Samstag, 6. Mai 2017

Dienstag im ISPN: Embryonalentwicklung und Lebensrecht

Meine Frau besitzt ganze drei Exemplare von Lennart Nilssons Buch "Ein Kind entsteht". Warum drei? Warum genügt nicht eins? -- Weil meine Frau Biologielehrerin ist und den klassischen Bildband zur Embryonalentwicklung nicht zuletzt zu dem Zweck angeschafft hat, ihn im Unterricht einzusetzen. "Ein Kind entsteht" erschien erstmals 1965 und wurde dank Nilssons eindrucksvoller Fotografien der verschiedensten Entwicklungsstadien menschlicher Kinder im Mutterleib weltweit mit Begeisterung aufgenommen. Auch über 50 Jahre später haben diese Bilder nichts von ihrer Faszination verloren. Andererseits ist die biologische und medizinische Forschung in dieser Zeit natürlich gewaltig fortgeschritten und das Wissen über Embryonalentwicklung hat entsprechend zugenommen. Aus diesem Grund erscheinen auch regelmäßig aktualisierte Fassungen von Nilssons Buch - in unserem Bücherregal finden sich z.B. eine Ausgabe von 1990 und eine von 2003. 

Ein vom grundsätzlichen Konzept her offenbar ähnliches Buch - sprich: ein reich bebildertes Werk zur menschlichen Embryonalentwicklung - hat jüngst (im November 2016) der Bruchsaler Gynäkologe Dr. Michael Kiworr vorgelegt: "Neun Monate bis zur Geburt". Laut Verlagswerbung will das Buch "ermutig[en], das Staunen über den Anfang jedes Lebens neu zu erlernen und all die wundervollen Veränderungen während der Schwangerschaft wahrzunehmen, die jede neue Lebenswoche prägen". 

(Bildquelle hier
Während neuere Auflagen von Nilssons "Ein Kind entsteht" unkritisch (unter der Überschrift "Verbesserte Kontrollmöglichkeiten"!) über neue Methoden der Pränataldiagnostik berichten und lapidar anmerken "Weist der Befund auf einen schweren genetischen Defekt beim Kind hin, wird der Frau im Allgemeinen der Abbruch der Schwangerschaft empfohlen", ist Michael Kiworrs Publikation zum Thema Embryonalentwicklung erkennbar von dem Gedanken geprägt: Je mehr wir über die vorgeburtliche Entwicklung des Menschen wissen, desto unabweisbarer wird es, dass das ungeborene Kind von Anfang an Mensch ist - ein Mensch mit eigener Würde und eigenen Rechten. Dr. Kiworr ist bekennender evangelisch-freikirchlicher Christ und hat eine mehrjährige berufsbegleitende theologische Ausbildung am Bibelseminar Königsfeld der Deutschen Evangelischen Allianz absolviert. Im Jahr 2011 veröffentlichte er ein Buch mit dem Titel "Abtreibung in Deutschland", in dem er "aus medizinischer und christlicher Sicht" für das Lebensrecht ungeborener Kinder eintritt. 

Sein aktuelles Buch "Neun Monate bis zur Geburt" stellt Dr. Kiworr am kommenden Dienstag, dem 9. Mai, im Berliner Institut St. Philipp Neri vor. Zu der Veranstaltung unter dem Titel "Wird der Mensch vor der Geburt zum bloßen Produkt?" laden der Berliner Landesverband der Christdemokraten für das Leben (CDL) sowie die Regionalgruppen der Aktion Lebensrecht für Alle (AlfA) und des Vereins "Kooperative Arbeit Leben ehrfürchtig bewahren" (KALEB) ein. Beginn ist um 19:30 Uhr; davor besteht die Möglichkeit, an den geistlichen Angeboten des Institus St. Philipp Neri in der Kirche St. Afra teilnzunehmen (17:30 Uhr Rosenkranzgebet, 18:00 Uhr Stille Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus, 18:30 Uhr Komplet). 



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