Was bisher geschah: Die größte Überraschung der zurückliegenden Woche ereignete sich am Dienstag in Gestalt eines Anrufs der Pfarrsekretärin: "Herr Klein, hier sind drei Pakete angekommen, die an Sie adressiert sind." - "Ach?!? Interessant. Da könnte ich eigentlich gleich mal vorbeikommen und mir die anschauen." - "Ja, darum wollte ich Sie bitten." Tatsächlich handelte es sich, wie ich schon vermutet hatte, um Bücherspenden für das Büchereiprojekt: 82 Bücher, der größte Teil davon auf den ersten Blick sehr interessant. Außerdem waren noch Schokolade und Bonbons in den Paketen. Soll nochmal einer sagen, bloggen würde sich nicht lohnen...
Zehn von den Büchern nahm ich mir erst mal mit nach Hause und setzte sie auf meine Leseliste fürs neue (Kirchen-)Jahr, die übrigen verstaute ich in den Kisten mit den noch nicht ins Regal eingeordneten Büchereibeständen. Um Platz zu schaffen, und auch, weil ich, je mehr interessantes Material wir 'reinbekommen, immer ungnädiger gegenüber banalen Trivialromanen und sonstigem Mainstream-Quatsch werde, warf ich kurz entschlossen einige Werke von Barbara Wood, Minette Walters, Maeve Binchy und was weiß ich wie die sonst noch alle hießen aus den besagten Kisten in den Bollerwagen, um sie in der Büchertelefonzelle auf dem Edeka-Parkplatz am Eichborndamm loszuwerden. Das allerdings erwies sich als einer jener Fälle, für die die Angloamerikaner die Redewendung "When it rains, it pours" ersonnen haben. Eine Woche zuvor, als ich die rosa Gitarre abholte, hatte ich einen Blick in diese Büchertelefonzelle geworfen und hatte da zwei, drei Bücher gesehen, von denen ich dachte "Wenn ich jetzt was zum Tauschen dabei hätte, würde ich die mitnehmen, aber MUSS auch nicht sein." Die waren jetzt weg, aber dafür sah es nun so aus, als hätte in der Zwischenzeit jemand allerlei Altbestände aus dem Buchladen der charismatischen "Gemeinde auf dem Weg" hier entsorgt. So fanden sich hier zwei Bücher von John Ortberg (ehemals Willow Creek, jetzt Menlo Church) mit den korrespondierenden Titeln "Das Abenteuer, nach dem du dich sehnst" und "Die Liebe, nach der du dich sehnst", ein Buch mit dem Titel "Den Himmel erleben", verfasst von Judy Franklin und Beni Johnson von der Bethel Church in Redding sowie ein Buch vom Begründer der "Gemeinde auf dem Weg", Wolfhard Margies, mit dem Titel "Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist und Erweckung". Natürlich wird man gut daran tun, diese Bücher mit eingeschalteten Häresie-Sensoren zu lesen, aber gespannt bin ich auf jeden Fall auf die Lektüre. Bei Margies indes nicht ganz so sehr, denn den habe ich in "seiner" Gemeinde mal predigen gehört und fand seine Ausführungen wird und nichtssagend. -- Vielleicht nicht ganz in diese Reihe passend, aber doch immerhin interessant erschien mir ein umfangreicher Band "Aufsätze, Berichte, Predigten" von dem früheren württembergischen Landesbischof und EKD-Ratsvorsitzenden Helmut Claß unter dem vielversprechenden Titel "Mit der Gemeinde unterwegs". Davon abgesehen konnte ich auch an einigen Klassikern der Weltliteratur wie Dostojewskijs "Schuld und Sühne" oder Balzacs "Glanz und Elend der Kurtisanen" nicht achtlos vorübergehen.
Am Donnerstag wurden im "Kolpingsaal" unserer Pfarrei die Weihnachtsgrüße für die Gemeindemitglieder adressiert (genauer gesagt: vorgedruckte Adressaufkleber auf Briefumschläge geklebt), da ging ich mit meiner Tochter hin, um gut eine Stunde lang mitzuhelfen. Hätte ich mir die Faltblätter, die als Weihnachtsgruß verschickt werden sollen, vorher angesehen, hätte ich diese Aktion wohl eher nicht unterstützt, aber dazu vielleicht demnächst mehr. Jedenfalls waren insgesamt zehn Personen über zwei Stunden lang damit beschäftigt; man stelle sich mal vor, die Pfarrei müsste für solche Arbeiten Mindestlohn zahlen. Tja, Ehrenamt ist eben unbezahlbar. Ein anderes interessantes Takeaway dieser Aktion war, dass es allein in der Straße, in der ich wohne, sage und schreibe 96 katholische Haushalte gibt, und ich kenne kaum jemanden von diesen Leuten.
Am Freitag hörte ich zum ersten Mal in dieser Saison "Last Christmas", und zwar live gesungen von einem Einkaufszentrums-Chor. Ja, ich hatte mich tatsächlich von meiner Liebsten überreden lassen, mit ihr und dem Kind in die Hallen am Borsigturm zu gehen, wo eine Art Weihnachtsmarkt stattfand. Während ich meine Tochter in einer weihnachtlich dekorierten Spiel- und Kletterlandschaft beaufsichtigte, sah ich einen Jungen, der ein paar Monate älter ist als meine Tochter und bis letzten Sommer recht regelmäßig mit seiner Mutter zu der Montags-Krabbelgruppe gegangen war, die seit Kurzem wieder stattfindet. "Hallo", sagte ich zu dem Jungen, "kennst' mich noch?" Der Junge sprang auf, rief "Mama!" und lief weg. Hm, dachte ich, nicht ganz die Reaktion, die ich mir erhofft hätte. Aber kurz darauf kam er wieder, mit seiner Mutter und einem wohl knapp ein halbes Jahr alten Geschwisterchen, und die Mutter erzählte mir, ihr Großer sei gerade zu ihr gelaufen gekommen und habe gesagt "Schau mal wer da ist, der Mann aus der Krabbelgruppe". Hach.
Am Samstag fuhr ich in aller Frühe nach Kiel, wo ich am Abend im Kaminzimmer des Gemeindehauses von St. Bonifatius einen Vortrag über die Benedikt-Option halten durfte. Zu diesem Anlass war ich bei einer überaus sympathischen Familie (mit drei Kindern im Alter von drei bis 11 Jahren) einquartiert; ich würde mich freuen, wenn sich diese nette Bekanntschaft zukünftig noch ausbauen ließe, auch wenn Kiel und Berlin ja nun doch ein Stückchen voneinander entfernt sind. Im Publikum des Vortrags spiegelte sich die ethnische Diversität der örtlichen katholischen Bevölkerungsminderheit deutlich wider, es waren polnisch-, ukrainisch-, arabisch-, kamerunisch- und spanischstämmige Gemeindemitglieder da. Gemeinsam war ihnen allerdings - wie in der anschließenden Diskussion deutlich wurde -, dass sie sich allesamt eher zur Opposition innerhalb ihrer Pfarrei rechneten. Meine Gastgeberin merkte hinterher an, sie habe sich gewundert, dass vom "Establishment" der Pfarrei niemand gekommen sei -- wenigstens um ein Auge darauf zu haben, was "die Konservativen" da im Gemeindehaus treiben. Ich nahm aus der Diskussion einige interessante Eindrücke hinsichtlich der Lage der - sagen wir mal: "strenggläubigen" - Katholiken in Kiel und allgemein im Erzbistum Hamburg mit, und in einer Hinsicht stellte diese Veranstaltung einen einsamen Rekord unter meinen bisherigen #BenOp-Vorträgen auf: 70% der Teilnehmer kauften sich anschließend das Buch. Tags darauf fuhr ich zurück nach Berlin.
Am Samstag fuhr ich in aller Frühe nach Kiel, wo ich am Abend im Kaminzimmer des Gemeindehauses von St. Bonifatius einen Vortrag über die Benedikt-Option halten durfte. Zu diesem Anlass war ich bei einer überaus sympathischen Familie (mit drei Kindern im Alter von drei bis 11 Jahren) einquartiert; ich würde mich freuen, wenn sich diese nette Bekanntschaft zukünftig noch ausbauen ließe, auch wenn Kiel und Berlin ja nun doch ein Stückchen voneinander entfernt sind. Im Publikum des Vortrags spiegelte sich die ethnische Diversität der örtlichen katholischen Bevölkerungsminderheit deutlich wider, es waren polnisch-, ukrainisch-, arabisch-, kamerunisch- und spanischstämmige Gemeindemitglieder da. Gemeinsam war ihnen allerdings - wie in der anschließenden Diskussion deutlich wurde -, dass sie sich allesamt eher zur Opposition innerhalb ihrer Pfarrei rechneten. Meine Gastgeberin merkte hinterher an, sie habe sich gewundert, dass vom "Establishment" der Pfarrei niemand gekommen sei -- wenigstens um ein Auge darauf zu haben, was "die Konservativen" da im Gemeindehaus treiben. Ich nahm aus der Diskussion einige interessante Eindrücke hinsichtlich der Lage der - sagen wir mal: "strenggläubigen" - Katholiken in Kiel und allgemein im Erzbistum Hamburg mit, und in einer Hinsicht stellte diese Veranstaltung einen einsamen Rekord unter meinen bisherigen #BenOp-Vorträgen auf: 70% der Teilnehmer kauften sich anschließend das Buch. Tags darauf fuhr ich zurück nach Berlin.
Was ansteht: Am Mittwoch findet das letzte "Dinner mit Gott" des Kalenderjahres (Und zugleich das erste des Kirchenjahres) statt; ich schätze, ich werde dafür - zumal es nicht in den sonntäglichen Vermeldungen erwähnt wurde - noch ein wenig die Werbetrommel rühren müssen (und mit meiner Liebsten besprechen, was es zu essen geben soll). Tags darauf ist bei uns in der Kirche Roratemesse, aber ich schätze mal, die Entscheidung, ob ich da hingehe, mache ich davon abhängig, wie früh meine Tochter aufwacht. Am Freitag ist an der Schule, an der meine Liebste arbeitet, Ehemaligentreffen, und da muss meine Liebste hin (und will es obendrein auch, da auch mit der Teilnahme einiger ihrer ehemaligen Schüler zu rechnen ist); da steht, wie schon beim Abi-Ball, die Möglichkeit im Raum, dass das Kind und ich kurzerhand mitkommen. Und am Sonntag gibt es parallel zum allmonatlichen Kolping-"Sonntagstreff" nach der Messe auch einen adventlichen Trödelmarkt, bei dem das Bücherei-Team auch einige Bücher loszuwerden hofft.
aktuelle Lektüre: Nachdem ich meine Leseliste des "alten" Kirchenjahres pünktlich zum Christkönigssonntag abgeschlossen hatte, hatte ich erst mal eine knappe Woche Lesepause; aber nun heißt es Vorhang auf für meine Advents-Leseliste!
Diesen Roman, der nach Einschätzung des May-Experten Heinz Stolte einen "Gipfel [d]er Erzählkunst" des Autors darstellt, habe ich zwar schon mal gelesen, aber das dürfte um die 30 Jahre oder mehr her sein, und ich erinnere mich nur noch an sehr wenig. Außerdem kannte ich damals nur die editorisch äußerst unseriöse Bamberger Werkausgabe. Das Exemplar, das ich jetzt vor mir habe - und das ich gegen Spende vom Büchertisch unserer Nachbar-Kirchengemeinde in Heiligensee erworben habe -, gehört hingegen zum 21.-25. Tausend der originalen Freiburger Ausgabe. Ich bin sehr gespannt.
Linktipps:
Die Idee, Kinder geschlechtsneutral aufzuziehen, damit sie sich später einmal selbst für ein Geschlecht entscheiden können (oder eben auch nicht), mag vielen - vielleicht den meisten - Menschen bizarr erscheinen, erscheint im Rahmen poststrukturalistischer Gender-Konzepte aber durchaus konsequent und erfreut sich folglich wachsender Akzeptanz. Jan Macvarish, Sozialwissenschaftlerin an der University of Kent mit den Forschungsschwerpunkten Elternschaft und Familie, geht der Frage nach, was den betroffenen Kindern damit angetan wird. Sollte man lesen.
Die Frage nach Anschauungsbeispielen dafür, wie eine Umsetzung der Ideen der "Benedikt-Option" in die Praxis aussehen könnte, begleitet mich quasi auf Schritt und Tritt, und so freue ich mich besonders, meinen Lesern diesen neuen Blogartikel von Freund Rod empfehlen zu können, der einige Antworten auf diese Frage enthält. Zum größten Teil besteht der Artikel aus einem Interview mit François Nollé, einem jungen Franzosen, der mit seiner Frau und einigen anderen Familien ein "christliches Öko-Dorf" namens La Bénisson-Dieu auf dem Gelände eines früheren Zisterzienserklosters gegründet hat; eine Kontaktadresse und ein Link zu einer Crowdfunding-Seite sind auch angegeben. Abgerundet wird der Artikel durch Hinweise auf #BenOp-Projekte in Polen und Italien.
Heilige der Woche:
Heute, Montag, 2. Dezember: Hl. Luzius von Chur, Glaubensbote und Bekenner. Über diesen Heiligen gibt es kaum historisch gesicherte Informationen; vermutlich verkündete er im 5. oder 6. Jahrhundert den Glauben im Osten der heutigen Schweiz. Legenden setzen ihn hingegen mit einem angeblichen britischen König des 2. Jhs. gleich, der demnach sein Reich verlassen habe, um als Missionar aufs europäische Festland zu gehen. Gilt traditionell als Begründer des Bistums Chur und wird auch als dessen Bistumspatron verehrt.
Dienstag, 3. Dezember: Hl. Franz Xaver (1506-1552), Glaubensbote und Ordenspriester. Navarresischer Adliger, einer der ersten Anhänger des Hl. Ignatius von Loyola, Mitbegründer des Jesuitenordens und Mitverfasser des ersten Entwurfs der Ordensregel. 1541 zum apostolischen Nuntius für ganz Asien ernannt, ging er 1542 als Missionar nach Goa und von dort aus weiter nach Malakka, ins heutige Indonesien und nach Japan. Die Einreise nach China wurde ihm verwehrt; er starb auf einer dem chinesischen Festland vorgelagerten Insel.
Mittwoch, 4. Dezember: Hl. Barbara, Jungfrau und Märtyrerin. Eine sehr populäre Heilige, die aus Nikomedia in der heutigen Türkei stammte und um der Martyrium - wohl um das Jahr 306 unter Kaiser Maximinus Daia - sich zahlreiche farbenprächtige Legenden ranken. Ihr Gedenktag spielt im vorweihnachtlichen Brauchtum eine prominente Rolle, da Kirschbaumzweige, die man am Barbaratag schneidet und ins Haus holt, pünktlich zum Weihnachtsfest blühen sollen. -- Hl. Johannes von Damaskus (ca. 650-754), Kirchenvater und Kirchenlehrer. Zur Zeit seiner Geburt befand sich seine Heimatstadt Damaskus bereits unter islamischer Herrschaft; Johannes stammte aus einer angesehenen Familie, erhielt umfassende Bildung und übte als Nachfolger seines Vaters ein hohes Verwaltungsamt aus, das er jedoch niederlegte, als die muslimischen Herrscher eine zunehmend christenfeindliche Politik betrieben. Um die Mitte seines Lebens trat er in das Kloster Mar Saba in Jerusalem ein. Verfasste bedeutende theologische Werke, gilt als "letzter Kirchenvater". -- Sel. Adolph Kolping (1813-1865), Priester. Aus armer Familie, erlernte zunächst den Beruf des Schuhmachers, besuchte aber ab seinem 24. Lebensjahr das Gymnasium, um anschließend studieren zu können. 1845 zum Priester geweiht, engagierte sich besonders für die Gründung katholischer Gesellenvereine, aus denen das "Kolpingwerk" hervorging. Da mich besonders seine umfangreiche publizistische Tätigkeit interessiert, habe ich mir vor ein paar Monaten zwei Jahrgänge der von ihm herausgegebenen "Rheinischen Volksblätter" aus dem Online-Archiv der Uni Köln heruntergeladen, bin aber noch nicht dazu gekommen, da mehr als nur sporadisch 'reinzuschauen.
Donnerstag, 5. Dezember: Hl. Anno von Köln (ca. 1010-1075), Bischof. Wurde 1046 Hofkaplan Kaiser Heinrichs III., der ihn 1056 zum Erzbischof von Köln (und damit auch zu einem der mächtigsten Reichsfürsten) bestimmte. 1062 "kidnappte" er bei Kaiserswerth den minderjährigen König Heinrich IV., der bis dahin unter der Vormundschaft seiner Mutter Agnes gestanden hatte, und brachte wenig später auch die Reichsinsignien in seine Gewalt, wodurch er bis 1065, als Heinrich für mündig erklärt wurde, Regent des Heiligen Römischen Reiches wurde. Bereits vor 1100 entstand ein Versepos über ihn, das Annolied. Entschieden negativ dargestellt wird er in dem Lied "Feschers Köbes" der Kölner Mundart-Kapelle "Bläck Fööss".
Freitag, 6. Dezember: Hl. Nikolaus (ca. 280/86-ca. 350), Bischof von Myra in Lykien (im Gebiet der heutigen Türkei), bekannt als Wohltäter der Armen. Einer der populärsten Heiligen, brauchtümlich vor allem als vorweihnachtlicher Geschenkebringer bekannt, in hardcore-katholischen Kreisen hingegen dafür, dass er auf dem Konzil von Nizäa den Ober-Häretiker Arius geohrfeigt haben soll.
Samstag, 7. Dezember: Hl. Ambrosius (329-397), Bischof, Kirchenvater und Kirchenlehrer. Zunächst römischer Staatsbeamter, im Jahr 375 dann per Akklamation zum Bischof von Mailand gewählt. Bedeutender theologischer Schriftsteller und Hymnendichter. Hatte bedeutenden Anteil an der Bekehrung des Augustinus, den er 387 taufte.
Aus dem Stundenbuch:
Dein, Herr, sind Größe und Kraft, †
Ruhm und Glanz und Hoheit; *
Dein ist alles im Himmel und auf Erden. (1. Chronik 29,11)
aktuelle Lektüre: Nachdem ich meine Leseliste des "alten" Kirchenjahres pünktlich zum Christkönigssonntag abgeschlossen hatte, hatte ich erst mal eine knappe Woche Lesepause; aber nun heißt es Vorhang auf für meine Advents-Leseliste!
Diesen Roman, der nach Einschätzung des May-Experten Heinz Stolte einen "Gipfel [d]er Erzählkunst" des Autors darstellt, habe ich zwar schon mal gelesen, aber das dürfte um die 30 Jahre oder mehr her sein, und ich erinnere mich nur noch an sehr wenig. Außerdem kannte ich damals nur die editorisch äußerst unseriöse Bamberger Werkausgabe. Das Exemplar, das ich jetzt vor mir habe - und das ich gegen Spende vom Büchertisch unserer Nachbar-Kirchengemeinde in Heiligensee erworben habe -, gehört hingegen zum 21.-25. Tausend der originalen Freiburger Ausgabe. Ich bin sehr gespannt.
Eine Textsammlung zu den im Buchtitel genannten Themen, zusammengestellt aus Bibelstellen, päpstlichen Lehrschreiben. Dokumenten des II. Vatikanischen Konzils, Werken großer Heiliger und einiger anderer theologischen Autoren. Dürfte interessant werden. Gerade aus den Konzilstexten erhoffe ich mir Munition für Debatten mit Leuten, die einem gern ein "vorkonziliares" Glaubens- und Kirchenverständnis vorwerfen, dabei aber gar keine Ahnung haben, was in den Dokumenten tatsächlich drinsteht. Entdeckt und gegen Spende erworben habe ich dieses Buch am Bücherstand beim Forum Altötting, ebenso wie das nächste auf meiner Liste:
"Kirchliche Texte zur Katholischen Charismatischen Erneuerung", lautet die Titel-Unterzeile des 1987 erschienenen Bandes. Es handelt sich dem ersten Eindruck zufolge weitgehend um "kirchenamtliche" Stellungnahmen, Einordnungen und Reglementierungen charismatischer Strömungen und Neuer Geistlicher Bewegungen; ich könnte mir vorstellen, dass das sehr aufschlussreich wird, ebenso aber auch, dass der typische Amtskirchensprech es zu einer eher zähen Lektüre macht.
Dieses Buch habe ich vor über zwei Jahren bei einem Dublettenverkauf der Bibliothek des vom "Neokatechumenalen Weg" betriebenen Priesterseminar in Berlin-Biesdorf erworben, aber seither noch nicht gelesen. Der Titel "Wir sind Kirche" mag erst einmal abschreckend wirken, aber mit der gleichnamigen "Kirchenvolksbewegung", die erst 1995 das Licht der Welt erblickt hat, hat dieses 1978 erschienene Buch augenscheinlich nichts zu tun. Vielmehr dreht es sich um das Thema "Familie als Berufung", und man kann sich leicht vorstellen, dass sich das als hochgradig #BenOp-relevant erweisen könnte. So richtig kann ich vorerst allerdings nicht einschätzen, was der Carretto für einer ist.
Ein Fundstück aus dem "Baum-Bücherschrank" im "Grünen Kiez Pankow": Eine kommentierte Zusammenstellung von Auszügen aus Reiseberichten von Georg Forster (1754-1797), Georg Heinrich von Langsdorff (1774-1852), Adelbert von Chamisso (1781-1838) und Ferdinand von Hochstetter (1829-1884) über Forschungs- und Entdeckungsreisen in die pazifische Inselwelt. Das Buch ist in der DDR erschienen, und auf den ersten Blick halte ich es für einen Versuch, das Fernweh und die Abenteuerlust der DDR-Bürger auf ideologisch akzeptable Art anzusprechen; von dieser Sorte Buch habe ich schon einige in der Hand gehabt. Eine gewisse Brisanz gewinnt dieses Werk dadurch, dass es sich bei dem Herausgeber um einen ehemaligen Nazi handelt, der in der DDR als Funktionär der Blockpartei NDPD seine Nische fand. Fast die Hälfte des Bandes wird von Forsters Bericht über die zweite Weltreise James Cooks eingenommen; als wohl bekanntester Vertreter der sogenannten "deutschen Jakobiner" genoss Forster in der DDR hohes Ansehen, aus demselben Grunde stehe ich ihm allerdings mit einer gewissen Skepsis gegenüber. Der zweitlängste Beitrag des Buches stammt hingegen vom Romantiker Chamisso. Die Beiträge von Langsdorf und Hochstetter fallen dagegen rein quantitativ kaum ins Gewicht.
Der Untertitel des Buches verspricht "soziologische Beiträge zur religiösen Praxis auf dem Jakobsweg"; das klingt einerseits interessant und stimmt mich andererseits misstrauisch. Soziologischen Studien traue ich ganz generell wenig Verständnis für religiöse Praxis zu, das Thema Jakobsweg nehme ich obendrein persönlich, und dass das Buch aus dem Bücherkarton meines Bruders stammt, trägt nach den bisherigen Erfahrungen mit dem Inhalt dieses Kartons auch eher zu einer ungünstigen Prognose bei. Andererseits: Sähe ich nicht eine gewisse Chance, dass das Buch mich positiv überrascht, würde ich es gar nicht erst lesen. Warten wir's also ab!
Ein Fundstück aus dem "Baum-Bücherschrank" im "Grünen Kiez Pankow": Eine kommentierte Zusammenstellung von Auszügen aus Reiseberichten von Georg Forster (1754-1797), Georg Heinrich von Langsdorff (1774-1852), Adelbert von Chamisso (1781-1838) und Ferdinand von Hochstetter (1829-1884) über Forschungs- und Entdeckungsreisen in die pazifische Inselwelt. Das Buch ist in der DDR erschienen, und auf den ersten Blick halte ich es für einen Versuch, das Fernweh und die Abenteuerlust der DDR-Bürger auf ideologisch akzeptable Art anzusprechen; von dieser Sorte Buch habe ich schon einige in der Hand gehabt. Eine gewisse Brisanz gewinnt dieses Werk dadurch, dass es sich bei dem Herausgeber um einen ehemaligen Nazi handelt, der in der DDR als Funktionär der Blockpartei NDPD seine Nische fand. Fast die Hälfte des Bandes wird von Forsters Bericht über die zweite Weltreise James Cooks eingenommen; als wohl bekanntester Vertreter der sogenannten "deutschen Jakobiner" genoss Forster in der DDR hohes Ansehen, aus demselben Grunde stehe ich ihm allerdings mit einer gewissen Skepsis gegenüber. Der zweitlängste Beitrag des Buches stammt hingegen vom Romantiker Chamisso. Die Beiträge von Langsdorf und Hochstetter fallen dagegen rein quantitativ kaum ins Gewicht.
Der Untertitel des Buches verspricht "soziologische Beiträge zur religiösen Praxis auf dem Jakobsweg"; das klingt einerseits interessant und stimmt mich andererseits misstrauisch. Soziologischen Studien traue ich ganz generell wenig Verständnis für religiöse Praxis zu, das Thema Jakobsweg nehme ich obendrein persönlich, und dass das Buch aus dem Bücherkarton meines Bruders stammt, trägt nach den bisherigen Erfahrungen mit dem Inhalt dieses Kartons auch eher zu einer ungünstigen Prognose bei. Andererseits: Sähe ich nicht eine gewisse Chance, dass das Buch mich positiv überrascht, würde ich es gar nicht erst lesen. Warten wir's also ab!
Linktipps:
Die Idee, Kinder geschlechtsneutral aufzuziehen, damit sie sich später einmal selbst für ein Geschlecht entscheiden können (oder eben auch nicht), mag vielen - vielleicht den meisten - Menschen bizarr erscheinen, erscheint im Rahmen poststrukturalistischer Gender-Konzepte aber durchaus konsequent und erfreut sich folglich wachsender Akzeptanz. Jan Macvarish, Sozialwissenschaftlerin an der University of Kent mit den Forschungsschwerpunkten Elternschaft und Familie, geht der Frage nach, was den betroffenen Kindern damit angetan wird. Sollte man lesen.
Die Frage nach Anschauungsbeispielen dafür, wie eine Umsetzung der Ideen der "Benedikt-Option" in die Praxis aussehen könnte, begleitet mich quasi auf Schritt und Tritt, und so freue ich mich besonders, meinen Lesern diesen neuen Blogartikel von Freund Rod empfehlen zu können, der einige Antworten auf diese Frage enthält. Zum größten Teil besteht der Artikel aus einem Interview mit François Nollé, einem jungen Franzosen, der mit seiner Frau und einigen anderen Familien ein "christliches Öko-Dorf" namens La Bénisson-Dieu auf dem Gelände eines früheren Zisterzienserklosters gegründet hat; eine Kontaktadresse und ein Link zu einer Crowdfunding-Seite sind auch angegeben. Abgerundet wird der Artikel durch Hinweise auf #BenOp-Projekte in Polen und Italien.
Heilige der Woche:
Heute, Montag, 2. Dezember: Hl. Luzius von Chur, Glaubensbote und Bekenner. Über diesen Heiligen gibt es kaum historisch gesicherte Informationen; vermutlich verkündete er im 5. oder 6. Jahrhundert den Glauben im Osten der heutigen Schweiz. Legenden setzen ihn hingegen mit einem angeblichen britischen König des 2. Jhs. gleich, der demnach sein Reich verlassen habe, um als Missionar aufs europäische Festland zu gehen. Gilt traditionell als Begründer des Bistums Chur und wird auch als dessen Bistumspatron verehrt.
Dienstag, 3. Dezember: Hl. Franz Xaver (1506-1552), Glaubensbote und Ordenspriester. Navarresischer Adliger, einer der ersten Anhänger des Hl. Ignatius von Loyola, Mitbegründer des Jesuitenordens und Mitverfasser des ersten Entwurfs der Ordensregel. 1541 zum apostolischen Nuntius für ganz Asien ernannt, ging er 1542 als Missionar nach Goa und von dort aus weiter nach Malakka, ins heutige Indonesien und nach Japan. Die Einreise nach China wurde ihm verwehrt; er starb auf einer dem chinesischen Festland vorgelagerten Insel.
Mittwoch, 4. Dezember: Hl. Barbara, Jungfrau und Märtyrerin. Eine sehr populäre Heilige, die aus Nikomedia in der heutigen Türkei stammte und um der Martyrium - wohl um das Jahr 306 unter Kaiser Maximinus Daia - sich zahlreiche farbenprächtige Legenden ranken. Ihr Gedenktag spielt im vorweihnachtlichen Brauchtum eine prominente Rolle, da Kirschbaumzweige, die man am Barbaratag schneidet und ins Haus holt, pünktlich zum Weihnachtsfest blühen sollen. -- Hl. Johannes von Damaskus (ca. 650-754), Kirchenvater und Kirchenlehrer. Zur Zeit seiner Geburt befand sich seine Heimatstadt Damaskus bereits unter islamischer Herrschaft; Johannes stammte aus einer angesehenen Familie, erhielt umfassende Bildung und übte als Nachfolger seines Vaters ein hohes Verwaltungsamt aus, das er jedoch niederlegte, als die muslimischen Herrscher eine zunehmend christenfeindliche Politik betrieben. Um die Mitte seines Lebens trat er in das Kloster Mar Saba in Jerusalem ein. Verfasste bedeutende theologische Werke, gilt als "letzter Kirchenvater". -- Sel. Adolph Kolping (1813-1865), Priester. Aus armer Familie, erlernte zunächst den Beruf des Schuhmachers, besuchte aber ab seinem 24. Lebensjahr das Gymnasium, um anschließend studieren zu können. 1845 zum Priester geweiht, engagierte sich besonders für die Gründung katholischer Gesellenvereine, aus denen das "Kolpingwerk" hervorging. Da mich besonders seine umfangreiche publizistische Tätigkeit interessiert, habe ich mir vor ein paar Monaten zwei Jahrgänge der von ihm herausgegebenen "Rheinischen Volksblätter" aus dem Online-Archiv der Uni Köln heruntergeladen, bin aber noch nicht dazu gekommen, da mehr als nur sporadisch 'reinzuschauen.
Donnerstag, 5. Dezember: Hl. Anno von Köln (ca. 1010-1075), Bischof. Wurde 1046 Hofkaplan Kaiser Heinrichs III., der ihn 1056 zum Erzbischof von Köln (und damit auch zu einem der mächtigsten Reichsfürsten) bestimmte. 1062 "kidnappte" er bei Kaiserswerth den minderjährigen König Heinrich IV., der bis dahin unter der Vormundschaft seiner Mutter Agnes gestanden hatte, und brachte wenig später auch die Reichsinsignien in seine Gewalt, wodurch er bis 1065, als Heinrich für mündig erklärt wurde, Regent des Heiligen Römischen Reiches wurde. Bereits vor 1100 entstand ein Versepos über ihn, das Annolied. Entschieden negativ dargestellt wird er in dem Lied "Feschers Köbes" der Kölner Mundart-Kapelle "Bläck Fööss".
Freitag, 6. Dezember: Hl. Nikolaus (ca. 280/86-ca. 350), Bischof von Myra in Lykien (im Gebiet der heutigen Türkei), bekannt als Wohltäter der Armen. Einer der populärsten Heiligen, brauchtümlich vor allem als vorweihnachtlicher Geschenkebringer bekannt, in hardcore-katholischen Kreisen hingegen dafür, dass er auf dem Konzil von Nizäa den Ober-Häretiker Arius geohrfeigt haben soll.
Samstag, 7. Dezember: Hl. Ambrosius (329-397), Bischof, Kirchenvater und Kirchenlehrer. Zunächst römischer Staatsbeamter, im Jahr 375 dann per Akklamation zum Bischof von Mailand gewählt. Bedeutender theologischer Schriftsteller und Hymnendichter. Hatte bedeutenden Anteil an der Bekehrung des Augustinus, den er 387 taufte.
Aus dem Stundenbuch:
Dein, Herr, sind Größe und Kraft, †
Ruhm und Glanz und Hoheit; *
Dein ist alles im Himmel und auf Erden. (1. Chronik 29,11)
Kleiner Tipp zu den Barbara-Zweigen, den ich von einer gelernten Foristen bekam:
AntwortenLöschenUnten nahe der Schnittstellen ordentlich mit einem kräftigen Hammer (mind. 200g) draufklopfen, so dass das Holz etwas zerfasert.
Dann klappt es mit der Wasseraufnahme und dem späteren Erblühen zu Weihnachten.
Wegen unserer warmen Wohnung blühten die Zweige in den letzten Jahren aber auch schon früher.
Den auf dem Konzil den häretischen Gegner ohrfeigenden Nikolaus, der übrigens selbst für den Herrn körperliche Misshandlungen erdulden musste, finde ich persönlich cool.
Vielleicht geht das Zuchtinstrument Rute ja irgendwie auf seinen damaligen Angriff auf den Arius beim Konzil zurück.
Theybies - meine Tochter ist jetzt vier und war immer völlig gefestigt in ihrer "Geschlechtsidentität"; ab und zu kommt es jetzt vor, dass sie fragt: kann ich jetzt ein Mädchen sein und später ein Junge?" - Ich sag dann so etwas wie: "Nein, Mädchen ist Mädchen und Junge ist Junge. Ich bin zum Beispiel immer gern ein Mädchen gewesen und der Papa gerne ein Junge. Jeder kann etwas besonders gut, die Mädchen können z. B. Babies bekommen, die Jungs sind dafür oft beim Sport stärker und schneller. Und man kann auch ein Mädchen sein und Jungssachen mögen und machen und umgekehrt. Das geht auch."
AntwortenLöschenDann ist es auch wieder gut - klare Frage, klare (wenn auch lange) Antwort. Wenn ich mir vorstelle, was man dadurch auslösen kann, indem man dem Kind sagt: "Ja, du bist jetzt ein Mädchen aber SELBSTVERSTÄNDLICH kannst du ein Junge werden, wenn du das willst, jeder kann sein, was er will!", wird mir etwas flau im Magen. Die Theyby-Eltern sind m. Erachtens nach Menschen, die ihrem Kind die nötige Orientierung einfach verweigern und ihnen damit unter Umständen das Leben langfristig massiv erschweren. Wahlfreiheit zu propagieren, wo es de facto keine Wahlfreiheit gibt, das muss das Kind doch völlig konfus machen.