Donnerstag, 27. April 2023

Ansichten aus Wolkenkuckucksheim #27

Eine neue Woche, ein neues Wochenbriefing! Bevor ich dazu komme, was es alles Neues gibt, möchte ich die Gelegenheit nicht versäumen, mich bei allen Lesern zu bedanken, die Woche für Woche Anteil am Wohl und Wehe meiner kleinen Familie nehmen. Ich bin manchmal richtig gerührt, festzustellen, dass neben all den kirchen- und gesellschaftspolitischen Themen, den Buchkritiken und Musikempfehlungen gerade auch das, was ich "aus dem Privatleben" berichte, auf echtes Interesse stößt; und daher ist es wohl auch nicht unbedingt schlimm, dass ich aus der zurückliegenden Woche keine besonders sensationellen Ereignisse zu schildern habe. Es gibt allerdings Anzeichen dafür, dass das nächste Woche schon ganz anders aussehen könnte... 


Tagesreste 

Am Freitag musste meine Liebste wegen des Bahnstreiks nicht zur Arbeit, schönes Wetter war auch, und so verbrachten wir als Familie einen großen Teil des Tages auf verschiedenen Spielplätzen; am Samstag war das Wetter sogar noch schöner, und wir taten im Wesentlichen dasselbe. Am Sonntag war das Tochterkind dann morgens derart schwer aus dem Bett zu kriegen, dass wir uns schließlich sagten: Selbst wenn wir jetzt einen super-hektischen Aufbruch hinlegen, um es noch pünktlich zur Messe in St. Joseph Siemensstadt zu schaffen, besteht erfahrungsgemäß die Gefahr, dass uns beim Umsteigen der Anschlussbus vor der Neese wegfährt und wir es doch nicht schaffen. Da frühstückten wir lieber erst mal und gingen dann in die Mittagsmesse in St. Joseph Wedding

In dieser Kirche, die während des Umbaus von St. Hedwig temporär die Funktion der Kathedrale des Erzbistums Berlin erfüllt, waren wir zuvor noch nie gewesen; sie liegt in ominöser Nähe des Kurt-Schumacher-Hauses der Berliner SPD, des "Prime Time Theaters", in dem seit 2004 die Bühnensitcom "Gutes Wedding, schlechtes Wedding" gespielt wird, aber auch des Baumhauses und ist äußerlich eher unauffällig, im Inneren aber durchaus imposant. Wenn man über das Fehlen von Ministranten sowie über den Umstand hinwegsieht, dass der Zelebrant – ein ungenannter Domkapitular – die Kommunion trotz der offiziellen Aufhebung sämtlicher Corona-Schutzmaßnahmen ausschließlich in die Hand spendete, war die Messe schön und feierlich; und zum Evangelium dieses Sonntags (Johannes 21,1-14, die Begegnung mit dem  auferstandenen Christus am See Tiberias) habe ich sogar so etwas ähnliches wie einen Predigtimpuls auf Lager: Der Rat des Auferstandenen an die Jünger, die bei ihrem Fischzug nichts gefangen haben, sie sollen noch einmal hinausfahren und das Netz an der anderen Seite auswerfen, wird ja gern dahingehend ausgelegt, wenn die gute alte "Das haben wir schon immer so gemacht"-Methode keinen Erfolg mehr habe, müsse man halt mal was Anderes ausprobieren; und das ist als allgemeine Lebensweisheit ja auch sicherlich nicht verkehrt. Wenn diese Bibelstelle allerdings von kirchenpolitisch "progressiver" Seite herangezogen wird, um Innovation gegen Tradition auszuspielen, scheint mir doch etwas Wesentliches übersehen zu werden: nämlich, dass der Rat des Auferstandenen aus der Sicht erfahrener, ihr Handwerk von der Pike auf gelernt habender Fischer so unsinnig wirkt – und sie ihn trotzdem befolgen. Man könnte daraus schließen, es gehe darum, Christus mehr zu gehorchen und mehr zu vertrauen als der eigenen Kompetenz, der eigenen fachlichen Qualifikation und Erfahrung. Und das ist ja nun, so viel wird man wohl sagen dürfen, nicht gerade eine große Stärke des deutschen Gremien- und Verbandskatholizismus. 

Das Tochterkind hat auf diesem Andachtsbild zum Evangelium vom Tag ein bemerkenswertes Detail entdeckt: Auch die Jünger tragen die Stigmata Jesu an ihren Händen. 

Am Montag war mal wieder "Omatag"; das Highlight des Tages bestand darin, dass die Goldfische der Omas aus dem Aquarium in den Gartenteich umgesetzt wurden. Am Dienstag fabrizierte unser Jüngster einen filmreifen Sturz von einem Klettergerüst, woraufhin ich ihn erst einma zu einem Arzt brachte; die Untersuchung ergab aber, dass er außer einer wirklich imposanten Beule an der Stirn keinen weiteren Schaden genommen zu haben scheint, Gott sei Dank. Am Mittwoch, also gestern, gingen wir wie üblich zum JAM, wo es in der Katechese diesmal um die Jünglinge im Feuerofen (Daniel 3) ging, und im Anschluss fuhr ich zum zweiten Vorbereitungstreffen für die Spandauer Fronleichnamsfeier (dazu weiter unten mehr). Und am heutigen Donnerstag hat meine Liebste keinen Unterricht und ist daher mit den Kindern in den Tierpark gefahren, sodass ich mich in aller Ruhe meinem Blog und meinen sonstigen schriftstellerischen Projekten widmen kann. 

Die Rubrik "Währenddessen in Tegel" fällt erneut aus – da wird's wohl nächste Woche umso mehr zu berichten geben, denn am Montag ist in St. Joseph Tegel Patronatsfest, und da muss ich wohl mindestens mit dem Tochterkind hin, denn die haben eine Hüpfburg. Diese Woche gibt es stattdessen eine neue Folge von  


Spandau oder Portugal 

Hierzu gibt es zweierlei zu vermelden, und beides betrifft nicht Portugal, sondern Spandau. Zum einen machen die schon vor einigen Wochen angesprochenen Pläne für die Gründung einer an die Katholischen Pfadfinder Haselhorst angegliederten "Wichtelgruppe" (für Kinder im Alter von 4-7 Jahren) konkrete Fortschritte: Für Mai und Juni sind drei "Schnupperstunden" angesetzt worden, und meine Liebste hat es übernommen, einen Flyer zu gestalten – hier ein Entwurf (datenschutzrelevante Details habe ich unkenntlich gemacht): 



Nicht unerwähnt lassen möchte ich in diesem Zusammenhang übrigens, dass just heute ein von mir verfasster Artikel über die Katholischen Pfadfinder Haselhorst in der Tagespost erschienen ist. Jetzt bin ich mal gespannt auf die Resonanz. – Und zum zweiten war ich, wie oben schon erwähnt, gestern beim zweiten Vorbereitungstreffen für die gemeinsame Fronleichnamsfeier der Spandauer Pfarreien. Die Sitzung fand erneut im Gemeindehaus von Maria, Hilfe der Christen statt, und hatte fast doppelt so viele Teilnehmer wie die erste; dafür gab es, wie mir schien, umso weniger zu besprechen: Im Großen und Ganzen ist die Planung unter Dach und Fach, die Details zur Gestaltung der einzelnen Prozessionsstationen sollen in Kleingruppen ausgearbeitet werden. Ein anekdotisches Detail der gestrigen Sitzung sei aber noch zu Protokoll gegeben: Mit Blick auf die angekündigte Teilnahme des Erzbischofs an der Feier erwähnte der gastgebende Pfarrer, eigentlich hätte Erzbischof Koch auch schon die Festmesse zum Jubiläum "300 Jahre katholische Kirche in Spandau nach der Reformation" mit den Spandauern feiern wollen, sei aber kurzfristig verhindert gewesen "und stattdessen kam dann Prälat Dybowski" – worauf eine ältere Dame spontan einwarf "Der ist ja auch lustiger." 

Die Sitzung war jedenfalls schon nach 45 Minuten vorbei, und danach zeigte mir der gastgebende Pfarrer mir noch den Garten und erzählte mir allerlei über die Geschichte der alten Spandauer Hauptpfarrei, das zur Kirche gehörende Gebäudeensemble und anstehende Aufgaben in der neuen Großpfarrei Heilige Familie. Ich sag mal: Bloggerrelations kann er. 

Neues aus Synodalien 

Wirklich große Neuigkeiten zum Thema dieser Rubrik wird's wohl erst in der nächsten Woche geben: Just jetzt, da dieses Wochenbriefing online geht, bin ich auf dem Weg nach Falkensee, um – Ausgerechnet am Gedenktag des Hl. Petrus Canisius – an der schon vorige Woche angekündigten Veranstaltung "Synodaler Weg – Wie weiter in Bistum und Pfarrei?" der Gruppe "Synodale Gemeinde/Maria 2.0 in der Pfarrei Heilige Familie Spandau-Havelland" teilzunehmen. Bis dahin nur mal ein paar Schlaglichter: 

  • Kommt Erzbischof Gänswein doch zurück nach Deutschland? In der argentinischen Zeitung La Nación war zu lesen, der Papst habe Gänswein eine Rückkehr in seine Heimatdiözese Freiburg nahegelegt. Das ist nun vorläufig nicht viel mehr als ein Gerücht und sagt noch nicht zwingend etwas über seine weitere Verwendung im kirchlichen Dienst aus, eröffnet aber Raum für allerlei Spekulationen. Auffällig ist in diesem Zusammenhang der Hinweis auf den Privatsekretär des Hl. Johannes Paul II., Stanisław Dziwisz, der nach dem Tod "seines" Papstes ebenfalls in seine Heimatdiözese Krakau zurückgekehrt sei. Nun ja, das stimmt, aber Dziwisz wurde dann noch im selben Jahr Erzbischof von Krakau, und es ist wohl kaum davon auszugehen, dass Gänswein Erzbischof von Freiburg werden soll, zumal diese Position nicht vakant ist und es in absehbarer Zeit wohl auch nicht werden wird. Und selbst wenn sich das änderte, etwa dadurch, dass der jetzige Freiburger Erzbischof Burger eine neue Aufgabe bekäme, erscheint es schwer vorstellbar, dass das Freiburger Domkapitel Gänswein wählen würde. Soweit ich sehe, gehen die meisten Beobachter davon aus, dass der Papst Erzbischof Gänswein in eine Art vorläufigen Ruhestand versetzt habe; dafür, dass das dauerhaft so bliebe, ist Gänswein allerdings nach kirchlichen Maßstäben eigentlich noch zu jung – nämlich genauso alt wie Kardinal Woelki und jünger als die derzeitigen Erzbischöfe von München und Berlin. Möglich ist indes auch, dass erst der nächste Papst über eine neue Aufgabe für Erzbischof Gänswein entscheiden wird: In jüngster Zeit mehren sich recht auffällig die Stimmen, die damit rechnen, dass wir noch in diesem Jahr ein neues Konklave erleben werden. Schauen wir mal... 
  • Am Montagabend war die Website häretisch.de vorübergehend "down", infolge technischer Probleme, wie es hieß. Der Ausfall der Seite war leider nur von kurzer Dauer, rief aber einige bemerkenswerte Reaktionen auf Facebook hervor. "Eine der besten Nachrichten seit langer Zeit", kommentierte da jemand und erntete damit zahlreiche "Likes"; die Information, die technischen Probleme seien behoben und die Seite wieder online, wurde mit "Schaaade" und "Wir haben euch nicht vermisst" kommentiert. Andere Nutzer orakelten, womöglich steckten der Vatikan oder gar Maria 1.0 hinter dem temporären Ausfall der Seite. Diese Bemerkungen waren zwar deutlich als "scherzhaft gemeint" zu erkennen, aber auch so sagt das ja einiges darüber aus, wie diese Seite selbst von ihren Fans wahrgenommen wird. 
"44 Prozent ist nicht ganz klar, daß derzeit noch immer der Vatikan die römisch-katholischen Bischöfe einsetzt. 
Und der Vatikan ist gerade angepisst wegen dem Synodalen Weg. 
Die Folge wäre also, daß in sämtlichen deutschen Bistümern nur Apparatschiks und Kolonialherren eingesetzt würden, um die 'Schäfchen' wieder auf Gehorsam zu trimmen." 
Na das möchte ich ja mal erleben, dass der Vatikan in Deutschland Bischöfe einsetzt, die "die 'Schäfchen' wieder auf Gehorsam trimmen"! Mal abgesehen davon, dass diese Äußerung eher wenig Kenntnis der in Deutschland geltenden Regeln für die Einsetzung von Bischöfen verrät, ist es schon sehr bezeichnend, dass eine bestimmte Klientel innerhalb des deutschen Katholizismus lieber Bischöfe im Amt halten will, die sich im Umgang mit Missbrauchsfällen kompromittiert haben, als zu riskieren, dass jemand Lehramtstreues an ihre Stelle treten könnte. Könnten wir dann vielleicht bitte mal aufhören, so zu tun, als hätte der Schismatische Weg irgend etwas mit der Aufarbeitung und Prävention von Missbrauch zu tun? 

Was ich gerade lese 

In der zurückliegenden Woche habe ich mich bemüht, meine in letzter Zeit etwas vernachlässigte Lektüre zu Studienzwecken wieder aufzugreifen, was vorrangig bedeutet, dass ich den Dokumentationsband zum Katholikentag 1968 abermals zur Hand genommen habe. Zuletzt habe ich mich da durch einen Vortrag zum Thema "Die Bedeutung der außerparlamentarischen Opposition für das gesellschaftspolitische Wirken der katholischen Verbände", mitsamt einer Zusammenfassung der anschließenden Publikumsdiskussion, durchgequält. Theoretisch könnte man sich unter dem Thema ja etwas durchaus Interessantes vorstellen, aber tatsächlich ist es eher bizarr. Was der Referent – Wolfgang Beitz, damals Vorsitzender der ein paar Jahre später bei den deutschen Bischöfen in Ungnade gefallenen und aufgelösten Katholischen Deutschen Studenten-Einigung (KDSE) – über die philosophischen und Ideologischen Grundlagen der Studentenbewegung ausführt, ist nicht nur offensichtlich zu hoch für sein Publikum, sondern zuweilen beschleicht den geneigten Leser der Verdacht, auch Beitz selbst tue nur so, als wüsste er, wovon er redet; und auf die Frage, wie sich dies nun zum Selbstverständnis und den Aufgaben der katholischen Verbände verhalte, gibt es nur sehr vage Antworten. Als zeitgeschichtliches Dokument hat der Vortrag samt Diskussion aber zweifellos seinen Wert. Man gewinnt den tragikomischen Eindruck, die katholischen Verbandsfunktionäre, zu denen Beitz spricht, lebten auf einem ganz anderen Planeten als dem, auf dem die Studentenrevolte von 1967/68 stattfand, und je mehr sie sich im Sinne der berühmten Anfangsworte der Konstitution "Gaudium et Spes" um eine Öffnung gegenüber der säkularen Gesellschaft bemühen, desto augenfälliger wird es, wie fremd sie dieser gegenüberstehen. Ich möchte behaupten, zu einem gewissen Grad ist dieses Phänomen in den Restbeständen der volkskirchlichen Strukturen auch heute noch anzutreffen. – Ich hoffe sehr, dass der Dokumentationsband im weiteren Verlauf noch interessantere Beiträge zu bieten haben wird; darüber hinaus werden Recherchen für anstehende Blogartikel (siehe unter "Blogvorschau") es wohl erforden, dass ich demnächst ein paar Passagen aus "Das Trojanische Pferd in der Stadt Gottes" von Dietrich von Hildebrand und "Das deutsche Konzil" von Manfred Plate nachlese – und darüber hinaus vielleicht auch mal in den offiziellen Dokumentationsband zur Würzburger Synode reinschauen. 

Was das Thema Bettlektüre angeht, muss ich wohl mal etwas zu den Buchreihen "Sternenschweif" und "Sternenfohlen" sagen, die beide unter dem Autorennamen Linda Chapman erscheinen und von denen ich dem Tochterkind in der zurückliegenden Woche je einen Band vorgelesen habe. Was soll ich machen, meine Tochter steht nun mal auf Einhörner. Hauptfigur der Reihe "Sternenschweif" (Originaltitel "My Secret Unicorn") ist ein Mädchen namens Laura, das mit seinen Eltern und einem jüngeren Bruder (in späteren Bänden kommt noch ein Baby hinzu) auf einer Farm lebt; mit Hilfe eines geheimnisvollen alten Buches kommt Laura dahinter, dass ihr unscheinbares graues Pony Sternenschweif in Wirklichkeit ein magisches Einhorn vom Planeten Arkadia ist und sie es temporär in seine wahre Gestalt verwandeln kann, dies aber streng geheim halten muss, selbst vor ihrer Familie und ihren besten Freundinnen. Ist diese Handlungsprämisse schon ziemlich gaga, ist die der Spin-Off-Serie "Sternenfohlen" (Originaltitel "Unicorn School") sogar noch bekloppter: Diese spielt komplett in der Einhornwelt Arkadia und schildert den Schulalltag einer Gruppe von Einhornfohlen auf einem Internat. Was mich an dieser Buchreihe besonders ärgert, ist der Umstand, dass die Handlung der einzelnen Bände mit lediglich oberflächlichen Änderungen ebensogut an einem normalen Internat mit menschlichen Schülern spielen könnte und der ganze Magie- und Einhorn-Kram somit im Grunde bloß Staffage ist. Und eine reichlich unplausible obendrein, denn da Pferde bzw. Einhörner nun mal keine greiffähigen Hände, geschweige denn Daumen, haben, benötigen sie für alle möglichen alltäglichen Verrichtungen, die ein Mensch per Hand erledigen könnte, magische Fähigkeiten. – Kurz und gut, ich bin nicht gerade ein Fan dieser beiden Serien, aber andererseits finde ich sie nicht sooo schlecht, dass ich einen Grund sähe, mich zu weigern, sie meiner Tochter vorzulesen. Ich würde sagen, diese Bücher sind im Großen und Ganzen so, wie in "Per Anhalter durch die Galaxis" die Erde beurteilt wird: größtenteils harmlos. Zuweilen haben sie sogar ihre gelungenen Momente. Mal zum Vergleich: Als letztes haben wir "Conni und der Liebesbrief" aus der Reihe "Meine Freundin Conni" gelesen; man muss zugeben, dass dieses Buch eine erheblich besser konstruierte und besser erzählte Handlung hat als die "Sternenschweif"- oder "Sternenfohlen"-Bücher, aber ich fand's doof und war der Meinung, dass sowohl Conni als auch ihre Freundin Anna ausgesprochen fragwürdige Rollenvorbilder für kleine Mädchen abgeben. Dann doch lieber wieder was mit magischen Einhörnern. – Erwähnenswert ist übrigens noch, dass die Reihen "My Secret Unicorn" und "Unicorn School" im Original "nur" 15 respektive elf Bände haben, für die deutsche Ausgabe aber zahlreiche weitere Folgen von verschiedenen Ghostwritern hinzugeschrieben wurden – was sich, wie man sich vorstellen kann, nicht unbedingt positiv auf die Qualität auswirkt. 


Aus dem Stundenbuch 

Was gab den Aposteln und Märtyrern die Kraft, harte Kämpfe und bittere Strafen auf sich zu nehmen, wenn nicht der Glaube, besonders der an die Auferstehung? Was bewog die Einsiedler, die Freuden geringzuschätzen, Ehren zu verachten, Reichtum mit Füßen zu treten und in der Einöde ein eheloses Leben zu führen, wenn nicht der lebendige Glaube? 
Was veranlasst heutzutage wahre Christen, auf Bequemlichkeiten zu verzichten, Annehmlichkeiten aufzugeben, Hartes auf sich zu nehmen und Mühen zu ertragen? 
Der lebendige Glaube, der in der Liebe wirksam ist, gibt die Kraft, die Güter der Gegenwart aufzugeben in der Hoffnung auf die Güter der Zukunft und die gegenwärtigen gegen die künftigen einzutauschen. 
(Papst Benedikt XIV., Lobrede auf den Hl. Fidelis von Sigmaringen

Ohrwurm der Woche 

Christina Stürmer: Seite an Seite 


Ich kann alles erklären! Diesen Song habe ich neulich im Einkaufsradio gehört, und das hat mich daran erinnert, wann und wo ich ihn – zumindest bewusst – zum ersten Mal gehört habe: im Flixbus nach Leipzig auf dem Weg zum Katholikentag 2016. Das ist mir deshalb so deutlich im Gedächtnis geblieben, weil ich im ersten Moment ernsthaft in Erwägung gezogen habe, das könnte die offizielle Katholikentagshymne sein. War natürlich Quatsch, denn dafür ist es schlichtweg zu gut; aber ganz und gar abwegig finde ich diesen Ersteindruck auch heute noch nicht. Vom Musikstil her würde der Song, wie ich finde, beispielsweise auf einer Lobpreis-Compilation vom Gebetshaus Augsburg nicht besonders auffallen, und der Text... na, urteilt selbst! 


Blogvorschau 

Die jüngste Artikelthemen-Umfrage verlief ausgesprochen spannend: Da ich zu dem Zeitpunkt, als ich die Umfrage starten wollte, meine erste "Lola"-Rezension noch nicht fertiggestellt und veröffentlicht hatte, schien es mir verfrüht, schon über die nächste "Lola"-Rezension abstimmen zu lassen, also ersetzte ich diese Umfrageoption quasi in letzter Minute durch den Themenvorschlag "Etwas zur Entstehungsgeschichte des innerkirchlichen Lagerdenkens seit dem II. Vatikanischen Konzil, unter besonderer Berücksichtigung der Würzburger Synode". Während der ersten vier Stunden, die die Umfrage lief, wechselte die Führung mehrfach: Zuerst lag überraschend das Koch-Thema vorn, dann das nachgerückte Thema "Würzburger Synode" und schließlich das Thema "Der Geist und die Synodalen". Nachdem sich dieses zwischenzeitlich etwas absetzten konnte, holte die Würzburger Synode über Nacht wieder auf, ging im Laufe des nächsten Tages erneut in Führung und brachte diese dann auch denkbar knapp, mit nur einer Stimme Vorsprung, über die Ziellinie. Der Themenvorschlag "Mehr von der eingekerkerten Nonne" landete lediglich auf Platz 3, "Kochen für die Familie" etwas abgeschlagen auf dem letzten Platz. 

Spannend wurde es auch mit der Challenge, die meine Liebste dazu veranlassen sollte, auch mal wieder was zu bloggen. 30 Likes auf Twitter waren gefordert, 26 davon kamen recht schnell zusammen (innerhalb von weniger als 24 Stunden, glaube ich), aber dann passierte erst mal nichts mehr. So ziemlich auf den letzten Drücker wurden es dann aber doch immerhin 31 Likes, ehe die Woche rum war; freuen wir uns also auf einen Artikel zum Thema "Mit kleinen Kindern im Gottesdienst" auf "Wandern im Wellenwind"! (Und hoffen wir, dass meine Liebste dadurch wieder auf den Geschmack kommt und es nicht nur bei dem einen Artikel bleibt...) 


1 Kommentar:

  1. In der Tat sehe ich für Erzbischof Gänswein unter dem jetzigen Papst keine Perspektive mehr.
    Er ist da ja nicht der erste, den dieser schlecht behandelt - siehe nur z.B. Kardinal Müller.
    Ein Grund mehr für mich, z.B. keinen "Peterspfennig" mehr zu spenden.

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