteil von (laut unterschiedlichen Schätzungen) gerade mal 5-7%. Manch einen ärgert das – vor allem (aber wohl nicht nur) solche, die dem Islam und seinen Anhängern ohnehin wenig Wohlwollen entgegenbringen. Wohlmeinende Ratschläge für den möglichst rücksichtsvollen Umgang mit fastenden Nachbarn oder Arbeitskollegen werden als Zumutung empfunden; praktizierende Christen motzen, sie sähen gar nicht ein, auf Muslime Rücksicht zu nehmen, schließlich nehme auf sie ja auch nie jemand Rücksicht. Ähnlich benachteiligt bzw. zurückgesetzt fühlt sich so mancher Christ, wenn Politiker aller Parteien zwar die vorösterliche Fastenzeit ignorieren, zum Ramadan aber Grußworte verbreiten lassen.

Besonders soweit es Vertreter der säkularen Linken betrifft, kann man es natürlich je nach Laune als verlogen anprangern oder als unfreiwillig komisch belächeln, dass diese aus dem Bestreben heraus, keinesfalls fremdenfeindlich oder kulturimperialistisch wirken zu wollen, ihre Toleranz oder sogar Wertschätzung gegenüber allem „Fremden“ auch auf Dinge ausdehnen, die eigentlich ihrer Weltanschauung widersprechen. Wie zum Beispiel eben strikte Observanz religiöser Gebote. Die betreffenden Personen wären vermutlich sehr verblüfft, wenn man sie darauf hinwiese, wie viel diese Haltung („Wir selber sind für sowas ja zu aufgeklärt, aber die dürfen das“) mit postkolonialistischer Überheblichkeit zu tun hat; aber das wäre ein Thema für sich und würde an dieser Stelle zu weit führen.

Sicherlich kann man den Umstand, dass islamische Glaubenspraktiken ein unverhältnismäßig größeres mediales Echo auf sich ziehen als vergleichbare christliche, zum Teil auch damit erklären, dass vom Fremden, "Exotischen" stets eine tendenziell größere Faszination ausgeht als vom vermeintlich Vertrauten.  Aber ich sage hier ganz bewusst "vermeintlich". Wie vertraut ist das Christentum hierzulande denn tatsächlich noch? Zwar gehört (noch) eine satte Mehrheit der Bevölkerung nominell einer christlichen Glaubensgemeinschaft an; aber der Bevölkerungsanteil derer, die den christlichen Glauben konsequent praktizieren, liegt ziemlich sicher im einstelligen Prozentbereich. Und wie es außerhalb dieser Minderheit um die Kenntnis christlicher Glaubenslehre und -praxis bestellt ist, davon kann man sich, wenn man es darauf anlegt, tagtäglich selbst ein Bild machen. Da gäbe es für die breite Öffentlichkeit also theoretisch viel Spannendes und Überraschendes zu entdecken.

Theoretisch, wie gesagt.

Und an wem liegt es nun, dass davon in der öffentlichen Wahrnehmung so wenig ankommt? Sicher nicht an den Muslimen. Sondern eher wohl an den Christen selbst. Auf Twitter merkte ein katholischer Rundfunkjournalist an:
"Ich würde sagen, das hängt auch damit zusammen, wie ernst eine Religion ihre eigenen Praktiken nimmt. Und wenn bei uns die Rosenmontagszüge in die Fastenzeit verlegt werden, weil die wichtiger sind, dann brauchen wir auch keine Grußworte."
Und es geht ja nicht nur um Rosenmontagsumzüge. Man muss sich nur mal das „Aktionsarchiv“ der evangelischen Fastenaktion „7 Wochen ohne“ ansehen: In den letzten Jahren, in umgekehrter chronologischer Reihenfolge, lauteten die Aktionsmotti „Augenblick mal! Sieben Wochen ohne sofort!“, „Großes Herz! Sieben Wochen ohne Enge“, „Du bist schön! Sieben Wochen ohne Runtermachen“. Also, sorry, Leute. Wer es hinkriegt, die traditionelle asketische Praxis des Fastens derart in ein hochglanzjournaltaugliches Wellnessprogramm umzudefinieren, der darf sich wirklich nicht beschweren, wenn er kein sonderliches Interesse, geschweige denn Respekt, von Außenstehenden erntet.

Kurz und pauschal gesagt: Wenn das Christentum von Außenstehenden als "nichts Besonderes", ergo als uninteressant und unattraktiv wahrgenommen wird, dann sicher nicht zuletzt deshalb, weil viele Christen - darunter auch offizielle Repräsentanten der Kirchen - es selbst so präsentieren, und das mit voller Absicht.  Man will sich nicht groß von seiner Umgebung abheben, um nicht anzuecken. Hier sieht man, wie zutiefst fehlerhaft der "Relevanz"-Begriff derer ist, die insistieren, die Kirche müsse "zeitgemäß" sein und "im 21. Jahrhundert ankommen", d.h. sich der säkularen Gesellschaft und Kultur anpassen. Tatsächlich macht genau das die Kirche irrelevant.

Letztendlich läuft das Gemeckere über den Ramadan aber natürlich wieder einmal auf die unsägliche "Gehört der Islam zu Deutschland?"-Debatte hinaus; eine Debatte, die mich nicht zuletzt deshalb so ankotzt, weil ich, unabhängig davon, welche Antwort gegeben wird, schon die Frage nicht verstehe. Was soll das überhaupt heißen, zu Deutschland gehören? Gehöre ich zu Deutschland? Ich bin mir da manchmal nicht so sicher. 

Denjenigen hingegen, die sich sehr sicher sind, dass der Islam nicht zu Deutschland gehört, genügt es nicht, sich einfach nur genervt darüber zu äußern, dass dem Ramadan so viel Aufmerksamkeit zuteil wird; für diese Klientel muss man schon schärfere Geschütze auffahren. So schrieb die CDU-Bundestagsabgeordnete Sylvia Pantel auf ihrer Facebook-Seite
"Es ist an der Zeit, dass eindeutige Vorgaben kommen, die unmissverständlich klarstellen, dass der Ramadan in Klassenzimmern nichts zu suchen hat. Ausgewiesene Islam-Experten weisen immer wieder darauf hin, dass Kinder vom Fasten ausgenommen sind. Also muss es eine klare Anweisung der Landesregierung geben, dass der Ramadan in der Schule nichts zu suchen hat!" 
Nach allem, was ich von ihr weiß, gehört Frau Pantel dem explizit christlich-konservativen Flügel ihrer Partei an, somit ist wohl davon auszugehen, dass sie auch eine entsprechend positionierte Anhängerschaft hat. Und nun würde ich ja gern mal wissen, was diese Christen sagen würden, wenn ihnen eine staatliche Behörde unter Berufung auf irgendwelche „Experten“ erklären wollte, was ihre Religion lehrt und was nicht. Das ist übrigens gar keine so abwegige Vorstellung, wie man vielleicht denken könnte

Aber ich bin ja nun wahrhaftig kein Experte für den Islam und weiß wenig über die Details der im Ramadan geltenden Fastenvorschriften und darüber, wie das in der Praxis gehandhabt wird. Also fragte ich einfach mal einen praktizierenden Muslim, den ich über Twitter kenne, wie er die Sache sieht. Der junge Mann wohnt in Mainz, und unbeschadet der Tatsache, dass seine Familie aus der Türkei stammt, ist er, gemessen an seinem Enthusiasmus für den European Song Contest und den ZDF-Fernsehgarten, deutscher als ich. Hier seine Stellungnahme in voller Länge: 
"Ich kann nicht erkennen, dass in den letzten Jahren ein 'Trend' zum Fasten zugenommen hätte. Allenfalls ist der Wahrnehmung der Fastenden gestiegen. Ich habe als junger Schüler nie an die große Glocke gehängt, dass ich faste, weil ich keine Lust auf immer gleiche Erklärungen hatte.
Ich kenne auch wenig Schüler, die nicht vom Recht des 'Nachfastens' Gebrauch machen, wenn beispielsweise wichtige Examina anstehen. Also da gibt's immer Mittel und Wege. Beim Sportunterricht wird's dann kritisch und da war ich immer auf Verständnis angewiesen. Hat aber geklappt.
Dass das Fasten für Kinder erst ab der Geschlechtsreife gilt, ist in der islamischen Welt ein breiter Konsens. Wenn sich einzelne Kinder Radikaler trotzdem daran halten wollen, kann ich sie nicht aufhalten. Ermessensentscheidung jedes Einzelnen.
Man darf Kinder nicht unterschätzen. Es galt schon immer: Wenn der Durst zu groß wurde, dann unterbrach man das Fasten und erzählte es halt nicht den Eltern, um nicht 'schwach' zu wirken. So war das schon immer und so wird es auch immer sein. Und das ist gut so." 
So, liebe Freunde, sieht common sense aus. Ein ungewohnter Anblick heutzutage, gebe ich zu. 

Nun kann man natürlich fragen: Aber was ist mit Kindern, die von ihren fanatischen Eltern zum Fasten gezwungen werden und es nicht wagen, dagegen zu verstoßen? Nun, ich kann nicht ausschließen, dass es solche Fälle gibt. Und wenn es die gibt, dann können wir uns vermutlich darauf einigen, dass das Recht der Eltern, ihre Kinder gemäß ihren eigenen Überzeugungen zu erziehen, da seine Grenze findet, wo sie damit die Gesundheit ihrer Kinder gefährden. Ich gehe allerdings davon aus, dass das eher selten vorkommt -- zu selten, als dass es gerechtfertigt wäre, dass die bloß hypothetische Möglichkeit solcher Vorkommnisse die ganze Debatte dominiert. Hinzu kommt: Ähnlich wie bei Forderungen nach einem Kopftuchverbot für Mädchen unter 14 Jahren glaube ich den meisten, die so etwas propagieren, schlichtweg nicht, dass es ihnen wirklich um das Wohl der Kinder geht. Ich glaube vielmehr, dass es ihnen einfach darum geht, Muslime zu schikanieren. Weil sie die einfach nicht haben wollen. Und wenn man sie schon nicht loswird, will man wenigstens dafür sorgen, dass sie sich in diesem Land möglichst unwohl und unwillkommen fühlen.

Ich habe es erst neulich schon mal geschrieben, und bei Bedarf schreibe ich es gern auch noch öfter: Gerade konservative Christen sind äußerst schlecht beraten, sich an solchen Kampagnen gegen Muslime zu beteiligen. Wenn es hart auf hart kommt – und das wird es –, werden sie es schwer haben, die Religionsfreiheit und die Elternrechte, die sie den Muslimen abgesprochen haben, für sich selbst in Anspruch zu nehmen. Wie eine Bloggerkollegin es in einer geschlossenen Facebook-Diskussionsgruppe ausdrückte:
"Das Problem ist, dass die immer noch denken wie in einer Mehrheitsposition eines christlichen Staates. Die kapieren nicht, dass dieser Staat nicht mehr von einer objektiven Wahrheit ausgeht und deshalb alle Religionen eben gleich behandelt, nicht gemäß ihres Wahrheitsgehalts. Am Ende wird halt Kindern der Besuch von Gottesdiensten verboten werden." 

19 Kommentare:

  1. >> Und an wem liegt es nun, dass davon in der öffentlichen Wahrnehmung so wenig ankommt? Sicher nicht an den Muslimen. Sondern eher wohl an den Christen selbst.

    Auch nicht.

    Wir sind nicht an allem Übel schuld, das uns und unserer Sache (recte: der Sache, der wir gehören) widerfährt.

    Manchmal meint's auch einfach die Welt böse mit uns. Deswegen brauchen wir keine Schuldgefühle zu haben.

    Schuldgefühle sind sowieso nur gut in bezug auf Dinge, die der einzelne beichten kann, und dann auch nur bis zur Beichte.

    AntwortenLöschen
  2. >>die unsägliche "Gehört der Islam zu Deutschland?"-Debatte [...] die mich nicht zuletzt deshalb so ankotzt, weil ich, unabhängig davon, welche Antwort gegeben wird, schon die Frage nicht verstehe.

    Ist doch ganz einfach. Soll heißen: Ist der Islam Teil des deutschen Wesens oder der deutschen Kultur oder hat er einen Anspruch darauf, in Deutschland das öffentliche Leben zu prägen.

    (Die Frage so präzisieren heißt sie in Seehofers Sinn zu beantworten.)

    AntwortenLöschen
  3. Der Sache nach wird sich die Politik übrigens, gerade *wenn* sie den Spagat zwischen der Religionsfreiheit und dem gesellschaftlichen Zusammenleben hinbekommen will (und ja, das ist ein Spagat) nicht umhinkommen, festzustellen, was eine Religion denn besagt und was nicht.

    Weil es nämlich (entgegen den Unkenrufen der Vulgäratheisten) eben einen riesen *Unterschied* macht, ob einer seinem privaten Spleen folgt oder ob einer tatsächlich die Regeln seiner Religion (selbst wenn sie falsch ist) einhält.

    Das kann man nicht *nicht* machen; daher muß man es *richtig* machen. Es gibt nämlich dazu keine Alternative - oder, um es präziser zu sagen, keine Alternative, die nicht vor dem Ansturm von Leuten, die darauf ausgehen, um alles in der Welt einen Punkt zu beweisen, letztlich standhalten kann.*

    Beispiel: Wer den Juden die Beschneidung am achten Tag verbietet, der verbietet öffentlich und schamlos das Judentum als solches.

    Einem Moslem dagegen *kann* der Staat vorschreiben, seine Kinder erst mit ihrer Einwilligung zu beschneiden, eben weil der Islam die Beschneidung zwar an sich fordert (das ist ein Satz mit Beweiswert, aber er stimmt), aber für die Frage des Alters durchaus offen ist.

    [* Ob der liberale Ausweg mit den gegenwärtig vorhandenen Religionen technisch funktioniert - mit den Thuggees funktioniert er nicht - mag eine interessante theoretische Frage sein, aber eben nur eine theoretische, weil *niemand* eine im eigentlichen Sinn liberale Gesellschaft haben will, nicht einmal die meisten FDPler.]

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. keine Alternative, die *dem* Ansturm ... standhalten kann. Sorry für den Grammatikfehler.

      Löschen
  4. >>Ich glaube vielmehr, dass es ihnen einfach darum geht, Muslime zu schikanieren. Weil sie die einfach nicht haben wollen. Und wenn man sie schon nicht loswird, will man wenigstens dafür sorgen, dass sie sich in diesem Land möglichst unwohl und unwillkommen fühlen.

    Nebenbei: Dies ist natürlich ein no-go, solange es irgendwie unter säkularistische Vorzeichen gebracht werden muß, aus offensichtlichen taktischen Gründen (die leider nicht alle sehen).

    Die theoretische, aber nicht uninteressante Frage, ob es nicht angebracht wäre, die Moslems auf diese Weise zu triezen und zu schikanieren, sofern es mit offenem Visier geschieht, weil man ihnen ausdrücklich sagt, daß der Islam - und zwar ausdrücklich anders als das Christentum - bei uns nur in Grenzen geduldet werde: das ist eine theoretische Diskussion, realpolitisch keine Alternative, aber ich halte das durchaus für möglich, daß *unter solchen Vorzeichen* eine solche Schikane (in Grenzen) durchaus zulässig und vielleicht sogar löblich wäre.

    AntwortenLöschen
  5. >>"Das Problem ist, dass die immer noch denken wie in einer Mehrheitsposition eines christlichen Staates. Die kapieren nicht, dass dieser Staat nicht mehr von einer objektiven Wahrheit ausgeht und deshalb alle Religionen eben gleich behandelt, nicht gemäß ihres Wahrheitsgehalts. Am Ende wird halt Kindern der Besuch von Gottesdiensten verboten werden."

    Aber einschränkend: Der Glaube, daß, wenn wir nur die Ansprüche der Wahrheit zurückstecken, wenn wir aus taktischen Gründen zulassen, daß der Gegner unsere Religion für unser Privatvergnügen hält (wir selber tun das natürlich ohnehin *nicht*^^), der Glaube also, daß der Gegner dann umso gnädiger mit uns sein wird und uns unser Privatvergnügen ebenso lassen wird, wie wir ihm sagen, daß wir jederzeit bereit sind, seines zu lassen - der ist reichlich naiv.

    Der Kampf der Religionen ist kein sportlicher Wettbewerb englischer Gentlemen. Der Gegner ist nicht fair - und, einmal etwas provokativ gesagt (aber nur *etwas*^^): es spricht doch manches für den Stoßseufzer "und ich wünschte, wir wären es auch nicht".

    AntwortenLöschen
  6. Ehrlich gesagt, was das Kopftuch angeht, da glaube ich den Leuten schon, dass es ihnen um das Wohl der Mädchen geht - dass denen nicht eingetrichtert wird, dass sie eins tragen müssten, um keine sexuellen Reize auszusenden, usw. Zum Teil spielt da wohl auch die Ansicht mit hinein, dass es grundsätzlich falsch wäre, einem Kind eine Religion beizubringen, weil man es damit zu etwas zwingen würde, zu dem es sich erst als Erwachsene(r) entscheiden sollte. Das ist natürlich undurchdacht, weil man Kinder ja nicht "neutral" erziehen *kann*, aber ich denke, die sind da schon davon überzeugt, für die Kinder das Beste zu wollen.

    (Ob ein Kopftuchverbot für Mädchen unter 14 Jahren - oder, wie in Österreich, ein Kopftuchverbot nur an Kindergärten und Grundschulen - klar islamischen Vorschriften widersprech würde, ist übrigens eine interessante Frage... Kinder tragen das Kopftuch ja nicht, und es gibt kein klares Mindestalter, oder?)

    Ich bin auch gegen ein Kopftuchverbot, aber ich glaube nicht, dass es hier nur um Schikane geht.

    - Crescentia.

    AntwortenLöschen
  7. "Ich bin auch gegen ein Kopftuchverbot, aber ich glaube nicht, dass es hier nur um Schikane geht."

    Wenn nur ein(!) Kopftuch dazu gebraucht wird um Druck auf die Frauen auszuüben, dann ist das Schikane. Dass dies im Islam durchaus üblich ist, dürfte wohl unumstritten sein. Wenn ein Autofahrer die Vorfahrt missachtet, dann ändert das nichts an der Vorfahrtsregel.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Es ging um antiislamische Schikane durch staatliche Verbote. Ob das Kopftuch selbst Schikane ist, ist eine andere Frage.

      - Crescentia.

      Löschen
    2. Die Frage ist, ob man das trennen sollte. Ich denke nicht. Zumal die innere und äußere Sicherheit des Staates dadurch bedroht wird. Auch das ist unbestritten.

      Löschen
    3. Wodurch wird "die innere und äußere Sicherheit des Staates bedroht"? Durch kleine Mädchen mit Kopftuch?

      Löschen
    4. Gerd Franken meint wahrscheinlich, durch den Islam, und zu dem gehören auch kleine Mädchen mit Kopftuch.

      Und wenn es denn so *wäre*, wenn sie tatsächlich durch den Islam bedroht *würde*, dann würde ich sogar dazu neigen dem "dazu gehören auch kleine Mädchen mit Kopftuch" zuzustimmen.

      Nur - und das ist eine Erkenntnis, die übrigens durch das wohlfeile Geplapper von wegen "es gibt nicht den Islam" eher *verstellt* wird, weil man sich vor der Mühe herausredet, die Dinge anzuschauen - ist die Frage, ob der Islam oder aber nur eine Interpretation des Islam unsere innere und äußere Sicherheit bedroht, durchaus *zumindest* nicht mit Sicherheit mit "ersteres" zu beantworten; sehr wahrscheinlich ist die Antwort "letzteres".

      Kleine Mädchen mit Kopftuch gehören zum Islam, und ja, die theoretischen Regeln zum Dschihad gehören ebenfalls zum Islam - aber Theorie bedroht erstmal nicht unsere Sicherheit. Das Führen eines Privatdschihads unter Führung wildgewordener Terroristen gehört nämlich nach ziemlich eindeutigen Auslegungen des islamischen Äquivalents unseres Lehramts nicht zum Islam.

      Die Gefahr, die der Islam selber uns bringt, ist daß er uns durch größere Glaubens- und Geburtenstärke überrennt. We have all the truth, they have all the zeal, wie Erzbischof Sheen über die Kommunisten sagt. Das, nicht (höchstwahrscheinlich nicht) der Terrorismus, ist eine Gefahr, die der Islam selber bringt, aber sie hat nichts mit Sicherheit zu tun und es entspricht auch nicht unserer Verfassungsordnung, uns dagegen mit Gewalt zu wehren.

      Löschen
    5. "Das Führen eines Privatdschihads unter Führung wildgewordener Terroristen gehört nämlich nach ziemlich eindeutigen Auslegungen des islamischen Äquivalents unseres Lehramts nicht zum Islam."

      Ein islamisches Lehramt oder das Äquivalent desselben zu finden, dürfte nicht so schnell gelingen, wie die Nadel im Heuhaufen aufzuspüren. Wenn nur ein Iman den "heiligen Krieg" rechtfertigt, löscht er gedanklich alle "gemäßigten" Muslime, immerhin eine nicht geringe Mehrheit, gleich mit aus.

      "We have all the truth, they have all the zeal,"

      Wenn ein Bankräuber die nächste Sparkasse sondiert ist er auch mit Eifer bei der Sache. Der Staat wehrt sich gegen solchen Eifer mit Gesetzen. Auf den Begriff "höchstwahrscheinlich" würde ich heute keinen Euro mehr setzen. Das galt vielleicht noch 1972 bei den olympischen Spielen in München, dieser Zug ist längst abgefahren.

      Löschen
  8. Durch die "Religion" die dahinter steckt? Bin ich der einzige hier, der auf der Leitung steht? Man möge mich aufklären. Wenn eine "Religion" kleine Mädchen zu fanatischen Frauen machen kann, die ohne weiteres zur Kalaschnikow greifen (Paris, Rockkonzert....) um dort wahllos "Ungläubige" zu dezimieren, spielt es m.E. keine Rolle, wie sie als kleines Kind gekleidet waren. Wenn aber die Kleidung explizit zu einer solchen "Religion" gehört (das dürfte wohl zutreffen), dann verstehe ich die Frage nicht so recht.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Verhindert man islamische Erziehung durch Kopftuchverbote? Werden Eltern sich sagen "ach, wenn sie unter 14 kein Kopftuch tragen darf, dann bringen wir ihr nichts mehr über den Islam bei"?

      - Crescentia.

      Löschen
  9. Verhindert man Verkehrsverstöße durch die Verkehrsordnung? Eine "Religion" die sich auch(!)durch extreme Auslegung ihrer Tätigkeiten gerne und medienträchtig ins Rampenlicht bombt, gehört vom Staat überwacht und reglementiert. Im übrigen können muslimische Eltern ihre Kinder unterweisen wie sie wollen, solange sie.....ich wiederhole mich, die Ungläubigen nicht hinter jeder Hecke und jedem Stein hervor ziehen, um sie Zwangs zu missionieren oder ihnen gleich am nächsten Strand die Köpfe abzuschneiden und das auch noch im Video fest zu halten. Dass ich diese Form von "Mission" nur mit dem Rosenkranz bekämpfen kann, ist mir klar. (das wussten schon die Wiener) Der Staat allerdings, zu dem wir alle gehören, hat dies mit allen legalen Mitteln zu bekämpfen, dazu gehört m.E. auch ein Kopftuch-Verbot und das Verbot der Vollverschleierung, die dann auch vielen größeren Mädchen so nach dem 14. Lebensjahr zuteil wird.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ungefähr so hat Kaiser Nero nach dem Brand Roms auch argumentiert.

      Löschen
    2. Vielleicht mit dem Unterschied, dass zumindest ich persönlich, die Muslime nicht schikanieren oder weg haben will.

      Löschen
  10. Nö, hat er nicht, das mit dem "Christen aus (pseudo-)vernünftigen Gründen verfolgen" waren so Leute wie Trajan und Diokletian. Nero wollte einen Sündenbock haben.

    (Und von dem Faktum abgesehen, daß das Christentum eben die wahre Religion und *tatsächlich* Gottes Forderung an die Menschheit ist, ist für die Position eines Diokletian durchaus das eine oder andere vorzubringen.)

    --

    That being said, daß die Moslems die Ungläubigen hinter jeder Ecke und jedem Stein hervorziehen, um sie zwangszumissionieren, ist faktisch nicht der Fall.

    (Und gegenüber dem Kopfabgeschnittenbekommen als Zeuge für den christlichen Glauben, bei dem ich nicht erst darauf eingehen muß, ob das faktisch denn der Fall ist hierzulande, kann sich der gläubige Christ ja weit schlimmere Schicksale vorstellen. Ich frage mich eher, wie blöd etwa der IS eigentlich ist, daß er seine Bosheit auf derart primitive und uneffektive Weise auslebt...)

    AntwortenLöschen