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Montag, 27. März 2023

Auf einer Skala von Bischof Oster bis Maria 1.0...

...wie dunkelkatholisch bist du? 

Eins vorweg: Ich bin, was dieses Thema angeht, wohl ein bisschen "late to the party", aber meine Leserschaft hat mir recht nachdrücklich zu verstehen gegeben, dass sie gerne eine Stellungnahme von mir dazu hätte, folglich müssen wir da jetzt wohl durch. 

Also: Am Rande der letzten Synodalversammlung des Schismatischen Weges hat es Zoff zwischen dem 85. Bischof von Passau, Stefan Oster, und der Initiative Maria 1.0 gegeben. Das war für die Anhänger und Propagandisten des SW natürlich ein gefundenes Fressen: Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte, und hier sah es nun so aus, dass die ohnehin schon ziemlich auf verlorenem Posten kämpfenden Kritiker des SW zu allem Überfluss anfingen, sich gegenseitig zu zerfleischen. Schon allein der Umstand, dass dieser Eindruck entstand, macht die ganze Angelegenheit natürlich ausgesprochen ärgerlich; wobei ich allerdings der Meinung bin, dass die "Progressiven" in der Kirche, wenn sie über die Uneinigkeit ihrer Gegner frohlocken, etwas Wesentliches übersehen, aber dazu später. Erst einmal: Was war überhaupt vorgefallen? 

Alles begann am Abend des 9. März mit einer Tanztheater-Performance im Frankfurter Kaiserdom St. Bartholomäus, die den Auftakt zur finalen Synodalversammlung bildete. Wie das Neue Ruhr-Wort schrieb, handelte es sich um eine "Performance aus Musik, Tanz und Lichtinstallation", die "das durch Missbrauchstaten in der Kirche hervorgerufene Leid" ausdrücken sollte. Anwesende Vertreter von Maria 1.0 sahen jedoch offenbar etwas Anderes in dieser Tanzdarbietung, denn auf dem Twitter-Account der Initiative erschien noch am selben Abend eine Stellungnahme, die die Performance als "satanisch" und "dämonisch" und als eine Entweihung des Gotteshauses einordnete. Dass dieser Tweet bei Vertretern der Deutschen Bischofskonferenz und des "ZdK" mit Empörung aufgenommen wurde – der DBK-Missbrauchsbeauftragte, Bischof Helmut Dieser (Aachen), sprach von einer "scheußlichen Verunglimpfung", Generalsekretärin Beate Gilles fand die Stellungnahme von Maria 1.0 schlicht "unfassbar", "ZdK"-Generalsekretär Marc Frings bewertete sie als "Grenzüberschreitung und Respektlosigkeit"; der Sprecher des Betroffenenbeirats bei der Deutschen Bischofskonferenz, Johannes Norpoth, warf der Initiative Maria 1.0 vor, sie "drifte ins absolut Sektiererische ab" – war vermutlich einkalkuliert und womöglich sogar erwünscht. Dass kurz darauf jedoch auch Bischof Oster verlauten ließ, Maria 1.0 habe die Performance "völlig missverstanden", und der Gruppe ins Stammbuch schrieb "Ihr diskreditiert Euch damit wirklich selbst, wenn Ihr das als 'satanisch' bezeichnet. Ich meine, Ihr kommt da nur wieder raus, wenn Ihr Euch ehrlich für diese Einschätzung offen und klar entschuldigt", war das schon eine andere Kategorie; was man übrigens auch daran ablesen kann, dass z.B. das Neue Ruhr-Wort der Reaktion Bischof Osters einen eigenen Artikel widmete. Ich habe es bereits angedeutet, aber sagen wir's noch mal explizit: Was diese Kritik Bischof Osters an Maria 1.0 so brisant macht, ist der Umstand, dass er in den Kategorien des konventionellen innerkirchlichen Lagerdenkens als jemand gilt, der im Prinzip auf derselben Seite steht wie diese Laienintiative. 

Und wo stehe ich nun in diesem Konflikt? – Die Tanzperformance, die den Stein des Anstoßes bildete, habe ich erstens nicht gesehen und habe zweitens zwar einen Magister Artium in Theaterwissenschaft, aber trotzdem keine große Ahnung von Tanztheater. Ich verweise jedoch gern auf Anna Dioufs Bewertung in der Tagespost, die mir differenziert und ausgewogen scheint: Die Performance selbst wird dort als "künstlerisch souverän und authentisch" gelobt, gleichzeitig aber ihre Instrumentalisierung im Kontext der Synodalversammlung kritisiert; nicht zuletzt auch, weil die Aufführung des Werks an einem geweihten Ort als gezielte Provokation "glaubens- und lehramtstreuer" Katholiken verstanden werden konnte: Es sei "vorherzusehen" gewesen, dass diese darin eine "sakrilegische Zweckentfremdung des sakralen Raumes" sehen würden. Andererseits ärgert sich die Verfasserin auf Twitter darüber, dass "manche Katholiken über jedes noch so tief hängende Stöckchen" springen; und auch darin bin ich geneigt, ihr zuzustimmen. 

Was Maria 1.0 angeht, muss ich sagen, dass diese Gruppierung bei mir schon immer einen Stein im Brett hatte; nicht erst, seit die Initiatorin Johanna Stöhr mir erzählt hat, dass sie ohne die Lektüre der Benedikt-Option wohl nie auf die Idee gekommen wäre oder den Mut gefunden hätte, auf eigene Faust eine katholische Laienbewegung auf die Beine zu stellen. Als Johanna die Leitung der Gruppe abgab, machte sie mich auch mit der neuen Leiterin Clara Steinbrecher und ihrem Mann Felix bekannt; in den düsteren Corona-Zeiten hatte ich ein ausgesprochen nettes Zoom-Gespräch mit den Steinbrechers, und in der Folge arbeitete ich einige Zeit im, sagen wir mal, erweiterten Leitungskreis von Maria 1.0 mit. Allerdings in eher bescheidenem Umfang. Oberflächlich betrachtet lag das vor allem daran, dass es mir an der Zeit und Energie mangelte, die nötig gewesen wäre, um mich da in einem Ausmaß einzubringen, wie ich es für mich selbst als sinnvoll betrachtet hätte; der tieferliegende Grund war aber wohl doch der, dass ich mehr und mehr fand, eine aktive Mitarbeit in dieser Gruppe sei nicht so ganz mein Ding. Das ist nicht böse gemeint. Wenn ich sage, die Ausrichtung von Maria 1.0 sei mir im Ganzen zu konservativ – oder vielleicht präziser gesagt: konservativ auf eine Art, wie ich es nicht bin –, dann betrifft das eher Fragen des Stils und der Schwerpunktsetzung als grundlegende inhaltliche Differenzen. Sofern ich darüber hinaus etwas zu kritisieren habe, dann allenfalls, dass mir der Führungsstil zu autoritär und die interne Kommunikation zu sehr "top-down" war, aber auch das kann man vielleicht unter "Geschmackssache" abbuchen. Und das ist ja auch alles überhaupt nicht schlimm: Wenn's nicht passt, dann passt's nicht, dann macht halt jeder sein Ding ohne den anderen, und gut. Vive la difference. Huch, jetzt greife ich ja schon fast dem Fazit dieses Artikels vor. So weit bin ich eigentlich noch nicht. 

Bischof Oster bin ich zweimal in meinem Leben persönlich begegnet, einmal bei der MEHR in Augsburg und einmal beim "Meet Mission Manifest" in Altötting; beide Begegnungen waren eher flüchtig, ich würde daher sagen, dass ich ihm gegenüber weder im Guten noch im Bösen besonders voreingenommen bin. Beim Schismatischen Weg gehörte er jedenfalls zu denjenigen Bischöfen, die sich der "progressiven" Agenda am entschiedensten und konsequentesten verweigerten: Bei der letzten Synodalversammlung stimmte er gegen den Grundtext "Priesterliche Existenz heute" sowie gegen die Handlungstexte "Frauen in sakramentalen Ämtern", "Verkündigung des Evangeliums durch Lai*innen", "Segensfeiern für Paare, die sich lieben" und "Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt"; lediglich bei den Handlungstexten "Der Zölibat der Priester – Bestärkung und Öffnung" und "Maßnahmen gegen Missbrauch an Frauen in der Kirche" (1. Lesung) enthielt er sich. Entscheidender als das Abstimmungsverhalten bei einer Operettensynode, die aus kirchenrechtlicher Sicht ohnehin keinerlei bindende Beschlusskraft hat, ist derweil wohl der Umstand, dass Bischof Oster sich in seiner Diözese so intensiv um die Förderung der Neuevangelisierung bemüht wie wohl kein anderer derzeit amtierender deutscher Diözesanbischof. Gleichwohl kann man durchaus einige kritische Anfragen an seine Kommunikationsstrategie stellen: Sieht man sich zum Beispiel das Interview an, das Bischof Oster der Passauer Neuen Presse nach der letzten Synodalversammlung gegeben hat, dann kann man den Eindruck haben, er sende zu den innerkirchlich umstrittenen Themen wie Diakonat der Frau  Zölibat, Segnung gleichgeschlechtlicher Beziehungen usw. allerlei gemischte und teilweise widersprüchliche Signale aus, als wolle er vermeiden, sich nach einer Seite hin festzulegen. Für seine Kritik an Maria 1.0 – an der nicht zuletzt bemerkenswert ist, dass er sie direkt als Kommentar auf der Instagram-Seite der Initiative platzierte – gilt im Grunde Ähnliches. Vom Sprachgestus her wirkt dieser Kommentar wie eine zwar strenge, aber doch grundsätzlich wohlmeinende Ermahnung; fast könnte man auf die Idee kommen, es hätte eigentlich eine private Nachricht sein sollen und wäre nur versehentlich öffentlich gepostet worden. Aber eben nur fast. Bischof Oster ist ein Medienprofi, dem passiert so etwas nicht aus Versehen. Man muss sich also schon fragen, was er mit diesem Vorgehen eigentlich bezweckt

Im Endergebnis muss man wohl feststellen, dass in der Causa "Bischof Oster vs. Maria 1.0" beide Seiten kein besonders rühmliches Bild abgeben und der Sache der glaubenstreuen Katholiken in Deutschland in der Öffentlichkeit nicht den allerbesten Dienst erwiesen haben. Man kann natürlich fragen, ob das angesichts der einseitig parteiischen Berichterstattung der meisten (kirchlichen und weltlichen) Medien zum Thema "Kirchenreform" überhaupt einem nennenswerten Unterschied macht. Wenn beispielsweise, wie unlängst beim Münsteraner Bistumsblatt "Kirche + Leben" zu lesen war, Ex-"Zdk"-Präsident Sternberg "kleinen, sehr lautstarken Protestgruppen" wie Maria 1.0 vorhält, die würden "den Rosenkranz für politische Agitation" missbrauchen, und sie als "eine katholische AfD-Variante" bezeichnet, dann sagt das natürlich mehr über Sternbergs verkorkste Denkstrukturen (und die der Kreise, für die und zu denen er spricht) aus als über Maria 1.0. Aber zuweilen würde man sich eben doch wünschen, die betreffenden konservativ-katholischen Gruppen würden es ihren Gegnern nicht gar so leicht machen, sie in die Ecke zu stellen. 

Damit sind wir bei einem gewichtigen Thema, das nicht nur und nicht einmal in erster Linie Maria 1.0 betrifft; es betrifft vielmehr die Außenwahrnehmung lehramtstreuer Katholiken überhaupt. Sicherlich kann man mit einigem Recht behaupten, zu Reizthemen wie Lebensrecht, Sex und Gender einfach nur die Position der katholischen Lehre zu vertreten, genüge heutzutage schon, um als "rechtskatholisch" eingestuft zu werden. Und wenn man infolgedessen erst einmal außerhalb des gesellschaftspolitischen Mainstreams steht, liegt es im nächsten Schritt umso näher, dem Mainstream-Narrativ auch in anderen Fragen zu misstrauen und eine gewisse Offenheit für Standpunkte zu entwickeln, die im öffentlichen Diskurs mehr oder weniger geächtet sind. Von Fall zu Fall kann es dafür durchaus gute Gründe geben. Bei einer ganzen Reihe von Stimmen aus dem konservativ-katholischen Spektrum, die man in den Sozialen Netzwerken antrifft – seien es Einzelpersonen, Initiativen, Institutionen, Nachrichtenportale... ich nenne lieber keine Namen – kann man allerdings zuweilen den Eindruck haben, der Kampf gegen den gesellschaftspolitischen Mainstream entwickle sich unversehens zu ihrem Hauptthema und zum Selbstzweck; und  das Zeugnis für das Evangelium, für die Schönheit und den Reichtum des Glaubens und der kirchlichen Lehre werde dadurch verdunkelt oder in den Hintergrund gedrängt. Als Beispiele könnte man etwa eine allzu überschwängliche Parteinahme für Trump oder Putin (okay, letzteres in neuerer Zeit eher weniger), allzu aggressive Polemik gegen Fridays for Future, Black Lives Matter usw. oder ein obsessives Festbeißen an Themen wie Corona-Politik oder Migrantenkriminalität nennen. Aber das mal nur nebenbei. – 

Ein anderes Problem ist das vom Betroffenenbeiratssprecher Norpoth angesprochene "Abdriften ins Sektenhafte". Gewiss kann man auch von dem Vorwurf "sektenartiger" Tendenzen sagen, er sei im heutigen innerkirchlichen Diskurs durch inflationären Gebrauch weitgehend entwertet; wie ich wohl schon öfter angemerkt habe: An der Auffassung, bei innerkirchlichen Gruppen, die ein intensiveres Glaubensleben führen als der Durchschnittskatholik von nebenan, könne es sich ja nur um gefährliche Fanatiker handeln, ist eigentlich vor allem interessant, was sie ex negativo über das Bild vom "normalen" Katholiken aussagt. Aber das heißt nicht, dass es sektenartige Tendenzen in (ihrem Selbstverständnis nach) besonders recht- und strenggläubigen Strömungen des Katholizismus nicht gäbe. In manchen Gruppierungen äußert sich dieses "Sektenhafte" darin, dass einzelnen Teilaspekten der katholischen Glaubenslehre und -praxis ein unverhältnismäßig hoher Stellenwert eingeräumt wird und andere, ebenso richtige und wichtige Aspekte darüber vernachlässigt werden; in anderen in einer ungesunden Fixierung auf lehramtlich nicht anerkannte oder umstrittene Privatoffenbarungen (Medjugorje, Garabandal, "Frau aller Völker", Vassula Ryden...). Zu einem gewissen Grad sind solche Phänomene wohl eine einigermaßen natürliche Reaktion auf den Mangel an solider, vertrauenswürdiger geistlicher Führung durch die ordnungsgemäßen kirchlichen Autoritäten  allen voran die Bischöfe – nach dem Motto: Dann suchen wir uns unsere Orientierung eben woanders –; aber dass das irgendwie verständlich ist, macht es ja nicht weniger problematisch

– Aber warum erwähne ich das alles hier überhaupt? Unter anderem deshalb, weil man daran erkennen kann, wie falsch die von den Protagonisten und Apologeten des SW so gern kolportierte Vorstellung, bei der "kleinen, aber lautstarken Minderheit" der "Ewiggestrigen", die "Reformen verhindern" wollen, um einen monolithischen Block. Tatsächlich ist weit eher das Gegenteil zutreffend: dass es zu wenig Einigkeit unter den glaubens- und lehramtstreuen Katholiken gibt. Selbst wenn man extreme Rand- und Splittergruppen außen vor lässt, herrscht zwischen den verschiedenen Fraktionen vielfach ein Abgrenzungsbedürfnis wie bei der Judäischen Volksfront und der Volksfront von Judäa. Ich selbst bin da alles andere als unschuldig. Was habe ich mir schon für Ärger eingehandelt, weil ich es mir nicht verkneifen konnte, mich polemisch und/oder sarkastisch z.B. über die Fokolarbewegung oder das Forum Altötting zu äußern, ganz zu schweigen von Hardcore-Tradis, die finden, Frauen sollten keine Hosen tragen dürfen. Aber was soll ich machen, zu einem gewiss Grad lebt mein Blog nun mal von solchen Auseinandersetzungen. Der Preis dafür ist, dass ich bei einigen dunkelkatholischen Publikationsorganen, für die ich früher mal gelegentlich oder regelmäßig als Gastautor tätig war, inzwischen offenbar auf einer Art Blacklist stehe, auch wenn das niemand offen sagt. 

Das alles ändert jedoch nichts daran – und damit komme ich so langsam mal zur Take-Home-Message dieses Artikels –, dass ich die Tatsache, dass es in den Reihen der glaubenstreuen Katholiken eine Vielzahl von Gruppen, Gemeinschaften, Initiativen und Strömungen mit jeweils unterschiedlichen Eigenheiten und Schwerpunkten gibt, grundsätzlich und potentiell für etwas Gutes halte. Allein hier in Berlin habe ich Freunde, Bekannte und "Kontaktpersonen" beim Institut St. Philipp Neri und in St. Clemens, bei den Dominikanern und beim Neokatechumenalen Weg, bei der Legio Mariae, der Gemeinschaft Brot des Lebens und der Charismatischen Erneuerung; da kommt eine ganz schön bunte Mischung von Stilen und Spiritualitäten zusammen. Sicherlich trägt die spezielle "Großstadtdiaspora"-Situation Berlins das Ihre dazu bei, Kontakte und Kooperationen zwischen verschiedenen Gruppen sowohl möglich als auch nötig zu machen. Wie ich immer gern sage: In Berlin macht sogar der BDKJ beim Nightfever mit. Natürlich führt so etwas zuweilen zu gewissen Dissonanzen, aber zumindest potentiell auch zu Synergieeffekten; und auch wo das nicht der Fall ist, kann man sich doch immerhin daran erfreuen, wie schön bunt es im Blumengarten Gottes ist und dass nicht alle anderen so sind wie man selber; denn das wär ja doch ein bisschen langweilig. 

Und genau das meinte ich, als ich weiter oben anmerkte, die "Progressiven" sollten mal nicht zu sehr frohlocken, wenn sie Differenzen im Lager ihrer Gegner bemerken. Der Witz ist ja gerade der: Theoretisch sind "Vielfalt" und "Buntheit" in progressiven Kreisen positiv besetzte und mit großem Pathos propagierte Begriffe, aber in Wirklichkeit herrscht da eine totale und durch eine Vielzahl von Kontrollmechanismen gehütete Monokultur in Meinungen und Ausdrucksformen. Mit einer Vielfalt, wie es sie bei "uns" gibt, könnten "die" überhaupt nicht umgehen. Im Grunde ist das auch gar nicht verwunderlich. Ich meine mich zu erinnern, bei Chesterton sinngemäß gelesen zu haben (habe das Zitat allerdings nicht verifiziert): Wenn man sich die Heiligen der Kirche in ihrer Vielfältigkeit ansieht – Männer und Frauen, Alte und Junge, Gelehrte und Arbeiter, Jungfrauen und Mütter, Krieger und Einsiedler –, dann wirken die Häretiker im Vergleich dazu eintönig und fade. – Es wäre für die Gegenwart und Zukunft der Kirche viel gewonnen, wenn die verschiedenen Gruppen glaubenstreuer Katholiken lernten, ihre Unterschiede untereinander als eine Chance, ein Geschenk und eine Stärke zu begreifen. 

Symbolbild: Fra Angelico, Die Vorläufer Christi mit Heiligen und Märtyrern, 1423/24 (gemeinfrei



2 Kommentare:

  1. Die Reaktion von Bischof Stefan Oster finde ich völlig angemessen. Von einem Friede-Freude-Eierkuchen-Konformitätszwang halte ich nichts, von einer gesunden Streitkultur aber viel.

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  2. Diasporakatholik30. März 2023 um 18:25

    Ich habe mir bei cathwalk ( https://www.thecathwalk.de/2023/03/10/maria-1-0-deckt-satanische-performance-beim-synodalen-weg-auf/ ) das Twitter-Video (Ausschnitte? aus der Tanz-Performance) angesehen. Abgesehen davon, dass eine Tanzaufführung in einem kath. Gotteshaus m.E. niemals ganz unproblematisch ist, erscheint mir die Tanzaufführung persönlich nicht satanisch. Insofern scheint mir die Reaktion von Maria1.0 auf dieselbe sehr subjektiv und aus meiner persönlichen Sicht überzogen.

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