tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post3931437932998625088..comments2024-03-28T22:21:56.653+01:00Comments on Huhn meets Ei - Katholisch in Berlin: Kann die Politik uns nicht vielleicht bitte doch retten? KingBearhttp://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.comBlogger5125tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-13310610121751944612018-06-14T21:47:32.583+02:002018-06-14T21:47:32.583+02:00Übrigens ein Nachtrag OT zum letzten Punkt:
Was a...Übrigens ein Nachtrag OT zum letzten Punkt:<br /><br />Was aber mit dem Einwand "ja, aber die AfD hat doch auch sehr viele, wenn auch nicht ganz so viele, Stimmen in Bayern geholt"?<br /><br />Gewiß; der Grund hierfür ist vermutlich ein anderer, nämlich eine gewisse - manche sagen katholische - Vorliebe der Bayern für ein gewisses Rabaukentum verbunden mit Ausgegrenztwerden. Das hat schon bei der doch beachtlichen, wenn auch letztlich nicht entscheidenden Sympathie vieler, wenn auch nicht der Mehrheit der Bayern für die vor allem vor-1923er NSDAP eine entscheidende Rolle gespielt (wobei damals noch unterstützend hinzukam, daß "Nazi" damals als geselliger Rufname für "Ignaz" allgemein verbreitet war).<br /><br />Klammer zu. Tut hier zum Thema ja nichts zur Sache.Imrahilnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-53930682008618818142018-06-14T20:42:08.752+02:002018-06-14T20:42:08.752+02:00"und wenn das heimische Christentum nicht zu ..."und wenn das heimische Christentum nicht zu großen Teilen so müde, kraftlos und von der Tendenz zur Selbstsäkularisierung angekränkelt wäre, wäre es ausgesprochen albern, von ein paar Millionen Muslimen in der Bevölkerung eine "Islamisierung" zu befürchten."<br /><br />Nun ist allerdings das heimische Christentum müde, kraftlos und von der Tendenz zur Selbstsäkularisierung todkrank. gerdhttps://www.blogger.com/profile/07838855991311947296noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-22094654619150762522018-06-14T19:54:45.048+02:002018-06-14T19:54:45.048+02:00Was übrigens das Folgende betrifft:
>>"...Was übrigens das Folgende betrifft:<br /><br />>>"migrationsbedingt auch eine ganz andere Bedrohungslage im Hinblick auf eine Verdrängung des Christentums". Da könnt' ich mich ja schon wieder aufregen. Ich will nicht leugnen, dass die Migrationskrise eine Reihe von gesellschaftlichen Problemen verursacht oder verschärft hat, aber die Gefahr einer "Verdrängung des Christentums" gehört sicherlich nicht dazu.<br /><br />Deine politischen Bedenken teile ich sehr wohl. Diese Art von unheilsschwangerer Rede wird in der Regel von Leuten vom Stapel gelassen, die gegen die Ausländer gern auch mal die Moral beiseitelassen. An dieser Stelle muß man einfach auch mal sagen, daß man tun muß, was man tun muß, auch und gerade wenn man dadurch jämmerlich untergeht.<br /><br />Der Sache nach kann man allerdings eine gewisse Berechtigung der Befürchtung nicht leugnen. *Natürlich*<br /><br />>>wenn das heimische Christentum nicht zu großen Teilen so müde, kraftlos und von der Tendenz zur Selbstsäkularisierung angekränkelt wäre, wäre es ausgesprochen albern, von ein paar Millionen Muslimen in der Bevölkerung eine "Islamisierung" zu befürchten.<br /><br />ja, das stimmt, aber das heimische Christentum *ist* eben müde, kraftlos und von der Tendenz zur Selbstsäkularisierung angekränkelt. Und das wird sich so schnell auch nicht ändern.<br /><br />Und der Punkt ist, ohne Moslems würde ein religiöses Revival, wenn es irgendwann einmal kommen könnte und soweit es im kleinen stattfindet, recht sicher zugunsten der alten Religion ausfallen, aber *mit* einer Menge von eifrigen und überzeugten Moslems kann das durchaus anders sein. Nature abhors a vacuum. Ein wirklich christliches Deutschland *hätte* die Kraft gehabt, mit so vielen Moslems vernünftig, tolerant und liebevoll umzugehen, aber ob die Kraft des Deutschlands, wie es ist, dafür ausreicht?<br /><br />(Übrigens vermutlich der Grund, warum zu dem allerdings von dem "es ist nie erlaubt, Böses zu tun, auch wenn"-Prinzip verbotenen Alternative, die AfD zu wählen, ausgerechnet dort so viele greifen, wo es besonders viele Areligiöse und besonders wenige Moslems gibt. Nicht die Menschen sind das Problem, sondern das Prinzip, deswegen ist letzteres irrelevant; und die Areligiösen würden gern so bleiben, wie sie sind, und wissen unterschwellig, daß sie gegenüber einer kraftvoll auftretenden Religion keinen Bestand haben werden. Da ist selbst das schwache, kränkelnde Christentum noch besser.)Imrahilnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-87467318685056877702018-06-14T19:38:48.544+02:002018-06-14T19:38:48.544+02:00Recht zu geben ist Kuddel allerdings darin, daß er...Recht zu geben ist Kuddel allerdings darin, daß er das Mehrheitswahlrecht undemokratisch nennt - zumindest dann, wenn man unter "Demokratie" nicht "etwas, dem von der Tradition der Name Demokratie verliehen worden ist", sondern "etwas, das der Sache nach demokratisch ist" versteht. Insofern ist schon der Verhältniswahl-Parlamentarismus höchstens ein "demokratisches Element", das zu einer im Grunde genommenen aristokratischen Gesellschaft führt, das Mehrheitswahlrecht völlig undemokratisch - was für antike Philosophen aber ein Lob gewesen wäre.<br /><br />(Etwas völlig anderes ist, ob man die amerikanische *Gesellschaft* demokratisch nennt. Das ist eine Frage der gesellschaftlichen Grundkonventionen mindestens ebenso wie des politischen Systems, und in *dieser* Hinsicht spricht einiges dafür, daß Amerika in einer Weise eine Demokratie ist, die von Deutschland weit entfernt ist. Das eigentliche Deutsche in der Politik ist der *Rechtsstaat*; wir sind, und ich meine das gar nicht despektierlich, von Herzen gern Untertanen einer (möglichst) wohlwollenden nach Eignung, Leistung und Befähigung ausgewählten Beamtenbürokratie, bei der die wesentlichen Fragen im Zweifelsfall durch ein Gericht geklärt werden. - Aber daß Amerika als Gesellschaft demokratischer ist, macht nicht das System demokratischer.<br /><br />Freilich übersieht Kuddel, daß wir in Deutschland insbesondere eine Fünfprozenthürde haben, was, wie wir kürzlich gesehen haben, unter anderem dazu führt, daß vernünftige Kritikpunkte von rechts erst *dann* eine Chance haben, wenn sie einen Pakt mit dem Pöbel schließen, um dann vom Pöbel aufgefressen zu werden ("Pöbel" hier als Geisteshaltung, nicht als Vermögens- oder Dialektfrage verstanden) - *dann* aber eine sehr gute.<br /><br />Auch gibt es nicht "eine Vielzahl von christlichen Parteien", sondern genau zwei in einer Union verbundene, plus Kleinparteien, die Kuddel nicht meint. Hierfür gilt im Guten wie im Schlechten ziemlich dasselbe wie für die amerikanischen Republikaner, außer, im Guten, daß unsere Union sich weder einem Trump noch wirtschaftlichem Radikalliberalismus hingegeben hat und, im Schlechten, daß sie schneller als die Republikaner bei den berühmten Schlachten circa sextum nachgegeben hat.Imrahilnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-68421106628612737072018-06-14T19:26:15.072+02:002018-06-14T19:26:15.072+02:00Also bevor irgendein Mitleser etwas anderes vermut...Also bevor irgendein Mitleser etwas anderes vermutet, Kuddel bin sicher nicht ich. :D<br /><br />Eine differenzierte Auseinandersetzung von mir mit der Benedikt-Option steht noch aus und kommt auch noch irgendwo in irgendeiner Form; ob sie jemanden interessiert, ist eine andere Frage.<br /><br />Generell scheint mir entgegen dem, was er selber meint propagieren zu müssen, daß mir Rod Dreher sogar *zu viel* Wert auf Politik legt.<br /><br />>>Das Beste, was rechtgläubige Christen heute noch von der Politik erhoffen können, ist, dass sie einen Freiraum schafft oder bewahrt, innerhalb dessen die Kirche ihre Werke der Nächstenliebe, des Kulturaufbaus und der Bekehrung betreiben kann.<br /><br />Hoffen kann man auf alles Legitime. Sofern es aber um realistische Hoffnung geht, die Mr. Dreher ja meint: nein, gerade das können wir realistischerweise von der Politik *nicht* erhoffen. Wir haben von der real existierenden Politik nichts zu erwarten im Bestfall Untätigkeit, Schlupflöcher und das Einfordern von Lippenbekenntnissen zu modernen Werten pp., die wir, wenn wir klug sind, gerade noch mit unserem Gewissen vereinbar abgeben und uns an den entscheidenden Quellen ausschweigen können; im zweitbesten Fall Knüppel zwischen die Beine.<br /><br />Aufgeben dürfen wir die Politik trotzdem nicht (ganz); und nein, ich unterstelle Mr. Dreher nicht, daß er das fordert (er sagt nur sehr ausführlich und oft, daß wir sie gewissermaßen *halb* aufgeben sollen ;-) ). Klar ist aber: Es handelt sich hierbei um den Gedanken, den C. S. Lewis in der nordischen Mythologie so schätzte und der sich so anhört:<br /><br />"The whole point of Odin was that he had the right but not the might. The whole point about Norse religion was that it alone of all mythologies told men to serve gods who were admittedly fighting with their backs to the wall and would certainly be defeated in the end. 'I am off to die with Odin' said the rover in Stevenson's fable, thus proving that Stevenson understood something about the Nordic spirit which Germany has never been able to understand at all. The gods will fail. The wisdom of Odin, the humorous courage of Thor (Thor was something of a Yorkshireman) and the beauty of Balder will all be smashed eventually by the realpolitik of the stupid giants and misshapen trolls. But that does not in the least alter the allegiance of any free man. Hence, as we should expect, real Germanic poetry is all about heroic stands, and fighting against hopeless odds ..."<br /><br />Imrahilnoreply@blogger.com