tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post8264867905144740374..comments2024-03-27T12:17:22.271+01:00Comments on Huhn meets Ei - Katholisch in Berlin: Was ist dran an der "Benedict Option"? (Teil 2) KingBearhttp://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.comBlogger41125tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-51206209857823902412017-05-24T21:52:59.472+02:002017-05-24T21:52:59.472+02:00Ich bin keine fertig ausgebildete Historikerin, bl...Ich bin keine fertig ausgebildete Historikerin, bloß Studentin, also besondere Expertin bin ich da nicht. Ich gebe zu, dass ich mittlerweile eine gewisse Abneigung gegen verschiedene Aspekte der Benedict Option und gegen manches von dem, was Dreher allgemein so redet, gefasst habe (aber meiner Ansicht nach keine grundlose) und manchmal arbeite ich mich dann an solchen Sachen, die ich nicht leiden kann, sehr ab.<br /><br />Ja, dem kann man grundsätzlich mal zustimmen... Und natürlich waren die Klöster, gerade auch die Benediktiner, für Europa sehr wichtig.<br /><br />- Crescentia.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-83912416911950161042017-05-24T21:38:12.395+02:002017-05-24T21:38:12.395+02:00Ja, ich gebe zu, dass ich mich durch die früheren ...Ja, ich gebe zu, dass ich mich durch die früheren Kommentare zu diesem Watschen habe hinreißen lassen.<br /><br />Sind sie Historikerin?<br />Ich denke, man sollte diesen Vergleich nicht so eng sehen und etwas mehr Kreativität aufbringen um mit dieser Metapher umzugehen.<br /><br />Das Christentum braucht Oasen in denen es in seiner ganzen Tiefe/Fülle/... gedeihen kann das ist gemeint denke ich.<br /><br />Und die große Rolle der Klöster bei der Entwicklung der europäischen Kultur kann man sicher - auch mit mehr Fachwissen als z.B. ich es habe nicht leugnen.SusesRehhttps://www.blogger.com/profile/14058928323893279596noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-78132491415515488692017-05-24T21:21:57.727+02:002017-05-24T21:21:57.727+02:00Ich sehe keinen Grund, jetzt mit persönlichen Bele...Ich sehe keinen Grund, jetzt mit persönlichen Beleidigungen anzufangen. Ich entschuldige mich übrigens, wenn ich in den Kommentaren oben unfreundlich gewesen bin. Ich beziehe mich darauf, dass sein Vergleich mit dem Benediktinerorden einfach nicht passt, weil das Christentum in der Spätantike / dem frühen Mittelalter sein Überleben nicht (geschweige denn bloß) dem Rückzug der Benediktiner verdankte! Und das zeigt ein Problem mit seiner These, wenn er die von der Geschichte mit dem Benediktinerorden ableiten will! Die Klarheit und Konsequenz sehe ich hier eben gerade, u. a. *deshalb*, nicht, *das* ist mein Problem, weil eben das Fundament nicht passt.<br /><br />Das ist ein sehr berechtigtes Anliegen, selbstverständlich. Wenn das alles völliger Unsinn wäre, müsste man sich ja gar nicht damit beschäftigen.<br /><br />Ich glaube, ich lasse das weitere Kommentieren jetzt besser, ich hab hier schon genügend die Geduld sämtlicher Beteiligter erschöpft, schönen Abend noch!<br /><br />- Crescentia.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-7521114889833493552017-05-24T21:10:10.600+02:002017-05-24T21:10:10.600+02:00Hm. Ich weiß jetzt zwar nicht, auf welche Textstel...Hm. Ich weiß jetzt zwar nicht, auf welche Textstelle Sie sich da beziehen, die angeblich "blödsinnige Behauptungen über Antike Christen" enthält aber gut.<br />Das ist dann wohl auch eher ein Problem Ihres intellektuellen Dünkels als eines von Deyers Buch.<br /><br />Zur der Frage mit den nützlichen Tipps: ja, findet man.<br />Zu der Frage ob "die nicht genau so woanders" zu finden seien: möglich. Dreyher behauptet ja auch nicht, etwas völlig Neues oder Einzigartiges vorzuschlagen. Was übrigens schon der Titel seines Buches sagt, der ja da einen klaren Bezugspunkt setzt.<br /><br />Doch darauf aufmerksam zu machen und dazu zu ermutigen, an der Lösung solcher Probleme zu arbeiten ist doch ein berechtigtes Anliegen.<br />Ich kenne keine andere Monografie aus der katholischen Welt die sich dieser Sache so klar und konsequent annimmt. SusesRehhttps://www.blogger.com/profile/14058928323893279596noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-4344550731294787362017-05-24T21:03:53.765+02:002017-05-24T21:03:53.765+02:00Allmählich wird mir die Debatte jetzt aber auch zu...Allmählich wird mir die Debatte jetzt aber auch zu blöd. Und ich war echt geduldig bisher. KingBearhttps://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-61841005121920093412017-05-24T21:01:24.286+02:002017-05-24T21:01:24.286+02:00Ich habe gerade Lust auf und Zeit für Haarspaltere...Ich habe gerade Lust auf und Zeit für Haarspaltereien, das sollen sie :) Ja, das Problem ist da. Ja, man kann solche Lösungen dafür finden. Aber ob man bei Dreher so viele hilfreiche Anregungen findet, oder die nicht auch genauso gut anderswo finden kann, wo nicht solche blödsinnigen Behauptungen über die antiken Christen stehen, oder solche falsch klingenden bis falschen Behauptungen hineingemischt sind?<br /><br />- Crescentia.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-43281733285452348792017-05-24T20:45:50.080+02:002017-05-24T20:45:50.080+02:00Sorry, aber was sollen denn diese ganzen historisc...Sorry, aber was sollen denn diese ganzen historischen Vergleiche und Haarspaltereien?<br />Man muss doch nur vor der eigenen Haustür schauen, um das Problem zu sehen:<br />Wo bitte sollen denn unsere Kinder christliche, rechtgläubige Freunde und Familien herbekommen mit denen sie aufwachsen können wenn wir nicht selbst anfangen, eine Community aufzubauen?<br />Wir sind als gläubige Christen in der absoluten Minderheit. Und in unserer Gemeinde und auch im Bistum insgesamt sind wir als rechtgläubige Katholiken ebenfalls in der Minderheit.<br />Von wem sollen sie es denn lernen, wo soll die Unterstützung für unsere Absicht, sie im Glauben zu erziehen, herkommen?<br /><br />Von den Erstkommunionkursen in denen nicht mal erklärt wird was die Eucharistie ist? Von dem Diozösanrat der gerade beschlossen hat, der Marsch für das Leben sei nicht unterstützenswert? Von Pfarrgemeinderäten die den Priester wegmobben, weil er einfach nur katholisch ist und unerlaubte Praxen wie z.B. Selbstintinktion nicht unterstützen will? Von der Gemeinderreferentin die der Meinung ist, man könne doch im Pfarrsaal einen wöchentlichen Tai Chi Kurs anbieten? Von dem Gemeindereferenten der der Meinung ist, es wäre doch schlimm, wenn man die Wichtigkeit und Heiligkeit der Eucharistie und der Sakramente betonen würde? Von den mehrheitlich nicht katholischen Lehrern an der katholischen Schule denen das morgendliche Gebet vor Unterrichtsbeginn sichtlich eine peinliche und lästige Pflicht ist? Von den Familien und Kindern die nach der Taufe zum ersten Mal zur Erstkommunion in der Kirche wieder auftauchen?<br />Verständnis oder gar Unterstützung für mit der katholischen Lehre vereinbare Ansichten haben wir in der Gesellschaft nicht zu erwarten.<br /><br />Eben darum geht es.<br /><br />Zum gelebten Katholizismus gehört auch eine Kultur. Sei es Gebetstreffen, Gottesdienste, aber auch kulturelle Veranstaltungen mit christlichem Schwerpunkt. Ebenso wie ein Klima in dem es nicht unnormal ist, mit 16 noch Jungfrau zu sein usw. usf.<br /><br />Darum geht es Dreyer. Dass wir uns diese Kultur selbst schaffen müssen. Egal ob auf dem Land oder in der Stadt.<br />Gemeinsam leben; durch gemeinsame Treffen der religiösen und nicht religiösen Art, seien es Gebete, Gottesdienste oder einfach mal ne Grillparty, ne Lesung, gegenseitige Hilfe beim Umzug.<br /><br />Ich war schon in vielen Gemeinden neu. Und auch als neue bei z.B. Gemeindefesten.<br />Dass da mal einer mit dir redet, wenn du nicht dazu gehörst, eine Verbindung herstellt, dich einbindet ist höchst selten.<br />Da muss es einen besseren Zusammenhalt geben, Nachbarschaftshilfe, Hauskreise, Offenheit für neu hinzukommende... All das fällt nicht vom Himmel. SusesRehhttps://www.blogger.com/profile/14058928323893279596noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-86496176842540760792017-05-24T20:45:09.808+02:002017-05-24T20:45:09.808+02:007) An einer Stelle heißt es in Bezug auf die MTD-S...7) An einer Stelle heißt es in Bezug auf die MTD-Studien: "Erstaunliche 61 Prozent der kommenden Generation von Erwachsenen hatte keinerlei moralische Vorbehalte gegenüber Materialismus und Konsumismus. Weitere 30 Prozent äußerten gewisse Bedenken, kamen letztlich aber zu dem Schluss, es lohne sich nicht, sich darüber besondere Sorgen zu machen." Da würde mich einfach interessieren, welche Fragen genau die den Teilnehmern der Studie gestellt haben - ich meine, die werden ja wahrscheinlich nicht einfach geschrieben haben "Haben Sie überhaupt keine moralischen Vorbehalte gegenüber Materialismus und Konsumismus?" (Da hätten sie nämlich sicher nicht diese Antwort herausgekriegt.) Bei Studien kommt es halt auch immer drauf an, was genau man wissen will, wie man formuliert. Ich meine es ganz ernst: Es wäre sehr interessant, zu erfahren, was genau die gefragt haben, und was man da dann herauslesen kann. Steht in dem Buch mehr dazu?<br /><br />8) Ich denke, das Problem mit der modernen Welt ist nicht *in erster Linie* ein Fehlen moralischer Maßstäbe und totale Selbstsucht, sondern es sind vielmehr *falsche* moralische Maßstäbe - eine Überbetonung bestimmter Werte, wie der Toleranz, eine Unterbetonung anderer Werte (wie Mut, Wahrhaftigkeit, Gerechtigkeit, Glaube, Hoffnung, Liebe). Zum Beispiel liegt in der Ansicht, es sei falsch, zu behaupten, es gebe eine absolute Wahrheit, tatsächlich eine gewisse Demut; man hat erkannt, dass man nicht alles erkennen kann, dass der eigene Standpunkt begrenzt ist, und zieht daraus den falschen Schluss, es gebe überhaupt keine objektive Wahrheit. Es ist eine verdrehte Form der Demut, die vergisst, dass das Streben danach, die Wahrheit zu erkennen, eine sehr wichtige Tugend ist, aber es ist eine Verdrehung einer wirklichen Tugend. Natürlich bieten manche moralischen Maßstäbe heutzutage auch leichte Rechtfertigungen für Unmoralisches, z. B. im Namen von Selbstbestimmung oder Selbstverwirklichung, aber es gibt auch gute Impulse, die nur in die falsche Richtung gelenkt wurden, und die manchmal auch für zu *rigorose* moralische Maßstäbe sorgen können (z. B. bei Leuten, die es für ihre moralische Pflicht halten, vegan zu leben).<br /><br />- Crescentia.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-29719103412270868962017-05-24T20:00:08.462+02:002017-05-24T20:00:08.462+02:00Ich finde ein Zitat von Chesterton dazu sehr schön...Ich finde ein Zitat von Chesterton dazu sehr schön (aus „The everlasting man“):<br /><br />„At least five times, therefore, with the Arian and the Albigensian, with the Humanist sceptic, after Voltaire and after Darwin, the Faith has to all appearances gone to the dogs. In each of these five cases, it was the dog that died. [...]<br /> A thousand things have been said about the Oxford Movement and the parallel French Catholic revival; but few have made us feel the simplest fact about it; that it was a surprise. It was a puzzle as well as a surprise; because it seemed to most people like a river turning backwards from the sea and trying to climb back into the mountains. To have read the literature of the eighteenth and nineteenth centuries is to know that nearly everybody had come to take it for granted that religion was a thing that would continually broaden like a river, till it reached an infinite sea. Some of them expected it to go down in a cataract of catastrophe, most of them expected it to widen into an estuary of equality and moderation; but all of them thought its returning on itself a prodigy as incredible as witchcraft. [...] People were so certain about the direction that they only differed about the pace. [...] In short, the whole world being divided about whether the stream was going slower or faster, became conscious of something vague but vast that was going against the stream. [...]<br /> ’Heaven and earth shall pass away, but my words shall not pass away.’ The civilisation of antiquity was the whole world; and men no more dreamed of ist ending than of the ending of daylight. They could not imagine another order unless in were in another world. The civilisation of the world has passed away and those words have not passed away. In the long night of the Dark Ages feudalism was so familiar a thing that no man could imagine himself without a lord; and religion was so wovon into that network that no man would have believed they could be torn asunder. Feudalism was torn to rags and rottet away in the popular life of the true Middle Ages; and the first and freshest power in that new freedom was the old religion. Feudalism had passed away, and the words did not pass away. The whole medieval order, in many ways so complete and almost cosmic a home for man, wore out gradually in its turn; and here at least it was thought that the words would die. They went forth across the radiant abyss of the Renaissance and in fifty years were using all its light and learning for new religious foundations, new apologetics, new saints. It was supposed to have been withered up at last in the dry light of the Age of Reason; it was supposed to have disappeared ultimately in the earthquake of the Age of Revolution. Science explained it away; and it was still there.“<br /><br />(Und nein, ich glaube übrigens nicht, dass wir Deutschland in ein paar Jahrzehnten wieder zu einem katholischen Land machen könnten oder so was; das heißt, theoretisch wäre es möglich, bei Gott ist alles möglich, aber ich rechne nicht damit. Aber das ist auch nicht unbedingt notwendig, um als Christen hier zu überleben. Dreher erwähnt China. Die Kirche in China wächst, sicherlich, aber die Christen dort wären froh, wenn sie annähernd die Rechte hätten, die wir hier haben. Und sie sind immer noch eine, aufs Ganze gesehen, relativ kleine Minderheit.)<br /><br />- Crescentia.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-60938408751871004482017-05-24T19:56:36.946+02:002017-05-24T19:56:36.946+02:003) Zu den exilierten russischen Aristokraten... ic...3) Zu den exilierten russischen Aristokraten... ich finde den Vergleich interessant, weil meiner Meinung nach von selbst ziemlich deutlich wird, an welchen Stellen er hinkt.<br /> In Russland gab es damals nicht nur den Zarenmord und die Abschaffung des Adels, sondern neue Staatsdoktrin wurde mit den Kommunisten auch der Atheismus; Königtum, Adel und Kirche wurden von ihnen gleichermaßen bekämpft. Ebenso wie über hundert Jahre vorher schon von anderen Revolutionären in Frankreich. Und auch für die Gegner dieser verschiedenen Revolutionäre gehörten diese Dinge (die alte politische Ordnung und die Religion) damals oft mehr oder weniger zusammen (nicht völlig, ich weiß, aber z. B. die Bauern in der Vendée, die ab 1793 gegen die Revolutionsregierung rebellierten (witzigerweise war der direkte Anlass für den Aufstand eine Truppenaushebung, sie kämpften also gegen die Regierung, weil sie nicht für sie kämpfen wollten; aber tiefere Gründe waren natürlich die Entchristianisierung und die Hinrichtung Ludwigs XVI.), zogen bekanntlich mit einer Fahne mit dem Herz Jesu und der Inschrift „Dieu / Le roi“ (also für „Gott und den König“) in den Kampf). Und da kann man jetzt natürlich schauen:<br /> - Wie viele Monarchisten gab es, sagen wir mal, im Jahr 1920 in Russland, oder im Jahr 1795 in Frankreich?<br /> - Wie viele Monarchisten gibt es heutzutage in Russland und in Frankreich?<br /> - Wie viele orthodoxe Christen gab es 1920 in Russland, oder Katholiken 1795 in Frankreich?<br /> - Wie viele Orthodoxe bzw. Katholiken gibt es heutzutage in Russland bzw. Frankreich?<br /> Ich würde mal zu behaupten wagen, dass die Zahl der Christen, die es heutzutage noch gibt, die der Monarchisten, die es heutzutage noch gibt, in beiden Ländern schon übersteigt. Man würde dem Glauben doch eine etwas längere Überlebensdauer zugestehen als politischen Ideologien und Bewegungen!<br /><br />- Crescentia.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-35193581896842653062017-05-24T19:52:53.916+02:002017-05-24T19:52:53.916+02:00Noch ein paar unsortierte Gedanken, die mir beim e...Noch ein paar unsortierte Gedanken, die mir beim erneuten Lesen des Artikels gekommen sind (ich glaube, bei diesem Thema mache ich langsam Imrahil Konkurrenz mit der Länge meiner Kommentare ;) ):<br /><br />1) Was Obergefell vs. Hodges angeht: Man verzeihe mir meine relative Gleichgültigkeit in Bezug auf dieses Thema, aber ich halte eine "Wiederheirat" nach Scheidung zum Beispiel für etwas sehr viel Widernatürlicheres und Schlimmeres (und noch dazu ist es weiter verbreitet und richtet daher mehr Schaden an, z. B. bei Kindern, die mit wechselnden Partnern ihrer beiden Elternteile klarkommen müssen) als homosexuelle "Ehen"... und das gibt es nicht erst seit gestern, und die meisten (auch die meisten der von Dreher wohl als orthodox charakterisierten) protestantischen Kirchen haben trotz der vielen biblischen Stellen hierzu, die an Klarheit nicht das Geringste zu wünschen übrig lassen, kein Problem damit... Und was Supreme-Court-Entscheidungen angeht, nach Roe vs. Wade konnte es eigentlich nicht mehr wirklich schlimmer kommen. Wo man den Höhepunkt des scheußlichen Modernismus sieht, ist halt auch Ansichtssache.<br /> (Das ist jetzt kein wirklich wichtiger oder auch bloß besonders stichhaltiger Kritikpunkt an Dreher. Ich finde es nur seltsam, dass in manchen Kreisen immer die gerade letzte schlechte Entscheidung eines Gerichts oder Parlaments als der endgültige Anbruch der schlechten neuen Zeit zu gelten scheint, und wollte das noch loswerden.)<br /><br />2) Was die politische Ausrichtung der hiesigen Bischöfe angeht: Auch wenn die empfehlen, nicht die AfD zu wählen, da ist doch der Grund dahinter nicht, dass sie meinen, dass eine christliche Kultur durch Nicht-AfD-Wählen gerade noch erhalten werden könne und man damit „die Flut des Säkularismus abwehren“ könne? Eher wird umgekehrt ein Schuh daraus: Christen (Bischöfe fallen mir keine ein), die *dafür* sind, die AfD zu wählen (z. B. natürlich die „Christen in der AfD“), meinen, dass *das* der einzige Weg sei, um das „christliche Abendland“ zu retten.<br /><br />- Crescentia.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-42160791640363530372017-05-24T14:03:51.245+02:002017-05-24T14:03:51.245+02:00Dass nach den beiden zitierten Maximen des MTD heu...Dass nach den beiden zitierten Maximen des MTD heute wirklich konkret gelebt wird, kenne ich leider zur Genüge; schmerzlicherweise bis in unser familiäres Umfeld hinein.<br /><br />Es ist wirklich so - da gibt es nichts zu beschönigen. <br /><br />Und ich vermute, ich bin da nicht allein mit meinen diesbezüglichen traurigen Erfahrungen...Lehrer Lämpelnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-25402569111974652522017-05-24T12:20:27.176+02:002017-05-24T12:20:27.176+02:00Wie gesagt: die Definition geht auf den Beschreibe...Wie gesagt: die Definition geht auf den Beschreiber zurück und ist natürlich unfreundlich formuliert. Tatsächlich dürften die, die er mit der Beschreibung zu treffen intendiert, weder das eine für "das wesentliche" Ziel halten noch das andere wirklich für "ausreichend". Sie verhalten sich so als ob. Aber mit Sünde hat das Christentum immer zu kämpfen gehabt.<br /><br />Und natürlich kann man jede Abweichung letztlich auch irgendwo als diametrale solche darstellen. Der entscheidende Punkt ist, es ist eine Abweichung - oder wäre eine, wenn es denn wirklich so gemeint wäre.Imrahilnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-1688521999795123592017-05-24T08:44:53.532+02:002017-05-24T08:44:53.532+02:00Lt. MTD gibt es u.a. folgende angebliche Maximen f...Lt. MTD gibt es u.a. folgende angebliche Maximen für ein gelingendes Leben:<br /><br />*Das wesentliche Ziel des Lebens ist es, glücklich und mit sich selbst im Reinen zu sein. <br /><br />**Es ist nicht nötig, Gott einen besonders bedeutenden Platz im eigenen Leben einzuräumen, außer man braucht Ihn, um ein Problem zu lösen. <br /><br />Jesus Christus lehrt uns dagegen das Doppelgebot der Gottes- und der Nächstenliebe:<br /><br />"Du sollst den Herrn, Deinen Gott, lieben aus ganzem Herzen, aus ganzer Seele und mit all Deinem Gemüt."<br /><br />Und gleichbedeutend wichtig:<br /><br />"Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst."<br /><br />DAS ist etwas diametral Anderes, als insbesondere das, was nach MTD unter ** ausgesagt ist!<br /><br />Aber genau das Doppelgebot der Liebe ist und bleibt die eigentliche Lebensaufgabe des Christen in der Welt, und wenn er sich konsequent darauf einlässt, wird er wirklich das wahre Glück erfahren und mit sich selbst auch am Ende des Erdenlebens im Reinen sein, wie es von der MTD unter * dem Menschen zur Lebensaufgabe gestellt wird. <br /><br />Lehrer Lämpelnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-91894958604532545982017-05-23T21:17:10.002+02:002017-05-23T21:17:10.002+02:00Gerade musste ich auch an die irischen und angelsä...Gerade musste ich auch an die irischen und angelsächsischen Wandermönche denken, die ja im 6., 7., 8. Jahrhundert hierzulande für die Christianisierung sorgten - St. Kolumban, St. Winfried Bonifatius, St. Magnus, St. Willibrord usw. Die kann man nun schon eher als Graswurzelbewegung bezeichnen, auch wenn sie sich bekanntlich ihre Missionsvollmacht vom Papst bestätigen ließen. Aber die sahen ja andererseits gerade das In-die-Fremde-Ziehen für Christus als ihr Charisma, im Gegensatz zur stabilitas loci der Benediktiner, die Dreher auch propagiert. Diese beiden Lebensweisen (allein zu den Heiden ziehen vs. in stärker abgeschiedener Gemeinschaft stabil zusammenleben) können sich natürlich gut ergänzen, aber Dreher meint ja offenbar, in barbarischen Zeiten sei nur das eine nötig...<br /><br />- Crescentia.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-28570081901525209842017-05-23T19:58:53.811+02:002017-05-23T19:58:53.811+02:00@ KingBear: Ja, genau so ist es; MTD ist nicht fal...@ KingBear: Ja, genau so ist es; MTD ist nicht falsch, sondern zu wenig. Aber die Kritiker von MTD fallen dann manchmal eben, weil ihnen MTD nicht genug ist, leider in das Muster, MTD (implizit) auch als *falsch* darzustellen.<br /><br />Z. B. heißt es ja hier, bei MTD ginge es hauptsächlich darum, "das eigene Selbstwertgefühl und das subjektive Glücksgefühl zu steigern und gut mit anderen auszukommen". Das ist noch nicht spezifisch christlich, geschenkt. Aber da kommt dann implizit irgendwie so rüber, es wäre was Schlechtes, ein normales, gesundes Selbstwertgefühl zu haben (bzw. bei Menschen, die ein krankhaft niedriges Selbstwertgefühl haben, dieses zu steigern), und glücklich, zufrieden und nett zu sein und gut mit seinen Mitmenschen auszukommen. Irgendwas muss man wohl falsch machen, wenn man in seinem Leben nicht genügend Opfer bringt und Leid und Verfolgung erlebt, hm? Das ist wohl nicht die Aussageabsicht, aber so kann es gelegentlich rüberkommen. Psychische Gesundheit und soziale Intelligenz ist nichts, was man heruntermachen muss.<br /><br />- Crescentia.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-58976261005660337032017-05-23T19:45:57.103+02:002017-05-23T19:45:57.103+02:00Dass ich es "nur positiv" sehen würde, h...Dass ich es "nur positiv" sehen würde, habe ich nicht gesagt.<br /><br />- Crescentia.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-62956559104932498512017-05-23T19:38:11.679+02:002017-05-23T19:38:11.679+02:00Ha! Mir ist durch deinen Kommentar gerade erst kla...Ha! Mir ist durch deinen Kommentar gerade erst klar geworden, wie unpassend Drehers Analogie eigentlich ist, wenn man es durchdenkt. In einer Situation, in der im Westen äußerlich Chaos herrschte (auch wenn man eine einzelne Abdankung nicht als totalen Weltuntergang sehen will, es herrschte tatsächlich sehr viel Chaos im fünften oder sechsten Jahrhundert) und heidnische (oder arianische, siehe die Ostgoten) Barbaren auf oftmals ziemlich brutale Weise nach und nach die Macht über das christliche Römische Imperium übernahmen, wie reagierten da die Bischöfe und Päpste? Sie schickten Missionare (wie einen Augustinus von Canterbury, um noch ein anderes Beispiel eines Heiligen zu nennen) zu den Fürsten von Franken, Langobarden, Angeln, Sachsen, Goten usw., und die bekehrten diese, und so wurden dann die Barbarenvölker top-down zum Christentum bekehrt (und am Anfang nahmen wahrscheinlich sowohl Fürsten als auch Volk den Glauben eher als den Kult irgend so eines neuen, ihnen bisher unbekannten Gottes an, der ihnen vielleicht größeren Erfolg im Krieg usw. garantieren würde). So entstand dann das christliche Mittelalter. Graswurzelbewegung total überzeugter Basisgemeinden, die sich aus Kultur und Politik einer sich vom Christentum abwendenden Gesellschaft zurückziehen, um sich eine Arche für ihr Überleben zu schaffen, eindeutig!<br /><br />Hm, ich habe das Gefühl, der Islam könnte wieder zu einem passenden äußeren Feind werden.<br /><br />- Crescentia.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-17706657666409382992017-05-23T19:23:35.230+02:002017-05-23T19:23:35.230+02:00Gewiß.
Das halte ich allerdings für eine andere B...Gewiß.<br /><br />Das halte ich allerdings für eine andere Baustelle, die sich recht schön unter den etwas sperrigeren Namen eines "Antidogmatismus" einerseits, dem Zurückschrecken vor der christlichen Moral andererseits und im Hinterkopf dem (laut MTD-Konzept ja offiziell ausgeschlossenen) Hintergedanken, daß es so ganz sicher ja doch nicht sei, daß es Gott gebe, ausdrücken lassen...<br /><br />was eine andere Baustelle ist.<br /><br />MTD, wie es beschrieben wird, klingt eben ganz anders, nämlich nach religiösem Mitläufertum, das gegenüber dem wahren Glauben dann auch regelmäßig Desinteresse, aber außer in Moralangelegenheiten in der Regel auch keinen Widerspruch entgegenbringt, und dazu würde ich sagen: solche Probleme hätten wir hier gern. (Crescentia hat ja ganz richtig beschrieben, daß die - zumindest auf Stadtgebiet, Anm. - Tendenz im Verschwinden begriffen ist; nur sehe ich das außer bei denen paar, die dadurch vielleicht zu religiös eifrigen Christen gehen, durchaus nicht nur positiv.)Imrahilnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-44417900758183303812017-05-23T19:20:26.469+02:002017-05-23T19:20:26.469+02:00Es gibt Probleme, die hat Chesterton schon beschri...Es gibt Probleme, die hat Chesterton schon beschrieben und die sind jetzt noch schlimmer geworden, und dann gibt es andere, die wieder verschwunden sind oder sich sehr stark verändert haben.<br /><br />Hm... beim Sozialdarwinismus ist mein Eindruck anders. (Außer vielleicht, man schaut auf us-amerikanische Sozialpolitik; aber in Europa findet sich das doch nicht so sehr... oder? Wo konkret siehst du Beispiele für heutigen Sozialdarwinismus? Ich meine, abgesehen davon, dass es in jeder Gesellschaft immer bis zu einem gewissen Grad Verachtung für die geben wird, die nicht erfolgreich sind und den Standards nicht entsprechen, ohne dass das offiziell als gut gilt...)<br /><br />- Crescentia.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-13807524936333828112017-05-23T19:15:32.426+02:002017-05-23T19:15:32.426+02:00*das* kann allerdings recht gut sein (auf Frankrei...*das* kann allerdings recht gut sein (auf Frankreich bezogen).Imrahilnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-10363115680630080292017-05-23T19:05:52.562+02:002017-05-23T19:05:52.562+02:00Ich würde sagen, das Problematische an MTD (dass d...Ich würde sagen, das Problematische an MTD (dass die Bezeichnung "Deismus" nicht so richtig passt, ist mir auch schon aufgefallen, aber da mag man sich bei den Soziologen Smith und Denton beschweren) ist nicht so sehr das, was die genannten fünf Glaubenssätze aussagen - abgesehen von den von Dir genannten Einwänden -, sondern vielmehr, dass dieser Glaube inhaltlich nicht wesentlich über diese Sätze *hinausgeht* - und somit auch da, wo er dem christlichen Glauben nicht dezidiert *widersprucht*, kaum etwas explizit Christliches an sich hat. <br /><br />Zu behaupten, dass dies der Fall sei, mag eine polemische Zuspitzung sein, aber ich möchte sagen, sowohl die "Impulse" gewisser Bistumsseiten auf Facebook als auch einige Gespräche, die ich mit jungen Erwachsenen (Katholiken, und kirchlich sogar ziemlich aktiv) geführt habe, deuten schon ziemlich stark in diese Richtung. KingBearhttps://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-40765851093371618572017-05-23T18:58:27.516+02:002017-05-23T18:58:27.516+02:00Kann auch sein, dass es sich weniger auf die Zeit ...Kann auch sein, dass es sich weniger auf die Zeit unter Henri IV. und eher auf die Zeit zwischen ca. 1610 und 1650 bezog - eben die Zeit eines Franz von Sales, eines Vinzenz von Paul, usw.; das weiß ich nicht mehr ganz genau.<br /><br />- Crescentia.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-35290933655042072452017-05-23T18:23:14.459+02:002017-05-23T18:23:14.459+02:00Anmerkung:
>>So kann man sich eine Krise na...Anmerkung:<br /><br />>>So kann man sich eine Krise natürlich auch herbeireden.<br /><br />Damit ich nicht mißverstanden werde: Selbstverständlich *gibt* es eine Krise.<br /><br />Um so bedeutender, sich nicht eine ganz andere herbeizureden.Imrahilnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-20091786646160135982017-05-23T18:13:33.971+02:002017-05-23T18:13:33.971+02:00Sehr richtig.
(Mein Kommentar weiter unten war be...Sehr richtig.<br /><br />(Mein Kommentar weiter unten war bevor ich das gelesen hatte.)Imrahilnoreply@blogger.com