tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post1554880966777178526..comments2024-03-28T22:21:56.653+01:00Comments on Huhn meets Ei - Katholisch in Berlin: Was ist dran an der "Benedict Option"? (Teil 5) KingBearhttp://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.comBlogger13125tag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-41029726349337122252017-07-28T12:24:39.130+02:002017-07-28T12:24:39.130+02:00Das Bundesverfassungsgericht und die deutsche Staa...Das Bundesverfassungsgericht und die deutsche Staatsrechtslehre haben Bedeutung und Umfang der Religionsfreiheit recht eindeutig definiert. Es bedarf also keineswegs einer Begriffsklärung, möglicherweise aber einer umfassenderen politischen Bildung, damit die entsprechenden Normen auch bekannt werden.Dybart Simpsonhttp://www.catholicism-wow.denoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-54982607194047600082017-06-29T11:08:17.234+02:002017-06-29T11:08:17.234+02:00Ach, wenn Du die unwesentliche Bemerkung gestattes...Ach, wenn Du die unwesentliche Bemerkung gestattest, das war doch echt kurz ;-)Imrahilnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-67858425607693604842017-06-29T11:03:02.616+02:002017-06-29T11:03:02.616+02:00Sehr gute Punkte.
Dieses Statement "Religion...Sehr gute Punkte.<br /><br />Dieses Statement "Religionsfreiheit gibt es nur für alle oder keine" dürfte allerdings ebenfalls unter der von mir oben kritisierten unklaren Trennung von An-sich und Zur-Zeit leiden und lediglich soviel bedeuten wie "Religionsfreiheit ist zur Zeit nur für alle oder für keine Religion zu bekommen".Imrahilnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-46618628759051529502017-06-29T09:26:41.381+02:002017-06-29T09:26:41.381+02:00Das ist der Kern des Problems: Wir müssen klären, ...Das ist der Kern des Problems: Wir müssen klären, was "Religionsfreiheit" eigentlich meint, was darin eingeschlossen ist und wo deren Grenzen sind (Jede Freiheit hat irgendwo Grenzen.). Was meint eingentlich "Religionsfreiheit"? Wie ist "Religionsfreiheit" definiert (Das Grundgesetz definiert Religionsfreiheit nicht, sondern setzt - im christliche-aufgeklärten Verständnis voraus, jeder wisse, was das ist.)? Es gibt im allgemeinen Bewußtsein nur eine vage, changierende Vorstellung von Religionsfreiheit, die so beliebig interpretierbar ist. Was wir brauchen ist einen klaren Begriff der Religionsfreiheit!Lothar W. Pawliczakhttps://www.facebook.com/Pawliczakagenturnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-377516985844246472017-06-29T03:01:13.995+02:002017-06-29T03:01:13.995+02:00"Wer gelegentlich mal ein Auge riskiert, um s..."Wer gelegentlich mal ein Auge riskiert, um sich öffentliche Social-Media-Diskussionen zuzumuten, in denen es irgendwie um Kritik am Islam geht, wird feststellen können, dass es von Kommentatoren nur so wimmelt, die nur auf die Gelegenheit warten, den Hinweis loszuwerden, das Christentum sei ja (mindestens) genauso schlimm."<br /> Ja, und *genau deswegen* muss man solchen Leuten klarmachen, dass sie sich irren (z. B. mit ein paar Fakten zu den Kreuzzügen und solchen Sachen; es ist unglaublich, welche Vorstellungen vom christlichen Mittelalter oder den Lehren der katholischen Kirche bei manchen Leuten so herumgeistern – und welche Wissenslücken es auch in Bezug auf die islamische Geschichte gibt). Die CSU ist nicht die SED, und das Christentum ist eben nicht der Islam, und also auch nicht „(mindestens)genauso schlimm“.<br /> Wenn jemand eine schlechte Religion sieht (um nicht immer den Islam zu nehmen, sagen wir mal, irgendeine ganz schlimme Sekte, die ihren Anhängern den kollektiven Selbstmord befiehlt, oder eben irgendwelche menschenopfernden heidnischen Kulte), und dann überzeugt man ihn, dass im Grunde alle Religionen gleich sind, was ist dann das Resultat? Sicher nicht, dass er dann für alle Religionen eintritt, sondern dass er meint, das Kind mit dem Bade ausschütten, alle Religionen ablehnen und sich dem Atheismus zuwenden zu müssen - in etwa so, als würde man Anarchist werden und alles, was mit Staat, Politik und Regierung zu tun hat, verdammen, weil es Hitler und Stalin gab. Diesen Irrtum muss man aufklären.<br /> Vielleicht haben wir mit Muslimen mehr gemeinsam als mit Atheisten, und ja, viele Leute sind mit den gleichen (unsinnigen) Begründungen ("Wir leben im Jahr 2017!" Ach, tatsächlich?) gegen manche Aspekte des traditionellen Islams wie gegen manche Aspekte des traditionellen Christentums. Aber, na ja, ich möchte ehrlich gesagt auch nicht gerne in einer vom Islam geprägten Gesellschaft leben. Die Religionen sind eben nicht alle gleich, und was nicht gleich ist, das kann man nicht immer völlig gleich behandeln.<br /><br />Entschuldigung, dass ich mich mal wieder nicht kurz fassen konnte; es ist wahrscheinlich auch niemand für totale uneingeschränkte Religionsfreiheit, ich wollte das hier nur noch einmal ansprechen, weil ich finde, dass man da vorsichtig sein und verschiedene Dinge unterscheiden sollte, bevor man sich mit anderen Religionsgemeinschaften solidarisiert (was sicher zu manchen Zeiten sinnvoll und notwendig ist).<br /><br />- Crescentia.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-16218066088996132812017-06-29T02:58:41.598+02:002017-06-29T02:58:41.598+02:00Ein Einspruch zu dem Absatz über Islam & Chris...Ein Einspruch zu dem Absatz über Islam & Christentum:<br /><br />"Religionsfreiheit gibt es nur entweder für alle Religionen oder für keine."<br /> Das ist einfach falsch. Das ist, als würde man sagen, "Politische Freiheit gibt es nur entweder für alle Parteien oder für keine". Das ist offensichtlich Blödsinn - gerade die Erhaltung der allgemeinen politischen Freiheit kann es in seltenen Fällen nötig machen, eine Partei (wie die NPD - ich verstehe die Argumentation des Bundesverfassungsgerichts hier immer noch nicht) zu verbieten. Sicher muss es politische Freiheit für viele Parteien geben, aber es gibt eben auch irgendwo eine Grenze (bei der Verfassungsfeindlichkeit). Die ist vielleicht nicht immer leicht zu finden, und vielleicht ist es besser, sie so großzügig wie möglich zu ziehen, aber irgendwann muss man sie irgendwo ziehen.<br /><br />Und das Gleiche gilt eben für Religionen. Muslime beten, fasten, tragen Kopftücher, trinken keinen Alkohol, wallfahrten nach Mekka, lehnen g'schlamperte Verhältnisse ab, etc. Von der Religionsfreiheit gedeckt, logisch. Aber was ist zum Beispiel mit… der Burka? Polygamen Ehen? Da wird es schon etwas schwieriger, aber so einfach ist es eben auch nicht, zu sagen, man schreibt denen jetzt vor, wie sie sich zu ihrem eigenen Besten zu verhalten haben. Aber dann - was ist mit Zwangsehen? Kinderehen? Ermordung von Apostaten? Noch extremeres Beispiel: Was, wenn jemand die Religion der Phönizier oder Azteken gern wiedereinführen würde und damit beginnt, Menschen dem Sonnengott zu opfern?<br /> Wenn jemand solche Dinge zu den Forderungen seiner Religion zählt, ist das dann auch noch von der Religionsfreiheit gedeckt? Oder muss man dann die Begriffe so umdefinieren, dass man sagt, "das gehört ja gar nicht zu seiner *richtigen* Religion, auch wenn er das so sieht" (eine Argumentation, mit der man auch sagen könnte, z. B. Gegnerschaft gegen die Homo-Ehe gehöre ja gar nicht zum "richtigen" Christentum), damit man es ihm verbieten und das Konzept der Religionsfreiheit trotzdem noch retten kann?<br /> Die Antworten sind offensichtlich; Religionsfreiheit hat eine Grenze, und deshalb muss es klare Vorstellungen von Gut und Böse geben - und dazu gehören auch klare Vorstellungen davon, in welche Bereiche der Staat wie weit eingreifen darf und in welche nicht. Ein Beispiel aus einem anderen Bereich: Ein Arzt darf einen Patienten nicht zwingen, eine Behandlung (z. B. Bluttransfusion, Chemotherapie, Operation, was auch immer) durchführen zu lassen, wenn der das nicht will, auch wenn das seine einzige Überlebenschance wäre. Da geht die Autonomie des Patienten vor. (Fälle von akut suizidgefährdeten oder fremdgefährdenden Menschen sind etwas anderes, aber auch mit denen darf man nicht einfach so alles machen, was einem einfällt.) Aber wenn z. B. Eltern, die Zeugen Jehovas sind, *ihrem dreijährigen Kind* eine absolut lebensnotwendige Bluttransfusion verweigern wollen, dann sieht die Sache wieder anders aus. Ein Staat darf nicht einfach in Entscheidungen religiöser Menschen eingreifen, die er für schlecht hält, solange nicht eine gewisse Schwelle überschritten ist. Da kann es sicher Diskussionen geben, und Grenzbereiche, und Fehlentscheidungen. Aber irgendwo muss es eine Grenze geben.<br /><br />(Fortsetzung folgt)<br /><br />- Crescentia.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-43182587320695005842017-06-28T21:33:52.818+02:002017-06-28T21:33:52.818+02:00Das "XXX" hat nichts zu bedeuten, hatte ...Das "XXX" hat nichts zu bedeuten, hatte das zu löschen vergessen...Imrahilnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-77016696055442000842017-06-28T20:59:04.322+02:002017-06-28T20:59:04.322+02:00>>Da fällt mir jetzt wieder dieses Mädel aus...>>Da fällt mir jetzt wieder dieses Mädel aus dem Café J ein, das sich über die allzu martialische Rhetorik von Johannes Hartls Vortrag "Erwecke die Helden" beschwerte.<br /><br />Warum sie das tat, weiß ich nicht; tatsächlich aber ist es jedenfalls kontraproduktiv anzunehmen, nur der Held könne sich irgendwie am Krieg beteiligen ;-)<br /><br />>>Schalte den Fernseher ab. Leg das Smartphone weg.<br /><br />Machen wir jetzt wieder Kritik an der modernen Unterhaltungstechnik?<br />>>Bei "Gründe eine Kirche" sehe ich einige meiner katholischen Leser (besonders einen - ich winke mal freundlich!) heftig zusammenzucken;<br /><br />Hier (*winkezurück*).<br /><br />>>man kann an dieser Stelle vielleicht beschwichtigend darauf hinweisen, dass das Buch schließlich unter anderem auch für protestantische Leser geschrieben ist,<br /><br />Das mag sein. Aber erstens ist uns mit einer neuen Spielart des Calvinismus auf lange Sicht ebensowenig oder jedenfalls ähnlich wenig gedient wie mit einer neuen Spielart des hier bekämpften Progressismus (vielleicht etwas mehr; vielleicht, wegen der damit eingebrachten falschen Assoziationen zum Thema Christentum, etwas weniger, ich weiß es nicht), von einer etwaigen taktischen Unterstützung ihrer Religionsfreiheit (s.o.) einmal abgesehen. Diese ganze Kirchengründerei ist aber *selbst* unter protestantischen Vorzeichen Unsinn; man gründet keine Kirche, jedenfalls nicht mit Absicht, auch Luther tat das nicht, auch Calvin tat das nicht, auch Zwingli tat das nicht, sondern man tritt in die wahre Kirche ein. Wenn man das Pech hat, sich darin zu irren, dann wird unter Umständen eine neue Kirche draus, aber mit Absicht eine Kirche gründen? Dies ist sicherlich aus der partikulären amerikanischen Geschichte verständlich, aber dann eben ein Unsinn. (Und Kirchengemeinden? Die gibt es vor Ort im Regelfall schon – wobei ich schon sehr stark vermuten, daß das nicht primär gemeint ist.)<br /><br />>>Es kann nicht oft genug betont werden: Gläubige müssen die gewöhnliche Falle meiden, zu glauben, Politik könne kulturelle und religiöse Probleme lösen.<br /><br />Es ist aber ebenfalls eine Falle zu glauben, Politik könne zum Lösen kultureller und religiöser Probleme prinzipiell (und nicht nur zur Zeit auf Grund der Umstände) gar keinen Beitrag leisten. Das ist natürlich eine theoretische Sache, aber Theorie wird letztlich immer irgendwo wichtig.<br /><br /><br />>>Wir sind jetzt eine Minderheit, also lasst uns eine kreative Minderheit sein - eine, die warme, lebendige, lichterfüllte Alternativen zu einer zunehmend kalten, toten und dunklen Welt anbietet.<br /><br />Auch nicht schlecht. Besser bzw. zusätzlich wäre es also eben doch angebracht (wobei man dazu vermutlich katholisch sein muß), sich vor Augen zu führen, daß man außerdem „virtual majority“ ist, weil alle Menschen, insoweit sie das Gute wollen, das wollen, was wir wollen, und weil kaum jemand oder streng scholastisch gesprochen überhaupt keiner wirklich das Schlechte will. Wir umfassen das ganze Volk, nicht reell, aber intentionell. Aber gut, auch das ist natürlich wieder so ein theoretischer Punkt. Wie gesagt: solche können praktische Auswirkungen haben (in dem Fall zum Beispiel den, daß wir nicht über den Elitismus in zu hohe Selbstanforderungen und darüber in Verzweiflung, Murren gegen Gott, der uns das zumutet, etc. verfallen.)Imrahilnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-16379973102836631532017-06-28T20:57:15.370+02:002017-06-28T20:57:15.370+02:00Es ist gut, ja; allerdings könnte man gerade hier ...Es ist gut, ja; allerdings könnte man gerade hier sein, daß *gerade wenn* die ganze Geschichte kein Spaziergang wird, es eben notwendig wird, zwischen dem noch Verteidigbaren („an sich ist eine nicht näher bestimmt geartete Vereinigung der Arbeiter der Welt ja eine gute Sache“) und dem von Grund auf Verkehrten (sagen wir „es rettet uns kein höheres Wesen, kein Gott, kein Kaiser, kein Tribun“) scharf zu unterscheiden.<br /><br />>> Eine gegenkulturelle Gemeinschaft, die sich der Verantwortung entzöge, für andere da zu sein und ihnen zu helfen, wäre letztlich nur 'eine kultiviertere Art, in der Lüge zu leben'.<br /><br />Da ist Havel zu streng; oder er setzt voraus, daß die Gemeinschaft das von Grund auf und aus Hochnäsigkeit ablehnen würde.<br /><br />>>aber er [Benda] lehnte auch Quietismus ab<br /><br />Nur eine Begriffsnotiz: Quietismus ist eine ins Falsche hinein übertriebene Form christlicher Spiritualität, wie sie vor allem mit dem Namen Madame Guyon assoziiert wird, und hat mit dem hier gemeinten Problem erstmal wenig zu tun.<br /><br />>>Auch hier also wieder die Klarstellung, dass es bei der Benedict Option gerade nicht um "Ghettobildung" oder "Wagenburgmentalität" gehen soll.<br /><br />Nicht laut Rod Dreher. Allerdings muß ein Ghetto oder eine Wagenburg trotz ihres schlechten Rufes gar nicht so schlecht sein.<br /><br />>>Man denke an junge Leute, die sich entschließen, dass Erfolg in den Augen der Gesellschaft ihnen egal ist, und die 'aussteigen', um nach einem Leben in Integrität zu streben, was es sie auch kosten mag.<br /><br />Und wer befreit sie dann von dem Vorwurf, der im Einzelfall ja – der Mensch ist immer vielschichtig – berechtigt sein mag, sie setzten nur die Parabel vom Fuchs und den sauren Trauben in die Gegenwart um?<br /><br />>>Benedict Option-Gemeinschaften sollten klein sein, weil 'jenseits eines gewissen Punktes menschliche Bindungen wie persönliches Vertrauen und persönliche Verantwortung nicht mehr funktionieren'.<br /><br />Sorry für die Detailsucherei, aber wie klein denn genau, und ist nicht gerade das schöne am katholischen Christentum, daß im Prinzip jeder katholische Christ (und je nach Angebot andere; sicher aber immer sie) bei jeder katholischen Gemeinschaft willkommen ist? [*]<br /><br />[*mit gewissen Ausnahmen, die jugendliche Gemeinschaften durch ein im Einzelfall nicht immer penibel einzuhaltendes Höchstalter davon abhalten, von der älteren Generation überrannt zu werden.]<br /><br />>>Der letzte Satz versöhnt mich sogar ein bisschen mit solchen kirchlichen Kreisen und Gruppen, bei denen ich mich bisher immer darüber geärgert habe, dass sie außer gemütlichem Beisammensein gar nichts machen, oder jedenfalls nichts mit spezifisch christlichem Inhalt. Ich fände es nach wie vor besser, wenn in solchen Gruppen mehr Inhaltliches geboten würde, aber immerhin habe ich jetzt gelernt: Geselliges Beisammensein an und für sich kann auch schon ein revolutionärer Akt sein. Danke, Rod, danke, Václav!<br /><br />Dem kann man nur zu stimmen.<br /><br />>>“Das Programm keiner Partei ist völlig vereinbar mit der christlichen Wahrheit." Das gilt für Deutschland auch, möchte ich anmerken.<br /><br />Das ist *konkret* so (in bezug auf die relevanten Parteien); man würde aber in den schon angesprochenen Irrtum verfallen, meinte man, es müsse *notwendig* auf Grund des Wesens der Politik heraus (o. ä.) so sein. Und da unsere Leute ja irgendetwas wählen müssen, müßte man eine solche Partei, deren Programm vereinbar ist mit der christlichen Wahrheit, eigentlich dann eben entweder *gründen*, damit die Leute wenigstens auf dem Wahlzettel ein Kreuz machen können, das mit ihrem Gewissen in Ordnung geht, wenn sie auch sonst keinen Beitrag leisten; oder, wenn man zu dem Schluß kommt, dem, was man doch politisch tun will, am besten durch die Unterstützung einer existierenden Partei nahezukommen, dann müßte man eben zumindest die unvereinbaren Punkte feststellen und feststellen, daß man diese aufschiebt.Imrahilnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-9047881710994645772017-06-28T20:56:12.740+02:002017-06-28T20:56:12.740+02:00Hier scheint allerdings auch Mr. Dreher dem ein we...Hier scheint allerdings auch Mr. Dreher dem ein wenig zu unterliegen, was er selbst kritisiert. Der Gegner ist ja schließlich auch nicht strohdumm. Man kann ihn eventuell zum Christentum bekehren; man kann eventuell for the time being darauf setzen, daß er gewisse christliche Pekuliaritäten, die er ablehnt, für harmlose Schrullen hält und nicht tangiert. Aber anzunehmen, daß er sich *nicht* bekehrt und daß er uns *tatsächlich* für einen zumindest halbwegs mächtigen Einfluß in eine Richtung hält, die ihm nicht gefällt, und dennoch darauf setzen, daß er in treuem Buchstabendienst sich von irgendeinem Text von vor zweihundertdreißig oder knapp siebzig Jahren davon abhalten läßt, diese bekehrungsresistenten (nur in bezug auf eine andere Bekehrung) Hinterwäldler zu ihrem Glück zu zwingen? Das scheint mir dann eben doch reichlich illusorisch. Vor allem wenn er auf Grund der an und für sich ja richtigen und durchaus noch verfassungsmäßigen Überlegung, der Staat brauche nicht vor jedem Verfassungsfeind einknicken, wenn er das Zauberwort „Religionsfreiheit“ sagt, die Folgerung zieht, diese beziehe sich letztlich nur auf unpolitische Gottesdienste in Kirchenräumen – das würde ja sogar noch als bloße „Interpretation“ deklariert werden können.<br />XXX<br />>> Indem [die Benediktsregel] sie vorschreibt, wie die Benediktinischen Tugenden in mönchischen Gemeinschaften gelebt werden sollen, ist die Ordensregel politisch.<br />That is stretching the definitions to breaking point. – Man wird natürlich sogar mit gewissem Recht sagen können: Alles ist politisch. Sofern man aber mit „politisch“ etwas bestimmtes meint, ist die Benediktsregel erstmal unpolitisch, solange die fragliche Benediktinerabtei nicht ein reichsständisches Stift regiert oder die fragliche Benediktinerkongregation den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts hat. Hier wird der Unterschied zwischen der privaten Vereinigung von Mönchen einerseits und der Lehre und Verfassung der *Kirche*, die politisch *sind*, deutlich.<br />>>Der Versuch, unseren verlorenen Einfluss zurückzugewinnen, wird sich als Verschwendung von Energie erweisen - oder Schlimmeres, wenn die finanziellen und sonstigen Ressourcen, die man dem Aufbau alternativer Institutionen für den langfristigen Widerstand widmen könnte, stattdessen für einen zum Scheitern verurteilten Versuch verpulvert werden, an der Macht festzuhalten."<br /><br />Scheitern für die gute Sache ist beim Christen nicht ehrenrührig.<br /><br /><br />>>"Ein Teil des Wandels, den wir vollziehen müssen, besteht darin, zu akzeptieren, dass gläubige Christen in den kommenden Jahren möglicherweise vor der Wahl stehen werden, entweder gute Amerikaner oder gute Christen zu sein. [usw.]<br /><br />Das ist sehr richtig, spricht aber zu einer spezifisch amerikanischen Zuhörerschaft. All das ist für den gläubigen Deutschen eine Selbstverständlichkeit, oder seien wir genauer: der Gedanke an ein pflichtbewußtes Spießbürgertum (ich gebrauche das Wort nicht pejorativ), in der der Glaube selbstverständlich wie alles andere auch zum Anstand dazugehört, ist allenfalls ein zartes Pflänzchen, das unter den weniger Intellektuellen vielleicht mal in den Fünfzigern aufgesprossen sein mag, vorher nie dawar, durch die gleichzeitige kriegsbedingte Durchschüttelung der Konfessionsverteilung nie wirklich gedeihen konnte und mittlerweile wieder offenkundig eingegangen ist, auch wenn es (man erlaube mir, ein wenig tongue-in-cheek zu sprechen) durch das Streichen der alten zweiten bis siebten Strophe des „Hauses voll Glorie“ im Gotteslob und ähnliche Maßnahmen kraftvoll gedüngt wurde.<br /><br />>>"Alexis de Tocqueville war überzeugt, dass die Demokratie den Verlust des christlichen Glaubens nicht überleben könne.<br /><br />Damit setzt er voraus, daß das, was er „demokratischen Despotismus“ nennt, keine Demokratie ist. Die Abgrenzung scheint mir definitorisch nicht ganz einfach zu sein. Ist aber bloß eine Notiz zum Begriffsgebrauch.<br /><br />>>Havels Beispiel mit dem Gemüsehändler gefällt mir übrigens sehr.Imrahilnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-36827042413181275092017-06-28T20:55:46.193+02:002017-06-28T20:55:46.193+02:00Zur Politik gibt es zunächst einmal wenig herumzuk...Zur Politik gibt es zunächst einmal wenig herumzukritisieren, und das placet (wie im übrigen auch das non placet) geht immer sehr viel kürzer als ein iuxta modum (also nur ca. 4 Kommentare). Hierzu freilich:<br /><br />>>es gibt aus christlicher Sicht Gründe, anzunehmen, eine von [Trump] geführte Regierung sei im Vergleich zu einer von Hillary Clinton geführten das kleinere Übel, aber ein Übel ist sie allemal.<br /><br />Die Gründe gibt es; es sei angemerkt, daß meines Erachtens die besseren Gründe die waren, die dazu führten anzunehmen, die Sachlage sei umgekehrt. „Gott erhalte den Tyrannen, den Tyrannen Dionys, wenn er uns des Heils auch wenig und des Unheils viel erwies, bet' ich doch, er lebe lange, fleh' inbrünstig überdies: Gott erhalte den Tyrannen, den Tyrannen Dionys.“ Die Gefahr (wobei bloß „Gefahr“ fast ein bißchen wenig gesagt ist), daß die Christen mit Trump assoziiert werden werden und das vielleicht noch selber tun, wie Mr. Dreher im einzelnen ja darlegt, wäre seinerzeit mbMn um einiges gefährlicher gewesen als noch einmal vier Jahre auf dem progressiven Zug, den wir immerhin schon kennen, mitzufahren (geschweige denn wenn dieser gar von Bernie Sanders geführt worden wäre.) Und das trifft mutatis mutandis auch in Deutschland zu. Nunja.<br /><br />>>Keine Regierung in Washington, wie ostentativ pro-christlich sie auch sein mag, ist in der Lage, kulturelle Trends aufzuhalten, die in die Richtung von Desakralisierung und Fragmentierung weisen und die sich über Jahrhunderte hinweg aufgebaut haben. Etwas anderes zu erwarten, wäre eine falsche Idolisierung, ja Vergötzung von Politik." Kann ein von konservativen Parlamentariern verabschiedetes und von konservativen Richtern angewandtes Gesetz die Gesetze des menschlichen Herzens überschreiben? Nein, das kann es nicht. Politik ist kein Ersatz für persönliche Heiligung. Das Beste, was rechtgläubige Christen heute noch von der Politik erhoffen können, ist, dass sie einen Freiraum schafft [oder bewahrt], innerhalb dessen die Kirche ihre Werke der Nächstenliebe, des Kulturaufbaus und der Bekehrung betreiben kann."<br /><br />Das stimmt *so* allerdings nur zum Teil, wie Mr. Dreher selbst einzugestehen scheint, wenn er „heute noch“ sagt und damit auf die konkreten reellen *Chancen* eingeht. Tatsächlich neigt der Mensch dazu, das zu tun, was das Gesetz ihm vorschreibt, insbesondere, wenn es empfindliche Strafen darauf setzt – und es dann, wenn er es schon tun muß, vielleicht auch aus den richtigen Gründen zu tun; zumindest wäre dann das Bekehrungshindernis teilweise beseitigt, wenn er Christ würde, dürfe er ja soviel weniger und müsse so viel mehr. – Man darf von den Zeitumständen nicht auf das theoretische An-sich schließen; daß wir heute realistisch nicht in der Lage sind, die Gesetze zu bekommen, die wir bräuchten, heißt nicht, daß Gesetze nicht eine ganz gute Sache wären, wenn wir sie denn bekommen könnten; und das zu behaupten ist auch keine Politikvergötzung. (Auch wenn zugegebenermaßen nahegelegt von eben besagten Zeitumständen: Da spitzt eben doch teilweise ein – evangelikales und vielleicht auch östlich-orthodoxes – supranaturalistisches Staatsverständnis durch, der Staat gehöre komplett der verdorbenen Welt an etc. … und die Theorie ist immer praktisch wichtiger, als man meint.) <br /><br />>>"Die eigentliche Frage, der wir uns stellen müssen, ist nicht, ob wir die Politik gänzlich aufgeben sollten, sondern wie wir politische Einflussnahme besonnen einsetzen, insbesondere im Rahmen einer instabilen politischen Kultur. Wann ist es feige, aus einer übertriebenen Angst vor Verunreinigung nicht mit säkularen Politikern zu kooperieren - und wann würde man sich durch Beteiligung korrumpieren?"<br /><br />Sehr gut; nur gibt es darauf auch eine *Antwort*? Und was für politische Einflußnahme haben wir denn?<br /><br />>> gibt es ein Thema, dem sie alle Aufmerksamkeit zuwenden sollten, die sie für die nationale Politik noch erübrigen können: das Thema Religionsfreiheit.<br />Religionsfreiheit ist von entscheidender Bedeutung für die 'Benedikt-Option'.Imrahilnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-66703299691405913972017-06-28T19:53:48.369+02:002017-06-28T19:53:48.369+02:00Besonders ausgeprägte Fähigkeiten in puncto sinner...Besonders ausgeprägte Fähigkeiten in puncto sinnerfassendes Lesen verrät dieser Kommentar nicht... KingBearhttps://www.blogger.com/profile/06680821567142694522noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-5942102574306506371.post-87126634364001553522017-06-28T19:41:20.274+02:002017-06-28T19:41:20.274+02:00Sofern ich das dem umfangreichen Konvolut richtig ...Sofern ich das dem umfangreichen Konvolut richtig entnehmen kann möchte Rod Dreher ein Amerika in dem sich konservative Christen aus ihrem inneren Exil erheben und die Geschicke des Landes wieder selbst in die Hand nehmen. Das Problem dabei ist nur, das es für Menschen, die der Religiösität fern stehen in diesem Land keinen Platz mehr geben wird - außer im Gefängnis. Das kann man letztlich ja sehr gut in Ländern wie Saudi Arabien oder dem Iran sehen. Und letztlich ist das fundamentale Christentum auch um nicht menschenfreundlicher und toleranter als der Islam. In einem vielleicht schon, Mr. Dreher möchte sich zumindest ganz sicher sein, dass ein Verbrecher wirklich schuldig ist bevor er aufgehängt wird. Soviel Gerechtigkeit und Nächstenliebe muss sein.Herbert Dreierhttp://www.gmx.denoreply@blogger.com