tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post7139115672305535666..comments2024-03-28T22:21:56.653+01:00Comments on Huhn meets Ei - Katholisch in Berlin: Nachrufe sind auch nicht mehr das, was sie mal warenKingBearhttp://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.comBlogger7125tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-42275451590734411782016-07-16T22:36:25.515+02:002016-07-16T22:36:25.515+02:00Ich habe mich vor längerer Zeit ausführlich und in...Ich habe mich vor längerer Zeit ausführlich und intensiv mit dem Problem der Organspende und in diesem Zusammenhang mit dem sog. "Hirntod" befasst und darüber intensiv gelesen und recherchiert.<br />In diesem Zusammenhang wurde ich auf die sog. "Nahtoderfahrungen" aufmerksam gemacht, die ich bis dahin eher leichthin als eine Art Halluzinationen abgetan hatte.<br />Ich las als erstes hierzu das Buch des niederländischen Kardiologen Pim van Lommel "Endloses Bewusstsein" und sah, nun sehr aufmerksam geworden, auch entsprechende Fernsehbeiträge u.a. auf Bibel.tv und lernte so den philosophisch und theologisch gebildeten Pädagogen Jörgen Bruhn kennen, der neben seinen umfangreichen Erfahrungen auf diesem Gebiet sein Buch "Blicke hinter den Horizont" vorstellte. <br />Ich habe es erworben und las es mit meiner Frau zusammen.<br /><br />Fazit darin ist, dass es eine nach dem irdischen Tod weiterlebende Seele gibt und viele der aus den Nahtoderfahrungen (NTE) Zurückgekehrten übereinstimmend von ihnen dort widerfahrenen Erlebnissen berichten.<br /> <br />Je nach Vordringtiefe in dieses Gebiet gibt es mehr oder weniger von Bruhn als "Mosaiksteine" bezeichnete Erfahrungen, die die Seelen machen:<br /><br />Z.T. sind diese Erfahrungen sogar nachprüfbar, wie akustische Eindrücke oder Erlebnisse der Seele während der sog. "Ausleibigkeit".<br /><br />Ein Erlebnis der NTE ist die Begegnung - eher die Schau - mit einem sog. "Lichtwesen", das Bruhn als das "Heilige" bezeichnet und das von den Menschen je nach ihrem Weltbild zu irdischen Lebzeiten unterschiedlich gedeutet wird.<br /> <br />Ich selbst deute es nach den Berichten als Jesus Christus selbst.<br /><br />Ein weiterer Mosaikstein der NTE ist die übereinstimmend erfahrene Botschaft, dass es im irdischen Leben einzig und allein auf die [hier geübte] Liebe und auf den Erwerb von Wissen/Erkenntnis ankomme.<br /><br />All das kann ich gut mit meinem christlich-katholischen Glauben vereinbaren und integrieren.<br /><br />Ich stimme weitgehend jedoch nicht in allem mit dem erkennbar im protestantischen Glauben beheimateten Autor Jörgen Bruhn überein (z.B. nicht darin, was seine Einstellung zur Hölle oder den "christlich-altkirchlichen" Dogmen angeht), aber das gen. Buch ebenso wie auch das von van Lommel empfehle ich jedem wärmstens zu lesen, ehe man sich z.T. sträflich leichtfertig über die Existenz oder Nichtexistenz einer Seele, das Jenseits oder gar über Jesus Christus, den Sohn Gottes, und seine Botschaft auslässt.Lehrer Lämpelnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-14454327173134694052016-07-15T20:48:02.680+02:002016-07-15T20:48:02.680+02:00Ach ja, nochwas:
https://www.youtube.com/watch?v=...Ach ja, nochwas:<br /><br />https://www.youtube.com/watch?v=d0Mtlklmna0Imrahilnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-18495953409455542262016-07-15T20:16:39.091+02:002016-07-15T20:16:39.091+02:00So jetzt *nochmal* Chesterton, aber diesmal ganz k...So jetzt *nochmal* Chesterton, aber diesmal ganz kurz:<br /><br />"Der Atheismus ist, nehme ich an, das Extrembeispiel des einfältigen Glaubens. Ein Mann sagt, es gebe keinen Gott; wenn er das wirklich in seinem Herzen sagt, dann ist er diese bestimmte Sorte Mensch, die in der Schrift erwähnt wird; aber jedenfalls, wenn er es gesagt hat, hat er es gesagt, und es scheint, daß es über das Thema weiter nichts zu sagen gibt. Das Gespräch wird, so scheint es höchstwahrscheinlich ermatten.<br /><br />Die Wahrheit ist, daß die Atmosphäre der Aufregung, von der der Atheist lebte, eine Atmosphäre erregten und erschütternden Gottglaubens war und überhaupt keine des Atheismus; es war eine Atmosphäre des Trotzes, nicht der Verleugnung. Unehrfurcht ist ein sehr kriecherischer Parasit der Ehrfurcht, und wo diese hungert, hungert auch jene. Nach dem ersten Gewese über die bloß ästhetischen Effekte der Blasphemie verschwindet die ganze Angelegenheit in sein eigenes Nichts. Ohne Gott keine Atheisten."Imrahilnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-12779074333743376392016-07-15T20:09:29.668+02:002016-07-15T20:09:29.668+02:00So, und nach dem kleinen Chesterton-Exzess stelle ...So, und nach dem kleinen Chesterton-Exzess stelle ich noch fest, daß die Komplet an dieser Stelle geradezu haarsträubend übersetzt wurde.<br /><br />Im Original heißt es: Noctem quietam et finem... <br /><br />was für finem? finem bonum? so anspruchslos? neinneinnein...<br /><br />... finem perfectum concedat nobis Dominus omnipotens.<br /><br />"Ein vollkommenes Ende". Wer noch mehr provozieren will, kann auch ruhig "ein perfektes Ende" sagen. :-)<br /><br />In diesem Sinne: Divinum auxilium maneat semper nobiscum.Imrahilnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-27610971484097474772016-07-15T20:03:25.370+02:002016-07-15T20:03:25.370+02:00Aber gemäß dem anscheinenden Zustand des Mannes, w...Aber gemäß dem anscheinenden Zustand des Mannes, wie ihn der Heide oder der Agnostiker sieht, kann dieses primäre Bedürfnis der menschlichen Natur nie erfüllt werden. Die Freude sollte von ausdehnender Art sein, aber beim Agnostiker muß sie konzentriert werden, muß sich an eine Ecke der Welt klammern. Die Trauer sollte von konzentrierter Art sein, aber beim Agnostiker wird ihre Wüstenei in eine undenkbare Ewigkeit hinein verbreitet. Und dies ist, was ich „verkehrtherum geboren werden“ nenne. Vom Skeptiker sagt man mit recht, er kehre das Unterste zuoberst, denn seine Füße tanzen nach oben in müßigen Extasen, während sein Hirn im Abgrund ist. Dem modernen Menschen sind die Himmel genaugenommen unter der Erde. Die Erklärung ist einfach: er steht auf dem Kopf, und das ist ein recht schwaches Standbein. Aber wenn er seine Füße wiedergefunden hat, wird er es wissen.<br /><br />Das Christentum befriedigt plötzlich und vollkommen den uralten Instinkt des Menschen, richtigherum zu hängen; befriedigt ihn vor allem darin, daß durch seinen Glauben die Freude etwas Gigantisches und die Trauer etwas Spezielles und Kleines wird. Das Verlies über uns ist nicht taub, weil das Universum ein Idiot sei; die Stille nicht die herzlose Stille einer endlosen und ziellosen Welt. Vielmehr ist die Stulle um uns herum eine kleine, bemitleidenswerde Stille wie die plötzliche Stille in einem Krankenzimmer. Man gestattet uns vielleicht die Tragöde als eine Art barmherzige Komödie: denn die fieberhavte Energie der göttlichen Dinge uns wie eine betrunkene Farce niederschlagen würde. Wir können mit unseren Tränen besser umgehen als mit der ernormen Unbeschwertheit der Engel. So sitzen wir vielleicht in einer sternenbesäten Kammer der Stille, und das Gelächter des Himmels ist so laut, daß wir es nicht hören.<br /><br />Die Freude, die die kleine öffentliche Sache des Heiden war, ist das gigantische Geheimnis des Christen. Und sowie ich diesen chaotischen Band abschließe, öffne ich erneut das seltsame kleine Buch, als dem das Christentum kam; und mich beschleicht eine Art Bestätigung. Die enorme Figur, die die Evangelien füllt, erhebt sich in dieser Beziehung wie in jeder anderen über alle die Denker, die jemals sich für groß gehalten haben. Sein Pathos war natürlich, fast schon léger. Die Stoiker, die antiken wie die modernen, sind stolz darauf, ihre Tränen zu verbergen. Er verbarg seine Tränen nie, er zeigte sie bereitwillig auf seinem offenen Gesicht bei jedem alltäglichen Anblick, wie z. B. dem Anblick seiner Heimatstadt aus der Weite [gemeint ist Jerusalem, nicht wirklich Heimatstadt, aber gut]. Doch er verhüllte etwas.<br /><br />Feierliche Übermenschen und koloniale Diplomaten sind stolz darauf, ihren Zorn im Zaume zu halten. Er hielt seinen Zorn nie im Zaum. Er schmiß Möbelstücke die Vordertreppen des Tempels hinunter und fragte Menschen, wie sie denn glaubten, der Verdammnis der Hölle entrinnen zu können. Doch er verhüllte etwas.<br /><br />Ich sage es mit Ehrfurcht: es gab in dieser umwerfenden Persönlichkeit einen Zug, den man wohl Schüchternheit nennen muß. Es gab etwas, daß er vor allen Menschen versteckte, wenn er auf einen Berg ging, um zu beten. Es gab etwas, daß er dauernd durch abruptes Schweigen und ungestüme Isolation überdeckte.<br /><br />Es gab etwas, daß so groß war, daß Gott es uns nicht zeigen konnte, als er auf Erden wandelte.<br /><br />Und ich habe mir manchmal gedacht, es war seine Heiterkeit.<br /><br />(G. K. Chesterton, Orthodoxy IX)Imrahilnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-86799386432573125182016-07-15T20:02:54.534+02:002016-07-15T20:02:54.534+02:00Man sagt, das Heidentum sei eine Religion der Freu...Man sagt, das Heidentum sei eine Religion der Freude und das Christentum eine des Leids; grad so gut könnte man sagen, das Heidentum sei reines Leid und das Christentum reine Freude; diese Konflikte bedeuten nichts und führen zu nichts. Jeder Mensch muß in sich sowohl Freude als auch Leid haben; interessant ist nur, wie die zwei Dinge ausbalanciert und verteilt sind. Und das wirklich Interessante ist folgendes: Der Heide war (im großen und ganzen) freudiger und umso freudiger, je mehr er sich der Erde näherte, aber trauriger und umso trauriger, je mehr er sich dem Himmel näherte. Die Fröhlichkeit des Heidentums in Bestform, wie in dem spielerischen Wesen eines Catull oder Theokrit, ist in der Tat eine ewige Fröhlichkeit, die eine dankbare Menschheit nie vergessen soll oder wird. Aber es ist eine Fröhlichkeit über die Tatsachen des Lebens; nicht über seinen Ursprung. Dem Heiden sind die kleinen Dinge süß wie die kleinen Steinchen, die aus dem Berg ausbrechen, aber die weitläufigen Dinge so bitter wie das Meer. Wenn der Heide in den Kern des Universums blickt, ist er mit Kälte geschlagen. Hinter den Göttern, die bloß despotisch sind, hocken die Schicksale, die tödlich sind. Nein, die Schicksale sind schlimmer als tödlich; sie sind tot.<br /><br />Und wenn die Rationalisten sagen, daß die antike Welt aufgeklärter war als die christliche, haben sie von ihrem Standpunkt aus ganz recht. Denn wenn sie „aufgeklärt“ sagen, meinen sie verdunkelt mit unheilbarer Verzweiflung. Es ist gänzlich richtig, daß die antike Welt moderner als die christliche war. Das Band, das ihnen gemeinsam ist, ist daß die Alten und die Modernen gleichermaßen unglücklich über die Existenz, über Alles, waren, während die Leute im Mittelalter von allen Dingen wenigstens darüber froh waren.<br /><br />Ich gestehe frei zu, daß die Heiden wie die modernen nur über Alles unglücklich waren – sie mögen ganz vergnügt über alles andere gewesen sein. Ich gestehe zu, daß die Christen des Mittelalters nur mit Allem im Frieden waren – sie waren im Krieg mit allem anderen. Aber wenn wir unser Augenmerk richten auf den primären Angelpunkt des Kosmos, dann gab es mehr kosmische zufriedenheit in den engen und blutgetränkten Gassen von Florenz als im Theater von Athen oder dem offenen Garten Epikurs. Giotto lebte in einer düsteren Stadt als Euripides, aber in einem fröhlicheren Universum.<br /><br />Die Menschen sind mit Masse gezwungen gewesen, fröhlich über die kleinen Dinge zu sein, aber traurig über die großen. Nichtsdestoweniger (so stelle ich trotzig mein letztes Dogma auf) ist es beim Menschen nicht vorgesehen, daß das so ist. Der Mensch ist mehr er selbst, der Mensch ist menschlicher, wenn die Freude in ihm das Grundlegende und die Trauer das Oberflächliche ist. Die Melancholie sollte ein unschuldiges Zwischenspiel, eine zarte und flüchtige Geisteshaltung sein; Lobpreis der andauernde Puls der Seele. Pessimismus ist bestenfalls ein emotionaler Halb-Urlaub; die Freude die aufrührerische Arbeit, von der alle Dinge leben. Imrahilnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-65361550022583474012016-07-15T20:02:21.730+02:002016-07-15T20:02:21.730+02:00Muß sein:
Aber dieses breitere, abenteuerlichere ...Muß sein:<br /><br />Aber dieses breitere, abenteuerlichere christliche Universum hat ein letztes Kennzeichen, das schwierig auszudrücken ist; doch als Abschluß dieser ganzen Angelegenheit will ich versuchen, es auszudrücken. All die ernstzunehmenden Kritikpunkte an der Religion betreffen die Frage, ob ein Mensch, der verkehrtherum geboren wurde, feststellen kann, wann er wieder richtigherum gedreht worden ist. Das ursprüngliche Paradox des Christentums ist, daß die gewöhnlichen Umstände der Lage des Menschen nicht die gesunden oder sinnvollen oder sinnvollen sind; daß das Normale selbst abnormal ist. Dies ist zuinnerst die Philosophie vom Sündenfall.<br /><br />In dem interessanten neuen Katechismus von Sir Oliver Lodge waren die ersten beiden Fragen: „Was bist du?“ und „Was ist dann der Sündenfall?“ Ich amüsierte mich (erinnere ich mich) sehr dabei, meine eigenen Antworten auf die Fragen hinzuschreiben, aber ich fand bald heraus, daß es sehr zerbrochene und agnostische Antworten waren. Auf die Frage „Was bist Du?“ konnte ich nur antworten „was weiß ich; das weiß Gott allein“. Und auf die Frage „Was bedeutet 'Sündenfall'“ konnte ich in vollem Ernst antworten: „Daß ich, was immer ich auch sei, jedenfalls nicht ich selbst bin.“ Dies ist das erste Paradox unserer Religion; etwas, das wir nie in irgendeinem vollständigen Sinne gekannt haben, ist nicht nur besser als wir, sondern sogar unserer Natur mehr entsprechend als wir. Und es gibt keine Prüfung dafür, außer die bloß vorgestellte, mit der diese Seiten begannen, die von der Gummizelle und der offenen Tür. Erst seit ich die Orthodoxie kenne, kenne ich den geistigen Befreiungsschlag. Aber zusammengefaßt hat das eine spezielle Anwendung, und zwar auf die ultimative Idee der Freude.Imrahilnoreply@blogger.com