Montag, 9. August 2021

Ansichten aus Wolkenkuckucksheim #10 (19. Woche im Jahreskreis)

Was bisher geschah: Eine ereignisreiche Woche liegt hinter mir, und da sich die berichtenswerten Ereignisse untypischerweise hauptsächlich auf das Wochenende konzentrierten, hatte ich einige Mühe, diesen Artikel fristgerecht fertigzustellen. Fangen wir trotzdem mal vorne an. 

Am Montag bestand unsere erste Amtshandlung darin, uns mit unserem Lieblings-Pfarrvikar zu treffen, um die Taufe unseres Jüngsten zu planen. Später am Tag stellte sich allerdings heraus, dass wir den angepeilten Termin für die Taufe noch einmal verschieben müssen, da unser Taufpate da nicht kann. Schlau wär's natürlich gewesen, das vorher in Erfahrung zu bringen, aber na ja. Ebenfalls am Montag erhielt ich eine großzügige Spende für die "Lebendigen Steine", die es mir ermöglichte, von der aktuellen Ausgabe einige Exemplare mehr zu drucken als sonst (und vielleicht lässt sich ja der eine oder andere Blogleser von diesem guten Beispiel zur Nachahmung anregen...). 

Am Dienstag hatten wir eine schöne Lobpreisandacht und leisteten uns anschließend aus purer Lebensfreude ein Abendessen in dem neuen vietnamesischen Restaurant gegenüber der Kirche, das, wie wir feststellen durften, tatsächlich so gut ist, wie es aussieht. 

Am Mittwoch kam ich wieder einmal nicht mit zum Omatag, um mich stattdessen meinen Buchrezensionen zu widmen und am Abend in der Pfarrkirche die Vesper vorzubeten. Wie ich schon fast erwartet hatte, war ich nahezu allein in der Kirche: Am Anfang schneiten ein paar Leute eher zufällig 'rein, gingen aber bald wieder, und am Ende stellte ich fest, dass während der Vesper jemand die Vordertür der Kirche abgeschlossen und nur den Seitenausgang offen gelassen hatte. Möchte mal wissen, wer das war, oder vielleicht lieber nicht. -- Man muss zugeben, dass es um die Vesper nahezu jeden Monat aufs Neue Verwirrung und Unklarheit gibt. Früher™ wurde in Herz Jesu Tegel jeden Mittwoch um 18 Uhr die Vesper gebetet, aber nachdem der Kaplan wegversetzt wurde und ein ehrenamtlicher Mitarbeiter, der regelmäßig als Vorbeter agiert hatte, aus Berlin wegzog, wurde es zunehmend schwierig, die Termine abzudecken, irgendwann stand die Vesper dann nicht mehr im Zelebrationsplan, aber im Plan für den Kirchenschließdienst stand weiterhin, dass mittwochs der Vorbeter der Vesper die Kirche abschließen solle. (Es ist übrigens ein paarmal vorgekommen, dass ich angepampt wurde, ich hätte nach der Vesper die Kirche offen gelassen -- obwohl ich zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch keinen Schlüssel für die Kirche hatte; aber das ist ein Thema für sich.) Da der Mittwochsklub die Vesper gern als Auftakt für das monatliche "Dinner mit Gott" beibehalten wollte, wurde irgendwann (keine Ahnung, wie lange das her ist, aber es müsste ein Protokoll darüber geben) im Lokalausschuss besprochen, dass die Vesper am ersten Mittwoch des jeweiligen Monats weiterhin stattfindet und dann vom Mittwochsklub gestaltet wird. Aber dann kam der Corona-Lockdown, das "Dinner mit Gott" konnte nicht mehr stattfinden, und schon war wieder unklar, was aus der Vesper wird. Dass sie am jeweils ersten Mittwoch im Monat weiterhin stattfindet, steht zwar im Pfarrbrief und auch im Kirchenschließplan, nicht jedoch im Zelebrationsplan und folglich auch nicht im Aushang. Bei so viel Durcheinander muss man sich wohl nicht wundern, dass da kaum jemand kommt. (Womit ich nicht behaupten will, dass die Vesper automatisch gut besucht wäre, wenn nur mehr Leute von ihr wüssten. Aber es wäre immerhin ein Schritt in die richtige Richtung.) 

Am Donnerstag hatte ich, während die Familie im Tierpark war, ein paar Dinge im Pfarrbüro zu erledigen -- und stellte fest, dass dort wieder einmal drei Pakete mit Bücherspenden eingetroffen waren, die ich gleich mal auspacken und durchsortieren musste. Viel Militärgeschichte, einiges aus dem Bereich Theologie und Religionspädagogik, ein bisschen was für den Giftschrank war auch dabei ("Eunuchen für das Himmelreich" von Uta Ranke-Heinemann, "Der große Kampf zwischen Licht und Finsternis" von Ellen G. White). Am frühen Abend ging ich dann endlich mal - wie ich es schon seit Wochen vorgehabt hatte - zur Rosenkranzandacht in der Allerheiligenkirche in Borsigwalde. Ich hatte nämlich gerüchteweise gehört, dort werde nicht einfach "nur" Rosenkranz gebetet, sondern es handle sich um eine Mischung unterschiedlicher Andachtsformen, und so etwas finde ich ja immer interessant. Ich wurde auch tatsächlich nicht enttäuscht.  


Die Auswahl der Andachtstexte und Lieder war mir persönlich zwar ein bisschen zu "gottesloblastig" (und, es muss an dieser Stelle mal gesagt werden: Dafür, dass das Gotteslob erst 2013 rundumerneuert wurde, finde ich es erstaunlich, wie "70er-Jahre-mäßig" es 'rüberkommt), aber das grundsätzliche Konzept finde ich trotzdem gut, und am allerbesten finde ich die Aussetzung des Allerheiligsten und den Eucharistischen Segen zum Abschluss. Und wem verdanken wir die Einbindung dieser Elemente in die Rosenkranzandacht? Natürlich, unserem Lieblings-Pfarrvikar. 

Am Freitag erwachte ich mit brutalen Kopfschmerzen, was mich für einen großen Teil des Tages reizbar und unduldsam machte. Half aber nichts: Die Tochter wollte im Garten der Kirche Schnecken suchen (wir legten in einem Schraubglas mit Luftlöchern im Deckel ein primitives Schneckenterrarium an), und danach war ja die Andacht zum Fest Verklärung des Herrn (und zugleich zum Herz-Jesu-Freitag) dran. Die war schön und besserte mein Befinden deutlich.  

Fürs Wochenende hatten wir am Anfang der Woche noch keinerlei Pläne gehabt, aber die ergaben sich im Laufe der Woche, nämlich - absichtlich kryptisch formuliert -: "Samstag Schamanengrillen, Sonntag Querdenkerpicknick". Das bedeutet allerdings nicht etwa, dass wir am Samstag Schamanen gegrillt hätten. Vielmehr gibt es bei uns in der Straße so eine esoterische Heilpraktiker-Praxis, die neben Reiki und Tarot auch "Schamanisches Heilen" anbietet; und seit wir mal recht nett mit den Betreiberinnen dieser Praxis ins Gespräch gekommen sind (originellerweise ausgelöst dadurch, dass ich auf dem benachbarten Kinderspielplatz Marienlieder auf der Gitarre geübt hatte), nennen wir sie unter uns nur "die freundlichen Schamanen von gegenüber". Und vor dieser Praxis fand am Samstag ein Nachbarschaftsfest statt, mit Grillen. Da gingen wir hin. Abgesehen davon, dass es ein bisschen schamanische Live-Musik gab (oder was man sich halt so darunter vorstellt: Handtrommel, Dudelsack und ziemlich entrückt wirkender Gesang), machte die Veranstaltung insgesamt den Eindruck eines ganz normalen Nachbarschaftsfests, nur dass so etwas in Tegel normalerweise eben nicht "normal" ist. Ja okay, zwischendurch kam jemand in einem "Gib Gates keine Chance"-T-Shirt vorbei und warnte vor der drohenden Corona-Impfflicht. Aber à propos T-Shirt: Zwei Jungs im Grundschulalter waren da, deren T-Shirts ich so cool fand, dass ich einen der Jungs fragte, ob ich ein Foto davon machen dürfe. Ich durfte: 

Und dann kam ein Transporter von "Laib und Seele" vorbei und lud kistenweise "gerettete" Lebensmittel ab. "Die haben alles und davon viel", schätzte meine Liebste als erfahrene "Foodsaverin" die Lage ein; folgerichtig ließen wir uns ein paar Tragetaschen mit Lebensmitteln vollpacken, zum Teil für uns selbst und zum Teil für das "Querdenker-Picknick" am folgenden Tag.  

Mit diesem verhielt es sich so: Am Donnerstag hatte jemand, mit dem (und dessen Familie) wir uns vor längerer Zeit schon mal zu einer Spielplatztour getroffen hatten, in einer einschlägigen Facebook-Gruppe eine Einladung zu einem Treffen von kindergartenfrei- und Freilerner-Familien gepostet: Sonntag 14 Uhr auf dem Kinderbauernhof Pinke Panke. Die Einladung enthielt auch den Hinweis, anschließend könne man ja noch gemeinsam zum Sommerpicknick des Vereins "Eltern stehen auf" gehen. "Klingt doch gut", meinte meine Liebste, und ich stimmte zu -- und dann fiel mir ein bzw. auf: Moment mal, "Eltern stehen auf"? Ist das nicht dieser böse, gefährliche, extremistische Verein, der neulich Helfer ins Überschwemmungsgebiet entsandt hat, die dann dort aber nicht helfen durften, weil sie so böse, gefährlich und extremistisch sind? -- Ja, genau die sind das. Und da war ich nun natürlich erst recht neugierig. 

Beim Kinderbauernhof fand ich's eher anstrengend; ich bin ja von Haus aus eher ein Einsiedlerkrebs, und somit war's mir - am letzten Ferienwochenende in Berlin - zu voll, zu laut, und es mangelte an Sitzgelegenheiten im Schatten; zudem und vor allem waren unsere Kinder, besonders die Große, extrem launisch -- hatte wahrscheinlich nicht genug geschlafen. -- Beim Picknick von "Eltern stehen auf" gab's gute Stimmung, Kuchen, Obst, Salate, einen Kinderschminkstand und ein sehr bunt gemischtes Publikum; um die 150 Personen, würd' ich mal schätzen, darunter viele Kinder von Säuglings- bis Grundschulalter. Auf die Idee, es handle sich um eine politische Veranstaltung, wäre man zu anderen, normaleren Zeiten wohl kaum gekommen auch wenn man vereinzelt Leute mit hippiemäßigen Frisuren und Kleidermustern, noch vereinzelter Leute mit Message-T-Shirts ("Du bist nicht allein! Wir sind viele!", "Covidiot", "Kein Mensch hat das Recht zu gehorchen") sah. Ich hatte halb erwartet und halb befürchtet, es würden irgendwelche Reden gehalten werden, zumal jemand eine rucksackgroße Lautsprecherbox mitgebracht hatte; als die aber nach etwa eineinhalb Stunden erstmals zum Einsatz kam, erklang Musik daraus. Zuerst "People Everyday" von Arrested Development, das schien mir assoziativ irgendwie zum Anlass zu passen. Dann America mit "A Horse With No Name", okay, passte auch irgendwie. Bei "Around the World" von Lisa Stansfield hörte ich auf, in der Musikauswahl nach versteckten Botschaften zu suchen, aber bei "Think!" von Aretha Franklin fing ich doch wieder damit an. Später gab es auch noch Livemusik -- u.a. eine deutsche Version von Bob Marleys "Three Little Birds" unter dem Titel "Mach dir keine Sorgen"; "Die Gedanken sind frei" durfte auch nicht fehlen, das war wohl zu erwarten. Aus der Box ertönte später auch noch "Freiheit" von Westernhagen, das fand ich dann doch ein bisschen arg dick aufgetragen. Andererseits spielten sie auch noch "Don't Worry, Be Happy" von Bobby McFerrin, da könnte man jetzt auch noch eine Querdenker-Message drin vermuten, muss man aber wohl nicht unbedingt. -- Ein Flyer zum Thema "Corona-Impfung? Nichts für Kinder!" lag unaufdringlich bei den Kaffeekannen aus. Nahm ich mir mit, werde ich mir gelegentlich mal durchlesen, kritisch, versteht sich. 

Was soll ich jetzt für ein Fazit aus dieser Veranstaltung ziehen und damit, wie es sich fügt, zugleich auch den Schlusspunkt des ganzen Wochenrückblicks setzen? Wenn ich schreibe "Scheinen ja ganz nette Leute zu sein, diese Querdenker", muss ich wohl damit rechnen, dass das - mangels Sinn für Nuancen - von verschiedenen Seiten auf verschiedene Weise in den falschen Hals gekriegt wird. Aber im Grunde gilt das für eine Menge andere Dinge, die ich schreibe, genauso, und die erbosten Kommentare muss ich ja nicht freischalten... 


Was ansteht: Wir befinden uns in der Novene vor Mariä Himmelfahrt, und buchstäblich jeder Tag dieser Woche ist ein besonderer Fest- oder Gedenktag. Heute zum Beispiel ist das Fest der Hl. Theresia Benedicta vom Kreuz (Edith Stein), Märtyrin in Auschwitz und Patronin Europas. Am späten Vormittag findet im Tierpark die "Aktion 'Triff deinen Lieblingsblogger'" statt  Nee, Scherz beiseite: Meine Liebste hat sich über eine Social-Media-Gruppe für "Katholische Mamis" mit einer solchen verabredet, die gerade auf Besuch in Berlin ist, und wie sich gezeigt hat, handelt es sich um eine regelmäßige Leserin meines Blogs, die auch schon mal Bücher für unser Büchereiprojekt gespendet hat. Da komme ich doch gerne mit zu dem Treffen und freue mich aufs persönliche Kennenlernen. Ein bisschen schade ist nur, dass wir dadurch nicht zu dem von meiner Liebsten selbst organisierten wöchentlichen "kindergartenfrei"-Familientreffen im Bürgerpark Pankow gehen können. Die virtuelle Koordinierungsgruppe für diese Treffen hat über die letzten zwei Wochen kräftig Zuwachs bekommen, auch wenn natürlich nicht gesagt ist, wie viele von diesen Leuten tatsächlich zum Treffen kommen - sieht man ja an uns... Morgen, am Fest des Hl. Laurentius, ist natürlich wieder Lobpreis. Für Mittwoch, den Gedenktag der Hl. Clara von Assisi, habe ich in meinem Terminkalender stehen, dass Pfarrgemeinderatssitzung sei, aber da dieser Termin in den aktuellen Vermeldungen des Pastoralen Raums nicht auftaucht und auch noch keine Einladung an die Ratsmitglieder versandt wurde (wobei Letzteres erfahrungsgemäß nicht unbedingt viel zu sagen hat), könnte es sein, dass es sich um einen Irrtum meinerseits handelt. Ich werde versuchen, das noch rechtzeitig herauszufinden. Am Donnerstag, dem Gedenktag der Hl. Johanna Franziska von Chantal, steht, soweit ich es im Moment überblicke, nichts Besonderes auf dem Programm; am Freitag ist einerseits der Gedenktag der Märtyrer Pontianus und Hippolyt, andererseits aber auch der 60. Jahrestag des Mauerbaus, und zu diesem Anlass gibt es in der Zionskirche ein Punkkonzert. Ich glaube zwar eher nicht, dass ich es schaffen werde, da hinzugehen, aber erwähnen wollte ich es doch. Tendenziell besser schätze ich die Chancen ein, am Samstag, dem Gedenktag des Hl. Maximilian Kolbe, mit der ganzen Familie zum Linienstraßenfest zu gehen. Und dann Beginn auch schon das Hochfest Mariä Himmelfahrt. Letztes Jahr hatten wir am Vorabend von Mariä Himmelfahrt eine superschöne Lobpreis-Vigil in unserer Pfarrkirche. Hätte ich in den letzten Monaten mehr Zeit zum Gitarre-Üben gehabt, hätte ich ja nicht übel Lust, dieses Jahr open air auf dem Brunowplatz eine Guerilla-Version davon zu veranstalten, aber das wird wohl warten müssen, bis die Kinder größer sind oder wir neue, musikalisch begabte Mitstreiter rekrutiert haben... 


Zitat der Woche: 

"Von allen Emblemen, die durch die Wissenschaftsgeschicgte der Schriftauslegung getragen werden, wurden mir mit den Jahren die Termini 'Osterglaube' und 'nachösterlich' immer fraglicher. Man findet sie tausendfach in Artikeln, Büchern, Reden, Predigten. Gemeint ist damit, dass ein wesentlicher Teil der neutestamentlichen Berichte über Jesus als pure Erfindung der Gemeinde nach Ostern zu gelten habe. Jesus könne dieses oder jenes, was wir von den Evangelisten überliefert bekommen haben, gar nicht gesagt, getan, gedacht, gewusst haben. Dieses Wort da sei 'mit Sicherheit' eine 'nachösterliche Eintragung', eine Korrektur ‘im Licht des Osterglaubens’. Bei so viel Sicherheit steigt die Gewissheit meiner Skepsis. Ebenso fraglich wurden mir alle Kriterien, die es angeblich möglich machten, echte von unechten Jesusworten zu scheiden.”
(Klaus Berger, "Jesus", S. 22) 

 

Linktipps: 

Larry Chapp ist Theologe, hat über Hans Urs von Balthasar promoviert, seine Tätigkeit als Universitätsdozent aber 2013 nach zwanzig Jahren an den Nagel gehängt, um zusammen mit seiner Frau die Dorothy Day Catholic Worker Farm in Harveys Lake, Pennsylvania zu betreiben. Ach ja, und seit Kurzem bin ich mit ihm auf Facebook befreundet. Auf seinen Blog, und im Speziellen auf seinen Artikel über Traditionis Custodes, bin ich durch Rod Dreher aufmerksam geworden -- ich erwähnte es vorige Woche schon

Für die Einordnung von Larry Chapps Stellungnahme zu Traditionis Custodes ist es zunächst einmal wesentlich, dass er selbst kein praktizierender Anhänger der außerordentlichen Form ist; und dass er nicht zu jenen gehört, die meinen, an allen Missständen in der Kirche der Gegenwart sei das II. Vatikanische Konzil schuld, kann man wohl schon daran ablesen, dass er seinen Blog "Gaudium et Spes 22" genannt hat. Gleichwohl erklärt er unumwunden, dass er den Entschluss des Papstes, die Feier der Liturgie nach dem Messbuch von 1962 massiv einzuschränken, für falsch hält, und wundert sich über die Härte und Gnadenlosigkeit, mit der Franziskus gegen die Anhänger der älteren Form des Ritus vorgeht. Vor allem aber kritisiert er, dass der Versuch, die forma extraordinaria auf administrativem Wege zu unterdrücken, völlig verkennt oder ignoriert, warum in den 14 Jahren seit "Summorum Pontificum" eine stetig wachsende Zahl von Katholiken ihre spirituelle Heimat in dieser Ritusform gefunden haben. Sind das alles Ewiggestrige, die das II. Vaticanum ablehnen und sich nostalgisch nach einer Vergangenheit zurücksehnen, die sie nie erlebt haben? Wohl kaum, meint Larry Chapp. Vielmehr, so argumentiert er, der Zulauf, den die außerordentliche Form des Römischen Ritus (kurzer Stoßseufzer zwischendurch: Die Amis haben's gut, die schreiben einfach "TLM" - für "Traditional Latin Mass" -, und jeder weiß, was gemeint ist) erfahren habe, sei in erster Linie ein Symptom dafür, dass es dem "Mainstream" der katholischen Kirche in den Jahrzehnten seit dem II. Vatikanischen Konzil nicht gelungen sei und immer weniger gelinge, den Menschen überzeugende Antworten auf die tiefgreifende und permanente spirituelle Krise der Postmoderne anzubieten. Schuld daran ist laut Chapp vor allem eine mangelhafte Umsetzung der Impulse des II. Vatikanischen Konzils zur geistlichen Erneuerung. Es mag sein, dass dieser Befund in traditionalistischen Kreisen ebenso viel Stirnrunzeln auslösen würde wie in modernistischen, aber mir scheint, dass beispielsweise Dietrich von Hildebrand in "Das trojanische Pferd in der Stadt Gottes" ganz ähnlich argumentiert. Klar ist für Chapp jedenfalls: Eine Kirche, die sich der säkularen Kultur anbiedert, statt ihr etwas entgegenzusetzen, braucht kein Mensch -- und hilft auch keinem Menschen in bzw. aus seinen existentiellen Nöten. Ob die "Flucht" in altrituelle Gemeinschaften der richtige Weg ist, auf diesen Mangel zu reagieren, darüber ließe sich debattieren; aber das Bedürfnis, das sich darin ausdrückt, gilt es ernst zu nehmen. 

-- Ich fürchte, ich kann weder die Präzision noch die Wucht von Chapps Essay adäquat 'rüberbringen, indem ich ihn in eigenen Worten zusammenzufassen versuche. Du wirst ihn wohl selbst lesen müssen, Leser. Ein paar Schlaglichter möchte ich aber doch noch besonders hervorheben. Nämlich erstens seinen Seitenhieb auf den deutschen "Synodalen Weg", dem Chapp "teutonische Arroganz" (!) und "offene Auflehnung gegen die kirchliche Lehre" vorwirft; und zweitens diese Passage: 

"Die Kirche kann [...] alle Katholiken dazu verpflichten, NGL-Liederbücher[*] zu benutzen, in herzförmigen Kirchen zwischen nackten Betonwänden Gottesdienst zu feiern, schwitzige Hände zu halten und unbeholfenen Über-Achtzigjährigen dabei zuzusehen, wie sie im Altarraum mit Luftschlangen und Wunderkerzen und Sockenpuppen liturgische Tänze aufführen. Nichts davon wird dazu beitragen, die spirituelle Verlorenheit zu mildern, die an uns nagt." 

[* Das habe ich natürlich sinngemäß übersetzt. Im Originaltext ist an dieser Stelle vom "Gather" Hymnal die Rede.]

Übrigens bin ich umso mehr geneigt, Chapps Einschätzung zuzustimmen, dass die Liturgie weder der eigentliche Kern des Problems noch auch der Lösung ist, nachdem ich gestern mit meiner Familie in einer Messe war, die liturgisch durchaus ordentlich (im Sinne der ordentlichen Form) war, dafür aber mit einer ebenso wirren wie banalen Predigt sowie mit Fürbitten aufwartete, bei denen vier von fünf Gebetsanliegen aus der Tagesschau stammten. 

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat der Herder-Korrespondenz ein Interview gegeben. Leider befindet es sich hinter einer Bezahlschranke. Aber halb so wild, denn alle Welt zitiert daraus -- und zwar, naturgemäß, bevorzugt die Passagen, die das Potential zum Aufreger haben. 

Natürlich kann auf diese Weise ein tendenziöses Bild entstehen. Hier und da ist zu hören bzw. zu lesen, der Papa emerito habe sich in diesem Interview von seiner Freiburger Konzerthausrede (die ich als einen Grundlagentext der #BenOp betrachte) oder zumindest von dem Schlüsselbegriff dieser Ansprache, dem Begriff "Entweltlichung", "distanziert". Das ist so nicht ganz richtig. Was er tatsächlich gesagt hat, ist, dass der an das Vokabular der Philosophie Heideggers angelehnte Begriff "Entweltlichung" zu kurz greife, um auszudrücken, worauf er mit der Freiburger Rede eigentlich hinaus wollte, und der Ergänzung bedürfe. Sehr vereinfacht könnte man sagen, das Problematische an dem Begriff sei, dass er lediglich benennt, was die Kirche auf- und abgeben soll, nicht aber das Positive, dem sie sich zuwenden soll. 

Dass die Presse für solche Differenzierungen nicht die richtige Antenne hat, braucht nicht zu überraschen, zumal sie dem emeritierten Papst noch nie besonders wohlgesonnen war. Das gilt auch und nicht zuletzt für die kirchenamtliche Presse; umso größer ist folgerichtig das Geschrei, wenn Benedikt es wagt, kritische Töne gegenüber den "amtskirchlichen" Strukturen in Deutschland anzuschlagen. Zum Teil wird einfach darüber gemeckert, dass der emeritierte Papst sich überhaupt öffentlich zu Wort meldet; das ist mittlerweile ein eingespieltes Ritual. Andere Reaktionen zeigen jedoch, wie sehr Benedikt mit seinen Bemerkungen über den der "Amtskirche" inhärenten "Gegensatz zwischen dem amtlich Geforderten und dem persönlich Geglaubten", den "inneren Widerspruch zwischen dem, was der Glaube eigentlich will und bedeutet, und seiner Entpersönlichung", einen Nerv getroffen hat. 

In besonderem Maße gilt das für den Gastkommentar des Freiburger Theologiedozenten Daniel Bogner auf kath.ch - in gewissem Sinne das Schweizer Pendant zu häretisch.de, nur noch schlimmer, sofern man sich das vorstellen kann. Wie ich an anderer Stelle mal schrieb: Man muss "bedenken, dass kath.ch kein Portal der Katholischen Kirche ist, sondern eines der Katholischen Kirche der Schweiz. Das ist ein Unterschied. Die Katholische Kirche der Schweiz, das muss man wissen, ist eher so etwas wie die Katholisch-Patriotische Vereinigung der Volksrepublik China, nur mit mehr Kohle." Und gerade der letzte Halbsatz passt hier ja sehr schön zum Thema. Wenn Benedikt beklagt, dass "an entscheidenden Stellen" in kirchlichen Einrichtungen Personen tätig seien, "die den inneren Auftrag der Kirche nicht mittragen und damit das Zeugnis dieser Einrichtung vielfach verdunkeln", dann liegt es nahe, dass es vor allem die getroffenen Hunde sind, die bellen.

Dass Daniel Bogner in seiner Erwiderung auf das "Herder Korrespondenz"-Interview des Papa emerito meint, Benedikt verkenne die "Doppelkodierung" des Priesteramts, die darin bestehe, "dass man als Geweihter in der Katholischen Kirche mit ihrer monarchischen Kirchenverfassung [...] immer auch eine ständegesellschaftliche und geschlechterdiskriminierende Grundordnung bestätigt", das ist einfach nur möchtegern-wokes Blabla: strukturelle Diskriminierung, Intersektionalität, Critical Wasauchimmer Theory, ächz bzw. gähn. Wie schnell Bogner über diesen Punkt hinweggeht, lässt darauf schließen, dass er sich im Grunde selbst nicht besonders dafür interessiert. Sondern vielmehr wofür? Nun ja: Kohle. Oder, vornehmer ausgedrückt: "Manpower, grosse Stäbe und Management". Die braucht die Kirche nämlich, meint Bogner, für ihr "institutionelles, amtliches Zeugnis" -- "das sie darüber gibt, dass in ihrem Namen gute Bildungsarbeit, bestmögliche medizinische Versorgung, sensible Beratungsarbeit oder nachhaltige Entwicklungshilfe angeboten werden." Das Ganze gipfelt in dem funkelnden Satz:

"Die christliche Gesinnung zeigt sich dann eben darin, dass Kirche keine eigene Welt aufbaut, sondern schlicht und einfach nach den Kriterien der jeweiligen Aufgabe professionell ist." -- 

Also ehrlich, was soll man da noch sagen -- außer vielleicht das, was Luke Skywalker sagt... 

Im Ernst: Ich finde diesen Satz von Bogner absolut großartig, weil er das verkehrte Denken, das im institutionellen Apparat der Kirche herrscht, so exemplarisch auf den Punkt bringt. Ich glaube, ich werde diesen Satz gern und oft zitieren. 

-- Wie ich schon mindestens einmal schrieb, muss ich mir immer wieder bewusst machen, dass aus solchen Äußerungen nicht notwendigerweise Zynismus spricht; dass es tatsächlich Menschen gibt, die sich deshalb in der Kirche und für die Kirche engagieren, weil sie sie als zivilgesellschaftliche Institution wichtig und gut finden; Leute, die in den von Bogner angesprochenen Arbeitsfeldern den eigentlichen Auftrag der Kirche sehen. Dass eine solche Position aber mit derart entwaffnender Offenheit vertreten wird wie hier, hatte ich bisher überhaupt nur einmal erlebt: in einer von Norbert Bauer, dem Leiter der Kölner Karl-Rahner-Akademie, verfassten Rezension zu Erik Flügges "Eine Kirche für viele statt heiligem Rest". Darin kritisiert Bauer allen Ernstes, Flügge - ja, der Erik Flügge! - sei zu sehr auf den Charakter der Kirche als Glaubensgemeinschaft fixiert. Ich hätte mir ja nie träumen lassen, dass jemand ausgerechnet Erik Flügge den Vorwurf machen würde, "wie die Glaubenskongregation überall Glaubensdefizite" wahrzunehmen; but there it is. "Es werden noch mehr Menschen die Kirche verlassen, wenn diese sich nur noch als Glaubensgemeinschaft definiert und den daraus folgenden Anspruch als Dienstleister für die Gesellschaft und für ihre Mitglieder aufgibt", resümiert Bauer. "Genau aus diesem Grund sind viele weiterhin in der Kirche." 

An der letzteren Einschätzung ist sicherlich was dran, aber sollte man daraus wirklich den Schluss ziehen, der ganze "Glaubenskram" sei für die Arbeit kirchlicher Institutionen nebensächlich oder sogar eher hinderlich? -- So explizit würden das sicherlich nur die wenigsten Kirchenfunktionäre sagen. Aber je mehr ich mich auf lokaler Ebene mit den institutionellen Strukturen der Kirche herumschlage, desto mehr habe ich den Eindruck, dass es eine Menge Haupt- und Ehrenamtliche in der Kirche gibt, die mehr oder weniger implizit von der Prämisse ausgehen, die Rede von Gott sei nur eine Konvention, die man nicht so ernst nehmen müsse oder die zumindest nichts mit dem operativen Alltagsgeschäft zu tun habe. Sie denken, das sei Konsens, und dann sind sie völlig verblüfft, wenn ihnen mal jemand begegnet, der über oder sogar mit Gott spricht, als gäbe es Ihn wirklich

(Ich habe übrigens - ebenso wie ich es auch zu tun pflege, wenn ich auf Artikel von häretisch.de hinweise - zu dem Bogner-Artikel auf kath.ch einen Archivlink angelegt; Ihr könnt den Link also getrost anklicken, ohne dadurch Traffic für das Schweizer Ketzportal zu generieren.) 

Nein, ich möchte nicht über den Rechtschreibfehler in der Überschrift reden. Zumal die Überschrift auch in korrekter Schreibweise nicht so richtig viel Sinn ergäbe. Was die Verfasserin, eine populäre Mami-Bloggerin, meint, ist, dass sie in letzter Zeit so wenig zum Bloggen kommt. Das ist im Wesentlichen das Thema des Artikels: Warum die Verfasserin so viel weniger bloggt als früher™ und was das mit Corona zu tun hat. Und das ist ja erst mal ein Thema, mit dem ich aus eigener Erfahrung etwas anfangen kann, siehe meine Blogartikel von Mai-Juli 2020 und Dezember/Januar '20/'21. Wie, es gibt aus diesen Zeiträumen keine? Ach. 

In der Vor-Corona-Ära habe ich schon mal etwas über die "Blogprinzessin" geschrieben, unter anderem, dass die Autorin Katarina Fiebelkorn auf mich einen sehr sympathischen Eindruck macht, obwohl ich an dem, was sie so schreibt, so Einiges zu kritisieren hatte und habe. Für meinen damaligen Artikel erntete ich sogar eine ausgesprochen nette Reaktion von ihr, was mich natürlich noch zusätzlich für sie einnahm. Aber jetzt haben wir Corona, und dieser Umstand hat, wie mir scheint, unser aller Fähigkeit, Meinungsverschiedenheiten zu ertragen, stark beeinträchtigt. Übrigens nicht nur, was Meinungen zum Umgang mit Corona betrifft, aber da natürlich besonders. Und, mit aller Vorsicht gesagt: Auf einer Skala von "Coronazi" bis "Covidiot" liegen Katarina Fiebelkorn und ich doch recht weit auseinander. 

Das fällt in diesem Blogartikel zugegebenermaßen weniger auf als beispielsweise auf Twitter, wo sich die Bloggerin recht regelmäßig darüber beschwert, dass ein Impfangebot für ihre unter-zwölfjährigen Kinder weit und breit nicht in Sicht ist. Verglichen damit wirkt es ja schon eher moderat, wenn sie im hier verlinkten Artikel lediglich anregt, es wäre womöglich "recht Gescheit [sic] jetzt das mit den Masken und Tests auszuweiten in den Schulen, da die Kinder eben noch nicht geimpft sind". 

Wobei ich sagen muss, dass die Forderung nach strikteren Corona-Regeln für Kinder, damit man sie unbedenklich wieder in die Schule schicken kann, aus, sagen wir mal, "Schulpflicht-skeptischer" Sicht geradezu doppelt bizarr wirkt. Erinnern wir uns, dass ich auf die Blogprinzessin ursprünglich dadurch aufmerksam geworden bin, dass dieser Blog in einer Reportage der Berliner Zeitung als einer der Kult-Blogs der kindergartenfrei-Bewegung genannt wurde. Und nun bezeichnet die Verfasserin "Homeschooling und Homekindergarten" als "Schreckgespenst". Was da wohl schiefgelaufen ist. 

Im Grunde, oder sagen wir: in der Hauptsache geht es in dem Artikel aber gar nicht um Meinungen, um Argumente für und wider Masken-, Test- oder Impfpflicht, Schulöffnung oder -schließung, Luftfilter oder nicht oder wie oder was; das alles spielt eine gewisse Rolle, aber eigentlich geht es vor allem um das Gefühl der Ratlosigkeit und Erschöpfung, das über eineinhalb Jahre Corona-Ausnahmezustand hinterlassen haben. Die permanente Ungewissheit, welche Regeln denn jetzt gerade gelten und warum, und wie es zu erklären sein mag, dass das, was letzte Woche noch richtig war, heute oder morgen plötzlich falsch sein kann oder umgekehrt. In diesem Gefühl, möchte ich behaupten, sind Maßnahmenbefürworter und Maßnahmenskeptiker einander dann doch recht nahe, sie ziehen nur unterschiedliche Konsequenzen daraus. 

Letztendlich, glaube ich, ist es genau das was ich an diesem Artikel empfehlenswert finde: Er bringt mir eine Sicht der Dinge, die sich von meiner eigenen erheblich unterscheidet, auf einer emotionalen Ebene näher und ermöglicht es mir so, diese Sichtweise zur Kenntnis zu nehmen, ohne sie irgendwie bewerten zu müssen; ja sogar, sie mit einem gewissen Maß an Sympathie zu betrachten. 

Und das können wir doch gerade alle ganz gut gebrauchen. 

(Mehr Linktipps habe ich diese Woche nicht für Euch, Freunde. Nächste Woche schaffe ich vielleicht wieder vier, mal sehen.) 


Ohrwurm der Woche: Soul Asylum, "Closer to the Stars" (1986) 

Ich hatte ja schon angekündigt, dass mein Vorsatz, mehr Soul Asylum zu hören, sich in dieser Rubrik meiner Wochenbriefings deutlich niederschlagen würde. Hier also num ein Song, der wesentlichen Anteil daran gehabt hat, dass ich den besagten Vorsatz gefasst habe. Ein Song aus der Zeit, bevor sie berühmt wurden. Heutzutage werden Rockbands ja, wenn überhaupt, meist mit ihrem ersten Album berühmt und danach geht's bergab, entweder rapide oder langsam und stetig. Nicht so Soul Asylum: Die hatten ihren großen Durchbruch erst mit ihrem sechsten Album, oder sogar ihrem siebten, wenn man "Time's Incinerator" mitzählt, das nur auf Kassette erschien (kein Scheiß). "Closer to the Stars" stammt vom Album "While You Were Out", das ein knappes halbes Jahr nach "Time's Incinerator" 'rauskam, und wurde damals nicht mal als Single ausgekoppelt. Zuerst gehört habe ich den Song anno 1993 in der unplugged-Fassung -- nur dass die sich ganz anders anhört. Ich mag beide Versionen, aber am meisten mag ich, wie radikal sie sich voneinander unterscheiden. Ein bisschen erinnert das an "My my, hey hey (Out of the Blue)" und "Hey hey, my my (Into the Black)" von Neil Young, und danach habe ich schließlich meinen Blog benannt (so, jetzt wisst Ihr's). Im Übrigen finde ich den Text der ersten Strophe absolut genial. 


Aus der Lesehore: 

Der Blick des Ungläubigen reicht nicht weiter als bis zum Sarge. Er kann der rein stofflichen Welt nicht entrinnen. Schaut euch diese Menschen an, die im tiefsten Materialismus befangen sind: Sie wagten es, der Menschheit das Glück zu verheißen. Alles, was die Welt geben kann, reicht doch für den Menschen nicht aus. Alle diese Güter enttäuschen und wecken das Verlangen nach einem größeren, dauerhaften Glück.
(Hl. Maximilian Kolbe, "Jedem ist der Weg gewiesen")

2 Kommentare:

  1. Diasporakatholik10. August 2021 um 00:11

    Dass Sie keine Berührungsängste haben mit völlig anders tickenden Leuten, wie z.B. Linken, Punks oder jetzt auch Querdenkern, überrascht mich nicht bei einem konsequenten Nachfolger Christi, denn auch der Herr selbst ist ja diesbezüglich einschlägig bekannt gewesen, um viele Seelen zu retten.

    Ich denke, bei Ihnen kommt neben der christlichen Zeugnisgabe auch ein weiteres Motiv hinzu:
    das Studieren und Lernen von solch gesellschaftlichen Außenseitergruppen für ein (späteres) "BenOp-Leben".

    In einer gewissen Weise sind Sie mit Ihrer Familie ja schon derzeit für manche zum derzeitigen kirchl. Establishment gehörende Liberalkatholiken ebenfalls in gewisser Weise eine Art "Querdenker".

    Ich hab mal in einer berufl. Führungskräftefortbildung vor rd. 10 Jahren noch gelernt, dass wenigstens EIN Querdenker für den Erfolg eines guten Teams gut tut und nicht etwa eliminiert werden sollte.

    In diesem Sinne hoffe ich, dass das auch noch bei Kirchens gilt und beherzigt wird.

    Eines würde mich neugierigerweise doch noch interessieren, wenngleich es nichts mit gelebtem Christentum zu tun hat:

    Wie stehen Sie zum Impfen?

    Ich selbst und fast mein gesamtes familiäres Umfeld hat sich inzwischen gegen eine SarsCov2-Infektion impfen lassen.
    Wie ist das bei Ihnen, die Sie ja nicht zu den hochgefährdeten Risikogruppe zählen?

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  2. "Scheinen ja ganz nette Leute zu sein, diese Querdenker"

    Dünnes Eis, ganz dünnes Eis......es handelt sich immerhin um den Staatsfeind Nr.1! Als passionierter Skatspieler ist mir das Querdenken sozusagen in die Spielwiege gelegt worden. Habe damit so manche Partie gewonnen. Das fanden die Analysten gar nicht so nett.

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